Bauchspeicheldrüsenkrebs Testberichte
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
Pro & Kontra
Vorteile
- Erkenntnis, wie wertvoll die Zeit ist, die man hat
Nachteile / Kritik
- Schmerzen, Leid, Hilflosigkeit
Tests und Erfahrungsberichte
-
Für meinen Vater
0Pro:
Erkenntnis, wie wertvoll die Zeit ist, die man hat
Kontra:
Schmerzen, Leid, Hilflosigkeit
Empfehlung:
Nein
Ich habe lange mit mir gerungen, ob es die folgenden Zeilen geben soll oder nicht. Es ist nicht einfach, seine Erfahrungen zum Thema Krebs in Worte zu fassen, zu viele schmerzliche Erinnerungen sind damit verbunden. Aber für mich ist das Schreiben eine Art, meine Erinnerungen zu verarbeiten.
Es geht in diesem Bericht um meinen Vater, der im Jahr 2000 an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankte.
Das Datum der Diagnosestellung war der 20.12.2000. Bis zu diesem Tag hatte mich das Thema Krebs noch in kleinster Weise berührt und ich hatte mich auch noch nie damit beschäftigt. So traf sowohl mich als auch meinen Papa die Diagnose völlig unvorbereitet.
Zum Verständnis für unser Unverständnis muss ich dazusagen, dass mein Vater bis zu diesem schicksalhaften Jahr niemals krank war, von einer harmlosen Erkältung mal abgesehen. Er war 63 Jahre alt und noch nie im Krankenhaus gewesen.
Im Herbst des Jahres 2000 begann er sich unwohl zu fühlen, ohne dabei genau sagen zu können, um welche Art Unwohlsein es sich handelte. Viele Sachen, die er früher sehr gern gegessen hatte, schmeckten ihm auf einmal nicht mehr. Er fühlte sich lustlos und schlapp. Zum Arzt gehen kam für ihn natürlich nicht in Frage. An einem Wochenende im November, mein jetziger Mann und ich waren zu Besuch bei Papa, wunderten wir uns am Sonntagmorgen, dass Papa noch im Bett lag. Das war völlig untypisch für ihn, er war sonst immer der Erste morgens. Ihm war schwindelig und ihm war übel. Ich konnte ihn doch überzeugen, zum Arzt zu fahren. Der Arzt wies mich nach der Untersuchung an, Papa sofort und ohne Umwege ins Krankenhaus zu bringen, da er Herzrhythmusstörungen festgestellt hatte. Da meine Mutter einige Jahre zuvor an einem Herzinfarkt gestorben war , packte mich das nackte Entsetzen und ich brachte Papa trotz seines Protestes sofort in die Klinik. Was dann folgte waren eine Reihe von Untersuchungen, die alle kein wirkliches Ergebnis brachten. Man entschied, dass Papa in einer Herzklinik genauer untersucht werden sollte. Also verbrachte er eine Woche in der Herzklinik in Karlsburg mit dem amtlichen Ergebnis, dass er keinerlei Herzprobleme hätte, sondern im Gegenteil ein sehr kräftiges Herz habe. Er fühlte sich auch allgemein besser, nur dass er über leichte Bauchschmerzen, hauptsächlich nach dem Essen, klagte. Bei seiner Entlassung aus der Herzklinik erhielt er neben den üblichen Entlassungspapieren auch einen Befundbericht für seine Hausärztin mit, natürlich in einem verschlossenen Umschlag.
Er kam am 20.12.2000 nach Hause und ich fuhr natürlich sofort zu ihm ( wir wohnten damals ca 100km entfernt). Er berichtete mir von den positiven Befunden bezüglich des Herzens. Mich beschlich allerdings ein ungutes Gefühl, als er den verschlossenen Umschlag erwähnte, denn es musste ja schließlich auch eine Ursache für die gesundheitlichen Probleme geben. Also öffnete ich den Brief. Ich verstehe zwar nicht viel von medizinischen Fachbegriffen, aber was das, was da unter dem Stichpunkt Nebenbefund stand, zu bedeuten hatte, wusste ich: Pankreas-Ca. Papa wusste es nicht und ich erklärte ihm, dass es Krebs bedeutete. Er brach nicht zusammen oder war sonderlich erschüttert. Er war wie gesagt, in seinem Leben nie ernsthaft krank gewesen und war sicher überzeugt, auch diese Krankheit überwinden zu können. Das war ich zu dem Zeitpunkt auch noch. Gut - Krebs ist eine schwerwiegende Krankheit, aber es gibt viele Mittel und Wege, gegen diese Krankheit anzukämpfen- dachte ich.
Noch am selben Abend rief ich Papas Hausärztin an und erzählte ihr von dem Brief. Sie war nicht sauer, dass wir ihn geöffnet hatten und machte sich sofort auf den Weg zu uns. Sie bestätigte unsere Vermutung, dass es sich eindeutig um einen in der Bauspeicheldrüse festgestellten Tumor handelte, der bereits Metastasen in den Nebennieren gebildet hatte, daher kamen auch die Herzprobleme, denn die Nebennieren produzierten Hormone, die bei übermäßiger Produktion derartige Auswirkungen auf das Kreislaufsystem haben würden. Sie erklärte uns das weitere Vorgehen. Es würde keine OP geben, dazu sei der Krebs zu weit fortgeschritten, sondern man würde eine Chemotherapie beginnen, die das Wachstum der Tumore bremsen sollte und sie vielleicht sogar verkleinern könnte. Mein Vater erhielt einen Termin für die Krebssprechstunde in unserem Krankenhaus.
Was wir damals fühlten, kann ich nicht mehr genau sagen, aber die Endgültigkeit der gestellten Diagnose war keinem von uns beiden damals bewusst.
In der Krebssprechstunde wurden die Termine für die Chemotherapie besprochen. Die Ärztin war sehr nett und antwortete geduldig auf alle unsere Fragen. Papa erhielt den so genannten Krebspass, in dem alle wichtigen Daten festgehalten wurden. Unter anderem auch das Tumorstadium, in seinem Fall T4. Heute weiß ich, dass das Endstadium heißt. Sie erwähnte auch die Nebenwirkungen, die auftreten könnten. Papa war etwas mulmig zumute, als er Ende Februar zur ersten Behandlung antrat. Die Behandlung wurde einmal wöchentlich ambulant durchgeführt und stellte die ersten vier Wochen kein Problem dar. Weder fielen ihm die Haare aus, noch war ihm übel. Es lief wirklich gut. Ich fuhr einmal die Woche zu ihm, um ihn ins Krankenhaus zu bringen und nach den ca. 4 Stunden, die die Behandlung dauerte wieder abzuholen.
Das alles änderte sich nach vier Wochen. Ich fuhr wie gewohnt am Donnerstag morgen los. Als ich bei Papa ankam, fiel mir sofort auf, dass er deutlich schlechter aussah als sonst. Er wirkte sehr müde und erschöpft und war erschreckend blass. Er meinte aber, dass es ihm gut gehe. Also versuchte ich, mir keine Sorgen zu machen und fuhr mit ihm ins Krankenhaus zur Chemotherapie. Routinemäßig wird vor Beginn jeder Behandlung eine Blutabnahme durchgeführt. Diesmal waren die Ergebnisse viel schlechter als die Male zuvor. Die Ärztin entschloss sich aber dennoch, die Behandlung wie geplant durchzuführen. Nach der ganzen Prozedur fuhren wir wieder nach Hause. Papa ging es sehr schlecht und er musste sich übergeben. Da waren sie nun also, die angekündigten berüchtigten Nebenwirkungen der Chemo-Folter. Ihm ging es so schlecht, dass ich mich entschloss, nicht wie geplant, am Abend nach Hause zu fahren, sondern über Nacht zu bleiben. Das erste Mal seit der Diagnose hatte ich wirklichen einen greifbaren Grund, mir Sorgen zu machen. In der Nacht konnte Papa vor Schmerzen nicht schlafen, obwohl er nicht ein einziges Mal klagte. Ich wusste nicht, wie ich ihm helfen sollte, ich hätte ihm gern einen Teil der Schmerzen abgenommen. Schmerzmittel hatte er noch nicht verschrieben bekommen und so musste er die Schmerzen aushalten. Ich fühlte mich schrecklich hilflos, ich konnte nichts tun außer einfach da zu sein.
Am nächsten Morgen schien es ihm besser zu gehen und er überzeugte mich, dass er gut allein klar kommen würde und ich beruhigt nach Hause fahren könnte. Mir war zwar nicht ganz wohl dabei, aber ich machte mich doch auf den Weg nach Hause.
Das Wochenende verbrachte ich damit, mir Sorgen zu machen und Gedanken darüber, wie es wohl weitergehen würde. Ich versuchte, so oft wie möglich, bei Papa anzurufen, ohne ihm damit auf die Nerven zu gehen. Er versicherte mir zwar, dass es ihm besser gehe, aber so ganz überzeugen konnte er mich davon nicht.
Aus diesem Grund beschloss ich auch am Montag wieder zu ihm zu fahren. Die Uni konnte ruhig mal ein paar Tage auf mich verzichten und ich hätte eh keine Ruhe gehabt, mich auf irgendwelche Vorlesungen zu konzentrieren. Papa war in relativ guter Verfassung, sein Körper hatte sich wieder etwas von den Strapazen der Chemo erholt und ich bekam ihm sogar dazu, etwas Gekochtes zu essen. Er hatte Schmerzen, ganz klar, aber trotzdem ging es wieder leicht bergauf und er war frohen Mutes.
Der Donnerstag rückte näher und ich konnte spüren, wie mit ihm auch die Angst wieder näher kam. Wie würde es diesmal sein? Ich versuchte alles, um Papa auf andere Gedanken zu bringen und mich selbst damit zu beruhigen, dass es gar nicht wieder so schlimm werden musste. Aber es wurde schlimm. Die Blutwerte waren dermaßen schlecht, das die Ärztin anordnete, nach dieser Behandlung erst einmal zwei bis drei Wochen Pause zu machen. Papa bekam die Infusion und schon während der Tropf das Gift in den Körper laufen ließ, konnte ich sehen, dass es ihm schlechter ging. Er hatte Mühe, im Behandlungssessel sitzen zu bleiben, so dass man ihn schließlich auf einer Krankenliege platzierte.
Ich habe meinen Vater als einen sehr starken Menschen kennen gelernt und deshalb war es für mich erschütternd, ihn so zu sehen. Er ertrug das ganze Prozedere mit einer Ruhe und Geduld, obwohl er es vor Schmerzen kaum aushielt. Er fragte auch nicht nach Schmerzmitteln. Er tat, was die Ärzte und Schwestern von ihm erwarteten, in der Hoffnung, wieder gesund zu werden.
Nach der Chemo weigerte er sich zwei Tage lang, überhaupt irgendetwas zu essen, weil ihm so übel war und er nichts bei sich behalten konnte. Er wurde immer schwächer. Den Großteil des Tages verbrachte er auf der Couch. Früher hatte er seine Zeit im Garten oder im Wald verbracht (er war Forstarbeiter) und nun konnte ihn das herrlichste Frühlingswetter nicht nach draußen locken. Er trank schlückchenweise Tee und nach drei Tagen auch ein wenig Hühnersuppe. Es begann ihm wieder ein wenig besser zu gehen und mit jedem Tag wurde er etwas kräftiger. Wir wussten ja nun auch, dass mit der Chemotherapie erst einmal Pause war und so überredete ich ihn, mit zu mir nach Hause zu kommen und sich ein paar Tage um nichts kümmern zu müssen.
Das tat er auch, und es tat ihm gut. Ihm ging es gesundheitlich besser, bei leichtem Essen waren die Schmerzen erträglich und wirkte auch nicht mehr so müde und kraftlos. Wir unternahmen sogar einige Sachen, zum Beispiel einen Ausflug ins Arboretum, was im Frühling eine wahre Blütenpracht ist. Es war eine sehr schöne Woche die mir sehr stark in Erinnerung geblieben ist, es war fast alles so wie früher.
Die zwei Wochen bis zur nächsten Chemo verbrachte er zu Hause. Ihm ging es so gut, dass er wieder begann, sich selbst etwas zu kochen und kleine Spaziergänge zu unternehmen.
Das es ihm besser ging, bestätigten auch die Blutuntersuchungen vor der nächsten Behandlung. Doch die Chemo tat wieder ihr übriges und einige Stunden nach der Behandlung begannen die Schmerzen, die Übelkeit, die Müdigkeit…Er wirkte völlig kraftlos und schien sich mit allem abgefunden zu haben. Er lag einfach nur da auf seinem Sofa, wirke völlig teilnahmslos und resigniert. Ich blieb noch bis Samstag bei ihm und versuchte ihn so gut wie es ging aufzupäppeln. Es wurde wieder etwas besser, doch das Wissen, dass in nicht mal einer Woche die nächste Behandlung anstand, sorgte dafür, dass er sich nicht wirklich besser fühlen konnte. Ich fuhr am Samstag nach Hause. Ich rief ihn täglich an, doch die Telefonate konnten mich nicht beruhigen. Er redete mit mir, aber ich fühlte, dass er völlig apathisch war und nur mir zuliebe sagte, es gehe ihm besser. Ich bräuchte mir keine Sorgen zu machen und er käme schon klar.
So ging es einige Wochen. Ich fuhr regelmäßig am Dienstag zu Papa und blieb bis Samstag. Dann waren die akutesten Nebenwirkungen der Chemotherapie abgeklungen. Ihm ging es schlecht, aber er versuchte, das Beste aus der Situation zu machen. Ich wäre gern ständig in seiner Nähe gewesen, aber das war aufgrund der Entfernung ja nicht möglich. In der Zeit, in der ich nicht bei ihm war, telefonierten wir mehrmals täglich.
Im Mai wurde die Situation dann noch schlimmer, die Therapie nahm ihn immer mehr mit und raubte ihm das letzte bisschen Kraft, was er noch hatte. Die Ärztin verschrieb ihm Enzyme, die die Bauchspeicheldrüse nun nicht mehr produzierte. Die Tabletten sollten die Schmerzen nach dem Essen lindern. Papa nahm die Tabletten, wenn ich sie ihm gab. Von allein hatte er nicht mehr den willen und die Kraft, daran zu denken. Er aß nur noch, wenn man ihn quasi dazu zwang und nahm immer mehr ab. Er war völlig antriebslos und hatte jeden willen, gegen die Krankheit zu kämpfen, verloren. Er schlief nur noch im Sitzen, soweit man überhaupt von Schlafen reden konnte. Im Liegen waren die Schmerzen unerträglich geworden.
Eines Tages, als ich bei mir zu Hause war, telefonierten wir wieder einmal miteinander. Das war das schlimmste Gespräch, an das ich mich erinnern kann. Er sagte, dass er nun nichts mehr essen und trinken würde und es dann sicher schnell vorbei sein würde. Ich war entsetzt. Er wollte aufgeben. Dabei kämpfte ich doch noch immer. Ich konnte und wollte mich nicht damit abfinden, dass ich ihn verlieren sollte. Ich setzte mich ins Auto und fuhr die Strecke zu ihm. Mir war klar geworden, dass es so nicht weitergehen konnte. Das Alleinsein war für ihn sehr schlimm und ich hatte auch keine ruhige Minute, wenn ich nicht in seiner Nähe war.
Mein damaliger Freund und ich begannen schon am darauf folgenden Wochenende damit, eine kleine Wohnung in unserer Nähe für ihn zu suchen. Bei uns in der Wohnung wollte er nicht wohnen, ich denke, um uns nicht zur Last zu fallen und wenigstens ein stückweit sein eigenes Reich zu behalten. Eine passende Wohnung war bald gefunden und auch die Fortführung der Chemotherapie in Greifswald war bald geklärt.
Ende Juni fand der Umzug statt. Zu der Zeit gab es wieder eine Therapiepause und es ging Papa etwas besser. Er konnte sogar ein wenig mithelfen beim Umzug.
In Greifswald wurde die Therapie dann fortgesetzt, ebenfalls ambulant. Die ersten Sitzungen vertrug er ganz gut, zumal er dort auch endlich Schmerzmittel(Morphine) verschrieben bekam. Diese Tabletten halfen am Anfang ganz gut, und zusammen mit den Enzymen konnte er sogar wieder Kleinigkeiten fester Nahrung zu sich nehmen. Das ständige Völle- und Druckgefühl im Bauch waren aber weiterhin so unangenehm, dass sie ein Schlafen im Liegen unmöglich machten. Mittlerweile war auch die Leber in Mitleidenschaft gezogen worden, so dass sich das Weiße in seinen Augen und seine Haut gelb verfärbten. Ich war bei ihm, sooft es möglich war und versuchte ihn abzulenken. Nebenbei hatte ich aber eine Ausbildung begonnen, so dass ich tagsüber arbeiten war. Aus diesem Grund habe ich ihm ein Handy besorgt, damit er mich im Notfall immer erreichen konnte. Zur Chemotherapie wurde er von einem Krankentransport abgeholt und auch wieder nach Hause gebracht wurde. Den Rest des Tages verbrachte er sitzend in seinem Sessel vor dem Fernseher. Ich hatte ihm Bücher besorgt, denn er hatte früher furchtbar gern und viel gelesen, aber die interessierten ihn auf einmal nicht mehr. Er konnte auch nicht mehr spazieren gehen, denn in seinem Körper, besonders in seinen Beinen, hatten sich Wasseransammlungen gebildet, so dass seine Füße Elefantenfüßen ähnelten.
So verbrachte er fast zwei Monate. Im September wurde alles schlimmer, die Schmerzmittel wirkten so gut wie gar nicht mehr. Auch eine Erhöhung der Dosis brachte nicht den gewünschten Erfolg. Mittlerweile war es auch nicht mehr nur das Essen, was er verweigerte, sondern auch das Trinken. Er wurde zusehends schwächer und wirkte manchmal so abwesend, als ob er gar nicht mehr da wäre. Er jammerte nie, obwohl er mittlerweile wieder unter sehr starken Schmerzen litt. Ich fühlte mich so hilflos, ich wusste nicht, was ich für ihn tun konnte, außer da sein und seine Hand zu halten.
Am 17.09.2001, eine Woche nach meinem Geburtstag, kam ich wie üblich nach der Abend in seine Wohnung. Mein Mann hatte mich von der Arbeit abgeholt und zusammen waren wir sofort zu Papa gefahren. Das war gegen 16.30 Uhr. Nachdem Papa nicht wie sonst auf unser Klingeln die Tür öffnete, wusste ich, das etwas nicht stimmte. Glücklicherweise hatte ich einen Zweitschlüssel. Wir öffneten die Tür und das erste, was wir sahen, war Papa zwischen Wohnzimmer und Bad auf dem Boden liegend. Im ersten Moment war ich wie versteinert, ich dachte, er wäre tot. Er lag einfach nur da, die Augen geschlossen und völlig reglos. Ich rannte sofort zu ihm und da öffnete er die Augen. Wir halfen ihm hoch und legten ihn auf das Sofa. Langsam und unter großer Anstrengung erzählte er uns was passiert war. Er war am Morgen aufgestanden, weil er zur Toilette musste. Dabei war ihm schwindelig geworden und er war gestürzt. Er hatte es aus eigener Kraft nicht geschafft aufzustehen. Das Telefon lag auf dem Wohnzimmerschrank und war somit für ihn unerreichbar gewesen. Also hatte er den ganzen Tag dort auf dem Boden gelegen und gewartet, dass ich kam. Ich wage mir nicht vorzustellen, wie er sich gefühlt haben muss. Wäre mir etwas zugestoßen oder dazwischengekommen, wie lange hätte er wohl dort liegen müssen? Mir war klar, dass wir ihn nun nicht mehr allein lassen konnten. Ich rief als erstes den Krankenwagen. Die Sanitäter kamen und versuchten eine Kanüle bei Papa zu legen. Das war aufgrund der großen Austrocknung nicht möglich. Sei Blut war so eingedickt, dass es ihnen nicht gelang einen Zugang zu legen. Also nahmen sie ihn mit. Ich packte ein paar Sachen zusammen und anschließend fuhren wir hinterher ins Krankenhaus.
Als wir dort ankamen, waren die Schwestern gerade dabei, Papa eines dieser Krankenhausnachthemden anzuziehen. Ich sah ihn zum erstem Mal seit Monaten mit freiem Oberkörper und der Schreck fuhr mir in alle Glieder. Er war nur noch Haut und Knochen. Man konnte jeden einzelnen Knochen mit bloßem Auge erkennen. Mir war nie so deutlich bewusst, wie viel an Gewicht er verloren hatte. Einzig der Bauch war rund und prall und erinnerte in seiner Form an eine sehr fortgeschrittenen Schwangerschaft. Er bekam über eine Infusion Kochsalzlösung zugeführt, was dazu geführt hatte, dass sich der Bauch mit Flüssigkeit gefüllt hatte. Es ging ihm etwas besser und er sagte, wir bräuchten uns keine sorgen zu machen, das würde schon wieder werden.
Am nächsten Tag rief ich auf der Arbeit an und bat um Urlaub. Mein Chef war ein echter Menschenfreund und teilte mir mit, dass ich in der Probezeit sei und deshalb keinen Urlaub bekäme. Also hatte ich keine Wahl und holte mir einen Krankenschein.
Danach fuhren wir wieder ins Krankenhaus. Dort bekam ich es nun mit der angst zu tun. Papas Bauch war noch mehr aufgebläht und er hing immer noch am Tropf. Durch den Druck im Bauch bekam er keine Luft mehr und bekam über eine Nasensonde Sauerstoff zugeführt. Er saß im Bett, der Blick völlig wirr und voller angst. Ein paar mal versuchte er aufzuspringen, als wollte er weglaufen. Ich konnte den Anblick kaum ertragen: Mein starker Papa, der ein Leben lang immer für mich dagewesen war, so hilflos und voll nackter Angst! Irgendwann nickte er ein und wir gingen auf den Flur. Die diensthabende Schwester sprach mich an. Sie war sehr nett und mitfühlend. Sie sagte mir, dass es nicht nötig sei, dass Papa diese Schmerzen ertragen müsse. Wenn er sein Einverständnis geben würde, könnte er solch eine starke Dosis Morphium bekommen, dass er das Bewußtsein verlieren und keine Schmerzen mehr spüren müsse. Er hatte dieses Einverständnis jedoch nicht geben wollen, weil er dann nicht wisse, ob ich bei ihm sei.
Ich wusste, dass ich nun eine sehr schwere Entscheidung würde treffen müssen. Wenn ihn davon überzeugen könnte, das Morphium zu nehem, wäre dies ein abschied, denn er würde nicht wieder so klar zu Verstand kommen, dass ich mit ihm reden könnte. Ich konnte aber die Leiden nicht mehr ertragen, die er durchleben mußte. Deshalb redete ich mit ihm, sobald er wieder wach war. Ich erzählte ihm , dass er dann keine Aschmerzen mehr haben würde. Ich versprach ihm auch, bei ihm zu sein und seine Hand zu halten. Er blickte mich voller Vertrauen an und stimmte zu. Nachdem wir dies der Schwester mitgeteilt hatten, kam der Stationsarzt mit der Injektion. Papa sah mich ein letztes Mal bewusst an und lächelte. “Nun ist es bald vorbei, Nicole” - das waren die letzten Worte, die er zu mir sagte. Ich konnte wegen der Tränen in meiner Kehle nur nicken. Bald nach der Injektion schlossen sich seine Augen und seine Gesicht verlor den angespannten Ausdruck.
Ich verließ die Klinik ein letztes Mal, um seine behandelnde Ärztin aufzusuchen und ihr zu berichten was vorgefallen war. Sie legte ihre Hand auf meinen Arm und teilte mir mit, dass ich mich darauf einstellen müsse, dass Papa Weihnachten nicht mehr bei uns sein würde.
Zurück im Krankenhaus informierte ich nun meine Schwester, die schon vor Jahren aus mir unbekannten Gründen den Kontakt zu Papa abgebrochen hatte. Sie kam noch am selben Abend ins Krankenhaus. Wir verbrachten die ganze Nacht dort bei ihm. Er hatte in seinem Dämmerschlaf doch noch einige wache Momente, er erkannte meine Schwester und fragte nur: ”Warum solange nicht?” sie konnte darauf nicht antworten und er hätte die Antwort auch nicht mehr gehört. In dieser Nacht hoffte ich nicht länger, dass Papa wieder gesund werden würde, sondern ich betete zum ersten Mal in meinem Leben darum, dass dieses Leid für ihn ein Ende haben sollte. Niemand hat diesen unfairen Kampf verdient und einen geliebten Menschen so leiden zu sehen ist schlimmer als ihn zu verlieren.
Mein Vater starb am 20.09.2001, er wurde nur 64 Jahre alt. Mit ihm habe nicht nur meinen Vater verloren, sondern auch meinen besten Freund. Ich bin ihm dankbar für all die Jahre, in denen er bedingungslos hinter mir stand! Ich werde ihn nie vergessen! weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
-
viertelvordrei, 22.01.2009, 14:48 Uhr
Bewertung: besonders wertvoll
Ich habe diesen Bericht mit Erfurcht gelesen. Wem dieses Wort zu schwülztig vorkommt, sollte diesen Bericht wirklich lesen - Wort für Wort.
-
anonym, 13.11.2008, 16:04 Uhr
Bewertung: besonders wertvoll
Klasse Bericht!! Bw. LG Just86
-
Bunny84, 10.10.2008, 00:15 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Einen schönen Abend und einen lieben Gruß sende ich dir.
-
[email protected], 09.10.2008, 22:55 Uhr
Bewertung: besonders wertvoll
Mein Vater starb mit 66 Jahren Ende letzten Jahres auch an Krebs. Er hatte Darm Krebs. Die Tumore hatten sich leider weiter im ganzen Körper verteilt. Ich habe zugesehen wie er tag für tag immer schwächer wurde. Das war die schlimmste Zeit meines Lebens
-
-
-
Gekämpft,gehofft und doch verloren............
13.05.2006, 01:32 Uhr von
Sternchen1310
Vielen Dank für Bewertungen und Kommentare, schreibe für CIAO und Dooyoo auch unter Sternchen1310Pro:
--------
Kontra:
--------
Empfehlung:
Ja
Dieser Bericht schildert den Leidenweg meines Vaters, der bis zum Schluß an einer tückischen Krankheit litt,die selbst die Ärzte nicht erkannten.
Es war Januar 2004 als es meinem Vater plötzlich nicht gut ging.
Nach dem Besuch seines Hausarztes kam er mit der Diagnose "Mageschleimhautentzündung" nach Hause. Medikamente und Schonkost sollten seine Beschwerden lindern.
Da er eh seit Jahren Diabetiker war,achtete er sowieso schon darauf, was er essen durfte und was nicht. Doch die Beschwerden gingen nicht weg.
Weitere Untersuchungen wie Magenspiegelungen und Bluttests liefen, brachten jedoch keinen weiteren Aufschluß.
Weiter aber plagten ihn Rückenschmerzen, die als Bandscheibenvorfälle diagnostiziert und entsprechend behandelt wurden durch schnmerzstillende Spritzen und Krankengymnastik. Doch diese Schmerzen gingen nicht weg.
Dann ging es los, daß sich aus bislang unerklärlicher Ursache Wasser im gesamten Bauchraum ansammelte.Es ging zum 1. Mal ins Krankenhaus. Dort wurde der Bauchraum punktiert und die Flüssigkeit zur Untersuchung ins Labor gegeben.......Ergebnis: unauffälliger Befund,keine Entzündungsparameter. Das Rätselraten ging weiter. Es kamen Röntgen- und Kernspintomographen-Untersuchungen,doch auch hier alles ohne Befund.
Das Bauchvolumen wuchs während mein Vater zusehends immer mehr Kilos verlor.Nach 6 Monaten war er bereits um 20 kg leichter ohne zu wissen, woran es lag.
Eine Klinik in Schwerte fand heraus, daß ein Gallengang abgeklemmt war und die Wasseransammlung im Bauchraum daher rühren könne. Er wurde operiert. Ihm wurde ein sogenannter STANT (ein kleines Plastikröhrchen) eingesetzt,damit die Galle wieder entsprechend arbeiten konnte.
Eine weitere Blutuntersuchung zeigte hier bereits Auffälligkeiten: Ein Tumormarker zeigte ein positives Ergebnis an. Nun war dieser Marker allerdings ein Zeichen dafür ,an einer möglichen Entzündung der Lunge erkrankt zu sein. Die Lunge war allerdings völlig gesund und auch die Bauchspeicheldrüse zeigte kein auffälliges Erscheinungsbild.
Hier nahm der Arzt das 1. Mal an, daß es auch Bauchspeicheldrüsenkrebs sein könnte, was gerade bei Diabetikern eine mögliche Folge der Krankheit darstellen konnte.
Bereits beim 1. Verdacht informierte ich mich ausgiebig über Literatur und Internet, was die mögliche Diagnose "Bauchspeicheldrüsenkrebs" zu bedeuten habe, welche Therapien,Symptome etc. dafür sprachen. Sehr betroffen hat es mich gemacht,als ich las, daß Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs eine sehr geringe Überlebenschance haben,da diese Krebsform oftmals erst viel zu spät erkannt würde. Die Lebenserwartung beträgt maximal 1 Jahr nach Diagnosestellung.
Allgemeine Informationen zu dieser Krebsform werde ich im Anschluß an meinen Bericht aufführen.
Die Krankenhausaufenthalte wurden häufiger.Immer wieder mußte Wasser aus dem Bauchraum punktiert werden. Trotz OP arbeitete die Galle nicht richtig, der STANT mußte immer wieder freigespült werden. Das Klinikum Dortmund widerlegte die mögliche Diagnose aus Schwerte wieder und auch das Johannes-Hospital fand keine weiteren Anhaltspunkte für eine Krebserkrankung.
Mittlerweile hatte mein Vater innerhalb eines 3/4 Jahres 30 kg verloren und bekam verschiedene Schmerzmittel, damit er halbwegs über den Tag kam.
Eines Abends jedoch wollte ich mit meinem Vater telefonieren. Er sprach nur noch ganz leise und weinte zwischendurch immer wieder vor Schmerzen. Ich fuhr zu ihm und fand ihn zusammengekrümmt auf dem Sofa vor.........Ich beschloß,ihn sofort in die Klinik zu bringen, denn ich hatte Angst vor der kommenden Nacht. Vor Schmerzen wäre er noch nicht einmal allein zur Toilette gekommen.
Ich selbst war zu dieser Zeit mit meinem 3. Kind schwanger und berufsmäßig von meinem Frauenarzt außer Gefecht gesetzt worden.
Mein Vater wollte aber erst am nächsten Morgen in die Klinik weil er erst für den nächsten Tag den Aufnahmetermin dort hatte. Ich sagte daraufhin, daß leine Klinik ihn unter diesen Umständen einfach so nach Hause schicken würde,ich könne auch den Rettungswagen und Notarzt rufen.....aufnehmen müssten sie ihn sowieso.
Ich packte seine Sachen und fuhr mit ihm in die Klinik,f ür die er für den nächsten Tag "bestellt" war.
Bei der Eingangsuntersuchung blieb ich bei ihm und sah ih nach langer Zeit das erste Mal mit nackten Oberkörper.......und erschrak!.............Er sah fast so aus, als habe er lange Zeit in einem KZ verbracht.............seine Rippen konnte ich mit bloßem Augen abzählen,seine Arme waren spindeldürr, er wirkte insgesamt total eingefallen.........nur sein bauch sah aus, als würde er jeden Moment ein Kind erwarten......total aufgebläht und knüppelhart.
Vor seiner Krankheit war mein Vater weiß Gott keine schlanke Natur,Bauch hatte er immer gehabt und auch sonst wirkte er gut ernährt.
Nach der Eingangsuntersuchung bekam er ein Einzelzimmer zugeteilt.........allerdings zunächst auf einer anderen Station als die, wo er eigentlich hinkommen sollte........er war dort noch kein Bett frei.
Der Chefarzt wollte ihn am nächsten Tag auf jeden Fall wieder punktieren und nachschauen,ob die Flüssigkeit im Bauchraum klar oder eingetrübt sei. Eine Eintrübung hätte auf eine Entzündung schließen können.................die Flüssigkeit war aber nach wie vor klar und die Ärzte waren so ratlos wie vorher auch.
Eine weitere Woche verging................eines Abends gegen 21.00 Uhr rief mich mein Bruder sehr aufgelöst an: Unsere Schwester hatte kurz vorher mit meinem Vater versucht zu telefonieren und meinem Bruder berichtet, daß er am Telefon vor Schmerzen nur noch geschrien hat.Wir vereinbahrten,uns sofort im Krankenhaus zu treffen,um Genaueres zu erfahren.
Als ich eintraf, waren meine Geschwister schon da und schauten mich recht ungläubig an..........wenig später merkte ich auch, warum.
Mein Vater lag in seinem Bett und phantasierte........er schaute mich an und säuselte:" Hallo.........wer bist du denn?".....ich schue meine Geschwister nun genauso ungläubig an...............er säuselte weiter:"Hört ihr auch die Vögel zwitschern?.........Oh....Da..........ein Stern!".........
Mein Bruder flüsterte mir zu, daß er vor kurzem Schmerzmittel bekommen habe......die Schwester, die kurz darauf das Zimmer betrat,fragte ich, was unser vater gespritzt bekommen habe............sie antwortete:" Morphium!"..............Etwa eine halbe Stunde später hatte unser Vater leichte Atemprobleme und bekam eine Sauerstoffmaske zur unterstützenden Atmung.......
Mittlerweile war es 23. 00 Uhr geworden,unser Vater schlief sehr unruhig. ich war hin und hergerissen,ob ich nicht vorsichtshalber die Nacht dortbleiben sollte............doch ich wähnte ihn in guten Händen. Die Schwester meinte auch, daß es aufgrund meiner Schwangerschaft besser wäre, die Nacht nicht hier zu verbringen..............und so fuhren wir nach Hause.
Am nächsten Morgen (15.12.2004) fand ich 2 Nachrichten auf meinem Anrufbeantworter vor...........ich schluckte.......ich hatte das Telefon in der Nacht NICHT gehört..........Die Nachrichten kamen beide Male aus dem Krankenhaus,schon um 04.30 Uhr. Ich sollte mich dringend dort melden, es ging um unseren Vater...............Im selben Moment ging das Telefon wieder.......mein Bruder war dran.............er teilte mir unter Tränen mit, daß unser Vater gegen 2.00 Uhr verstorben sei und noch bis 10. 00 Uhr auf dem Zimmer sei,um Abschied nehmen zu können, ehe er zur Obduktion abgeholt würde..............
Ich saß da,als habe mir einer mit voller Wucht ins Gesicht getreten...........ich sagte meinem Mann bescheid, was geschehen,war.........er rief seine Mutter an,damit die für diesen Tag das Geschäft übernehmen konnte.........Unsere beiden Mädchen brachte er trotz alledem erst einmal in die Kita,damit wir erst einmal zu uns selbst finden konnten.
Dann fuhr ich ins Krankenhaus................es war unglaublich still im Zimmer...........eine Kerze brannte............Mein Vater lag da,ganz friedlich mit einem leichten Lächeln auf den Lippen..............sein Gesicht war noch leicht warm,seine Hände eiskalt und starr.......es war kein Leben mehr in diesem Körper..............Ich weinte leide und saß noch bis 10.30 Uhr bei ihm........sie ließen mich länger bei ihm als geplant.............Das nachfolgende Gespräch mit dem Chefarzt ergab, daß sie nicht wußten, was er genau gehabt habe und baten mich um das Einverständnis einer Obduktion..............ich willigte ein,meine Geschwister wollten auch wissen, an was er so lange gelitten habe........
Etwa 3 Wochen später erhielten wir das Obduktionsergebnis: Mein Vater litt an Bauchspeicheldrüsenkrebs, der so versteckt lag, daß kein Chirurg oder Gerät ihn rechtzeitig hätten erkennen können.........er verbarg sich an der Rückseite der Bauchspeicheldrüse. Bei Diabetikern ist es mitunter eine mögliche Folge,daran zu erkranken als bei gesunden Menschen.
Die Todesursache war eine Lungenembolie,deren Ursache wohl das Morphium gewesen war................
Er wurde nur 63 Jahre alt............
*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
"Wenn ihr mich sucht,
so sucht mich in Euren Herzen.
Habe ich dort eine Bleibe gefunden
bin ich immer bei Euch."
(Antoine de Saint-Exupèry)
*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*
------------------------------------------------------------------------------------
Im folgenden Abschnitt möchte ich euch noch einige Informationen über Bauchspeicheldrüsenkrebs geben, die ich seit der 1. Vermutung dieser Diagnose gesammelt habe:
Anatomie:
--------------
Die Bauchspeicheldrüse ist eine der größten Drüsen im menschlichen Körper und liegt unterhalb des Zwerchfells im hinteren Teil des Bauchraum,noch hinter dem Magen etwa zwischen Milz und Zwölffingerdarm.
Sie hat eine Größe von 15 - 20 cm und wiegt ca. 70 g.
Sie hat 2 lebenswichtige Funktionen. Zum einem produziert sie die Verdauungssäfte, die für die Zerkleinerung der Nahrung und die Verdauung wichtig sind. Zum anderen regelt sie den Blutzuckerspiegel.
Mögliche Ursachen
---------------------------
Als mögliche Ursachen werden Vorerkrankungen wie Bauchspeicheldrüsenentzündung und/oder Diabetes erwähnt. ferner trägt Alkohol- und Nikotinkonsum aber auch ernährungsbedingte und genetische Faktoren dazu bei,daran zu erkranken.
Symptome:
----------------
Im frühen Stadium bereitet diese Krebsform keinerlei Bescherden. Erst wenn der Tumor größer geworden ist kommt es zu Übelkeit /Erbrechen,Appetitmangel, Verdauungsstörungen ( Durchfall),Gewichtsverlust und Schmerzen im Oberbauch.
Wenn Gallengänge blockiert werden,kommt es manchmal auch zur Gelbfärbung der Haut und Rückenschmerzen.
Diagnose:
--------------
Diese Erkrankung ist im Normalfall bei "optimaler "Lage des Tumors durch folgende Untersuchungen feststellbar:
- Röntgenaufnahmen
- Ultraschalluntersuchung
- Kernspintomographie
- Laboruntersuchungen
- Gewebepunktion / Biopsie
- Endoskopie /Spiegelung
Im Falle meines Vaters brachten diese Untersuchungen keine sichere Diagnose !
Therapiemöglichkeiten
---------------------------------
Bauchspeicheldrüsenkrebs wird oftmals wie folgt therapiert:
- Operation
- Chemotherapie
- Strahlentherapie
- oder eine Kombination dieser Therapieformen.
Allerdings ist eine vollständige Entfernung des Tumors durch eine Operation nicht immer durchführbar, wenn der Tumor zu groß ist.
In solchen Fällen wird vorzugweise die Chemo- und Strahlentherapie angewandt.
Eine Schmerztherapie mit Opiaten ist dabei ebenfalls unumgänglich.
Aussicht auf Heilung?
-------------------------------
In den meisten Fällen ist die Aussicht auf Heilung denkbar schlecht. Der Tumor wird im Allgemeinen zu spät erkannt,weil er im frühen Stadium keinerlei Beschwerden macht. Ist er erst einmal gewachsen, breitet er sich rasch aus und befällt andere Organe......es gibt wohl eine seltene Form der Erkrankung,wo es sich um eine Form des Tumors handelt, die sich nicht so rasch ausbreitet und die Überlebenschancen deutlich günstigher stehen....allerdings auch nur auf wenige Jahre begrenzt, da es schnell zu Rückfällen kommen kann.
In vielen Fällen kann diese Krebsform erst spät diagnostiziert werden, die Überlebenschance beträgt ein knappes Jahr.
~~~~~~~~~~~~~~~~~
Abschließende Worte
~~~~~~~~~~~~~~~~~
Heute denke ich, daß meinem Vater eine Menge Leid erspart blieb.
Selbst wenn sie die Diagnose hätten eher stellen können,so wäre die Aussicht auf Heilung eher gering gewesen.
Ich bin sehr froh, daß ich ihn 3 Stunden vor seinem Tod noch einmal lebend gesehen habe,w enn auch unter starker Medikation. Es war purer Zufall,daß ich mit meinen Geschwistern noch einmal kurz vorher bei ihm war.
Ich bin froh, daß ich mit ihm viele schöne Jahre verbringen durfte und möchte diese Zeit niemals missen.
Er hat mich mitunter zu dem gemacht, was ich heute bin.............
Meine beiden Töchter fragen noch heute oft nach ihrem Opa,wann er denn aus dem Himmel wieder zu ihnen runter kommen würde......................Meinen kleinen Sohn hat er leider nicht mehr erlebt..........
Danke,daß ihr bis hierher durchgehalten habt............. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
-
-
anonym, 13.05.2006, 17:34 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
~~ohne Worte~~
-
Nightmare, 13.05.2006, 11:14 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
ohne Worte, Der Bericht ist traurig genug,
-
topware2002, 13.05.2006, 03:39 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
............................///......................... <br/>.........................(ö ö)....................... <br/>SH-------oOO--(_)--OOo-----------
-
-
Mein Bericht zum Thema Bauchspeicheldrüsenkrebs
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Wieder will ich Euch einen neuen Bericht von mir vorstellen, und hoffen das wir damit vielen Leuten die von dieser Krankheit, wenn vielleicht auch in der Leichten Art des Befalls helfen können. Damit diese nicht die gleichen Quallen und Schmerzen wie mein Vater Sie ertragen hat Erleiden müssen.
Hallo Ihr Lieben
Lange habe ich mir überlegt, ob ich diesen Bericht eigentlich schreiben soll. Aber da es um ein Thema geht was viele Menschen betrifft, und es darüber nicht sehr viele Informationen gibt habe ich mich doch dazu entschlossen.
Sicherlich fragt Ihr Euch jetzt, wieso dieses Thema aber dafür gibt es einen guten Grund wie ich Euch ja bereits informiert habe ist das mein Vater der vor 2,5Jahren an dieser Krankheit erkrankte. Jeder Mensch hat Krebserreger in sich bei dem Einen bricht er aus und bei dem Anderen zum Glück nicht.
Mein Vater hatte dieses Glück leider nicht und Erkrankte daran, was aber nicht sofort als Er zum Arzt ging festgestellt wurde. Es waren erst mehrere Untersuchungen und 1-2 Krankenhausaufenthalte erforderlich bis man diese Krankheit erkannt hat.
Da die Syntome bei dieser Krankheit denen eines Magengeschwürs gleicht, hatten die Ärzte zu erst diesen Verdacht. Nach mehreren Magenspiegelungen und weiteren anderen sehr Unangenehmen Untersuchungen wurde dann dieser Bauch-Speicheldrüsen-Krebs festgestellt.
Darauf hin wurde meine Vater in einer Operation die 7. Stunden dauerte diese Krebsart entfernt. Die eigentliche OP. zur Entfernung dieses Krebses dauerte eigentlich nur gut 2. Stunden, dabei wurde die hälfte der Bauchspeicheldrüse so wie Organe die in Unmittel barer Nähe zu diesem Organ sind entfernt werden.
Da bei dieser Operation auch Blutgefäße und Nervenbahnen gelöst werden mussten, mussten diese danach unter dem Mocroskop wieder angenäht werden.
Anschließend wurde mein Vater für 3. Tage zur Überwachung auf die Intensiv- Station gebracht. Danach kam Er auf die Normalstation und musste noch 10. Tage stramme Bettruhe einhalten. Nach 21. Tagen wurden die Klammern entfernt und mein Vater durfte nach Hause.
Nach dieser OP. Bekam mein Vater eine so genannte Pankrats-Schonkost,auf unsere Nachfrage vor seiner Entlassung sagten die Ärzte das Er wieder ganz normal alles Essen und Trinken könnte.
Außer das Er dadurch das Er nur noch eine Halbe Bauchspeicheldrüse hat Er diese durch Medikamente Einnahme unterstützen müsse wäre aber sonst alles wieder in Ordnung. Auch hatten die Ärzte meinem Vater und uns Geschwister gesagt das danach keine Schmerzen mehr auftreten würden, was auch genau ein halbes Jahr so war. Danach kamen die Schmerzen wieder, und zwar genauso Stark wie vor der OP.
Die Abstände in denen die Schmerzen kamen wurden immer kürzer, zuerst ein halbes Jahr dann alle 3. Monate und nun war es eigentlich jeden Monat so. Diese Schmerzen dauern im Schnitt zwischen 3. Tagen und einer Woche.
Nach der OP war mein Vater regelmäßig 2-3x im Jahr im Krankenhaus, weil seine Medikamente die Schmerzen nicht mehr zurück hielten und auch nicht mehr halfen.
Dort bekam Er dann immer über 3 . Tage Infusionen, unter anderem auch Antibiotikum wodurch die Schmerzen wieder weg gingen. Bei einem dieser Aufenthalte im Krankenhaus sagten die Ärzte, das das chronisch sei was bei so einer Erkrankung wohl üblich ist.
Nach seinen Entlassungen bekam Er aber kein Antibiotikum mehr weiter. Und auch sonst sagten die Ärzte könnten wir alles weiter so machen wie bisher. Nun war es im Januar mal wieder, so weit, das die Schmerzen kamen. Mein Vater nahm seine Medikamente weiter als bisher.
Zum Arzt gehen wollte Er nicht da Er wohl schon damit gerechnet hat und wir auch, das es wohl mal wieder nicht ohne Krankenhaus geht. Sein Hausarzt nahm Ihm Blut ab und sagte das die Entzündungsparameter im Blut sehr hoch sind. Von einem Krankenhaus - Aufenthalt war jedoch keine Rede.
Er bekam von seinem Hausarzt nur neue stärkere Medikamente da mein Vater Krankenhäuser wie die P....Hast, und sein Hausarzt dies auch sehr gut weiß. Mein Vater hat schon über 30. Jahre den gleichen Hausarzt, so das Er die Einstellung meines Vaters zum Thema-Krankenhaus sehr gut kennt.
Am 7. Februar hatte mein Vater aber solche Schmerzen, das Er von selbst ins Krankenhaus wollte. Natürlich bekam Er auch sofort Infusionen und sehr Starke Schmerzmittel.Ausserdem wurde seine Nahrung wieder wie immer bei seinen Krankenhaus Aufenthalten auf diese Pankrats-Diät Kost umgestellt.
Vor seiner Entlassung vor fast einer Woche sagte mein Vater uns, das eine Diätberaterin mit uns Geschwistern sprechen wollte. Natürlich haben wir uns darüber sehr gewundert, da von einer Diät bei meinem Vater vorher nie die Rede wahr.
Natürlich haben wir dieses Gespräch dann auch wahr genommen, weil wir Geschwister für unseren Vater seid dem Tot unserer Mutter kochen. Dabei hat uns aber fast der Schlag getroffen, weil sowie uns bei diesem Gespräch gesagt wurde, wahr eigentlich nur sein Essen (von uns gekocht) der Auslöser dafür das seine Schmerzen immer wieder kamen.
Natürlich wussten wir das nicht und auch mein Vater hatte keine Ahnung davon, das Er es selbst in der Hand hat wie gut es im geht.
Es ist uns aber nach diesem Gespräch vieles klar geworden. Er darf weiterhin alles Essen, so lange Er die Speisen verträgt, nur auf Alkohol (selbst 1, Glas Bier ist schon zu viel) und auf den Fettgehalt dNahrungsmittel muss Er aufpassen.
Deshalb wurde Er umgestellt mit der Menge der Mahlzeiten, von3.x am Tag auf 8.Mahlzeiten.Bei Diesen Mahlzeiten darf Er nicht mehr als bis zu 80 g Fett am Tag am Tag was den Gehalt an Fett aller Mahlzeiten und Produkte beinhaltet.
Nach Aussage der Diätberaterin bleiben, wenn Er sich daran hält die Schmerzen weg. Da dadurch die Bauchspeicheldrüse dann weniger belastet wird.
So ich hoffe nun das ich wenigstens dem ein oder anderem der mit der Bauchspeicheldrüse zu tun hat, durch meinen Bericht etwas helfen konnten.
So und nun sage ich wie immer ein artiges Dankeschön fürs Lesen und Bewerten und bleibe bis zum nächsten Bericht Euer
arco1000 (Anne) weiterlesen schließen
Informationen
Die Erfahrungsberichte in den einzelnen Kategorien stellen keine Meinungsäußerung der Yopi GmbH dar, sondern geben ausschließlich die Ansicht des jeweiligen Verfassers wieder. Beachten Sie weiter, dass bei Medikamenten außerdem gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
¹ Alle Preisangaben inkl. MwSt. und ggf. zzgl. Versand. Zwischenzeitl. Änderung der Preise, Lieferzeiten & Lieferkosten sind in Einzelfällen möglich. Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr.
Bewerten / Kommentar schreiben