Pro:
man lernt viele wichtige Sachen, macht Spaß
Kontra:
am Anfang langweilig
Empfehlung:
Ja
Hi!Kennt ihr das nicht auch? Diese Orientierungslosigkeit nach dem Abitur? Es stellt sich die Frage was tun? Studium oder Ausbildung? Ich habe mich für die Ausbildung bei einer Raiffeisenbank entschieden und damit genau die richtige Entscheidung getroffen.
Am Anfang habe ich mich gefragt, ob ich das durchhalte. Denn es war schlichtweg langweilig. Doch je mehr man sich auskennt und Erfahrungen gemacht hat desto besser wird es. Und nun nach zweieinhalb Jahren, wo die Ausbildung zu Ende ist blickt man wehmütig zurück. Aber eins ist klar: Nun ist man völlig reif fürs Studium.
Im folgenden werde ich mal ausführen, was man in der Bank so alles lernt und wie man eingesetzt wird.
Zunächst ist es so, dass man im Service eingesetzt wird. Das bedeutet am Schalter. Diese Arbeit macht jedoch unglaublich Spaß. Man hat viel Kontakt mit Menschen und kann seine sozialen Verhaltensweisen schulen bzw. überarbeiten. Als Arbeit hat man zum Beispiel die Bearbeitung von Schecks, Überweisungen, Lastschriften oder einfachen Ein- und Auszahlungen. Belege werden ausgefüllt und anschließend in den Computer gehackt, damit der Kunde alles sofort auf seinem Kontoauszug stehen hat. Diese Arbeitsvorgänge werden innerhalb eines Jahres perfektioniert, so dass sich die „Azubis“ am Ende sogar besser auskennen als das andere Personal, weil sie in der Schule ja noch ganz frisch die Hintergründe erfahren. Aber zur Berufsschule komme ich gleich noch.
Nach einem Jahr Schalter ist es Zeit für neue Horizonte. Und so beginnt die Einsatzzeit in den einzelnen internen Abteilungen. Als da wären Außenhandel, Wertpapierabteilung, EBL (Homebanking), Marketing und natürlich Kredit. Die Einsatzzeit liegt pro Abteilung bei 2 Wochen. Die Zeit reicht auch völlig aus, um einen Überblick über die Arbeitsweise der Kollegen zu bekommen und die in der Schule erworbenen theorethischen Kenntnisse zu vertiefen.
Zwischendurch wird man immer wieder an den Schalter zurückversetzt, vor allem wenn die Grippewelle anrollt, denn dann sind „Azubis“ die letzte Rettung.
Die Banken tun sehr viel für ihre „Azubis“. Zahlreiche Schulungen zur Prüfungsvorbereitung, die einem zum Hals raushängen. Stellung von Büchern und CD’s zum Lernen. Sonderurlaub vor den Prüfungen. Die Zwischenprüfung, die nach einem Jahr absolviert wird ist übrigens für das Endergebnis bedeutungslos, man muss lediglich teilnehmen. Die Abschlussprüfung nach 2einhalb Jahren besteht aus dem schriftlichen Teil in den Fächern Bankbetriebslehre, Rechnungswesen und Wirtschafts- und Sozialkunde. Es handelt sich dabei um Multiple Choice – Aufgaben, lediglich in Bankbetriebslehre gibt es drei Fälle, die konventionell bearbeitet werden. Die mündliche Prüfung besteht aus einem simulierten Beratungsgespräch, wo der Prüfer in die Rolle des Kunden schlüpft und man ihm beispielsweise ein Sparbuch verkaufen muss.
Kommen wir zum Verdienst, ich muss sagen man verdient nicht schlecht. Netto bekommt man im 1. Lehrjahr 500 Euro und das steigert sich pro Lehrjahr um 50 Euro. Ist man fertig mit der Lehre so bekommt man netto ca. 1150 Euro ausgezahlt.
Und nun zur Berufsschule: Ich werde kurz schreiben, was man im Blockunterricht eigentlich genau gelernt hat. Und ich kann wirklich nur sagen, dass man das meiste im Gegensatz zum Abitur wirklich auch gebrauchen kann.
- Zahlungsverkehr ( Überweisungen, Schecks, Karten, Lastschriften, Bankgeheimnis, Geldwäsche, Homebanking, Reisezahlungsmittel)
- Wertpapiere ( Aktien, festverzinsliche Wertpapiere, Kapitalerhöhungen, Optionen, Genussscheine, Fonds, Wertpapierhandelsgesetz)
- Kredit (Kreditwürdigkeit, Kreditfähigkeit, Sicherheiten, Kreditarten, gesetzl. Vorschriften)
- Außenhandel ( Dokumenten-Inkasso, Akkreditiv, Lieferbedingungen, Dokumente)
- Baufinanzierung (Finanzierungsarten, Grundbuch, Sicherheiten, Bausparvertrag, Versicherungen)
Dies alles zu lernen und zu beherrschen erfordert einen großen Lernaufwand, allerdings lernt man ganz anders als früher in der Schule. Bei jedem Lernabend hat man wirklich das Gefühl etwas sinnvolles zu tun. Und das meiste ist auch wirklich interessant.
Und wenn man ehrlich ist: Was zählt denn heute? Es ist Geld. Und wer weiß was man mit Geld alles machen kann und wie man damit umgehen muss, der hat einen klaren Vorteil.
Des weiteren betone ich noch mal, dass man im Umgang mit Menschen viel lockerer umgeht als vorher. Vor allem für „schüchterne“ ist eine Bankausbildung eine Empfehlung.
Ich gehe nun voller Selbstvertrauen in mein Studium und kann diese Berufsausbildung nur weiterempfehlen. Man stelle sich mal vor Studium scheitert. Man stünde vor dem nichts, doch mit einer Ausbildung ist man abgesichert. Das gilt natürlich für jede Art der Ausbildung. weiterlesen schließen
Bewerten / Kommentar schreiben