Augusta Vindelicorum Testberichte

Tests und Erfahrungsberichte

• Eine Stadt mit Geschichte!

  

  23.02.2006, 21:21 Uhr von
  Hanni64
  

  5

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  Augsburg - Augusta Vindelicorum
  
  
  Stadtgründer war im Jahre 15 vor Christus der römische Kaiser Augustus.
  Ihm zu Ehren wurde anlässlich der 1600 Jahrfeier ein Brunnen vor demRathaus errichtet.
  Auf dem Portal steht stolz Kaiser Augustus und wird von vier Brunnenfiguren umrandet, welche die vier Flüsse Augsburgs darstellen.
  
  Den Lech - die Wertach - die Singgold - und den Brunnenbach!
  
  Im 13. Jahrhundert erreichte die Stadt ihren Höhepunkt. Nicht zuletzt durch die geldmächtigen Fugger und die seefahrenden Welser.
  
  In der Zeit der Renaissance war Augsburg damals ein Zentrum der Architektur, Musik und Malerei.
  Die Vorfahren Holbeins und W.A Mozarts lebten Jahrhundertelang in der Stadt und ihrer Umgebung.
  
  Ich möchte Euch nicht mit zuviel Geschichte langweilen, vielmehr komme ich zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt.
  
  Das Rathaus mit dem Perlachturm:
  
  Es wurde zwischen 1615 und 1620 von dem Stadtbaumeister Elias Holl erbaut und gilt bis heute als bedeutenster Bau der Rennaissace nördlich der Alpen.
  Nach einem Fliegerangriff 1944 brannte es bis auf die Pfeilerhalle aus und wurde bis 1962 wieder aufgebaut.
  Anlässlich der 2000 Jahrfeier begann man 1985 die Aussenfassade und verschiedene Innenräume zu sanieren.
  Erwähnenswert ist der goldene Saal, mit Portalen, Kassettendecken und Wandmalereien.
  Besichtigung täglich 10.00 bis 18.00 Uhr.
  
  Der Perlachturm:
  
  Er ist zusammen mit dem Rathaus das Wahrzeichen unserer Stadt.
  Erbaut 1182 und im 18Jh. umgestaltet.
  Hat man die Stufen des 70 meter hohen Turmes geschafft, ist man überwältigt von dem herrlichen Ausblick über die Stadt.
  
  Was wäre Augsburg ohne die Fuggerei und die Fuggerei!
  
  Jacob Fugger hatte ein Herz für die Armen.
  1516 gründete er zusammen mit seinen Brüdern die älteste Sozialsiedlung der Welt für fleißige, schuldlos verarmte Bürger, katholichen Glaubens.
  
  Es ist eine "Stadt in der Stadt". Sie umfaßt 52 Häuser mit 104 Wohnungen, eine Kirche und einen Brunnen.
  Die Jahresmiete: satte 1.78DM! Ja, ihr habt schon richtig gelesen!
  Pflicht dafür ist aber das tägliche Vater unser zu beten.
  In der Fuggerei wohnen nur ältere Menschen.
  Muß man sich unbedingt ansehen, ebenso wie das Fuggereimuseum.
  
  Ich kann nicht auf alle Sehenswürdigkeiten eingehen, das sitz ich ja morgen Früh noch hier.
  Deshalb nur Stichpunktartig die Wichtigsten.
  
  - St. Ulrich und St. Afra
  gebaut 1474. Grabstätte der heiligen Afra und des
  heligen Ulrich
  
  - Der Dom
  erbaut ca823 mit Funden aus der Römerzeit
  (Römermauer)
  
  - Stadttheater
  erbaut 1876-1877, wurde nah Zerstörung im Krieg
  1956 vereinfacht wieder aufgebaut.
  
  - Das Mozarthaus
  aus dem 16/17 Jh., Geburtshaus Leopold Mozarts,
  Vater von W.A.Mozart.
  Geöffnet tägl ab 8.30 Uhr
  
  Kleiner goldener Saal
  
  - von 1756, heute als Konzertsaal genutzt.
  
  
  Genug Kultur!
  
  Unbedingt Besuchen muß man den Markt!
  Von der Fußgängerzone, der Annastraße, sinde es nur noch wenige Schritte bis zum Stadtmarkt. Dort gibt es einfach alles.
  Eine große Fleisch und Wursthalle, eine Milchhalle, eine Halle für ausländische Spezialitäten und vor allem der Bauernmarkt ist sehr bunt und vielfältig.
  Von Blumen bis zu Gemüse, alles wird angeboten.
  
  Der Freizeitspaß kommt auch nicht zu kurz.
  
  Der Tierpark
  - Über 2000 Tiere, neues Raubtierhaus und ein
  neues Bärenhaus (was dringend notwenig war)
  
  
  Der botanische Garten
  -gleich neben dem Zoo. Großes Palmenhaus, Bauerngärten
  Apothekengärten, Chinesischer Garten und....
  Biergärten.
  
  Der Eiskanal
  - Olypiastrecke der Kanufahrer mit Lechhochablass und
  dem Kuhsee, größter Badesee Augsburgs.
  
  Oblatter Wall
  - Kahnfahrten zum Wehrturm
  
  Das Planetarium
  - Seit ein paar Jahren gibt es in unserer
  Ludwigspassage ein Planetarium
  
  Natürlich gibt es unzählige Hallen und Freibäder und auch schöne Seen.
  In unseren westlichen kann man herrlich lange Wandern und auch TrimmDich Pfade laufen.
  Es gibt sehr viele Kinos und Konzerte finden ständig statt.
  Ein Besuch in unserer weltbekannten Puppenkiste ist natürlich selbstverständlich.
  
  Was ich aber unbedingt erwähnen muß und ich auch etwas tiefer eingehen muß ist ein kulinarischer Hochgenuß!
  
  TAFELN WIE VOR 450 JAHREN!
  
  Man sitzt in einem alten Gewölbe an einem großen, rohen Holztisch. Die Bedienungen nennt man
  "Mägde und Knechte".
  Sie führen durch einen sehr unterhaltsamen Abend.
  Zuerst werden die aber die Hände gewaschen, am Tisch versteht sich, da man als Besteck nur ein großes Messer hat.
  Man bekommt einen "Latz" umgebunden und zur Begrüßung Honigmet in einem Kuhhorn serviert.
  Gekocht wird nach Rezepten von Phillipine Wlser (1527-1580).
  Serviert wird in Tongeschirr.
  Ein nicht ganz billiger Spaß, aber unvergeßlich.
  Einblick könnt ihr im Internet nehmen unter
  
  www.welser-kuche.de
  
  Falls Ihr nach Augsburg kommt, stellt Euer Fahrzeug am kleinen Exerzierplatz ab und fahrt mit der Straßenbahn oder geht zu Fuß in die Innenstadt. Das ist nicht mehr weit.
  Die Parkhäuser sind sehr teuer und Parklplätze rar.
  
  
  So, ich habe Euch hoffentlich nicht gelangweilt und besucht doch mal Augsburg.
  
  Eure Hanni64! weiterlesen schließen

  Kommentare & Bewertungen

  • 

    kaengi_the_kangaroo, 26.02.2006, 15:08 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein Klasse Bericht! Sehr interessant.. LG, Bärbel

  • 

    misterwhite, 25.02.2006, 14:53 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    SH, weiter so! <br/>Danke für deine Lesung. Freue mich auch über weitere Gegenlesungen von dir. :D <br/> <br/>lg <br/>misterwhite

  • 

    Doro1975, 24.02.2006, 10:43 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    sh+LG Doro

  • 

    Lidlefood, 24.02.2006, 02:01 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich <br/>

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• Dank sei Drusus und Tiberius...

  

  23.02.2002, 11:52 Uhr von
  Gaeltacht
  

  4

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  Ja

  ...denn diese beiden Stiefsöhne des berühmten Kaisers Augustus waren es, die im Jahre 15 v.Chr die aufmüpfigen Stämme Rätiens unterwarfen. Einer dieser Stämme siedelte im Bereich der Flüsse Wertach (lat. vinda) und Lech (lat. licus), und erhielt von diesen Flüssen den Namen "Vindeliker" . Die Römer errichteten ein grosses Heerlager am Ufer der Wertach, das dort bis etwa 30 n. Chr. Bestand hatte. Archäologische Funde deuten darauf hin, dass ein Hochwasser das Lager zerstörte und in der Folge siedelten die Römer auf der Nordspitze des Hochplateaus, das auch heute noch die Nordspitze der Augsburger Altstadt bildet.
  
  Hier oben entstand die befestigte Römersiedlung "Augusta Vindelicum" mit Tempeln, Verwaltungsgebäuden, Wohnhäusern und einem neuen Heerlager (Im Moment wohne ich ziemlich genau in der Mitte des ehemaligen Römerlagers *grins*). Kein Wunder also, dass in diesem Stadtteil sprichwörtlich jeder Spatenstich römische Funde zu Tage fördert!
  Diese Siedlung wurde von Kaiser Hadrian zur Stadt erhoben, hiess fortan "Municipium Aelium Augustum" und diente als Hauptstadt der Provinz Rätien.
  
  Die Römer wurden mit der Zeit Christen, die Völkerwanderung zerstörte das Römische Reich, und die Karolinger kamen und gingen.
  Das nächste Mal, das Augsburg historisch Bedeutung erlangte, war im Jahre 955, als der Augsburger Bischof Udalrich (Ulrich) zusammen mit König Otto I. die Ungarn vernichtend schlug.
  
  Nun begann der steile Aufstieg der damals noch kleinen Stadt zu einer der bedeutendsten Städte des Mittelalters. Der um 1070 fertiggestellte Dom beherbergt heute die ältesten Buntglasfenster der Welt, die verschiedene Bibelszenen zeigen. 1061 erhielt die Augsburg das Recht, eigene Münzen zu schlagen und im Jahre 1156 wurde Augsburg von Kaiser Friedrich I Barbarossa das Stadtrecht verliehen.
  
  Augsburg war als freie Reichsstadt direkt dem Kaiser unterstellt und weitgehend autonom in seinen stadtinternen Entscheidungen. Die Bedeutung der Stadt erreichte ihren Höhepunkt, als sich Ende des 15. Jahrhunderts die Familie der Fugger von einfachen Webern zu einer der reichsten Kaufmannsfamilien im bekannten Erdkreis aufschwang. So gross war das Vermögen der Fugger, dass sie es waren, die Maximilian den Kaisertitel erkauften. Auch waren es die Fugger, die die Gründung der bis heute existierenden "Schweizer Garde", der päpstlichen Leibwache finanzierten. Eine zweite Familie, die Welser stiegen empor und für geraume Zeit kontrollierten diese Familien den Handel mit Edelmetallen, Gewürzen und stiegen auch erfolgreich in den Fernhandel mit Asien und Südamerika ein. Von den Welsern hört man heute nichts mehr, die Fugger haben auch heute noch eine Privatbank, die man mal gesehen haben sollte. Alleine die Eingangshalle und die Tatsache, dass der Direktor der Bank ein echtes Dürer-Gemälde über dem Schreibtisch hängen hat, sagt eigentlich schon alles!
  
  Berühmtestes Überbleibsel der Fugger und einer der größten "Japaner-Magnete" in der Stadt ist die Fuggerei, die älteste Sozialsiedlung der Welt. Jacob Fugger liess diese für die unschuldig verarmten Bürger seiner Stadt errichten und bis zum heutigen Tage beträgt die Jahresmiete für eine der kleinen Wohnungen den Gegenwert eines rheinischen Guldens (~1,78 DM) sowie drei "Vater unser" für den Gründer Jacob Fugger.
  
  Ein anderes Indiz für Augsburgs Reichtum und Wohlstand ist die Tatsache, dass Silber- und Waffenschmiede aus Augsburg überall gerne gesehen waren. Wer einmal nach London kommt, der sollte mal in der Waffen und Schmuckausstellung im White Tower genau auf die Herkunftsbezeichnungen der guten Stücke achten. Gut 2/3 der Exponate wurden in Augsburg gefertigt oder von Augsburger Schmieden angefertigt!
  
  Aus dieser Glanzzeit stammt auch das vom Stadtbaumeister Elias Holl erbaute Rathaus, das heute noch als der größte Profanbau der Rennaissance nördlich der Alpen gilt.
  
  Die Reformation kam, und mit ihr kam auch einmal für ein paar Tage Martin Luther. Unter anderem wurde in Augsburg die berühmte "Confessio Augustana", das Augsburger Bekenntnis verfasst, das bis heute Bekenntnisgrundlage des Weltluthertums ist. Die Querelen der Reformationsstreitigkeiten wurden endgültig 1555 mit dem Augsburger Religionsfrieden beigelegt, und eine dauerhafte Grundlage für das Zusammenleben beider Konfessionen geschaffen.
  
  Nun wurde es ruhiger um Augsburg. Die Stadt lebte von ihren Reichtümern, gelangte aber zu keiner größeren Bedeutung mehr. Durch Napoleon verlor Augsburg den Status der freien Reichsstadt und wurde dem Königreich Bayern zugeschlagen.
  
  Nach der Industrialisierung gelang es der Stadt nochmal sich einen Ruf als grosse Textilstadt zu sichern - Die Fernsehserie "Samt und Seide", die in Augsburg spielt, dträgt diesem geschichtlichen Detail Rechnung.
  
  Heute ist Augsburg die Hauptstadt des Regierungsbezirks Schwaben mit rund 270 000 Einwohnern und trotz schwerer Zerstörungen durch Bombenangriffe 1944 ist in der Altstadt immer noch die mittelalterliche Stadtstruktur zu erkennen.
  
  Wer Augsburg besuchen will. sollte sich für's Sightseeing einen Tag nehmen; das müsst reichen. Ansehen sollte man sich auf jeden Fall das Rathaus mit dem Goldenen Saal, den Dom, die Fuggerei, die alte Stadtmauer, die teilweise aus dem Mittelalter stammenden Handwerkerhäuser in der Altstadt, den Handwerkerweg, die Maximilianstrasse mit den Stadtpalais der reichen Kaufmannsfamilien und den grossen Prachtbrunnen des Bildhauers Adriaen de Vries und und und...
  In der letzten Zeit wurde auch an der Attraktivität Augsburgs als Shopping-Stadt poliert und inzwischen kann man auch wieder mit Vergnügen durch die Fussgängerzone bummeln.
  
  Zum Schluss noch eine kleine Liste berühmter Söhne und Töchter der Stadt:
  Hans Holbein, Bertolt Brecht, Leopold Mozart, Jürgen Möllemann (nur hier geboren !!!! wrks!), Bernd Schuster, Roy Black und und und... weiterlesen schließen

  Kommentare & Bewertungen

  • 

    hackbrett52, 28.05.2002, 09:58 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr guter, informativer Bericht