Jakob der Lügner. (Taschenbuch) / Jurek Becker Testberichte

Tests und Erfahrungsberichte

• „Jakob der Lügner“

  

  19.05.2006, 14:54 Uhr von
  Gemini_
  "Ich kann mir keinen Zustand denken, der mir unerträglicher und schauerlicher wäre, als bei leben...

  5

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  Pro:

  -

  Kontra:

  -

  Empfehlung:

  Ja

  „Jakob der Lügner“
  
  
  Das vorgestellte Buch handelt von dem jüdischen Jakob, der zur Zeit der Nazi-Herrschaft in einem Ghetto leben muss und hier dann aus der Not heraus zu einem Lügner wird.
  
  „Jakob der Lügner“ ist eines meiner Lieblingsbücher und als ich es vorhin zur Hand genommen habe, habe ich bemerkt, dass ich einige Sätze aus ihm markiert habe. Das zeigt, dass es einige Sätze besonders interessant fand. Wenn ich Dinge in Büchern markiere finde ich diese immer super, denn dann möchte ich bestimmte Textstellen auch später noch wiederfinden. Meist sind das dann auch tiefgründigere Sätze, über die es sich lohnt, nachzudenken.
  
  Der vorgestellte Roman wurde von Jurek Becker verfasst:
  Im Jahre 1937 wurde Jurek Becker in Lodz geboren. 1997 starb er dann schließlich, nachdem er für seine Werke zahlreiche Auszeichnungen erhalten hatte und als bedeutender Autor gefeiert wurde.
  
  Für das beschriebene Werk bekam der Autor den Heinrich-Mann-Preis der DDR und auch den Charles-Veillon-Preis, welcher in der Schweiz vergeben wird. Weiterhin erhielt Jurek Becker 1974 den Literaturpreis der Freien Hansestadt Bremen. Im Jahre 1986 wurde ihm der Adolf-Grimme-Preis verliehen.
  
  Jakob lebt zur Zeit der Nazi-Herrschaft im jüdischen Ghetto und leidet dort mit zahlreichen anderen Juden unter dem Terror der Regierung. Jakob merkt, wie die Hoffnungslosigkeit um sich greift und er fühlt sich machtlos.
  
  Eines Tages erzählt er dann aus einer Notlage heraus, dass er ein Radio besitzt und dass er die britischen Nachrichten abhört. Hieraus wisse er auch, dass der Krieg bald zu Ende sein muss, denn er habe gehört, die Alliierten seien nicht mehr weit entfernt.
  
  Die Nachricht, dass Jakob ein Radio besitzt, spricht sich unglaublich schnell herum und bald weiß jeder jüdische Bewohner des Ghettos bescheid. Nun sieht Jakob sich gezwungen, ständig neue Lügen zu erfinden, um seinen Mitmenschen Hoffnung zu geben und diese nicht wieder zu zerstören.
  
  Jakob leidet unter der Situation, denn er befürchtet schon, dass die Nationalsozialisten auch von seinem Radio erfahren. Das wäre fatal, denn der Besitz eines Radios ist natürlich strengstens untersagt. Jakob fürchtet die Bestrafung für ein Radio, welches er nicht besitzt und auch nie besessen hat.
  
  Dennoch ist Jakob ganz klar, dass er den Menschen im Ghetto Hoffnung gegeben hat und dass er diese nicht mehr zerstören kann. Die Leute glauben an ihn und an seine frohen Nachrichten, deswegen lügt er weiter.
  
  Dass Jakob aus der Not und aus Mitgefühl zu anderen anfing zu lügen, macht die Hauptperson sehr sympatisch.
  
  Meiner Meinung nach ist das Buch absolut genial! Ich empfehle es auf jeden Fall weiter, denn ist ein Roman, der den Leser zum Nachdenken anregt und das mag ich an Büchern. „Jakob der Lügner“ ist besonders auch für alle geeignet, die sich für das Thema Judenverfolgung auseinandergesetzt haben und auch gerne Bücher zu diesem ernsten Thema lesen. Mir hat „Jakob der Lügner“ sehr gut gefallen und ich würde es sogar als eines meiner Lieblingsbücher bezeichnen und das heißt schon was!
  
  
  
  
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  Kommentare & Bewertungen

  • 

    anonym, 15.02.2007, 16:19 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    sh :o)

  • 

    campimo, 19.06.2006, 11:40 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    (¯`´.¸.´´¯)Schöner Bericht - von mir erhälst du ein sehr hilfreich. Liebe Grüße campimo (¯`´.¸.´´¯)

  • 

    jockel2001, 28.05.2006, 20:03 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    SH! Jo

  • 

    Fluetie, 22.05.2006, 17:37 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Dirk

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• Hart aber basierend auf einer wahren Begebenheit

  

  10.03.2006, 10:14 Uhr von
  sky_kruse
  Geboren in Berlin, aufgewachsen in Hamburg, und jetzt in Rotenburg Wümme (bei Bremen)

  5

  Bewertungen (23) / Kommentare (9)
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  Pro:

  Geschichte wird lebendig

  Kontra:

  -

  Empfehlung:

  Ja

  Ich finde dieses Buch sehr gut geschrieben, obwohl es sehr kompley und daher verwirrend ist. Man sollte Durchhaltevermögen auf den ersten Seiten zeigen und nicht nur vor sich hinlesen, sondern auch nachdenken, was man da liest und zum Schluss sich bewusst machen, das dieses Buch auf einer wahren Begebenheit basiert.
  
  Inhalt:
  
  In dem Buch geht es um einen Juden, den ich auf ungefähr 50 Jahre einschätze, er heißt Jakob. Leben tut er im Ghetto in Polen. Der Krieg ist schon lange im Gange, doch davon erfahren die Juden im Ghetto kaum etwas, da jegliche Zeitung, sowie Radios verboten sind. Die Wochenschau können sie auch nicht gucken, da sie das Ghetto nur zu bestimmten Anlässen verlassen dürfen.
  Nach acht Uhr ist Sperrzeit, kein Jude darf sich mehr auf der Straße aufhalten, und sollte zu Hause sein.
  Jakob ist es einmal nicht. Sofort wird er entdeckt und zu einer Anhörung geladen. Er geht also zu dieser Anhörung, doch in dem Raum wo er sich melden soll, bemerk ihn erst gar niemand, sondern ein Volskempfänger läuft und bringt gerade Nachrichten von der Front. Durch diesen Volksempfänger beginnt für Jakob das Leben wieder einen Sinn zu haben, denn die Russen sind auf dem Vormarsch! Am Morgen nach der Anhörung geht er wieder normal zur Arbeit, zum Verladebahnhof, wo ein junger Bursche, Mischa, ein selbstmörderische Aktion durchführen will, nämlich Katoffeln stehlen. Jakob hält ihn davon ab, indem er behauptet er besäße ein Radio, womit er zum "Jakob der Lügner" wird. Doch bleibt es nicht nur bei dieser einen Lüge, denn kurze Zeit später wollen alle Juden von ihm etwas über den Stand der Front wissen, naja fast alle, denn einige finden es sehr waghalsich und unverantwortbar von Jakob ein Radio im Ghetto zu besitzen. So nimmt die Geschichte ihren Lauf.
  Nebenbei begleitet man auch noch andere Personen, wie z.B. Mischa, und erfährt etwas über ihr Schicksal. Mehr verrate ich an dieser Stelle nicht, sondern überlasse es Euch das Buch zu lesen.
  
  Meine Meinung:
  
  Ich finde dieses Buch ist sehr aufschlussreich, denn Jurek Becker (siehe "Der Autor"), schreibt über eigene Erfahrungen und mündliche Berichte, die er von Juden und Deutschen über diese Zeit erhielt. Man bekommt einen Einblick in ein Leben, das wir heute für unvorstellbar halten würden. Es gibt viele Romane über die NS-Zeit, auch über das Leben der Juden, doch dieser Roman ist herrausragend wie ich finde, denn er bringt es einem wirklich nahe und lässt einen grübeln, zu was Menschen alles möglich sind, und was sie mit sich machen lassen, oder unter Zwang tun müssen.
  
  Der Autor:
  
  Jurek Becker wurde am 30. September 1937 in Lodz, Polen, geboren. Er war der Sohn eines Juden, weshalb er im Ghetto von Lodz aufwuchs. Oft wurde er dort von seinem Vter älter gemacht, als er war, damit er nicht deportiert wurde. 1942 wurde er vo seinen Eltern getrennt und erst in das KZ Ravensbrück und später nach Sachsenhausen deportiert. Nach dem Krieg war eine Tante, die rechtzeitig in die USA geflohen ist, seine letzte nähere Verwandte, seine Mutter starben durch die Deportation, neben seinem Vater, der auch überlebte.
  DOch nach dem Krieg errinerte sich Becker an kaum etwas, sowohl nicht an das Ghetto, als auch nicht an die Deportation, den er hatte es, wie er selbst meinte, verdrängt. 1945 zog er nach Ost-Berlin, wo er aber Probleme hatte, da er bisher kein Deutsch sprach.
  Als Juden jedoch hatten sie Privilegien in der DDR, mit denen es sich ganz gut leben ließ. 1955 machte er dann sein Abitur und 1957 entschied er sich für ein Studium der Philosophie, gegen den Willen seines Vater, der einen Arzt als Sohn wollte. 1960 jedoch konnte er durch politische Gründe nicht mehr weiter studieren und wurde freier Schiftsteller. Über Umwege kam er dann 1962 zur DEFA, wo er festangestellter Drehbuchautor wurde. 1968 schrieb er Jakob der Lügner als Drehbuch, das aber abgelehnt wurde, arbeitete dieses zu seinem ersten Roman um, wodurch das Buch 1974 doch verfilmt wurde und Becker den Heinrich-Mann-Preis und den Charles-Veillon-Preis dafür erhielt.
  1977 bekam er die Genehmigung nach Westen auswandern zu dürfen, da er immer mehr Probleme mit der DDR-Führung bekam.
  Für seine Fernsehserie "Liebling Kreuzberg" erhielt er im Jahr 1987, mit weiteren Mitwirkenden, den Adolf-Grimme-Preis in Gold, was sein letzter großer Auftritt auf der Weltbühne sein sollte, denn er zog sich nun zurück und nachdem 1995 ein Darmkrebs bei ihm diagnostiziert worden war, war klar, dass er nicht mehr sehr viel Zeit hatte, genau gesagt bis zum 14. März 1997, als er in Sieseby starb.
  
  Allgemeines:
  
  Titel: Jakob der Lügner
  Autor: Jurek Becker
  Preis: € 8,50
  Verlag: Suhrkamp
  Genre: Roman
  ISBN: 3518372742
  Auszeichnungen: Heinrich-Mann-Preis; Charles-Veillon-Preis (aus der Schweiz)
  Erschienen: 1969 weiterlesen schließen

  Kommentare & Bewertungen

  • 

    Mogry1987, 12.03.2006, 22:46 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    SH von mir ;) Würd mich über Gegenlesung freuen :) LG Mogry :)

  • 

    Alphanova1, 12.03.2006, 20:24 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    Lg!!! Lukas

  • 

    anonym, 10.03.2006, 15:59 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    ...sh...*g*...Lg, Christina

  • 

    morla, 10.03.2006, 12:06 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    sehr hilfreich

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