Borderline Syndrom Testberichte
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Tests und Erfahrungsberichte
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Wer bin ich ?
27.07.2003, 14:45 Uhr von
Feelein
Ich mag Internet und EDV und habe mich auch damit selbständig gemacht. Bin verheiratet habe 2 K...2Pro:
gute und interessante Beispiele für Erkrankte und deren Familienangehörige
Kontra:
siehe Bericht
Empfehlung:
Ja
- Wenn die Angst kein Ende nimmt
- wenn man hasst, den Menschen den man liebt
- wenn man starken Stimmungsschwankungen ausgesetzt ist, die man selbst nicht mehr unter Kontrolle hat
- wenn die Zornausbrüche ohne Grund über einen kommen
- wenn man sich ständig leer und gelangweilt fühlt und man an Selbstmord denkt oder beginnt sich selbst zu verletzen und das Leben einer Achterbahnfahrt ohne offensichtliches Ziel ist - dann spricht man von einer Borderline-Persönlichkeit.
Warum ich gerade dieses Buch beschreibe …
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Weil meine Therapeutin meinte, ich wäre an dieser Krankheit erkrankt.
Aber Angst ist nicht gleich eine Borderline – Erkrankung, das sollte ich während des studieren des Buches feststellen.
Als ich die ersten zwanzig Seiten gelesen hatte und dabei zunächst nur Berichte über irgendwelche Personen las, die an dieser Krankheit litten, wurde mein Zorn auf meine Therapeutin immer größer. Denn erstens hatte ich hier Geld ausgegeben (39,80 DM), für ein Buch, das absoluter Müll in meinen Augen war und zweitens dachte diese „dumme Kuh“ wohl nicht im ernst, dass ich an dieser Krankheit litt.
Ich konnte keine der beschriebenen Anzeichen bei mir entdecken – und fing an das Buch zu kommentieren – und mir Aufzeichnungen zu machen und zeigte meiner Therapeutin bei der nächsten und für mich letzten Sitzung auf, wie idiotisch ihre Behauptungen waren.
Was sind Borderline-Persönlichkeiten …
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Menschen die an dieser Krankheit erkrankt sind – hassen und lieben zu gleichen Teilen das Leben. Sie versuchen sich oftmals das Leben zu nehmen, ohne wirklich sterben zu wollen.
Sie sind wie ein Chamäleon – nehmen ständig irgendwelche Charaktere an um ihre Indentitätsleere zu füllen.
In Zeiten von starker Einsamkeit, greift der Borderline-Mensch zu Tabletten, Alkohol oder Drogen um den Schmerz zu betäuben. Er klammert in zwischenmenschlichen Beziehungen – und neigt oft zu irrationalem Hass, wenn er das Gefühl hat, verlassen zu werden.
Beruflich zeigt er sich sehr produktiv und erreicht oftmals schnell eine gehobene Position – obwohl es ihm privat sehr schwer fällt sein Leben zu bewältigen …
Über dieses Buch …
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Ich hasse dich - verlass' mich nicht ist mehr ein Ratgeber für eine spezielle Art der Persönlichkeitsstörung und wurde erstmals in Amerika 1989 vom Price Stern - Verlag herausgegeben.
1992 gab es dann auch schließlich eine deutsche Ausgabe vom Kösel Verlag (München) - und das Buch, das ich hier beschreibe ist mittlerweile die 9. Auflage von 1999.
Das dieses Buch kein spannender Roman ist, sondern eher eine trockene Lektüre, versteht sich von selbst. Trotzdem hat mich dieses Buch nicht los gelassen, weil es für mich interessant war über gerade diese Krankheit (die meiner sehr ähnlich ist) zu lesen.
Das Buch beschreibt die Entwicklung des Borderline-Syndroms in vielen Facetten. Es zeigt Berichte von erkrankten Menschen und deren Einstellungen zum Leben – erklärt wie man mit einer Borderline-Persönlichkeit kommunizieren kann und welche Therapiemöglichkeiten es gibt.
Menschen die dieses Buch lesen, soll es helfen, sich mit der Krankheit auseinander zu setzen, weil man sie eventl. selbst hat oder weil ein Angehöriger davon betroffen ist. Die Autoren Jerold J. Kreisman und Hal Straus versuchen mit diesem Buch zu ermöglichen mit einer Borderline-Persönlichkeit zu leben.
Fazit:
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Ich habe das Buch natürlich ganz gelesen – weil es mich schon interessiert hat, aber es ist sehr unverständlich für Menschen die absolut keine pschychischen Probleme haben, oder die überhaupt kein Verständnis für Menschen mit psychischen Problemen aufbringen können.
Außerdem bin ich sehr froh, dass ich beim lesen des Buches gleich erkannt habe, das ich an dieser Krankheit nicht leide!!!
Liebe Grüße - Feelein weiterlesen schließen -
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Das Schicksal einer Freundin
03.06.2003, 22:12 Uhr von
Juliane18
Salut!Ich bin Juliane und ich spiele Theater aus Leidenschaft. Außerdem interessiere ich mich für...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Nein
Ich möcht mich heute mit einem Thema auseinander setzt, was mit einer Freundin von mir zu tun hatte.
Sie hatte Borderline und hat aber mitlerweile eine erfolgreiche Therapie hinter sich!
Borderline- Syndrom
Zu einer der Modediagnosen der heutigen Zeit gehört auch die Borderline- Persönlichkeitsstörung. Der Begriff Borderline heißt Grenzlinie. Zum einen, da diese „emotional instabile Persönlichkeitsstörung“ zwischen einer Neurose und einer Psychose anzusiedeln ist und zum anderen, da sich der Patient durch extreme Verhaltensweisen(
z. B. Selbstverletzung, Essstörungen, Drogen- und Alkoholmissbrauch etc.) an die Grenze zwischen Tod und Leben bringt. Zu der Vielfalt von störenden Symptomen gehören auch die Angstzustände, Phobien und Depressionen.
In die oben genannten extremen Verhaltensweisen flüchtet sich der Borderliner, da seine „innere“ Welt, die Welt eines Kindes widerspiegelt. Dort existiert nur Gut und Böse, Schwarz und Weiß, was den Patienten in Konflikte und Situationen bringt, die nichts mehr mit der Realität zu tun haben. Abstufungen in z.B. weniger gut, statt böse gibt es in der Gefühlswelt des Borderliners nicht.
In diesen Situationen kommt es dann zu maßlosen Überreaktionen (z.B. Stimmungsschwankungen). Diese Überreaktionen bzw. Stimmungsschwankungen sind sehr typisch für Menschen mit dem Borderline-Syndrom. Der Patient wechselt in dem Fall schnell von totalen Glücksgefühlen zu starken Depressionen, wobei die Stimmungsschwankung nicht unbedingt mit der auslösenden Situation zusammen hängen muss. Die Stimmungen des Borderliners verändern sich schnell und explosiv. Somit ist das Gefühl der Glückseligkeit nie von Dauer. Das darauf folgende Tief wird oft durch stark zerstörerische Handlungen wie z. B. Drogen- und Alkoholmissbrauch , Essstörungen wie Bulimie, Magersucht, SVV und Suizidversuche begleitet.
Zielvorstellungen und das Selbstbild des Erkrankten sind unklar und gestört. Es besteht eine Neigung zu extrem intensiven Beziehungen, die allerdings sehr unbeständig sind. Emotionale Krisen, die dadurch entstehen, werden mit Hilfe von Suiziddrohungen/- versuchen oder SVV versucht zu bewältigen.
Ursachen für die Borderline- Störungen
Von den psychiatrisch stationär behandelten Patienten leiden 15 % an dem Borderline-Syndrom, wobei der größte Anteil Frauen sind. Einer der Gründe für dieses Ergebnis ist, dass sexueller Mißbrauch und Mißhandlungen ( körperlicher und seelischer) Inhalt der Anamnese. Bei den Erkrankten liegt die Selbstmordrate bei 8-9%.
Alle Situationen, die Entscheidungen verlangen, werden von dem Borderline- Erkrankten als bedrohlich empfunden und mit Aggressionen gegen sich selbst und gegen andere „gelöst“. Ursachen für die Störung sind schwere seelische Verletzungen; dazu gehören Vernachlässigung, ständige Ausnutzung, Gewalttätigkeit, seelischer Mißbrauch oder Vergewaltigung. Folge ist, dass sich der Patient einer überstarken Macht ausgeliefert fühlt und in eine hilflose Ohnmacht fällt. Dieses Gefühl kann bereits in der präödipalen Phase des Menschen auftreten und die Entwicklung des Selbstbewusstseins erheblich beeinträchtigen. Der Borderliner bringt sich durch Zwangsverhaltensweisen unbewusst immer wieder in belastende Situationen. In diesen Situationen wird er dann erneut verletzt oder er schädigt
sich selbst. Die Menschen haben im Leben nicht erfahren, dass auch sie Fehler, Schwächen und Stärken haben. Sie können sich nur spüren, wenn sie sich unterwerfen, beschädigen und gedemütigt werden.
Vor dem 3. Lebensjahr, in der präödipalen Phase, entstanden die Defizite der Borderline- Störung. Man geht davon aus, dass eine dauerhaft traumatisierte Beziehung zu den Bezugspersonen vorliegt. In dieser Phase hat das Kind nicht gelernt Gut und Böse in ein Objekt zu integrieren. Es kommt zu einer strikten Trennung zwischen den beiden Komponenten. Zudem entwickelt das Kind ein „`Loch im ICH`“ , ein Ungleichgewicht der `primär Humanfunktionen` wie Aggressionen, Narzissmus, Angst, Ich- Abgrenzung, Sexualtiät und Kreativität.“
Das Kind konnte ferner keine gesunde Autonomie entwickeln, d.h. ein mangelndes Vertrauen um eine eigene Persönlichkeit zu entwickeln oder eigenständige Kritik äußern ohne beispielsweise Liebesentzug zu erfahren, waren voraus gegangen. Nicht selten kommt es vor, dass der Borderliner daraufhin z. B. auf der ständigen Suche nach absoluter Harmonie und dem Idealpartner ist. Aufgrund der starken Trennung von Gut und Böse, ist eine schwere Enttäuschung schon vorprogrammiert. Die Defizite zeigen bald ihre Folgen und der Erkrankte fällt immer wieder in die gleichen Verhaltensweisen zurück. Ein Teufelskreis ist entstanden; aus dem sich der Patient nur sehr schwer, wenn überhaupt am besten mit Hilfe einer Psychotherapie, befreien kann.
Symptome und Merkmale
Die Symptome des Borderliner- Erkranktem wechseln zwischen Psychose und Neurose. Dabei treten Symptome mit unterschiedlicher Intensität und Dauer auf:
1. chronische, frei flottierende (ohne Gegenstand) Angst
2. Ängste, die sich vor allem auf den Körper beziehen ( Angst vor Errötung, Angst vor öffentlichen Auftritten, Angeschautwerden) , verbunden mit Beschämungsängsten
3. Zwangssymptome (d.h. der Mensch fühlt sich innerlich zu etwas gezwungen)
4. Zwansgedanken hypochondrischen ( auf den eigenen Körper bezogen) und paranoiden Inhalts ( Verfolgungsgedanken9
5. psychische Zerfallprozesse ( Traum- und Dämmerzustände, schwere Depersonalisationserlebnisse)
6. Depressionen (nach Zusammenbruch eines grandiosen Selbstbildes treten Gefühle wie Hilflosigkeit oder ohnmächtiger Wut auf)
7. polymorph-perverse Sexualität (mehrere perverse Züge mit Instabilität von Beziehungen)
8. vorübergehender Verlust der Impulskontrolle( Alkoholismus, Kleptomanie, episodische Freßsucht, Drogendurchbrüche, die nach dem Exzeß als befremdlich erlebt werden9
9. meist mehrere sexuelle Beziehungen
10. aggressive Entwertung, Manipulation, Kontrolle
11. unterwürfige, gefügige Anpassung
12. häufig diffuse Beschwerden mit :
Leere
Sinnlosigkeit
Orientierunglosigkeit
Arbeitsstörung
Kontaktstörung
sexuelle Störungen
Bindungs- und Trennungsängste
Angst vor Autoritätspersonen
(diffuse) psychosomatische Beschwerden
unbestimmte Angst
Im Allgemeinen kann man bei der Borderline- Störung von einem „`durchgehenden Muster`“ reden, das die Instabilität bezüglich Stimmung, Affekte, zwischenmenschliche Beziehungen und des Selbstbildes, beinhaltet. Des weiteren ist ein Verhalten zu beobachten, welches das stürzen in „`extreme Polaritäten (Macht/Ohnmacht, Böse/ Gut, Autonomie/ Selbstaufgabe) zum Inhalt hat. Zudem herrscht eine „`grenzenlose Beziehungssucht`“, die mit einer großen Angst vor „`wirklich nahen Beziehungen`“ gepaart ist und von vorne herein Enttäuschungen birgt.
Handeln, Denken und Fühlen des Borderliners
Der Borderliner entwickelt die verschiedensten Abwehrmechanismen. Einige von ihnen sind die Flucht in Drogen / Alkohol/ Medikamente/ und / oder das Entwickeln von Essstörungen. Diese Abwehrmechanismen füllen einen so großen Raum des Tagesablaufes aus, sodass kein Platz mehr für die Beschäftigung mit anderen Problemen bleibt.
Konflikte werden beispielsweise verarbeitet, indem sie „`nicht existent`“ gemacht werden. Zum einen durch Verleugnung, d.h. die Einteilung in Gut und Böse erfolgt und die Realität wird verzerrt. Der Patient gleitet in einen Dämmerzustand und die Phantasie lässt sich nicht mehr von der Realität unterscheiden.“ ` Die Anpassung der Realität an das Wunschdenken`“ erfolgt (= Depersonalisation).
Eine andere Art der Konfliktbewältigung ist das Agieren aus dem Affekt. Es dient der Spannungsreduktion und geschieht meistens autoaggressiv. Oft wird dieses Verhalten mit hoher Dramatik in Szene gesetzt. Bei dem Borderline – Syndrom handelt es sich um kategoriedenken(= Polarität). Die Fähigkeit in einer Person Gut und Böse zu sehen und zu akzeptieren liegt ihnen fern. Die positiven Eigenschaften werden maßlos idealisiert ,während die negativen Eigenschaften überhaupt nicht wahrgenommen werden. Dies geschieht umgekehrt mit den „Bösen“ genauso. Die Folge ist, dass Personen entweder idealisiert oder abgewertet werden. Der Wechsel zwischen den Extremen ist sehr hart. Aufgrund dieses harten Wechsels kommt es bei Konflikten in Freundschafts- und Liebesbeziehungen nicht selten zu unversöhnlichen Kontaktabbrüchen.
Zum Selbstbild des Borderliners ist zu sagen , dass es von „`sehr schwankend, pendelt zwischen narßistischem Größenwahn und tiefer Selbstverachtung geprägt ist. Hier ist es der harte Wechsel zwischen Ohnmacht + Allmacht mit dem der Erkrankte „kämpft“. Die Erkenntnis, dass die kindlich- phantastischen Träumen in der Welt nicht realisierbar sind, entfacht tiefe Wut bei dem Patienten. Gefühle der Ohnmacht oder Allmacht beeinflussen ihn nun im Handeln.
Eine mögliche Verhaltensweise ,die das realisieren von Träumen doch noch möglich machen soll, ist die projektive Indetifizierung. Dabei werden die „`eigenen unerwünschten Gefühle, Bedürfnisse, Wünsche und Triebe in eine andere Person projeziert`“ Die Person aud die z.B. der Selbsthass projeziert wird, ist nun das Opfer. Meist sind diese Personen mit denen beinahe eine absolute Identifikation stattfindet sehr enge Bezugspersonen. Wunsch des Borderliners ist in diesem Fall mit der Person „`eins zu sein`“. Das geschieht allerdings nur, wenn die Person frei von negativen Seiten ist. Dann wird sie nämlich idealisiert. Die Unterdrückung von Hass und Aggression ist allerdings die Folge.
Des weiteren werte sich der Borderliner auf, indem er die engen Bezugspersonen kleinmacht
und stark abwertet. So ist der Borderliner kaum zu kritisieren. Die kleinste Kritik würde allerdings ausreichen um von ihm stark abgewertet zu werden. Die Verhaltensweise hat in den zentralen Punkten Größenwahnideen und die Entwertung zum Inhalt.
Ein zentraler Abwehrmechanismus ist sie Selbstverletzung (=SV). Reichen die Spaltungsmechanismen nicht mehr aus um unangenehme Situationen und Gefühle abzuwenden, wird zur SV gegriffen. Zum einen dient das SVV zur inneren Spannungsreduktion, die nur durch extrem aggressives Verhalten erfolgen kann. Wird die SV nicht ausgeführt, kann der Borderliner in einen „ psychosenahen, alptraumhaften“ Zustand gelangen aus dem er sich nur schwer befreien kann. Somit bekommt die SV einen suchtähnlichen Charakter. Da die Schmerzempfindlichkeit stark herab gesetzt ist, „`kommt es zu wiederholtem handeln`“. Das Verhalten wird meist an den Armen ausgeführt. Man spricht von Borderline- Armen.
Im Gegensatz zu suizidalen Handlungen, die passieren aufgrund des nicht- mehr- fertig- Werdens und sich- selbst – als –scheitern- Erlebens, ist die SV eine Methode um während einer schweren Depression sich selbst zu fühlen. Meist empfindet man die Seele als „tod“ und durch das Fließen des Blutes wird sichtbar, dass der Körper noch lebt! weiterlesen schließen -
Borderliner? Borderliner!
Pro:
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Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Borderliner.....
Borderline-Syndrom?!?
Was ist das nun? Übersetzen wir das mal: Borderline: Grenzlinie ... Borderliner: einer, der die Grenzlinie überschreitet, überschreiten will? wie nun?
Wie jeder, der mein Profil gelesen hat weiß, bin ich medizinisch nicht ganz unbescholten... Aufgewachsen zwischen Ärzten & Krankenschwestern. Als Berufswunsch war schon lange für mich klar: Ärztin...
Ist zum Glück oder Unglück (ich will ja nicht über Vor- & Nachteile des Kassenarztdaseins schreiben) nichts geworden.
Man bedenke Regelstudienzeit, AIP, Facharztausbildung, Kassenzulassung etc.... nee, nee, ich wäre nicht an dem (privaten) Punkt, an dem ich bin, hätte ich den weg eingeschlagen.
Also bin ich Physiotherapeutin geworden. Mit Leib und Seele und mit nicht vermeidbaren Kosten.
Aber das ist ganz nebensächlich.
Im Zuge meiner Ausbildung habe ich mir (wie jeder angehende medizinverwandte Berufler) einen Pschyrembel (medizinischen Wörterbuch) zugelegt. Aus der Ausgabe (257. Auflage, 1994) will ich mal kurz zitieren, was hier zum Borderline-Syndrom steht:
„ Bez. Für eine psychische Störung, bei der (alternierend) Symptome einer Neurose und einer Psychose auftreten; in Abgrenzung zur Psychose fehlen echte paranoid-halluzinatorische Episoden, katatone Symptome und schizophrene Denk- und Ich-Störungen; die Symptome werden kontrolliert u.i.d.R. als krankhaft empfunden; auch bei längerem Bestehen eines B.-S. fast nie Übergang in Schizophrenie“
Man liest das und denkt sich „Bahnhof? Wie jetzt? Was nu?“
Als halbeingeweihter oder Betroffener liest sich das anders. Man liest: Ach nee, ich hab also einen am Sender, nur ganz „matschig“ bin ich noch nicht in der Birne!
Heute (fast 10 Jahre später ) ist die Medizin in punkto Definition schon weiter:
Definition: Allgemeine Bezeichnung für das Grenzgebiet zwischen Neurosen und Psychosen. Das B.-S. ist ein psychiatrisches Krankheitsbild (s. Psychiatrie), das sowohl Elemente der Neurose als auch der Psychose aufweist. Die Betroffenen wirken häufig angepasst und gesund, leiden aber gleichzeitig unter tiefgreifenden Persönlichkeitsstörungen (s. Persönlichkeit). Der Realitätsbezug (s. Realität) ist häufig eingeschränkt, und die Identität ist schwach ausgeprägt. Neurotische wie auch psychotische Symptome können phasenweise auftreten. Bei den wenigsten Betroffenen ist eine Einweisung in eine Klinik notwendig.
Aha! Gibt also auch nicht so viel wieder!
So, genug des medizinischen Gesumses.
Wenn ich jetzt nurnoch „normal“ klinge, dann ist das beabsichtigt.
Borderliner. Das sind Menschen, die sich in irgendeiner Weise immer wieder selber verletzt haben bzw. verletzen.
Sei es durch Schnitte in die Arme, Verbrennen mit Bügeleisen, Zigaretten, schlagen des Kopfes (in den meisten Fällen) gegen Wände, oder andere Formen der selbstzersörerischen Wut gegen sich.
Hilfeschreie sind es in vielen Fällen.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schwer man sich tut, es sich selber einzugestehen. Zu sagen: Ja, ich komme mit mir & meiner Umwelt nicht so klar, wie es erwartet wird. Ich habe in meinen Augen gänzlich versagt und weiß im Moment nicht mehr weiter. Ich will aber LEBEN! Nur nicht mehr so.
Und dann greift man zu „Hilfsmitteln“. Andere Leute saufen sich das Hirn weg, kiffen sich dicht bis es nicht mehr weitergeht.
Probleme können schwimmen!!!!
Hilfe annehmen. Das ist fürchterlich schwer. Im Anfang zumindest. Wenn man nicht soweit ist, das man sich eingesteht, mit sich selber & der Umwelt manchmal nicht zurecht zu kommen.
Aber dann Hilfe anzunehmen ist um so hilfreicher.
Was will ich eigentlich damit sagen?
Warum ausgerechnet heute?
Ich habe lange genug gebraucht, um mir selber einzugestehen, das ich nicht allein bin. Mit meinen Problemen sowieso nicht , aber auch ansonsten nicht.
In ein tiefes Loch ist fast jeder schon gefallen. Das Rauskommen ist sauschwer.
Für Angehörige ist es sicherlich nie leicht, mit solchen „Problemfällen“ umzugehen. Zu oft verfällt man in „iuch will Dir ja helfen und hab schon so viel angeleiert aber Du blockst ja nur ab“ ZUHÖREN! Das ist wichtig. Die Menschen reden lassen. Ihnen nicht ständig mit klugen Sprüchen ins Wort fallen.
Wenn derjenige / diejenige sich mal richtig alles wegreden kann, ist schon viel getan. Dann ist auch oft die Einsicht näher, als man vorher gedacht hat.
Betroffene: reden, reden, reden. Laßt Euch nicht immer alles vorschreiben. Versucht nicht immer, irgendwelchen Idealen zu entsprechen. Und bitte, nehmt die helfende Hand auch an.
Ich kann echt nur von Glück sagen, das ich Leute um mich habe, die irgendwann auch mich verstanden haben bzw ich sie. Helfen & helfen lassen. Leben & leben lassen.
Es gibt nur ein Leben.
Und das sollte man mit allen Sonnen- Schattenseiten leben.
Empfehlenswert zu dem Thema ist die Seite: www.rotetraenen.de
Die Bewertungskriterien hierfür sind... doof! wenn ich das mal so sagen darf!
Gruß von der Sonnenseite (so kann ich es sagen, inzwischen)
Sabo weiterlesen schließen
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