Behinderte Testberichte

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Pro & Kontra
Vorteile
- Sehe Bericht
- die Kinder sind lieb und brauchen Liebe. Empfehlung ja - weil ein solches Praktikum sehr wichtig ist,
- alles
Nachteile / Kritik
- Sehe Bericht
- für manche Leute Behinderung, für mich nicht
- lange Ladezeiten
Tests und Erfahrungsberichte
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2,5 Tage Praktikum bei geistig Behinderten Kindern
5Pro:
die Kinder sind lieb und brauchen Liebe. Empfehlung ja - weil ein solches Praktikum sehr wichtig ist,
Kontra:
für manche Leute Behinderung, für mich nicht
Empfehlung:
Ja
Wer meine Bericht liest, der weiß, dass ich einen geistig behinderten Bruder habe, der 35 Jahre alt, aber auch lieb wie ein Kind ist. Mein Bruder ist mit einem Gehirnlähmung geboren, weil er zu spät geboren ist und hat mit Fruchtwasser ertrunken. Ich liebe meinen Bruder sehr, trotzt oder gerade deswegen dass er ratlos wie ein Kind ist.
Letztens war mein Bruder sehr krank und wir hatten eigentlich ein Krankenhaus zu Hause. Zuerst war mein Vater krank, dann ich, dann wieder ich und endlich auch mein Bruder. Als ich an Kehlkopfentzündung und Angina krank war, hatte mein Bruder Bronchitis. Seine Krankheit hatte einen chronischen Verlauf, und ich musste mit ihm zwei mal zur Ärztin fahren (unser Vater nahm uns mit dem Auto mit), er bekam Antibiotikum, 2 Arte Pillen und ein Sirup und musste 2 Wochen zu Hause bleiben. Weil mein Bruder doch sehr lebendig ist, und mag, wenn etwas passiert, gefiel ihm diese Situation gar nicht. Er begann sich also seltsam zu benehmen, mal war er seltsam apathisch, begann ohne Grund zu weinen, anders begann er auch etwas aggressiv zu sein. Besonders als unsere Mama zur Kirche oder ins Geschäft einkaufen ging, begann er schreien und weinen. Er benahm sich sehr seltsam, gar nicht normal, Wir sahen alle, dass ihm etwas braucht, dass er auch schon die Schnauze voll hat, von dieser Hoffnungslosigkeit und Krankheit.
Als er endlich gesund war, sollte er noch eine Woche zu Hause bleiben. Seine Pflegfern und Kameraden aus seiner Schule sollten in ein Forsthaus fahren, um ein Winterlager zu organisieren. Mein Bruder sollte am Montag in die Schule zu gehen, von Dienstag bis Donnerstag sollten die Kinder weg gehen, und am Freitag sollte die Schule zu sein, weil Pflegern erholen müssten. Sowohl meine Mutter wie auch mein Bruder waren erschrocken mit dieser Perspektive - meine Mama, weil sie nirgendwo gehen konnte, mein Bruder, weil er schon gelangweilt mit dieser Situation war. Was uns sehr bewundert hat - wollte er wider alles fahren, obwohl er nie ohne Mama schlief. Ich war auch dafür, um so weit, dass ich erstens wollte, dass er sich gewöhnt, ohne Mama zu leben, zweitens, ich wollte, dass sie auch etwas Ruhe hat, 2,5 Tage sind doch nicht wenig. Mein Vater fragte die Pflegern, ob ich auch fahren darf, und sie haben es glücklicherweise bewilligt.
WERKSTÄTTE DER BESCHÄFTIGUNGSTHERAPIE - EINE EINRICHTUNG FÜR BEHINDERTEN:
Bei uns in Polen werden letztens sog. Werkstätte der Beschäftigungstherapie sehr populär. Es sind Vereine zwischen Eltern der Behinderten und Pflegern, die Soziale oder Spezialpädagogik absolviert haben. Als mein Bruder klein war, besuchte er eine Schule für geistig Behinderten, da er aber nicht lesen und nicht schreiben kann (seine Behinderung ist zu stark, damit er irgendwann lernen konnte - das versuchte schon unser Opa, ihn zu lehren und erfolgreich, stattdessen ich begann mit 5 Jahren zu lesen), war diese Schule für ihn zu schwer. Dann besuchte er ein Tagesadoptivzentrum, aber als er 25 Jahre beendet hat, gab es dort für ihn und seinen Kameraden im gleichen Alter kein Platz mehr. Deswegen heben Eltern dieser Kinder ein Verein ins Leben berufen, die "Hoffnung" hieß. Leider begann die Verein nach 10 Jahren Probleme zu haben, weil ein Direktor dieser Verein unehrlich war und Geld für bestellte Möbeln geklaut hat. Zusammen mit einem Präses der Verein haben sie auch einen Vertrag mit einem nicht ehrlichen Mieter untergeschrieben für Miete eines modernen Gebäudes, wo ein Hotel für geistig behinderten Kinder erstanden sollte. Leider war der Direkto mit dem Geld weg und niemand konnte ihn finden, mein Vater (der anderer Präses des Aussichtsrates war) mit anderen Kinder viele Probleme hatten, um die Verein beim Leben zu halten, und alle Gerichtssachen zu erledigen. Gott sei dank halfen uns Maltesern, die den Verein in einen anderen Verein umgestaltet haben und neue Gebäude für die Kinder bei einer Kirche gemietet haben. Jetzt hat mein Bruder eine Schule, wo er täglich sich entwickeln kann.
Diesen Verein bilden ca. 25 geistig behinderten "Kinder" (manche von ihnen sind sogar 40 Jahre alt, aber doch Kinder), 5 Pflegern und 5 Pflegerinnen. Alle Lehrern sind Leute mit Gottes Funke. Eine Lehrerin ist eine Spezialistin für Rehabilitation und führt Gymnastik, eine andere ist eine Krankenschwester, ein Pfleger ist für Musik verantwortlich und führt eine Musikgruppe namens "Klepsydra" (Sanduhr), die schon bekannt ist. In dieser Gruppe sind besonders zwei Zwillingsschwestern bekannt, die schön als Solisten singen. In dieser Verein, die eigentlich ein Werkstatt der Beschäftigungstherapie ist (wie gesagt, sind solche Einrichtungen in ganzes Polen populär, nicht nur für geistig behinderten, aber auch für körperlich Behinderten), lernen die geistig behinderte Leute wie im Alltag zu leben. Einen solchen Werkstatt sah ich auch in Szamotuly bei Franziskanerschwestern, als ich mit meiner Gemeinde Exerzitien im Kloster hatte. Die Kinder sind auf verschiedene Gruppen geteilt - eine Kunstgruppe, wo man zeichnet und malt (manche Kinder haben einen richtigen Talent), eine Gymnastikgruppe, eine Computergruppe (für Kinder, die besser entwickelt sind), Musikgruppe und andere. Die Schule lernt tägliche Tätigkeiten, wie Anziehen, Essen mit Messer und Gabe, kulturelle Gewohnheiten. Die Lehrern sind dabei geduldig und gut wie Engeln, die Kindern lieben sie also, um so weit, dass die Kinder von Natur sehr gefühlvoll sind. Die Werkstätte haben auch ein eigenes Transport, kleine Busse, womit Kinder täglich mitgefahren werden. Solche Einrichtungen finde ich wirklich toll.
MEIN PRAKTIKUM BEI WERKSTATT DER BESCHÄFTIGUNGSTHERAPIE:
Wie gesagt, hatte ich Gelegenheit 2,5 Tage den Pflegern bei Geistig Behinderten Kinder zu helfen. Ich weiß nicht, ob ich richtige Kategorie gewählt habe, weil ich bin kein Sozialpädagoge vom Beruf, sondern Historikerin, und mit Pädagogik habe ich nur das zu tun, dass ich während Studium in Polen eine Pädagogikspezialisierung machte, was ermöglichst mir eine Lehrerin der Geschichte zu sein (da waren Vorträge von Psychologie, Didaktik, und Pädagogik, aber zu wenig, um sich mit geistig behinderten Kinder zu beschäftigen). Ich habe mal im Arbeitsamt eine Anzeige gefunden, wo man jemandem suchte, die in solchem Einrichtung für geistig behinderten arbeiten konnte, aber die Beamtin hat mir gesagt, dass ich dort nicht arbeiten kann, weil nicht Spezialpädagogik absolviert habe. Diese Ausfahrt betrachte ich aber als 2,5 Tage - Praktikum, weil sie mich vieles gelehrt hat.
Die Ausfahrt sollte in Urwald "Zielonka" sein, in einem ziemlich großen Waldgebiet 30 km von Posen. In Urwald Zielonka haben wir einen Grundstück mit Haus und Garten, aber es liegt in einem anderem Teil des Urwaldes, Wir fuhren zum Dorf namens "Zielonka", wo Landwirtschaftsakademie in Posen ein Forsthaus hat, dort sollten wir auch wohnen. Mir war der Umgebung schon bekannt, weil meine gute Freundin auch ein Grundstück neben Dorf Zielonka, in Kaminsko hat, und ich war dort mit meiner Gemeinde bei Franziskanern dort auf einem Fahrradrallye (Posen - Kaminsko und Zurück - es waren 50 KM). Dorthin hat uns, also mich, meinen Bruder und zwei Zwillingsschwestern, die singen mein Vater mitgebracht. Ab sofort hat mir die Gegend sehr gefallen. Ich wurde durch ein 1,80 m großes "Kind" sehr freundlich begrüßt. Er ist ca. 35 Jahre alt und kann nichts sagen, außer einiger Silber, Name der Bonbons "Ko-pi-ko" und einiger Klänge. Er ist aber sehr freundlich und mein Vater nennt ihn "General", denn er sieht aus wie ein Militärmann. Auch andere Kinder haben mich ab sofort akzeptiert und waren mir sehr freundlich gegenüber.
Zuerst gab es Spielzeit, manche Kinder spielten Logo - Blöcke, andere (die Lesen können) lasen, noch andere spielten verschiedene Brettspiele. Plötzlich begann eine von Zwillingsschwestern, namens Joanna zu weinen, es stellte sich heraus, dass sie hat solche Weilen, wenn ich etwas weinen muss, weil sie nach seinen längst verstorbenen Vater sehnt. Ich habe sie also gedrückt, und sie aufhörte zu weinen. Ihre Schwester, Christina ist immer froh, aber sie ist auch etwas besser entwickelt als ihre Schwester Joanna. Sie beiden haben mich auch ab sofort lieb gewonnen, und als wir zurückfuhren, sangen sie mir ein Lied, dass ich ihre beste Freundin sei - es war sehr nett.
Unter diesen Kinder gibt es auch Kinder mit Down Syndrom, schwer kranke Kinder mit Epilepsie, Kinder die gar nicht sprechen, Kinder mit Gehstörungen, und mit Autismus. Eine Kameradin meines Bruders, die er nicht besonders mag, weil sie an Epilepsie leidet und wird nach dem Angriff sehr aggressiv (dann schlägt sie gerade meinen Bruder), hatte auch einen Angriff, danach sie aber seltsam ruhig war, sogar traurig und reagierte gar nichts, nur sich mit Perlen wie ein autistisches Kind spielte. Ein anderes Mädchen, auch Ania, spielte auch ständig mit einem Schlüsselanhänger - sie ist auch ein autistisches Kind. Ein Junge, der Gehprobleme hatt - und konnte deswegen nicht spazieren gehen (er fällt runter, wenn man ihn nicht hielt), versuchte sich aufmerksam machen, in dem er schimpfte, aber die Lehrern haben mir gesagt, dass er sich nur so damit prahlt, was ich doch wusste, weil mein Bruder hat mir nicht mal erzählt, dass Christoph böse Worte sagt.
Es gab auch ein Mädchen mit Down Syndrom, namens Marysia, die mich ab sofort lieb gewonnen hat, sie wollte mir alles erzählen und war sehr gefühlvoll. Sie wollte mit mir spielen, in dem sie kitzelte ;o) und doch hatte ich Autorität. Alle Kinder waren sehr froh, und brav, wie Kinder Gottes.
Am Dienstag waren wir spazieren gehen, ich konnte aber nicht weit mit meinem Bruder gehen, weil es rutschig war, und mein Bruder ist drei mal runtergefallen, weil er Gehprobleme auch hat. Ich musste zurückgehen. Am nächsten Tag, konnte er schon gehen, weil es schneite und Wege waren nicht mehr so rutschig wie am vorherigen Tag. Es gab also eine Schlittenfahrt, die Schlitten wurden durch ein Auto gezogen und Kinder hatten viel Spaß damit. Ich ging dahinter spazieren und habe wunderschöne Winterlandschaften bewundert. Die Gegend war weiß vom Schnee und es gab wunderschönen Reif auf den Bäumen.
Am Abend sangen wir Weihnachtslieder und andere schönen Liedern. Christina und Joanna sangen sehr schön als Solisten, ich habe ihnen auch geholfen. Dann gab es eine Diskothek und ich war begeistert wie diese Kinder schön tanzen können, und wie sie gut erzogen sind. Normalerweise muss ich selber tanzen, weil sog. normale Männer mit mir, einer dicker Frau nicht tanzen wollen, sie schämen sich, wie das Aussehen wichtigste Sache in der Welt wäre. Diesen Kinder stört es nicht, wie man aussieht, sie können mit dem Herzen sehen. Das habe ich schon mal beobachtet, als eine Freundin von mir, aus der Gemeinde bei Franziskanern ihre Hochzeit im Seelesorge für Behinderten organisiert hat. Sie hat dort als eine freiwillige Helferin, und dort ihren Ehemann, auch einen Helfer kennen gelernt. Sie hat dort ihre Hochzeit organisiert, und hat sowohl die behinderten Leute (unter den ein Kollege meines Bruders aus Werkstätten, Tomek war), wie auch ihre Freunden aus der Gemeinde bei Franziskanern. Ich war sehr erstaunt, sowohl wie die Behinderte Menschen sich amüsieren, wie auch, wie sich meine Freunde aus der Gemeinde wunderbar benehmen, es war eine Party meines Lebens, und ich wusste, dass ich wunderbare Freunde habe, die sich nicht schämen, mit Behinderten zu spielen, und es als normal betrachten. . Während der Diskotheke war es ähnlich. Ich tanzte pausenlos, weil mich ständig jemand zum Tanzen einlud. Es war einfach wunderbar.
Auch mein Bruder hat sich sehr gut amüsiert. Er ist in einem geistig behinderten Mädchen, namens Marietta verliebt. Sie ist sehr lieb, und sagt immer zu meinem Bruder: "Bisiek (sie kann seinen Namen Zbyszek nicht aussprechen") ich mag dich!" Mein Bruder liebt sie einfach, und als sie mal Magenschmerzen hatte, und weinte, weinte mein Bruder auch, weil er ratlos war, dass sie weint. Während Diskothek tanzten sie ständig, und mein Bruder war total glücklich.
Essen haben für uns Menschen aus einer Mensa gekocht. Ich war sehr erstaunt, dass alle Kinder sehr gut mit dem Gabel und Messer essen können, selbst wenn manche von ihnen kranke Hände und damit Griffschwierigkeiten haben. Sie essen auch nicht gierig sondern sehr kulturell, die Schule hat auch meinen Bruder gelehrt sich gut zu benehmen.
Besonders bewundert war ich mit Benehmen meines Bruders. Ich befürchtete mich, dass er nicht schlafen wollen wird (es waren doch 2 Nächte ohne Mama), aber er schlief wie getötet, und hat über Mama gar nichts gesagt. Er war sehr brav und leise, was ihm sehr selten passiert. Auch nach Rückkehrt nach Hause hat sich unser Zbyszek verbessert. Vorher war er ein Hausterrorist, er wollte nicht schlafen, klopfte am Wand und war sehr laut, jetzt schlüft sie leise und ruhig ein, ist zu Hause sehr brav und hat sich während diesen 2 tagen sehr entwickelt.
Fazit:
Ich finde dieses Praktikum wirklich toll, nicht nur mein Bruder hat sich sehr gut entwickelt, aber ich konnte auch sehr viel lernen, wie sich mit geistig behinderten Kinder umzugehen. Ich habe entdeckt, dass ich einen pädagogischen Talent habe, und dass mich geistig behinderte Menschen sehr mögen. Ich habe auch mehrere Probleme diesen Kindern kennen gelernt, wie auch, dass mein Bruder doch sehr gut entwickelt ist, es gibt Kinder, die noch mehr behindert sich, mit Krankheiten wie: Epilepsie, Autismus, Gehprobleme. Sie sind aber genauso wertvolle Menschen wie jeder Mensch, vielleicht noch mehr wertvoll, weil sie so unschuldig leiden. Man kann in jedem solchen Mensch Christus sehen, sie sind echte Kinder Gottes mit ihrer Freude, gewissem Naivität, bedingloser Liebe und Vertrauen.
Ich hoffe, dass mein Bericht Euch gefallen hat. Über Kommentare und Anregungen würde ich mich sehr freuen.
Liebe Grüße aus Pol(en)
Joanna
P.S: Mein Praktikum war kostenlos, aber es macht nichts, es hat mir sehr Freude gemacht. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Ibizagirl1977, 31.01.2006, 14:21 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
sh <br/>Liebe Grüße Sonja, mit großem Respekt
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topfmops, 28.01.2006, 18:45 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Das kommentiere ich mit dem Ausdruck großen Respektes nicht.
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Handicapped people
11.08.2002, 15:40 Uhr von
danisoel
Hallo! Was gibts über mich zu erzählen? Ich bin Kindergärtnerin und bin derzeit noch in Ausbil...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Nein
Argumentative essay:
If a pregnant woman learns that her unborn baby is handicapped, what shell she do?
In the following essay I intend to explain why a pregnant pregnant woman, who knows that her unborn baby is handicapped, decides to abort it or not. Firstly I should like to give a brief surve of the topical situation.
A study says, that over 1100 parents caring for severely disabled children. Some of the frequently reported problems related to parents feeling isolated from practitioners. Even today a big part of our society have prejudices against disabled persons and their families. They often don’t know how they should treat handicapped people. Ultimately they designate parents, who determined to get their handicapped baby, as unreasonable and irresponsible. A lot of people absolutely can’t understand why a woman, who learns that her unborn baby is disabled, disaprove an abortion. Formerly it was taken for granted that women with unborn handicapped babies have to abort them. People with disabilities were left out of the society and often were used for horrible experiences. Today this situation has been many changes. The decision to have a handicapped child leave to themselves.
On the whole I’m sure, that it’s really difficult to make a decision, like this one. In the vast majority of cases pregnant women, who knows to have a handicapped baby, decides to have a abortion in their first pregnancy – months. As far as I know parents don’t ever know the disabilities of their unborn baby.
But if parents learn that their baby is impaired, it would be the best to consider the pros and cons to live with this child. In a large number couples biggest wish is having a baby. It is well known that these parents don’t want to abort their impaired child. But there can be no doubt that life with a handicapped person in the family isn’t easy. I’m convinced that people with disabilities need more attention than human, who are in a good health. The parents have to recognize that their child is, in comparison to other children, retarded. They have to spend a lot of time for their handicapped child. Maybe it is even necessary to give up his job. Parents of a disabled child often have financial problems. Professional informations, therapies and important media to help the child, for example a wheelchair or a special computer, costs a lot of money. Financial problems are equally true of single parent and families, who don’t earn a lot of money. But there are also reasons to believe that a pregnant woman decide for her handicapped baby. They are children with special requirements and they also develop feelings for their reliable persons (mother, father,…). That’s just the point. Why shouldn’t have handicapped children a right to live, because of their disabilities? We should not forget that there are a lot of possibilities in the new medicine, to change for the better. It is scarcely that parents have negative and unsurpportive relationships with professionals.
Handicapped people notice their environment with other eyes. They aren’t so complicated and stressy like other persons. With a disabled person on your side, you can recognize little, often unnoticed things in the nature. In our daily life we often overlook wonderful little things, for example the twitter of the birds, the noises of the wind or the magnificent colours of the leafs in autumn. Handicapped people are rather sensitive for these events. We can learn a lot with them. Perhaps that could be a advantage to live with a handicapped child.
It also be added that the disadvantages undoubtedly outweigh the advantages. It is true that life with a handicapped child also ca be strain.
Eventually the decision to get the baby lead to the parents, especially to the mother. We should not underestimate an abortion.
I hope I’ll never have to make this decision, but if I ever learns that my unborn baby is retarded, it would depend on the actually situation to abort it or not. If I’ll become young pregnant, I think I would abort the baby. But if my children – wish is big, I think I wouldn’t abort it. As a stated I hope I’ll be never in this difficult situation. In my opinion nobody can duplicate the feelings of this woman.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-08-10 12:52:50 mit dem Titel Bundesblindeninstitut Wien
Bundes – Blindenerziehungsinstitut in Wien
Wittelsbachstraße 5, 1020 Wien
www.bbi.at
Da wir auf Exkursion im BBI waren und ich von dieser Einrichtung sehr begeistert bin, möchte ich es euch kurz vorstellen.
· Sekretariat: Mo-Fr: 7.30 – 15.30
· Zum Institut: Blindenpädagokik gibt es bereits 200 Jahre in Österreich, wobei das Blindeninstitut in Wien die 2. älteste Einrichtung europaweit darstellt. 1804 in Paris begann erstmals die Arbeit mit blinden Menschen (man stellte fest, das auch blinde M. „bildbar“ sind). Eine besondere Entwicklung fand 1850 in Wilhelminenkleinsbach statt, als die Blindenschrift von der Lateinschrift abgeleitet wurde (Füllfeder dessen Schrift hart geworden ist und man nachfahren konnte = Schwarzschriftà war sehr zeitaufwendig!). Louis Braille in Paris erfand die Blindenschrift in einer 6 – Punktform. Diese Grundformen konnten leicht durch den Tastsinn erfasst werden = Braille`sche Punktschrift. Jahrzehnte diskutierte man ob nun die Schwarz – oder Braille`sche Schrift besser wäre.
· Zur Braille`schen Schrift: Die Schrift besteht aus 64 Zeichen. Darunter gibt es sogenannte Sonderzeichen (ST, AU, EU,...), die nicht einzeln geschrieben werden (auch Satzzeichen sind Sonderzeichen: Beistrich,...) Am Computer gibt es 8 Punktzeichen, die zu Wörtern zusammengesetzt werden (Abstände durch Leerzeichen). Für Zahlen gibt es bestimmte Zeichen (keine ausgeschriebene Wörter). Es gibt spezielle maschinelle Schreibmaschinen für die Blindenschrift = Berkins-maschinen. Die technologischen Veränderungen (elektrische Mitteln), wie z.B. die Entwicklung des Computers erleichtern die Kommunikation von blinden Menschen.
· Einrichtungen, Ausbildungen:
Ø Kindergarten, Heilpädagogisch-integrativ geführte Gruppe:: - 2 Gruppen zu je 13 Kinder (bilden aber eine gemeinsame Gruppe)
- gute Aufteilung --> gegenseitiges Lernen und Motivation
- Personal / Betreuung: Vormittag : 2 Soki / 2 Helferinnen, am Nachmittag: 2 Kdgtn. / 2 Helferinnen, abwechselnder Dienst
- Tagesablauf / pädagogische Arbeit: Tagesablauf ist an Regelkindergarten orientiert, individuelle Einzelförderung, Besprechen verschiedener Themen --> alle Sinne und Kinder werden angesprochen
- Angebote: Verschiedene Materialien sind für blinde aber auch für sehende Kinder faszinierend: z.B.: Lichtspiele, 1 mal pro Woche ist ein Dunkelraum verfügbar, eigene Nische für tägliche Gebrauch, Lichterkugel, Wände sind geschmückt mit Tastmaterialien, Gymnastikraum/Turnsaal, Schwimmbad, Luftburg, Gruppe geht so oft wie möglich hinaus, um alle Reize über alle Sinne wahrzunehmen, z.B.: Rodeln
Ø Basale Förderklassen: - 2 Gruppen seit 5 Jahren
- Kinder: pro Gruppe 4 Kinder im Alter von 9 – 17 Jahren, ab dem 6. Lj. möglich, (Sehbehinderung, schwer mehrfachbehindert (Essen, Mobilität, Kommunikation betroffen)
- Betreuung: 1 Lehrerin (Sonderschullehrerin) + 1 Fachbetreuerin (Soki,...), am Nachmittag auch 2 Betreuer, ab und zu Springerinnen, Zivildiener
- Wiener Sozialdienste bieten Supervision und Expertenteam (Psychologen, Neurologen,...) an
- Zusätzliche Betreuung: z.B.: 1 mal pro Woche Pysiotherapeutin, auch Unterstützung für Betreuerinnen
Ø Hauptschule: - 5 Kinder pro Klasse
- Schule: Schulplan, Schularbeiten, Tests,...wie wir es aus der Schule kennen
- Unterricht: Braille`sche Schrift: 1 Symbol mit einem Finger --> alles im Kopf behalten, sehr zeitaufwendig und erfordert viel Konzentration! Schulinhalte werden vereinfacht und durch viele Modelle den Kinder vermittelt, Quiz: z.B.: in Geographie Staaten aufsagen, zuordnen und etwas darüber erzählen
- Stundenplan: 7 Gegenstände, fächerübergreifender Unterricht, normaler Lehrplan, aber auf die Kinder individuell angepasst und durchgeschaut
- Bücher: werden auf Computer geschrieben und in der Druckerei gedruckt. Bücher befinden sich Mappen
- Mathematik: mündliche Ansage, Kinder tippen auf der Maschine
- Deutsch: Grammatik, vorlesen,...Abkürzungen für Wörter: z.B.: ND für nachdem
- Musik: Noten schreiben, wobei jede Note ein eigenes Zeichen ist, Lieder werden von der Lehrerin umgeschrieben, keine Tonhöhe! Intervalle sind festgelegt. Alle Kinder können sehr gut Flöte und Klavier spielen --> nur nach Gehör!, erfordert sehr viel an Konzentration, da die Kinder umdenken müssen: auf den Tasten liegt rechte Hand, linke Hand liegt am Blatt und liest die Noten
- Geographie: speziellen Globus und Landkarten zum Abtasten, Finden von Kontinenten, Klimazonen, Geschichten,...
- Biologie: verschiedene Modelle (Insekten, Vögeln,...) --> Modelle aber oft sehr schwer zu erkennen (z.B.: tote Bienen) und damit Unterschiede zu realisieren (Ameise oder Biene?), offene Gespräche, Wiederholungen, Erzählungen,...
- Geometrisches Zeichnen: auf einem speziellen Koordinatenholzrahmen werden mit Stecknadeln Lineale fixiert und Punkte gesetzt
Ø Korb und Möbelflechterei (einschließlich Mattenflechterei): - Berufsausbildung, Lehrlingsausbildung mit Gesellenprüfung möglich
- Auch Tischlerlehre möglich
- Derzeit 7 Erwachsene ab 18 Jahre aufwärts
- Dauer der Lehre: 3 Jahre
- 1 Lehrjahr: Flechten mit festeren, gröberen Materialien (Kokos) à Fußmatten,...
- 2. Lehrjahr: Feinere Arbeiten à Bleistiftbecher,...
- 3. Lehrjahr: Wiener Achteckgeflecht à Sessel flechten (Marktlücke --> 1 qm Achteckgeflecht ca. 5-6000 $ !
- Theorie: 31 – 40 Wochenstunden: Fachkunde, Religion, Textverarbeitung, Deutsch, Schwimmen, Turnen, Fachrechnen, Betriebsfachliches Arbeiten,...
- Arbeitsmaterialien: früher Weide, heute eine Palmenart --> Pedicror
- Korbwarenverkauf !!!
- Arbeitsvorgehen: es liegen jeweils Vorlagen am Arbeitsplatz andenen sich die Lehrlinge taktil orientieren können
- Große Selbstständigkeit! Ankündigen wenn man sich den Lehrlingen annähert, viel reden à Sicherheit geben!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-08-10 13:02:23 mit dem Titel Living with handicapped people
Living with handicapped people
In the following article I intend to explain the situation of handicapped people in our society. In the course of an interview with a social worker, who works in a home for children with disabilities, I want to show you interesting information about living with handicapped people.
A study says that 8.5 million disabled people are living in the United Kingdom, but only one third of population have contact with them. The result shows, that in most cases non-disabled people are refrain from handicapped people. The reason could be that a lot of non-disabled people feel threaten, if they meet people with disabilities.
In the vast majority of cases parents, of handicapped children are confronted with a lot of problems. The difficulties already begin before their baby is born. There is a big number of reasons, why a pregnant woman decide to abort her unborn disabled baby. On the whole I’m sure, that it is really difficult to make decision like that. Parents with retarded children often look for a explanation why their child is handicapped. It is not rarely that they feel guilty. Ultimately parents decide to give their child in a special institution for expert treatment. But there can be no doubt that family has got a rate high for handicapped people. They have special needs and often require more attention as average. Children, especially disabled children need the feeling that their parents love them. For disabled children it would be terrible, if parents left them alone with their handicappes. In Britain, most children with disabilities live at home with their own families. They need more attention as average and to cares of their means a full-time job. A lot of them have non-disabled sisters and brothers. They often cannot understand why their parents spend more time their siblings and feel underprivileged. Sometimes they think it is their fault that their brothers and sisters are handicapped. The children retire from their family and try to cope with their problems. It would be change the situation, if they talked with their parents or with other children who are in the same situation. It would be enormously stress for the non-disabled children, if parents always neglected them.
It is important to integrate handicapped children in school. Only then they have the possibility to learn from children in the same age. But the reality shows that children and adults with disabilities often are not include in society. A lot of people have the opinion, handicapped children have to go in special schools. They ignore their needs and wishes. This is also true of their career opportunities. In borderline cases handicapped people find a work, where they are respected and earn ordinary money. It cannot be denied that a quite number of institutions do not want handicapped worker.
Also in the public transport are problems disabled people, especially physical handicapped people have to face. They often cannot use the train or the bus, because they are accessible. This is equally true of people, who are sitting in a wheelchair.
The intention is to include people with disabilities, but there are even now a lot of things, which push them at the margins of society. The fact that they are a group of outsiders is undeniable.
People who do not want to have contact with physically or mentally disabled people often show their rejection with prejudices. In former times, but even now people think people in wheelchairs are less intelligent and they cannot work. There exists myths, which claim that mentally disabled people are daft and they could not learn. That’ wrong. They can learn, work and they are not dumb. They only need more time to do exercises. It would be a big mistake to think that they are all the same. Handicapped are like non-disabled people. They are all different. They have their individual needs, abilities, wishes and attitudes. They have feelings like everyone else. I know perfectly well that they often compensate their disabilities with special abilities. Let us take for an example “My Left foot”, written by Christy Brown. This book is about Christy, who is a victim of cerebral palsy and is not able to communicate and to move his body, expect his toe on his left foot. He learns to write and even to paint with his toe.
We also should mention what we could do to include handicapped people. There are a lot of small things people can do that social inclusion will become true. We could find new ways to communicate, look for our prejudices and respect differences. We should look at their abilities as well as at their disabilities. Only if they could live in accessible homes, they could get around with the public transport and the are free from harassment, handicapped people will be able to live independent.
Here arises the question who should look after them. It is not rarely that people try to pass their buck. For social inclusion it would be important that this is directed at all of people. As was mentioned integration in school and also work unavoidable, if people with disabilities will be included in society. Only then children have the possibility to learn from each other. Of course it is important for handicapped people to visit special therapies and institutions, but it should not be whole part of life.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-08-10 13:05:15 mit dem Titel Erfahrungsbericht-Wie ist es nichts sehen zu können?
Persönliche Erfahrungen
Obwohl wir schon letztes Semester eine ähnliche Aufgabenstellung, bei der wir zahlreiche Erfahrungen sammelten, hatten, ging ich auf dieses Ereignis mit einem mulmigeren Gefühl zu. Die Aufgabe bestand darin für eine Stunde das alltägliche Leben eines sehbehinderten Menschen nachzufühlen, indem wir uns unsere Augen mit einer 7-schichtigen Frischhaltefolie abdecken sollten. Ich fragte mich was auf mich zukommen wird, bzw. wie ich mich im Alltag ohne Sicht zurechtfinden werde? Meine Bedenken zeigten sich darin, dass ich das Projekt immer wieder verschob und ich dachte auch sehr viel darüber nach wann ich mir die Augen verbinden soll. Auch die Tatsache ob zu der Zeit jemand zuhause ist spielte in der Vorbereitung eine wichtige Rolle. Im Großen und Ganzen war ich sehr unsicher und ahnte, dass das Tun mit geschlossenen Augen sicher nicht einfach sein wird.
Als ich feststellte, dass ich trotz zusammengefalteter Folie noch sehr viel erkennen konnte, entschloss ich, mir einfach mit einem Seidenschal die Augen zu verbinden. Somit erkannte ich zwar helle und dunkle Stellen, z.B.: Fenster, genaue Strukturen nahm ich aber nicht wahr.
Als erstes ging ich mal ziellos in der Wohnung herum. Kästen, Wände, Türrahmen und andere Gegenstände boten mir eine sehr gute Orientierungsmöglichkeit. Auch die unterschiedlichen Böden ließen mich wissen in welchem Raum ich mich gerade befand. Der Fliesenboden war besonders kalt, den Parkett hörte ich knarren und der Plastikboden gab beim Gehen nach. Auch die Dinge an den Wänden, wie Bilder, Fensterbretter, Pflanzen oder auch Spiegel nahm ich intensiv wahr. Viele Gegenstände und Eigenarten, die ich nun wahrnahm, und die ich eigentlich schon fast vergessen hatte traten nun wieder in mein Bewusstsein. Zum Beispiel hörte ich nun wieder bewusst das Knarren und Quietschen der Tür und auch das klingende Windspiel beim Eingang zu meinem Zimmer ließ mich kurz aufschrecken. Obwohl ich die Räume alle kannte und genau wusste wo was liegt, ging ich zu Beginn sehr vorsichtig und langsam. Ich hatte Angst irgendetwas nicht zu beachten bzw. irgendwo zu stolpern oder dagegen zu laufen (was ich dann später sowieso nicht mehr verhindern konnte!). Im Allgemeinen fand ich mich in unserer großen Wohnung zwar zurecht, nur fühlte ich mich trotz allem sehr unsicher. Ich frage mich nun wie das Wohnen in einer Wohnung für einen sehbehinderten Menschen sein muss, wenn dieser die Räumlichkeiten vorher noch nie gesehen hat? Wahrscheinlich fühlen sie sich es Beginn genauso orientierungslos wie mir. Ich bemerkte dennoch, das sich mein anfangs noch recht wackeliger Gang langsam beschleunigte. Das dürfte damit zusammenhängen, dass ich mich mittlerweile schon ziemlich ärgerte so langsam von Punkt A zu Punkt B zu gelangen.
Um genauere Erfahrungen und Erlebnisse zu schildern werde ich nun erzählen was ich überhaupt getan habe. Zu Beginn der Stunde tastete ich mich langsam ins Badezimmer zum Alibert. Obwohl es an meiner Sicht nichts änderte, schaltete ich automatisiert das Licht an. Als ich schließlich das Kästchen öffnete und ich den Lippenbalsam suchte sind mir erstmals einige Dinge entgegengekommen. Vorsichtig stapelte ich die Sachen, ohne bestimmte Ordnung wieder hinein. Ich stellte fest, dass mich Aktivitäten im „blinden“ Zustand sehr viel meiner Konzentration und Geduld kosten. Besonders das Abschätzen war gefragt und zugleich auch sehr schwer: z.B.: Wie fest muss ich die Tube drücken? Wie weit muss ich meinen Arm strecken um die Abgrenzungen zu ertasten? Ich sah plötzlich meine Umwelt von einem völlig anderen Blickwinkel.
Als ich nun meine Lippen mit Balsam bestrichen hatte, ging ich daran aus meinem Zimmer eine tägliche Brausetablette zu holen. Der lange Gang zu meinem Zimmer bot mir zwar sehr viel Sicherheit (weil ich ja wusste das es nur gerade aus gehen kann), aber dafür stolperte ich erstmals über die Schuhe im Vorraum, das mich sehr verärgerte – ich ärgerte mich teils über mich, weil ich wusste das es meine Schuhe gewesen waren die ich nicht ins Schuhkästchen gestellt hatte. Ich fühlte mich in dieser Situation nicht nur sauer, sondern auch teilweise alleingelassen, da meine Mutter gemütlich im Wohnzimmer saß und mir nicht half. Behutsam tastete ich mich zu meinem Rucksack, nahm die Brausetablette aus der Packung und steckte sie in meine Hosentasche.
Ich hatte nun beschlossen mal zu meinen Hasen zu „sehen“, dessen Käfig im Zimmer meiner Schwester steht. Zum Gang in ihr Zimmer bot mir die lange Kastenreihe im Gang eine gute Hilfe. Vor den Türen erstarrte ich kurz, weil ich nie wusste ob die Türen geschlossen oder offen waren. Obwohl wir unseren Hasen schon sehr lange haben und ich eigentlich einen vertrauten Umgang mit ihm gewöhnt bin, fühlte ich nun etwas Unbehagen, ganz ohne zu sehen einfach in den Käfig zu fassen um ihn zu streicheln. Ich fragte mich wo er sich denn gerade befinde und meine Unsicherheit dürfte „Bobby“ auch verwirrt haben, denn er biss plötzlich leicht an meinem Daumen. Ich schreckte darauf kurz auf, weil ich mit diesem Verhalten überhaupt nicht gerechnet hätte. Ich denke, dass der Umgang mit Tieren, vor allem fremden Tieren für sehbehinderte Menschen sicherlich viel Vertrauen voraussetzt. Kurzer Hand beschloss ich nicht mehr im „blinden“ Zustand in den Käfig zu fassen.
Viel mehr wollte ich nun wieder in die Küche zurück kehren um die Brausetablette aufzulösen. Auch das Finden von eigentlich bekannten Gegenständen, wie das passende Glas im Kasten erstellte sich als nicht ganz so einfach. Beim Aufdrehen des Wasserhahns trat wieder das Problem des Abschätzens in den Vordergrund. Das Glas war schon längst am übergehen als ich feststellte, dass ich den Wasserhahn abstellen sollte. Manch so andere Missgeschicke passierten noch, die mich zum größten Teil verärgerten manchmal mich aber schmunzeln ließen. Ich stellte auch fest, dass ich mir besonders gut merken musste, wo ich zum Beispiel mein Glas oder mein Taschentuch hinterlassen hatte. Oft half mir dabei voreilig meine Mutter, die mir hastig den gesuchten Gegenstand in die Hand drückte. Trotzdem hätte ich lieber persönlich das Gesuchte wiedergefunden.
Mein Vater war bereits nachhause gekommen und saß im Wohnzimmer. Ich wollte mich zu ihm gesellen um etwas fernzuschauen. Auf dem weg dorthin stolperte ich fast über die Erhebung zum Zimmer und stieß mit meinem Glas gegen den Türrahmen, sodass ich dachte, es würde nun zerbrechen. Ich hörte meinen Vater schadenfroh lachen, lustig fand ich diesen Moment dennoch nicht. Das Fernschauen kostete sehr viel meiner Konzentration, Geduld und auch meiner Phantasie. Ich bat meinen Vater etwas lauter zu schalten, verlor aber trotzdem bald das Interesse, weil ich absolut kein Bild vom Filmes bilden konnte. Ich frage mich auch, ob sehbehinderte Leute auch Fernsehen oder sich hauptsächlich Hörspielen widmen? Eigentlich wollte ich nun meinen Freund anrufen, nur unterließ ich dies dann, weil ich dachte wahrscheinlich nicht die richtigen Tasten zu treffen. Auch in diesem Bereich fehlte mir die notwendige Geschicklichkeit. Ich glaube, dass Menschen, die nichts sehen können eine durchaus sensible und geschickte Hand für diese alltäglichen Dinge benötigen.
Als ich mir etwas zum Essen nehmen wollte und den Kühlschrank öffnete, stand ich einige Minuten da und tastete vorsichtig den Inhalt ab. Dies war äußerst schwierig, weil der Kühlschrank im Vergleich zu den Kästchen keine bestimmte Ordnung hat. Nun tastete ich mich langsam im vollen Eiskasten voran, wobei ich nicht das Gewollte fand und ich nach langer Zeit aufgab. Stattdessen beschloss ich eine Scheibe Brot zu essen. Meine Mutter stand vorsichtshalber neben mir, als ich mit einem großen Messer begann zu schneiden. Ehrlich gesagt hatte auch ich ein mulmiges Gefühl ohne Sicht zu schneiden. Außerdem kam dann mein Vater und meinte in einem unfreundlichen Ton, dass ich ja darauf achten sollte am Schneidbrett zu schneiden, um die Arbeitsfläche der Küche nicht zu zerkratzen. Auf diese Meldung war ich ziemlich böse, denn wie sollte ich denn sehen wie und wo ich genau schnitt? Ich gab doch sowieso mein Bestes. Während dem Essens stellte ich mir das Brot bildlich vor, ich hatte es vorher noch nicht gesehen.
Beim Herantasten beachtete ich immer wieder mir bereits bekannte Bereiche oder Gegenstände zu finden (Ecken, Wände,...). Somit konnte ich mich im Großen gut zurecht finden. Auch als ich meiner Mutter beim Kochen half, tastete ich mich langsam voran. Die bekannte Umarmung mit meiner Mutter gab mir sehr viel Sicherheit. Als ich aber etwas auf die Einkaufsliste schreiben wollte kamen wieder Fragen auf. Ich schrieb zwar die Buchstaben die ich in meinem Gedächtnis hatte auf, war mir aber unsicher ob ich wohl gerade und übersichtlich schrieb und die Auflistung der Wörter dann erkennen könnte. Wie ich nacher sah, waren zwar alle Buchstaben irgendwie da, aber wer Anderer hätte die Wörter nie lesen können.
Nun ging es zum Zähneputzen. Wieder schaltete ich automatisch das Licht im Badezimmer an. Das Schwierigste am Zähneputzen war passend viel Zahnpasta auszudrücken und gleichzeitig auf meine Bürste zu zielen. Nur taktil und durch den Mund konnte ich inetwa feststellen ob ich in meiner Abschätzung richtig lag. Meine Mutter meinte, dass ich nach meinem Zähneputzen eine regelrechte Wirtschaft hinterlassen habe.
Einstweilen fühlte ich mich in meinem Handeln schon etwas sicherer. Meine Missgeschicke nahmen zwar zu, doch wollte ich mich einfach schneller fortbewegen. Meine anfängliche Verwirrtheit war aber nicht verschwunden. Oft lachten meine Eltern über mein „tollpatschiges“ Verhalten und ich versuchte mir ihre Gesichter bildlich vorzustellen. Als mein Freund schließlich zu mir kam und er mir etwas Wichtiges erzählen wollte, war mein Verlangen ihn in die Augen zu schauen so groß, dass ich meine Augenbinde vorzeitig abnahm. Nur die körperliche Berührung reichte mir in diesem Moment nicht.
Rückblickend kann ich sagen, dass die eine Stunde nichtsehend sehr viel meiner Konzentration kostete. Nach dem „Projekt“ fühlte ich mich geschlaucht und brauchte eine kurze Pause. Außerdem mussten sich meine Augen nach einer Stunde Dunkelheit wieder etwas an das Licht gewöhnen. Ich bin froh nicht blind zu sein, denn ich stell mir die Welt ohne Farben, Gesichter und Figuren, die man optisch wahrnimmt sehr schwer vor. Sicherlich glaube ich, dass ein sehbehinderter Mensch seine eigenen Strategien entwickelt um im Alltag zurecht zu kommen. Geschicklichkeit und besondere Sensibilität des taktilen, akustischen, gustatorischen Sinn stehen im Vordergrund. Aber trotzdem denke ich, dass das Leben ohne Sicht sicher nicht einfach ist. Ich befand mich in meinen vertrauten vier Wänden, doch stell ich mir vor außer Haus zu gehen, wäre dies eine enorme Unsicherheit. Diese Faktoren der Unsicherheit bleiben einem behinderten Menschen sicher zum Teil erhalten.
Die eine Stunde war zwar keine lange Zeit, aber ermöglichte mir einen guten Einblick wie der Alltag eines blinden Menschen sein könnte.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-08-10 13:12:37 mit dem Titel Sprachbehinderung: Näseln-Theorie und Praxis
NÄSELN(Rhinophonie, Rhinolalie)
DEFINITION - BESCHREIBUNG ?
Das Gaumensegel (Velum) wirkt durch Heben und Senken wie ein Ventil, mit dessen Hilfe der Luftstrom in die Mundhöhle oder in die Nasenhöhlen gelenkt wird. Der Verschluss erfolgt durch die Gaumensegelmuskulatur (Musculus levator veli, oberen Schlundschnürer). Ist das Gaumensegel gehoben, strömt Luft in den Mund, ist es gesenkt strömt sie durch die Nase.
Bei allen oralen Lauten ist das Segel gehoben à Luftstrom aus dem Mund
Bei allen nasalen Lauten (m, n, ng) ist das Segel gesenkt à Luftstrom aus der Nase
Ø Ist das Gaumensegel zu schlaff, haben alle oralen Laute einen nasalen Beiklang, man spricht vom offenen Näseln (Rhinophia aperta, Hyperrhinophonie)
Ø Ist das Gaumensegel immer gehoben, wird die Bildung der Nasallaute erschwert bzw. verhindert. Man spricht vom geschlossenen Näseln (Rhinophia clausa, Hyporhinophonie)
Ø Beim gemischten Näseln (Rhinophia/Rhinophonia mixta, palato-nasale Dysglossie)
FORMEN ?
Ø Dyslalische Form: Ursache ist meist eine falsche Bildung der Lautmuster , z.B.: bei geistiger Behinderung, bei Schwerhörigkeit
Ø Dxsarthrische Form: Ursachen sind zerebrale Bewegungsstörungen
Ø Dysglossische Form: Ursachen sind Störungen an den peripheren Nerven oder Artikulationsorganen (einschließlich Nase und Nasopharynx)
ERSCHEINUNGSBILD – SYMPTOME ?
Bei allen Formen des Näselns kommt es zu Veränderungen des Vokalklangs!
Beim Offenen Näseln:
Ø Nasale Aussprache: Beim offenen Näseln schließt das Gaumensegel den Nasenraum nicht oder nicht genügend ab. Dies führt zu einem nasalen Beiklang und einen unnatürlichen Klang, da der Luftstrom durch die Nase entweicht.
Ø Beim Schlucken ist ein Übertritt der Nahrung durch die Nase möglich
Ø Dumpfer, verwaschener Klang à bei schlaffer Artikulationsmuskulatur
Ø Scharfer, gequetschter Klang à bei angespannter Artikulationsmuskulatur
Ø Undeutlichkeit bei Vokalen à „A“ ist am wenigsten betroffen (der Mundkanal ist relativ groß), „I“ und „U“ sind am meisten betroffen (Mundöffnung am stärksten verengt)
Ø Auch die Konsonanten sind betroffen. „P, T, K, G“ sind unscharf, „B, T“ werden oft wie „K“ ausgesprochen, alle Verschlusslaute klingen ähnlich wie Nasallaute, bei „SCH, S, F, W, CH“ ist ein blasendes Geräusch miteingemischt, das „S“ kann oft gar nicht gebildet werden.
Ø Der Luftgebrauch beim Sprechen ist groß. Übermäßige Kraftanstrengung ist nötig. Dies führt zu Verkrampfungen, die sich auf die Sprache auswirken (schneidend, krächzend).
Ø Die Bemühung nach deutliche Artikulation kann zu mimische Mitbewegungen führen.
Ø Stimmveränderungen, Atemstörungen,...
Beim funktionellen Geschlossenen Näseln:
Ø Dumpfer Klang, Sprach und Stimmklang eher farblos
Ø Klangstörungen der Nasallaute(„N,M,NG“) oder Ersatz der Nasallaute(N>D,M>B,NG>G)
Ø Atmung mit Mund und nicht mit Nase, Geruchsstörung
URSACHEN ?
Beim Offenen Näseln:
Es werden 2 Ursachen unterschieden, nämlich einerseits den organischen (angeboren oder erworben), andererseits den funktionellen Ursprung. Bei der Funktionellen Form bleibt die Sprache noch verständlich, bei der organischen ist sie oft ganz unverständlich.
1 ) Organische Ursachen: (Angeborene)
Ø Defekte oder Missbildungen des Gaumens: angeborene Spaltbildung des Gaumens, doppelseitige LKG-Spalte (Lippen-Kiefer-Gaumenspalte) bezeichnet man als „Wolfsrachen“.
Submuköse (=unter der Schleimhaut liegend) Gaumenspalte: knöcherner Defekt des harten Gaumens, mit Schleimhaut überzogen, bei Lautenbildung ist eine dreieckige Stelle sichtbar, Zäpfchen (Uvula) ist oft gespalten (Uvula bifida) oder es fehlt. LKG_Spalten sind operativ behandelbar.
Ø Ursache für das offene Näseln kann auch ein angeborenes zu kurzes Gaumensegel sein (Entwicklungsanomalie), Asymmetrien des Gaumensegels
Ø Velofaziale Hypoplasie: Fehlentwicklung der Gaumensegelmuskulatur
Ø Gaumensegelparese (Lähmung): peripher (primäre und sekundäre Fkt. beeinträchtigt)
Zentral (sekundäre Fkt. beeinträchtigt)
Ø Frühkindliche Hirnstörungen: Schädigung der motorischen Hirnnervenkerne oder 9,12.Nerv
Weitere Ursachen sind: (Erworbene)
Ø Narben nach Unfällen, Verletzungen durch Unfälle
Ø Missglückte Gaumenmandeloperationen, fehlindizierte Entfernungen von Nasenwucherungen
Ø Krankheiten: Virusinfekte, Poliumyelitis, Diphterie, Hirntumore, Hirn oder Hirnhautentz.
2 ) Funktionelle Ursachen: es sind ausschließlich die Vokale betroffen
Ø Angewöhnung und Nachlässigkeit einer näselnden Sprache in der Kindheit, Nachahmung
Ø Offenes Näseln kommt oft in Verbindung mit einer geistigen Behinderung vor
Ø Nach einer Mandeloperation ist das Gaumensegel normalerweise schlaff. Es kommt zu einem bedingten offenen Näseln (Schonhaltung bis zu einer Woche)
Ursachen beim Geschlossenen Näseln: man unterscheidet vordere und hintere org. Ursachen
DIAGNOSE ?
Ø Gutzmannsche A-I- Probe: Die Vokale „A“,“I“ werden rasch, einmal mit offener, einmal mit zugehaltener Nase gesprochen. Beim Offenen Näseln ist besonders der Klang des „I“ verändert, da der Luftstrom nicht mehr durch die Nase abfließen kann.
Ø Spiegelprobe: Genäselte Vokale werden durch einen Spiegel sichtbar (unter der Nase)
Ø Prüfung mit dem Phonendoskop: Artikulationsprobe
Ø Taktile Methode (=Palpationsprobe): Bei Näseln spürt man am oberen Nasenflügel (am Rand des Nasenknorpels) Vibration (besonders bei „I“ und „U“).
Ø Prüfung mit dem Wasser – Manometer oder Röntgenologische Untersuchungen
Ø Schlesinger-Probe: Im Liegen verschwindet das Näseln (bei gelähmten, schlaffen GS.). Das Gaumensegel legt sich wegen seines Gewichts an die Rachenwand an. Bei einem krampfhaften Herabziehen des Segels, ändert sich durch die veränderte Kopflage nichts.
Bei der Diagnose sind noch folgende Aspekte zu beachten:
Ø Lautbildung, Hörfähigkeit, mimische Mitbewegung, Stimmbildung, organische - funktionelle Bedingungen des Sprechapparats, Sprachentwicklungsstand, Umgangssprache, Umwelt (Sprachvorbilder),...
BEHANDLUNG ?
Beim Näseln ist eine medizinische und logopädische Behandlung wichtig. Der Arzt (HNO) hat die Aufgabe organische Schädigungen im Nasen-Rachen-Mundbereich festzustellen und zu behandeln, während sprachheilpädagogische Maßnahmen ebenfalls von Nöten sind um Sprachstörungen zu beheben. Voraussetzungen sind ein funktionierender Gaumenrachenschluss und eine bewusste und gezielte Atmung beim Sprechen.
VORBEREITENDE ÜBUNGEN – THERAPIEANSÄTZE ?
Beim Offenen Näseln
Beim Offenen Näseln sind das Gaumensegel, Lippen und die Zunge oft schwach und kraftlos.
Ø Lippenübungen: Aufeinanderpressen, Spitzen, Breitziehen, Verziehen, Oberlippe über Unterlippe (oder umgekehrt), Pfeifen, ein Spiegel eignet sich gut für die optische Selbstkontrolle. Einige Spielideen:
· Affentheater: Wir turnen und sprechen wie Affen. Dabei werden die Lippen breitgezogen und rüsselartig vorgestülpt. Nun versuchen wir „IIIIII“ oder „UUU“ zu sprechen. Nur mit den Lippen werden Bananenstücke geschnappt.
· Elefanten: Die Kinder verwandeln sich in Elefanten und müssen Baumstämme (Stifte, Salzstangen,...) von einem Ort zum Anderen transportieren. Die Baumstämme werden zwischen Oberlippe und Nase getragen – auf einen Zug laden, oder Schienen legen,...
· Kerzenlicht: Mit den Konsonanten „PPPP“ versuchen wir eine Kerze zum Flackern zu bringen.
Ø Zungenübungen: Schlecken, Zunge raus strecken, in den linken / rechten Mundwinkel legen, einrollen, schnalzen, im Mund hin und herbewegen, schnell / langsam bewegen,...
· Hausreinigung: Der Mundraum ist ein Haus, welches sauber geputzt werden möchte. Der Boden (Mundboden), die Decke (Gaumen), die Wände (Backentaschen) und die Fenster (Zähne) sind ganz dreckig und werden mit dem Putzlappen (Zunge) gereinigt.
· Balancierkünste: Wer kann eine Erdnuss (kleine Süßigkeiten, Salzstangen,...) bis zu einem ausgemachten Ziel auf der vorgestreckten Zunge hinbalancieren?
Ø Übungen für das Gaumensegel: Das Gaumensegel wird passiv (Finger, Handobturator) gehoben und leicht massiert, Gähnen (bei geschlossenen Mund hebt sich das Segel),...
· Luftballon Zerplatzen: Der Mundraum ist ein Luftballon und wir blasen unsere Wangen auf. Ist er ganz voll, so zerplatzt er wenn man darauf greift
· Diverse Saug -,Blas- und Gurgelspiele: Die Kinder gurgeln mit Wasser und oder machen einen Blubberteich im Glas,...
Ø Übungen für die bewusste Atmung: Wegblasen, Rausblasen, Ein- und Ausatmen, Saugen, Hauchen, Schnarchen, Wangen aufblasen,...fördern die bewusste Kontrolle des Luftstroms
· Hauchfiguren: Wir hauchen nur mit dem Mund oder mit einem Strohhalm Figuren auf einen Spiegel
· Spiele mit Federn: Wer kann seine Feder so lang wie möglich durch die Luft blasen?
Ø Silbenübungen: „NGA“, „NGE“; „NGU“; „NGI“, „NGO“, Summen, Vergrößerung von artikulorischen Bewegungen, Übungen für die akustische Differenzierung
Ø „TA-TA-TA-TA, KA-KA-KA-KA“ mit steigender Tonhöhe und Lautstärke sprechen
Ø „ABBA, EBBE;IBBI, OBBO, UBBU” sprechen und dabei die Nase zuhalten, beim letzten Vokal wird die Hand vom Körper weggeschleudert
Ø Operative oder medikamentöse Behandlung
Beim Geschlossenen Näseln
Ø Summübungen: „M“ oder „N“, „MÖ“,“MÜ“, „NON“, „NIN“, „MÖM“, „NO“,...
Ø Langes Aushalten von Tönen: „M, N, NG“
Ø Eingliederung in Silben, Wörtern und Sätze – schrittweise Erweiterung der Übungen
LITERATUR ?
Ø Unterlagen vom Unterricht
Ø Spiele zur Sprachförderung – Band I, Maria Mondschein, Don Bosco Verlag
Ø Spiele zur Sprachförderung – Band II, Mondschein, Don Bosco, 1998
Ø www.pab.asn-wien.ac.at
Ø www.dgpp.de
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-08-11 13:40:20 mit dem Titel Ein kleiner Einblick in die gehörlose Welt!
"CENTER STAGE" - filmschauen einmal anders!
„CENTER STAGE“
Ein Film einmal ohne Ton und ein weiteres Mal mit Ton
Ich habe eine lange Zeit überlegt wie ich all meine Erfahrungen dieses Kurzprojektes am Besten und am Übersichtlichsten in eine schriftliche Arbeit verpacke. Meine Eindrücke sollen sich in zwei Teile gliedern. Der erste große Punkt beschäftigt sich mit meinen Erlebnissen beim fernsehen ohne Ton und der zweite Bereich mit jenen mit Geräuschen. Ich hoffe mir gelingt es ein allgemeines Bild der jeweiligen Situationen entstehen zu lassen und trotz vieler Gedanken eine Ordnung wiederzufinden. Ich werde im folgendem versuchen Handlungen, Situationen und meine Gefühle des Filmes miteinander zu vereinen.
ZUM FILM: Der Spielfilm heißt Center Stage und wurde vor ca. einem Jahr im Kino gezeigt. Er hat eine Dauer von etwa 110 Minuten.
DIE AUSWAHL: Es dauerte eine geraume Zeit mich in der Videothek für einen passenden Film zu entscheiden. Viele der angebotenen Exemplare fand ich gut, doch hatte ich große Bedenken ob ich diese ohne Ton überhaupt verstehen könnte (Kriminalfälle? Anwaltsgeschichten? Fantasyfilm?...). Ich achtete darauf nicht die Beschreibungen an der Rückseite der Videos zu lesen, da ich dachte, dass viele hörgeschädigte oder gehörlose Menschen im alltäglichen Abendprogramm auch nicht immer auf die Handlung eines Filmes vorbereitet werden. Nun orientierte ich mich an die Covers die mir auch nicht sonderlich viele Informationen geben konnten. Letztendlich entschied ich mich für das Video Center Stage, das mich mit dem freundlichen Foto an der Vorderseite anlachte. Einige Jugendliche mit Ballettschuhen waren darauf zu sehen. Außer das ich vor langer Zeit einen kurzen Ausschnitt im Fernsehen daraus sah hatte ich keinen blassen Schimmer über die Handlung. Da ich eine Vorliebe für das Tanzen habe, war ich schon richtig neugierig auf den Film.
1.“CENTER STAGE“ OHNE TON
Da unser Videorecorder ärgerlicher Weise nicht funktionierte wanderte ich zu einer Freundin, bei der ich mich in ein ruhiges Zimmer zurückziehen konnte. Da ich schon wußte, dass das Fernsehen ohne Ton wahrscheinlich mehr meiner Konzentration erfordern wird als normal, war es mir wichtig die Geräuschkulisse rund um mich möglichst leise zu halten. Als ich die Kassette einlegte fielen mir die Geräusche in der Wohnung nicht bewusst auf. Das meine Freundin nebenbei kochte und telefonierte bemerkte ich anfangs gar nicht.
Wie ich es gewohnt war schalte ich die Lautstärke höher, als ich enttäuschend feststelle, dass ich ihn ja ohne Ton anschauen solle. Ein großer Teil meiner Vorfreude geht in den ersten Szenen schnell verloren. Der Beginn zeigt einige Mädchen die energisch in einer Halle tanzen. Ich frage mich schnell welche Musik diese wohl begleitet. Oder ob überhaupt Musik gespielt wird. Im Laufe des Films, indem immer wieder Tanzszenen gezeigt werden stelle ich fest, dass die Bewegungen sehr trocken auf mich wirken. Alle Tanzenden haben meistens lächelnde Gesichter, ich kann mir ihre Energie und Kraft vorstellen, aber fühle mich nicht, wie üblicherweise, von ihnen mitgerissen oder angezogen. Viele Menschen reden miteinander und es ist sehr schwer diesen anfangs eine Rolle geben zu können. Wer steht wie zu wem? Wer ist mit wem befreundet oder nicht? Schon in den ersten Minuten werden unzählige Fragen geweckt.
Ich ertappe mich dabei mich bei Gesprächen hauptsächlich der Körpersprache und dem Gesicht der Personen zu widmen. Aufregung oder freundliches gegenübertreten glaube ich in den Gesprächen erkennen zu können. Eine Situation in der ein Junge und ein Mädchen flirten ist auch deutlich zuzuordnen. Trotzdem ist es äußerst schwierig Handlungen zu verstehen. Ich sehe und weiß was die verschiedene Personen tun (reden, umarmen, Hände schütteln, streiten,...), aber konkreter Details über deren Gefühle und Gründe kann ich nur erahnen. Währenddessen habe ich festgestellt wer die Hauptrolle dieses Film spielt, nämlich ein Mädchen, das Ballett tanzt und immer wieder in verschiedenen Situationen gezeigt wird. Sehr gerne würde ich den Namen dieses Mädchens wissen. Ich denke, dann hätte ich vielleicht eine persönlichere Bindung zu dieser Person aufbauen können. Obwohl ich dieses Mädchen in vielen Situationen mit verfolge (beim Verlieben, Streiten,...), kann ich zu der Hauptrolle überhaupt keinen persönlichen Bezug herstellen. Ich sehe zwar was sie tut, wie sie mit ihren Freunden agiert, aber kann mich nicht mit ihr oder einer der anderen Personen identifizieren. Ich empfinde es als eine Blockade mich näher auf diese Menschen einzulassen, mit ihnen mitzufühlen oder mitzuleben.
Vorbereitungen zu einer Tanzeinheit werden getroffen, die Ballettschuhe werden zurecht gebogen und geformt und die Nervosität lässt sich erahnen. Ich denke, der Unterricht an dieser Tanzschule muss sehr streng sein. Andauernd stelle ich Vermutungen auf, vergleiche Situationen, die ich sehe mit ähnlichen persönlichen Erfahrungen, um mich in die jeweiligen Rollen im Film hinversetzen zu können. Dies erfordert sehr viel Aufmerksamkeit und Konzentration, das mich schnell ermüden lässt, bzw. der Film wird uninteressant.
Ich stelle auch rasch fest, dass es überaus schwierig ist, Gespräche mitzuverfolgen wenn man nur den Hörenden sieht. Ich kann ein Gesprächsthema nur vermuten, wenn man beide Menschen sieht und deren Körpersprache, Mimik, Gestik, und Haltung offen gezeigt wird. Erst dann war es mir möglich, Vermutungen über die möglichen Gefühle der spielenden Personen zu machen.
Bewegungen und Tänze, die immer wieder vorkommen lassen sich leicht als diese erkennen. Im Vergleich mit meinen Erlebnissen ordne ich den Tanzenden bestimmte Gefühle zu, wie z.B.: Freude, Lebenslust, Anstrengung, Energie, Schwung,...Ich frage mich aber, ob Menschen, die hörgeschädigt oder gehörlos sind, in der Lage sind diese Stimmungen beim Tanzen mitverfolgen zu können. Womöglich machten diese noch nie die Erfahrung sich mit Leib und Seele zu Rhythmen zu bewegen. Wenn sie dies noch nie erlebt haben, wie sollen sie dann tanzende Leuten, die sie im Fernsehen sehen, verstehen können? Ich habe schon nach kurzer Zeit Langeweile verspürt. Ich kann mir gut vorstellen, dass viele Situationen, wie etwa das Tanzen, auf Ignoranz und Desinteresse der hörbehinderten Menschen stößt.
Nun habe ich schon etwa die Hälfte des Filmes gesehen und mir kommt es vor, als ob ich nur oberflächlich verstehe. Ich sehe Gesichter im Vordergrund, Tränen die kullern und unzählige Kurzgespräche deren Handlung ich grob zuordnen kann. Dramatische Szenen, freudige Ereignisse oder das Tanzen, die eigentlich jegliche Gefühlsregungen bei mir ausgelöst hätten, rühren mich diesmal überhaupt nicht. Es gibt keine Gefühlshöhepunkte. Ich bleibe gleich gelaunt.
Die Handlung des Filmes selbst ist eigentlich wie viele andere aufgebaut. Ein Mädchen, das sein Lebensziel als Balletttänzerin erreicht und nebenbei seine große Liebe findet.
Es ist nun schon sehr mühsam sich auf den Film zu konzentrieren, ich werde unruhig und einen kurzen Moment sogar sehr wütend und grantig Außerdem empfinde ich die leisen Geräusche vom Nebenzimmer (Freundin telefoniert,...) als so ablenkbar, dass sie mich regelrecht nerven. Ich bin kurz davor die Lautstärke wieder lauter zu drehen oder den Film sogar ganz wegzulegen. Trotz allem schaue ich weiter. Denn schließlich freue ich mich schon den Spielfilm nochmals mit Ton zu sehen.
Auf einer Feier nach einer Aufführung trifft dieses Mädchen auf eine Ballettberühmtheit. Bestimmte Gesten und Mimiken lassen mich sofort auf Sympathie schließen. Unzählige Gespräche kommen vor. Je kürzer umso schwerer sind sie für mich nachzuvollziehen. Ich fühle mich so leer und teilnahmslos.
Irgendwie bin ich geschockt über meine Notizen die ich während dem Film gemacht habe. Sie wirken so trocken und mir wird erst jetzt bewusst wie gefühllos ich beobachtet habe, z.B.: dunkelhäutige Freundin geht à hat irgendwas zur Lehrerin gesagt...Ich glaube gerade das „Irgendwas“ sind Einzelheiten die mich besser Verstehen hätten lassen können.
Es gibt eine Szene in einem Tanzlokal, inder meine Neugierde wieder rapide steigt. So gern würde ich nun gerne die Musik dazu hören. Die schnellen Tanzbewegungen der Paare lassen mich Leidenschaft vermuten. Ich bin wirklich froh zu wissen wie Musik klingt und was diese auslösen kann, denn sonst könnte ich die Freude und Stimmung, so glaube ich überhaupt nicht nachvollziehen.
Als ich beobachte, dass ein Mädchen aus der Clique das Essen verweigert, freu ich mich diese Situation erkannt zu haben. Ich denke, dass dieses Mädchen Probleme mit dem Essverhalten hat und bin echt froh, als sich meine Vermutung als richtig entpuppt. Die Gruppe hat viel Spaß miteinander. Ich sehe, dass sie mit nassen Schwämmen herumwerfen, aber mehr nehme ich auch nicht wahr.
Ich bezeichne das Fernschauen als ein Sehen von einer Reihenfolge von Abfolgen, Tätigkeiten und Handlungen.
Manche Wörter kann ich von den Lippen ablesen, z.B.: O.k., Hi!, What?, Common,. Nun bemerke ich, dass ich eigentlich überhaupt nicht weiß wie die einzelnen Persönlichkeiten der Personen im Film sind. Ich weiß was sie tun, wie sie ausschauen, eventuell auch ihre Hobbys und ihre Freunde, aber was sie sich denken, wie sie sich fühlen, was sie gerne tun und was nicht weiß ich nicht. Wenn diese Gefühle und dieses Erkenntnis auf das Leben eines hörbehinderten Menschen zutrifft stimmt mich das traurig. Wenn das Leben nur aus einer Reihenfolge von Abläufen und Handlungen besteht, denke ich, dass dem Menschen ein großer wesentlicher Lebensbereich vorenthalten wird. Das Hineinversetzen, Mitfühlen und Gefühle anderer zu erkennen sind wesentliche Bestandteile für die Bildung von sozialen Beziehungen. Ohne diesen Fähigkeiten hat man vor allem im sozialen Bereich mit Erschwernissen zu rechnen.
Bei den leisesten Geräuschen, wie von dem Wind oder das Klicken der Heizung werde ich vom fernschauen abgelenkt. Auch beim weiteren Telefonat meiner Freundin im Nebenraum verfolge ich jedes Wort mit.
Wieder mal denke ich wie gut die Musik im Hintergrund sein muss, wenn die Leute sich so schnell und schwungvoll bewegen. Körperteile die von der Kamera näher gefilmt werden, z.B.: die Augen oder Füße beim Tanzen müssen einen bedeutsamen Stellenwert haben. Oft wird die Frage bei mir geweckt „Hab ich jetzt nun etwas verpasst?“, bis ich den roten Faden wieder finden kann dauert es eine geraume Zeit. Trotzdem fühle ich mich oft regelrecht „überrollt“ von Geschehnissen die ich nicht mitverfolgen kann. Alles geht viel zu schnell um sich ein Bild aufbauen zu können. Ich glaube, dass auch Menschen mit einer Hörbehinderung oft diese Gefühle haben. Das Gefühl nicht mithalten zu können, vielleicht auch das Gefühl übergangen zu sein. Genauso wie ich mich oft passiv, leer und eher abgekapselt gefühlt habe, begleitet diese Stimmung diese Menschen ein ganzes Leben lang. Auffallend ist auch, dass ich mich so sehr auf das jeweilige Gesicht, Lippen, Augen und Hände konzentriere, dass mir der Hintergrund, die Umgebung oder auch die Kleidung der Personen meistens als unbedeutend erscheint.
Erst jetzt, gegen Ende des Films bemerke ich, dass ich von vielen spielenden Personen eigentlich überhaupt nicht weiß welche Rolle sie spielen und in welcher Beziehung sie zueinander stehen. Diese Tatsache schockiert mich ein wenig.
Das Schauen wird immer anstrengender und ich immer müder. Der Film ist nun schon absolut nicht mehr interessant und ich wünsche mir das er schnell vorüber geht. Darüber hinaus erahne ich was die Rollen ungefähr sagen. Schnelle oder langsame Tanzszenen lösen die gleichen belanglosen Gefühle bei mir aus, nämlich gar keine. Das Mädchen steht zwischen zwei Burschen, die ihre Kräfte messen um sie zu sich zu ziehen. Sie findet den Richtigen.
Den gesamten Film über dachte ich klassische Musik würde die Balletttänzer begleiten. Nun habe ich kurz ein Schlagzeug im Hintergrund gesehen. „Hab ich mich wohl schon wieder geirrt?“
Der Film endet mit einer großen Tanzaufführung. Alle Tänzer sind gestylt und küssen sich einander (Glückwunsch?). Vielleicht findet optisch eine Abwechslung statt, auf der meiner Gefühlsebene wohl kaum. Ein Motorrad flitzt über die Bühne, Erotik wird nachgespielt, Kostüme werden gewechselt, Schweiß tropft und es wird sich bewegt. Ich denke, das dürfte eine sehr emotionale Vorführung sein. Das Mädchen wird nach der Vorführung geehrt und gefeiert.
Abschließend kann ich sagen, dass der Film für mich sehr einleuchtend und die Handlung sehr leicht nachvollziehen war. Trotzdem fehlten mir viele Details, die mir geholfen hätten, den Personen auch einen Charakter geben zu können. Es war alles gleich. Die Personen, die Handlungen, die Situationen, die Höhenpunkte,...alles war gleich. Es ermöglichte mir mich in die Welt eines hörbehinderten Menschen einblicken zu können. Die Sprache, die Stimme und noch so leise Geräusche beeinflussen unser Bild des Menschen. Sie dient uns nicht nur der Mitteilung, sondern auch des Gefühlsausdrucks. Ohne unserem Gehör ist es äußerst schwer Gefühle anderer zu verstehen, bzw. darauf zu reagieren. Jetzt bin ich schon sehr neugierig wie es mir beim Zweiten Teil der Arbeit ergehen wird.
2. „CENTER STAGE“ MIT TON
Noch am selben Tag schaue ich mir den Film ein zweites Mal, diesmal mit Ton an. Obwohl ich die Handlung eigentlich schon kenne bin ich von Beginn an überrascht wie viel mir beim ersten Mal entgangen ist.
Die zahlreichen Details geben den Handlungen einen Sinn und machen Szenen erst jetzt verständlich und einsichtig. So bekommen die Personen einen Namen, ich mache mir ein Bild von ihnen und lerne sie genau kennen. Die einzelnen Rollen sind nun nicht nur Schauspieler sondern verkörpern einen Menschen, der einen Charakter, Vorlieben und Macken hat. Die Individualität des Einzelnen wird mir bewusst. So dachte ich vorher, dass sich alle Jugendlichen der Clique gut mögen können und die selben Interessen, nämlich das Tanzen vertreten. Jetzt sehe und höre ich, dass dies ja eigentlich überhaupt nicht stimmt. Ein Mädchen namens Marin ist ziemlich stur, schließt sich der Gruppe kaum an und tanzt im Grunde nur wegen ihrer Mutter. Sie kämpft mit inneren Konflikten und ist sehr unglücklich. Aber auch der russische Dialekt eines Jungen beeinflusst mein jeweiliges Bild. All diese Einzelheiten über diese Personen sind mir völlig entgangen. Ich sah vorher nur das Äußere des Mädchens: dass sie tanzte, sie bei der Gruppe war und ihr Essen verweigerte. Eigenheiten und Gefühle, die einen Menschen im Alltag ausmachen bemerke ich erst jetzt, mit Ton. Dadurch gelingt es mir auch eine Art Beziehung zu den einzelnen Rollen aufzubauen, mit ihnen die Anstrengung und den Stress irgendwie miterleben zu können. Ich vergleiche mit ähnlichen persönlichen Erfahrungen die ich gemacht habe und stelle somit den Bezug zu meinem Leben dar.
Außerdem habe ich nun das Gefühl der Überschaubarkeit. Ich kann die einzelnen Aktionen und Tätigkeiten gut nachvollziehen und verstehe den Sinn der dahinter steckt. Ich fühle mich nicht mehr so überrollt und kann die Eindrücke vom Film zuordnen. Viele Fragen beantworten sich und werden klar. Zum Beispiel hab ich vorher völlig verpasst, dass eine Frau die immer wieder aufgetaucht ist eigentlich eine sehr bedeutsame Rolle spielt, nämlich die der Mutter einer Tänzerin. Es wird deutlich in welchen Beziehungen die Personen mit den Anderen stehen. Welche Freundschaften sie haben, über was sie streiten und wie viel Wert sie auf diese Bindung legen. Bedeutsame Gespräche die dem Ganzen einen Sinn geben sind mir anfangs ebenfalls entgangen. Zum Beispiel die Vorbereitungsmaßnahmen einer großen Aufführung, die ich erst mit dem Auftritt selbst realisiert habe.
Von Anfang an ist mir die dauernde Geräuschekulisse im Hintergrund bewusst. Ich höre, dass die Musik leiser wird, wenn es romantisch wird, lauter wird oder gar verstummt. Vor allem fühle ich mich von der Musik beim Tanzen mitgerissen. Nun werden die Bewegungen verständlich. Das Tanzen wirkt voller Energie, Hingebung und Lebenslust. Die Freude aber auch die Konzentration spüre ich.. Einmal sagt ein Junge zu einer Tänzerin:“ Denk nicht so viel nach, sei nicht nervös, sondern tanz einfach aus dir heraus!“ Ich denke das ist ein aussagekräftiger Satz, den ich nur mit Ton verstehen kann. Ich kann mir ehrlich gesagt gar nicht vorstellen wie ein Leben ohne Musik ist. Musik hat so viel mit Gefühlausdruck zu tun und wenn man diese nicht hört, beeinflusst das dies dann auch seine eigenen Gefühle?
Ein weiteres Phänomen, das ich nun wahrnehme ist, dass dieser Film eigentlich sehr lustig ist. Es werden viele Witze gerissen und ich nehme das Lachen und den Humor erst jetzt bewusst wahr. Ich kann sogar mitschmunzeln, wogegen ich beim ersten Mal schauen alle Szenen als gleich langweilig empfunden hab.
Auch Problematiken kommen mehr raus. Ich habe mir schon vorher vorgestellt, dass das Tanzen wohl sehr anstrengend sein muss, aber der Ernst des Balletts ist mir jetzt noch mehr bewusst geworden.
Im Allgemeinen betrachtet, werden mir nun auch Gefühle gezeigt, die ich zuordnen kann und teils auch eigene wecken. Höhepunkte werden im Film gesetzt, es ist Spannung zu fühlen.
Trotz meiner Müdigkeit kommt mir die Spieldauer des Videos um einiges kürzer vor. Ich frage mich nun ob man diese Gefühle die ich beim fernschauen ohne Ton auch dem Leben eines hörbehinderten Menschen zuordnen kann. Wenn ja, dann denke ich, dass diesen Personen ein wesentlicher Lebensbereich vorenthalten bleibt. Gefühle die man nicht als diese erkennt zuordnen bzw. darauf passend reagieren kann machen das Bilden von Freundschaften besonders schwer bis sogar unmöglich. Es stellt sich die Frage ob Menschen die Gefühle anderer nicht wahrnehmen können mit ihren eigenen Gefühlslagen umgehen können.
Dies erklärt, dass Leute mit einer Hörbehinderung oft Eingliederungsprobleme haben und eventuell eher am Rande der Gesellschaft stehen. Sie fühlen sich sicherlich auch oft von vielen Eindrücken „überrollt“, genauso wie ich das Gefühl hatte nicht mehr mithalten zu können. Trotz allem darf man nicht vergessen, das alle Menschen, egal ob mit Hörbehinderung oder nicht, individuelle Persönlichkeiten sind. weiterlesen schließen -
Schulische und soziale Integration von Behinderten
28.07.2002, 12:59 Uhr von
schuschi@web.de
Hallo, mein Name hier bei Yopi ist M-A-M-A-A-N-N-A. Warum ich meinen Orginal- namen nicht verwend...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Nein
Hallo Yopis,
Im Zuge der gesellschaftlichen Integration behinderter Menschen wird immer wieder gefordert, körperlich behinderte Kinder und Jugendliche gemeinsam mit nicht-behinderten zu unterrichten. Seit Jahren praktiziert die USA und Skandinavien eine integrierende Politik. Menschen mit und ohne Behinderungen können dort gemeinsam aufwachsen und Kindergärten, Schulen und Universitäten besuchen. Die Forderungen in Deutschland nach einer gesellschaftlichen Integration behinderter Menschen werden immer lauter. Es stellt sich nun die Frage, ob man körperlich behinderte Kinder und Jugendliche gemeinsam mit nicht-behinderten unterrichten soll.
Die schulische Integration von behinderten Menschen ist nicht sinnvoll. Eine schulische Integration verursacht hohe Kosten, da behinderte Menschen andere Voraussetzungen im Schulleben benötigen. Zum einen ist eine behindertengerechte Einrichtung in der Schule notwendig. Um den behinderten Schülern einen Zugang in die Schule zu verschaffen, sollten Ein- und Ausgänge behindertengerecht gestalltet werden. Auch die Sicherheit bei einem eventuellen Notfall muss natürlich gewährleistet sein. Alle Fluchtwege und Notgänge für Behinderte einzurichten ist mit enormen Kosten verbunden. Eine Schule müsste zusätzlich mit Fahrstühlen, mit behindertengerechten Tischen und vielen weiteren Dingen ausgerüstet werden. Außerdem wird für behinderte Schüler der Einbau spezieller sanitärer Anlagen benötigt, der nur durch den Aufwand hoher Kosten realisiert werden könnte. Der Schulwegtransport stellt auch eine schwierige Aufgabe dar. Die Schüler müssten gesondert von einem Transportdienst abgeholt und wieder heim gebracht werden. Personal, zur Betreuung der Behinderten wäre notwendig. Neues Personal, mit geeigneter Ausbildung ist wiederum mit neuen Kosten verbunden. Nicht nur die Kosten machen eine schulische Integration nicht sinnvoll, sondern auch der mit Schwierigkeiten verbundene Lernprozess. Unterrichtsunterbrechungen und Störungen, wie beispielsweise Toilettenbesuche oder andere Probleme können den Unterrichtslauf stark stören und die anderen Schüler dadurch benachteiligen. Diese Unterbrechungen führen zu einem langsameren Fortschreiten des Unterrichtsstoffs und des Unterrichtsgeschehens. Eine Gleichbehandlung von behinderten und nicht-behinderten Kindern kann zu Nachteilen für Behinderte führen. Lehrer können nur weniger auf ihre Probleme eingehen, da sie ja als gleichgestellte Schüler vom Lehrer anerkannt werden. Somit kann eine Überforderung der Behinderten ein großes Problem darstellen. Die behinderten Schüler brauchen vielleicht länger um eine Thematik zu verstehen und dadurch entsteht ein Ungleichgewicht in der Klasse und könnte zu einer Unterforderung der anderen Mitschüler führen. Aufgrund des Ungleichgewichts wird der Lehrer sicherlich auf die Probleme der Behinderten eingehen und sie bevorzugen, da die Gleichbehandlung nur im Modell funktioniert und nicht im wahren Unterrichtsgeschehen. Daraus können neue Vorurteile gegenüber Behinderten entstehen, die dann möglicherweise ausgegrenzt und diskriminiert werden. Das Ungleichgewicht in der Klasse führt zu Nachteilen auf beiden Seiten.
Betrachten wir einmal die schulische Integration von der positiven Seite. Die schulische Integration ist sinnvoll. Durch das gemeinsame Lernen, kann die Integration und gegenseitiges Kennenlernen gefördert werden. Die Schüler lernen beim Lernen behinderte Menscher näher kennen und können dadurch Vorurteile abbauen. Außerdem lernt man durch den ständigen Kontakt den Umgang mit Behinderten. Auch die behinderten Menschen finden sich dann in der Gesellschaft leichter zurecht, da sie den Umgang mit Nichtbehinderten kennen. Wenn man ständig mit Behinderten zu tun hat, stellt man vielleicht Gemeinsamkeiten fest, die für ein weiteres Zusammenleben und Arbeiten hilfreich sein können. Aus einer schulischen Integration entstehen viele Vorteile für Behinderte. Durch die Möglichkeit gleiche Schulen zu besuchen wie nicht-behinderte Kinder genießen behinderte Schüler eine bessere Schulausbildung. Diese gute Ausbildung verschafft ihnen besseren Zukunftschancen im späteren Arbeitsleben und könnte ihnen eine solide und „normale“ Arbeit geben. Somit werden sie vielleicht in der Gesellschaft akzeptiert. Dies steigert wiederum das Selbstbewusstsein dieser Menschen. Sie finden sich in der Gesellschaft leichter zurecht, wenn sie in ihr leben und mit gesunden Menschen ständig zu tun haben. Wenn Behinderte also ähnliche oder gleiche Arbeiten ausführen wie Nicht-Behinderte, steigt die Toleranz in der Gesellschaft gegenüber dieser Minderheit. Rücksicht und Toleranz werden dann vielleicht in unserer Gesellschaft wieder groß geschrieben und somit ergibt sich eine andere Gewichtung der Werte. Die Gesellschaft eignet sich andere Wertemaßstäbe an und festigt somit die soziale Gesellschaft, mit ihren Tugenden: Zivilcourage, Solidarität, Respekt und Toleranz.
Als Resümee wäre nun folgendes zu sagen: Obwohl man vielleicht sagen kann, dass die schulische Integration von Behinderten zunächst Kosten verursacht, so muss man doch dagegenhalten, dass langfristig gesehen die Vorteile überwiegen. Beispielweise könnte man die besseren Zukunftschancen für Behinderte nennen. Auch wenn Störungen beim Lernprozess entstehen könnten, ist es wichtig die Integration und den Kontakt zwischen nicht-behinderten und behinderten Menschen zu fördern. Außerdem stärkt eine Integration von Behinderten Menschen unsere soziale Gesellschaft. Die Gesellschaft spiegelt den Wohlstand, das Wohlgefühl und den Fortschritt eines Staates. Wären wir nicht stark und fortschrittlich, wenn wir diesen kleinen Schritt gehen könnten. Diesen kleinen Schritt in unserem Kopf, der so viel verändern würde !
Daraus kann man das Fazit ziehen, dass eine schulische Integration auf jeden Fall in Deutschland notwendig ist. Abschließend wäre zu sagen, dass Politiker sich mehr für die Menschen einsetzen sollten. Ich wünsche mir, dass alle Menschen sich mit behinderten Menschen befassen und diese auch wie "normale" Menschen behandeln. Vielleicht muss man ja wirklich mit Geld argumentieren und nicht mit Recht und Moral.
Liebe Grüße
MAMAANNA
Keine Macht den Fakern !
(c)17.03.2002 weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Goldband, 28.07.2002, 18:01 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Es gibt ja vielfältige Behinderungen, deshalb kann man nicht nur von der Behinderung sprechen. Ich habe slbst schon ein behindertes Kind in einer Klasse betreut und das hat beiden Seiten gut getan.
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jan28, 11.04.2002, 14:01 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Respekt, Dein Beitrag ist mehr als nur Sehr nützlich!
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filmfacts, 17.03.2002, 13:33 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Ein sehr schwieriges Thema, gut gelungen. Evtl. solltest Du von Zeit zu Zeit mal einen Absatz machen, damit der Text flüssiger zu lesen ist.
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behindert-Community, muß man besuchen
Pro:
alles
Kontra:
lange Ladezeiten
Empfehlung:
Nein
Wer in Suchmaschinen den Begriff "behindert" eingibt, wird hoffnungslos überhäuft mit Internetadressen.
Die Community behindert wird dabei oft nicht gefunden in der Unmenge der aufgelisteten Adressen und Links.Wer mal mit google mit dem Wort "behindert" sucht, findet die Seite als erstes gelistet.
Diese Community aus folgenden Gründen einen Besuch wert:
Das wichtigste sind die über 20 Diskussionsforen zu den verschiedensten Themen, wie z.B. Schwerbehindertengesetz, Krankheiten, Sozialversicherung, Urteile ...
Auf diesen Foren baut sich "behindert" auf.
In diesen Foren werden aktuelle Themen und Informationen gepostet und von den Mitgliedern diskutiert.
Besucher dieser HP haben nur eine Leseberechtigung.
Dieses Verfahren hat sich zum Schutz vor diskriminierenden und behindertenfeindlichen Postings als äußerst sinnvoll erwiesen.
Äußerst interessant ist auch die B(ehindert)Link-Datenbank, die in "behindert" ihren Ursprung hat. Seid etwa 6 Monaten erst aktiv, aber schon über 350 behindertenrelevante Links gespeichert!!
Diese Datenbank erweckte großes Interesse bei Interessenverbänden und Behörden. Daher ist "BLink" bei mehreren Behindertenverbänden, Selbsthilfegruppen und auch schon bei zwei Sozialministerien (Hessen und Rheinland-Pfalz) auf deren HP's verlinkt.
Im Info-Center findet der Besucher interessante Gerichtsurteile, den Hilfsmittelkatalog der Krankenkassen usw.
Unterhaltung wird außerdem in vielen Bereichen wie z.B. Literatur und Gedichte, Kinderseiten, Märchen und vieles mehr geboten.Auch ein Bereich für Kontaktanzeigen, Suche-biete, Pinwand fehlt nicht.
Im Bereich Archiv, der wiederum nur für Mitglieder zugänglich ist, werden wichtige Sachen, wie Gesetzestexte, Informationen zu Krankheiten und vieles mehr abgespeichert.
Mitglied werden in dieser Community ist relativ leicht.
Über die Startseite führt ein Link zur Anmeldung. Ihr Anmeldeantrag wird dem Manager der Comm Behindert zugeleitet. Dieser schaltet Sie dann frei. Über eine Email bekommen Sie die entsprechende Mitteilung und können sich von diesem Zeitpunkt aktiv am Geschehen der Comm beteiligen.
Als Mitglied haben Sie die Berechtigung, Beiträge zu schreiben, andere Beiträge zu kommentieren, Anfragen zu starten usw., also vollen Zugriff auf alle Foren, Archiv und und und.....
Die Mitgliedschaft ist kostenlos!
Zur Geschichte der Community behindert:
Ins Leben gerufen wurde "behindert" im Februar 2000 von einem Vertrauensmann der Schwerbehinderten eines großen Stuttgarter Krankenhauses.
· 06.01.2000 Gründung der Community behindert
· 28.08.2000 Verleihung des Titels "Coole Community) durch MSN
· 08.09.2000 Eintritt des 100. Mitgliedes
· 09.04.2001 Grundsteinlegung der B(ehindert)Link-Datenbank
· 21.04.2001 Community behindert erscheint bei MSN-Communities in der Kategorie Gesundheit und Wohlbefinden als Tipp "herausgepickt"
· 04.08.2001 Community behindert hat 400 Mitglieder mit täglich 51 realen Hits, die Datenbank hat mittlerweile 250 aktive Links zu Selbsthilfegruppen usw. zu bieten.
· 10.2001 Community behindert erhält von MSN den Titel Star der Kategorie Gesundheit und Wohlbefinden.
Nachtrag: mittlerweile über 520 Mitglieder,
bei MSN gelistet unter Big10 user.
Als Schlusswort sei nur zu sagen, dass diese Community absolut einen Besuch wert ist!!!
Ach so, hier noch die Internetadresse:
http://communities.msn.de/behindert
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Nachtrag: In der Community behindert wird jetzt zusätzlich eine Seite für Schwerbehindertenvertretungen aufgebaut.-siehe dort unter "SB-Vertretung".
Arbeitsmaterialien wie das Sozialgesetzbuch IX, Powerpoint-Schulungsunterlagen und vieles mehr können dort angeschaut und zum Teil runtergeladen werden. weiterlesen schließen
Informationen
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