Bundeswehr Testberichte
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
Pro & Kontra
Vorteile
- nichts, wovor man sich zu fürchten braucht
- Kameradschaft
- Erfahrungswerte
- Kameradschaft, viel Bewegung, neue Erfahrungen sammeln
- neue Erfahrungen
Nachteile / Kritik
- unfreundliche \\\"Ärzte\\\" Freiheitsberaubung Zeitverschwendung evtl. Nachuntersuchungen durch Spezialärzte
- AGA
- Willwnssache
- Befehl und Gehorsam, wenig selbstständiges Denken, viel Stress, Verletzungsgefahr, anstrengend
- EKG
Tests und Erfahrungsberichte
-
Meine 9 Monate in Kurzfassung
4Pro:
Kameradschaft
Kontra:
AGA
Empfehlung:
Ja
Hallo ihr,
Nun wird es Zeit euch mal von meinen letzten 9 Monaten zu berichten.
„Die Zeit bei der Bundeswehr“
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Anfangs ein paar Erklärungen zur Bundeswehr im Allgemeinen damit ihr die Zusammenhänge später besser versteht.
Dienstgrade
~~~~~~~~~~
Es gibt bei der Bundeswehr 3 verschiedene Laufbahnen in denen sich die Dienstgrade wie folgt gliedern.
Mannschaftslaufbahn(in die kommt man wenn man seinen Grundwehrdienst antritt)
*****************************************************
Schütze/Grenadier/Flieger/Matrose
(Die Bezeichnung ist abhängig von der Teilstreitkraft; Heer/Luftwaffe/Marine)
Gefreiter(wird man nach 3 Monaten)
Obergefreiter(nach nochmals 3 Monaten)
Hauptgefreiter(nach insgesamt 12 Monaten)
Stabsgefreiter(nach 2 Jahren/keine Pflichtbeförderung)
Oberstabsgefreiter(nach etwa 4 Jahren/keine Pflichtbeförderung)
Unteroffizierslaufbahn(diese Laufbahn kann man nach eigenem Willen einschlagen)
Dauer : zwischen 4 – 8 Jahren
***************************************************
Unteroffizier(kann man nach 1 Jahr werden
Fahnenjunker(Offiziersanwärter/ist eine andere Laufbahn aber zählt bis zum Erreichen der Offiziersdienstgrade zu den Unteroffizieren)
Stabsunteroffizier(nach etwa 2 Jahren)
Feldwebel( ist eine extra Laufbahn, zählt aber zu den Unteroffizieren)/nach etwa 2 Jahren
Fähnrich(siehe Fahnenjunker)
Oberfeldwebel(etwa nach 4-6 Jahren)
Oberfähnrich(siehe Fahnenjunker)
Hauptfeldwebel(nach 10 bis 12 Jahren/ all die Angaben sind abhängig von der Teilstreitkraft sowie von den freien Stellen und der Leistung des Soldaten)
Stabsfeldwebel
Oberstabsfeldwebel
(Die Beförderung zum Ober/Haupt/Stabs/Oberstabsfeldwebel sind abhängig davon ob Stellen für die Dienstgrade frei sind und ob eine entsprechende Leistung vom Soldaten gezeigt wurde)
Offizierslaufbahn( kann man auch schon von Begin an einschlagen)
Dauer : 12 Jahre
**************************************************
Leutnant(nach etwa 3 Jahren)
Oberleutnant(nach etwa 6 Jahren)
Hauptmann(nach 8 bis 10 Jahren)
Stabshauptmann(wird nur noch selten vergeben)
(alle Beförderungen sind genauso Voraussetzungen unterlegen wie bei den oben genannten,
daher kann man nicht immer genau sagen dass man nach so und so vielen Jahren befördert wird/ man kann es nur etwa sagen)
Kommandeurslaufbahn(kann man nach der Offizierslaufbahn einschlagen)
Dauer : ist nur als Berufssoldat möglich
***************************************************
Major
Oberstleutnant
Oberst
Brigadegeneral
Generalmajor
Generalleutnant
General
(wie bei allen anderen sind die Beförderungen von den oben genannten Faktoren abhängig)
Und nun noch ein paar bundeswehrspezifische Begriffe:
*****************************************************
Batallion : Umfasst mehrere hundert (manchmal auch mehr als tausend)Soldaten/ ist in
Kompanien unterteilt/ist einer bestimmten Waffengattung zugeteilt
Waffengattung : z.B. ABC-Abwehr,Heeresflieger,Jäger,Panzergrenadiere,Fallschirmjäger
Kompanie : Teileinheit eines Batallions(umfasst bis zu 250/300 Soldaten)/ ist in Züge unterteilt
Zug : Teileinheit einer Kompanie(umfasst bis zu 40 Soldaten)/ ist in Gruppen unterteilt
Gruppe : Teileinheit eines Zuges(umfasst bis zu 12 Soldaten)/kann in Trupps unterteilt werden
Trupp : Teileinheit einer Gruppe(umfasst bis zu 5 Soldaten)
Jedes Batallion hat einen Kommandeur
Jede Kompanie einen Kompaniechef
Jeder Zug einen Zugführer
Jede Gruppe einen Gruppenführer
Ebenso hat jede Kompanie einen Spieß der Verantwortlich für die soldatischen Bedürfnisse ist (also Verpflegung/Unterkunft/Anträge jeder Art und sonstige Kompanieinterna)
AGA = allgemeine Grundausbildung
SGA = spezial Grundausbildung
ATB = allgemeine Tauglichkeitsbefähigung
Stab = die Leitungsabteilung der Bundeswehr/ in Abteilungen gegliedert
S1 = Personalabteilung
S2 = Alarmwesen
S3 = Organisation und Ausbildung
S4 = Materialbewirtschaftung
S5 = CIVIC(nur im Verteidigungsfall vorhanden) Zusammenarbeit zwischen Armee und
Zivilbevölkerung
S6 = Technik und Informationstechnik
KWEA = Kreiswehrersatzamt
BIWAK = Übung im freien Gelände
Aber nun endlich zu meiner Geschichte.
1.) Die Musterung
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Wie jeder in meinem Alter damals musste ich zur Musterung in das nächstliegende KWEA.
Ich war in der 13ten Klasse und war der letzte aus meinem Jahrgang der hin musste. Also hieß es auf nach Neuruppin.Es war ein schöner warmer Sommertag und ich war in neugieriger Erwartung was sich mir da wohl bieten würde.
Endlich angekommen gesellte ich mich zu 5 anderen „Glücklichen“ die ebenfalls gemustert werden sollten. Zuerst mal saß ich 2 Stunden rum nur um dann einen 2seitigen Fragenbogen, über meine Person , ausfüllen zu dürfen.
Dann kam aber schon der körperliche Test.
Orinprobe abgeben, Hörtest, Sehtest, wiegen, messen und allgemeiner Gesundheitstest.
Als das dann endlich geschafft war kam noch der Test der allgemeinen Leistungsfähigkeit.
Ich kam also in einen Raum in dem mehrere Computer standen. Der nette Man dort teilte mir mit das ich nun einen Test machen „dürfte“ der je nach meinen Leistungen immer auf höhere Stufen schaltet.
1.) Reaktionstest.
Mann hat ein Schaltpult an dem ein Dreieck, ein Viereck , ein Kreis und ein Kreuz zu sehen sind, ebenso eine Taste für hohen Ton und eine für niedrigen Ton.
Dann erscheinen auf dem Monitor die Symbole und Töne in zufälliger Reihenfolge und man muss reaktionsschnell auf die entsprechende Taste drücken.
Ich saß ne halbe Stunde an dem Test weil er zugegeben nicht schwer ist und man sehr leicht auf die höheren Ebenen kommt.
2.) Logisches Denken
Man bekommt Rätsel vorgesetzt bei denen man logisches Denkvermögen beweisen muss.
z.B. : mehrer Zahnräder sind zu sehen und die Bewegungsrichtung von diesem.
Nun muss man sagen in welche Richtung sich ein ausgewähltes Zahnrad dreht, in Abhängigkeit zum ersten.
3.) Mathe
Allerlei mathematischen Aufgaben zur Division, Multiplikation, Subtraktion und Addition.
Wenn dieser Test vorbei ist kommt man noch zum Wehrdienstberater und führt ein Gespräch über den Verwendungszweck den man gern hätte(wird aber meist nicht berücksichtigt)
Ich war noch bei einem Offizier um mich über die Offizierslaufbahn zu erkundigen.
(damals war ich noch sicher dass ich später Offizier werden würde)
Mein Resultat war das ich T1 war und jeden Verwendungszweck ergreifen konnte den ich wollte.
(Bei der Musterung wird man in Tauglichkeitsstufen eingeteilt, von T1 bis T5)
Bei niedriger Tauglichkeitsstufe werden manche Verwendungszwecke gestrichen die von der Person aufgrund körperlicher und geistiger Eigenschaften nicht durchgeführt werden können.
Ich war schon n bisschen stolz auf mich da ich der einzige in meinem Jahrgang war der T1 bekommen hatte
Also war ich fest überzeugt am 1.7.2003 zu den Jägern zu kommen und dort nach der AGA Scharfschütze zu werden.
Aber es kam anders als ich dachte.
Also bis zum 1.7. noch immer kein Bescheid angekommen war wann ich nun zum Dienst erscheinen sollte macht ich mir zuerst keine Sorgen sondern genoss erst mal den Sommer.
2 Wochen vor dem 1.10 rief ich beim KWEA an weil ich nun doch endlich das Kapitel Bundeswehr beginnen wollte.
Der Man am Telefon macht mir sofort einen Termin und bestellte mich nach Neuruppin.
Als ich dort eintraf entschuldigte er sich mehrfach und teilte mir mit das ich übersehen worden war/ durchs Raster gefallen.
So ziemlich alle Stellen für die AGA waren zum 1.10 schon weg und mir blieben nur noch 3 Auswahlmöglichkeiten.
ABC Abwehr in Prenzlau
Panzergrenadier in Bayern
Marine in der Nähe von Bremen
Ich entschied mich aufgrund der Nähe zu meiner Heimat für Prenzlau
( nördliches Brandenburg/ 50 km zur polnischen Grenze)
Und pünktlich am 1.10 sollte das Abenteuer beginnen.
2.) Die AGA
~~~~~~~~~~~~~~~
Ich und ein Freund von mir der auch nach Prenzlau zur BW musste fuhren also am 1.10 in Richtung Uckermark.
Auf meinem Einberufungsbescheid stand: „Melden sie sich bis 14.00 Uhr bei der 3./805“
3./805 heißt ; 3 Kompanie des Batallions 805
In freudiger Erwartung betraten wir also das Kasernengelände, vorbei an vielen Leuten in Grün mit seltsamen Zeichen auf der Schulter.
Bei der dritten Kompanie angekommen standen noch etwa 150 andere mit uns vor dem zweistöckigen Gebäude das für die nächsten 3 Monate unsere Heimat sein sollte.
Nach einer Weile kam ein Mann aus dem Gebäude und zählte Namen auf die sich dann in Reihe anstellen sollten.
Ich war auch dabei.
Wir wurden nun in die Kompanie geführt und mussten uns dort allenmöglichen Dingen unterziehen.
Wir wurden nach vorherigen Berufen, Ausbildungen und Qualifikationen befragt, Blutdruck wurde gemessen, ein Drogentest fand statt und auch ein Sehtest wurde nochmals durchgeführt.
Dem folgte eine ärztliche und zahnärztliche Untersuchung sowie der Empfang der Bundeswehr Ausrüstung.
Da stand ich nun. Einen Rucksack auf dem Rücken, eine große Tasche in der einen und meine Reisetasche in der linken sowie einem Seesack auf der Schulter betrat ich meine Stube die ich zusammen mit 9 anderen bewohnen sollte.
Es ging mir ganz gut, ich war zwar nervös wegen der Dinge die mich noch erwarten würden aber ich war guter Dinge.
Nun ging es erstmal ans Spint(der Schrank den jeder Soldat für sich hat) einräumen.
Natürlich mussten die Dinge in einer ganz bestimmten Reihenfolge und Ordnung im Spint hängen.
Die T-Shirts und Hemden oben, die Uniformen mussten so hängen das die Deutschlandfahnen auf einer Höhe waren.
Die Hemden mussten auf A4 Größe gefaltet sein und auch das Geschirr musste in einer bestimmten Reihenfolge gelegt werden.
Diese Arbeit war sehr zeitaufwendig und nervig da den Ausbildern immer wieder etwas einfiel was man falsch machte, das änderte sich auch im Verlauf der gesamten AGA nicht.
Aber nun sollte es losgehen.
Unser Gruppenführer war ein Feldwebel, ein sehr ruhiger aber dennoch Autorität ausstrahlend.
Er war aber der einzige der Ausbilder der sich so präsentierte, die anderen bevorzugten die „ANSCHREIEN HILFT SCHON“ Variante.
Wir wurden raus gerufen und mussten auf dem Flur antreten.
Auf dem Boden war eine gelbe Linie und unsere Fußspitzen mussten genau an die Linie anstoßen(WEHE einer hatte sie mal übertreten, dass gab immer richtig Ärger).
Unser Zugführer stellte sich vor, ein Oberfeldwebel, er beschrieb uns das was uns in den nächsten Monaten erwarten würde.
Eine Ausbildung zum Soldaten, Umgang mit Waffen, medizinische Versorgung von Kameraden, allgemeine soldatische Umgangsformen, Formaldienst, allgemeiner militärischer Dienst und noch vieles mehr.
Klang sehr spannend fand ich.
Das nächste was er sagte war dass wir in 3 Wochen auf einen Truppenübungsplatz fahren würden wo wir im Wald leben würden und auch mit scharfer Munition üben würden.
Darum müssten wir in den nächsten 3 Wochen die Ausbildung an allen Waffen abgeschlossen haben(Das ist normalerweise nicht üblich da man sich dafür doch etwas mehr Zeit lässt)
Und somit ging es gleich am nächsten Morgen los.
5:00 Uhr = Wecken
bis 5:15 = Waschen(mit 40 Mann im Zug mussten wir uns 10 Waschbecken teilen)
bis 5:30 = Stuben und Revierreinigung
(Jede Gruppe erhielt ein Revier in der Kompanie, z.B.: Toilette, Flur, Treppe, Fehrnsehraum, welches sie zu säubern hatte)
ab 5.30 = Frühsport
von 6.00 bis 6.15 = Frühstücken
(Über das Frühstück kann man nichts Negatives sagen, für jeden 2 Brötchen sowie eine Auswahl an Käse, Wurst, Konfitür und anderen Aufstrichen, Kaffee, Milch, Kornflakes und auch Obst. Aber der kurze Zeitrahmen ließ kaum Zeit um das Essen zu genießen, es glich mehr einem hinunterschlingen)
ab 6.15 = Frühsport
ab 7.00 = Kompanieantreten und Befehlsausgabe für den Tag
Ab 7.15 = Beginn der Ausbildung
Von 12.00 bis 13.00 = Mittagspause
(In der AGA wird die Mittagspause allerdings auf eine halbe Stunde beschränkt sodass man etwa 25 Minuten zum Essen hat und dann die Ausbildung fortsetzt)
bis 16.00 Ausbildung
ab 16.30 Abendbrot.
Ab 17.00 = Dienstunterbrechung
(Wenn die Ausbilder Lust hatten dann fiel die Dienstunterbrechung aus und wir hatten bis 23.00 Uhr Dienst, das war vor allem in den ersten 3 Wochen so)
21.30 = Antreten in der Kompanie,Vollzähligkeitskontrolle,Stuben und Revierreinigung,Waschen, Abendsport
ab 23.00 = Zapfenstreich(Licht aus, Augen zu )
Das ist so der allgemeine Tagesablauf in der Grundausbildung gewesen.
Die ganze Zeit zu beschreiben würde zu lange dauern und wäre auch langweilig, darum werde ich auch ein paar Schlüsselerlebnisse und die grundlegenden Ausbildungen beschreiben.
3.)Ausbildungen
~~~~~~~~~~~~~~~~
1.)Waffenausbildung
~~~~~~~~~~~~~~~~~
Hierbei wird einem der Umgang mit den Waffen der Bundeswehr beigebracht:
G 36(die Standardwaffe der deutschen Soldaten, MG 3 (ein Maschinengewehr),
leichte Panzerfaust, P3(schwere Panzerfaust), MP (Maschinenpistole), P8/P1
(Pistole)
Mann lernt alle Waffen zu zerlegen und auch wieder zusammen zu setzten, um im Fall der Fälle Störungen beheben zu können und auch um die Waffe richtig reinigen zu können
(jedes Teil )
Ebenso werden einem alle Sicherheitsbestimmungen beigebracht die man so wissen sollte um einen sicheren Umgang mit der Waffe gewährleisten zu können.
- lauf nicht vor einer geladenen Waffe
- spiel nicht mit der Waffe
- achte immer darauf dass die Waffe gesichert ist
und noch viele viele mehr.
(Die wurden auch gelegentlich abgefragt und wenn man sie nicht wusste wurde man mit Liegestützen bestraft)
2.)“Allgemeines Soldatenquälen“
(so habe ich es genannt)
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Dabei ging es darum, „wie gleite ich auf dem Boden durch Schlamm und Dreck immer und immer wieder, wie viele Liegestütze können die Soldaten machen ohne zu kotzen, wie viele Runden können sie um den Sportplatz rennen ohne zu kotzen und so weiter.
Da ich in der ABC (Atomare, Biologische und Chemische) Abwehr war wurden wir auch in dem Sektor ausgebildet.
Ihr kennt vielleicht die Leute in den Stahlwerken die immer solch silberne Ganzkörperanzüge mit Atemschutzmaske tragen um die Hitze ertragen zu können.
So etwas hatten wir auch, und wurden im Verlauf darauf getrimmt die Maske in 7 Sekunden auf zu haben und den Anzug in 14 Sekunden.
Dass bedarf viel Übung, und ihr könnt mir glauben die haben wir bekommen, jeden Tag.
In diesem Ganzkörperkondom durften wir dann auch noch Liegestütze machen, rennen oder einfach nur nach Belieben der Ausbilder darin in der Gegend rum laufen.
Es wird ziemlich warm unter der Maske und gerade wenn man schnell atmet wird die Luft sehr dünn und man beginnt sehr leicht zu Hyperventilieren.
Außerdem sammelt sich der Schweiß in der Maske und es wird irgendwann sehr ekelhaft.
Ebenso hat die Maske die dumme Angewohnheit von Innen zu beschlagen wenn sie nicht dicht ist, und unsere Masken passten hier und da nicht, was zur Folge hatte das sie sehr oft von innen beschlugen und die Sicht gleich Null war.
Also dieses Kapitel der Ausbildung habe ich gehasst.
3.) Sportliche Ausbildung
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Rennen, Laufen, Sprinten, Liegestütze, Situps, Schwimmen, Fußball und auch Rugby.
All das machten wir in unser AGA regelmäßig.
Es dient zur allgemeinen Fitness und teilweise auch zur Bestrafung da man generell mit sportlichen Übungen bestraft wurde wenn man irgendwelche Fehler machte, ungehorsam war und einfach manche Dinge nicht wusste.
4.)Formaldienst
~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Im Gleichschritt marschieren mit bis zu 160 Mann.
Um Kurven gehen im Gleichschritt, rechts abbiegen, links abbiegen und auch singen von irgendwelchen stupiden Liedern in der Formation.
Auch wenn Formaldienst nicht unbedingt spannend war, war es zumindest immer erholsam und eine willkommene Abwechslung zum sonstigen Dienst.
Und beim Gelöbnis wirkte es einfach toll als wir alle im Gleichschritt auf den Platz marschierten.
5.)Helfer im Sanitätsdienst
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Hierbei lernte man wie man Leute aus Fahrzeugen bergen kann, Soldaten aus Schützengräben befreit, Verbrennungen, Brüche, Verstauchungen behandelt und sonstige erste Hilfe Maßnahmen durchführt.
Natürlich unter militärischen Gesichtspunkten und auch unter Kriegsbedingungen.
Eine Übung war mal das bergen eines Kameraden aus Feind Gebiet.
Wir fanden ihn schnell aber er war bewusstlos(natürlich alles nur ein Szenario).
Es war offensichtlich dass er ein Messer im Oberkörper hatte, aber als wir ihn behandeln wollten wurde eine Granate gezündet die über eine Angelsehen mit seinem Arm verbunden war. Sobald wir ihn von dort wegbringen wollten lösten wir ungewollt die Granate aus.
Im Ernstfall wären wir alle tot gewesen.
Also lernt man bei dieser Ausbildung nicht nur die erste Hilfe sondern auch darauf auf Fallen und besondere Umstände zu achten, denn es geht ja im Notfall immer auch um das eigene Leben.
6.) Sonstige Ausbildungen
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Das Schießen mit scharfen Waffen, das Leben im Feld, das Aufschlagen und Tarnen eines Lagers.
All das lernten wir auf so genannten BIWAK’s
Wir hatten 3 Stück in unsere AGA.
Eins über 2 Wochen, eins über 5 und eins über 4 Tage.
Ich muss sagen das Schießen macht viel Spaß und ist auch sehr spannend aber das Schlafen im freien ist im November und Dezember nicht gerade angenehm und sehr kalt.
Aber es hat uns alle sehr zusammengeschweißt und die Kameradschaft untereinander sehr geprägt.
Diese BIWAK’s waren immer das Schlimmste aber wenn man es geschafft hatte war man sehr stolz auf sich.
25 Km Märsche, nächtelanges Liegen in Stellungen und Beobachten des Gebietes, Verlegen von Stacheldraht, Minenaufspüren, Feuer machen, Streife laufen waren Dinge die in den BIWAK’s immer wieder machen mussten und welche diese Unterfangen immer sehr stressig machten da man von 0 bis 24 Uhr Dienst hatte und teilweise tagelang nur 3 Stunden Schlaf die Nacht hatte(nicht immer zusammenhängende Stunden).
Alles in allem kann man sagen das die AGA zwar sehr stressig ist und von disziplinarischen Maßnahmen gekennzeichnet ist, man aber lernt sich in einem Gefüge unterzuordnen, Befehle anzunehmen und am wichtigsten, man lernt was Kameradschaft ist.
Denn ohne den Zusammenhalt untereinander hätte man in der Bundeswehr keine Chance
und würde unter dem psychischen und physischen Druck zusammenbrechen.
4.) Die Zeit nach der AGA
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Nach der AGA wurde ich in die 1 Kompanie versetzt.
Die erste Kompanie ist verantwortlich für den Stab und die Versorgung des Batallions.
Sie beinhaltet die Küche, die Instandsetzungsabteilung(für Fahrzeuge und Material) sowie den Stab.
Ich landete im Stab und durfte die letzten 6 Monate in der S3 Abteilung absitzen wo ich in der Buchhaltung tätig war.
Mein Chef war ein Major und ich war die erste Zeit vor Erfurcht fast starr.
Denn in meiner AGA haben mich Unteroffizier und Stabsunteroffiziere zugebrüllt und mir Disziplin eingehaucht(oder es versucht ).
Und nun ist mein Chef ein Major der zich mal höher als so ein kleiner Stabsunteroffizier ist.
Aber dann lernte ich die Vorzüge des Stabes kennen.
Hier ging es darum zusammen zu arbeiten.
Der Major behandelte mich und die andern in der Abteilung genauso mit Respekt wie wir das ihm gegenüber taten.
Denn hier war alles von einem guten Chef-Arbeiter Verhältnis abhängig.
Im Stab laufen noch viele andere hohe Dienstgrade rum die man in der AGA nie zu Gesicht bekam.
Hauptmänner, Hauptfeldwebel, ein Oberstleutnant und noch viele mehr.
Nach einer Weile war es bei vielen so dass man sich sogar duzte und schon eine Art Freundschaft aufgebaut hatte.
Außerdem hatte man endlich geregelte Arbeitszeiten.
Von 7.00 bis 16.30 Uhr.
Der Dienst gestaltete sich zwar als stressig aber trotzdem sehr angenehm.
Wie normale Büroarbeit eben.
Und nach Dienst konnte man mit den anderen Kameraden gemütlich vor dem Fernseher bei einem Bier den Tag ausklingen lassen.
Der schönste Tag war allerdings Freitag weil man wusste dass es nun nach Hause zu Freundin und Familie ging.
Es war schon immer um 11.45 Uhr Dienstschluss und ich war 1 Stunde später zuhause.
Die letzten 3 Monate waren am schönsten.
Ich war inzwischen Obergefreiter und hatte ein gutes Verhältnis zu fast allen höheren Dienstgraden im Stab.
Auch die Gefreiten und Schützen die in den Stab kamen hatten Respekt davor wenn ein Obergefreiter ihnen was sagte.
Aber meistens half man sich gegenseitig oder unterstützte den anderen wenn der Hilfe brauchte.
Unter Mannschaftsdienstgarden besteht keine Befehlsgewalt und darum ist man mehr darauf bedacht sich gegenseitig zu helfen und nicht sich dauernd zu sagen welchen Dienstgrad man doch hat und das man ja schon viel länger dabei ist.
Alles Blödsinn, wir saßen ja nun mal alle in einem Boot und mussten versuchen uns die Zeit so gut wie Möglich zu machen.
Als die Zeit zu Ende ging tat es mir fast ein bisschen Leid zu gehen.
Meinen anfänglichen Entschluss Offizier zu werden hatte ich nach der AGA abgelegt da es mir doch nicht so toll erschien 12 Jahre bei der Bundeswehr zu bleiben.
Und so entschloss ich mich am 1.7.2004 mit all meinen AGA Kameraden die Bundeswehr zu verlassen.
Ich blicke auf diese Zeit mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück.
Möchte sie aber auf keinen Fall missen, da sie trotz aller Anstrengungen doch schön und erlebenswert war.
Ich grüße alle Soldaten des ABC-Abwehr Batallions 805 in Prenzlau.
Bis bald Obergefreiter(außer Dienst) Grafi weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
-
timecode001, 19.12.2009, 01:24 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Super Bericht.Änliches v. M. u. S. erfahren.Gruß Bettie47
-
Sephiroth2307, 26.10.2008, 10:53 Uhr
Bewertung: weniger hilfreich
Also SG wird man tatsächlich nach drei Jahren, aber OSG wird man bereits nach vier Jahren. Bin mittlerweile drai Jahre bei der Marine. Davon zweieinhalb auf einem Minensucher in Kiel und das letzte halbe Jahre auf der Fregatte Bremen stationiert gewesen.
-
Mogry1987, 25.04.2006, 23:39 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Oh, ich wollte eigentlich auch zum Bund, aber wo ich das hier lese überleg ich mir das nochmal *g*
-
Evil_Duke, 19.01.2005, 02:25 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Ich war zwei Jahre bei der Fahne. SG wird man nach 3 Jahren und OSG nach 5. Seit wann kann man sich als W9 denn aussuchen wo man hinkommt? Das war bei mir aber noch anders. Ich war Hilfsausbilder und MKF (habe durch den Bund meinen LKW-Schein bekommen) Mei
-
-
-
Meine Musterung und ergänzende Infos
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Liebe Yopi-Mitglieder,
nach dem guten Artikel von Fabian über den Ablauf seiner Musterung habe ich mich entschieden auch über meine Erfahrungen mit meiner Musterung zu berichten und vor allem etwas genauer auf diese leidige "Intimuntersuchung" einzugehen, damit diejenigen, die es noch vor sich haben wissen, was sie erwartet und
nicht so ahnungslos und mit so einem mulmigen Gefühl in die Musterung gehen, wie ich seinerzeit.
Das war wohl auch die Motivation von Fabian, aufzuklären und euch etwas die Angst oder Unsicherheit zu nehmen.
Also, meine Musterung war bereits 1992. Ich wohnte auch damals in Schwieberdingen im Kreis Ludwigsburg und die Musterung wurde auch von dem Kreiswehrersatzamt in Ludwigsburg durchgeführt. Die Stuttgarter mussten zur Musterung nach Stuttgart, die Leonberger glaub ich nach Böblingen. Heute führt soweit ich weiß, das Kreiswehrersatzamt in Stuttgart alle Musterungen durch, das Ludwigsburger existiert nicht
mehr. Ich erwähne das nur, weil ich auch Infos meiner damaligen Kumpels mitschreibe, die je nach Wohnort in Stuttgart zur Musterung mussten und wir uns natürlich über den Ablauf bei den jeweiligen Kreiswehrersatzämtern ausgetauscht haben.
1992 gab es natürlich noch kein Internet, um sich Informationen über die Musterung zu holen sondern es war nur sowas wie eine Mund zu Mund Propaganda, wo man über den Ablauf was in Erfahrung bringen konnte und dementsprechend war auch die Gefühlslage flau, ich hatte keine Angst aber ich war nervös vor dem was kommen könnte.
Der Ablauf der Musterung scheint sich im Vergleich zu heute nicht verändert zu haben, Fabian hat recht ausführlich beschrieben, wie es abläuft.
Ein Tipp meinerseits zur Kleidung. Ich hatte kurze Sporthose, Shirt und Badelatschen an. Damals bei mir gab es wirklich einige, die durchs Kreiswehrersatzamt barfuss und nur mit Höschen bekleidet zu den Untersuchungen gelaufen sind. Nur die Gänge sind teilweise recht lang und die Böden sicher nicht immer sauber...
Das Shirt ist bei jeder Untersuchung mit einem Handgriff schnell abgestreift, ob im Labor oder beim Musterungsarzt, dafür hatte ich in der Wartezeit zwischen den Untersuchungen, die schon recht lange sein können ein Shirt an, schließlich findet die Musterung nicht bei jedem im Sommer statt und auf eine super Heizung würd ich mich nicht verlassen. Ausserdem fühlt man sich etwas bekleidet einfach wohler, oder!
Zu dem Anfang meiner Musterung sage ich nicht so viel, orientiert euch an Fabians Artikel!
Also nur grob, kurzes Eingangsgespräch mit Frage ob Verweigern oder nicht, dann in Umkleidekabine umziehen, warten, ins Labor, Shirt ausgezogen für Messen der Größe, Wiegen, Urinprobe -für die Urinprobe wird man in die Toilette oder eine Kabine geschickt und es ist niemand dabei also cool bleiben :) :) - Shirt anziehen, wieder warten und dann wurde ich von der Assistentin des Musterungsarztes hereingerufen.
Diesem Teil widme ich mich genauer, zumindest soweit ich es noch in Erinnerung habe.
Ich lief also hinein in den Untersuchungsraum 1 und wir liefen gleich weiter durch in Untersuchungsraum 2, die miteinander verbunden waren und der Musterungarzt begrüsste mich.
Ich durfte Platz nehmen, die Assistentin saß links von mir dem Arzt gegenüber und ich an dem Tisch quer zu den beiden.
Ich weiß noch, wie überrascht ich war, als ich den Musterungsarzt sah, den er sah wirklich jung aus, so das ich dachte, ob der wohl mit seinem Studium schon fertig ist. Aber er war sehr sympathisch und nett. Die Assistentin war auch sehr jung, ich glaube sie war wohl Arzthelferin oder Verwaltungsfachangestellte.
Hörtest und Sehtest führte die Assistentin durch, Befragung und Untersuchung der Arzt, also Shirt ausgezogen, der Arzt begutachtet meinen Körperbau von vorne und von hinten, ihm fallen meine Senk-Spreizfüsse auf und er fragt, ob ich Schuheinlagen trage was stimmte. Wirbelsäule abtasten, Blutdruckmessen, 10 Kniebeugen, Blutdruckmessen usw. also alles ziemlich unspektakulär.
Dann bat er mich in den Untersuchungsraum 1 hinüber und jetzt fiel mir die Mund zu Mund Propaganda ein, durch die ich eine Ahnung hatte, was jetzt kommen sollte, aber es doch nicht genau wusste.
Der Musterungsarzt bat mich dann, die Hose herunterzuziehen, er müsste meine Hoden abtasten. Ich also Hose runter (nicht ganz aus, nur zu den Knien), ein prüfender Blick meinerseits rüber durch die offene Türe zu Untersuchungsraum 2 zur hübschen Assistentin, die aber nichts sehen konnte, was mich doch sehr beruhigte. Der Arzt Klarsichthandschuh drüber und dann hinter den linken und den rechten Hoden getastet, links drückte er ein bißchen naja zu heftig, tolpatschig, ich weiß nicht, tat aber kurz weh.
Das wars, dauerte vielleicht 10-15 sec dann Hose wieder hoch und in Untersuchungsraum 2 zurück, wo die Assistentin immer noch an Ihrem Schreibtisch saß und die ganze Prozedur wirklich nicht sehen konnte, obwohl die Türe offen stand. Als wir durch die Türe wieder in Untersuchungsraum 2 reingegangen sind, da habe ich irgendwie automatisch zur Assistentin geschaut und sie zu mir, da hat Sie ein bißchen geschmunzelt, weil sie ja wusste was drüben passierte, aber was solls, ich musste auch schmunzeln.
Bei dem Rest wieder an Fabians Artikel orientieren.
So, hier jetzt einige Infos von mir, die ich heute habe und damals leider nicht.
Das Abtasten der Hoden, also dieser Eierkontrollgriff, kann wie jede Untersuchung bei einer Musterung verweigert werden. Ich denke, das wissen die meisten von euch nicht, es sagt einem keiner aber es ist so.
Diese Verweigerung des EKG hat keinerlei folgen, man muss vielleicht nur einen Wisch unterschreiben, damit der Musterungsarzt einen Nachweis hat, weil diese Untersuchung nicht durchgeführt wurde.
Infos konnt ihr euch auch unter der Seite: www.untauglich.com/content/musterung/untersuchung.html
sowie in dem Forum dieser Seite holen. Ich wette, einige von euch hätten den Eierkontrollgriff nicht machen lassen, wenn sie dieses wissen vorher gehabt hätten, oder :) :)
Ausserdem kann auch die komplette Musterungsuntersuchung verweigert werden, ihr werdet dann von dem Arzt "nach Augenschein" (in Klamotten) tauglich gemustert, was ich euch aber nicht empfehlen würde, da es bei einer Musterung nach Augenschein soweit ich es weiss zu keiner Untauglichkeitseinstufung kommen kann, wie auch, der Arzt hat euch ja nicht richtig untersucht.
Und zwei von meinen Kumpels wurden während ihrer Musterung tatsächlich als Untauglich eingestuft, was uns alle sehr überrascht hat damals, weil die beiden echt fit waren.
Hier auch ein link dazu: www.educat.hu-berlin.de/schulen/avh/locus12/kdv.html
Warum erwähne ich das eigentlich, werden sich einige von euch fragen, will Roddy jetzt hier zur "kollektiven Verweigerung" des Eierkontrollgriffes aufrufen oder was ist seine Motivation.
Nein, ich will euch einfach nur Informieren, das ihr euch auch bei der Musterung nicht alles zumuten lassen müsst. Meine Musterung beim Kreiswehrersatzamt in Ludwigsburg, war professionell, die Leute freundlich und ich musste mich vor keiner Assistentin entblösen, wie andere und mein Arzt war auch noch männlich. Bei einer Ärztin hätte ich mehr Probleme gehabt, vor allem wenn sie auch noch jünger gewesen wäre, und gutaussehend...
Auch bei Fabian war die Musterung einwandfrei aber es gibt auch andere Fälle, vor allem wenn ihr den Artikel von Yopi-Mitglied "Evil Duke" lest, der sich vor Musterungsarzt und 2 anwesenden Frauen dieser Untersuchung stellen musste, und die auch noch frech zugeschaut haben. Hier wäre zum Beispiel für mich der Punkt gewesen, nein zu sagen, weil mir diese Untersuchung in dieser "öffentlichen Form" vor Frauen peinlich und auch erniedrigend vorgekommen wäre. Man kann sicher von keinem Kreiswehrersatzamt erwarten, das der Eierkontrollgriff wie bei mir in Ludwigsburg in einem seperaten Raum durchgeführt wird, aber jedes Großraumbüro hat heute Trennwände, durch die die Arbeitsplätze voneinander abgeteilt werden und jedes Kreiswehrersatzamt kann dann wenigstens im Untersuchungsraum ein oder zwei Trennwände aufstellen, hinter die sich Musterungarzt und Musterungskandidat begeben, wenn dieses Abtasten der Hoden durchgeführt wird, abgeschottet von Blicken irgendwelcher -meist weiblicher- Assistenten.
Ist das zu viel verlangt? Ich glaube nicht und deshalb wollte ich euch informieren, das ihr die Untersuchung eures Intimbereiches nicht zulassen müßt, sei es nun, weil ihr es grundsätzlich nicht möchtet oder weil ihr diese Untersuchung vor weiteren Personen nicht zulassen wollt.
Auch an die Frauen hier, die ja den Artikel von Fabian in großer Zahl sehr interessiert gelesen haben, wie ich an den Kommentaren gesehen habe. In einem anderen Forum zu diesem Thema hat ein Mädel oder eine Frau geschrieben, wir Kerle sollten uns nicht so anstellen bei dieser Untersuchung. Aber ich denke, wenn ihr Mädels euch einer Musterung unterziehen müsstet, dann wäre es euch auch nicht recht, wenn ein Arzt euren Intimbereich untersucht, während 2 männliche Assistenten dabei zuschauen, ja ich glaube, die meisten hätten sogar ein Problem wenn es zwei weibliche Assistenten wären. Das sollte kein Vorwurf an die Frauen hier bei Yopi sein, es lag mir einfach auf dem Herzen, das mal so zu sagen.
Auch mit einem weiteren Punkt der Intimuntersuchung möchte ich mal aufräumen, weil ich nicht will, das ihr mit einem Angstgefühl zur Musterung geht. Immer wieder wird behauptet, das zu dieser Intimuntersuchung auch gehört, sich bei heruntergelassener Hose nach vorne zu beugen und dann die Pobacken auseinanderzuziehen, damit der Musterungsarzt was auch immer begutachten kann.
Dies ist einfach falsch!!!
Weder wurde ich bei meiner Musterung zu dieser Untersuchung aufgefordert, noch irgendein Kumpel von mir, die sich beim Kreiswehrersatzamt in Ludwigsburg bzw. Stuttgart zur Untersuchung vorgestellt haben.
Ich weiss nicht, warum das immer behauptet wird, vielleicht wurde diese "Pountersuchung" zu früheren Zeiten mal durchgeführt aber seit 1992, also seit meiner Musterung, mit Sicherheit nicht, was Fabian und auch Evil Duke sicher bestätigen können, da auch sie diese Untersuchung nicht erwähnt haben.
------PS: in meinem update gehe ich noch mal kurz auf diese Untersuchung ein--------
So, ein langer Artikel, ich hoffe, er war für euch nicht langweilig und ich konnte denjenigen, die alles noch vor sich habe, ein Stück Unsicherheit nehmen und jetzt wisst ihr auch, das ihr zur "Untersuchung des Intimbereiches" nicht gezwungen werden könnt, wenn ihr das nicht wollt oder es euch unangenehm ist.
Grüsse von Roddy
(dem das ganze mal auf dem Herzen lag...)
update:
Nachdem ich einige Emails bekommen habe, wo auch Fragen gestellt wurden, möchte ich nochmal was ergänzen!!
Einer fragte, er habe gehört, das beim Eierkontrollgriff auch die Vorhaut untersucht und vom Arzt begutachtet werden muss, ob eine Verengung vorliegt. Scheinbar muss der Musterungskandidat die Vorhaut nach Aufforderung selber zurückziehen, andere meinten, das hätte der Arzt bei ihnen gemacht. Da bin ich mir jetzt ehrlich nicht mehr ganz sicher, wie es bei mir war, ich weiss nur, das mich mein Musterungsarzt nicht aufgefordert hat, das ich meine Vorhaut zurückziehen soll. Es kann aber sein, das er beim EKG dieses schnell selbst erledigt hat. Ich meine zwar, das ich das bestimmt in bleibender Erinnerung behalten hätte, wenn er so direkt an meinem "besten Stück" gearbeitet hätte, aber ich weiß es einfach nicht mehr, sorry.
Dann hat mich einer auf andere Foren aufmerksam gemacht, die ich als Leser auch selber aufgesucht habe, wo Teilnehmer Stein und Bein schwören, das bei ihnen diese Pountersuchung gemacht würde. Ich habe ja oben geschrieben, das bei mir und sämtlichen Kumpels, die ich kenne, diese Pountersuchung nicht gemacht würde. Da aber in den Foren die Anzahl der Teilnehmer, die behaupten, sie mussten sich dieser Pountersuchung unterziehen und die Anzahl der Teilnehmer, die darauf antworten, das bei ihnen diese Untersuchung nicht gemacht wurde, sich die Waage hält, könnte ich mir echt vorstellen, das das von Bundesland zu Bundesland verschieden ist. Wenn ja, lobe ich mir mein Baden-Würtemberg. Ich vermute das einfach, weil einige in den Foren auch sagten, das bei ihrer Schuluntersuchung der Ablauf ähnlich war, und das machte mich stutzig, weil ich mich in meinen 13 Schuljahren einer Schuluntersuchung nicht unterziehen musste. Habe auch eine Frage dazu im Forum von www.untauglich.com gestellt und als Antwort erhalten, das es letztendlich vom Musterungsarzt abhängt, ob er diese Untersuchung durchführt und das es wirklich welche gibt, die diese Pountersuchung durchführen. Sie kann aber auch verweigert werden!!!!!
Ein weitererTeilnehmer in einem anderen Forum hat behauptet, das er sich gleich zu Beginn der ärztlichen Untersuchung komplett ausziehen musste, also nicht erst bei der EKG-Untersuchung. Er sagte, er musste Kniebeugen und alle weiteren Untersuchungen auch nackt absolvieren...
Jetzt mal meine wirklich ehrliche Meinung dazu. Ich weiß nicht, ob diese Leute das schreiben, um diejenigen, die die Musterung noch vor sich haben zu verarschen, ob sie Angst einjagen wollen oder ob einige ganz einfach nur ihre homoerotischen oder sonstirgendwie gelagerten erotischen Fantasien freien Lauf lassen...
Ich kann auch nicht sagen, ob es unter den vielen Kreiswehrersatzämtern nicht auch welche gibt, die auf eine würdige Untersuchung des Musterungskandidaten nicht besonders achten und ich kann auch nicht beurteilen, ob es unter den Ärzten oder Ärztinnen nicht auch welche gibt, die bei jungen, besonders hübschen Kerlen eine aus "eigenem Antrieb" aufwendigere Untersuchung durchführen oder den Kandidaten schon vorher nackt dastehen lassen. Ich kann den wahrheitsgehalt dieser Postings nicht überprüfen und ich würde auch nie behaupten, das ein solches Vorgehen der Realität entspricht - Internet is Internet. Fake is Fake
Ist aber auch echt scheißegal Leute, ob diese Aussagen in anderen Foren falsch oder wahr sind. Wie eine Musterung abläuft, wisst ihr durch die Artikel hier und auch unter www.untauglich.com sowie meine anderen Linkangaben könnt ihr euch informieren, wies abläuft. Sollte jetzt bei eurer Musterung eine Untersuchungsituation entstehen, die euch "nicht geheuer" ist (z.B. Hose schon zu Beginn aus), oder die euch besonders peinlich ist (z.B. wenn beim EKG die Assistentin zuschaut), oder euch die Intimuntersuchung generell unangenehm ist, dann verweigert diese!!!!!
Ihr könnt nicht gezwungen werden, die Hose runterzulassen, und es wird auch keine Gewalt ausgeübt.
Ihr braucht natürlich schon ein Stück Selbstvertrauen, also wenn Ihr nicht wollt, lasst euch nicht einschüchtern.
Ein anderer schrieb mir noch, ihn hat das alles besonders fertiggemacht, weil wohl beim EKG sich sein "kleiner Mann" aufgerichtet hat, wenn ihr versteht , was ich meine. Leute, was soll ich dazu sagen, bei mir war es zum Glück nicht so. Auch hier kann ich nur wieder sagen, denen es passiert ist -Pech gehabt-, die anderen, die es noch vor sich haben und sich Sorgen machen, das sich bei ihen auch was aufrichten könnte, müssen halt die Intimuntersuchung verweigern, Punkt Basta Aus!!!
Manoman, ich hätte mir echt nicht Träumen lassen, das ich mal einen solchen "Mammutartikel" zum Thema Musterung verfasse, wenn mir das 1992 mal einer gesagt hätte...... :) :)
Aber das wars jetzt auch, ein weiteres update werde ich bestimmt nicht machen, -ich habe fertig-
und denkt dran, es gibt auch ein Leben nach der Musterung... :):)
Gruss Roddy weiterlesen schließen -
Grundausbildung beim Heer
Pro:
Erfahrungswerte
Kontra:
Willwnssache
Empfehlung:
Nein
Ich möchte euch heute meine Erlebnisse, Eindrücke und Erfahrungen meiner Grundausbildung beim Heer nahebringen. Vorab möchte ich sagen das ich auf die Musterung. Es geht also um die reinen 2 Monate Grundausbildung. Nach der AGA gibt es bei nicht viel zu erzählen, denn ich war in der Instandsetzung und baute Auto und Panzer. Also nicht sehr aufregend.
Vorweg
-----------
Nachdem ich die Musterung hinter mir hatte, bekam ich kurze Zeit später meinen Einberufungsbescheid. Ich sollte meine 9 Monate im Jägerlehrbataillon 353 in Hammelburg (Unterfranken) hinter mich bringen. Als ich diesen Brief in der Hand hielt und dies lies, wußte ich das jetzt der Moment ist von dem sich alles verändern würde. Denn von nun an ist man nur noch am Wochenende zu Hause und wenn man mal Urlaub hat. Und für mich, der noch nie länger als ein paar Tage aus dem Alltag gerissen wurde, war klar das dies eine große Lücke hinterlassen würde. Von nun an hatte ich immer ein mulmiges Gefühl, denn die Zeit zum gehen rückte immer näher. So verbrachte ich die letzten Tage viel mit meinen Freunden, was es im Enddeffekt noch schlimmer gemacht hat. Tja dann war es soweit, der 03.09.01 stand kurz bevor. Noch einmal mit den Kumpels was trinken gehn und dann ging es los. Am nächsten Tag um 10.42 Uhr fuhr mein Zug in einen neuen Lebensabschnitt. Hammelburg war ca. 2 Stunden von mir zu Hause entfernt. Also saß ich nun im Zug und meine Gedanken drehten sich um das was mich dort erwarten würde und um zu Hause. Angekommen am Bahnhof in Hammelburg warteten auch schon hundert andere Leute die sich für den Bund entschieden haben. Nach 30 min. warten, kam dann der Bus von der Kaserne und beförderte uns dorthin. Diese 15 min. Busfahrt waren die letzten Minuten Freiheit. Angekommen an der Wache mußten wir alle raus und dem Wachhabenden unsere Einberufungsbescheide, dies waren in den ersten Wochen unsere Militärausweise, vorzuzeigen. Nun begann meine Zeit beim Bund.
03.09.01 - 30.09.01
-----------------------------
Im ersten Monat ist ja soviel passiert, aber besser ich erzähl es euch. Nachdem wir nun in der Kaserne waren, dachten wir so jetzt erstmal ruhig machen, doch nichts wars. Denn nun bekamen wir die Disziplin und Härte im Militär zu spüren. Sowas kennt man ja nur aus Filmen, aber ich kann euch sagen es ist wirklich so. Jetzt wurden wir in 3.Züge eingeteilt, ich selber war im ersten. Danach ging es ab in die Wäschekammer um Bettwäsche und ABC-Ausrüstung zu empfangen. Dann kamen noch unzählige Formalitäten. Nach dem ersten Tag war ich so kaputt und als ich abends, um 23 Uhr war Zapfenstreich, im Bett lag dachte ich die ganze Nacht nur an zu Hause. 5 Uhr frühs am nächsten Tag ging es wieder raus, denn nun standen die ärztlichen Untersuchungen an. Vor - u. Hauptuntersuchung und zahnärztliche Untersuchung. Man das war echt eine Geduldssache. Ich sage euch, die ersten 2 Tage der Woche sind die schlimmsten, denn ab Mittwoch kann man zurückzählen. Am dritten Tag dann war es soweit, wir haben unsere Kleidung empfangen. Wenn ich ehrlich bin, diese Flecktarnklamotten haben irgendwas. Nachdem wir unsere Kleidung auf der Stube hatten, ging es nun dran den Spint einzuräumen. Natürlich dachten wir alle dies sei eine Aktion von 10 min., doch nichts wars. Zu unsere Überraschung mußten wir alle auf dem Flur antreten, denn nun wurde uns gezeigt wie man den Spint militärisch korrekt einräumt. Ich dachte nur noch, sind die noch ganz sauber ??? Aber das war erstmal der Anfang. Denn nun mußten wir auch noch jeden Früh und jeden Abend putzen und zwar das Revier was einer Stube zugeteilt wurde. Zum ersten Mal hatten wir abends ein bissel Ruhe uns so konnten wir uns mal nen bissel näher kennen lernen. Viele kamen aus dem Osten(Leipzig und die Gegend). Meine ersten Eindrücke von meinen Kameraden waren gut. Man verstand sich sofort super. Fand ich sehr gut, denn konnte man die Zeit die man nicht zu Hause war, besser überbrücken. Die erste Woche ging zu Neige und alle freuten sich schon auf zu Hause. Tja doch dann kam der Rückschlag, unsere Vorgesetzten sagten uns das wir das erste Wochenende in der Kaserne bleiben und erst nächstes Wochenende heimkommen. Für mich brach in diesem Moment eine kleine Welt zusammen, denn ich habe mich so gefreut auf zu Hause. Die Tage vergingen, frühs um halb sechs gab es Unterricht über Verhaltensweisen und Waffen. Dort mußte man kämpfen wach zu bleiben, also das war schon richtig hart. Dann begannen die ersten Ausbildungen, wie z.B. ABC-Ausbildung(Verhalten bei biologischen und chemischen Kampfstoffen), Bewegungsarten(Kriechen, Gleiten), Formale Ausbildung, Sanitätsausbildung(sehr hilfreich für den Führerschein, denn man brauch den Dekra-Lehrgang nicht zu machen, außerdem ist das erste Hilfe, was nur LKW-Fahrer machen) und natürlich Schießausbildung. Darauf haben wir uns alle gefreut. Also raus auf die Schießbahn und losgeballert. Dort machten wir erst Übungen und später dann Wertungsübungen, denn es war möglich sich ein Abzeichen für schießerische Leistungen zu verdienen. Das war natürlich ein Ansporn für jedermann. Nicht zu vergessen waren die Ereignisse am 11. September. Wenn man da bei der Bundeswehr ist,hat man echt verloren. Denn wir durften so schon kaum viel machen, aber dadurch wurden die Sicherheitsmaßnahmen noch mehr verstärkt. Im Unterricht der politischen Bildung war das dann Topthema Nr. 1. Aber es hatte auch Vorteile, denn man war ständig auf dem laufenden und man hatte mal ruhige Minuten. Dann war da noch das BiWak(bei uns hieß das : Bundeswehr im Wald außer Kontrolle), aber was es wirklich heißt weiß keiner so richtig. Um es milde zu sagen, es war ein 4 tägiges Zelten im Wald des Truppenübungsplatzes. Doch da mußte mann wirklich an seine Grenzen gehen. Erst der 6km Marsch zum Platz wo wir campierten. Dann die Nächte, die Hölle. Zuerst einmal mußten wir den Platz der Gruppe aufbauen, das hieß Zelte aufbauen, Waschplatz bauen, Feurstelle graben, Stellungen bauen wo wir nachts die meißte Zeit verbrachten und den ganzen Tag Holz hacken. Den Tag über machten wir Ausbildung. Abends dann ging es richtig los. Ab 20 Uhr mußten die Stellungen besetzt sein. Das hieß 2 Stunden in einem Erdloch liegen bei Regen. Danach kam die Ablösung und man mußte gleich weiter um Feuerwache zu halten. Dies dauerte auch 2 Stunden. Zum Glück waren wir immer zu zweit, da konnten wir genug labern. Nach der Feuerwache konnte sich man dann ausruhen. Für schlafen blieb nicht viel Zeit, denn man hatte in der Regel nur 2-3 Stunden Pause, denn dann ging das Spiel wieder von vorn los. Ich nutzte die Zeit der Pause um ein bischen in Gedanken zu versinken. Tja nach 4 Tagen Natur waren wir heil froh wieder in die Kaserne zu kommen. Doch dazu mußten wir wieder 6km marschieren, eine Qual mit 30kg Gepäck, hatte man da schon richtig dolle Schmerzen. Doch es war noch nicht vorbei, denn noch am selben Tag stand das Waffen reinigen und das Ausrüstung reinigen an. Die ging bis in die Nacht und ich hatte sowas von keinem Bock mehr. Aber gut das es die Vorgesetzten gab, die einen immer wieder angetrieben haben. Dann kam das langerwartete Wochenende. Voller Vorfreude machten wir uns auf den Weg nach Hause. Dort angekommen hatte ich viel zu erzählen. Es tat wieder richtig gut unter Freunden zu sein. Tja doch das Wochenende hat nun mal nur 2 Tage und so lange ich mich drauf gefreut hatte, so schnell war es auch wieder rum. Also ging wieder auf zum Bund. In den nächsten zwei Wochen tat sich nicht mehr viel, wir machten immer dasselbe. So ging der erste Monat AGA (Allgemeine Grundausbildung) zu Ende. Schon jetzt hatte sich der Zug in dem ich war, fest zusammengeschweißt. Ich hatte schon richtig gute Freunde dort gewonnen.
01.10.01 - 31.10.01
-----------------------------
So der 2 und letzte Monat AGA begann. Mittlerweile hatten wir uns schon richtig eingelebt. So langsam wurde der Bund zum Alltag,natürlich dachte ich noch viel an daheim, aber es hielt sich in Grenzen. Am 07.10.01 hatten wir dann unser Gelöbnis. Das ist die feierliche Zeremonie wir geloben unserem Vaterland treu zu dienen und es zu verteidigen, wenn es sein muß bis zum Tod. Tolle Sache, denn danach gab es im Festzelt Bier bis zum abwinken. Tja und das ließen wir uns nicht zweimal sagen. Bis ins besinnungslose ging es dort. Nach ein paar Stunden normalen Lebens, ging es dann wieder zurück zum Standort. Manche waren froh wenn sie ihr inneres noch bis auf Toilette bringen konnten, andere hingegen haben es sich schon im Bus durch den Kopf gehen lassen, tja und wie sollte es auch anders kommen, durften wir dann den Bus noch sauber machen. Dann ab ins Bett, oh man war ich froh das ich da drin lag. Am nächsten Tag dann gabs erstma ne Moralpredigt von unsrem Zugführer, aber in einer Lautstärke, wahnsinn ich wußte gar nicht das man so laut schreien kann. Aber so richtig hat mich das nicht interrisiert. Dann kam nochmal ein BiWaK, in dem wir ein 12km Nachtmarsch machten. Der blanke Horror, ihr wisst ja gar nicht wie lange 12km sein können. Ansonsten war es wie immer das selbe, schlaflose Nächte, Streß und Regen. Nachdem wir dies überstanden haben, unsere Ausrüstung gereinigt hatten waren erstmal ein paar ruhige Tage angesagt. Dann kam ein Tag - u. Nachtschießen auf der Scheißbahn. Das hieß es stellten sich in verschiedenen Entfernungen Holzscheiben auf die man dann abschießen mußte. Am Tag schön und gut, doch in der Dunkelheit der Nacht, oh man ich sag euch da habe ich gesehen wie hilflos wir doch sind wenn so ein Angriff mal nachts kommt. Da hilft auch die Feldbeleuchtung nichts. Dies ist kein Licht, sondern Patronen aus einer Signalpistole, die dann aufleuchteten. Aber ein war toll, wir durften das Nachtsichtgerät benutzen und ist richtig cool. Wir standen da im Wald, es war stockdunkel, dann machten wir den Restlichtverstärker an und alles war grün und taghell. Wahnsinnige Erfahrung !!! Das Ende der AGA war greifbar nah, nun stand uns nur noch eins im Weg, die Rekrutenbesichtigung. Dies war so zusagen die Prüfung um nachzuschauen ob wir alles noch können was wir gelernt haben. Die Prüfung war mal wieder verbunden mit einem Biwak. Echt toll dachte ich mir, aber da ich muß ich durch. Also schickten wir uns an das letzte Biwak zu machen. Wie immer das selbe am Tag und der Nacht. Am nächsten Tag dann ging es früh los. Es ging zuerst zur Schießbahn wo wir zu erst Karte-Kompaß-Lesen machten. Und dies wie soll es auch anders sein im strömenden Regen. Danach ging es auf die Schießbahn, dort zeigten wir was wir alles gelernt haben. Als nächstes kam die Sanitätskampfbahn. Dort mußten wir Schleiftricks zeigen, Erste Hilfe leisten, eine Trage behelfsmäßig bauen und einen verwundeten Soldaten einen Berg hoch schleppen. Auf dem Weg zurück zum Platz der Gruppe. Als wir auf einem großen Feld angekommen waren, gab es plötzlich ein großen Knall. Unser Zugführer hatte einen Angriff simuliert um zu sehen wie wir uns in so einer Situation verhalten. Und das war schon voll hart, so richtig realistisch halt. Schon nen komisches Gefühl, das könnt ihr mir glauben. Naja nachdem wir das Überstanden hatten, noch ein Marsch zurück zum Platz der Gruppe und dann war alles vorbei. Am nächsten Tag ging es wieder rein in die Kaserne. Das lezte Mal noch Ausrüstung gereinigt und dann kam die Litzenausgabe. Wir bekamen grüne Litzen für die Truppengattung Jäger. Ab da an waren wir also Jäger und wir waren stolz drauf diese harte Zeit erfolgreich hinter uns gebracht zu haben.
Schlußwort
-----------------
Da ich in eine andere Kompanie versetzt wurde, hieß das für mich das ich manche von meinen Kameraden nicht mehr so oft sehen könnte. Das war nicht so einfach, denn in den 2 Monaten AGA haben sich richtig dicke Feundschaften gebildet. Aber ich bin auch darüber weggekommen, denn im Inst-Zug waren auch noch andere mit denen ich mich angefreundet hab. Die letzten Monate waren für mich wie ganz nomaler Alltag. Die Bundeswehr ist für mich ein normaler Job geworden. Trotzdem war ich froh als die 9 Monate vorbei waren. Ich habe noch von vielen Kameraden die Telefonnummer und werde mich kümmern diese Freundschaften aufrecht zu erhalten. Für jeden der vor der Wahl steht, hoffe ich ich konnte ihm ein bissel helfen. Klar die AGA ist die echt die Hölle, aber wenn mich jetzt jemand fragen würde ob ich den Bund nochma nehmen würde wenn ich die Wahl hätte, würde ich "JA" sagen !!! weiterlesen schließen -
Auf...Auf...Marsch...Marsch !
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Wie war denn das noch.. damals bei der Bundeswehr? Waren das nicht tolle Zeiten, ähnlich wie das Pfadfinderspielen, im Dreck wühlen, Kameradschaft erfahren und nicht zu vergessen die Ordnung!
Die lernte man beim Bund. " Junge, das würde Dir auch nicht schaden!"
Wie oft habe ich solche Sprüche von ehemaligen Bundeswehrsoldaten gehört, die ihre Zeit dort, mit ausreichendem Abstand, durch eine rosa-rote Brille betrachteten.
Meine gegenteilige Meinung war nicht gefragt, denn um mitreden zu können, müsse ich erst mal dagewesen sein, hiess es.
Brauchen wir überhaupt noch eine Bundeswehr?
Wenn alle Länder der Welt friedlich miteinander leben könnten, wäre die Bundeswehr überflüssig.Doch da es nicht so ist und niemals sein wird, können wir auf die Bundeswehr wohl nicht ganz verzichten.
Schützt uns die Bundeswehr im Ernstfall?
Ich denke, dass unsere Soldaten in erster Linie eine abschreckende Wirkung haben und unsere gesamte Bundeswehr und auch die der anderen Länder grösstenteils nur mit den "Säbeln rasseln" ! Denn sollte es zu einem Krieg der "Großen" auf unserer Erde kommen, wird er sicher kaum noch mit Soldaten ausgetragen.
Allerdings ist nicht ausszuschliessen, dass es immer wieder zu Einsätzen in Krisengebieten kommen kann, wie die Vergangenheit gezeigt hat.
Meine Abneigung richtet sich nicht gegen die Bundeswehr allgemein, sondern gegen die Wehrpflicht aller jungen Männer.Daraus ergibt sich zwangsläufig auch die Ablehnung der Wehrpflicht für Frauen. Die Einführung wäre m. M. nach ein Schritt in die falsche Richtung .
Vielleicht ist es sinnvoller, die Bundeswehr mit Berufssoldaten zu bestücken, die aus voller Überzeugung diesen Beruf ergreifen, sich trotzdem weiterbilden können, gut bezahlt werden und im Ernstfall tatsächlich zur Stelle sind.
Warum also sollen Frauen diese Berufswahl dann nicht in Erwägung ziehen? Sicher gibt es viele, die sich eine Waffe in ihrer Hand, marschieren und das Leben mit Befehlen, gut vorstellen können.
Das Aufgabengebiet der Bundeswehr ist sehr vielfältig, sodass auch Frauen ihren Platz dort finden können. Das hat meiner Meinung nach nichts mit Emanzipation zu tun, was auch "dumm" wäre, sondern mit der Überzeugung für sich persönlich das Richtige zu tun.
Es hat viele Situationen gegeben, wo der Einsatz der Bundeswehrsoldaten eine Hilfe für die Menschen bedeutete. Denken wir an die Überschwemmungen oder Erdbeben, wo durch den organisierten Einsatz der Soldaten Soforthilfe geleistet wurde.
Ohne Weiteres können Frauen hier ebenfalls eingesetzt werden.
Wenn es nach mir ginge, wäre die Menschheit so friedfertig, dass Soldaten und Waffen überflüssig wären. Ob sich die Waffen in Männer-oder Frauenhänden befinden ist eigentlich egal, denn beides ist für mich gleichermassen schwer zu akzeptieren. Das Beste wäre, wir benötigten keine mehr.
Doch das wird vorerst ein Traum bleiben. Also müssen wir uns mit der Realität befassen und die spricht (leider) für eine Bundeswehr.
Ganz sicher habe ich viele Aspekte in meinem Beitrag übersehen. Und ganz bestimmt werden viele aus meinem Bekanntenkreis und auch von euch anderer Meinung sein.
Das Thema ist ganz sicher ein "heisser " Tipp für eine Diskussionsrunde!
Liebe Grüsse
Catty weiterlesen schließen -
Heeressoldat: Gehirn ausschalten, bitte!
Pro:
Disziplin und Ordnung lernen (ja ja, klingt abgedroschen)
Kontra:
Ausbilder, die alle Mannschaften für blöd halten
Empfehlung:
Nein
Die Wahl, ob ich zur Bundeswehr gehen sollte oder nicht, hing größtenteils von folgenden Fakten ab:
- die kürzere Dienstzeit gegenüber dem Zivildienst
- mein zukünftiger Beruf
Dabei hatte ich nie vor und werde auch nie vorhaben, ein Berufssoldat zu werden. Nein. Durch Bekannte habe ich erfahren, daß man, wenn man später Polizist oder Beamter werden will (meiner einer weiß ja nie, wohin es mich verschlägt), lieber zur Armee gehen als den Zivildienst machen soll. Ob es stimmt, kann ich nicht sagen. Auch habe ich gehört, daß Firmen wie BMW oder Volkswagen lieber junge dynamische Kerle einstellen, die einmal dem unseren Staate gedient haben; "man ziehe Menschen vor, die in Gruppen arbeiten können und sich auch unterzuordnen verstehen". Auch hier kann ich nicht sagen, ob es wahr ist.
Das Geld bei der Bundeswehr hat mich nie gereizt... haben doch viele meiner Freunde als Zivi Karriere gemacht und monatlich das doppelte meines Gehaltes für sich einstreichen können.
Die Musterung, die sich einen reichlichen Vormittag hinzog (supi, keine Schule an diesem Tag!), war mehr eine ärztliche Untersuchung und Vermessung, auch ein Intelligenztest war dabei. Von hier aus wurden sicherlich die Soldaten auf Marine, Luftwaffe und Heer verteilt. Zur letzteren Truppengattung sollte ich gehören.
Mein Wunsch, bitte erst zum September eingezogen zu werden, um meinen Eltern beim Umzug in ein anderes Land zu helfen, wurde leider nicht erhört... Eines schönen Samstages hat mir der Postbote per Übergabeeinschreiben den Rest des ganzen Wochenendes vermiest: ich hielt den Einberufungsbescheid in den Händen: Juli 2000, Lüneburg, Panzerbataillon 84.
Na toll, dachte ich, nicht mal in meiner Nähe? Naja, es sind ja nur 400km zu meinem Standort - oder 6 Stunden Zugfahrt mit 2x Umsteigen. (RE, IC, IR)
Einen Tag nach dem Abiball machte ich mich auf den Weg zu meiner 10-monatigen Soldaten-Karriere. (Lückenloses Tagebuch mit Erfahrungen auf meiner Homepage... siehe mein Profil.)
eigene Erfahrungen:
Die Grundausbildung war wirklich hart - zum Glück nur 8 Wochen - aber den ganzen heißen Sommer 2000. Wir lernten Marschieren, hatten eine ganze Menge Unterricht, überquerten die Hindernisbahn und hatten auch 3 Biwaks: jeweils eine Woche Zelten (super, es war nicht so heiß... dafür hat es Petrus nicht gut mit uns gemeint, es regnete unentwegt.) Natürlich lagen wir auf kleinen grauen Isomatten im Schlamm und inspizierten unseren Beobachtungsbereich, immer bereit, den Feind zu entdecken.
Das letzte Biwak war die Rekrutenbesichtigung... hier wendeten wir Gelerntes an: Verhalten in der Truppe, Überleben im Wald (oder auch "Feindgebiet"), Schießen (natürlich nur mit "Üb-Mun"), und natürlich Ausdauer: 12km im strömenden Regen mit 25kg Gepäck auf dem Rücken. Schade, daß man als 1,74m Mensch kürzere Beine hatte als die 1,90m Menschen... so mußte ich immer mehr Schritte als die anderen machen. Das war wirklich das Einzige, das mich an meine physische Leistungsfähigkeit gebracht hat.
Nach der Grundausbildung (AGA) folgte die SGA, also die Spezialgrundausbildung. Viele Kameraden verließen uns in andere Einheiten, ich blieb dem Panzerbataillon erhalten und lernte so einiges über diese Gefährte. Nach der SGA wurde ich zum Gefreiten (toll, 1,50DM Lohnerhöhung pro Tag) und machte meinen Führerschein zum Panzerfahrer (KPz Leopard 2 A4, 3 Wochen Lehrgang). Neben Simulatorübungen waren natürlich auch Geländefahrten mit echten Panzern vorgesehen.
Nach bestandener Prüfung ging es zurück zum Standort, dort folgte die erste vierwöchige Übung, bei Schlamm, Regen und kaltem Wetter. Im Dezember war der 30-Kilometer-Marsch mit 10kg Gepäck an der Reihe: der Horror. Meine Hacken haben jetzt noch Blasen. Nach Weihnachten folgte die nächste Übung, diesmal nur 2 Wochen. Ab März bildete ich Soldaten aus, die nach Mazedonien gehen sollten, im April 2001 war dann schon fast alles vorbei.
Vorteile:
Ich war fast jedes Wochenende (außer während der Übung und beim Wachdienst oder GvD) zu Hause; mit Berechtigungsschein fährt es sich bei der Bahn bequem und kostenlos. Außerdem nahm ich an berufsfördernden Maßnahmmen teil, zu meiner Zeit konnte jeder Soldat 1300DM Fördergeld verprassen. Ich habe wirklich Disziplin und Ordnung gelernt, ebenso das Arbeiten in einer Gruppe.
Nachteile:
Überstunden werden in Kampfkompanien des Heeres nicht mit Urlaubstagen vergütet, sondern nur mit Geld. Gerade beim Heer jedoch bräuchte man des öfteren mal eine Auszeit. Die Ausbilder, gerade, weil wenige von ihnen das Abi hatten, ließen uns spüren, daß wir der letzte Dreck sind. Wir wurden fast täglich angeschrien (was dann schon von einem Ohr rein und zum anderen Ohr raus ging), jedoch wurden wir nie mit Liegestützen bestraft... das diente nur In-Form-Haltung.
Beim Heer hat man wirklich gelernt, sein Gehirn auszuschalten. Fast nie hat man selbst nachgedacht, das war wohl auch nicht nötig.
Dennoch: Auf die Bundeswehr blicke ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge zurück. Und eines kann ich noch abschließend sagen: es kommt immer anders als man denkt, und die Bundeswehr hat mich echt positiv überrascht. weiterlesen schließen -
Feldjäger - Der militärische Ordnungsdienst der Deutschen Bundeswehr (Update)
02.06.2002, 11:53 Uhr von
Hyperhirn
Hallo YopiMitglieder :-) Ich bin David, bin 24 und wohne in Leipzig ( eine der schönsten Städt...Pro:
Guter und sinnvoller Dienst in der Bundeswehr auch in Friedenszeit (Polizeiarbeit), ist auch zum wohle der Zivilbefölkerung z.B:(Ordnung und Ruhe in Zügen der DB),
Kontra:
Wehrdienst bzw. Armee ist nicht jedermans Sache.
Empfehlung:
Nein
ACHTUNG !!! ACHTUNG !!!!
Die Feldjäger ist die Militärpolizei der Bundeswehr und hat die Aufgabe für Sicherheit & Ordnung zu sorgen.
Ich war 10 Monate bei den Feldjägern und ich kann nur jedem raten, der zur Bundeswehr geht, sich für die Feldjäger zu melden, denn es ist ein sehr interessantes Aufgabengebiet. Man macht im Grunde das selbe wie die Zivielpolizei, z.B.: Geschwindigkeitskontrollen, Überwachung der militärischen Ordnung auf Bahnhöfen, Zügen und Kasernen. Außerdem überprüfen die Feldjäger die Fahrzeuge der Bundeswehr auf Funktion und Führung der Bordausstattung, Begleitschutz von Kollonen ( Straßen & Kreuzungen speeren ).
Es gibt immer wieder Soldaten, die sich der Pflicht zu Dienen entziehen wollen, das ist wohl das bekannteste Einsatzgebiet der Feldjäger, die Rückführung der Soldaten zur Kaserne, beim Fernbleiben der Truppe.
Ich kann es bis heute nicht verstehen, warum einige Menschen da draußen so dumm sein können und in der heutigen Zeit, also bei den heutigen humanen Bedingungen in der Bundeswehr, ich gebe zu, daß die Zeit bei der allgemeinen Grundausbildung nicht immer leicht ist und man dort und da Probleme mit anderen Stubenkameraden oder auch Vorgesetzten hat, aber wenn man sich entschließt zur Bundeswehr zu gehen und nicht einen Zivildienst oder einen Ersatzdienst ( Feuerwehr, dt. Rotes Kreuz, THW - 7jährige Verpflichtung ) annimmt, sondern sich entschließt zum BUND zu gehen, dann sollte man es auch durchziehen.
Wie oft mußte ich leider Leute von zu Hause abholen, weil sich sich nicht mehr bei ihrer Einheit gemeldet haben. Es ist kein einfacher Einsatz bei den Feldjägern, auf Bahnhöfen und anderen Öffentlichkeiten, wird man doch den einen oder anderen dummen Spruch zu Ohren bekommen. Es gab auch schon Fälle, wo die Feldjäger angegriffen wurden, drum ist der Zusammenhalt bei den Feldjägern auch stärker, als wo anders und Kameradschaft wird sehr groß geschrieben, auch der Umgang mit einander ist anders als bei den anderen Truppen. ( kann nur von meinen Erfahrungen berichten )
Des weiteren gehören auch andere harte Dinge mit zu den Dingen im Leben eines Feldjägers, z.B.: das öffnen von Massengräbern im Kosovo oder das identifizieren von Bundeswehrsoldaten , die einen Unfall mit tötlichen Ausgang hatten (Marke sicher stellen, Papiere u.s.w. .)
Ich hoffe das Ihr die Feldjäger besser versteht und nicht immer mit schlechten Dingen in Zusammenhang bringt, sondern auch seht, das es echt ein schwerer Job ist, der aber mit allen guten und auch schlechten (schrecklichen) Dingen, ein sehr schöner Job ist.
Also wenn ihr zur BW geht und nicht genau wisst, was Ihr machen wollt, entscheidet Euch für die Feldjäger, dort seid ihr immer gut aufgehoben.
Zum Schluss noch ein Link für Euch, für die unter Euch, die noch mehr Informationen haben wollen und die sich noch ein genaueres Bild von der Feldjägerarbeit und der Bundeswehr machen wollen.
www.Feldjaeger.de
Bye, Euer HyperHirn weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
-
OdinOrkenspalter, 05.06.2003, 19:05 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
sehr guter kommentar aber mir fehlt noch der Sportliche Aspekt sowie die Personenschutzfunktionen in der Feldjäger Truppe ;) bis dato Horrido Joho oder Knüppel Frei
-
kruegi, 28.01.2003, 18:33 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
jo, das war wieder mal ein supi-beitrag, dankeschön.
-
tobi.birkner, 06.06.2002, 00:56 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Wie du siehst, werden gute Kommentare zu meinen Berichten auch belohnt, und mir ist der Zivildienst doch lieber, auch wenn du wahrscheinlich in der einzigen sinnvollen Abteilung der BW warst. Geb ich ja zu Für Ordnung zu sorgen ist nicht unbedingt uns
-
Mischka27, 02.06.2002, 02:38 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Ja, ja ihr habt sie zu mir in die Kaserne gebracht und der Chef ließ sie gleich wieder laufen, worauf sie noch am selben Tage wieder verschwunden waren. PS: Hattest du auch eine coole Sonnenbrille ?? :o)
-
-
Berufsarmee statt Bundeswehr???????
16.05.2002, 10:37 Uhr von
gia777
Hallo, ich bin Sabine ( Gia777 ) und schreibe seit 27.03.02 Berichte für Yopi und auch für Ciao d...Pro:
freiwillige Entscheidung
Kontra:
kostet dem Staat ne Kleinigkeit
Empfehlung:
Nein
Liebe Yopianer,
Heute möchte ich mal eine Erörterung zum Thema Berufsarmee statt Bundeswehr schreiben.
Einleitung:
Die zu erörternde Fragestellung ist besonders aktuell, sie wird in den Medien immer wieder aufgegriffen und öffentlich diskutiert.
Ist es sinnvoll eine Berufsarmee anstatt einer Bundeswehr zu stellen?
Pro Argumentation:
Es gibt viele Aspekte, die die zu erörternde Frage bestätigen.
Zunächst gilt es zu bedenken, dass durch die Einführung einer Berufsarmee und die Abschaffung der Bundeswehr es jedem jungen Mann selbst überlassen ist sich dem Wehrdienst zu unterziehen oder nicht.
Durch diese Entscheidungsfreiheit werden ihm der Zwang und die Angst vor der Armee genommen.
Einige Jugendliche werden den Weg des Berufssoldaten wählen, während andere eine Ausbildung oder ein Studium bevorzugen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass durch eine Berufsarmee schlagkräftigere Einsatztruppen ausgebildet werden können, durch eine längere Verpflichtung und freiwilliges Interesse sowie die Motivation der Rekruten kann eine bessere und gezieltere Ausbildung gewährleistet werden als wie bisher in den knapp zwölf Monaten der "Zwangsverpflichtung".
Nicht zu vergessen ist, dass die Berufsarmee im Gegensatz zur Bundeswehr die preisgünstigere Variante für den Staat darstellt. Es müssen nur diejenigen ernährt, besoldet und ausgebildet werden, die wirkliches Interesse zeigen, und nicht wie bei der Bundeswehr nahezu jeder männliche Bürger.
Contra Argumentation:
Es gibt jedoch auch Argumente, die gegen die Einführung der Berufsarmee und für die Beibehaltung der Bundeswehr sprechen.
Die Bundeswehr soll für jeden Jugendlichen eine wichtige Erfahrung sein. Er lernt viele Dinge für sein weiteres Leben, Disziplin und Kameradschaft werden geschult. Gruppendynamik, das Arbeiten in bzw. mit einer Gruppe werden gezielt trainiert, der Zusammenhalt in Krisensituationen, dass einer für den anderen Kameraden da ist und man sich gegenseitig unterstützt.
Die Berufsarmee ist noch nicht vonnöten, da die Bundeswehr bisher kaum an Auslandseinsätzen teilnimmt, daher reicht die Wehrpflichtigenarmee aus, die Gelder, welche nötig sind Berufssoldaten zu schulen können anderweitig verwendet werden.
Abwägung der Pro und Contra Argumentation
Schon die Quantität der Argumente zeigt ein eindeutiges Übergewicht im Sinne der Bejahung der aufgestellten These, es sollte jedem freigestellt werden zum Wehrdienst zu gehen oder eine andere Ausbildung zu wählen.
Den Jugendlichen, die kein Interesse am Wehrdienst zeigen, werden von diesen zwölf Monaten lediglich negative Erfahrungen mitnehmen;
Disziplin, Gruppendynamik und Kameradschaft lehrt auch jede andere Ausbildung, desweiteren sollen diese Werte auch von den Eltern vermittelt werden.
Eine gezieltere Ausbildung bei der Armee die von Freiwilligen angenommen wird und länger als 12 Monate
dauert, bringt eine schlagkräftigere Einsatztruppe hervor, welche dann auch bei Auslandseinsätzen motiviert und erflogreich teilnehmen kann.
Ein Auslandseinsatz einer Wehrpflichtigenarmee, die nur eine kurze Ausbildung genossen hat, dürfte sehr fragwürdig sein.
Ergebnis der Erörterung:
Es sollte daher die Berufsarmee eingeführt und die Bundeswehr abgeschafft werden.
Gia777 weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
-
Gabri, 21.05.2002, 23:32 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Hmm also im Moment muss ich mich nicht genauer mit solchen Dingen befassen, in paar Jahren wieder. Gabri
-
-
FloVi, 16.05.2002, 10:49 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Jetzt bräuchte man nur noch Zahlen darüber, ob sich denn auch genügend *Westentaschen-Rambos* freiwillig melden würden. Ich habe den Verdacht, dass im Gegensatz zur USA und ihrer Army der Stellenwert der BW bei uns zu gering dafür
-
didda66, 16.05.2002, 10:43 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
nicht übel wenn man bedenkt, das Du ne Lady bist....nene *grins* mehr davon lG
-
-
Wehrdienst oder doch nur abpimmeln ;)
03.03.2002, 22:39 Uhr von
Sor2cerer
Hallo Ihr! Ich bin Sor2cerer und bin bei CIAO auch och aktiv!! Also bis dann! Ciao Sor2cererPro:
Oft frei und KZH (krank zuhause)
Kontra:
Papierkrieg
Empfehlung:
Nein
Wehrdienstleistender in Koblenz "Sicherungszug" Heeresführungskommando
***********************************************
Dieser Bericht wurde von mir in meinem neunten Dienstmonat verfaßt und läßt deshalb eine subjektive Stellungnahme zu, die auf viele positive ,aber vorallem negative Erfahrungen zurückgreift.
Bundeswehr eine Institution die in meinen Augen total überflüssig und zudem sehr ungerecht ist. Hier zählt nicht die Leistung, sondern wie in der Schule auch die Sympathie oder auch Anti - Sympathie und die damit verbundenen Vorurteile, die sich die Vorgesetzten bilden. Der altbewährte Spruch, daß man einer unter Gleichen ist und "Kamerad" ist, trifft in dieser anderen Welt überhaupt nicht zu, so wie in vielen anderen Sparten unserer Gesellschaft. Ist man nicht unterwürfig und äußert man negative Kritik an den Vorgesetzten und deren Entscheidungen hat man eins der härtesten Leben, das man sich überhaupt vorstellen kann.
Alleine der Spruch man wolle lieber Hauptschüler, die nicht nachdenken und alles das machen was man ihnen sagt, und keine Abiturienten, die ab und zu ihre Meinung äußern und mit den Vorgesetzten diskutieren sagt doch schon alles. Entweder man will Soldaten, die selbständig sind, was so oft angeprangert wurde, oder man will Soldaten, die keine Selbständigkeit entwickeln und alles ohne Kritik hinnehmen. Wir sind zwar eine Auftragsarmee und keine Befehlsarmee, aber davon ist nicht viel zu spüren.
Auftragsarmee ist in meinen Augen eine Armee, die ein Ziel vor Augen hat, dieses an die Untergebenen weitergibt und diesen die Entscheidung wie es erreicht werden kann überläßt. Ich habe zwar damit gerechnet, daß die Bundeswehrzeit sehr hart wird, aber das dies die ganzen zehn Monate anhält ist für mich unnötig, weil neben diesem zeitweisem bescheiden Soldatenleben, es auch noch ein ziviles Leben gibt, welches sehr stark in den Hintergrund rückt und zeitweise sehr stark darunter leidet.
Natürlich wollte ich diesem neuen Lebensabschnitt meine Erfahrungen machen und an die Grenzen meiner Leistungsfähigkeit gehen, aber irgendwann sind auch die Grenzen überschritten. Es kann nicht sein, daß T-3 gemusterte, die einfach vom körperlichen nicht in der Lage sind alle Anstrengungen auf sich nehmen, kein bißchen Anerkennung bekommen und mehr als andere leisten müssen. Bundeswehr hieß für mich vor meiner Dienstzeit immer, Soldaten , die an Waffen ausgebildet werden und körperlich fit gehalten werden. Doch dies ist leider nur in unserem Zug der Fall. In einer Kaserne mit tausend Soldaten sollten doch mehr als dreißig sich selbst verteidigende Soldaten zu finden sein. Und nicht 970 Bürohengste, die vielleicht in der Grundausbildung einmal eine Waffe in der Hand hatten und danach als einzige Waffe den Kuli kennen. Das ist die oben erwähnte Ungerechtigkeit.
Entweder alle dienen dem deutschen Staat so wie wir oder es ist nur eine Institution in der Zivilversager und Abzocker ihren Dienst schieben. Das einzige positive was ich dieser Zeit abgewinnen kann; sind die vielen Erfahrungen, seien sie positiv oder negativ. Es waren viele "Highlights" und auch "Bonbons".
Bonbons waren für mich das Abseilen aus dreißig Meter Höhe oder der Leistungsmarsch und viele andere Dinge. Highlights waren z.B. der Häuserkampf oder die zahlreichen Gefechtsschießen im Rüfu, vorallendingen die mit der blauen Übungsmunition. Auch der Zusammenhalt im Zug war sehr gut bis zu einem weiteren "Highlight" dem Winterkampf in Mittenwald. Dort sind Dinge geschehen die diesen Zusammenhalt sehr stark beeinträchtigt haben und die Motivation fast bis zum Nullpunkt gebracht hat. Dies liegt vielleicht daran, daß die Luft ein bißchen raus ist, weil wir Abgänger sind, aber vielleicht an dem Führungsstil einiger Vorgesetzten.
Ein weiteres Unding ist die Zivilärztin, die den "Verpissern" den Weg für Urlaub ebnet. Es kann einfach nicht sein, daß jemand drei Wochen krank zu Hause geschrieben wird, der nur eine leichte Erkältung hat und auch einfach nur gut schauspielern kann. Wenn man mal Bilanz zieht wieviel einige "Kameraden" wirklich anwesend waren von den zehn Dienstmonaten, kommen sie vielleicht auf zwei Drittel. Und diese zwei Drittel stehen nur für die Anwesenheit und nicht für die Teilnahme am Dienst.
Solche Verhaltensweisen sind in meinen Augen höchst unkameradschaftlich. Jeder kann mal krank werden und die erzieherische Maßnahme vom Herrn Oberleutnant ****, daß er den Aufenthaltsort von einem Soldaten bestimmen kann finde ich für die oben genannten Kameraden sehr geeignet, doch für diejenigen, die wirklich mal krank werden einfach total unsinnig. Jetzt muß man Angst haben, daß man sich mit einer ernsthaften Erkrankung sich nicht auskurieren kann. Es kann auch nicht sein, daß von einer Stube eine Soldat am Dienst teilnimmt und die "Ehre" der Stube aufrecht erhält. Ich denke viele Dinge sind in unserer Ausbildung schief gelaufen und viele Dinge waren aber auch sehr positiv. Die positiven Dinge waren bestimmt der reibungslose Ablauf und die Organisation, die jedoch mit der Zeit immer lückenhafter wurde, weil die Motivation der Ausbilder nachgelassen hat. Außerdem positiv waren die zahlreichen Erfahrungen sei es an der Waffe oder im Wald oder andere, die man in seinem Leben nie wieder machen wird. Ein Highlight, welches mich sehr viel Selbstüberwindung gekostet hat, war das Abseilen aus 30 Meter Höhe. Es gibt Leute, die viel Geld für so ein Erlebnis zahlen. Negatives aus der Ausbildung waren die Aufträge, die man als Drecksarbeit bezeichnen kann. Das ging vom Stühle und Tische schleppen bis hin zum Ausrichten von der Weihnachtsfeier. Es hat sich wohl in der Kaserne nicht rumgesprochen, daß der Sicherungszug nicht mehr Auffangplatz von halb - kriminellen ist, mit denen man keine produktiven Dinge erledigen kann.
MEIN TIP "Arschkriechen" dann kommt man auch da gut durch ;) (habe ich leider zu wenig gemacht)
Viel "Spass" beim Bund
Sor2cerer
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-03-02 09:26:38 mit dem Titel Bundeswehr "NIGHTTALK"
Night-Talk Bundeswehr
Ich möchte diese Gelegenheit nutzen über ein Thema zu reden, von dem ich mir sicher bin, daß ich es immer in positiver Erfahrung behalten werde. Dabei meine ich sicherlich nicht eines unserer "Highlights" oder "Bonbons", bei denen wir alle befohlenen Spaß erleiden mußten.
Ich rede auch nicht von irgendwelchen Wettkämpfen, in denen wir uns mit vollem Einsatz Lob und Anerkennung unserer heiß geliebten besseren Hälfte, unseren Vorgesetzten, erworben haben. Nein!
All diese besonderen Erfahrungen, wie man sie nur beim Bund erwerben kann sind es nicht, die mich so richtig fasziniert, oder besser gefesselt haben in meiner Zeit als Soldat.
Das was ich als so besonders positiv empfinde ist im kleinen Kreise geschehen, ohne das jemand außer den beteiligten etwas davon mitbekommen hat.
Damit sind jetzt keinen homosexuellen Kontakte mit Kameraden gemeint, und ich kann in diesem Zusammenhang nur eine Person zitieren, deren Namen ich hier aus Gründen des Soldatengesetzes nicht nennen kann:
" ... und wer mir sexuelle Kontakte zu Untergebenen und Kameraden vorwirft, den mach ich fertig!"
Wovon ich eigentlich reden bzw. schreiben möchte ist das Phänomen des Night-Talk.
"Hä, was..." denken sich die meisten, aber wer auf Stube 229 lag, der versteht sicher, was ich meine. Stube 229, dazu gehören die Veteranen XXX, unser Wurzel-YYY, CCC,DDD, unser Bläh-Boy VVV und ich, der Sor2cerer. Und um den Begriff Night-Talk klar zu erläutern muß ich einen kurzen Abstecher in die Vergangenheit machen.
Alles begann am 5 Juli im Jahre 1999, an dem sich 34 von uns aufmachten, um die unbekannte Regionen dieser Welt zu erkunden. Ich kann mich noch gut an damals erinnern, als die Bundeswehr einem einfachen Jäger noch zu beeindrucken vermochte. Sie erschien uns gewaltig, bürokratisch und so bedrohlich, daß man die Wehrpflicht in jeder erdenklichen Form verfluchte. An jeder Ecke, unter jedem Tisch schien ein Uffz zu hocken und uns zu Meldungen nötigen zu wollen.
Wir fühlten uns wie David, der Goliath gegenüberstand. Diese Zeit wird von Kennern als die AGA bezeichnet. Doch sobald wir Zapfenstreich hatten und müde in den Betten lagen während fiese Vorgesetzte auf den Fluren rumschlichen, um uns beim Pinkeln zu erwischen, dann begann David seinesgleichen zu suchen. Meist genügte ein kurzer Kommentar eines Kameraden und schon fing jeder an seinen persönlichen Beitrag zu allen möglichen Dingen abzugeben, ganz egal ob er davon eine Ahnung hatte oder nicht.
In solchen Nächten, und davon gab es in der AGA eine Menge, wurde bevorzugt über Ausbilder und deren Sprüche geredet. Nun ja, geredet stimmt nicht ganz. Wir haben uns so über diese "Spinner" kaputtgelacht, die den ganzen Tag rumliefen und glaubten, daß es nichts wichtigeres als geschwärzte Nähte auf der Welt gibt, daß so manch einer vor lachen fast ins Bett gepinkelt hätte.
Bei kaum einem Thema wurde so viel gelacht, wie über unsere Ausbilder. Aber das war natürlich nicht das einzige, was wir heiß diskutiert haben. Hinzukommen natürlich lustige Situationen von Kameraden, die z.B. unbedingt das Verlangen hatten beim in Stellung gehen ihr G3 zu "küssen" oder eine Meldung mit "Frau Dienstgrad ..." begonnen haben.
Und was man natürlich absolut nicht vergessen darf, daß sind die Gespräche über das andere Geschlecht. Genau dieses Thema scheint beim Bund das ausgeprägteste zu sein. Das merkt man sicherlich auch daran, das man mindestens einmal pro Tag einen Kameraden trifft, der plötzlich einfach "F.....!" ruft und dann ganz normal seiner Tätigkeit weiter nachgeht.
Und ich muß ehrlich sein, ich weiß wirklich nicht wie oft wir über Ex-/Freundinnen, Models oder andere Frauen diskutiert haben und jeder versucht hat, den anderen durch seine sexuellen Erfahrungen, sei es im Auto, im Schwimmbad oder in der Sauna, in den Schatten zu stellen. Ich glaube ich hab selten im Leben so gelacht wie in diesen Nächten, in denen Jäger XXX mit seiner Potenz geprahlt hat, DDDD als pädophiler Verpisser abgestempelt wurde (wobei das erste nicht stimmt) und FFFF berichtete, daß das Mädchen hinter dem er schon 2 Monate her sei, lesbisch ist!
Außerdem muß ich mich ganz speziell bei FFFF noch einmal dafür bedanken, daß er all diese Gespräche stets musikalisch begleitet hat.
Für einen Außenstehenden mag das nicht bedeutend genug erscheinen,aber für mich sind diese gemeinsamen Erlebnisse etwas, was man nicht oft im Leben erfährt.
Wir, sechs wildfremde, junge Männer wurden zusammengepfercht in einer kleinen Stube und haben gelernt miteinander auszukommen, gemeinsam gegen Goliath zu kämpfen und schließlich auch Freunde zu werden.
Ich weiß, daß ich dies immer als etwas besonderes beim Bund betrachten werde. Darum möchte ich mich mit diesem Artikel bei meinen Stubenkameraden bedanken für diese tolle Zeit und ich hoffe, daß es ihnen genausoviel Spaß gemacht hat wie mir. Und noch eins möchte ich allen Kameraden mit auf den Weg geben:
3 hintereinander, viele viele nebeneinander.
Ciao Sor2cerer und nicht so viel prahlen
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-03-03 21:39:48 mit dem Titel Bundeswehr TEIL II "Krank oder Drücketismuss?"
Wie bekomme ich eine Krankmeldung beim Bund
*******************************************
Zuerst wacht man morgens auf und man fühlt sich unwohl. Die Gründe dafür können vielfältig sein:
1.Man ist schlichtweg Krank
2.Man fühlt sich nur ein wenig Krank
3.Man ist überhaupt nicht Krank und man hat einfach keinen Bock.
Dies kann wiederum verschiedene Gründe haben, z.B. Sport, Schießen, Gefechtsdienst,.
Leistungsmarsch *würg* etc...
Beim letzteren muß man sich überlegen was man denn haben könnte. Diese Symptome sollten möglichst so gewählt werden das eventuell vorhandene körperliche Mängel die Diagnose der Ärztin stützen. Manche beherrschen dies perfekt, z.B. wird dann aus chronisch geschwollenen Mandeln einfach eine eitrige Mandelentzündung und das bedeutet natürlich KZH.
Dies läßt sich natürlich wiederholen, wie ein Kamerad eindrucksvoll demonstrierte, in dem er sage und schreibe dreimal hintereinander zur Frau Doktor ging und auch genauso oft nach Hause geschickt wurde.
Jetzt sollte man aber aufpassen und es nicht übertreiben, sonst sind die Mandeln futsch, was aber wiederum KZH bedeuten würde. Phantomschmerzen kann man natürlich auch anbringen, reicht aber meistens nur für ein paar Medikamente und MSG/Innendienst, oder für ein paar vergnügliche Stunden im BWZK, aber dazu später mehr.
Jetzt kommen wir zum formellen Teil. Als erstes brauchen wir einen Krankmeldeschein, auf dem man den Kopf mit Name, PK usw. ausfüllen muß.
Den Krankmeldeschein bekommt man auf dem Gezi (Geschäftszimmer) oder nach Dienst beim UvD (Unteroffizier vom Dienst).
Mit diesem Krankmeldeschein macht man sich dann auf dem Weg zum San-Bereich (Sanitäts-), wo man sich ab 06:30 Uhr bis 07:30 Uhr einen Termin holt. Es ist ratsam zeitig dort zu erscheinen, da sonst schon alle Termine vergeben sein könnten, dies gilt im besonderen Montags, wenn den Funkern nach dem Wochenende einfällt das sie krank sind.
Hat man dann einen Termin ergattert schleppt man sich zurück zur Einheit und meldet dort, dass man einen Termin hat. Hat man Pech, kommt man noch vor der Stärkemeldung an und man muß der versammelten Menge kundtun das man Neukrank, Altkrank oder Todkrank ist.
Apropos, damit kommen wir nun zum nächsten Abschnitt: Wann melde ich mich Neukrank, Altkrank, Termin oder einfach nur Hier? Es ist eigentlich ganz einfach. Neukrank sagt man immer dann, wenn man ein neues Wehwehchen entdeckt hat und deswegen einen Termin beim Arzt hat, oder sich noch einen holt.
Altkrank ist man wenn man ein altes Wehwehchen hat, womit man schon beim Arzt war aber noch eimal hin muß und schon einen Termin hat oder man sich noch einen besorgt.
Termin sagt man wenn man zum Beispiel einen Facharzttermin im BWZK (Bundeswehrzentralkrankenhaus) hat. Hier sagt man wenn man Innendienst, MSG (Marsch Sport Geländebefreit) oder ähnliches hat, aber nicht zum Arzt muß.
So jetzt wird es langsam Zeit zum Arzt zu gehen, vorher legen wir noch Schlumpftarn an. Sind wir im San-Berich angekommen, am besten 10 Min vor dem Termin, setzten wir uns zuerst ins Wartezimmer und warten, was denn sonst. Wird man dann endlich aufgerufen setzt man sein Leidensgesicht auf und bereitet sich auf seine Show vor.
Der Akt im Arztzimmer ist eigentlich unspektakulär.
Man sitzt dort dem Arzt gegenüber und man schildert ihm möglichst eindrucksvoll seine Probleme und der Arzt erledigt alles weitere. Im besten Fall wird man natürlich sofort nach Hause geschickt, man kann aber auch Pech haben und man wird sofort zum BWZK überwiesen und man muß sich auf eine Odyssee vorbereiten. Wenn man zum BWZK geschickt wird wartet man zuerst im Wartezimmer auf den San-KVD, was unter umständen eine längere Wartezeit in Anspruch nimmt.
Ist der KVD dann gekommen und er hat einen zum BWZK gebracht wird man feststellen, dass hier schon das nächste Problem wartet.
Das BWZK ist ein ziemlich großes und verwirrendes Gebäude, und um auf die richtige Station zu kommen ist die Ausbildung Karte und Kompaß endlich mal zu gebrauchen. Der Wegweiser im Eingangsbereich stellt eine große Hilfe dar.
Hat man dann die Station gefunden heißt es sich anmelden und wieder Warten. Beim Facharzt selber ist, so wie auch bei dem Standortarzt zu verfahren. Ist man dann endlich von der Behandlung erlöst ruft man im Standort-San-Bereich an und hofft, dass sie den KVD möglichst bald schicken, denn sonst wartet man wieder Stunden bis man abgeholt wird. Wieder in der Kaserne angekommen muß man wieder zum Standortarzt den Facharztbefund abgeben. Hat der Arzt diesen ausgewertet veranlaßt sie nun endgültig die nötigen Schritte und man ist von der Odyssee erlöst.
Ciao Sor2cerer und viel Spaß beim Krankfeiern und Papierkrieg weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
-
Zickenmausi, 24.03.2002, 12:29 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Nach 4 Jahren bei der Bundeswehr kann ich Dir auch nicht mehr wiedersprechen.
-
Mischka27, 21.03.2002, 02:11 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Das hast du sehr gut beschrieben, nach 6 Jahren Bundeswehr habe ich das sehr oft durch gemacht, besonders das mit dem BWK. Vor einer Übung hat man teilweise gar keine Termine mehr bekommen. Oft hatten wir gar keinen Arzt so das wir zu einem Zivilen A
-
anonym, 10.03.2002, 15:05 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
schöner, ausführlicher bericht, vielleicht liest man sich ja mal wieder 8-) gruß mibod
-
clauds22, 04.03.2002, 13:13 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Huhu :) Noch einen lieben Ciaoler gefunden ;O) Grüssle, Claudi
-
Informationen
Die Erfahrungsberichte in den einzelnen Kategorien stellen keine Meinungsäußerung der Yopi GmbH dar, sondern geben ausschließlich die Ansicht des jeweiligen Verfassers wieder. Beachten Sie weiter, dass bei Medikamenten außerdem gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
¹ Alle Preisangaben inkl. MwSt. und ggf. zzgl. Versand. Zwischenzeitl. Änderung der Preise, Lieferzeiten & Lieferkosten sind in Einzelfällen möglich. Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr.
Bewerten / Kommentar schreiben