Cap Bon Testberichte

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Pro & Kontra
Vorteile
- MIR gefällt es dort!
Nachteile / Kritik
- ich kann nicht immer dort sein...
Tests und Erfahrungsberichte
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von Hammamet über Cap Bon bis Tunis
5Pro:
wunderschöne Natur
Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Ich hoffe, dass ich mit diesem Bericht jedem, der plant nach Tunesien zu fliegen nützliche Tipps geben kann, die nicht in jedem Reiseführer stehen oder manchem sogar vielleicht Anreiz gebe, in Tunesien Urlaub zu machen.
Eigentlich ist Tunesien gar nicht so gross und trotzdem gibt es soviel zu sehen.
Als ich gerade meine Videoaufnahmen gesehen habe, ist mir aufgefallen, wie oft wir während des filmens " IST DAS SCHÖN" gesagt haben.
Nun zu meinen Reiseerlebnissen in Nordtunesien
Ausgangspunkt ist HAMMAMET . Von dort aus fahren wir über Cap Bon bis Tunis.
Fast alle die schon einmal in Tunesien waren, kennen Hammamet als Badeort mit wunderschönen, langen Sandstränden. Hotels gibt es in jeder Kategorie.
Sollte jemand mal ein Hotel mit nicht so gutem Essen erwischen, setzt Euch in ein Taxi und lasst Euch nach Barrak el Sahhel zum Roti-Express bringen. Dort gibt es typisch tunesische Küche, aber viel besser als ich es bisher in den Hotels gegessen hat, man kann sagen, fast wie zu Hause!
Die Gerichte kosten zwischen 1 und 2 Euro und man wird wirklich satt!
Im neuen Stadtteil Hammamet Yasemine lässt es sich wunderbar bummeln. Noch nicht vor all zu langer Zeit wurde dort das Carthage Land eröffnet.
Obwohl es eine rein touristische Anlage ist, hat es sogar mir, als Tunesierin sehr gefallen.
Unzählige Cafe's und Restaurants, ein grosser Basar mit sauberen Geschäften und ein Abenteuerpark ( Karussells und ähnliche Stände, wie auf der Kirmis)
Wer möchte kann im Carthageland eine Runde auf dem Dromedar drehen oder sich mit einem Falken fotografieren lassen für schöne Erinnerungsfotos.
Zum Basar:
Da die Mieten im Carthage Land wesentlich höher sind als in der Altstadt, verkaufen die Händler ihre Ware dementsprechend teurer- also nur wer gut handeln kann, sollte hier einkaufen. Es gibt aber auch einige Geschäfte mit Fixpreisen- die ganz ok sind.
Da viele Hammamet auswählen um am Strand zu relaxen, kennen bestimmt viele das Problem Sonnenbrand.
Tunesisches Hausmittel: Naturjoghurt dick über Nacht auftragen und morgens sieht die Welt schon wieder besser aus.
Ab und zu tauchen auch Quallen im Wasser auf. Wer von einer erwischt wird, sollte ganz schnell Sand drauf tun, reiben und dann zum nächsten Restaurant laufen und die betroffene Stelle mit Tomate einreiben.
Von Hammamet geht es nach NABEUL.
Jeden Freitag vormittag findet hier der traditionelle Kamelmarkt statt. Eine Riesenauswahl an Souveniers und jede Menge Spass. Nachteil ist, dass es gerade in der Hochsaison ziemlich voll ist und sich dann auch Taschendiebe dort rumtreiben- also schön aufpassen und nicht vergessen " Handeln macht Spass"
Wer sich aus Tunesien Keramik und Töpferware mitbringen möchte, ist in Nabeul an der richtigen Stelle. Da die Sachen dort hergestellt werden, sind sich auch dort am billigsten und die Auswahl am grössten.
In Nabeul nehmen wir die Strasse Richtung KELIBIA.
Die Strasse führt fast ausschliesslich am Meer entlang. Man sieht schöne Villen, dann Wiesen mit grasenden Kühen oder Schafen. Dann wieder blühende Mohn und Rapsfelder, gefolgt von Olivenhainen. Auf der Strasse überholen wir oft Bauer, die mit dem Esel ihre Ernte nach Hause transportieren.
Alles sieht so harmonisch und nach einfachem Leben aus.
Leider wird dieses schöne Bild manchmal durch zuviel Müll auf der Strasse zerstört.
Wir sind in Kelibia angekommen und gönnen uns einen frischgepressten Orangensaft im Cafe auf der Festung mit wunderschönem Blick auf das Meer.
Langsam bekommen wir richtigen Hunger. Also geht es weiter nach EL HOUARIA
weil es dort das beste Fischrestaurant gibt ( allerdings nicht ganz billig- Hauptgerichte liegen zwischen 20-40 Euro). Natürlich wissen wir den Namen nicht mehr, aber jeder im Dorf weiss direkt, was wir wollen und zeigt uns den Weg.
Dort angekommen bin ich erstmal von der Aussicht überwältigt. Auf einem Felsen liegt das Restaurant auf mehreren Ebenen, die bis zum Wasser herabführen. Ringsherum sind viele andere aussergewöhnliche Felsen.
Nun haben wir uns gut erholt und fahren weiter nach KHORBUS
Kurz vor Khorbus wird mir etwas mulmig in der Magengegend. Wir fahren auf einen ziemlich hohen Berg mit schön scharfen Kurven und ständig kommen uns rasende Autos entgegen. Ich bin nun nicht mehr ganz sicher, ob ich filmen soll oder mich lieber am Sitz festhalten. Aber wer da runterstürzt, dem nützt das festhalten auch nichts mehr, also wird gefilmt. Khorbus liegt an der Steilküste mitten im Berg. Ein süsses, kleines Dorf.
Aber das aussergewöhnlichste in Khorbus sind die heissen Quellen (60°Celsius) , die aus dem Berg ins Meer fliessen (Foto5).
Das Wasser stinkt zwar nach Schwefel, hat aber eine sehr heilende Wirkung, gerade für diejenigen, die an Rheuma leiden.
So, nun geht es weiter nach TUNIS.
Wir fahren mit dem Auto kreuz und quer durch die Haupstadt
Pause machen wir dieses mal nur im Stadtteil Lac. Vom Zentrum fährt man in Richtung Flughafen, bis rechts Lac ausgeschildert ist.
Lac hat eine wunderschöne Promenade mit vielen Cafe's. Wir gehen wie immer ins Cafe MIAMI . Von dort aus sieht man die Promenade, das Meer und die Berge von Hammam Lif. Und alle paar Minuten fliegt ein Flugzeug über das Cafe, dass man am liebsten den Kopf einziehen möchte
Den Rückweg nehmen wir dann über die Autobahn von Tunis nach Hammamet.
Bei dieser Gelegenheit muss ich natürlich frisch gegrilltes Fleisch essen gehen.
Wenn man sich auf der Autobahn nach Hammamet befindet, nimmt man die Ausfahrt nach Hammam Lif/ Ezahhra. nach ca 3 Kilometern sieht man auf der linken Seite 2 Restaurants am Strassenrand. Also beim nächsten Kreisverkehr umkehren.
Diese Restaurants unterscheiden sich extrem von anderen Restaurants. Man(n) ( ich nicht so gerne)geht in einen Raum und wählt das Fleisch aus, welches frisch geschlachtet ist. Empfehlen kann ich Koteletts und Leber. Nachdem das Fleisch abgewogen wurde, wird es auf einem Holzkohlegrill frisch zubereitet. Dazu gibt es das typisch tunesische Brot Tabouna und Salata meshwia ( gegrillte Paprika in Olivenöl).
So leckeres Fleisch wie dort, habe ich nirgends gegessen.
So richtig satt geht es dann mit vielen, beieindruckenden Eindrücken zurück nach Hammamet.
Durch die vielen Pausen war die Fahrt gar nicht so anstrengend.
Bis Tunis über Cap Bon haben wir ca 8 Stunden gebraucht , es müssten so an die 150 km sein und zurück nur 35 Minuten (56km)
Ich kann wirklich jedem empfehlen, diese Tour zu machen. Von aufdringlichen Händlern keine Spur. Hier kann man ein ganz anderes Tunesien ohne Massentourismus kennenlernen und viele nette Leute kennenlernen.
Allerdings wird hier kaum deutsch oder englisch gesprochen, auf französisch gehts dagegen ohne Probleme und wer möchte, kann bei mir einen Tunesischkurs vorher nehmen :-))) weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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anonym, 07.05.2006, 15:27 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
sh :o)
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Cap Bon (Tunesien) - Insiderbericht - was nicht jeder Reiseführer verrät...
23.02.2004, 21:27 Uhr von
saida
Am liebsten habe ich Reiseberichte, wovon es auch bei mir einige gibt. An zweiter Stelle stehen d...Pro:
MIR gefällt es dort!
Kontra:
ich kann nicht immer dort sein...
Empfehlung:
Ja
Tunesien-Reihe - Klappe, die... ja, die wievielte eigentlich schon...?
== VORWORT ==
Alle meine Hotelunterkünfte, die ich nicht im Rahmen der bereits beschriebenen Jeep-Safari genossen habe, lagen samt und sonders am untersten Rande der Region Cap Bon [Kab-bonn]. Entweder in Hammamet Sud, Merazka oder Dar Chaâbane [dar-scha-abän], (Vorort von Nabeul), deren Touristenzonen schon fast zu einer zusammengewachsen sind. Zudem stammt mein Mann aus dem Gouvernorat Nabeul, das im Wesentlichen aus der Cap-Bon-Region besteht.
Ich kenne recht viel vom Cap Bon, und kann somit behaupten, dass jeder, der seinen Urlaub in der Gegend um Hammamet oder Nabeul verbringt, sich dort unbedingt umgesehen haben sollte! Aber auch von Tunis aus ist es nicht weit - mit einer Louage von Tunis nach Hammamet, meine ich, fährt man keine Stunde...
Ich erzähle hier von MEINEM Cap Bon, und natürlich dürfen ein paar Anekdoten auch nicht fehlen.
== WO UND WAS IST DAS CAP BON DENN NUN? ==
Der Name hat zwei Bedeutungen - zum einen bezeichnet man damit die Halbinsel im Nordosten Tunesiens, die auf der einen Seite am Golf von Tunis (Felsklippenküste), auf der anderen am Mittelmeer selbst (flache Sandstrände) liegt. Auf der Mittelmeerseite endet sie wohl mit der Stadt Hammamet, westlich bei Soliman. Die untere Grenze (Gruß an meine Geographielehrerin: ich weiß schon, dass das südliche heißt *g*) bildet in etwa die Autobahn, die von Tunis nach Hammamet verläuft. Ein Ausläufer des Tell-Atlas (Gebirge, das durch die gesamte Maghreb-Region Nordafrikas verläuft, also vom Atlantik in Marokko, bis nach Tunesien ans Mittelmeer!) zieht sich von Südwest bis Nordost durch die Halbinsel - der höchste Berg, der Sidi Abd-er-Rahman [sidi abder-rahma:n - gerollte R, deutliches H] ist wohl nur um die 635 m hoch, aber zwischen Hammamet und dem Herzen des Caps kann man einen deutlichen Temperatursturz bemerken - im Sommer angenehm (sofern es nicht gerade windstill ist, oder Saharawind aus dem Süden einen Fön das Fürchten lehren könnte), im Winter einfach nur *bibber* ...
Zum anderen ist das Cap Bon an sich der nordöstliche Punkt der Halbinsel, der am nächsten an Europa liegt. An guten Tagen soll man bis Sizilien blicken können, das ca. 120 km weg ist - so klare Luft hatten wir noch nie, wenn wir dort waren, aber schon alleine die Vorstellung, WIE nahe doch Italien ist... Kein Wunder, dass auch Tunesien zu den EU-Ländern gehören will, oder? Es war ja auch lange genug unter französischer Herrschaft (Anerkennung der Unabhängigkeit durch Frankreich erst am 20.03.1956; staatlicher Feiertag - Fête de l'Indépendence), was sich nicht nur in der Sprache niedergeschlagen hat.
Die Halbinsel wird in einigen Reiseführern, die ich gelesen habe, auch als Korn- oder Vorratskammer Tunesiens bezeichnet - es regnet vergleichsweise viel (vor allem der Winter 2002/2003 war grässlich nass), und so lebt die Region auch im Wesentlichen von der Landwirtschaft, tunesisch = Fellaha [f-läha, mit deutlich gehauchtem H, das an ein CH grenzt].
Oft sind die Anbauflächen, vor allem zur Mitte der Region hin, aber so schlecht zugänglich oder am Hang belegen, dass ein Großteil der Arbeit oft noch althergebracht mit Eseln, Mulis oder Pferden getan wird. Und natürlich in Handarbeit, wovon viele unserer Großeltern noch ein Lied singen können. Manche Flächen inmitten des Caps liegen völlig brach, weil es zu viele Gesteinsbrocken auszugraben gäbe, um das Land urbar zu machen, oder weil es zu steil ist. Nur wenige Bauern sind so wohlhabend, dass sie sich einen eigenen Traktor überhaupt leisten könnten, und diese können ihren Wohlstand in der Hauptarbeitszeit der Landwirtschaft noch sichern, indem sie mit ihren Gerätschaften Lohnarbeiten wie Pflügen oder Eggen verrichten; bezahlt wird nach Fläche. Und wer gar einen Mähdrescher sein eigen nennen kann, der arbeitet vermutlich in der Erntezeit rund um die Uhr, um sich für den Rest des Jahres auf die faule Haut legen zu können! Dabei immer vorausgesetzt, dass es nicht zu viel oder, wohl noch schlimmer, kaum geregnet hat. Gesät und gepflanzt wird, wenn bei uns der Boden schon oder noch im Winterschlaf liegt, denn dann ist der Boden wasserhaltig genug, dass etwas gedeihen kann. [Bei der Erbsenernte im Dezember 2002 habe ich sogar ein wenig mitgeholfen (bis Schwiegermutti mich fast gewaltsam vom Acker getrieben hatte, aus Sorge um meinen Rücken *g*), und im Januar 2003 habe ich auch ein bisschen Weizen aufs Feld streuen dürfen. Männe und ich haben Glück gebracht, denn trotz des ungewöhnlich vielen Regens ist aus °unserem° Feld eine ordentliche Ernte hervorgegangen!].
Ab dem Zeitpunkt, an dem der Tourismus wieder anzuziehen beginnt, weil die Wassertemperaturen zu ersten, kurzen Bädern im Meer einladen, kommt ein Großteil der Landwirtschaft zum Erliegen. Das ist auch die Blütezeit der Oliven- und Zitrusbäume, aber den herrlichen Anblick eines Meeres blühender, wilder Oleandersträucher (-bäume?), von Jasmin (gegen den ich leider allergisch bin...), und etliches mehr kann ein aufmerksamer Beobachter genießen.
Im Winter gibt es noch reichlich Auswahl an Gemüse, von - natürlich - Tomaten und Peperoni (die fast so groß werden wie die bei uns gängigen süßen Paprikasorten), über Erbsen, Bohnen, Kürbis, Zucchini, Gurken, bis hin zu Auberginen, Blumenkohl, Fenchel, lecker aromatische Karotten, und, und, und... Im Sommer dagegen beschränkt sich die Auswahl zumeist auf Kartoffeln und Kürbis - somit kann ich ein gutes Couscous eigentlich nur im Winter empfehlen, denn es gehört nun einmal auch verschiedenes Gemüse in die Soße!
Ebenso ist die Region reich an Obstsorten. Natürlich gibt es auch Äpfel, aber die dort käuflichen sind meist recht klein und wenig wohlschmeckend, denn die gut geratenen Exemplare gehen in den Export. Aber es gibt da ja viel leckerere Dinge... Im Sommer mag ich am liebsten die kleinen, saftig-süßen Birnen, aromatische Pfirsiche, Galiamelonen (kein Vergleich zu den hierher importierten aus Italien oder Spanien!!!), und dann Granatäpfel (im Inneren der lederartig-zähen Schale sitzen ganz viele Kerne, die von einer Schicht Fruchtfleisch überzogen sind) und Kaktusfeigen (die Knubbel, die grün bis gelblich oder orange an den Kakteen wachsen, kann man nämlich schälen - ich bin zu ungeschickt dazu, aber Schwiegermutti macht das mit drei Schnitten, und hat dabei nur ganz selten einmal einen Stachel in der Hand stecken...). Die letzteren beiden Sorten gelten übrigens auch als Hausmittel gegen Magenbeschwerden und Montezumas Rache - falls es sich nicht um eine böses Virus handelt, hilft das wirklich gut. Von den Kaktusfeigen sollte man aber auch nicht zu viel essen - so drei, höchstens vier Stück am Tag -, denn angeblich mussten da schon Leute (Tunesier!) ins Krankenhaus, wegen Verstopfung. Ich verputze meistens mehr, weil die Dinger so lecker sind, hatte aber noch nie Probleme! Außerdem sollte man, falls man mit dem Auto unterwegs ist, immer Ausschau halten nach Straßenverkäufern - oftmals sitzen Kinder mit ein paar Eimern selbst geernteter Kaktusfeigen, an selbst wenig frequentierten Straßen, um in den Schulferien (drei Monate: Mitte Juni bis Mitte September) das Familieneinkommen etwas aufzubessern. Oft kann man eine ganze Menge dieser Früchte für einen oder zwei Dinar bekommen, und meistens haben die Kids auch ein Messer zum Öffnen dabei, weil auch viele Tunesier das nicht gut können, oder einfach nicht gerne selber machen. Wenn dann auch noch ein Tourist kaufen kommt, kennt die Freundlichkeit der Kids bestimmt kaum Grenzen. Um zu fragen, wie viel ein Eimer voll kostet, sagt man ganz einfach: stall qadesh? [s-dall g-desch? - das G grenzt an kehliges K, der ländliche Dialekt gebraucht jedoch oftmals ein hartes G, das also gerade dort prima verstanden wird und auch von europäischen Kehlen leicht hervorgebracht werden kann :o)]. Der Rest lässt sich mit den Fingern, Händen und Füssen erledigen...
Zitrusfrüchte kann ich vom Winter bis zum Frühling empfehlen, aber auch frische Mandeln am Ende des Sommers sind wirklich ober-lecker! Ich habe diese zum ersten Mal in Tunesien bewusst wahrgenommen - und zwar ist die eigentliche Mandel, ähnlich wie eine Walnuss, in eine grüne Schale gebettet, in der die später steinharte Mandelschale liegt. Viele Tunesier knacken diese Schale komplett mit den Zähnen; wenn sie noch frisch ist, ist sie noch nicht so hart, aber ich schaffe das trotzdem nicht und behelfe mich mit einem Stein o. ä. - und heraus kommt eine weißliche, milchig-saftige Mandel. Wenn man sich dann noch die Mühe macht und das weiße Häutchen abpult (das, was beim Trocknen braun wird), dann sind fast alle richtig lecker süßlich. Nur wenige haben einen Bittermandelgeschmack, aber auch bei den hier erhältlichen Trockenmandeln kann so ein Exemplar darunter sein...
Natürlich muss man das frische Obst und Gemüse immer einer gründlichen Prüfung unterziehen. Zeigt man sich sehr skeptisch, dann kann man auch leicht ein oder zwei Stück probieren; das ist vor allem Männes Methode, wenn er sowieso Hunger hat *ggg* Bei Melonen, insbesondere den dort riesigen Wassermelonen, da wird das zugegebenermaßen schwierig. Aber die lassen wir zumindest öffnen, und Männe probiert manchmal auch von dem Schnitz, der herausgezogen wird. (Ich bin inzwischen fast schon ein Profi geworden, was das Erkennen einer lecker schmeckenden Melone, alleine anhand des Geruches, anbelangt, jawohl! Sagen wir mal, in 80% der Fälle, wenn ich gesagt habe, die riecht, als ob sie lecker schmeckt, hat es gestimmt. Männe dagegen nimmt mehr wässrig schmeckende Exemplare - die er in hungrigem Zustand sogar gekostet und für lecker befunden hat! - mit nach Hause, und man amüsiert sich....)
Vor allem Hammamet und auch Nabeul haben als Einnahmequelle noch den Tourismus, aber auch in anderen Städten des Cap Bon gibt es Hotels, die von ausländischen Touristen gebucht werden - außer in Kelibia (bisher aber noch kaum Deutsche, nach Aussage unserer Bekannten, die dort in verschiedenen Hotels arbeiten) wird aber die überwiegende Mehrzahl der Hotelgäste entweder Tunesier, oder aber nur auf der Durchreise sein.
== DIE WICHTIGSTEN ORTE ==
Ich führe meine Leser auf eine Rundreise, beginnend und endend in Hammamet, entlang der Westküste des Caps, und an der Ostküste entlang wieder zurück.
Nebenbei: Orangen(blüten-)feste finden in fast jeder Stadt des Cap Bons statt, meist im April oder Mai, das ist lokal verschieden.
** H A M M A M E T **
Stadt an der Südostküste des Cap Bons, mit stark touristischer Prägung. Sehr verkehrsreich, aber dennoch mit einem gewissen Flair, vor allem in der Nebensaison...
Was sonstige Tipps anbelangt, so findet man hierzu unter der Kategorie Hammamet bei mir bereits einen eigenständigen Bericht. Daher schweige ich zu diesem Thema und nutze den freien Platz für Anderes!
** M E R A Z K A **
Bis vor ein, zwei Jahren noch ein Vorort von Hammamet, durch die Zone Touristique fast ganz damit verwachsen.
Ansonsten kann Merazka noch eine Universität (für was genau? glaube, technische Uni - ??), mehrere Privatkliniken, und den Club Mediterranée vorweisen.
Bis letztes Jahr in den Herbst hinein wurde an einer nigelnagel neuen Straße gebaut, von Hammamet bis Nabeul, und dazwischen liegt nun einmal genau Merazka. Jetzt ist die Straße eigentlich in jede Richtung zweispurig, doch da im Ortsbereich von Merazka genau diese Verbindungsstrasse durch geht, und den Wohnort an sich vom Touristengebiet trennt, wird die jeweils linke Spur eigentlich mehr zum Parken benutzt. Vorher hat man auf den unbefestigten Seitenstreifen geparkt, und das außerdem weit genug von der Straße weg. Jetzt wird auf der linken Straßenseite geparkt, und da auf beiden Seiten der Straße - besonders an einer Stelle - Läden, Cafés und Restaurants sind, kann man sich den Fußgängerverkehr bestimmt ausmalen. Es ist dort nicht nur (bereits während des Baus) mindestens ein Straßenarbeiter gestorben, sondern auch mindestens ein Anwohner... Kreisverkehre sind zwar vorhanden gestellt, haben aber dazwischen offensichtlich zu lange, gerade Passagen, die ausreichen, die Autofahrer auf der tollen, neuen Straße zum Fliegenwollen zu verleiten...
Tagsüber bin ich eigentlich relativ gerne dort (haben einige Verwandtschaft da), für ein paar Stunden, und auch mal zum Übernachten, aber dort zu wohnen könnte ich mir unter keinen Umständen vorstellen. Irgendwie scheinen dort hauptsächlich (neu-)reiche Tunesier zu wohnen, und die Atmosphäre wirkt auf mich unangenehm und irgendwie feindselig. Und dabei sind eigentlich nur die Durchfahrtstrasse und die im touristisch erschlossenen Merazka asphaltiert - die wohlhabenden Anwohner schimpfen wohl über die Feldwege, sind aber auch zu geizig, um selbst einmal Splitt hinzuwerfen, auf dass es im Winter nicht so matschig, und im Sommer nicht so staubig wäre...
Meistens treiben wir uns in einem der Cafés an der Hauptstraße herum (die in der Zone Touristique sind zu teuer, und bieten auch keinen besseren Kaffee oder Tee. Allenfalls im Winter mal, denn die sind nicht ganz so zugig...), treffen uns mit Freunden, rauchen eine Shisha, oder gehen an den Strand, der zu Fuß vom Wohngebiet aus in vielleicht fünf bis zehn Minuten zu erreichen ist. Das ganz neu gebaute Café, mit richtig großer Terrasse (Richtung Nabeul, rechter Hand, ein Stück, ehe es wieder Richtung Hotelmeile rechts ab geht, ist gar nicht teuer - aber (noch?) ohne Atmosphäre. dafür sind die Toiletten (auch noch?) empfehlenswert *g*
Essen kann man ganz brauchbar und günstig - aber bitte nicht im Marina, sondern, von Hammamet kommend, nach den Tankstellen und nach dem darauf folgenden Kreisverkehr, noch VOR dem neuen Café- und Geschäftshaus, in dem kleinen Restaurant auf der linken Seite. Die Häuserzeile an der Strasse heißt El Chok, und man bekommt im gleichnamigen Laden (neben dem Restaurant) auch alles Erdenkliche zu kaufen, von Eistüten über Wasser bis hin zu Zigaretten. Wiederum daneben befindet sich ein so genanntes Taxiphone, von dem aus man in Direktwahl auch nach Deutschland telefonieren kann (Ländervorwahl von TN nach D: 0049). Kleingeld besorgt man sich entweder im Laden, oder es sitzt zufällig der Mitarbeiter hinter seinem Wechseltisch...
Manchmal besichtigen wir auch ein Hotel, falls jemand aus Familien- oder Bekanntenkreis gerade dort in einem arbeitet *lach* Derjenige führt uns dann meist ganz stolz durch die ganze Anlage - immer vorausgesetzt, dass der Direktor grade nicht im Haus ist, versteht sich. Manchmal geben wir auch vor, evtl. übernachten zu wollen, um uns mal ein Zimmer unverbindlich anschauen zu können (man weiß schließlich nie, wann man mal wirklich eins braucht). Zudem kann man manchmal auch noch aushandeln, dass man auch den Strand testen darf - und bei der Gelegenheit gleich schwimmen gehen (direkt danach abduschen ist schließlich Luxus, wenn man privat dort ist!), und sich danach in der Snackbar bei einem kleinen Imbiss zu stärken (wir tun dann wenigstens ein bisschen was vor den Hotelumsatz).
An Hotels in Hammamet und Vororten kenne ich, wie ich soeben feststellen muss, gar nicht einmal so viele aus eigener Erfahrung. Und wenn, dann waren wir meist nur ein oder zwei Nächte lang, und zwar wirklich nur zum Duschen und Schlafen. - Folgende Bettenburgen habe ich mir schon selber getestet:
• Samira Club 2* - Bungalowzimmer - Hammamet Sud (mehrmals; 1x für 2 Wochen)
• Omar Khayam 3* (AI) - Zimmer in Bungalows & Hauptgebäude, durch die Disco kann man auch weiter zum Dar Khayam gehen, um dort etwas zu sich zu nehmen (deckt aber das AI dann nicht ab!) - Merazka (1 ½ Wochen?)
• Dar Khayam 3* - Zimmer in Haupt- und Nebengebäude, Omar Khayam offiziell von dort nicht zugänglich - Merazka (1 Woche?)
• Nozha Beach 4* - ebenfalls Merazka (1 ÜN)
Wer Näheres dazu wissen möchte, kann sich gerne bei mir melden. Auch bzgl. eines anderen - vielleicht kann ich trotzdem helfen (war schon mal zu einer Besichtigung dort)?
** G R O M B A L I A **
Liegt auf der Strecke zwischen Tunis und Hammamet bzw. Nabeul.
Früher war diese Stadt die Hauptstadt der Region, wobei die heutige Gouvernoratsverwaltung in Nabeul liegt. Tja - und das ist auch schon alles, was ich darüber zu erzählen weiß... *schäm*
** M E N Z E L * B O U * Z E L F A **
An der - recht gut ausgebauten, aber oft kurvenreichen - Straße von Korba nach Soliman gelegen. Bei den Tunesiern bekannt für seine Zitrusfrüchte - zur Erntezeit fährt ein Schwager meines Mannes immer extra über Menzel Bou Zelfa, um von dort Orangen und Mandarinen mit ins Dorf zu bringen. Bei uns löst es schon ein Grinsen aus, wenn er stolz meist gleich mehrere Plastiktüten voller Orangen aus dem Kofferraum zaubert, und die Frage - aus Menzel? = da Menzel? [weiches S] - ist ein absolutes Muss. Dabei ist es eigentlich nur so, dass dort eben viele Orangenplantagen (so sagt man in Tunesien, ich kann auch nix dafür!) betrieben werden. Ich konnte jedenfalls nicht feststellen, dass die direkt dort gekauften wohlschmeckender gewesen wären, als die, die woanders erhältlich sind. Und billiger sind sie wohl deswegen auch nicht...
Wenn wir durch diese Stadt fahren, bin ich immer froh, wenn wir den chaotischen Verkehr unbeschadet hinter uns gebracht haben. Wahrscheinlich kommt das Verkehrsaufkommen in dieser ansonsten unattraktiven Stadt (für mich zumindest - ich bin ja kein Orangen- oder Olivengroßhändler o. ä.!) daher, weil Verbindungen in alle Richtungen von Menzel Bou Zelfa ausgehen: westlich Richtung Tunis, nach Süden gelangt man nach Grombalia (und Nabeul und Hammamet), Osten zu liegt Korba, und in nordöstlicher Richtung führt eine Straße bis nach Menzel Temime. Jene kann ich allerdings nur geübten Autofahrern ans Herz legen, denn sie ist recht Berg-und-Tal-lastig (kein Wunder, es geht ein Stückchen über den Atlas!), und verflixt kurvenreich. Es passieren auch sehr viele schlimme Unfälle auf dieser Strasse, obwohl sie - was ich bisher gesehen habe - eigentlich gar nicht so stark befahren ist... Unbedingt die Hupe vorher prüfen, und wirklich angepasst fahren, denn es kann auch immer einmal sein, dass plötzlich hinter einer Kurve eine Herde Schafe oder ein paar Kühe über die Straße geführt werden!
** S O L I M A N **
Ein türkischer Sultan (*mitsichschimpft* - früher hieß das Volk doch Osmanen!) namens Suleiman ließ diesen Ort gründen, daher der Name. Gesprochen wird er übrigens [s-limä:n], mit Betonung auf dem Ä. Ich kann meinen Lesern dazu leider keine Geheimtipps geben, denn den Ort kenne ich höchstens vom Durchfahren. Er liegt zwar an der Westküste des Cap Bon, aber dennoch selbst nicht direkt am Meer.
Ich weiß nur noch, dass unweit des Ortes ein Strand ist (Soliman Plage, ist ausgeschildert), an der Bucht von Tunis, der von der gehobenen tunesischen Gesellschaft bevorzugt heimgesucht werden soll. Da wir aber verkehrstechnisch eher in der Osthälfte der Halbinsel unterwegs sind, waren wir da noch nie.
Müssen wir auch nicht, vor allem, nachdem wir schon erlebt haben, wie sich reiche Tunesier daneben benehmen können. Deutsche am Ballermann stelle ich mir nicht schlimmer vor! Wir haben nämlich schon ein nächtliches Gelage von Tunesiern in einer Hotelanlage erlebt, und zwar bestehend aus Männern, Frauen UND den Kids, die bei der Heimkehr ihrer Eltern wohl wach geworden waren! Selbst das Erscheinen eines imposanten Kerls von der Sécurité - geschickt vom ob des Benehmens seiner Landsleute peinlich berührten Nachtportier - hat nicht dazu beigetragen, uns zu unserer erhofften Nachtruhe zu verhelfen (wir kamen todmüde von einer Feierlichkeit und hielten es für besser, nicht mitten in der Nacht und übermüdet noch 100 km zu fahren)....
Weiters habe ich aber von Soliman eigentlich noch nichts gehört, und somit dürfte es nicht so tragisch sein, wenn man diesen Ort außen vor lässt.
** S I D I * R A I S **
[sidi ra-is]
Ein Fischerort, der neben Kelibia einen der bedeutendsten Häfen haben soll. Von der Straße aus habe ich zwar keine solchen gesehen, muss ja aber nix heißen, der mag etwas ab vom Schuss liegen.
Laut meinem Lieblings-Reiseführer sollten in Sidi Rais Hütten am Strand stehen, die man zum Übernachten mieten könne. Der Strand solle Palmen bestanden sein und Südseeflair bieten.
Ha! - Ganz laut gelacht!! Wir hätten den Ort ja fast nicht einmal gefunden, und schon gar keine Hütten...
Schließlich haben wir das Auto auf der Straße stehen lassen und sind zu einem kleinen Holzsteg am Strand gestiefelt, wo offensichtlich zwei Fischer sich gerade aufhielten.
Männe und sein Kumpel quatschten lange mit den beiden, wir Frauen verstanden nur Bahnhof, wurden aber bald von meinem doch amüsiert wirkenden Mann aufgeklärt: Die Hütten seien auf staatliche Anordnung hin abgerissen worden. Man hatte gemeint, der Anblick verschandelte den schönen Naturstrand... Kein Wunder, dass wir vergeblich gesucht hatten, wo wir unser Augenmerk doch auf Hütten gerichtet hatten! Aber der Sandstrand ist wirklich schön - bloß kann ich nun doch nicht romantisch in einer Hütte am Meer dort nächtigen *grummel*
In der Nähe dort war es auch, dass meine Mutter ein sehr komisches Bild entdeckte - man konnte von der Straße aus direkt zum Strand hinunter sehen, und es kam die Frage auf:
Was macht eine Kuh am Strand??? Ja, ich weiß, das klingt nach dem Witz mit dem Pferd im Kino, aber es war echt eine Kuh am Strand! Mutterseelen alleine....
** K O R B O U S **
Kurort mit heißen Schwefelquellen, daher auch Hotels. Seit Urzeiten werden die Quellen von der einheimischen (sicherlich wohlhabenderen) Bevölkerung genutzt, also auch von den Römern und Karthagern, die sich ja auch schon in Tunesien niedergelassen hatten. - heute würde man es vielleicht Wellness nennen? Es sollen verschiedene Krankheiten geheilt werden können, von Asthma über Dermatitis, bis hin zu Rheuma. Wer dort zumindest in ein Hammam (Dampfbad) gehen möchte: Männer vormittags, Frauen nachmittags.
Eine der Quellen befindet sich nicht in einem Hotel, sondern vielleicht ein bis zwei Kilometer außerhalb des Ortes - weiter der Straße am Meer entlang folgen, Richtung Haouaria [hauari:a], und nachdem dort eigentlich immer Leute sind, ist die Lokalität linker Hand kaum zu verfehlen. Parkplätze sind vorhanden, sogar einige Souvenirstände, und das unvermeidliche Café. In dem kann es durchaus sein, dass man ewig sitzt, und erst dann, wenn man sich ans Gehen macht (Verdursten würden wir kaum, ich nehme immer ein bis zwei Wasserflaschen mit ins Auto), fragt einer, was man will. Ganz schlechter Service!
Zur Quelle kommt man auf gemauerten bzw. eingehauenen Stufen, und es sind hauptsächlich Tunesier dort, die sich Heilung versprechen. Der Schwefelgeruch ist vom Wasser aus zu vernachlässigen, da er sich nach oben hin verflüchtigt - beim Runterkraxeln fällt es schon auf, geht aber noch.
Einmal sind wir nur hingefahren, weil’s im Meer eigentlich noch zu kalt zum Baden war, und die Schwefelquelle, die am Ursprung SEHR heiß ist, auch das Umgebungswasser angenehm temperiert.... Natürlich fielen wir Frauen gleich auf (in Badeanzug bzw. Bikini - die hatten wir drunter und brauchten nur T-Shirt + Hose abzulegen): wenig bekleidet ins Wasser, und auch noch dorthin schwimmen, wo man nicht stehen kann?? Die Sonne war bereits warm + kräftig genug, dass man sich auf den Felsen trocknen lassen konnte. Unsere männlichen Beschützer (?) hatten sich ins Café nach oben verkrümelt, hingen, mit verspiegelten Sonnenbrillen versehen, dort halb über die Balkonbrüstung, und hatten ein wachsames Auge auf ihren Harem *lol*
** S I D I * D A O U D **
Bedeutend für den Thunfischfang des Landes - angeblich stammen von dort 50% des Landesfanges. Dazu werden Matanzas veranstaltet, d.h. die Thunfische werden so gefangen, wie in Sizilien. Seit ich auch weiß, wie das vor sich geht, schmeckt mir Thunfisch manchmal nicht mehr so recht: Die Fische werden in Bodennetze getrieben, welche man hoch zieht, um die Tiere mit Stöcken, Messern u. ä. qualvoll zu erschlagen oder abzustechen. Tatsächlich können sich Touristen eine Genehmigung zum Zuschauen holen - das kommt ja wohl für mich nie in Frage, und so weiß ich auch nicht, wo es das gibt. Und nachlesen werde ich jetzt ganz bestimmt auch nicht! (hiermit ist für die nächsten Monate die Thunfischpizza wieder aus dem Speiseplan gestrichen...)
** E L * H A O U A R I A **
Falkenfest im Frühling, Mai - Juni, Termin variiert. Aber wonach sich das richtet, weiß ich leider nicht, und so habe ich es selbst noch nie geschafft, mir das anzuschauen...
Etwas außerhalb erst kommt man an die eigentliche Attraktion des Ortes, die Ghar el Kebir (Große Höhlen) oder Grottes Romaines. Dienten den Puniern und Römern als Steinbrüche und lieferten Baumaterial für Karthago.
Naja, ich will es lieber doch nicht Attraktion nennen, auch wenn ganze Busse an Touristen, sogar Schulklassen, dort hin geschafft werden. Die Höhlen sind nicht gerade das, was mich optisch umhaut. Witzig ist ein dort befindlicher Fels, der aussieht wie in Kamel, eine Höhle kann man nur tief gebückt betreten, und Sicherheitsvorkehrungen sind nicht wirklich getroffen worden. Ohne Eintritt, okay - aber Eintritt wollen, und dann noch das Café-Restaurant mit für normalsterbliche Tunesier unerschwinglichen Preisen, das finde ich sehr daneben. Warum nicht wie in Ägypten, da zahlen die Einheimischen einen geringeren Obolus als Touris...
Die Aussicht von dort ist dennoch spitzenmäßig - wenn man ganz durch das Restaurant durch geht, auf die Terrasse, und den Stufen bergab folgt, bekommt man auch dort unten etwas zu trinken (muss aber nicht). Die Machart erinnert mich ein bisschen an die Buden an kubanischen Stränden im Norden, nur dass man halt hier auf einem Felsen ist. Dem Meer recht nahe, und die Inselchen Zembretta und Zembra wirken auch gar nicht weit weg.
Lohnenswert ein optisch im Saloonstil gehaltenes Café - von den Grotten aus der Straße bergab folgen, ab dem Ortsanfang auf der rechten Seite Ausschau danach halten, ist eigentlich kaum zu empfehlen! Und da bezahlt man wieder die moderaten Café-Preise...
Ein paar Kilometer weiter gen Nordosten soll man auf das eigentliche Cap Bon kommen. Da ist aber nix ausgeschildert, und ehe man es sich versieht, fährt man schon wieder Richtung Süden...
Kann sein, wir haben den Punkt schon mal erreicht, zufällig, aber ist ja auch nicht so wichtig. Jedenfalls haben wir noch von keinem Punkt entlang der Küste bis Sizilien schauen können!
** K E R K O U A N E **
Ich weiß nur, dass es dort eine punische Ausgrabungsstätte gibt, und dass diese eine der bedeutendsten im Land ist - am wichtigsten und bekanntesten ist wohl Karthago (Carthage) bei Tunis.
Mehr kann ich nicht berichten, weil sich meine Mann bei jeder Tour immer nur höchstens an eine historische Stätte schleppen lässt - er meint, das seine doch nur alles alte Steine...
Wenn ich aber einmal dort gewesen sein sollte, werde ich natürlich updaten!
** K E L I B I A **
Auf dem Cap Bon mag ich besonders gerne die Stadt Kelibia [k'li:bia], und oft fahren wir mal eben schnell auf einen Kaffee an den Hafen, denn das liegt ca. eine halbe bis dreiviertel Stunde von dem Heimatdorf meines Mannes entfernt. Das ist für tunesische Verhältnisse nicht so weit, wie es für die meisten von uns anmuten mag, und weil man üblicherweise in ein Café selten alleine geht (schon gar nicht in eines mit toller Aussicht!), sitzen in den seltensten Fällen nur wir beide im Auto...
Da ich zu dieser Stadt sehr viel ausführlicher schreiben möchte, als es dieser Bericht zu ließe, habe ich kurzerhand eine eigene Kategorie beantragt - und genau so schnell bekommen wie diese hier. Allerdings kann ich nur einen Bericht auf einmal verfassen, und so muss sich meine geneigte Leserschaft auch hier noch etwas in Geduld fassen, bis es Näheres zu dieser Stadt gibt!
Auf jeden Fall lohnt sich ein Besuch dort auf alle Fälle, so viel kann ich j schon einmal verraten...
** M E N Z E L * T E M I M E **
Ha! Eines meiner vermeintlich so schlauen Bücher nannte diesen Ort doch wahrhaftig ein Großdorf! Mit eigenem Krankenhaus, einem großen Rathaus, sogar einem kleinen Supermarkt, und einem Postamt, auf dem man Western-Union-Moneytransfer nutzen kann - DORF???
*kicher* Jedenfalls kenne ich mich dort wirklich gut aus, und so wurde von mir ebenfalls eine eigenständige Kategorie beantragt. Dem Antrag wurde genauso statt gegeben, und jetzt können alle gespannt sein, worüber der nächste Bericht kommt...
** K O R B A **
Im Gedächtnis bleiben beim Durchfahren auf der Hauptstrasse im Wesentlichen die Tomatenmarkfabriken am Ortseingang (v. a. zur Erntezeit dicke Rauchschwaden aus den Schornsteinen, und es riecht unverkennbar nach eingebrannten Tomaten), die imposant gebaute Brücke, die in einen Kreisverkehr mündet- und dann führt der Weg an der Polizei vorbei.
Als Nächstes fällt ein Prunkbau zur Linken auf, in dem Hotel, Cafés, Ladenpassagen, eine Bank, und was weiß ich alles untergebracht sind. Gehören soll das Teil dem Schwager vom Präsidenten, erzählt man sich. Ob es stimmt, weiß ich nicht, aber die Preise dort sind das Gepfeffertste, was ich in TN bis dahin erlebt habe (5*-Hotels meide ich - weltweit). Dafür hat man dann ein ansprechendes Ambiente, und wir sind tatsächlich in Jeans und schmutzigen Turnschuhen freundlich bedient worden. Wenn es auch gedauert hat, wo wir doch nur ein Kännchen Tee bestellt haben...
Zudem soll an der Tankstelle (rechts) ein Äffchen sein Unwesen treiben - aber anscheinend im Käfig, und das mag ich mir auch nicht unbedingt geben...
** B E N I * K H I A R **
[beni-chia:r]
Wenn man vor Nabeul nach links abbiegt, kommt man dorthin.
ICH wollte dort unter keinen Umständen Auto fahren, wenn Feierabendzeit ist. Schlimmer noch als in Nabeul und Hammamet, und dabei sind dort nicht einmal Touristen unterwegs, und es ist nicht wirklich eine Durchgangsstrasse von Korba nach Nabeul...
Von Nabeul aus sind wir schon mal hin geritten - daher weiß ich von einem Leuchtturm am Meer, und es gab auch mal ein Café am Strand. meine aber gehört zu haben, das hätte zu gemacht.
Außerhalb, wenn man nicht in den Ort eingebogen ist, aber auch linker Hand, gibt es ein Café (was sonst? *lach*), und da schwärmen die Jungs sehr von der Shisha, die dort besonders gut schmecken soll. Der Kaffee ist in Ordnung, und das WC zwar sauber, aber ausgesprochen winzig, so dass man nicht sehr füllig sein darf, um dieses benutzen zu können...
** N A B E U L **
[nä:b-l] selten auch [na-böll] gesprochen (antiker Name = Neapolis)
Ist durch Merazka so gut wie mit Hammamet verwachsen, und zudem die Gouvernoratshauptstadt. So. und mehr sage ich an dieser Stelle auch nicht, weil es für Nabeul schon lange eine eigene Kategorie gibt (was nicht heißt, dass ich mich darin versuchen MUSS, aber mal schauen)...
== ENDE DER TOUR ==
Ich habe mir übrigens diese Richtung der Rundfahrt ausgesucht, weil ich es als einfacher empfinde, wenn man die Westküstenstrasse bergauf fahren kann, als nur bergab...
Natürlich gibt es auch quer durch die Halbinsel Straßen und Sträßchen, auf denen man theoretisch die Tour verkürzen könnte - oft sind diese aber in einem schlechten bis katastrophalen Zustand, und die Strecke ganz außen herum ist die schnellste...
Wer sich für eine spezielle Route interessiert, kann sich mit mir in Verbindung setzen, ich gebe gerne Auskunft, soweit ich Bescheid weiß!
Das war also MEIN Cap Bon.
Und, da kann es einem schon gefallen, oder?
In diesem Sinne: Schönes Fernweh...
©saida/07.02.2004
[Statistik: 5.032 Worte / 26.254 Zeichen (ohne Leer-) ]
P.S.: Ich hab’ eine Weile gebraucht, bis ich bemerkt hatte, dass mein Vorschlag bzw. die Nachricht, dieser sei angenommen worden, im Spamfilter hängen geblieben war *schäm* weiterlesen schließen
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