Pro:
abwechslungsreich, spannend, Preis
Kontra:
nichts
Empfehlung:
Ja
Heute möchte ich euch wieder ein Gesellschaftsspiel vorstellen. Ein Gesellschaftsspiel, das einen noch nicht so großen Bekanntheitsgrad hat, diesen aber eigentlich gar nicht verdient hat. Dazu ist es noch nicht einmal sehr teuer. Es ist ab 10 € zu erhalten. Es handelt sich um das Spiel Metro von Queens Games aus Troisdorf. Das Spiel ist 1998 erschienen.
Man kann das Spiel schon mit 2 Mitspieler spielen, aber auch mit bis zu 6 Mitspielern spielen. Die Regeln sind recht einfach, so dass es auch schon mit Kindern gespielt werden kann. Ich möchte euch über folgende Punkte dazu berichten:
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Spielidee
Spielregeln
Material
Spielanleitung
Spielalter
Taktische Tipps
Fazit
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Spielidee
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Im Jahre 1900 fand in Paris die Weltausstellung statt. Bekanntestes Überbleibsel dieser Ausstellung in Paris ist sicher der Eiffelturm. Zu der Weltausstellung wurde aber auch die Pariser Metro gebaut. Und genau dies ist der Hintergrund des Spiels. Die Spieler bauen auf dem quadratischen Spielplan mit 8 mal 8 Feldern mit Hilfe von Schienenplättchen ihre eigenen Metrostrecken und versuchen diese so lang wie möglich zu bauen. Punkte gibt es für jedes Schienenplättchen über die die Metrostrecke verläuft. Die Metrostrecken beginnen an am Rand des Spielplans liegenden Bahnhöfen. Die meisten Metrostrecken werden im Spiel auch dort enden. Einige wenige Metrostrecken enden an Bahnhöfen, die auf den vier in der Mitte des Spielplans abgebildeten Feldern liegen. Für diese Metrostrecken gibt es die doppelte Punktzahl. Natürlich baut man nicht nur an der eigenen Metrostrecke, sondern versucht auch die Mitspieler zu „ärgern“, indem man durch geschicktes verschwenken derer Metrostrecken diese eben möglichst kurz ausfallen lässt.
Spielregeln
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Nun aber zu den relativ einfachen Spielregeln im Detail. Für die Startaufstellung erhält jeder Mitspieler eine Übersichtskarte auf der je nach Anzahl der Mitspieler tabellarisch aufgelistet ist, welcher Bahnhof zu den eigenen Startbahnhöfen gehört. Je mehr Mitspieler am Spiel teilnehmen, desto geringer ist der Anteil an eigenen Bahnhöfen von den insgesamt 32 Bahnhöfen. Die Übersichtskarte für den ersten Spieler ist unten auf einem Foto zusammen mit der Startaufstellung für 6 Mitspieler abgebildet. Die Bahnhöfe werden mit jeweils einem Metrowaggon, die in sechs unterschiedlichen Farben zur Verfügung stehen, besetzt. Da je mehr Spieler teilnehmen weniger eigene Bahnhöfe zu besetzen sind, gibt es je nach Farbe unterschiedlich viele Metrowaggons, und zwar:
16 Metrowaggons in den Farben gelb und blau für Spiele mit 2 oder mehr Mitspielern
10 Metrowaggons in der Farbe orange für den dritten Mitspieler
8 Metrowaggons in der Farbe grün für den vierten Mitspieler
6 Metrowaggons in der Farbe lila für den fünften Mitspieler
5 Metrowaggons in der Farbe schwarz für den sechsten Mitspieler
Nachdem die Bahnhöfe wie auf den Übersichtskarten der Mitspieler beschrieben aufgestellt sind, erhält jeder Spieler noch einen Zählstein in seiner Farbe. Alle Zählsteine werden auf die Position 0 der am Rande des Spielplans abgebildeten Zählleiste gestellt.
Als Abschluss der Spielvorbereitung werden die 60 Schienenplättchen gemischt und verdeckt neben den Spielplan gelegt. Jeder Mitspieler erhält eines dieser Schienenplättchen. Die Mitspieler dürfen sich das Schienenplättchen ansehen, behalten es aber verdeckt von den anderen Mitspielern.
Und nun geht das Spiel endlich los. Der erste Spieler darf sein Schienenplättchen auf den Spielplan legen. Er kann aber auch darauf verzichten und ein anderes Schienenplättchen von den neben dem Spielplan liegenden Schienenplättchen nehmen. Dies muss er dann aber ablegen. Diesen Schritt sollte man sich gut überlegen, denn man weiß nie welches Schienenplättchen man dann zieht. Es könnte ja noch schlechter abzulegen sein. Nach dem Ablegen des Schienenplättchens darf man ein Schienenplättchen nachziehen, sofern man das Schienenplättchen abgelegt hat, das man schon vor dem Zug hatte.
Die Schienenplättchen möchte ich noch etwas genauer beschreiben. An jeder Seite der quadratischen Schienenplättchen führt rechts ein Schienstrang in das Schienenplättchen hinein und links ein Schienenstrang aus dem Schienenplättchen wieder heraus, so dass insgesamt 4 Schienenverbindungen abgebildet sind. Es gibt 25 unterschiedliche Schienenplättchen, die ein bis 4 mal vorkommen. Dabei verschwenken die Schienenstränge auf den Schienenplättchen unterschiedlich. Teilweise handelt es sich dabei auch um Kurven, die den Schienenstrang an der gleichen Seite hinein und wieder hinaus führen. Dazu ist auf den Schienenplättchen ein Pfeil abgebildet der die Ausrichtung beim Ablegen auf dem Spielplan vorgibt.
Beim Ablegen des Schienenplättchens sind vier Punkte zu beachten:
1. Jedes Schienenplättchen muss auf ein freies Feld gelegt werden und dabei an ein schon abgelegtes Schienenplättchen (Seite an Seite) oder an den Rand des Spielplans angrenzen.
2. Der Pfeil auf dem Schienenplättchen muss in die gleiche Richtung zeigen wie auf dem Spielplan.
3. Das Schienenplättchen darf nicht so abgelegt werden, dass eine Metrolinie entsteht, die in ihrer Gesamtlänge nur über ein Schienenplättchen führt. Eine Metrolinie verläuft also über mindestens 2 Schienenplättchen. Eine Ausnahme gibt es bei diesem Punkt. Zum Ende des Spiels kann es vorkommen, dass das Schienenplättchen nicht mehr anders abgelegt werden kann. Dann darf das Schienenplättchen dennoch abgelegt werden. Aus meiner Erfahrung kann ich aber sagen, dass dies wirklich eine Ausnahmesituation ist.
4. Es ist erlaubt, nicht nur die eigenen Metrolinien weiter zu bauen, sondern auch die Metrolinien der Mitspieler. Das bedeutet auch, dass Mitspieler, deren Metrolinien bereits alle fertiggestellt sind, weiterhin Schienenplättchen ablegen.
Nun zur Auswertung. Diese findet auch schon während des Spiels statt. Dabei ergibt sich dann auch jeweils ein Zwischenstand der Auswertung. Sobald eine Metrolinie fertiggestellt ist, wird diese ausgewertet. Fertiggestellt ist eine Metrolinie, wenn sie von einem Bahnhof am Rand bis zu einem anderen Bahnhof am Rand oder in der Mitte verläuft.
Bei der Auswertung der Metrolinie wird ausgezählt, über wie viele Schienenplättchen die Metrolinie verläuft. Führt diese Strecke mehrmals über das selbe Schienenplättchen, dann wird dieses Schienenplättchen auch mehrmals gezählt. Sollte die Metrolinie zu den wenigen Metrolinien zählen, die an einem in der Mitte des Spielplans liegenden Bahnhöfe endet, dann zählt die Anzahl der Schienenplättchen doppelt. Der Zählstein wird nun am Rand um die entsprechende Anzahl weitergerückt. Der Metrowaggon, an dem diese Metrolinie beginnt, wird nun um 90° gedreht, um anzuzeigen, dass die Strecke ausgewertet ist.
Wer noch mehr Auswahl haben möchte, der kann das Spiel auch ein wenig verändern, indem man z.B. auf die Ausrichtung nach dem Pfeil verzichtet oder mehrere Schienenplättchen auf der Hand zugelassen werden. Diese Varianten habe ich aber noch nicht getestet. Mir gefällt die ursprüngliche Regel eigentlich ganz gut.
Material
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Der Spielplan und die Schienenplättchen sind aus Karton hergestellt worden. Der sehr stabile Spielplan wird zur Ablage in die Spielebox in sechs Teilen zusammengefaltet. Die Bedruckung auf dem Spielplan ist nett gestaltet worden. Die 36 Bahnhöfe sind als Häuser von oben abgebildet. Die stabilen Schienenplättchen sind mit Schotter bedruckt, in das die 4 Schienenstränge eingelassen sind. Die Metrowaggons und die Zählsteine sind aus dem Naturprodukt Holz hergestellt und anschließend in sechs verschiedenen Farbein gefärbt worden. Die Gestaltung ist recht einfach, aber zweckmäßig. Das Spielmaterial erhält von mir 4 Sterne.
Spielanleitung
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Die Spielanleitung ist auch nicht länger als der Text, den ich oben bei den Spielregeln geschrieben habe. Sie ist auf einem doppelseitig bedruckten DIN A4 Bogen aus starkem Papier abgedruckt, der zur Größe DIN A5 zusammengefaltet worden ist. Neben dem Text sind sehr gute grafisch illustrierte Beispiele abgebildet. Die Spielanleitung finde ich so gut gelungen, dass sie eigentlich sogar 6 Sterne verdient hätte.
Spielalter
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Der Spielhersteller, Queens Games, empfiehlt ein Alter ab 8 Jahren. Ich denke das ist eine Angabe, die zutreffend ist. Bei jüngeren Kindern denke ich, dass das räumliche Denken beim verfolgen der Schienenstränge noch nicht so ausgeprägt ist. Das gilt natürlich nicht für alle. Bei sehr langen Metrolinien kommen aber auch Erwachsene mal durcheinander.
Taktische Tipps
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Ja, taktische Tipps kann man bei diesem Spiel schon ein paar geben. Es kommt nicht nur darauf an, seine eigenen Metrolinien zu verfolgen und auszubauen. Man muss zu jeder Zeit auch die Metrolinien der Mitspieler verfolgen. Sehr gute Spieler verfolgen dabei auch, welche Möglichkeiten sich zum weiteren Ausbau für die Mitspieler ergeben könnten. Es ist schon notwendig dem Mitspieler auch die Metrolinie so zu verbauen, so das die Metrolinie nicht zu lang wird. Die Mitspieler werden dies auch bei den eigenen Metrolinien versuchen.
Besonders gut zu Punkten kommt man mit Metrolinien, deren Streckenverlauf Schleifen bilden und mehrmals über die selben Schienenplättchen verlaufen.
In vielen Spielen hat sich für mich gezeigt, das besonders die Metrolinien bekämpft werden, die auf die Bahnhöfe in der Mitte des Spielplans zu laufen. Es hat sich aber auch gezeigt, dass die Mitspieler dazu neigen, auf dem direkten Wege ihre Metrolinien zu den Bahnhöfen in der Mitte des Spielplans zu führen. Es gibt zwar die doppelte Punktzahl für Metrolinien, die zu diesen 4 Bahnhöfen führen, wenn sie aber kurz sind, dann bringen sie wiederum auch nicht so viel mehr Punkte. Ich empfehle deshalb eher auf eine lange Streckenführung zu setzen, als auf eine kurze Streckenführung zu den genannten 4 Bahnhöfen. Am besten ist natürlich eine lange Strecke die zu einem dieser 4 Bahnhöfe führt. Aber das werden die Mitspieler schon zu verhindern wissen.
Für die Mitspieler, die einen Bahnhof in der Ecke des Spielplans haben, ist es ratsam, zunächst nicht das Schienenplättchen direkt in der Ecke zu legen, da sonst die Mitspieler gleich mit ihrem nächsten Zug die Metrolinie nach nur 2 Schienenplättchen beenden könnten. Hier empfehle ich entweder abzuwarten bis ein benachbartes Feld belegt ist oder besser noch auf das Nachbarfeld ein Schienenplättchen zu legen, das sicherstellt, dass die Metrolinie nicht nach nur 2 Schienenplättchen endet.
Fazit
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Metro ist ein Spiel, dass ich viel an meinen Spieleabenden spiele. Es ist ein Gesellschaftsspiel, das sehr leicht zu erlernen ist und viele verschiedene Möglichkeiten zum Metrolinienbau anbietet. Es wird nicht langweilig. Wir spielen es meist als Abschlussspiel am Ende eines Spieleabends, weil es recht einfach zu spielen ist. Allerdings übersieht man zu fortgeschrittener Stunde auch manchmal die eine oder andere Streckenführung der Mitspieler. Das macht aber nichts, denn wir haben trotzdem alle viel Spaß an dem Spiel.
Es ist auch ein für Familien besonders gut geeignetes Gesellschaftsspiel. Der günstige Preis zeichnet dieses Gesellschaftsspiels auch noch aus.
Metro wurde zurecht auf die Auswahlliste „Spiel des Jahres“ im Jahr 2000 aufgenommen.
Dieses Spiel kann ich euch besonders empfehlen!
Vielen Dank für das Lesen, Bewerten und Kommentieren! weiterlesen schließen
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