Pro:
Preiswert, aromtisch, schmackhaft ausgewogen
Kontra:
nichts Gegenteiliges in Sicht
Empfehlung:
Ja
Heiß, kräftig und kein Herzklopfen - ein Schelm wer Arges dabei denkt!
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Ich habe mir hier wieder einen Kaffee vorgenommen, der nicht aufregt. Nicht dann, wenn er zu dünn ist und auch nicht, wenn er heiß und kräftig ist. Und auch dann nicht, wenn man mal zwei oder drei Tässchen genießt.
Na klar, wieder werden Kaffeetrinker die Nase rümpfen und erklären, dass man ihnen mit dem Zeug vom Hals bleiben soll. Na und? Wenn Sie den Koffein - kick brauchen, dann sollen sie ihren "Normal"-Kaffe trinken.
Wer diesen Kick nicht braucht, oder wer ihn nicht verträgt und dennoch nicht auf das geliebte "Schälchen Heeßen" -wie der Sachse so nett sagt - nicht verzichten will, für den ist Schonkaffe längst eine willkommene Alternative.
Längst ist die Zeit vorbei, dass man bei schonendem Kaffeegenuss Einbußen im Geschmack und im Aroma hinnehmen muss.
BELLAROM entcoffeinierter Kaffee , das ist eine Alternative
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Diesen Schonkaffee vertreibt in Deutschland die LIDL-Stiftung & CoKG Neckarsulm, ist also in Geschäften der LIDL - Kette erhältlich.
Verpackung
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Verpackt ist dieser gemahlene Kaffee in den typischen Kaffeepackungen, also in der üblichen Quaderform. Eine beschichtete Alufolie sichert einerseits, dass durch das Vakuum ein nahezu vollständiger Aromaschutz gewährleistet wird, andererseits wird die Einwirkung von Licht verhindert.
Der Käufer sollte auf jeden Fall darauf achten, dass das Kaffeepäckchen richtig hart ist. Nur so ist garantiert, dass das Vakuum noch vorhanden ist und die Qualität des Kaffeepulvers nicht jetzt schon durch massiven Aromaverlust verloren geht.
Die Papierverpackung, mit der die Silberfolie überdeckt wird sieht edel aus. Die grundfarbe ist ein kräftiges, dunkles Rot. Eine dampfende Kaffeetasse zeigt, was drin ist. Das schwarze BELLAROM - Logo ist goldfarben umrandet und der goldfarbene Markenname ist deutlich lesbar.
Ebenfall in Gold mit schwarzer Umrandung gehalten ist der Schriftzug "entcoffeinierter"
Ausgeführt und Mittig steht in geschwungener shcwarzer Schrift mit Goldrand das Wort "Kaffee". Am unteren Rand ist noch einmal erläutert, dass der Kaffee "Speziell veredelt und entcoffeiniert" ist. Auch der Hinweis 100% ARABICA fehlt nicht.
An den rechten und linken Verpackungsseiten wird in mehreren Sprachen erklärt, dass es "Gemahlener Röstkaffee - entcofeiniert" ist und es wird auf das Mindesthaltbarkeitsdatum verwiesen, dass bei mir vorliegenden Packung etwa 18 Monate in der Zukunft liegt. Damit sind die Informationen auf der Packung erschöpft.
Nicht viel, aber letztendlich reichen die Hinweise.
Aroma / Geschmack
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Wenn man die Packung vorsichtig öffnet, strömt einem wunderbar kräftiges Kaffeearoma entgegen. Der Mahlgrad ist geeignet für jede normale Kaffeemaschine. Als Espresso für Hochdruckmaschinen dürfte das Pulver nicht fein genug vermahlen sein. Leider habe ich so eine Maschine noch nicht. Man müsste das mal testen.
Leider - und das ist nun einmal bei jeder Packung gemahlenem Kaffe so, verflüchtigt sich das Aroma sehr schnell. Es wäre wünschenswert, dass Kaffee in kleineren Packungen angeboten würde, denn z.B. bei 2 x 250 g Packungen wäre der Verlust deutlich geringer. Immerhin wird Kaffee wohl in der Mehrzahl in Haushalten getrunken, die aus 2 Kaffeetrinkern bestehen. Auch wenn man die Packungen in Dosen sperrt - das Aroma geht doch schnell verloren.
Wie kommt das Aroma eigentlich in den Kaffee?
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Kaffee wird ja nicht verwendungsfähig geerntet, sondern muss eine lange Prozedur durchlaufen, ehe er so lecker duftet und so lecker schmeckt. Die Rohbohnen sind schon eine Verarbeitungsstufe mitten drin im Herstellungsprozess. Sie werden in verschiedenster Art und Güte in Jutesäcken, als Schüttgut (mindere Qualitäten!) oder in vernagelten Holzkosten (sehr gute Qualitäten) per Schiff oder Flugzeug zu den Röstereien gebracht. Diese grünlichen, teilweise bläulichen Bohnen sehen nach nichts aus, und bieten ganz sicher keinen Kaffeegenuss. Dazu müssen sie in ausgeklügelten Verfahren bei 180 ….230° C (Bohnentemperatur) geröstet werden. Beim Röstvorgang ändert sich die Bohnenfarbe von grün zu intensivem Grün, später Gelb, Gelbbraun, Braun schließlich Dunkelbraun. Spätestens zwischen Gelbbraun und Braun beginnen die Bohnen etwas verbrannt zu riechen, - von Braun nach Dunkelbraun sogar zu rauchen. Das sind verschiedene Röstgrade, die u.a. über die Menge der Bitterstoffe entscheiden. Je heller die Bohnen und somit später auch das Kaffeepulver sind, je milder ist der spätere Geschmack und umso flacher ist das Aroma.
Im Internet findet man die recht interessante Erklärung, was beim Rösten so passiert:
Die wichtigste Reaktion, die bei der Röstung abläuft, ist die Maillard-Reaktion. Bei ihr verbinden sich verschiedene Zucker und Proteine, bzw. deren Aminosäuren zu neuen Verbindungen. Es entstehen "Röststoffe". Die gleiche Maillard Reaktion sorgt z.B. für eine knusprige Kruste beim Brot oder Brötchen, oder auch für den Bratgeschmack, wenn man Fleisch in der Pfanne brutzelt. Neben der Maillard Reaktion laufen bei der Röstung auch noch andere Reaktionen ab, die man bis heute nicht vollständig aufklären konnte. Faktisch enthält gerösteter Kaffee zwischen 800 und 1200 aromatische Verbindungen. Dabei lässt sich kein einzelner "Kaffeearomastoff" isolieren, - es ist eher das Zusammenspiel von vielen Stoffen in unterschiedlichen Konzentrationen, die das typische Kaffeearoma erzeugen.
Der Prozess ist aber nach dem Rösten und Abkühlen längst noch nicht abgeschlossen. In der nunmehr gerösteten Bohne laufen weiter Prozesse über 24 bis sogar 72 Stunden ab, in denen bei internen Nachreaktionen u.a. Kohlendioxid freigesetzt wird.
Kaffee kann sowohl 10 bis 20 Minuten, aber auch nur 90 Sekunden in Anspruch nehmen.
Qualitativ hochwertiger Kaffee bedarf dann schon einer längeren Röstdauer, denn nur dann können die chemischen Prozesse optimal ablaufen und sich ein maximales Aroma entwickeln. Großröstereien haben Verfahren entwickelt, den Vorgang so schnell wie möglich zu vollziehen, Das Maximum an Qualität bleibt trotz allem, wie bei jeder Massenproduktion auf der Strecke!
Aber Maximalqualität hat dann auch ihren Preis, billig und guht läuft auch hier nicht zusammen!
100 Prozent Arabica -oder was sonst?
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Letztendlich hängt das Aroma aber nicht nur vom Geschick und der Technologie der Kaffeeröster ab, sondern auch sehr stark von der Qualität der verwendeten Kaffeesorte.
Auf dem internationalen Kaffeemarkt werden in aller Regel 2 Sorten gehandelt. Fast 75 Prozent der Weltproduktion sind Kaffee Arabica. Der Ursprung des Kaffee Arabica stammt aus Äthiopien. Für die edle und hervorragende Qualität benötigen die Pflanzen intensive Pflege und Anbaugebiete in den Tropen in 600 bis 1800m Höhe.
Der Kaffee Robusta ist im Vergleich mit anderen Pflanzen wesentlich wiederstandsfähiger. Seine Pflanzen wachsen schneller und ertragreicher als z.B. die des Kaffee Arabica. Die Pflanzen benötigen Anbaugebiete bis zu 600m Höhe. Der Kaffee Robusta hat einen rauhen Geschmack. Mit knapp 25 % ist er auf dem Weltmarkt vertreten.
Nun ist allerdings die Verwendung von ARABICA - Bohnen nicht zwingend ein Ausdruck bester Qualität, denn auch diese Bohnen gibt es in verschiedenen Güteklassen und die Röstereien tun ihr Übriges. Aber das hatte ich ja oben schon geschrieben
Geschmack des BELLAROM Schonkaffe
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Nach dem Ausflug in die Theorie nun wieder zur Praxis.
Der Bellarom ordnet sich ein in die gute Mitte des Geschmacks. Er ist vollmudig, hat recht wenig Säuren, die unangenehm hervorstechen und auch die Bitterstoffe fallen nicht unangenehm auf, sondern runden nach meiner Auffassung das Aroma sehr gut ab.
Ich trinke Kaffee gern kräftig und da trifft der Bellarom meine Geschmacksrichtung. Wer es ganz mild mag, der ist hier vielleicht nicht so gut bedient, aber da wäre etwas weniger Kaffeepulver eine Lösung. "Blümchenkaffee" bei dem man bei gefüllter Tasse auch das Blümchen am Tassengrund sieht, ist aber nichts für mich! Mein Kaffee bemisst sich mit etwa 1 ½ Kaffeemaßlöffel pro Tasse, gefiltert mit einer stinknormalen Kaffeemaschine.
Und das Zeug schmeckt wirklich?
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Ich bevorzuge Kaffee wie oben schon gesagt recht kräftig ohne Zucker. Kaffeesahne oder Milch mag ich nicht. Dafür aber verwende ich Kaffeeweißer in Pulverform. Dieser Weißer sorgt für eine wunderbare Farbe des Kaffees, aber er nimmt auch restliche "Säurespitzen" aus dem Kaffee. So wird Kaffee generell auf jeden Fall bedeuten magenfreundlicher, bekommt einen angenehm cremigen Geschmack, das Aroma tritt deutlicher und sehr angenehm hervor. und es gibt eine ganz leichte süßliche Note. Die Menge pro Tasse muss jeder für sich selbst finden.
Warum ohne Koffein?
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Koffein ist der angebliche Wachmacher im "normalen" Kaffee. Koffein regt Herz und Kreislauf an, aber eben nicht in einer klar abzusehenden Wirkweise, sondern eher etwas unkalkulierbar.
Nun macht das gesunden Menschen meist wenig aus, aber wer ein etwas angeschlagenes Herz-Kreislaufsystem hat, nervös ist oder aufgrund von Dauerstress zu Schlafstörungen neigt, der sollte Koffein aus Kaffee so gut es geht meiden. Das trifft für die meisten auch auf das Teein zu, dass als eine Spielart des Koffeins im Schwarztee zu finden ist. Aus eigener Erfahrung und die deckt sich mit vielen Bekannten wirkt das Teein in Grüntee völlig anders. Dort wirkt es bedeutend verträglicher und scheint in der Anwendung kontrollierbarer. Aber das an anderer Stelle mal ausführlicher.
Koffein in Kaffee bewirkt, das Herz und Kreislauf aktiviert werden. Das Herz schlägt kräftiger und schneller, der Kreislauf kommt auf höhere Touren.
Eine Wirkung von Koffein ist, dass man nach relativ kurzer Zeit einen verstärkten Harndrang verspürt - eine Folge der Kreislaufaktivierung wird auch schneller Flüssigkeit ausgeschieden. Das Kaffee den Wasserhaushalt im Körper negativ beeinflusst ist inzwischen als Irrglaube entlarvt. Die Apothekenrundschau klärte vor kurzem darüber auf, dass Kaffee zwar dafür sorgen kann, das man Wasser schneller wieder ausscheidet, aber nicht mehr, als das ohne Kaffee der Fall wäre.
Da mit der Aktivierung des Kreislaufs auch das Hirn zeitweilig stärker besser durchblutet wird, kommt es zu einer besseren Sauerstoffversorgung des Gehirns und das führt dazu, das man etwas munterer in die Welt schauen kann.
Problematisch ist aber für manchen, dass auch das Nervensystem insgesamt gereizt wird und das kann bei ohnehin schon gestressten Typen schlichtweg mehr Stress als Erholung bringen. Zu merken daran, dass spätestens nach der 2 oder 3 Tasse kräftigem Kaffee auch eine gewisse innerliche Unruhe einsetzt und die Hände leicht bis mäßig, bei manchem sogar recht doll zu zittern anfangen können. Diese Wirkung kann recht lange anhalten und das ist dann das, was für viele zu Einschlafstörungen oder zu Schlafstörungen an sich führen kann.
Viele wissen aber nicht, dass eine Tasse Kaffee vor dem Schlafengehen durchaus das Gegenteil von dem verursacht, was man erwartet - man kann dann sogar recht gut schlafen. Wird man aber nach 2 - 3 Stunden geweckt, hat man eventuell ein Problem - man schläft schwer oder nicht wieder ein.
Ich habe mich für Schonkaffee entscheiden, weil in meiner Verwandtschaft einige Personen sind, die mit Koffein nicht so gut klar kommen, aber auf Kaffee nicht verzichten wollen. Ich greife dann selbst auch lieber zu Schonkaffee, da ich auch an Stresstagen viel besser schlafen kann.
Ja und obwohl ich eigentlich ein leidenschaftlicher Teetrinker bin, so genieße ich zumindest Sonntags eine schöne starke Tasse Kaffe zu Butterbrötchen mit etwas Honig….. .Damit kann ein schöner Sonntag beginnen *freu*.
Kein Koffein im Schonkaffee?
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Entkoffeiniert- also koffeinfrei - so steht es auf der Packung.
Dass das Koffein jedoch restlos entfernt wird scheint aber so nicht ganz zu stimmen, denn wenn ich 3 oder 4 Tassen dieses Gebräus trinke, dann glaube ich schon eine typische Kaffeewirkung zu verspüren, wenn auch sehr deutlich schwächer. Es ist also auch hier besser, den "Schon"-Kaffee nicht exzessiv zu schlürfen.
Insgesamt finde ich, dass auch dieser Kaffee mit den meisten anderen Kaffeesorten problemlos mithalten kann. Bisher habe ich auch hier noch keine Packung erwischt, in die sich eine "Saubohne" eingeschlichen hat. "Saubohnen" sind verdorbene Bohnen, von denen bereits eine die ganze Packung verderben kann. Zu merken ist das an einem penetranten Geschmack, der irgendwie an den Geruch einer schimmelnde Orange oder Zitrone erinnert. Die heutige Qualitätskontrolle findet aber inzwischen wohl solche Mistdinger raus, denn ich habe schon lange nicht mehr erlebt, so "aromatisierten" Kaffee zu erwischen.
Fazit
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Ich kann diesen Kaffee aus tiefer Überzeugung empfehlen, für jeden der ohne Sorge um Schlaf, Herz, Nerven oder Magen auf den geliebten Kaffeegenuss nicht verzichten möchte. Ich genieße diese entcoffeinierte Sorte, um allen meinen Kaffee anbieten zu können und vermisse dabei das Koffein in keinster Weise.
Wer aber den Koffein-Kick braucht, ok, für den ist Schonkaffee sicher nichts, obwohl er am Geschmack keine Abstriche macht.
Ein Sternchen ziehe ich ab, weil auf der Verpackung denkbar wenig zum Produkt selbst geschrieben wird.
Ja Ihr Lieben - noch ein Tässchen nachgießen ?
LG von Eurer immer-neugierigen
(c) auch bei ciao.de als feldmaus2
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