BWL Testberichte
Auf yopi.de gelistet seit 08/2003
- Gesamteindruck: sehr gut
- Betreuung durch Lehrstühle: sehr gut
- Technische Ausstattung: sehr gut
- Lehrniveau: hoch
- Qualität der Lehrkräfte: gut
- Mensa: gute Alternative zum selber kochen
- Chancen für Auslandssemester: gut
- Hochschulleben: jede Woche ein Event
- Jahr der Immatrikulation: 2001
Pro & Kontra
Vorteile
- junge motivierte Professoren, technische Ausstattung, gute Platzierungen in Rankings
- Aachen ist die schönst Stadt der Welt, zentrale Lage der Uni
Nachteile / Kritik
- Fehlanzeige
- zu viele Studenten
Tests und Erfahrungsberichte
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BWL an der FH Aschaffenburg -> Klein, aber Oho
5- Gesamteindruck: sehr gut
- Betreuung durch Lehrstühle: sehr gut
- Technische Ausstattung: sehr gut
- Lehrniveau: hoch
- Qualität der Lehrkräfte: sehr gut
- Mensa: gute Alternative zum selber kochen
- Chancen für Auslandssemester: sehr gut
- Hochschulleben: mehrmals im Semester Veranstaltungen
- Verbindung zur Hochschule: Student
- Jahr der Immatrikulation: 2003
- Anzahl Studenten im Studiengang: 300 - 500 Studenten
Pro:
junge motivierte Professoren, technische Ausstattung, gute Platzierungen in Rankings
Kontra:
Fehlanzeige
Empfehlung:
Ja
***Zur Person***
Hallo, liebe Leserinnen und Leser, ich studiere zur Zeit im 6.Semster BWL an der FH Aschaffenburg. Das Vordiplom habe ich schon hinter mich gebracht und das Hauptstudium hat recht gut begonnen. Momentan absolviere ich mein zweites Praxissemester in der IT-Abteilung eines Dienstleistungsunternehmens.
***Zur Stadt***
Aschaffenburg liegt im äußersten Nord-Westen Bayerns und fühlt sich wirtschaftlich schon dem Rhein-Main-Gebiet (um Frankfurt) zugehörig. Die Stadt hat ca. 70.000 Einwohner. Wahrzeichen der Stadt ist das Schloß Johannisburg. Verkehrstechnisch ist Aschaffenburg sehr gut angebunden. Die Ost-West Autobahn A3 führt an Ascaffenburg vorbei und nach Norden kommt man über die A 45. Auch den Flughafen in Frankfurt erreicht man in wenigen Minuten. Außerdem fließt der Main durch Aschffenburg.
***Zur Lage***
Die Fachhochschule Aschaffenburg existiert seit 1995 und ist in einer ehemaligen Kaserne beheimatet. Was sich zunächst abschreckend anhört, ist jedoch ein großer Vorteil der FH Aschaffenburg. Die Infrastruktur in und um die ehemalige Kaserne ist optimal für die FH. Sowohl die Verkehrsanbindung (Bahnhof in der Nähe, per PKW leicht zu erreichen), die Parkplatzsituation (riesiger gebührenfreier Parkplatz), als auch die Gebäude an sich waren schon vorhanden und mussten "nur" noch modernisiert werden, was inzwischen auch hervorragend gelungen ist.
Der Campus ist rechteckig angeordnet, wobei die Mensa und die Bibliothek das Herzstück des Campus bilden. In der Mitte befindet sich eine große Grünfläche mit Kunstwerken die an die Kasernenzeit erinnern sollen.
***Zur Mensa***
Zu jeder Hochschule gehört auch die obligatorische Mensa. Sie ist das Herz der Hochschule. Hier trifft man sich und tauscht sich aus, neben dem eigentlichen Sinn und Zweck einer Mensa natürlich, der Nahrungsmittelaufnahme. Die Mensa in Aschaffenburg ist für die Anzahl der Studierenden ca. 1400 (WS 06/07) ausreichend groß, jedoch kommt es zur Mittagszeit doch öfter mal zu Wartezeiten, die jedoch noch erträglich sind (bis zu 15 min).
Wichtiger ist jedoch der Geschmack und die Vielfalt der Mahlzeiten. Es gibt täglich mindestens 3 Hauptgerichte, wobei eines immer vegetarisch ist und eines ohne Schweinefleisch. Es gibt wirklich täglich andere Gerichte zur Auswahl. Von Pizza über Sauerbraten bis Hähnchenbrustfilets ist wirklich meist etwas passendes für jeden Studenten dabei. Verschiedene Beilagen, Salatschälchen und Nachspeisen ergänzen das Angebot. Auch was den Geschmack angeht konnte ich mich bisher (2 Jahre) absolut nicht beschweren. Ich war ausnahmslos immer mit den Mahlzeiten zufrieden und nebenbei sind die Portionen auch noch groß genug um den Hunger zu stillen.
Beispiele:
Heute Donnerstag 23.11.2006 steht folgendes auf dem Speiseplan:
-Putenbrustgeschnetzeltes mit Champignons in Rahmsoße
-Ciabattaschnitte "Mozzarella"
-Ripple gebraten mit Soße
Morgen Freitag 24.11.2006 steht folgendes auf dem Speiseplan:
-Pangasiusfilet an chinesischem Gemüse
-Mexikanische Gemüsepfanne
-Gefüllte Hirtenrolle "Mediterran"
Die Preise der Mahlzeiten sind ebenfalls absolut in Ordnung. Ein Schnitzel "Wiener Art" kostet in etwa 1,20 € plus Pommes Frites 0,30 € plus Salat 0,30 €. Also insgesamt 1,80 €!
Wer dennoch nichts passendes findet kann täglich auch noch diverse Snacks (belegte Brötchen, Brezel, Leberkäse,...) kaufen um seinen Hunger zu stillen.
***Zum Studiengang***
Der Studiengang BWL soll den Studierenden Wissen vermitteln um als Diplom-Betriebswirt/in (FH) in vielen Bereichen in das Beruflseben einsteigen zu können. Sowohl in der Wirtschaft (private Unternehmen, Banken), in der Verwaltung (Behörden, Gebietskörperschaften,...) als auch in freien Berufen (Wirtschaftsprüfer, Steuerberater,...) sind BWL-Absolventen gefragt und auch gesucht.
a) Grundstudium (Facts):
Im Grundstudium werden zunächst in einem breiten Fächerspektrum alle betriebswirtschaftlichen Themen in Grundlagenvorlesungen abgehandelt.
Folgende Pflichtfächer sind im Grundstudium vorgesehen: (in Klammer Semester)
- Grundlagen der BWL (1)
- Datenverarbeitung (1,2,4)
- Buchführung (1)
- Wirschaftsmathematik (1)
- Grundlagen der VWL (1,2)
- Wirtschaftsenglisch (1,2)
- Organisation und Prozessmanagement (2)
- Betriebsstatistik (2)
- Wirtschaftsprivatrecht (2,4)
- Wirtschaftsfranzösisch/Wirtschaftsspanisch (2)
- Finanz- und Investitionswirtschaft (4)
- Marketing (4)
- Personalführung (4)
- Produktionsmanagement und Logistik (4)
- Kosten- und Leistungsrechnung (4)
Dazu kommen insgesamt noch 2 fachbezogene Wahlpflichtfächer und 1 allgemeinwissenschaftliches Wahlpflichtfach.
In allen Fächern muss zum Ende der Veranstaltung eine schriftliche Prüfung abgelegt werden. Prüfungszeitruam ist jeweils am Ende des Semesters
Das 3.Semester ist das 1.Praxissemester. Jeder Student muss sich selbständig einen Praktikumsplatz (20 Wochen) suchen, wo er dieses Semester absolviert. Zum Praxissemester zugelassen ist jedoch nur, wer die sogenannte 4 aus 5 Regel beachtet. Das bedeutet man muss in mindestens 4 der fünf folgenden Fächer die Prüfung bestehen (also besser als Note 5): Grundlagen der BWL, Buchführung, Statistik, Mathe und Grundlagen der VWL. Alle anderen Prüfungen können theoretisch auch zu einem späteren Zeitpunkt geschrieben werden.
Eine weitere Zulassungsregel besteht zum Hauptstudium. Hier muss die sogenannte 5 aus 6 Regl eingehalten werden. Dies wiederum bedeutet 5 der 6 folgenden Prüfungen müssen mit Erfolg abgeschlossen sein: Finanz-und Investitionswirtschaft, Marketing, Personalführung, Produktionsmgmt., Organisation, Kosten-und Leistungsrechnung,
Hat man diese Regel beachtet hat man aber noch immer nicht das Vordiplom in der Tasche. Um ein Vordiplom zu bekommen muss man alle Prüfungen bestanden haben, das 1.Praxissemetser erfolgreich absolviert haben, sowie die sogenannten Praxisbegleitenden Lehrveranstaltungen erfolgerich absolviert haben.
Diese Lehrveranstaltungen dienen der Vertiefung der im Praxissemester erworbenen Fähigkeiten und finden nach dem eigentlichen Prüfungszeitraum statt.
Wenn man all dies erfolgreich absolviert hat kommt man nun ins Hauptstudium.
b) Hauptstudium (Facts)
Im Hauptstudium gilt es zunächst im 5.Semester weitere 4 wichtige Prüfungen abzulegen. Außerdem müssen im Hauptstudium nochmals 3 fachbezogene Wahlpflichtfächer und 1 allgemein Wissenschaftliches Fahlpflichtfach belegt werden. Die 4 Hauptprüfungen im 5.Semester sind:
-Unternehmensführung
-Steuern
-Arbeitsrecht
-Volkswirtschaftlehre
Im 6.Semester steht dass 2.Praxissemester an. Voraussetzung hierfür ist ein bestandenes Vordiplom. Auch diesmal müssen wieder praxisbegleitende Lehrveranstaltungen besucht werden.
Die letzten beiden Semester dienen dann der Speziaisierung. Es werden momentan folgende Studienschwerpunkte angeboten:
- Marketing
- Organisation und Wirtschaftsinformatik
- Finanzdienstleistungen
- Steuern und Prüfungswesen
- Rechnungswesen und Controlling
- Unternehmensführung und Personalmanagement
Aus diesen 6 Schwerpunkten muss man sich einen Auswählen. Daraus ergeben sich dann auch die Vorlesungen für die letzten beiden Semester. Zusätzlich muss auch noch ein Semnar in Volkswirtschaftlehre besucht werden.
Hat man alle Prüfungen und Seminararbeiten aus dem Hauptstudium bestanden fehlt nur noch eine bestandene Diplomarbeit um als Diplom-Betriebswirt/in (FH) die Schule zu verlassen.
Soviel zu den Facts, nun zu meinen Erfahrungen mit dem Studium
c) Meine Erfahrungen
Im ersten Semster war ich noch relativ unvorbereitet und wusste noch nicht so recht, was mich erwartet. Dementsprechend locker nahm ich auch die Vorlesungen, was sich im Nachhinein als Fehler entpuppte. ich habe zwar alle Prüfungen bestanden, aber die Noten waren leider nur Durchschnitt. Man muss sich wirklich gleich mit Semesterbeginn als Student fühlen und sich reinklemmen um einen möglichst flotten und reibungslosen Studienablauf zu gewährleisten. Mein Glück war, dass ich trotz allem alle Prüfungen bestanden hatte und somit keine Altlasten mit mir herumschleppen musste. Das Niveau der Prüfungen ist sehr unterschiedlich und hängt in starkem Maße von den Professoren ab, jedoch nicht vergleichbar mit Schulaufgaben aus dem Schulalltag.
Nach den ersten Erfahrungen, war ich nun wesentlich besser vorbereitet auf den weiteren Studienverlauf. Obwohl die Anzahl der Prüfungen zunahm (1.Semster 4 Prüfungen, 2.Semester 7 Prüfungen, 4Semester 8 Prüfungen) wurden die Noten besser. Dies lag an einer besseren Studienorganisation und am disziplinierterem Vorlesungsbesuch. Wichtig war mir, dass ich keine Prüfungen mit in das nächste Semester nehmen musste, was ich auch geschafft habe.
Im Hauptstudium fängt man wieder bei Null an, wobei sich das 5.Semester eigentlich nur unwesentlich von den Semstern im Grundstudium unterscheidet (außer das die Anzahl der Studenten merklich nachgelassen hat...), da auch hier noch Grundlagen vermittelet werden und keine Seminararbeiten geschrieben werden müssen.
Die Prxissemester sind eine willkommene Abwechslung und werden meist auch mit 400-800 € /Monat vergütet. Dort wird meist Wert auf Projektarbeit gelegt.
Alles in allem kann man sagen das Studium an sich unterscheidet sich nur unwesentlich von dem an anderen FH's und auch die Studienfächer sind meist sehr ähnlich. Der Hauptunterschied liegt an den handelnden Personen...
***Professoren***
In der Fakutät Wirtschaft und Recht gibt es insgesamt 19 Professoren. Die meisten dieser Professoren sind noch relativ jung (einige sogar noch unter 35 Jahre) und unverbraucht. Der Vorteil einer FH wird einem auch mit Blick auf die Professoren bewusst. Alle Professoren haben mehrjährige Berufserfahrung in der freien Wirtschaft. Einige haben sogar nebenbei noch ein Gewerbe laufen (Wirtschaftprüfer, Unternehmensberater, etc.). Ebenfalls ist es Pflicht an der FH Aschaffenburg, dass nicht nur die Studenten Praxissemester absolvieren, sondern auch die Professoren. Damit bleiben die Professoren auf dem neuesten Stand und können ihre Vorlesungen regelmäßig aktualisieren (was tatsächlich auch geschieht).
Ebenfalls positiv zu beurteilen ist der Umgang zwischen Studenten und Professoren. Es wird eine sehr offene und direkte Kommunikation gepflegt. Alle Professoren haben auch neben ihren Mentoratszeiten ein offenes Ohr für Studenten. Wenn ich das mit der Btreuung an anderen Hochschulen vergleiche (ich habe 2 Semester an der TU Darmstadt studiert) ist das eine absolute Luxussituation.
***Drumherum***
Das Studentenwerk veranstaltet jeweils zum Semesterbeginn eine sensationelle Erstsemesterparty. Diese findet an mehreren Locations in Aschaffenburg statt und ist jedesmal wieder super. Auch während des Semsters bietet die FH Aschaffenburg meherere Veranstaltungen und Parties. Im Sommer findet auf dem Campus ein Open Air Kino statt und als Höhepunkt gibt es die Veranstaltung Campus at Night, die den ganzen Campus in eine Partyzone verwandelt mit Livemusik und super Stimmung.
Auch außerhalb der FH bietet Aschaffenburg viele Möglichkeiten sein (Nacht-)Leben zu gestalten. Neben tollen Bars und Kneipen gibt es auch einige Clubs und Discotheken. Außerdem gibt es ein großes Sportangebot. Außerdem kann man im wunderschönen Park Schönbusch kann man auch sehr schön entspannen und joggen.
Seit ca. 1 Jahr gibt es nun auch ein eigenes Studentenwohnheim mit topmoderner Ausstattung und staatlich subventionierte Kinderbetreuungsmöglichkeiten.
***Fazit***
Die kleine, familiäre FH Aschaffenburg kümmert sich wirklich um die Probleme der Studierenden und versucht diese gemeinsam mit den Studenten zu lösen. Auch das Ansehen der Hochschule wurde stark aufgewertet durch vordere Plätze in den Hochschulrankings der Zeitschriften "Karriere" und "Die Zeit".
Alles in allem kann man sich einfach nur rundum wohlfühlen und entspannt und gut gelaunt seinem Studium nachgehen.
Vielen Dank fürs lesen weiterlesen schließenProduktfotos & Videos
Logo FH Aschaffenburg von anonym
am 19.12.2006Bibliothek von anonym
am 19.12.2006Kommentare & Bewertungen
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anonym, 15.01.2007, 18:46 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Lieben Gruß :o) Marianne
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Für alle zukünftigen Manager
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Wer BWL studiert wird sicher irgendwann auf den folgenden Bericht dankbar zurückgreifen:
Der richtige Führungsstil für jeden Mitarbeiter.
Der Führungsstil ist die Umsetzung des Führungsmodells in die Praxis. Er stellt ein kontinuierliches Verhaltensmuster beziehungsweise eine einheitliche methodische Grundhaltung des Vorgesetzten gegenüber seinen Mitarbeitern dar und wird von den Mitarbeitern als ganzheitliches Führungsverhalten wahrgenommen. Ebenso wie bei den Führungsmodellen existiert auch bei den Führungsstilen eine Vielzahl unterschiedlicher Ansätze.
Hier eine Zusammenstellung aller gebräuchlichen Führungsstile:
klassische Führungsstile:
autoritärer Führungsstil
kooperativer Führungsstil
laissez-faire Führungsstil
tradierende Führungsstile:
patriarchalicher Führungsstil
charismatischer Führungsstil
autokratischer Führungsstil
bürokratischer Führungsstil
dimensionale Führungsstile:
beziehungsorientierter Führungsstil
aufgabenorientierter Führungsstil
managementbezogene Führungsstile:
management by delegation
management by objectives
management by exception
management by systems
gruppenorientierte Führungsstile
Kombination aus verschiedenen Führungsstilen
Nun werden zum einen die dimensionalen Führungsstile näher betrachtet, da jeder Führungsstil einer der beiden hier erläuterten Grundrichtungen folgen muß. Zum anderen wird näher auf die klassischen Führungsstile eingegangen, da sie die Grundlage für alle anderen Führungsstile bilden und somit in jedem Führungsstil wiederzufinden sind, mit dem das situationsorientierte Führungsmodell in die Praxis umgesetzt wird.
Beziehungsorientierter Führungsstil
Der beziehungsorientierte Führungsstil ist einer der beiden dimensionalen Führungsstile und vor allem auf die Mitarbeiterorientierung ausgerichtet. Die Beziehung zwischen Vorgesetztem und Mitarbeitern ist sehr persönlich und durch gegenseitiges Vertrauen, Achtung und Wärme geprägt. Der Vorgesetzte zeigt gegenüber seinen Mitarbeitern Rücksichtnahme und praktische Besorgtheit. Er behandelt sie als gleichberechtigte Individuen, beteiligt sie an Entscheidungen und unterstützt sie bei der Erfüllung ihrer Aufgaben. Für die erbrachte Leistung zeigt der Vorgesetzte dem Mitarbeiter seine Anerkennung und Wertschätzung. In Problemfällen hat er immer ein offenes Ohr für seine Mitarbeiter, setzt sich für sie ein und steht voll hinter ihnen.
Aufgabenorientierter Führungsstil
Der aufgabenorientierte Führungsstil ist der zweite der beiden dimensionalen Führungsstile. Die zu erfüllenden Aufgabe steht hierbei im Vordergrund. Der Schwerpunkt dieses Führungsstils liegt deshalb in der Aufgabenorganisation und der Erstellung von verbindlichen Richtlinien. Der Menge der geleisteten Arbeit wird ein besonders großer Wert zugemessen und somit das Messen des Arbeitserfolges deutlich vereinfacht. Der Vorgesetzte definiert für jeden Mitarbeiter eine feste Rolle mit spezifischen Arbeitsaufgaben, deren widerspruchslose Übernahme er von jedem Mitarbeiter erwartet. Der Vorgesetzte herrscht sozusagen mit eiserner Hand. Das
bedeutet, er beharrt auf der genauen Einhaltung von vorgegebenen Terminen, tadelt mangelhafte Arbeit sofort und besteht auf vollkommene Information über alles, was seine Mitarbeiter tun. Leistungsschwächere Mitarbeiter werden ständig dazu ermahnt, sich mehr anzustrengen und mehr Leistung zu bringen.
Autoritärer Führungsstil
Der autoritäre Führungsstil gehört zu den klassischen Führungsstilen und basiert auf der strikten Trennung von Entscheidung/Kontrolle (Vorgesetzter) und Ausführung (Mitarbeiter). Der Vorgesetzte führt kraft seiner Legitimationsmacht und erwartet absoluten Gehorsam von seinen Mitarbeitern. Wird dieser Gehorsam bei der Ausführung von Anweisungen verweigert, muß der Mitarbeiter mit Sanktionen rechnen. Der autoritäre Vorgesetzte trifft alle Entscheidungen allein und erwartet von seinen Mitarbeitern die stillschweigende Akzeptanz all seiner Entscheidungen. Straffe Führung, ständige Kontrolle sowie Druck und Sanktionen sind seiner Meinung nach unerläßlich, um gesteckte Ziele zu erreichen. Aufgrund der geringen Kommunikation zwischen Vorgesetztem und Mitarbeiter entsteht eine große Distanz zwischen beiden, die häufig zu Mißverständnissen und Fehlinterpretationen führt. Der Mitarbeiter ist bei Anwendung dieses Führungsstils dem Betriebsgeschehen völlig passiv ausgesetzt. Die Vorteile des autoritären Führungsstils liegen in einer schnellen Entscheidungsfindung und einer sehr hohen Disziplin der Mitarbeiter. Die Nachteile sind mangelnde Motivation, schwache Integration und geringe Persönlichkeitsentwicklung der Mitarbeiter.
Kooperativer Führungsstil
Der kooperative Führungsstil ist der zweite klassische Führungsstil. Hier verwischt die Trennungslinie zwischen Entscheidung, Ausführung und Kontrolle. Vorgesetzter und
Mitarbeiter pflegen eine enge partnerschaftliche Zusammenarbeit, bei der letztere sehr stark an der Entscheidungsfindung partizipieren. Durch intensive Kommunikation und steigendes Verantwortungsbewußtsein der Mitarbeiter entsteht mitdenkendes Personal, das auch zur Selbstkontrolle fähig ist. Die Vorteile dieses Führungsstils sind die Entlastung des Vorgesetzten, sachgerechtere Entscheidungen und die Förderung der Mitarbeiter. Ebenso werden die Mitarbeiter durch ihre starke Partizipation überdurchschnittlich motiviert und bringen mehr Leistung. Nachteile sind lange Entscheidungswege und die Ausnutzung diese Systems durch unreife Mitarbeiter.
Laissez-faire Führungsstil
Der laissez-faire Führungsstil ist der dritte und letzte klassische Führungsstil. Er wird auch Stil der Nicht-Führung genannt, weil die Mitarbeiter voll und ganz auf sich gestellt sind. Der Vorgesetzte nimmt seine Führungsfunktion nur sehr gering wahr. Dies äußert sich darin, daß kein geregelter Informationsaustausch zustande kommt, die Mitarbeiter alle Entscheidungen allein treffen und nur der Selbstkontrolle unterliegen. Die Mitarbeiter werden als isolierte Individuen behandelt und erhalten so eine gewisse Freiheit in ihrem Arbeitsverhalten, durch die ihre Motivation gesteigert werden soll. Diese Freiheit ist gleichzeitig auch der einzige Vorteil, den dieser Führungsstil bietet. Die Nachteile überwiegen eindeutig. Der Vorgesetzte stiehlt sich aus seiner Führungsverantwortung. Durch diesen Mangel an Führung entsteht auch ein Mangel an Disziplin und Leistung, weil die Mitarbeiter teilweise überfordert werden. Des weiteren verlangsamt sich die Entscheidungsfindung durch die Unordnung des Systems drastisch, und unreife Mitarbeiter werden geradezu aufgefordert, die Situation auszunutzen. weiterlesen schließen -
Tipps für Einsteiger!
28.05.2002, 21:40 Uhr von
JustOliver
Momentan fast nur bei Trivago. Super interessant, schaut doch mal vorbei!!!Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Nachdem ich hier neulich einen Beitrag zum BWL-Studium gelesen habe, möchte ich an dieser Stelle einmal ein paar Tipps für Leser geben, die gerade vor der Entscheidung der Studiumswahl interessant sind. Ich persönlich habe in Dortmund studiert, denke jedoch, dass eine Vielzahl an Erfahrungen auch auf andere Universitäten übertragbar sind.
DIE WAHL DER UNIVERSITÄT
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Wenn man sich für das betriebswirtschaftliche Studium entschieden hat, so sollte man den gewünschten Studienort sorgfältig wählen. Hier spielen unterschiedliche Kriterien eine Rolle. Zum einen kommt es auf den Ruf der Universität in der Wirtschaft an. Einen Aufschluss darüber geben Universitäts-Rankings, wie sie eigentlich jährlich vom FOCUS oder vom SPIEGEL veröffentlicht werden. Bei der Analyse dieser Rankings muss man sehr vorsichtig sein. So werden diese Rankings nach unterschiedlichen Gesichtspunkten erstellt. Teilweise werden Rankings aus der Sicht der Studierenden erstellt, teilweise aus Sicht der Wirtschaft. Beide Rankings geben wertvolle Informationen über die Universitäten. Letzten Endes ist es jedoch entscheidend, was die Wirtschaft denkt, denn hier wird nachher entschieden, ob man einen Job bekommt oder nicht.
Der Ruf der Universität hängt nicht zuletzt auch von der Qualität und dem Ansehen der dort lehrenden Professoren ab. Auch dieser sollte für den Studierenden in spe durchaus eine Rolle spielen. Das Problem ist jedoch, dass es dem Studierenden nur schwer möglich ist, sich hiervon schon vor seinem Studium ein genaues Bild zu machen. Erst im Studium lernt man, dass Reichmann (Dortmund) und Horvath (Stuttgart) bspw. die Controlling-Päpste in Deutschland sind, während Scheer (Saarbrücken) der wohl bedeutendste Prof. im Bereich Wirtschaftsinformatik in Deutschland ist. Aufschlüsse ermöglichen eventuell Aufsätze in angesehenen Wirtschaftszeitschriften, wie bspw. der WIRTSCHAFTSWOCHE oder dem HANDELSBLATT. Auch Nachforschungen hinsichtlich unternehmerischer Tätigkeiten der Professoren, wie bspw. Scheer mit dem Unternehmen IDS SCHEER AG lassen Rückschlüsse auf Kompetenz und Ansehen von Professoren zu.
Neben dem Ruf der Universität sollte man auch einen Blick auf das Lehrangebot werfen. Hier sollte die Möglichkeit bestehen, aus einer Vielzahl an Fächern auszuwählen, so dass man beim Setzen der Schwerpunkte im Hauptstudium dann auch eine Fächerkombination seinen Vorlieben entsprechend wählen kann und nicht auf ein sehr begrenztes Angebot festgelegt ist. Die Information hierüber ist meines Erachtens unerlässlich, denn nichts ist ärgerlicher, als wenn man nach abgeschlossenem Grundstudium den Studienort wechseln muss, weil das Fach, das einen interessiert, nicht an dieser Universität als Schwerpunktfach angeboten wird. Informationen über die unterschiedlichen Lehrangebote gibt es in einschlägigen Broschüren. Ich empfehle jedoch eher sich mal die für einen persönlich in Frage kommenden Universitäten näher im Internet anzuschauen. Hier betreiben eigentlich alle Universitäten inzwischen ein intensives Marketing. Die Lehrstühle und Lehrstuhlinhaber stellen sich vor, so dass man hier bereits einen guten Eindruck über die auf einen zukommenden Inhalte bekommt. An der Zahl der Veröffentlichungen eines Lehrstuhls kann man auch Rückschlüsse bzgl. des Bekanntheitsgrad des Lehrstuhlinhabers und seines Ansehens in der Wirtschaft ziehen. Und man erkennt auch gut, welche der Lehrstühle derzeit vakant sind, das heißt, ein Lehrstuhl hierfür ist zwar da, die Themen können jedoch derzeit nicht oder nur notdürftig angeboten werden.
VORLESUNGEN – NUR GEWISSENBERUHIGUNG?
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Bei meinem Studium der Betriebswirtschaft habe ich persönlich die Erfahrung gemacht, dass es sehr wichtig ist, bei den verschiedenen Veranstaltungen zu differenzieren. Und zwar sollte diese Differenzierung in der Hinsicht erfolgen, dass man sich einmal mit dem Thema auseinander setzt, ob man die Veranstaltung wirklich braucht, bzw. ob man sich das Vorgetragene nicht besser selber erarbeiten möchte. Professoren der Betriebswirtschaft sind i.d.R. recht umtriebige Menschen, die sich entweder neben der Universität selbst unternehmerisch betätigen (der wohl bekannteste dürfte hier wohl Scheer aus Saarbrücken mit seinem am Neuen Markt dotierten Unternehmen IDS Scheer AG sein) oder aber auf diversen Veranstaltungen durch Vorträge ihr Professorengehalt aufbessern. So schön dies teilweise für die Studierenden ist, denn damit wird die Universität bekannter und der Ruf entsprechend beeinflusst, so schädlich ist dies doch häufig für die Qualität der Lehre, da Vorlesungen unzureichend oder gar nicht vorbereitet werden. Das Ergebnis hiervon ist, dass in der Vorlesung entweder das Buch, das eigentlich jeder Professor verfasst hat, rezitiert wird oder aber Geschichten aus der Wirtschaft erzählt werden, deren Konsum zwar durchaus interessant sein kann, deren Prüfungsrelevanz jedoch in eben solchem Maße zu bezweifeln sein dürfte.
Hiermit will ich sagen, dass der Studierende ein Gefühl dafür entwickeln muss, ob es sich lohnt, in einer Veranstaltung zu sitzen und zu konsumieren oder ob er in Eigeninitiative zu Hause Bücher und Skripten durcharbeitet und hierbei in der Regel wesentlich schneller voran kommt, als in der Vorlesung. Meine Erfahrung ist, dass man durch Selektion der Veranstaltungen, an denen man teilnimmt, deutliche Zeitgewinne realisieren kann, die in Zeiten der Klausurvorbereitung wertvoll anderweitig genutzt werden können und in anderen, weniger stressreichen Zeiten zur Finanzierung des Studiums eingesetzt werden können. Damit ich an dieser Stelle richtig verstanden werde. Ich sage nicht, dass man Vorlesungen getrost blau machen kann. Ich empfehle nur jedem, den Vorlesungsbesuch zu hinterfragen, ob er wirklich was bringt.
LITERATUR
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Die Arbeit mit Büchern ist eine gute Sache, wenn man langweilige Vorlesungen canceln möchte und stattdessen in Eigenregie lernen möchte. Jedoch ist betriebswirtschaftliche Literatur eine Thema für sich. Das wird jeder Studierende schon nach wenigen Wochen feststellen. Denn, man benötigt Literatur, um den Veranstaltungen zu folgen (wenn man das wirklich will) oder aber um sich (als Saisonarbeiter) auf die Klausuren vorzubereiten. Hier empfiehlt sich zunächst immer die Ausleihe der benötigten Bücher in der Universitäts-Bibliothek. Jedoch wird man bald feststellen, dass hier nur in den seltensten Fällen die Bücher in der erforderlichen Anzahl vorgehalten werden. So mit gilt auch hier: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Und diese Strafe ist teuer, denn erfahrungsgemäß geht der Kauf von betriebswirtschaftlichen Bücher richtig ins Geld, da 50,-- DM für ein Buch eigentlich die Untergrenze darstellt. Zu empfehlen ist hier, sich mit guten Studienkollegen die Anschaffungskosten zu teilen. Mal kauft der eine, und der Rest kopiert sich das Exemplar, mal kauft der andere und der Rest der Gruppe kopiert sich das Buch. Überhaupt wird der Studierende bald merken, dass der Kopierer zu seinen besten Freunden wird.
DIE WAHL DER FÄCHER
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Bei der Wahl der Fächer, die meist erst im Hauptstudium frei möglich ist, sollte man auch ein paar Kleinigkeiten beachten. Sicherlich sollte man Fächernehmen, die einem gut liegen. Auch sollte man bei der Fächerwahl ein wenig auf die Qualität des Profs achten. Den Schwerpunkt bei einem landesweit angesehenen Prof. gemacht zu haben wirkt bei vielen Unternehmen eindrucksvoll. Ferner sollte man auch ein wenig darauf achten, dass die Fächer nicht zu grundverschieden sind. Sie sollten vielleicht auf einander aufbauen oder sich thematisch ergänzen, denn auch seine Fächerwahl muss man vielleicht später in einem Bewerbungsgespräch einmal erklären. Und, nicht zuletzt sollte auch die Aktualität des Fachs beachtet werden. So sind Wirtschaftsinformatik und internationale Rechnungslegung derzeit in aller Munde und zumindest für ersteres wird dies auch noch einige Zeit so bleiben.
STUDIUM ALLEIN BRINGT NIX
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Aus meiner inzwischen 4 jährigen Berufserfahrung und dem Wissen aus der Erfahrung aus dem Studium heraus kann ich sagen, dass ein Studium allein nichts bringt. Untenehmen verlangen mehr von einem Absolventen als ein gutes oder sehr gutes Abschlusszeugnis. Vielmehr werden unterschiedlichste Zusatzqualifikationen gefordert. Diese reichen von Fremdsprachenkenntnissen über Auslandsaufenthalte bis hin zu praktischen Erfahrungen. Und auf diese Qualifikationen wird teilweise mehr geachtet, als auf ein gutes Abschlusszeugnis. Ich kann daher jedem nur empfehlen bei der Planung seines Studiums solche Aktivitäten mit einzuplanen.
Einen Nebenjob braucht ja fast jeder, um sein Studium und sein Leben zu finanzieren. Bei der Wahl des Nebenjobs sollte man jedoch darauf achten, dass Synergien zwischen Studium und Job bestehen. So ist es in einer späteren Bewerbung sicherlich wenig nützlich, wenn man als Nebenjob das Zeugnis eines Fitnesstudios, weil man dort als Trainer gearbeitet hat, einreicht. Hingegen ist eine Beschäftigung als studentische Hilfskraft an einem der Lehrstühle oder bei an der Universität angesiedelten Unternehmen sicherlich förderlich. Hier kann dann auch bei unnützen Vorlesungen eingesparte Zeit gewinnbringend verbracht werden.
Auch Auslandsaufenthalte werden von Unternehmen bei Bewerbern sehr gerne gesehen. Sie beweisen eine fundierte Sprachkenntnis und die Fähigkeit eigenständig durchs Leben zu kommen. Hierbei muss der Studierende selbst entscheiden, was er lieber möchte: Ein Semester an einer ausländischen Hochschule oder ein Auslandspraktikum. Meines Erachtens ist das Praktikum wesentlich dienlicher, weil man hier die Möglichkeit hat, Praxiserfahrungen zu sammeln. Beim Auslandsstudium bliebt man der Theorie treu, die mir erstens nie viel Spaß gemacht hat und zweitens für den späteren Berufseinstieg nur wenig hilfreich ist.
Bei allen Zusatzqualifikationen vergesst jedoch das Studieren nicht. Denn wenn die Regelstudienzeit deutlich überschritten wird, habt ihr nachher in Euren Bewerbungsgesprächen Erklärungsprobleme. So lange man die Überziehung bspw. durch ein Praxissemester erklären kann, ok. Wenn man aber eingestehen muss, dass man das Arbeiten im Fitnessstudio so genossen hat, gibt das schon Abzüge in der B-Note.
AUF EIGENE ERFAHRUNGEN SETZEN
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Zum Schluss noch ein Tipp, der nach den bisherigen Ausführungen vielleicht ein wenig paradox klingen mag. Setzt bei der Entscheidung, welches Buch ihr kauft, welche Vorlesung ihr hört etc. auf Eure eigenen Eindrücke. Gerade zu Beginn des Studiums gibt es eine Menge Leute, die Euch Tipps geben wollen. Schaut erst einmal überall rein und bildet Euch dann Eure eigene Meinung. Ich bin immer ins Grübeln gekommen, wenn mir Leute Tipps gegeben haben, welche Vorlesung ich mir anhören soll, welche Klausurvorbereitung ich machen soll, die dann selber im 8. Semester immer noch nicht ihr Vordiplom hatten. Von daher, nehmt Euch die Zeit, Erfahrungen selber zu machen und hierauf Eure Entscheidungen aufzubauen. Nur diese Entscheidungen sind gute Entscheidungen. Ist halt auf der Uni wie im richtigen Leben.
Und nun bleibt mir nichts anderes übrig, als den Interessenten viel Spaß beim Studieren und vor allem viel Erfolg zu wünschen. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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mus21, 01.04.2003, 20:26 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
sehr guter Kommentar! Ich studiere auch BWL! Im 2ten Semester an der FH
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BWL (BA) in Verbindung mit einer kaufmännischen Ausbildung...
24.03.2002, 13:37 Uhr von
Angel05
Ich habe leider nur noch wenig Zeit für Yopi. Aber ich werd immer mal wieder reinschauen, was sic...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Vor ca. 4 Jahren stand ich vor der Entscheidung: Studium oder Ausbildung? Was mache ich nach meinem Abitur? Zunächst hielt ich beides gemeinsam für unvereinbar. Über eine Mitschülerin bin ich damals jedoch auf das sogenannte "Studium Duale" aufmerksam geworden, welches mir genau diese Kombination ermöglichen sollte. Nun habe ich dieses studium hinter mir und stehe seit einiger Zeit im Berufsleben. Grund genug, darüber mal etwas mehr zu erzählen.
Was ist das "Studium Duale"?
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Unter diesem Begriff verbirgt sich eine Kombination von einem Studium an einer Berufsakademie und einer Ausbildung in klassischen Sinne. Da ich mich für eine Ausbildung zur Bankkauffrau entschieden hatte, lag für mich die Wahl der Betriebswirtschaftslehre als Studium nahe. In meiner Region gab es diverse Unternehmen, die diese Form der Ausbildung anboten. Diese habe ich über das Arbeitsamt erfahren.
So kommt man zu diesem Studium
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Hat man herausgefunden, welche Unternehmen einen solchen Werdegang anbieten, gilt es zunächst einmal, den Bewerbungsmarathon zu überstehen. Man sollte sich hierbei direkt auf diesen Ausbildungsgang bewerben. Zwar gibt es auch Unternehmen, die einem das Studium zusätzlich anbieten, obwohl man sich nur auf eine klassische Ausbildung beworben hat. Man ist jedoch erheblich im Vorteil, wenn man sich vorher schon ein wenig damit befaßt hat und zeigt, das man weiß, was man will. Man bewirbt sich übrigens beim Ausbildungsunternehmen direkt und nicht bei der angeschlossenen Berufsakademie. Abgeschlossen wird dann jedoch nicht nur ein Ausbildungsvertrag mit dem Unternehmen, sondern auch ein Studienvertrag mit der Akademie.
Ablauf des Studium Duale
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Die Ausbildung ist in 6 Semester unterteilt. Pro Semester verbringt man ca. 12 Wochen am stück im Ausbildungsunternehmen und durchläuft die klassische kaufmännische Ausbildung wie "normale" Azubis auch. 10 Wochen hingegen verbringt man nicht an einer Berufsschule, sondern an der Berufsakademie. Dort werden einem zum einen die Inhalte der Berufsschulausbildung des kaufmännischen Berufes vermittelt, zum anderen natürlich die Inhlate eines BWL-Studiums. Diese Inhalte sind nahezu identisch mit den Inhalten des BWL-Studiums an einer Fachhochschule. Allerdings werden die Vorlesungen wesentlich starffer abgehalten, da man ja weniger Zeit hat, als in 8-10 Vollsemestern an einer FH.
Die Inhalte sind sehr vielfältig. zunächste gehören die klassischen BWL-Fächer in den Vorlesungsplan: allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Marketing, Personalwesen, Personalführung, Produktionslehre, Logistik, Kosten- und Leistungsrechnung, Investitions- und Finanzierungslehre, Steuern, Rechnungswesen und Organisation. Da erwartet einen schon eine ganz schön umfangreiche Palette an Inhalten, in denen es speziell um das Einzelunternehmen im weitesten Sinne geht.
Zweiter Baustein ist die Volkswirtschaftslehre. Hier beschäftigt man sich mit allegmeinen Themen zu Mikro- und Makroökonomie (Verhalten und Zusammenspiel von Unternehmen in einer Wirtschaft), Geldpolitik, Außen- und Währungspolitik, Wirtschaftspolitik, usw.
Recht ist der dritte Baustein, mit dem man konfrontiert wird. Speziell die Themen Bürgerliches Recht, Handels- und Gesellschaftsrecht, Arbeitsrecht und öffentliches Recht vermitteln dem studenten ein Grundwissen zu rechtlichen Problematiken des Wirtschaftslebens.
Zusätzlich zu diesem Fachwissen spielen sogenannte Soft Skills eine immer größere Rolle. In Fächern wie Kommunikation, Rhetorik, Kreativitätstechniken, Zeit- und Selbstmanagement und Projektmanagement werden einem Hilfsmittel an die Hand gegeben, die im späteren Berufsleben wichtig sind und die dazu beitragen sollen, Handluns- und Sozialkompetenz der Studenten zu entwickeln.
Da das gesamte studium z.T. sehr Mathematiklastig ist, darf natürlich auch diese Fach nicht fehlen. Man darf sich durch das gesamte Studium hindurch auf Mathematik- und Stochastikvorlesungen freuen.
Zu guter Letzt ist auch das Thema Fremdsparchen ein baustein der Ausbildung. Klassischerweise wird auf jeden fall Wirtschaftsenglisch zum Pflichtprogramm, darüber hinaus können teilweise aber auch noch andere Sprachen erlernt werden.
Nach 2 Jahren absolviert ein student zunächst dann seine Abschlußprüfungen in der kaufmännischen Ausbildung. Danach erwarten ihn noch zwei Vertiefungssemester, bevor er nach drei Jahren seine Abschlußklausuren und -prüfungen in BWL ablegen und eine Examensarbeit schreiben muß. zur Vorbereitung auf die Examensarbeit werden vorher immer wieder mal Hausarbeiten während der Praxisphase im Unternehmen geschrieben. Teilweise wird von den Berufsakademien noch eine dritte Ausbildung angeboten, die zwischen diese beiden Abschlüsse fällt. Es besteht die Möglichkeit, vor der zuständigen Industrie- und Handelskammer der Region seine Ausbildereignungsprüfung abzulegen. Dadurch ist man dann offiziell dazu berechtigt, in seinem Unternehmen in dem erlernten Ausbildungsberuf Azubis auszubilden.
Wer eignet sich für dieses Studium?
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Als Anwärter für ein solches Studium Duale sollte man sich auf jeden Fall für wirtschaftliche Themen interessieren. Denn darum geht es ja hauptsächlich. Mathematik solle einen nicht abschrecken, denn sie macht einen großen Teil des Studiums aus. In fast allen Fächern wird man immer wieder mal damit konfrontiert. Darüber hinaus sollte man auch kein Problem damit haben, sich speziell in Prüfungszeiten von seiner Freizeit zu verabschieden. Vieles ist nämlich in Eigenarbeit zu leisten. Oft werden Inhalte in Vorlesungen nur kurz angesprochen, die dann jedoch in wesentlich größerer Tiefe in Klausuren - die regelmäßig in jedem Semester geschrieben werden - thematisiert werden.
Vorteile des BA-Studiums
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Für ein solches Studium an einer Berufsakademie sprechen viele Vorteile. Zum einen absolviert man ein komplettes BWL-Studium in nur 3 Jahren. Darüber hinaus hat man nach dieser Zeit nicht nur einen Studienabschluß, sondern auch eine abgeschlossene Ausbildung sowie evtl. eine Ausbildereignung vorzuweisen. Und genau diese Kombination aus Theorie und Praxis ist es, die einen hinterher für viele Arbeitgeber sehr interessant machen. Man kennt sowohl die Theorie, als auch die Praxis im Unternehmen und kann entsprechend besser ins echte Berufsleben einsteigen. Was für viele auch noch ein Vorteil ist, ist die finanzielle Gestaltung dieser Studienzeit: Man erhält während der gesamten Zeit (auch in den Studienphasen) eine Ausbildungsvergütung von seinem Ausbildungsunternehmen. Diese liegt oft ein wenig höher, als die der normalen Auszubildenden. Dafür muß man jedoch auch die Zahlung von Studiengebühren für die Berufsakademie einkalkulieren. Das ist jedoch meist recht tragbar. nach Meiner Erfahrung liegt aber auf jeden fall das Einstiegsgehalt hinterher wesentlich höher.
Nachteile des BA-Studiums
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Die Nachteile dieser Ausbildungsform liegen vor allem in ihrer Bekanntkeit und Akzeptanz bei Arbeitgebern. Dadurch, daß nicht in allen Bundesländern ein Diplom für das abgeschlossene Studium anerkannt wird, besteht erhöhter Erklärungsbedarf zum Studium Duale bei späteren Arbeitgebern. Die Kennzeichnung (BA) hinter dem Titel Betriebswirt/in trägt noch ihren Teil dazu bei.
Ich könnte mir daher vorstellen, das Arbeitgeber, die diese Art der Ausbildung nicht kennen, einen Abschluß (FH) vorziehen würden. Jedoch nur so lange, bis man ihnen erklärt, was genau dahintersteht.
Mein Fazit
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Ich würde es jederzeit wieder machen und kann nur jedem, der die Chance dazu erhält empfehlen, es zu machen. Nicht nur die Anzahl der Abschlüsse in der doch recht kurzen Zeit ist interessant. Vor allem die Kombination aus Theorie und Praxis ist das reizvolle daran. Und da diese Art der Ausbildung einen immer höheren Bekanntehitsgrad erhält, steigt auch ihre Attraktivität für Arbeitgeber. Auch die Diplomierung dürfte meines Erachtens nach bald durchgängig in allen Bundesländern durchdringen. Also: Eine echte Alternative, wenn man vor der Entscheidung "Studium oder Ausbildung" steht.
Vielen Dank für´s Lesen und bewerten und bis bald. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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mus21, 01.04.2003, 20:27 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Kalsse Bericht! Ich studiere auch BWL... an der FH München
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bachelor, 16.05.2002, 14:49 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Sehr interessanter Bericht. Dieses duale Studiensystem, so wie Du es beschrieben hast, empfinde ich als ideal. Das wäre es gewesen. :-) Es ist schon fast unglaublich, in so kurzer Zeit eine Ausbildung zusammen mit einem BWL Studium aubzuschliessen. Sc
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KleineHexe82, 05.04.2002, 22:55 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Ich finde die Idee der BA`s gut. Bei uns in Bayern gibt es das ja (noch) nicht...BWL wäre allerdings nichts für mich...
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suesses, 02.04.2002, 20:09 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
wow sehr ausführlich und interessant geschrieben!
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