Drillingsblume Testberichte
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Pro & Kontra
Vorteile
- unbeschreibliche Farbenpracht
- wunderschöne Pflanze mit tollen Blüten und Farben
- atemberaubende Farbenpracht, einfach wunderschön
Nachteile / Kritik
- sonniger Platz erforderlich
- nicht ganz pflegeleicht
- teuer und braucht Pflege
Tests und Erfahrungsberichte
-
Mediterraner Flair in meiner Wohnung....
29.06.2004, 02:58 Uhr von
Nyneave
Bin jetzt seltener hier...aber ganz los...seid ihr mich nicht! *gg*4Pro:
atemberaubende Farbenpracht, einfach wunderschön
Kontra:
teuer und braucht Pflege
Empfehlung:
Ja
Ich sage gleich vorab, ich habe keinen grünen Daumen und die meisten meiner Pflanzen gehen mir ein, obwohl ich mich doch hingebungsvoll um sie kümmere. Es gibt genau vier Pflanzen, die bei mir überlebt haben: eine Efeutute die dankbar für alle ist, ein Bambusstab, der trotz nachlässiger Behandlung wächst und wächst, eine Aloe Vera die langsam riesige Ausmaße bekommt und meine heißgeliebte Bougainvillea mit ihrer überwältigenden Blütenpracht..
Leider reicht meine Liebe zu dieser Pflanze nicht aus, um sie dauerhaft zu halten. Nein, ich muss schon was dafür tun. Und das hingebungsvoll. Das heißt nicht, das ihr eure Pflanze unterhalten müßt, aber ihr solltet ihr doch ein wenig Zuwendung schenken. Aber jetzt erst mal die Vorstellung:
Herkunft:
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Die Bougainvillea oder Drillingsblume, wie sie auch genannt wird, kommt aus dem tropisch-warmen Südamerika und gehört zur Gattung der Nyctaginaceae (Wunderblumengewächse) und hat nicht ganz zwanzig Arten. Allerdings findet man sie auch überall im gesamten Mittelmeerraum. Der lateinische Name lautet Bougainvillea glabra oder Bougainvillea spectabilis. Die Bougainvillea erhielt ihren Namen von dem Weltumsegler Louis Antoine de Bougainville, der diese wunderschönen Pflanzen in den tropischen und subtropischen Wäldern fand.
Die Pflanze:
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an sich ist ein Kletterstrauch mit ziemlich spitzen Dornen, denen man mit gehörigem Respekt begegnen sollte. Meine armen Arme wissen ein Lied davon zu singen. :-) Die Bougainvillea kann bis zu 5 Metern hoch werden. In den südlichen Gefilden bilden diese Pflanzen oft meterlange Ranken, die sich über die Mauern ergießen, wie ein leuchtender farbiger Wasserfall. Ein für mich atemberaubender Anblick, den ich bei jedem Griechenland-Urlaub aufs neue genießen kann.
Selbst bei unseren kühleren Regionen können sich relativ schnell lange Ranken entwickeln, die man am besten an einem Spalier hochranken läßt, da sie sich nicht selbst tragen können und dass dann schön sonnig. Aber Vorsicht - wenn diese Pflanzen sich einmal frei bewegen können, dann wuchern sie ganz schön. Dagegen kann man zur Überwinterung auch Abhilfe schaffen. Die Ranken lassen sich schön zurück schneiden und nehmen einem das nicht übel.
Die Blüten:
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sind eigentlich gar keine, wie man auf den Bildern sehen kann, sondern farbenprächtige Hochblätter, die die eigentliche schlichte Blüte umgeben. Ihr könnt euch das so ähnlich vorstellen, wie beim Weihnachtsstern. Es gibt verschiedene Farben, von violett, rosa, orange, gelb oder weiß. Einfach fantastisch, die Farbenpracht!
Die Pflanze blüht vom Juni bis Spätherbst, es sei denn, man macht etwas bei der Pflege falsch oder die Pflanze ist einfach zickig. ;-) Denn leider ist die Bougainvillea nicht sehr leicht zu kultivieren, sondern sogar ein ziemlicher Härtefall - zumindest war sie das für mich.
Pflegehinweise:
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Erde
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Empfohlen wurde mir von der Blumenhändlerin eine Mischung aus Sand, Torf und normaler Pflanzenerde. Meine allerdings steht bei mir nur in ganz normaler Pflanzenerde und gedeiht trotzdem wunderbar. Also muss man sich nicht unbedingt die Mühe machen und die Pflanze in so eine Mischung stellen.
Standort
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Im Sommer sollte man die Pflanze möglichst nach draußen stellen, da fühlt sie sich am wohlsten. Es heißt, je heißer umso besser. Trotzdem sollte man auf einiges achten. Zum Beispiel möchte die Bougainvillea vollsonnig stehen und dabei windgeschützt sein und möglichst an der Südwand, wo das Mauerwerk nachts die Wärme des Tages reflektiert.
Im Winter sollten die Bougainvilleen kühl stehen. Als Überwinterungstemperatur sind 2 – 10° C empfohlen. Der Platz braucht dafür nicht allzu hell zu sein.
Düngung
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Einmal alle ein oder zwei Wochen mit einem Blühpflanzendünger. Ich habe allerdings auch oft vergessen sie zu düngen und bin dann erst nach drei oder vier Wochen dazu gekommen und das hat sie mir auch nicht übel genommen. Wie ihr es macht, bleibt euch überlassen.
Wasser
*~*~*~*
Man sollte die Bougainvillea reichlich gießen. Das wichtigste ist, daß der Wurzelballen ständig feucht ist, aber man sollte Staunässe vermeiden, da dies sonst zur Wurzelfäule und zum Tod der Pflanze führt. Und das wollen wir doch nicht, oder?
Im Winter bei kühler Überwinterung wirft die Bougainvillea die Blätter ab. Abhängend von der Temperatur reicht es oft, wenn man sie einmal alle 4 Wochen ein wenig gießt, solange das Substrat immer leicht feucht ist.
Bei Wassermangel wirft die Pflanze auch im Sommer die Blätter ab und wartet dann auf die nächste Wasserzufuhr. Aber nicht erschrecken: Wenn man Glück hat treiben auch scheinbar abgestorbene Pflanzen nach einem gehörigen Wasserschub nach einigen Wochen meistens wieder aus.
Temperatur:
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Die Bougainvillea ist relativ kältefest, sie übersteht leichte und kurze Nachtfröste, allerdings sollte man sie im Winter hinein stellen, da sie unsere hiesigen Winter nicht überleben würde. Die Überwinterung erfolgt am besten bei einer Temperatur zwischen ca. 5 und 15 °C. .
Schnitt
*~*~*~
Meistens ist ein kräftiger Rückschnitt erforderlich, wenn man die Pflanze zum Überwintern reinholen will, da die langen Ranken in der Wohnung sicherlich hinderlich sind, abgesehen davon, wirft sie im Winter sowieso meistens die Blätter ab.
Vermehrung
*~*~*~*~*~*
Meistens durch Stecklinge, obwohl sich das bei Anfängern schwierig gestaltet. Ich habe es versucht, weil meine Mutter gerne auch ein Exemplar gehabt hätte, doch zunächst ist das Bewurzeln immer kläglich gescheitert! Aber mit Geduld und Spucke....
- am besten schneidet man aus den langen Ranken ca. 30 cm lange Stecklinge
- Die Stecklinge müssen in warmem Substrat stehen – 25 °C sind gerade recht
- Ein heller und warmer Ort ist notwendig, allerdings vertragen die Stecklinge meist keine direkte Sonne und auf gar keinen Fall neben eine Heizung stellen, denn sonst gehen die Stecklinge ein.
- Bewurzelungshormone (Indolyl-Buttersäure) verwenden!
und zu guter Letzt:
- viel, viel Geduld! Es dauert manchmal Monate bis so ein störrischer Steckling bewurzelt ist! Die meisten von ihnen begehen lieber Suizid und gehen ein, statt schön brav zu leben und zu blühen. ;-)
Preis:
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Leider, leider ist diese Pflanze nicht ganz billig. Für kleine Topfpflanzen werden meist zwischen 8 und 10 Euro und für einen Meter große Exemplare ab ca. 25 Euro verlangt. Ich habe damals auf dem Gartenmarkt 20 Euro für meine gezahlt.
Fazit:
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Wer sich mediterranes Flair auf den Balkon oder die Terrasse holen möchte, dem sei diese Pflanze wärmstens angeraten. Sie ist zwar teuer und benötigt ein wenig Zuwendung, aber das dankt sie dir dann aber auch mit einer wunderbaren Farbenpracht, die deinen Balkon zum wahren Hingucker machen! Was will man mehr? weiterlesen schließen -
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Eine Exotin vom Mittelmeer in meinem Wohnzimmer
Pro:
wunderschöne Pflanze mit tollen Blüten und Farben
Kontra:
nicht ganz pflegeleicht
Empfehlung:
Ja
Leider habe ich nicht den grünen Daumen meiner Mutter abbekommen, was mich öfter mal ärgert, denn ich muß gelegentlich meine kranken Pflanzen zu ihr schaffen, daß sie sich da wieder erholen.
Seit ich das erste Mal irgendwo im Süden war, bin ich begeistert von einer farbenfrohen Pflanze, die in Südeuropa bis hin nach Afrika und Asien anzutreffen ist und dort eine unglaubliche Farbpracht entwickelt – die Bougainvillea. Und schon immer möchte ich gern eine haben. Der erste Versuch mit einer Pflanze aus dem Gartencenter ging schief und die Bougainvillea ein.
Nun haben wir vor reichlich drei Jahren mal einige Senker aus Griechenland mitgebracht und – ich sag ja, der grüne Daumen meiner Mutter, da würde sogar ein Mülleimer Wurzeln schlagen und Blätter bekommen – seitdem wuchert sie prächtig im riesigen Schlafzimmerfenster meiner Eltern. Und von dieser Pflanze habe ich dann endlich mal einen Ableger bekommen. Nun will ich euch erzählen, was mir mit ihr passiert ist.
** Herkunft **
Den Namen verdankt diese Pflanze dem Seefahrer L. A. Comte de Bougainville, der von 1766 bis 1768 die Welt umsegelte und damit geehrt werden sollte.
Die Bougainvillea aus der Familie der Nyctaginaceae stammt aus dem tropischen und subtropischen Amerika, hat sich aber inzwischen bis nach Afrika, Europa und Asien verbreitet. Die Gattung umfasst ca. 14 Arten.
** Die Pflanze **
Bougainvillea sind in der Regel dornige Sträucher oder niedrige Bäume, die teilweise lianenartig wachsen. Im Handel werden sie deshalb oft an eine Art Rankgitter oder im Ring gebunden, um den Wildwuchs im Zaum zu halten.
Bemerkenswert daran ist, daß die farbigen Enden der Triebe, die wir für die Blüten halten, in Wirklichkeit nicht die Blüten sind, sondern sogenannte Hochblätter, die die eigentliche unscheinbare, weiße Blüte umschließen. Jeweils drei Blätter bilden den Schutz für die Blüte und die entwickeln die prächtigsten Farben. In Thailand habe ich apricot, weiß, rot, magenta, violett und sogar gelb gesehen und bin immer wieder fasziniert davon.
Mein eigenes Exemplar ist irgendwas zwischen magenta und violett.
Die vier bekanntesten Arten sind:
Bougainvillea glabra, was soviel wie kahl bedeutet, wurde 1894 aus Brasilien eingeführt. Die kann bis zu 5 m hoch werden und hat karminrote Hochblätter.
Bougainvillea Alexandra ist ein Kultivar, entstand 1950 in Holland – der Hochburg von Blumenzüchtungen – und hat ebenfalls karminrote Hochblätter.
Sanderiana blüht sehr reich und wird nicht so groß. Damit eignet sie sich zur Topfkultur.
Variegata blüht dagegen sehr spärlich mit cremeweißen Blättern.
** Pflege **
Die Bougainvillea ist eine ziemlich anspruchsvolle Pflanze, wie ich bemerkt habe. Obwohl in meinem Pflanzenbuch für den Standort „für mäßig beheizte Räume, Frischluftzufuhr erforderlich, sonnige bis absonnige Standorte“ vermerkt ist, hab ich wohl mit meiner was verkehrt gemacht.
Sie stand bis vor kurzem im Schlafzimmerfenster, wo sie auch den Winter verbrachte und mir diesen Standort mit einer wahren Blütenpracht dankte. Leider war die Sonne an diesem Südfenster wohl doch etwas zuviel und sie warf vor zwei Wochen alle Blätter ab, die zum Teil sogar verbrannt aussahen. Zudem hatte ich wohl ein wenig zuviel gegossen, denn sie hatte auch noch nasse Füße.
Was sind also ihre Ansprüche?
Ein sonniger, aber mindestens heller Standort, aber keine hohen Temperaturen und zu pralle Sonne.
Kontinuierliche Feuchtigkeit, aber keine Staunässe.
Während der Blüte sollte man sie regelmäßig alle 1 bis 2 Wochen düngen. Meine hat allerdings auch ohne Dünger prächtig Blüten entwickelt.
In den Wintermonaten braucht sie einen nur mäßig temperierten Standort und mäßige Feuchte. Dann wirft sie meist die Blätter ab und macht eine Ruhephase durch.
Während des Austriebs kann man die Pflanze auch gern mit Wasser besprühen, aber das ist mir immer zu umständlich, weil ich sonst entweder das ganze Fenster naß mache oder alles bis ins Bad schleppen muß. Aber wer seiner Bougainvillea was gutes tun will...
Wer einen geschützten Balkon oder eine Terrasse hat, kann den Topf auch gern nach draußen stellen. Schließlich ist sie in ihrer natürlichen Umgebung eine Pflanze, die Hauswände und Pergolen schmückt und im Freien unter normalen Bedingungen gut gedeiht.
Leider geht das bei mir nicht, da sie im Hof entweder Vollsonne oder nur Schatten abbekommen würde.
Im Februar sollte man die Triebe um ca. ein Drittel zurückschneiden, schwache Triebe sogar bis auf 3 bis 5 Blätter. Dort bilden sich dann vermehrt die Seitentriebe, die hauptsächlich den Ansatz der Blüten hergeben.
** Schädlinge **
Besonders gern werden die Bougainvillea von den kleinen saugenden Schädlingen befallen. Ich hatte schon Thripse dran, die ich nur durch ein chemisches Mittel wieder weg bekam. Dagegen hilft übrigens gut das Besprühen mit Wasser, denn Thripse vermehren sich besonders gut bei Wärme und Trockenheit.
Da dieses Kapitel besonders zu interessieren scheint, will ich noch was zu den Schädlingen sagen.
Thripse erkennt man daran, daß an den Blättern winzige ca. 2mm lange schwarze Dinger sitzen, die wie kleine Striche aussehen. Die saugen den Saft aus den Blättern, die davon durchsichtige bis weiße Stellen bekommen. Aber oft merkt man es fast garnicht, bis man die Pflanze mal genauer betrachtet.
Man kann, wenn der Befall nicht so stark ist, versuchen, die Tierchen abzulesen - ich zerquetsche sie einfach auf dem Blatt. Aber meist hilft nur noch Chemie, da die Eier bis in die kleinsten Winkel gelegt werden. Sehr effektiv ist BI58, das man aus dem Giftschrank eines Gartencenters bekommt und dann aus großem Abstand im Freien auf die Pflanze sprüht.
** Vermehrung **
Die beim Rückschnitt abgeschnittenen Triebe eignen sich besonders gut zur Vermehrung. Das Steckholz sollte nicht zu sehr verholzt sein und noch mindestens 3 bis 5 ruhende Knospen aufweisen. Allerdings bilden sich die Wurzeln im Boden nur bei hohen Temperaturen. Deshalb ziehen wir sie eher in Wasser. Dazu muß man aber geduldig sein, denn die Stecklingen benötigen manchmal bis zu 6 Monate, ehe sie geruhen, ein Lebenszeichen von sich zu geben.
** Umtopfen **
Die Bougainvillea sollte man jährlich im Frühjahr umtopfen. Dabei muß man auf die Dornen aufpassen, die sich an den Blattachseln bilden. Bei älteren Exemplaren kann man das Verpflanzungszyklus auf 2 bis 3 Jahre ausdehnen.
** Preis **
Wenn man niemanden hat, der einem einen Steckling zukommen läßt, ist wohl auf ein gut sortiertes Gartencenter angewiesen. Ich kann mich an den genauen Preis nicht mehr erinnern, aber meine erste Bougainvillea hat damals etwas um die 20 DM gekostet.
** Mein Fazit **
Die Bougainvillea ist eine Pflanze, die besondere Ansprüche hat und nicht leicht zu pflegen ist. Allerdings ist sie offensichtlich auch robust und vermag Pflegefehler hinzunehmen. Meine hat nämlich an den Stellen der abgeworfenen Blätter wieder neue angesetzt und ich hoffe, sie wird wieder so schön wie vorher.
Sie ist teuer in der Anschaffung, aber ein dankbares, toll blühendes Schmuckstück für jeden Haushalt oder Garten. weiterlesen schließen -
Eine rassige Brasilianerin im Süden
Pro:
unbeschreibliche Farbenpracht
Kontra:
sonniger Platz erforderlich
Empfehlung:
Ja
<< Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn,
Im dunklen Laub die Goldorangen glühn,
Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,
Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht,
Kennst du es wohl?
Dahin! Dahin
Möcht ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn! >>
(Johann Wolfgang von Goethe – Italienreise)
Ach, und er hat sie vergessen aufzuzählen, neben Zitrone, Lorbeer und Myrthen gibt es ja noch die prächtigen Bougainvilleen! Pink, rot, orange, weiß, gelb – in allen Größen, Farbvarianten und Schattierungen, gefüllt und ungefüllt – ich liebe sie!
Lieben allein erreicht aber noch lange nicht, um diese wunderschöne Rankpflanze erfolgreich zu kultivieren. Anfangs habe ich eine Menge verkehrt gemacht, dabei ist es aber gar nicht so schwer, mediterranes Flair auf dem Balkon oder im Blumenfenster zu erzeugen.
Damit Euch das gelingt, schreibe ich Euch, nachdem ich die Pflanze vorgestellt habe, meine Tipps und Tricks auf, mit denen Ihr hoffentlich viel Erfolg mit der Pflanze habt.
Bougainvillea
Eigentlich ist die Bougainvillea eine rassige Brasilianerin! Und damit habe ich Euch schon ihre Heimat – Südamerika – verraten. Und dass sie zur Gattung der Wunderblumengewächse gehört, glaubt man ihr sofort!
Ich habe einen ganz tollen Link für Euch, wo Ihr sie erst einmal ansehen könnt, nämlich
http://komaluyo.com/bougainvillea.htm
Ihr braucht die fehlende japanische Schriftart NICHT herunterladen, es geht ja nur um die Bilder. Also, mal fix dorthin schauen, es lohnt sich wirklich, denn erst dort erkennt Ihr die ganze Pracht dieser phantastischen Pflanze!
Ich denke, ich habe nicht zu viel versprochen, aber nun die weiteren Infos:
Lateinischer Name und seine Entstehung
Bougainvillea glabra / Bougainvillea spectabilis
Die Bouginvillea (es gibt 20 verschiedene Arten) erhielt ihren Namen von dem Wissenschaftler Louis Antoine de Bougainville. Nach ihm benannt wurde übrigens nicht nur die Pflanze, sondern auch noch Bougainville, die größte Insel der Salomonen östlich von Neu-Guinea. Er segelte im Jahre 1766 los zu einer Weltumkreisung (es gibt von ihm dazu einen zweibändigen Bericht) und entdeckte – nicht Amerika *lach* – sondern daselbst in den tropischen und subtropischen Wäldern wunderschöne Klettersträucher.
Die Blüten
sind in Wirklichkeit gar keine – die phantastisch bunten Hochblättern (daher auch der Name Drillingsblume), die die eigentliche unscheinbare Blüte umgeben (ähnlich wie beim Weihnachtsstern) sind verantwortlich für die Farbenpracht der Pflanze. Die Blütenfarbe variiert von weiß über gelb, orange und rot zu violett. Ich verweise noch mal auf meinen obigen Link – hier sind herrliche Farben zu sehen.
Die Blüten erscheinen vom Juni bis zum Spätherbst, natürlich nur bei richtiger Pflege, zu der ich aber gleich komme.
Verblühtes muss übrigens nur bei den gefüllten Sorten ausgezupft werden – dort aber unbedingt!
Die Pflanze
Ist ein Kletterstrauch mit spitzen Dornen, die ziemlich schmerzhaft stechen und kratzen können.
In südlichen Ländern entwickeln sie meterlange Ranken (5 – 6 Meter sind keine Seltenheit), die Mauern und Gebäude überziehen. Der Anblick ist überwältigend!
Auch bei uns können sich, wenn die Voraussetzungen stimmen, schnell lange Ranken entwickeln, die man am besten an einer sonnigen Südwand emporklimmen lässt. Dass dabei ein ziemlich sparriges Gebilde entsteht, dass man platzmäßig so im Winter nicht mehr unterbringen kann, ist kein Problem – man kann sie rigoros zurückschneiden.
Die Bougainvillea hat glänzende grüne Blätter – von der Form vielleicht vergleichbar mit Zitrusgewächsen, aber kleiner. Die Blätter sind durchaus schmückend zu nennen, aber sobald die Pflanze richtig in Schwung gekommen ist und blüht, sieht man von ihnen absolut gar nichts mehr!
Die Pflege
1. Erde
Meine Bougainvilleen sitzen in ganz normaler Pflanzenerde und ich habe – da ich sehr gute Erfahrungen damit gemacht habe – auch noch keine Mischung (empfohlen wir Torf, lehmiger Erde, Sand und Einheitserde) probiert. Mindestens alle 2 Jahre topfe ich um, damit ich richtig große Exemplare bekomme.
2. Düngung
Ohne Nahrung wächst die Bougainvillea recht kümmerlich, deshalb sollte mindestens einmal in zwei Wochen ein ganz normaler Blühpflanzendünger gegeben werden.
3. Standort
Im Sommer sollte die Pflanze möglichst draußen stehen, da fühlt sie sich am wohlsten.
Ihre Ansprüche sollte dabei aber unbedingt erfüllen: vollsonnig, windgeschützt und möglichst an einer Südwand, die obendrein noch Wärme reflektieren kann. Es kann nicht heiß genug sein! . Fühlt sich die Pflanze wohl, rankt sie schnell. Eine Kletterhilfe ist dabei recht nützlich und wenn man nicht aufpasst, sind die Ranken schnell unkontrolliert sonstwohin gekrochen (sie trägt sich nicht selbst) und das Ordnen tut dann weh, sie stechen doch ziemlich
4. Gießen
Ich empfehle Euch (es gibt unterschiedliche Meinungen) reichlich zu gießen. Wichtig ist, dass kein Wasser im Untersetzer lange stehen bleibt, lieber häufiger gießen. So gefährlich Staunässe auch ist – austrocknen darf der Wurzelballen aber auf keinen Fall! Für die Pflanze an sich ist das zwar gar nicht so schlimm, aber Blüten gibt es dann eben keine.
5. Schnitt
Ein kräftiger Rückschnitt ist meist erforderlich, bevor die Pflanze zum Überwintern hereingeholt wird, denn erstens sind die langen Ranken mit Sicherheit im Weg, zum anderen wirft sie eh meist die Blätter ab.
Im Blumenladen bekommt man manchmal Hochstämmchen zu kaufen – ich selber mag diese bei Bougainvilleen gar nicht so sehr, da es mich immer dauert, die schönen Ranken einzukürzen.
6. Anzucht
Die Anzucht von Bougainvilleen kann man durchaus als schwierig bezeichnen. Farbenprächtige Stecklinge der herrlichen Pflanzen habe ich mir aus dem Süden mitgebracht und zunächst ohne jeden Erfolg zu bewurzeln versucht. Ich erspare Euch die Beschreibung der misslungenen Experimente und schreibe auf, wie es gelingen kann:
· neu getriebene lange Ranken verwenden (die lassen sich auch gut mausen *schäm*), ich hatte immer zwischen 30 – 40 cm lange, mit holzigen hatte ich nie Glück
· unbedingt Bewurzelungspulver (Hormone) verwenden! Wer es probieren möchte, kann unter http://www.pflanzen.onlinehome.de/pflege/vvermehr.htm bei vegetativer Vermehrung schauen.
· Die Stecklinge müssen in ganz warmen Substrat stehen – 25 °C sind gerade recht! Im idealsten wäre das natürlich gleich im Urlaubsland und nicht zurück im verregneten Deutschland.
· Geduld aufbringen!!! Es kann wirklich Monate dauern, bis so ein Steckling angewurzelt ist!
7. Überwinterung
Man braucht das Einräumen im Herbst nicht zu überstürzen, selbst einen leichten Frost vertragen die Pflanzen, aber nur kurzzeitig. Ich hole sie meist herein, wenn der erste ungemütlich kalte Herbsttag da ist und man den Frost schon schnuppern kann.
Als Überwinterungstemperatur sind 2 – 10° C empfohlen. Sie möchte hell stehen, aber wenn die Blätter ohnehin schon abgefallen sind, kann sie auch kühl und dunkel stehen.
Die kühle Überwinterung ist wichtig für eine schöne Blüte im kommenden Jahr.
Meinen Pflanzen kann ich leider nur ein wärmeres Winterquartier bieten; sie stehen in einem Blumenfenster, in dem sicher 16° – 18 ° C herrschen. Trotz Helligkeit und vorsichtigem Gießen werfen sie meist alle Blätter ab. Der Anblick der kahlen holzigen Pflanzen ist allerdings nicht so berauschend +lach+ Danach bleiben sie ziemlich trocken stehen (so alle 3 – 4 Wochen mal etwas gießen). Trotz dieser viel wärmeren Überwinterung als empfohlen, blühen sie gut.
Im Frühjahr dann wieder vorsichtig mehr gießen, evtl. heller stellen und nach den Eisheiligen wieder raus – ranken lassen und sich auf die Blütenpracht freuen! Ab Juli – so in unseren Gefilden – ist es dann wieder soweit.
8. Schädlinge
hatten meine Pflanzen noch nie
9. Erste Hilfe bei Pflegefehlern
Da habe ich einige Erfahrungen machen müssen. Eine Pflanze, die vergessen wurde zu gießen, sieht aus wie eingegangen. Voreilige werfen so eine Pflanze meist weg, aber man kann noch versuchen sie zu retten, indem man sie einfach regelmäßig weitergießt. Auch hier wichtig: Staunässe vermeiden. Ich habe erlebt, dass die Pflanze (ich habe sie eher aus Verdruss mitgegossen) nach ein paar Wochen wieder ausgetrieben hat. Allerdings waren die langen Ranken tatsächlich „hinüber“, aber an der Basis hat sie wieder fleißig ausgetrieben und es mir auch nicht übelgenommen. Auch scheinbar „ausgewinterte“ Pflanzen erholen sich wieder.
Tipp:
Wer nur einen warmen Überwinterungsplatz zur Verfügung hat, kann einen Gärtnertipp probieren. Man gibt die Pflanze zunächst in eine kurze Ruhephase, wo sie recht kühl, unbedingt trocken und hell stehen muss – so ein Plätzchen müsste für 4 Wochen zu finden sein. Danach stellt man sie ins Warme und gießt regelmäßig. Sie treibt aus und wird blühen! Ich habe dabei aber immer ein wenig Bedenken, dass ich die Pflanze zu sehr strapaziere und würde es nicht laufend bzw. mit allen Pflanzen empfehlen. Für einen besonderen Anlass aber kann man es ruhig einmal probieren.
FazitDiese rassige Brasilianerin kann ich allen empfehlen, die ein wenig mediterranes Flair auf den Balkon zaubern möchten. Große Pflanzen sind nicht unbedingt preiswert, aber man kann durchaus auch kleine preiswertere Pflanzen z.B. im Baumarkt kaufen. Bei richtiger Pflege wachsen sie sehr schnell!
Die Bougainvillea ist eine dankbare Kübelpflanze, mit der auch Anfänger (nach meine guten Tipps *lach*) prima zurecht kommen müssten.
Und noch ein letzter Tipp: Möchte man den Bougainvillen-Sommer einfangen, kann man auch ein wenig von der Blütenpracht abzupfen und trocknen – in eine Schale gelegt ist sie auch im Winter noch ein herrlicher Farbtupfer in der Wohnung! (Auch für Blüten aus dem Urlaub bestens geeignet!)
Einen recht schönen blütenreichen Sommer wünscht Euch
(c) Corni weiterlesen schließen
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