Pro:
relativ zeitnah, beispiel einer theatertheorie, leicht lesbar, vielfalt der charaktere
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
1. Kurzbiographie
2. Inhalt "Der gute Mensch von Sezuan"
3. Die Epischen Verweise
4. Die Charaktere
1. Bertold Brecht wurde am 10. Februar 1898 in Augsburg geboren. Nach der Volksschule legte er 1917 das Notabitur (wg. Krieg) an dem Realgymnasium in Augsburg ab. Er siedelte nach München um, wo er Literatur, Medizin und Naturwissenschaften bis er 1918 als Lazarettsoldat eingezogen wurde. Im Verlauf der 20er Jahre tritt die Sympathie mit den Kommunisten in den Vordergrund der Schriften Brechts. Er kritistiert Gesellschaft Mißstände anhand der Grundlage des Kommunismus, er tritt aber bis zu seinem Tod nie der KPD bei. Der wohl größte Erfolg in den 20er verzeichnet Brecht mit der "Dreigroschenoper", die als erstes Werk des epischen Theater gilt. Durch die Verfolgung der Sympathisanten der kommunistischen Idee nach dem Reichstagsbrand am 28.02.1933 fieht Brecht nach Dänemark, wo er bis 1938 bleibt. In dieser Zeit des "Exils" entsteht "Das Leben des Galilei". Brecht muss weiter nach Finnland flüchten, als die deutschen Truppen in Dänemark und Norwegen einmarschieren. Am 19. April 1941 findet die Uraufführung des Stücks "Mutter Courage und ihre Kinder" in Zürich statt. Brecht zieht es danach weiter in die USA, wo er sich in Santa Monica niederließ und Mitglied beim "Council for a Democratic Germany" wurde. Nachdem er in den Vereinigten Staaten als Anhänger des Kommunismus bezeichnet wird, muss er auch aus den USA fliehen. Es folgt die Einreise 1949 nach Ostberlin, wo er das "Berliner Ensemble" gründet. 2 Jahre später wird Brecht mit dem DDR-Nationalpreis ausgezeichnet. Am 14. August 1956 stirbt Bertolt Brecht an den Folgen eines Herzinfarkts.
2. In "Der gute Mensch von Sezuan" werden 3 Götter herab auf die Erde geschickt mit der Mission mindestens einen guten Menschen zu finden. Als diese in Sezuan ankommen, ist nur Shen Te ( eine Prostituierte) bereit die den Göttern eine Herberge für die Nacht zu hinterlassen. Als Dank für diese Geste schenken sie Shen Te ein paar Taler, von denen Shen Te einen kleinen Tabakladen kauft. Shen Te ist sehr naiv und gutmütig und kann trotz ihrer Wirtschaftlichen Situation keine Bitten der anderen abschlagen, die diese Situation ausnutzen. Den Laden hat Shen Te von Shin gekauft, diese macht Shen Te nun für ihre Lage verantwortlich, das Sie kein Essen und Unterkunft für ihre Kinder hat. Mit der Zeit werden es immer mehr Leute die Shen Te ausnutzen, aber irgendwann ist Shen Te verschwunden und es taucht ihr Verwandter Shui Ta auf, den Shen Te vorher erfunden hat. Als Shui Ta auftaucht, sollte dem Leser klar sein, dass Shen Te und Shui Ta eine Person sind. Nun beginnt das große Aufräumen, den Shui Ta verkörpert im Gegensatz zu Shen Te den knallharten Geschäftsmann, dessen Ziel der eigene Profit ist. Shui Ta weitet den Tabakladen bis zum Schluss in eine Fabrik aus, in der alle Personen arbeiten die Shen Te anfangs ausgenutzt haben. In dieser Zeit, treffen Shen Te und Sun zum ersten mal aufeinander. Sun verkörpert anfangs die Person eines gescheiterten Fliegers, den Shen Te vor dem Selbstmord bewahrt. Sun erzählt ihr, dass er Geld braucht um wieder eine Arbeitsstelle zu bekommen. Er gibt vor, dass er Shen Te lieben würde und sie heiraten will. Shen Te leiht sich Geld und gibt dieses an Sun weiter, damit dieser sich seinen Traum erfüllen kann vom Fliegen.
Es kommt immer wieder zu Spannungen zwischen Shui Ta und seinen Arbeitern, dieses eskaliert als Sun Shui Ta beschuldigt Shen Te entführt oder getötet zu haben. Es kommt zur Verhandlung gegen Shui Ta. Im Vorfeld der Verhandlung vergiften die Götter das Essen des zuständigen Richter und übernehmen dann selbst den Vorsitz der Verhandlung.
Shui Ta gibt sich in der Verhandlung als Shen Te zu erkennen und sie bekennt, dass Sie nicht die Erwartungen der Götter erfüllt hat. Die Götter entschweben auf einer rose Wolke und lassen die nach Hilfe flehende Shen Te im Stich.
3. Dieses Werk lässt sich sehr gut in die Epische Theatertheorie von Brecht einordnen. Am Anfang beginnt es schon mit dem Prolog, in der ein Darsteller aus seiner Rolle heraustritt (in diesem Fall ist es Wang) und dem Zuschauer die aktuelle Situation schildert. Das dieses Stück nicht nach dem klassischen Form geschrieben ist, wird am deutlichsten im Spannungsaufbau deutlich. Während im klassischen Theater auf einen Höhepunkt zugesteuert wird (s. "Emilia Gallotti"), also ein Spannungsaufbau stattfindet wird durch die Zwischenspiele zwischen den einzelnen Bildern ein Spannungsabbruch verursacht. D.h , dass in der klassischen Form, die Aufzüge miteinander harmonieren und aufeinander aufbauen, hingegen im epischen Theater muss jedes Bild für sich gesehen werden. Weitere Elemente für das Epische Theater sind der Botenbericht, z.B Wang verkündet die Ankunft der Götter während des Prologs. Ein anderes Indiz ist das "Lied des achten Elefanten", das hier den Verfremdungseffekt symbolisiert. Die Mutter von Sun, beschreit hier die Charaktereigenschaften ihres Sohnes, in dem sie ihn in einen Elefanten transferiert. Das Ende ist wohl der größte Bestandteil des Epischen Theater. Während im klassischen Theater vermittelt wird: "es war immer so, es ist so und es wird immer so sein", wird dem Zuschauer bei Brecht durch das offene Theater die Entscheidung selbst überlassen. Brecht lässt somit den Weg offen durch den Epilog. Der Zuschauer wird somit aktiv am geschehenen beteiligt. Genauso wie am Anfang des Stücks tritt auch am Ende einer der Darsteller vor den Vorhang und tritt mit dem Zuschauer in Kontakt und schildert ihm alles, damit der Zuschauer nun selbst das geschehene weiter denkt.
4.
Shen Te: Sie ist die Mutter Theresa von Sezuan, wird aber nur ausgenutzt in allen Lebenslagen (s. Sun).
Shui Ta: Er ist das Gegenteil von Shen Te, obwohl Shen Te Shui Ta ist. Shen Te verkörpert den Kapitalisten der Geld über die menschlichen Gefühle stellt und keine skrupel besitzt. Ohne Shui Ta, würde es Shen Te wohl nicht mehr geben, da er Vorraussetzung für ihr überleben ist.
Die 3 Götter: Sie verkörpern das Gegenteil, von dem was wir Menschen uns als Götter vorstellen. Sie verstoßen selbst gegen die göttlichen Gebote ( geben Shen Te Geld, gestehen das Scheitern der Mission nicht ein). Alle drei haben unterschiedliche Charakterzüge, während der 1.Gott Befehle gibt also sehr autoritär wirkt, ist der 2. Gott sehr realistisch. Der 3. Gott gleicht eher einem Menschen von seinen Verhaltensweisen.
Wang: Er ist der Vermittler zwischen der göttlichen und menschlichen Welt. Er hat sonst keine besondere Funktion. weiterlesen schließen
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