Pro:
nach 92 Minuten der Abspann, Billy Bob Thornton ist gut besetzt
Kontra:
nicht witzig, kein Weihnachtsfeeling, endlos lahme Dialoge, ständige Wiederholungen der \"Gags\" etc...
Empfehlung:
Nein
Die Weihnachtszeit genieße ich immer total, denn ich mag besinnliche Abende. Besonders sinnlich sollte es vor kurzem mal wieder zugehen, denn da war ich mit einer Freundin auf dem Weihnachtsmarkt verabredet und danach wollten wir uns im Kino "Bad Santa" ansehen.
Auch, wenn ich ja eher "schöne" Weihnachtsfilme mag, so hat mich der Trailer des Films doch angesprochen und ein Bericht im Fernsehen, in dem der Film in den höchsten Tönen gelobt hat, führte also dazu, dass ich mich tierisch auf den Film gefreut habe. Ob diese Freude berechtigt war, erfahrt ihr in folgendem Bericht...
_Die Story
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Willie T. Stokes (Bily Bob Thornton) ist der schlimmste Kaufhaus-Weihnachtsmann, den man sich vorstellen kann. Er ist missmutig, ständig besoffen, stinkt und pöbelt rum.
Außer Safes knacken und sein Geld in Alkohol investieren kann er eigentlich nichts und den alljährlichen Job als Weihnachtsmann verdankt er auch nur seinem kleinwüchsigen Freund Marcus (Tony Cox), der als Weihnachtself die Idealbesetzung ist und nur mit Willie im Doppelpack zu bekommen ist.
Tagsüber motzt Weihnachtsmann Willie also die Kinder an, nachts lässt er sich mit Marcus im Kaufhaus einsperren, um den prall gefüllten Tresor zu knacken und so bis zur nächsten Saison in Miami leben zu können.
In diesem Jahr wird Willie und Marcus das Leben aber schwer gemacht, denn der Kaufhaus-Manager (John Ritter) hat die beiden auf dem Kieker und er bittet den zwielichten Kaufhaus-Detektiv (Bernie Mac) die beiden zu beobachten, was dieser auch tut und kurzerhand die Hälfte von Marcus´ und Willies Beute fordert.
Außerdem hat Willie schon bald den kleinen Thurman am Hals, der fest an den Weihnachtsmann und noch fester daran glaubt, dass Willie der Weihnachtsmann ist.
So nimmt Thurman dann Willie auch bei sich zu Hause auf, da er mit seiner Großmutter alleine in einem großen Haus wohnt und Willie eine Unterkunft braucht.
Thurmans Vater sitzt im Gefängnis und der stark übergewichtige Junge wird täglich von ein paar Skater-Jungs fertiggemacht - da kann Willie sehr gut helfen.
Schafft Thurman es, Willie davon zu überzeugen, dass Weihnachten doch nicht so schlecht ist und aus ihm einen "Good Santa" zu machen?
_Meine Meinung
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"Ein Weihnachtsmann, der das Fest der Liebe hasst, widerwillig seinen Job als Santa Claus macht und von einem kleinen, dicken Jungen bekehrt wird" hört sich ja als Story für einen Weihnachtsfilm gar nicht mal verkehrt an, aber "Bad Santa" ist der schlechteste Film, den ich in den letzten Jahren im Kino gesehen habe.
Nach 15 Minuten Film haben wir überlegt, ob wir nicht lieber gehen wollen, aber ich wollte dem Film eine Chance geben und warten, ob er nicht vielleicht noch besser wird - ist er nicht.
Gut, Billy Bob Thornton ist die ideale Besetzung als versoffener Santa, der ständig und überall mit irgendwelchen Frauen schläft, kotzt, rülpst und furzt, aber das ist auch schon das einzige, was ich dem Film positives abgewinnen kann.
Ich finde die Darstellung des Bad Santa etwas übertrieben und nach den dritten Rülpser, der dritten Frau, die mal eben in der Umkleidekabine beglückt wird und dem dritten Kind, das von Willie angeschrien wird, ist das alles auch nicht mehr witzig.
Die Gags wiederholen sich ständig, was den Film insgesamt sehr langweilig macht und sehr lieblos wirken lässt.
Insgesamt hatte ich bei "Bad Santa" das Gefühl, dass es kein Drehbuch gab, man nur das Grundgerüst der Story hatte und nun 90 Minuten Film vollkriegen musste.
Neben den vielen Gag-Wiederholungen ziehen sich die meisten Dialoge in die Länge wie Kaugummi. Worte werden laaaaangsaaaam ausgesprochen, John Ritter stottert in seiner Rolle mehr als dass er spricht, der Kaufhaus-Detektiv isst die ganze Zeit ganz laaaangsaaaam und redet sehr wenige Worte in sehr viel Zeit.
Weiterhin wird fast jede Szene dunkel ausgeblendet.
Diese Zeitverzögerung während des gesamten Films ist genauso unerträglich wie das Kind mit dem Rotz an der Nase und die Szenen, die die Handlung vorantreiben sollen.
So wird Willie völlig grundlos von einem Homosexuellen vor einer Bar angegriffen und von dem kleinen Thurman "gerettet". Dieser Angriff passt überhaupt nicht in das vorherige Geschehen und auch, dass Willie plötzlich bei Thurman einziehen muss, weil in seinem Appartement irgendwelche Leute rumwühlen (angeblich die Polizei, die aber komischerweise nur an einem Abend die Wohnung durchsucht und nicht mal bei Willie auf der Arbeit auftaucht) ist völlig aus der Luft gegriffen und total unlogisch - einfach nur nervig.
Die Bekehrung vom bösen Willie in den guten Wille geschieht auch sehr überraschend und ohne vorangegangene Veränderung in Willies Verhalten - da waren die 90 Minuten wohl plötzlich voll und man musste plötzlich irgendwie zum Ende kommen.
Zum Ende komme ich dann auch jetzt, denn jedes weitere Wort über den Film wäre Zeitverschwendung und davon habe ich bereits am Freitag genug gehabt.
_Allgemeines
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"Bad Santa". USA 2003
Regie: Terry Zwigoff
Drehbuch: Glenn Ficarra, John Requa, Terry Zwigoff, Arnie Marx
Darsteller: Billy Bob Thornton, Tony Cox, Bernie Mac, John Ritter, Lauren Graham
Länge: 92
Freigabe: ab 12
Homepage: www.badsanta.de
_Mein Fazit
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Ich bereue es wirklich, nicht nach der ersten viertel Stunde aus dem Kino gegangen zu sein, denn "Bad Santa" ist wirklich vergeudete Zeit, vor allem, weil es in diesem Jahr weitaus bessere Weihnachtsfilme gibt. weiterlesen schließen
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