Pro:
Wirkung, Akzeptanz beim Hund, Ergiebig
Kontra:
aufwendiges Auftragen
Empfehlung:
Ja
Nachdem diese fiesen kleinen Flöhe nun schon seit mehreren Wochen nicht nur dem Hund sondern auch mir den letzten Nerv rauben, musste ich nun doch zu härteren Mitteln greifen. Denn bisher scheinen sich immer irgendwo ein paar hartnäckige Flöhe verkrochen zu haben, die sich dann ruckzuck wieder vermehrten. Also musste eine "Flohbombe" her. Der Sinn der Sache ist, dass sämtliche Flöhe in den Wohnräumen getötet werden. Um wirklich eine dauerhafte Wirkung zu erzielen, dürfen dann natürlich auch am Hund keine Flöhe mehr sein, denn sonst würde das Spielchen ja schon wieder von vorne losgehen.
Die schnellste und effektivste Methode, Flöhe loszuwerden, ist definitiv Puder. Ich nehme an, einige von Euch werden sich jetzt fragen, warum ich dann nicht gleich Puder verwendet habe, wenn ich doch so überzeugt davon bin. Klar, es wirkt ausgezeichnet. Das habe ich damals festgestellt, als wir ein völlig heruntergekommenes Katzenbaby mit nach Hause genommen haben. Beim waschen stellte sich heraus, dass dieses süße kleine Wollknäuel unter dem schneeweissen Fell nicht etwa zartrosa war, sondern schwarz. Es wimmelte nur so von Flöhen. Aber nach zwei Mal pudern war alles wieder in Ordnung. Der Nachteil war nur, dass das Auftragen des Puders für das Kätzchen wohl der absolute Horror war und hinterher war das Fell so ekelhaft stumpf, dass man es gar nicht anfassen wollte. Und der Geruch war auch nicht gerade angenehm. Naja, deshalb wollte ich das Luna eigentlich ersparen...
Das Produkt:
Gekauft habe ich das Bolfo Flohschutz Puder nun bei Marktkauf (Baumarkt) für 6,98 €. Die Streudose enthält 100 g Puder. Übrigens hat sich bei dem Puder, wie bei allen anderen Bolfo Produkten das Design geändert und die Grundfarbe ist jetzt blau. (Ich werde natürlich noch ein entsprechendes Foto anhängen.)
Als Wirkstoff ist in der 100g Dose 1g Propoxur enthalten. Dabei handelt es sich um ein nicht systemisches Insektizid, dass 1961 von Bayer eingeführt wurde. Es wird zwar auch in der Landwirtschaft eingesetzt, ist aber trotzdem nicht ganz ungefährlich. Bei Verschlucken kann es zu Anzeichen einer Carbamatvergiftung kommen. Die Vergiftung äußert sich durch vermehrten Speichelfluß, Pupillenverengung, Erbrechen oder Durchfall. Wobei natürlich "verschlucken" nicht direkt verschlucken bedeuten muss. Bei Hunden oder vor allem Katzen lässt es sich kaum vermeiden, dass die Tiere beim lecken was von dem Pulver aufnehmen. Luna hatte tatsächlich einmal nach der Anwendung gebrochen. Es muss nicht unbedingt an dem Puder gelegen haben, aber ich vermute es mal. Das Puder sollte daher auch nur bei gesunden Tieren angewendet werden.
Anwendung:
Das Puder sollte im Freien aufgetragen werden, da es die Atemwege schädigen kann, wenn es eingeatmet wird. Ich habe es darum immer bei meinem Freund gemacht, weil der einen Balkon hat. Sonst wüsste ich auch nicht, wie ich das anstellen soll, draußen. (Wär ein bißchen doof, sich vor der Haustür auf die Straße zu hocken für sowas...)
Generell sollte man jeden Kontakt mit dem Puder vermeiden und am besten zum Auftragen Handschuhe anziehen. Keine Angst, es geht auch ohne, aber bei Hautkontakt kann es eben zu allergischen Reaktionen kommen.
Es dürfte wohl jedem klar sein, dass das Puder auch nicht angewendet werden darf, wenn das Tier größere offene Wunden hat oder so.
Alles in allem dauert die Anwendung ca. 10 - 15 Minuten.
Ich lasse Luna einfach "Platz" machen und beginne da wo ich als erstes rankomme. Also im Normalfall der Rücken, falls sie sich gleich auf die Seite legt, wird eben erst mit der Seite angefangen.
Das Puder wird leicht aufs Fell gestreut, auf dem Rücken am besten einen dünnen Streifen in der Mitte streuen, damit nicht die Hälfte daneben fällt. Dann wird das Puder gegen den Strich bis auf die Haut eingerieben. (Könnte bei langhaarigen Hunden mit dickem Fell sicher ziemlich schwierig werden.)
Da sie das Aufstreuen des Puders nicht spürt, genießt meine Süße es einfach, dass sie gestreichelt wird und lässt sich auch bereitwillig hin und her drehen. Nach dem Rücken geht es mit der Seite weiter - wieder streuen, einreiben und das selbe noch mit Bauch, Beinen, Schwanz... eben bis der ganze Hund eingepudert ist.
Den Kopf nehme ich mir allerdings immer zuletzt vor, weil von da der meiste Puderstaub in Richtung Nase fliegt und das ist dann schon unangenehm für sie. Ich achte aber auch immer darauf, dass Luna möglichst wenig Staub ins Gesicht bekommt, denn wenn es für unsere Augen und Atemwege schädlich ist, wird es für Hunde wohl auch nicht gesund sein.
Bevor es wieder in die Wohnung geht, wird beim glattstreichen des Fells noch das überschüssige Puder etwas abgeklopft. Also da wo wirklich weisse Stellen sind, obwohl alles gut eingerieben wurde. Schließlich soll das Zeug ja nicht in der ganzen Wohnung rumfliegen. ;-)
Das Flohschutz-Puder kann bei Bedarf auch bis zu zweimal pro Woche angewendet werden. Es darf allerdings mindestens 14 Tage nach der Anwendung auch kein anderes Insektizid am Tier verwendet werden.
Wirkung und Nebenwirkungen:
Wie schon erwähnt hatte sich Luna einmal ein paar Stunden nach der Anwendung mehrmals übergeben. Ob es nun mit dem Puder zusammenhängt ist schwer zu sagen. Es ging ihr ansonsten nicht übermässig schlecht und es war auch brütend heiß an dem Tag. Insgesamt habe ich das Puder jetzt dreimal angewendet und die anderen beiden Male war alles in Ordnung. Günstig wäre es vielleicht, das Puder aufzutragen, wenn der Hund hinterher noch eine Weile draußen herumrennt, damit der lose Staub draußen abgeht und der Hund nicht so viel davon ablecken kann.
Obwohl der Hersteller davon abrät, habe ich das Puder auch schon ohne Handschuhe eingerieben und ich hatte keine Hautirritationen oder ähnliches. Wichtig ist natürlich, dass man sofort danach gründlich die Hände wäscht. Auch sonst gab es keine Probleme. Ich sehe eben zu, dass ich nicht genau den Staub einatme und Luna natürlich auch nicht.
Schon am Tag nach der Anwendung konnte ich keinen einzigen Floh mehr im Fell finden. Das Flohschutzpuder wirkt tatsächlich sehr zuverlässig. Es besteht allerdings die Gefahr, dass die Flöhe sich dann einfach ins Körbchen oder irgendwo anders hin verkriechen und der Hund wieder befallen wird, sobald die Wirkung des Puders wieder nachlässt. Am effektivsten ist es daher, wenn gleichzeitig auch die Wohnräume gründlich behandelt werden. Das Fell war übrigens auch nur die ersten Stunden etwas grau und stumpf, danach merkt man kaum noch einen Unterschied.
Bei leichtem Befall würde ich es zwar immer erstmal mit einem Spray versuchen, weil das Auftragen eben nicht so aufwendig ist, aber vor allem in Verbindung mit einem Fogger ist das Puder meiner Meinung nach die beste Lösung. Da nur wenige Anwendungen nötig sind, und das Puder nach dem Öffnen noch 5 Jahre verwendet werden kann, finde ich das Preis-Leistungsverhältnis auch sehr gut. weiterlesen schließen
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