Pro:
Spannend, gut recherchiert, tolle Charaktere... vieles =)
Kontra:
unbefriedigendes Ende
Empfehlung:
Ja
Hallo erstmal =).
Das Buch „Wächter des Kreuzes“ staubte schon lange in meinem Regal herum, und ehe ich mich entschloss, das Buch zu lesen, vergingen wohl einige Monate. Zuerst lustlos habe ich mich durch die ersten Seiten gekämpft, doch schon nach kurzer Zeit konnte ich das Buch auch nicht dann weglegen, wenn mir vor Müdigkeit beinahe die Augen zufielen.
..:: Inhalt ::..
Ottavia Salina, eine Ordensschwester, arbeitet als angesehene Paläographin im vatikanischen Geheimarchiv. Von der Außenwelt abgeschottet besteht ihr Aufgabe darin, alte und geheime Schriften zu deutschen und archivieren. Doch eines Tages wird Ottavia bei einem geheimnisvollen Todesfall zur Rate gezogen. Sie soll die seltsamen Schriftzeichen auf dem Leichnam eines Äthiopiers deuten. Zusammen mit dem Hauptmann der Schweizer Garde Glauser-Röist gelingt es ihr, die Schriftzeichen zu entschlüsseln und zu deuten. Doch warum interessiert sich der Vatikan so für den Toten? Ottavia wird von diesen Angelegenheiten gänzlich ausgeschlossen und darum beginnt sie auch mit privaten Recherchen zu den Toten, die auch erfolgreich laufen – und danach sieht Ottavia viel klarer. Sie erkennt, dass der tote Äthiopier etwas mit den geheimnisvollen Reliquienrauben zu tun haben, denn in letzter Zeit werden aus der ganzen Welt die Fragmente des heiligen Kreuzes gestohlen. Doch das Wissen über den Toten, dass sie verbotenerweise erlangt hat, wird ihr zum Verhängnis und sie verliert schließlich ihre Stelle im Vatikan. In Irland angekommen, um dort die nächsten Jahr ihres Lebens zu verbringen, wird sie sofort wieder zurück nach Rom gerufen – um dort zusammen mit Glauser-Röist und dem Archäologen Farag Boswell die Suche nach der geheimen Bruderschaft, den Staurophylakes, die hinter den Reliquenraube stecken sollen und gleichzeitig die „Wächter des Kreuzes“ sind, zu beginnen. Zusammen mit der Hilfe von Dantes’ „Göttlicher Komödie“ beginnt ein Abenteuer, bei dem das Trio sieben Prüfungen in sieben Städte bestehen muss – um dann in das irdische Paradies der Bruderschaft zu gelangen.
„Damit die Seele rein zum Heiligen Kreuz des Erlösers gelangt und sich seiner Verehrung auch würdig erweist, muss der Anwärter zuvor all seine Sünden büßen, bis seine Seele frei von jedem Makel ist. Die sieben Todsünden soll er in den sieben Städten sühnen, die sich des fruchtbaren Privilegs rühmen, dafür sattsam bekannt zu sein: Rom für seinen Hochmut, Ravenna für den Neid, Jerusalem für den Zorn, Athen für die Trägheit, Konstantinopel für die Habsucht, Alexandria für die Völlerei und Antiochia für die Lüsternheit.“ Ausschnitt aus dem Buchl
..:: Matilde Asensi ::..
Matilde Asensi, im Jahre 1962 in Alicante geboren, arbeitete nach ihrem Journalismusstudium für den Rundfunk und schrieb für Printmedien. Ihre Bücher „El salón de ámber“ und „Iacobus“ vergrößerten ihren Bekanntsheitsgrad und mit „Wächter des Kreuzes“ gelang ihr der internationale Durchbruch.
..:: Meine Meinung ::..
Matilde Asensi schafft es, den Leser von Anfang an in ihren Bann zu ziehen und eine geheimnisvolle Stimmung zu schaffen, wodurch man das Buch einfach nicht mehr zur Seite legen kann. Das Buch ist voll mit Spannung, Nervenkitzel, Liebe, interessante Informationen und Abenteuer, es wird realistisch und nachvollziehbar dargestellt.
Im Vordergrund steht die kluge Ordensschwester Ottavia Salina, die das Buch aus der Ich-Perspektive fesselnd erzählt. Sie wirkt auf Anhieb symphatisch, sie ist ein Mensch mit seinen Makeln und keine unfehlbare Heldin. Zusammen mit dem Hauptmann Glauser-Röist, den Ottavia wegen seiner distanzierten und kühlen Art „Felsen“ nennt, und nach meiner Meinung eine Persönlichkeit darstellt, die viele Geheimnisse bergen kann aber auf seine Art dennoch recht nett wirkt, und natürlich Farag Boswell, der zuerst schüchtern wirkt, der sich danach aber auf Anhieb mit Ottavia versteht, versucht sie, das Rätsel zu lösen. Die Drei ergänzen sich trotz gelegentlicher Streitereien so, dass es ihnen zusammen gelingt, die Prüfungen nach und nach zu bestehen.
Das Buch wird – wie schon gesagt – aus der Sicht von Ottavia Erzählt, wodurch auch viel über ihre Gefühle erfährt und man kann sich gut in sie hineinversetzen, besonders als sie sich in jemanden verliebt – obwohl sie Ordensschwester ist und ihr Keuschheitsgelübde abgelegt hat. Ein wenig wunderlich ist nach meiner Meinung allerdings, wie stark Ottavia sich im Laufe des Buches verändert.
Das Buch ist auf jeden Fall spannend, es ist interessant, wie Ottavia, Farag und der Hauptmann die Rätsel nach und nach lösen, und die lebensgefährliche Situationen meistern. Es ist wie eine Schnitzeljagd, die allerdings um Leben und Tod geht, und auf dessen gelingen die ganze Kirche hofft.
Das Ende ist nach meiner Meinung weniger gelungen. Es ist zwar überraschend und ich habe irgendetwas anders erwartet, doch trotzdem: es gefällt mir weniger. Während die Drei am Anfang von einer Prüfung zu einer anderen rasen und der Hauptmann sich und den anderen kaum eine Atempause gönnt, da sie unter Zeitdruck stehen, so wirkt das Ende auf mich einfach unbefriedigend. Man fragt sich, auf welche geschickte Weise die Autorin das Buch auflöst und wird dann einfach nur etwas enttäuscht. Das Ende wird auf mich einfach ziemlich unglaublich und kitschig – nach all den Abenteuer ändern die Drei auf einmal ihre Meinung und gibt es ein perfektes Happy End. Alle sind dann irgendwie glücklich, außer vielleicht der Leser ;D.
Die Autorin verbindet geschickt Fakten und Fiktion, wodurch die Handlung im Buch nicht weit hergeholt ist. Das Buch ist gut recherchiert und Matilde Asensi glänzt mit ihrem Wissen rund um die Kirche und die Geschichte. Alles scheint zusammen zu passen und einfach nur logisch zu sein. Beim Lesen erfährt man nebenbei noch viele interessante Hintergrundinformationen, die größtenteils verständlich erläutert werden.
Das Buch ist meistens verständlich und nicht zu weit abschweifend. Einige Beschreibungen sind nicht besonders einleuchtend, doch darüber kann man einfach hinweg lesen. In dem Buch findet man viele Dialoge, in denen der Humor auch nicht zu kurz kommt.
Oft wird „Wächter des Kreuzes“ mit den Bestsellern von Dan Brown verglichen. Leider habe ich nur einmal „Illuminati“ einmal als Hörbuch gehört und muss zwar sagen, dass dieses Buch sich zwar deutlich durch den Schreibstil und den Spannungsaufbau von „Wächter des Kreuzes“ unterscheidet, doch ich bin mir sicher, dass die beiden Romane in die gleichen Richtung gehen und viele Parallelen aufweißen. Wer also Dan Brown mag, kann ruhig mal „Wächter des Kreuzes“ ausprobieren. weiterlesen schließen
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