Pro:
handlich, günstig
Kontra:
laut, arbeitet ungenau, lange Prozedur
Empfehlung:
Ja
Glatte Beine gehören zum Sommer, zum Rock, zum Kleid, zur Frau, doch wie man sie bekommt und vor allem erhält, das steht woanders geschrieben. Frau hat die Wahl zwischen einfachem Rasieren, das zwar schmerzfrei über die Bühne geht, aber auch nicht von Dauer ist, elendigem Wachsen, das sowohl schmerzt als auch nicht wirklich von Dauer ist und der Epilation. Ist diese denn von Dauer?
Das wollte ich herausfinden und testete ausgiebig das
Lady Carrera Epiliergerät Caress Gold
Das Gerät an sich ist einem normalen Rasierer nicht unähnlich und schaut in seiner weiß-gelben Aufmachung richtig frisch und Vertrauen erweckend aus. Einzige Ausnahme – es hat keine Scherköpfe sondern schräg gestellte Scheiben, die bei Betrieb rotieren und wie Pinzetten funktionieren. Diese Pinzettenscheiben rupfen einem Stück für Stück die Haare samt Wurzeln aus und sorgen dann für wochenlange Haarfreiheit.
Um diese zu ergattern muss Frau etwa 35 bis 39 Euro investieren, denn soviel kostet das gute Stück zurzeit. Ab und an ist es auch im Angebot, z. B. bei Rossmann und für weniger Geld zu haben. Im Lieferumfang enthalten sind das Gerät, ein Netzteil, ein Säckchen zur Aufbewahrung, ein Putzpinselchen und ein kleiner Luffaschwamm.
Vor der Haarfreiheit steht die Anwendung. Dazu müssen die Beine oder eben jene Stellen wo auch immer frau sich epilieren will – Hartgesottene machen dies ja sogar unter den Achseln *jaul* - trocken sein. Mit dem Schwamm wird die Haut entgegengesetzt der Haarwuchsrichtung bearbeitet, um sämtliche Haare aufzurichten. Anschließend wird der Epilierer senkrecht aufgesetzt und mit kreisenden Bewegungen über die zu rasierenden Stellen geführt. Dafür stehen einem zwei Geschwindigkeitsstufen zur Verfügung sowie die Wahl zwischen Netz- und Akkubetrieb.
Soviel zur Theorie.
Meine Erfahrungen decken sich leider nicht so ganz damit. Es fängt schon beim Luffaschwamm an. Meine Haare denken überhaupt nicht daran, sich davon aufrichten zu lassen. Dabei hab ich nicht mal besonders störrische Exemplare. Dem Rasieren tut das allerdings keinen Abbruch, ich ließ den Schwamm bei weiteren Versuchen einfach weg und ersparte meiner Haut diese zusätzliche Reizung – trockener Luffa auf trockener Haut ist nicht meine Traumbehandlung. ;-)
Die Geschwindigkeitsstufen sind meiner Meinung nach nicht zwingend notwendig. Für Anfänger ist es aber beruhigend, eine erste Stufe zu haben. Trotzdem finde ich die zweite Stufe angenehmer. Es geht schneller und ist weniger schmerzhaft. Das ist wie mit einem Pflaster. Je schneller man es runterrupft, umso kürzer tut es weh. Schmerzfrei geht die Epilation allerdings nicht. Gerade in empfindlichen Bereichen, z. B. am Knöchel, ziept es ordentlich. Dagegen hilft nur, die Haut straff zu ziehen und die Zähne zusammenzubeißen.
Leider arbeitet der Lady Carrera ziemlich ungenau. Die Pinzettenscheiben erwischen nicht alle Haare und wenn sie sie erwischen, werden sie manchmal nicht aus- sondern abgerissen. Um ein gutes Ergebnis zu erhalten, dauert die Prozedur somit ziemlich lang, auch wenn man schon ein wenig Übung hat. Das gefällt mir ebenso wenig wie die Lautstärke, die das kleine Ding verursacht. Im Gegensatz zu normalen Rasierern brüllt das Gerät regelrecht.
Die Pflege und Reinigung dagegen ist wiederum sehr einfach. Der Kopf lässt sich per Knopfdruck abnehmen und ebenso schnell wieder aufsetzen.
Doch täuscht das nicht über die schwache Leistung hinweg. Zum einen dauert die Anwendung doch recht lang und die Haare wachsen natürlich trotzdem wieder nach und sie brauchen keine vier Wochen sondern nur wenige Tage, so dass die Anwendung zumindest wöchentlich zu wiederholen ist. Trotz aller Versprechen ganz schön anstrengend, ich finde es angenehmer, morgens unter der Dusche einfach zum Klingenrasierer zu greifen. Allerdings glänzt dieser mit Folgekosten, welche der Epilierer natürlich nicht hat (vom Strom mal abgesehen).
Reizungen treten bei mir weniger auf – ein paar rote Punkte halt, wie das so ist, wenn man sich Haare rausrupft. Diese gehen nach kurzer Zeit weg, eine kühlende Creme unterstützt die Beruhigung der Haut. Nach mehrmaligen Anwendungen werden die Reizungen weniger, da die Haare feiner nachwachsen. Bis dahin dauert es allerdings eine ganze Weile.
FAZIT
Wenn das Gerät nicht so furchtbar laut wäre, um Einiges genauer arbeiten würde und die Prozedur nicht so lang wäre, bekäme es die volle Punktzahl von mir. So leider nicht. Schmerzempfindlichen Personen rate ich von der Benutzung ganz ab, allen anderen kann ich nur sagen – probiert es selbst aus. Ich werde noch ein Gerät mit einem anderen „Zupfsystem“ ausprobieren, die Scheibenvariante gefällt mir persönlich nicht.
Das Gerät ist nicht völlig unnütz und bekommt von mir auch eine Empfehlung mit Abstrichen, meiner Freundin würde ich es allerdings nicht schenken. ;-) weiterlesen schließen
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