Pro:
Qualität, Preis/Leistung,Bild, Design
Kontra:
teure Hotlines
Empfehlung:
Ja
Vor kurzem erhielt ich ein sehr gutes Angebot, nämlich einen 11 Monate alten Benq FP767 für 200 Euro zu kaufen. Wir Ihr ja schon aus meinem Acer-Bericht wisst, bin ich ein TFT-Fan und nach einem kurzen Blick auf mein Konto sagte ich zu.
Seit dem letzten Wochenende steht das Gerät nun auf meinem Schreibtisch und es ist Zeit für einen Bericht. :-)
WAS IST EIN LCD?
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Für diejenigen unter Euch, die mit den Begriffen LCD und TFT nichts anfangen können, habe ich in den weiten des Internets mal nachgeforscht und folgende Erläuterungen gefunden:
Ein LCD (Liquid Crystal Display = Flüssigkristallbildschirm) ist ein Bildschirm, bei dem spezielle Flüssigkristalle genutzt werden, die die Polarisationsrichtung von Licht beeinflussen können. Flüssigkristallbildschirme stellen die zurzeit dominante Flachbildschirm-Technologie dar.
Neuere LCD-Bildschirme verfügen inzwischen über Aktiv-Matrix-Displays. Im Gegensatz zu Passiv-Matrix-Displays erfolgt deshalb eine elektrische Ladungsspeicherung über einen zusätzlichen Kondensator in jeder Zelle. Zur direkten Ansteuerung eines jeden Kondensators existiert daher in jeder Zelle ein Transistor (ein so genannter Thin-Film-Transistor = TFT), der die angelegte Spannung auf den gerade angesprochenen Kondensator durchschaltet. Daher leitet sich auch die oftmals verwendete Bezeichnung "TFT-Monitor" ab.
VORTEILE
Die Vorteile der LCDs liegen im geringen Stromverbrauch, der Strahlungsfreiheit, einem absolut flimmerfreien, verzerrungsfreien, scharfem Bild, geringem Gewicht sowie geringer Einbautiefe.
NACHTEILE
Ein großer Nachteil waren lange Zeit (bis zur Entwicklung des TFT) ein schwacher Kontrast und lange Schaltzeiten. Ein weiteres Problem war und ist leider der geringere Betrachtungswinkel gegenüber herkömmlichen CRT-Bildschirmen. Zudem liegen sie preislich aufgrund der höheren Herstellungskosten noch deutlich über „normalen“ Monitoren.
DER Benq FP767
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Bevor ich mit meinen Eindrücken fortfahre, möchte ich Euch noch ein paar technische Daten des Herstellers anbieten und erlaube Euch zu scrollen. ;-)
Bildschirmdiagonale: 17 Zoll TFT
Pixelabstand 0,264 mm
Sichtbarer Bildbereich (B x H) 338 x 270 mm
Maximale Auflösung: 1280x1024 Pixel (SXGA)
Darstellbare Farben: 16,2 Mio.
Pixelfehlerklasse: ISO 13406-2 Klasse II
Betrachtungswinkel horizontal (l/r) - 140(70/70) vertikal (o/u) - 140(70/70)
Kontrastverhältnis: 300:1
Helligkeit: 260 cd/m2
Reaktionszeit: 16 ms
Eingangssignal: RGB analog
Signalanschluss: D-Sub
Max. Leistungsaufnahme: 50 Watt
Zertifizierungen: TÜV GS, TÜV Ergo, TCO 99
Abmessungen (H x B x T) mit Fuß 38 cm x 40 cm x 20 cm
Gewicht 4,4 kg
Lautsprecher 2 x 1 Watt
i-Key ja
Der Monitor ist 17 Zoll groß und hat eine native Auflösung von 1280x1024 Pixel. Die Zoll-Angaben der TFT-Monitore sind jedoch auf den ersten Blick etwas verwirrend, denn bei LCDs wird nur das tatsächlich sichtbare Bild mitgerechnet. Dies führt dazu, dass ein 17 Zoll-TFT-Monitor einem 19 Zoll-CRT-Monitor entspricht. Native Auflösung bedeutet in diesem Zusammenhang, die bei der Herstellung zwingend festzulegende Bildauflösung. Geringere Auflösungen, die interpoliert werden müssen, werden entsprechend verschwommener dargestellt.
Den Benq FP767 kann man an jede handelsübliche Grafikkarte. Leider verfügt er über keine digitale DVI-Schnittstelle (digital visual interface). Um diese zu nutzen, bräuchte man jedoch eine auch Grafikkarte mit DVI-Port, was sich allerdings mittlerweile zur Standard-Schnittstelle für hochwertige Grafikkarten und hochauflösende TFT-Bildschirme entwickelt. Zur Not kann man mit einem DVI-I auf VGA-Adapter einen handelsüblichen VGA-Bildschirm an einer DVI-Schnittstelle betreiben.
Die im Bereich Kontrastverhältnis und die Helligkeit genannten Werte gehören auch heute noch zur Spitzenklasse. Beim Arbeiten habe ich noch keine Einschränkungen erlebt. Die Reaktionszeit von 16 ms ist absolut ausreichend, bei den Top-Geräten sind mittlerweile Zeiten von 12 ms üblich. Bevor die aktuellen Modelle in den Handel kamen, gab es vom FP767 noch den überarbeiteten FP767-v2 mit geändertem Design jedoch gleicher Technik und als FP-767-12 mit 12ms statt 16ms. Allerdings fällt die geringfügig kürzere Reaktionszeit in der Praxis fast nicht auf, wie auch Tests von verschiedenen Computerzeitungen gezeigt haben, es sei denn man ist ein „Extrem-Gamer“.
Natürlich hat mein Gerät zum jetzigen Zeitpunkt keinerlei Pixelfehler.
Der Betrachtungswinkel ist sehr gut und im Verhältnis zu meinem ACER LCD FP563. Unterschiede merkt man vor allem, wenn zwei oder mehr Personen vor dem Monitor sitzen. Hier ist nicht nur durch die Größe ein deutlicher Unterschied feststellbar. Die Ausleuchtung ist noch einen Tick besser und gleichmäßiger.
Der Benq FP767 verfügt zudem über zwei eingebaute Lautsprecher, zu denen ich allerdings nicht viel sagen kann, da ich die Soundkarte direkt an die Stereo-Anlage angeschlossen habe.
DIE INBETRIEBNAHME
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Die Inbetriebnahme gestaltete sich sehr einfach. In der soliden und praktischen Verpackung (Tragegriff auf der Oberseite) fanden sich neben dem Monitor noch Lieferumfang
• 3 Kabel (VGA, Sound und Strom)
• Bedienungsanleitung
• Treiber CD-ROM
Die mitgelieferte Bedienungsanleitung zum Aufbau des Monitors und ggf. zur Installation der Treiber ist ausreichend. Allerdings muss Mehrsprachigkeit nicht immer ein Vorteil sein. Die in neun Sprachen verfasste Bedienungsanleitung ist zwar hilfreich und zu jedem Schritt mit einem erläuternden Bild versehen, aber auch ziemlich unübersichtlich.
Da ich bereits unter Windows XP einen TFT verwendet habe und weder Auflösung noch Frequenz geändert habe, musste ich lediglich die Monitorkabel tauschen und konnte sofort weiterarbeiten.
Die Farbdarstellung und die generelle Bildqualität sind überragend und halten auch heute noch jedem Vergleich stand, auch wenn natürlich die Entwicklung rasant fortschreitet und bessere Geräte auf dem Markt sind. In der von mir gewählten nativen Auflösung erhalte ich ein gestochen scharfes Bild und brillante Farben aus der gesamten Darstellungspalette. Die regelbare Helligkeit ermöglicht es dem Nutzer individuelle Präferenzen einzustellen. Zusätzlich verfügt der Benq über die Funktion „i-Key“ (Auto-Adjustment-Taste). Diese Funktion führt eine automatische Kalibrierung durch, so dass so gut wie nicht manuell im OnScreen-Menü (über die Menü-Taste) nachgebessert werden muss.
AUSSEHEN
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Da es hier ein gutes Kategoriebild gibt, erspare ich mir langatmige Ausführungen. Nur so viel. Im Vergleich zu meinem Acer fällt die Größe positiv aus. Aufgrund des kleineren Gehäuses sind beide Monitore annähernd gleich groß, obwohl es sich um ein 15-Zoll und um ein 17-Zoll-Gerät handelt. Auch die Rückseite mit großem Benq-Logo ist sehr formschön und der Monitor kann somit auch gut mit dem Rücken zum Raum aufgestellt werden. Die durchdachte Kabelführung auf der Rückseite erleichtert dies zusätzlich.
Auf der Vorderseite finden sich 6 Tasten (An/Aus-Schalter, Auto-Adjustment, Menü, Lautstärke, Kontrast und Helligkeit).
HERSTELLER
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BenQ Deutschland GmbH
Große Elbstraße 39
22767 Hamburg
Telefonnummer (Zentrale): +49 (40) 822 2640
Faxnummer (Zentrale): +49 (40) 822 264 100
Technische Support Hotline (€ 1,24/Min.): 0190 74 57 43
RMA-Hotline (€ 0.09/Min.): 0180 32 32 002
www.benq.de
MEIN FAZIT
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Der Benq FP767 besticht durch ein brillantes Bild, kräftige Farben und eine gute Helligkeit und weist zudem eine schöne Optik auf. Wer ein Gebrauchtgerät ergattern kann, kann hier ruhigen Gewissens zugreifen. Das ohnehin sehr gute Preis-/Leistungsverhältnis ist auf dem Gebrauchtmarkt fast nicht zu schlagen.
Ein dickes Minus gibt es für die überteuerten Hotlines, die nicht zeitgemäß und den hervorragenden Produkten würdig sind.
Aufgrund des fehlenden DVI-Anschlusses und der teuren Hotlines vergebe ich 4 Sterne.
Ich wünsche Euch einen schönen Samstag-Abend und ein schönes Rest-WE !
Gruß
Guido weiterlesen schließen
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