Pro:
exzellente Aussicht, wunderschöne Natur, ein toller Ausblick, besonders bei Sonnenauf- und Untergängen.
Kontra:
zum Teil sehr viele Touristen
Empfehlung:
Ja
Heute führt mich meine virtuelle Mallorca Reise nicht an einen schönen Urlaubsort, eine romantische Bucht oder ein belebtes Partystädtchen, sondern an eines der beliebtesten, wenn nicht sogar DAS beliebteste Ausflugsziel der Insel – das Cap Formentor. Dort sollte es eigentlich jeden Mallorca Urlauber schon einmal hingeführt haben, wobei ich fürchte, die ganzen Ballermann Touristen haben für die wirklichen Schönheiten der Insel leider keinen Sinn. Aber euch alle, die ihr da sicher anders seid, kann ich doch bestimmt für ein atemberaubendes Plätzchen erwärmen…?
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Der Weg zum Cap Formentor, welches übrigens die nördlichste Spitze Mallorcas ausmacht und in den Gebirgen der Serra de Tramuntana zu finden ist (genauer gesagt auf dem Berg Albercutx), führt unweigerlich durch das Städtchen Pollenca. Pollenca ist gerade mal etwa 20 km von C’an Picafort entfernt – meinem Lieblingsort auf der Insel und gleichzeitig natürlich dem, in dem ich mein Quartier bisher immer aufgeschlagen habe. Wenn ihr nach Pollenca fahrt, dann empfehle ich euch, möglichst die Straße von Alcudia nach Pollenca zu wählen, denn die ist einmalig schön. Ich bin sie schon so oft gefahren und immer wieder wird es mir ganz warm ums Herz. Denn kurz nachdem man Alcudia verlassen hat, taucht auf der rechten Seite gerade mal 2 Meter neben der Straße das Meer auf, welches einen dann bis nach Pollenca begleitet – herrlich *seufz* Der Weg führt dann durch Pollenca, am Ortsausgang an den Militäranlagen vorbei und schließlich die Straße hinauf direkt in die Berge…
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Die Passstraße zum Mirador de Mal Pas, dem ersten Aussichtspunkt auf der Strecke, schlängelt sich in engen, kurvenreichen Wegen den Berg hinauf. Bis zu diesem Punkt ist die Strecke auch noch sehr einfach zu fahren, was sich dann im weiteren Verlauf ändert – dazu aber später. Die Landschaft, die man auf dem Weg zu sehen bekommt ist recht hübsch anzusehen und durch die steilen Bergwände teils wirklich imposant. Des Öfteren sieht man am Wegesrand oder etwas weiter von der Straße entfernt Ziegen oder Schafe, die dort friedlich grasen, oder sich auch mal recht nahe an die Autos und Touristen heranwagen. Außerdem sieht man überall hübsche Pflanzen (sehr viel grün!) und vor allem viele der immer grünen Zwergpalmen, die in dieser Gegend en masse wachsen und welche man auf beinahe jedem meiner Cap Formentor Fotos entdecken kann. Vor allem der Kontrast von grauen Bergwänden zu grünen Palmen und tiefblauem Meer macht wirklich etwas her… Übrigens begegnen einem auf dieser Strecke massig Radfahrer (wobei ich mich immer frage, wer denn nur freiwillig solche Steigungen fährt…?!), denen man hin und wieder lange hinterher schleichen muss, da die Straße, wenn Gegenverkehr kommt, zu eng zum Überholen ist. Auch ansonsten sind viele Reisebusse und Touristen unterwegs. Will man sich diese Menschenmassen nicht antun, sollte man also am besten einen sehr frühen oder einen recht späten Zeitpunkt für seinen Ausflug wählen, denn zwischen 10 und 16 Uhr ist leider absoluter Hochbetrieb.
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Am Mirador de Mal Pas findet sich dann auch der erste Parkplatz auf dem Weg zum Kap. Steigt man dort aus, muss man nur ein paar Meter gehen und schon steht man gute 200 m über dem Meer und genießt einen sagenhaften Ausblick auf das tiefblaue Wasser, das Cap in einiger Entfernung, und das winzige Inselchen Illot d’es Colomer, das direkt vor dem Cap zu finden ist. Da es auf Formentor oft recht windig und stürmisch ist (Vorsicht Fönfrisurenträger…) ist vor allem der Wellengang häufig sehr beeindruckend, denn selten sieht man die Wellen so imposant gegen die Felswände schlagen wie hier. Ein sagenhaftes Schauspiel! Ein wenig verwundert hat mich nur, dass der kleine Weg an der Steilküste entlang, der bis zu einer ummauerten Plattform führt, kaum (bis gar nicht) gesichert war, denn der Abgrund war doch sehr nah und es ging ziiiiemlich weit runter – für Leute mit Höhenangst auf diesem schmalen Wegchen wohl deutlich zu weit ;) Ansonsten findet sich nahe dem Parkplatz noch ein kleiner Souvenirstand mit Snacks (Schokoriegel, Getränke, Sandwiches…) und natürlich Formentor Postkarten und Co – hat selbstverständlich an einem solchen Platz alles seinen Preis.
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Durch die grünen Kiefernwälder schlängelt sich dann ein Sträßchen hinab in Richtung der Bucht Cala Pi, die den schönen von Pinien gesäumten Sandstrand Platja Formentor einschließt. Zum herrlich weißen Sandstrand gehört eines der schönsten Hotels Mallorcas – das Hotel Formentor, in dem auch schon zahlreiche Prominente genächtigt haben und welches preislich doch recht exklusiv und eher für gut betuchte Menschen geeignet ist. Der Strand (hinter einem gebührenpflichtigen Parkplatz!) ist allerdings für jedermann da und dort ein Weilchen zu entspannen kann definitiv nicht schaden.
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Vom Parkplatz beim Sandstrand vom Formentor aus führt die kurvenreiche und recht abenteuerlich gestaltete Straße (z.B. ein Tunnel, der nicht mal Platz für 2 breitere Autos bietet oder die vielen wirklich schmalen, ungesicherten Sträßchen) auf einer Strecke von etwa 12 km bis zum Leuchtturm von Formentor, der bereits seit 1862 direkt auf dem Cap zu finden ist und somit den nördlichsten Punkt der ganzen Insel darstellt. Dort angelangt gibt es leider nur einen viel zu kleinen Parkplatz (in weiterer Entfernung hier und da noch eine kleine Parkbucht), auf dem es zu ungünstigen Zeiten schon mal eng werden kann. Bis zum Leuchtturm ist es dann auch gar nicht mehr weit. Auf dem Weg kommt man an einem Imbiss vorbei, an dem man Eis, Getränke oder Snacks kaufen kann – der Preis ist allerdings ungefähr so groß wie das Verlangen nach einer Erfrischung in der Mittagshitze ;) Ein paar Toiletten finden sich dort ebenfalls – wenn es nicht unbedingt sein muss, würde ich allerdings lieber auf die langen Schlangen davor verzichten. Aber nichts ist am Cap angekommen so wichtig wie der Ausblick, und der ist wirklich atemberaubend! Mit Glück kann man an einem klaren Tag von der Plattform aus auf der einen Seite bis zur Nachbarinsel Menorca und auf der anderen Seite die kleine Cala Figuera (nicht zu verwechseln mit dem Fischerdörfchen im Osten der Insel) und das Cap de Catalunya sehen. Das Schönste ist aber einfach der Blick übers endlose Meer – vielleicht noch mit einer weißen Segelyacht am Horizont oder aber ein paar Delphinen, die in der freien Natur ihre Kunststücke vorführen. Die gibt es nämlich am Cap auch, leider habe ich allerdings noch keine gesehen. Aber das kommt sicher noch… ;)
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Auf dem Rückweg vom Cap de Formentor entdeckt man dann auch noch die kleine Bucht Cala Figuera, die man durch einen Fußmarsch zum Meer hinunter erreicht. Im Prinzip ist sie sehr schön und vor allem hat sie eine tolle Lage, einen kleinen weißen Sandstrand und türkisblaues Wasser – aber leider haben die Touristen dort eine Menge Müll hinterlassen und so ist von schönem Ambiente keine Spur gewesen. Ich bin mir aber sicher, dass dort auch ab und an mal sauber gemacht wird und dann hoffe ich, ich erwische nächstes Mal eine günstigere Zeit dort - wenn die Touristen ihren Müll schon nicht selbst mit nach Hause nehmen können, was denkbar schade ist.
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Einen Aussichtspunkt möchte ich allerdings nicht auslassen, obwohl er eigentlich eher schon bei der Hinfahrt zum Cap berücksichtigt werden sollte. Von dem ersten Zwischenstopp aus, dem Mirador de Mal Pas, führt eine kleine, sehr enge und verwinkelte Straße, auf der man ständig hofft, es kommt einem (vor allem in den Kurven!) auch ja kein Auto entgegen, hinauf zu einem 500 Jahre alten Wachturm. Der Talaia d’Albercutx ist noch etwa 200 m höher gelegen als die Plattform des Mirador de Mal Pas und bietet demnach einen noch faszinierenderen Ausblick. Von dort sieht man sogar über die ganze Bucht von Alcudia und hat eine Art 360° Panoramablick, den ich nicht missen möchte – auch wenn die Fahrt bis dorthin wirklich fast schon zu abenteuerlich für mich ist.
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Wer es bisher noch nicht gemerkt hat, dem sage ich es jetzt in aller Deutlichkeit – das Cap de Formentor ist wunderschön, eines der gefragtesten und beliebtesten Ausflugsziele auf der Insel und man MUSS einmal dort gewesen sein – oder besser öfters. Wer die freie Zeiteinteilung hat, dem rate ich, das Cap mal zu Sonnenaufgang oder vor allem auch zu Sonnenuntergang zu besuchen, denn das ist kurz gesagt: gigantisch. Solche Bilder vergisst man nicht mehr und ich gönne sie jedem, der ein bisschen Sinn für die Schönheit der Natur hat. Von mir eine 100%ige Empfehlung, denn am Cap de Formentor gibt es nichts auszusetzen. weiterlesen schließen
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