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Meine Reise ins Reich der Mitte
31.03.2008, 16:57 Uhr von
Zzaldo
Mein neuester Bericht über RmoteMedienStreaming ist online. Bitte lest ihn. LG Stephan5Pro:
s.Bericht
Kontra:
s.Bericht
Empfehlung:
Ja
Hallo alle zusammen,
heute möchte ich Euch von meiner Reise ins Reich der Mitte berichten.
### Vorwort ###
Eigentlich war China nie ein Land gewesen, was mich besonders interessiert hat und daher wäre ich auch nie auf die Idee gekommen, dort meinen Urlaub zu verbringen. Da sich aber eine sehr gute und auch günstige Möglichkeit bot mit meinem alten Schulfreund Kevin, ein paar Tage im Reich der Mitte zu verbringen, konnte ich doch nicht nein sagen. Ich möchte euch in diesem Reisebericht einen kleinen Einblick darin geben, was wir alles so gesehen und erlebt haben. Bei der Beschreibung der Sehenswürdigkeiten, gebe ich natürlich kein Gewähr auf Vollständigkeit. Das würde diesen Rahmen um ein vielfaches überschreiten. Es soll Euch wie bereits gesagt, nur einen kleinen Einblick geben. Wenn ihr mehr Informationen haben wollt, könnt ihr aber gerne die unten angegeben Links benutzten.
### Die Vorbereitung ###
So wirklich viel vorbereitet haben wir für diese Reise eigentlich nicht. Wir hatten uns zwar eine Liste gemacht, welche Orte wir uns auf jeden Fall anschauen wollten, allerdings war diese Liste auch ohne jegliche Zeitangaben. Auch hatten wir keinerlei Hotels gebucht oder irgendwelche Möglichkeiten wie wir von A nach B kommen konnten. Dieses wollten wir dann alles vor Ort klären. Wie hatten allerdings auch einen großen Vorteil, denn wir hatten auf jeden Fall in der Hauptstadt Beijing ( Peking) einen ständigen Anlaufpunkt, an dem auch immer ein Bett für uns bereit stand. Der Grund dafür war, das Kevins Bruder seit einigen Jahren in Beijing arbeitet und dort natürlich auch wohnte. Nun hatten wir also eine Unterkunft für die ersten Tage und wussten was ihr alles sehen wollten. Also fehlte noch der Flug. Nach langen suchen fanden wir dann auch noch einen günstigen Flug von Berlin über Zürich bis nach Beijing. Starten sollte unsere Reise am 20.Juli und sollte am 11. August enden.
### Der Reisebericht ###
1 - 2 Tag
Die ersten zwei Tage haben wir in Peking verbracht. Nachdem wir morgens um 9.30 Uhr Ortszeit in Peking gelandet waren, fuhren wir natürlich erst mal zu Kevins Bruder um uns ein bisschen frisch zu machen und unsere Sachen auszupacken. Danach ging es dann aber gleich weiter und wir machten uns auf den Weg zur Mauer. Wir hatten uns ein Stück der Mauer ausgesucht, welches nicht so von Touristen überflutet sein sollte Also fuhren wir etwa 95 km in nordöstliche Richtung nach Mutianyu. Und es stimmte. Zwar waren ein paar Touristen zu sehen, aber es war genug Platz um sich in Ruhe zu bewegen. Nachdem wir uns ein paar Souvenirstände angeschaut hatten, kletterten wir ein wenig auf der Mauer rum und konnten nach ein paar Meter einen atemberaubenden Ausblick genießen. Der Blick auf eine schier endlos lange Mauer und eine wunderschöne Natur lies sogar die hohen Temperaturen vergessen. Nach einem kleinen Imbiss machten wir uns dann auf den Weg zurück nach Hause, um uns von der Reise erst mal zu erholen und Kraft für den nächsten Tag zu sammeln..
Unser nächster halt am 2. Tag war der ?silk market? ( Seiden Markt ). Dieser Markt ist einer der vielen berühmt berüchtigten Märkte, wo es vom Poloshirt über Turnschuhe, Sonnenbrillen und Kugelschreiber einfach alles gibt. Natürlich alles von Namhaften Firmen. Ob es sich bei diesen Waren um Originale oder Fakes handelt, überlasse ich eurer Phantasie. Der silk market liegt direkt in der Innenstadt, etwas südöstlich des Kaiserpalastes. Der Markt ist aber auch auf jedem Stadtplan eingezeichnet und daher sehr einfach zu finden. Falls einer von euch sich hier für wenig Geld neu einkleiden möchte, sollte allerdings sehr aufpassen, denn die Einfuhr von gefakten Artikeln in die EU, steht unter Strafe. Bei größeren Mengen, kann der Zoll auch mal zugreifen.
Am Abend machte wir uns dann mit dem Zug in das ca.500 Km entfernte und westlich von Peking gelegene Datong. Die Fahrt dorthin war eine Erfahrung die ich nicht unbedingt noch mal machen muss. Es gibt in chinesischen Zügen vier verschiedene Klassen. Hard- und Softseater sowie Hard- und Softsleeper. Da wir abends gefahren sind und wir auch ein bisschen Geld sparen wollten, entschieden wir uns für eine Fahrkarte in einem Hardsleeperabteil. Wir waren etwas erschrocken als wir in den Zug eingestiegen sind. Erst mal kam uns ein sehr unangenehmer Geruch von sämtlichen Ausdünstungen die ein Mensch abgeben kann plus diversen ?Düften von gekochtem und gebratenem Essen entgegen. Dieses machte sich bei den sehr heißen Temperaturen besonders bemerkbar.
Einzelne Abteile gab es leider auch nicht. Pro Waggon gab es so um die 90 Pritschen, welche jeweils zu dreien übereinander angebracht waren. Nachdem wir unsere Betten gefunden hatten, blieben wir auch die meiste Zeit darauf liegen. Erstens weil wir Angst um unser Gepäck hatten und zweitens, weil es sehr unappetitlich war über den Boden zu gehen. Da viele Chinesen die Angewohnheit haben überall hinzuspucken, sah der Boden dem entsprechend appetitlich aus. Auch den Toilettengang sparte ich mir, nachdem ich einmal mir die Zugtoilette angeschaut hatte. Es war wirklich alles getroffen. Nur nicht das Klo. Aber wir haben es ja trotzdem überlebt..
3 ? 4 Tag
In Datong am morgen angekommen, mieteten wir uns sofort beim ersten Hotel ein, welches direkt gegenüber des Bahnhofs befand. Mit deutschem Standard zu vergleichen mag ich dieses Hotel nicht so gerne. Es würde maximal 1 ½ Sterne dabei rausspringen. Das Zimmer war recht spärlich eingerichtet und von Sauberkeit hatte da auch noch keiner so richtig was gehört. Aber wir wollen ja nur eine Nacht dort verbringen.
Wir machten uns nun auf den Weg um die Stadt ein wenig zu erkunden. Wir fühlten uns zuerst sehr komisch dabei, da wir von fast allen die ganze Zeit angestiert wurden und zum Teil auch verfolgt wurden. Ich kam mir ein wenig wie in einem schlechten Spionagefilm vor. Wie wir später raus bekamen lag das ganze daran, das viele der Einwohner von Datong, noch nie einen Europäer, oder wie wir in China genannt werden ?Langnasen?, gesehen haben. Ich glaube es sind in dieser Zeit auch mehr Photos von uns gemacht worden als wie wir Photos gemacht hatten.
Nach unserem kleinen Rundgang besorgten wir uns noch die Tickets für unsere geplante Tour des nächsten Tages und versuchten dann ein Taxi zu bekommen, welches uns zu einem Kloster bringen sollte. Wir hatten uns im Reiseführer eines ausgesucht gehabt. Nachdem wir ca. 1 Stunden gebraucht hatten, einem Fahrer zu erklären wo wir hin wollten, fuhr er endlich los. Leider brachte er uns dann noch zu einem anderen buddhistischen Kloster. Was meiner Meinung nach jedoch nicht allzu schlimm war, da
sich die Kloster doch alle ziemlich ähnlich sind.
Am nächsten Tag machten wir uns auf unsere am Vortag gebuchte Tour. Unsere Fahrt ging ca. 3 Stunden mit einem sehr klapprigen Kleinbus quer durch eine anscheinend völlig vergessene Welt. Von Zivilisation war hier nicht wirklich was zu erkennen. Das Ziel dieser Fahrt waren das ?Hängenden Kloster? in der Provinz Shanxi. Dieses Kloster gibt es seit ca. 1400 Jahren und befindet sich an einer Felswand. Es ist in die Felswand eingebaut und wird lediglich durch ein paar Holzpfeiler zusätzlich gestützt. Eine sehr wackelige, aber auch atemberaubende Architektur, die man unbedingt gesehen haben muss.
Auf dem Rückweg nach Datong machten wir noch halt an den Yungang ?Grotten. Die Grotten liegen ca. 16 Km südwestlich von Datong und gehören seit 2001 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Es handelt sich um frühe buddhistische Höhlentempel. Die komplette Anlage besteht aus 252 einzelnen Grotten mit ca. 51.000 Buddhastatuen. Zu beginn fand ich die Grotten schon sehr interessant. Allerdings wurde es ab der 10 Grotte dann doch langweilig, da es sich alles sehr ähnelte und es nichts wirklich neues zu erkunden und zu entdecken war. Also fuhren wir doch ein wenig enttäuscht nach Datong zurück.
Da erst am Abend unser Zug zurück nach Beijing ging und wir unser Hotelzimmer schon abgegeben hatten, schauten wir uns noch mal ein wenig in der Stadt um. Auch hier machte sich wieder bemerkbar, das ?Langnasen? sich nicht oft nach Datong verirren. Wie wurden echt zum Publikumsmagneten. So richtig hat sich jedoch keiner getraut uns anzusprechen. Die meisten beobachteten uns nur. Dann sprach uns jedoch ein junger Mann an. Allerdings auf chinesisch. Da Kevin und ich allerdings nicht besonders gut die Sprache konnten, nahmen wir unser Wörterbuch zu Hilfe. So haben wir dann ein wenig chinesisch gelernt und er ein wenig deutsch und Englisch. Innerhalb einer halben Stunde ist unsere ? Englischklasse? auf glatte zehn Leute angewachsen. Es war absolut Spitze. Schade das wir zurück fahren mussten. Die Rückfahrt war im ?Hardseater?. Das hieß 8 Stunden auf einer harten und unbequemen Holzbank. Und das auch noch bei den bereits bekannten Düften und Gerüchen.
5 - 9 Tag
Nun endlich wieder in Peking angekommen, konnten wir uns erst mal wieder über das schöne Häuschen von Kevins Bruder freuen. Es lag in einem Umzäunten und extra bewachten Bereich mit Schwimmhalle, Tennisplatz und wunderschönem Park. Am besten aber war natürlich das gute essen und die schönen Betten.
Am Mittag machten wir uns erneut auf den Weg in die Stadt. Wir wollten uns den Kaiserpalast anschauen. Angekommen, standen wir erst mal auf dem ? Platz des Himmlischen Friedens?, oder auch Tian'anmen-Platz genannt. Dieser errang im Jahre 1989, als die chinesische Armee am 3.und 4. Juli den Platz von demonstrierenden Studenten gewaltsam räumten. Mehrere tausend Menschen kamen bei diesem Massaker ums Leben.
Vier große Gebäude begrenzen den Platz, im Osten das Geschichts- und Revolutionsmuseum und im Westen die Große Halle des Volkes, in der Chinas Parlament sowie die allmächtige Partei tagen. Südlich davon steht das Mausoleum Maos.
An der Breitseite im Norden befindet sich, das Tor des Himmlischen Friedens (Tian'anmen), die Südbegrenzung des Kaiserpalastes.
Als wir durch das Tor in den Kaiserpalast gingen war es schon ein beeindruckendes Gefühl. So viele Hunderte Jahre Geschichte warteten auf uns. Geschichte die viele Jahre geheim war. Wir traten auf einen großen Platz, welcher mit einer großen Treppe endete. Diese führte wiederum zu einer großen Empfangshalle. Rechts und links dieses Platzes waren Archive und Büros der Staatsdiener und Beamten. Diesen sind im übrigen noch bis heute nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Empfangshalle ist reich verziert und mit göttlichen Statuen versehen. Durch die Halle durch kommt man auf einen weiteren großen Platz der wiederum mit einer Treppe endet und dem sich ein weiteres Gebäude anschließt. Dieses geht nun durch den gesamten Kaiserpalast so weiter. Insgesamt sind es neun Gebäude. Je weiter man in den Palast eindringt um so höher war die Person gestellt, die zu den Gebäuden gehört. Den Stellenwert kann man an der Anzahl der Drachen erkennen, die sich an den Seiten eines jeweiligen Daches befinden. Der Palast des Kaisers ist mit neun Drachen ausgestattet. Mittendrin befindet sich natürlich auch noch der kaiserliche Park und ein Theater. Insgesamt gesehen eine sehr schöne und auch beeindruckende Anlage, welche uns allerdings nach dem dritten Gebäude ein wenig langweilig wurde, da sich sehr viele Sachen sehr ähnelten.
Im Süden Pekings liegt in einem weiträumigen Park der ?Himmelstempel? ( Tiantan). Eines der schönsten Bauwerke der Stadt. Am 6.Tag machten wir uns auf dem Weg dort hin. Der Himmelstempel wird auch ?Halle des Ernteopfers? genannt. Hier brachte der Kaiser am jedem 15. des ersten Mondmonats dem Himmel diverse Gaben. Von Obst, Gemüse und vielen anderen Sachen. Dieses galt als Opfergabe mit der Bitte um eine gute Ernte für das Volk. Dieses würde immer durch ein ganz spezielles Zeremoniell durchgeführt. Dieses würde allerdings hier den Rahmen sprengen. Der Himmelstempel wurde im Jahre 1421 zusammen mit dem Kaiserpalast gebaut. Er besticht durch eine Vielzahl von handgemalten Ornamenten und Bildern. Auch das dreiteilige Dach ist eine Kunst für sich. Es besteht aus 50.000 kleinen Glasurziegeln. Die einzelnen Teile des Bauwerkes haben alle eine ganz besondere Bedeutung und stellen allesamt wichtige Bestandteile des Jahres da. Alleine dieser Tempel wäre eine eigene Reise wert.
Knapp 50 km nördlich des Pekinger Stadtzentrums liegen in einem weiten Talkessel die Mausoleen von 13 der 16 Ming-Kaiser. Die Ming-Gräber (Shisanling) sollten unser Ziel am 7.Tag werden. Am Eingang der heutige Parkanlage, befindet sich Stelenpavillon mit einer 10 m hohen Steinstele auf dem Rücken einer langes Leben verheißenden Schildkröte. Hinter dem Pavillon beginnt die berühmte Geisterstraße, die von jeweils paarweise angeordneten überlebensgroßen Tieren, mystischen Figuren und Beamten aus Stein gesäumt wird. Diese sollten die bösen Geister und die Grabräuber fern halten. Von den 13 Mausoleen sind gerade mal zwei gut erhalten und restauriert die anderen sind zum größten Teil total verfallen. Aber alleine der Gang durch ein Mausoleum hat schon eine sehr beeindruckende Wirkung. Die Bauweisen der Gräber sind sehr gut durchdacht, werden allerdings erst richtig erkennbar wenn man sich mit der Materie ein wenig auseinander gesetzt hat. Auch dieses würde den von mir angepeilten Rahmen hier sprengen. Insgesamt gesehen, handelt es sich hier auf jeden Fall um ein sehr lohnenswertes Ausflugs ? und Besichtigungsziel.
Am 8.Tag haben wir es eigentlich sehr ruhig angehen lassen. Wir haben mal wieder richtig ausgeschlafen, waren ein bisschen im Pool baden und haben Tennis gespielt. Wobei wir uns das Tennisspielen eher hätten sparen sollen. Es war leider nur noch um die Mittagszeit ein Platz frei. Leider hatten wir in dem Moment nicht mit bedacht, das es dann natürlich auch besonders heiß ist. Daher mussten wir unser kleines Match nach 35 Minuten in ca. 40 Grad abbrechen. Der Abend sollte dann jedoch noch mal zum Highlight werden. In Hilton Hotel in Peking ist es eine Tradition, das es ab und zu mal ein Open Air Kino im Garten gibt. Dazu sind immer viele ausländische Geschäftsleute mit ihren Familien geladen, die in Peking wohnen. Durch Kevins Bruder gehörten auch wir dieses mal zu diesem erlesenen Kreis. S lief ein mongolischer Film mit englischem Untertitel. Dazu gab es deutsches Bier und Bratwürstchen. Ein absolutes Erlebnis.
Unser vorerst letzter Tag in Peking sollte nun unserer weiteren Reiseplanung gehören. Denn schon am nächsten Tag wollten wir aufbrechen um auch noch andere Teile Chinas zu erkunden und zu entdecken. Es sollte nach Xi'an gehen.
10. ? 14. Tag
Die Reise nach Xi'an haben wir, da wir ja dazu gelernt hatten, im Softsleeperabteil der Bahn gemacht. Es war gegenüber des Hardsleeperabteils unserer vorherigen Reise, der absolute Luxus. Es war ein Kabine mit vier Betten. Die Kabine war abschließbar und vor allem klimatisiert. Da fiel das schlafen und wohlfühlen echt nicht schwer. Xi'an ist die Hauptstadt der chinesischen Provinz Shaanxi. Xi'an besitzt eine nahezu vollständig erhaltene Stadtmauer und war der Ausgangspunkt der Seidenstraße. Der Hauptverkehrsstrasse der Händler und Kaufleute. Diese Stadt mit seinen über 7 Millionen Einwohnern ist eine Stadt voller Kontraste. Hier stehen hoch moderne Einkaufszentren neben alten buddhistischen Tempelanlagen. Dieses um nur mal ein Beispiel zu nennen. Nachdem wir uns ein Hotel gesucht hatten, machen wir uns auch gleich an unsere weitere Planung der bevorstehenden Tage. Hierzu fragten wir einfach nur in unserem Hotel nach und eine halbe Stunde später, stand ein Reiseführer vor unserer Tür um uns diverse Angebote zu machen.
Am 11.Tag wollte wir uns in das kleine Städtchen Pingyao machen. Pingyao hat 40.000 Einwohner und weist eine 2700 Jahre lange Geschichte auf. 1997 wurde sie als erster Ort in China zum Weltkulturerbe durch die UNESCO ernannt und durch sie geschützt. Das besondere an dieser Stadt ist, das sie noch fast genauso aussieht wie vor über drei hundert Jahren fast jede Stadt in China aussah. Bekannt wurde Pingyao dadurch, das hier die erste Bank Chinas gegründet und eröffnet wurde. Es war eine sehr reiche Stadt. Bis seinerseits die Geschäfte nicht mehr liefen. Leider verfiel die Stadt dann der Armut. Nach dreistündiger Busfahrt hatten wir sie nun erreicht und wurden abgesetzt. Wir hattet nun vier Stunden Zeit um uns die Stadt und die Gebäude anzuschauen. Also zogen wir los. Wie sich schnell rausstellte, war das einzige Gebäude was wir besichtigen konnten eine alten Bank, die mittlerweile zu einem Museum umgebaut wurde. Der Besuch war recht interessant, allerdings war die Führung bereits nach einer halben Stunde zu ende. Nun blieb uns nichts anderes übrig als dreieinhalb Stunden durch die Strassen zu laufen und uns jedes Haus von außen anzuschauen. Was ziemlich langweilig war, a sie alle gleich aussahen. Wie ihr euch denken könnt, waren wir froh als wir abends wieder im Bus saßen und dann nach weiteren drei Stunden im Hotel ankamen. Ein absolut vergeudeter Tag. Schade.
Am 12.Tag wollten wir Xi'an unsicher machen. Wir machten uns also auf den Weg in die Innenstadt. Besuchten Einkaufszentren, Basare und Mac Donalds. Der chinesische Mac Donalds ist allerdings nicht mit dem deutschen zu vergleichen. Die Burger und das Fleisch in China schmeckt bei weitem besser als in Deutschland. Es ist viel besser gewürzt. Sehr zu empfehlen. Leider musste ich auf dem Weg zurück ins Hotel auch Bekanntschaft mit chinesischen Ordnungshütern machen. Ich wurde auf dem Gehweg angehalten und mir würde ein Straßenschild gezeigt. Auf diesem war doch tatsächlich eine durchgestrichene Zigarette zu sehen. Ich hatte natürlich eine Zigarette in der Hand. Ich glaube es gibt auf der ganzen Welt nur eine einzige Strasse wo man nicht rauchen darf und die ist in Xi'an. Und gerade auf dieser Strasse muss ich rauchen. Ich musste eine Strafe von umgerechnet 5 ?uro zahlen und durfte dann weiter. Seid dem habe ich immer sehr genau auf Straßenschilder geachtet.
Der nächste Tag sollte allerdings besser werden. Wir hatten wieder eine Tour gebucht. Das Hauptziel war die ?Terrakotta Armee?. Wir sind also morgens in den Bus gestiegen und los ging es. Es war ein kleiner klimatisierter Bus für zehn Personen. Der Bus setzte sich in Bewegung und nach ca. 15. Minuten machte er den ersten halt, wo wir uns einen kleinen Tempel anschauen sollten. Aufenthalt eine halbe Stunde. Wir hatten es bereits 28 Grad. Dann wieder in den klimatisierten Bus. Hier waren es ca. 20 Grad. Nach weiteren 30 Minuten der nächste halt. Halbe Stunde raus. Und weiter ging es. Das ganze vollzog sich 7 mal. Mittlerweile hatten wir ca. 41 oder 42 Grad im Schatten und es waren über 5 Stunden vergangen. Wir hatten eigentlich beide keine Lust mehr, als wir endlich bei der Terrakotta Armee ankamen. Wir kamen auf einen großen Platz mit vier großen Hallen. Als wir in die erste Halle kamen, blieb mir fast die Spucke weg. Die komplette Halle war voller ausgegrabener Soldaten. Alle in Reihe und Glied zum Teil mit einem Pferdegespann, jeder einzelne Soldat ein Unikat. Alle sahen anders aus aber auch gleichzeitig wieder gleich. Auf jeden Fall hat jeder komplett andere Gesichtszüge. Über einen Rundgang kann man komplett um die gesamte Ausgrabung rum gehen. Das ganze auf einer Länge von mehreren hundert Metern. Absolut beeindruckend. In der zweiten und dritten Halle, bot sich das gleiche Schauspiel. Die vierte Halle, war ein Museum. Hier wurden ganz spezielle Gegenstände gezeigt. Von einzelnen Soldaten die besonders gut erhalten waren, Über Pferde, Rüstungen, Dinge des täglichen Lebens und diverse Schautafeln und Erläuterungen. Ein absolut beeindruckendes Schauspiel was man einfach gesehen haben muss. Am 14.Tag hatten wir uns nichts weiter vorgenommen. Wir waren einfach ein bisschen in der Stadt unterwegs, waren was leckeres essen und bereiteten uns auf unseren Abflug nach Shanghai vor, welcher am nächsten Tag stattfinden sollte.
15. ? 18. Tag
Heute starteten wir morgens um ca. 9.00 Uhr mit dem Flugzeug von Xian nach Shanghai. Als wir gegen Mittag ankamen, begann dann erstmal eine kleine Odyssee. Wir hatten vorher kein Hotel gebucht gehabt und mussten uns nun also bei ca. 40 Grad im Schatten und vollem Gebäck auf die Suche machen. Um drei Uhr hatten wir dann auch endlich was vernünftiges gefunden, welches auch nicht so weit von der Innenstadt entfernt lag. Der Weg vom Flughafen zum Hotel war schon eine Erfahrung für sich. Ein Hochhaus neben dem anderen. Eines größer als das andere. Die Architektur des einen immer noch ein Stückchen extravaganter und gewagter als das andere. Ein ziemlich faszinierender Anblick.
Im Hotel angekommen schwangen wir uns erstmal unter die Dusche um uns im Anschluss mit einer absolut genialen Fußmassage verwöhnen zu lassen. Am Abend wollten wir uns dann noch die nähere Umgebung des Hotels anschauen. Waren jedoch erstmal ziemlich enttäuscht, da es nichts wirklich aufregendes zu sehen gab. Allerdings fanden wir direkt neben dem Hotel einen kleinen Platz an dem Musik gespielt wurde. Es war ganz schön voll hier. Die Leute sangen, lachten, tanzten. Es war wirklich jedes Alter vertreten. Von 10 Jahren bis weit über 90 Jahren. Eine richtige schöne Tanzveranstaltung. Wie wir später erfahren haben, Findet man so was öfters in China. Die Leute reffen sich einfach irgendwo an einem Platz um gemeinsam Musik zu hören und zu tanzen. Absolut klasse.
Nach Ausgiebigem Frühstück im Hotel machten wir uns am nächsten Tag auf dem Weg in die Stadt. Auf den ersten Blick war es alles nichts besonderes. Große Strassen, große Häuser, alles nichts spektakuläres. Dann kamen wir ein eine Fußgängerzone. Die erste die ich in China überhaupt gesehen hatte. Sie erinnerte mich allerdings sehr an Deutschland. Viele Geschäfte, alle 300 Meter ein MacDonalds oder Burger King, sogar eine elektrische Bimmelbahn fuhr hier. Dann jedoch kamen wir zum Bund. Der Bund ist die eigentliche Parademeile von Shanghai. Auf einer kleinen Insel gelegen konnte man einen atemberaubenden Turm neben dem nächsten sehen. Wir machen uns gleich mit einer kleinen Fähre auf den Weg zum Pearl Tower und dem Jin-Mao-Turm. Der Jin-Mao-Turm ist mit seinen 421 Metern einer der höchsten Gebäude der Welt. Mit dem Fahrstuhl ging es innerhalb von knapp 30 Sekunden auf die Aussichtsebende auf 340 Metern. Ein absolut genialer Ausblick. Es wäre natürlich noch schöner gewesen, wenn wir gutes Wetter gehabt hätten. Das besondere an diesem Turm, neben seiner Größe, ist ein Restaurant im 45. Stock. Auf diesen kann man nämlich von oben aus runter sehen. In der Mitte des Turms kann man durch eine Glaskugel bis nach unten schauen und den Leuten auf die Tische gucken. Etwas beängstigend war es schon. Aber irgendwie auch genial. Der Oriental Pearl Tower ist ebenfalls einer der höchsten Türme der Welt und steht im Shanghaier Stadtteil Pudong direkt gegenüber der Uferpromenade Bund. Besonders nachts, wenn der Turm bunt angestrahlt wird, kommt er vor der klassischen Kulisse des Bund besonders gut zur Geltung. Der Turm gilt als Wahrzeichen der Stadt.
Die sehr futuristischen Gebäude waren leider für uns auch so ziemlich das einzige wirklich interessante in Shanghai. Es ist eine sehr westlich orientierte Stadt und hat kaum noch Ähnlichkeiten mit dem eigentlichen China. Daher gibt es auch leider nichts mehr interessantes von unserem Shanghai Aufenthalt zu berichten. Klar gibt es auch wieder alte chinesische Viertel und auch viele kleine und große Tempelanlagen. Die haben wir allerdings schon so oft auf unserer Reise gesehen, das ein weiterer Besuch erstmal nicht in Frage kam. Am 18. Tag machten wir uns wieder auf den Weg von Shanghai nach Peking. Abends am Flughafen angekommen, machten wir uns erstmal völlig müde und kaputt zurück zu Kevins Bruder. Nachdem wir uns noch abends alle zusammen gesetzt hatten und von unserer bisherigen Reise erzählt hatten, machten wir uns gegen Mitternacht dann auch endlich ins Bett.
19. ? 21. Tag
Nach einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns auf den Weg in die Pekinger Innenstadt. Wir hatten eigentlich kein besonderes Ziel vor Augen, was wir uns anschauen wollten. Wir zogen ein wenig durch die Strassen schauten uns diverse Geschäfte an und genossen das Wetter. Es waren an diesem Tag nämlich nur sonnige 35 Grad. Also im Gegensatz zu anderen tagen eine sehr angenehme Temperatur.
Am Nachmittag machten wir uns dann auf den weg zum Sommerpalast oder wie die Chinesen ihn nennen, ?Garten des Friedens und der Harmonie im Alter?. Den im Westen bekannten Namen erhielt die 290 qkm große Anlage mit Berg und See von den westlichen Diplomaten, die zum Ende der Qing-Dynastie immer häufiger und den ganzen Sommer über in den Nordwesten der Stadt pilgern mussten, wenn sie eine offizielle Angelegenheit mit dem Hof zu klären hatten. Denn die schon alte Kaiserinwitwe Cixi, die de facto das chinesische Reich regierte, zog sich immer häufiger hierher zurück, um der Pekinger Sommerhitze zu entgehen.
Der von 1751-1764, am Kunming See erbaute Sommerpalast ist auch heute noch eine absolute Touristenattraktion in Peking. Aber auch die einheimischen ziehen sich hierher sehr gerne zurück. Obwohl der Sommerpalast schon mehrmals, nach Krieg und Zerstörung wieder aufgebaut wurde, hat er an Faszination nicht verloren. Ein sehr beeindruckendes Bauwerk ist der Wandelgang, welcher auf einer Länge von 728 m am Ufer des Sees errichtet wurde. Dieser Wandelgang verbindet alle Gebäudes des Sommerpalastes mit einander. Er besteht aus 273 verbundenen Säulenpaaren und mehreren Pavillons, eine einzigartige Kombination aus überdachtem Weg und Kunstgalerie und ist mit mehr als 8000 handgemalten Bildern versehen. Die Motive zeigen geschichtliche und mythologische Szenen oder Landschafts-, Vogel- und Blumenmotive. Die Gebäude zählen zu den Meisterwerken chinesischer Architektur, der Park zu den beeindruckensten chinesischen Landschaftsgärten. Jedes Gebäude auf diesem Riesen Areal hat einen bestimmten Namen und eine besondere Bedeutung. Ein absolutes Muss bei einem Besuch der Stadt Peking.
Den für uns letzten tag bevor es wieder nach Hause ging, nutzen wir erneut für einen Stadt ? und Einkaufsbummel. Unser Hauptziel war allerdings nochmals der Seidenmarkt, wo wir noch mal kräftig einkaufen wollten. Den Abend verbrachten wir zusammen mit Kevins Bruder in einen sehr guten chinesischen Restaurant um eine original Peking Ente zu genießen. Es war ein echtes Spektakel, denn es wurde richtig zelebriert.
Über unseren Abreisetag brauche ich euch wohl nichts weiter berichten. Des es war wirklich nur aufstehen, frühstücken und zum Flughafen fahren. Ich glaube nicht das euch das in allen Einzelheiten interessiert.
Wie ihr ja beim lesen selbst mitbekommen haben müsstet, hat unser Drang, uns Sehenswürdigkeiten anzuschauen, zum ende der Reise merklich nachgelassen. Das lag vor allem daran, das wir von der Flut der Eindrücke und der vielen Strapazen der Reise doch echt geschafft waren. Wir haben soviel gesehen und erlebt, das wir es so schnell gar nicht alles verarbeiten konnten. Falls es euch nach diesem langen Bericht genauso gehen sollte, gibt es nun noch eine kleine Zusammenfassung. Ich vergebe nun für alle Sehenswürdigkeiten Sterne von 1 ? 10. Je mehr Sterne ich angebe umso höher war für mich der Wert und umso mehr würde ich diese Sehenswürdigkeit weiter empfehlen.
1. Die chinesische Mauer: 10 Sterne
2. silk Market: 8 Sterne
3. Die hängenden Klöster: 10 Sterne
4. Yungang Grotten: 4 Sterne
5. Kaiserpalast ( verbotene Stadt): 7 Sterne
6. Himmelstempel: 9 Sterne
7. Ming Gräber: 8 Sterne
8. Pingyao: 4 Sterne
9. Terracotta Armee: 10 Sterne + 1 Bonusstern
10. Der Bund in Shanghai: 8 Sterne
11. Jin Mao Turm: 9 Sterne
12. Oriental Pearl Tower: 9 Sterne
13. Sommerpalast: 10 Sterne
### Mein Fazit ###
Für den kompletten Urlaub habe ich ungefähr 1500 Euro bezahlt. Wobei man dabei bedenken muss, das wir in der Zeit, wo wir in Peking waren umsonst wohnen konnten. Aber ich denke mal das der Preis trotzdem noch ganz annehmbar ist, da in dieser Berechnung wirklich alles mit drinnen ist. Wie ich die einzelnen Sehenswürdigkeiten empfunden habe und ob ich sie weiter empfehle, könnte ihr ja ausführlich im oberen Abschnitt lesen. Für mich persönlich hat diese Reise sich absolut gelohnt. Wobei es alles ein sehr strammer Zeitplan war und wir ja bei weitem nicht alles sehen konnten. Dafür gibt es in diesem großen Land einfach zuviel zu sehen. Insgesamt kann ich dieses Land jedoch nur weiter empfehlen. Auch wenn momentan die politische Lage in China ja zur Zeit sehr angespannt ist. Für mich gibt es die volle Anzahl von 5 Sterne und würde sogar noch einen 6 vergeben.
Ich hoffe das ich euch mit meinem Bericht ein wenig weiter helfen konnte.
Über eure Lesungen, Bewertungen und Kommentare würde ich mich sehr freuen.
Ciao bis zum nächsten Mal
Diesen Bericht wurde von Zzaldo für Ciao, Dooyoo, Yopi und Preisvergleich geschrieben. weiterlesen schließenProduktfotos & Videos
Die chinesische Mauer von Zzaldo
am 31.03.2008Unsere kleine Englischklasse von Zzaldo
am 31.03.2008Kommentare & Bewertungen
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angela1968, 21.02.2009, 16:28 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
und für so einen genialen deluxe bericht soll es jetzt keine vergütung mehr geben....sehr schade....!
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LittleGiant, 10.01.2009, 21:00 Uhr
Bewertung: besonders wertvoll
Toller Bericht. Hochinteressant. Und die Fotos sind Klasse.
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Bunny84, 15.12.2008, 15:38 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Ich wünsche dir einen angenehmen Start in die neue Woche und einen lieben Gruß sendet dir Anja
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anonym, 25.10.2008, 02:08 Uhr
Bewertung: besonders wertvoll
Genialer Bericht! Bw. LG Just86
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Reisen in China
21.04.2004, 02:56 Uhr von
neo64@justmail.de
wohne und arbeite in Shanghai. Computer und Internet sind für mich unverzichtbar, fotografiere se...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Um als Ausländer in China Reisen zu buchen braucht man schon Geduld. Ich hatte das Glück das ich Unterstützung hatte, die der chinesischen Sprache mächtig war. So klappte es dann auch nach ca. 5 Reisebüros und 2 Stunden Verhandlung, eine Reise von Guangzhou nach Guilin zu buchen. Reisen gibt es jede Menge, doch die Konditionen müssen verglichen werden. So suchte ich eine Reise, mit Hin- und Rückflug, ich hatte keine Lust mich für den Rückweg 10 Stunden in einen Zug zu setzen. Das wär zwar 20 Euro billiger gewesen aber sicher auch anstrengend somal es noch Nachts gewesen wär. So buchte ich 4 Tage mit 3 Übernachtungen mit einer Reisegruppe. All Inclusive für 120 Euro. Darin enthalten waren der Flug, die Übernachtung und sämtliche Eintritts- und Beförderungsgelder, Vollverpflegung. In China ist die Reisegruppe die häufigste Art Urlaub zu machen, ist billiger als alleine zu reisen.
Am Flughafen in Guangzhou traf ich mich dann mit der Gruppe und die Reiseleiterin (Tourgirl) konnte zum Glück englisch, wenn auch nicht perfekt, doch für mich reichte es. Das einzige was wir noch bezahlen mussten, waren die 50 RMB (ca. 5 Euro) Flughafengebühr. Dann rein in den Flieger (757 China Airways) und nach einer Stunde in Guilin wieder raus. Die Hotels, wir übernachteten in 2 verschiedenen, waren 3 und 4 Sterne. Alles in allem war es sauber und gemütlich. Natürlich ist dort die deutsche Gründlichkeit nicht so bekannt, deshalb gibt es im Bad auch schon mal eine schiefe Fliese. Doch alles andere war spitze. Seife, Kamm, Zahnbürste, Badekappe, Duschbad, Schaumbad, Haarwäsche, und Hauslatschen waren vorhenden. Ich wunderte mich schon vorher, warum die Chinesen mit so kleinem Gepäck unterwegs waren. Die Handtücher waren auch sauber und ohne Löcher. Im Fernsehen bekommt man ca. 20 chinesische Sender, inklusive Hong Kong. Einige senden sogar in englisch.
Die 4 Tage verbrachten wir damit, mit dem Bus von einer Sehenswürdigkeit zur andern zu fahren. Obwohl es sehr viel war, was wir sahen, war es nie stressig oder hektisch. Ich denk, ohne diese Gruppenreise hätte ich sicher nur halb soviel gesehen. Leider sind die Reisen auf chinesische Verhältnisse eingerichtet. Das bedeutet, das das Tourgirl im Bus nur chinesisch redet und alles erklärt. Ich war in der glücklichen Lage das mir ein Ehepaar aus LA manche Dinge in englisch übersetzte und meine Fragen geduldig beantwortete. Es waren auch Chinesen, doch lebten sie in LA und waren nur zu Beuch dort. Doch die Sprachbarriere störte mich nicht, es gab soviel zu sehen auf der Busfahrt, dass man damit genug zu tun hatte. Die Ziele waren Parks, Tropfasteinhöhlen, Museen und zwischendurch auch mal eine interessante Verkaufsveranstaltung. Nicht so wie bei uns in Deutschland, nur eine halbe Stunde und wenn man nix kauft wird man trotzdem mit einem Lächeln und einem kleinen Geschenk verabschiedet. Sicher ist das auch ein Grund für die kleinen Preise der Gruppenreisen. Wir hatten in den 4 Tagen 3 Verkaufsveranstaltungen für chinesische Arzenei(Cremes und Salben) und zwei für Tee. Ein Höhepunkt war die Fahrt auf dem Li River. Mit Niedrigwasserschiffen ging es 4 Stunden den Li River auf und ab. Mitten durch die Zipfelmützenberge der Region. Das muss man einfach mal gesehen haben.
Am Abend des 4. Tages ging es dann mit dem Flugzeug wieder zurück nach Guangzhou. Ein richtig gutes und billiges Erlebnis.
Auf die gleich Art machte ich noch eine Reise von Guangzhou nach Hainan, dem Hawaii von China. Dort kann man im Dezember noch gemütlich im südchinesischen Meer baden und sich einen Sonnebrand bei fast 30°C holen. Hainan ist auf jeden Fall eine Reise wert. Der Preis lag dort bei 4 tagen und 3 Übernachtungen bei 125 Euro. Dabei war auch ein Tag Freizeit, welchen wir am Strand verbrachten und auch Tauchen waren. 30 Minuten Tauchen (Anzug, Maske, Flaschen, Flossen) für 25 Euro. He, und sogar bunte Fische gesehen am Riff.
Zum Schluß muss ich noch anmerken, dass das Essen schon außergewöhnlich ist. Verzichten muß der Europäer auf fast alles was er so an Mahlzeiten sonst zu sich nimmt. Kein Kaffee, kein Toast usw. Es gab nur chinesische Mahlzeiten. d.h. dass es schon zum Frühstück mit Reis losgeht, doch das dann in einem andern Bericht. weiterlesen schließen -
CHINA REFERAT
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
China ist 9.571.303 m2 groß und hat ca.119.091.800 Einwohner. Die Durchschnittstemperatatur beträgt in Hongonk 22° und hat einen starken Niederschlag von 2162 mm, bei Peking 12° und einen Niederschlag von 612 mm.
Anbau
Die Natur erlaubt China nur auf kleinen Teil der Landfläche einen ertragreichen Anbau. China ist also von Natur aus benachteiligt. Genaueres wird noch erläutert.
Leider kann man die Ackerflächen auch nicht vergrößern. Im Gegenteil: man muss sogar gegen die Verwüstung ankämpfen. Aber groß angelegte Bewässerungsanlagen tragen zur Steigerung der Erträge bei.
China baut vor allem Reis ,Weizen ,Mais, Sorghum, Hirse, Gerste, Erdnüsse, Raps, Sonnenblumenkerne, Wassermelonen, Äpfel, Birnen, Orangen, Baumwolle. Am meisten wird Reis und Weizen angebaut .China hat nicht viel mit Viehzucht zu tun.
Landschaftsbild
In keinem anderen Land sind sämtliche Klimate so ausgeprägt vertreten wie in China: Sie reichen von tropischen bis zu "sibirischen" Temperaturen und von Feuchtregionen bis zum Wüstenklima.
China hat viele hochstämmige Wälder aber auch viel Buschwald und Gestrüpp .das Land hat viele Berge und tiefe Täler.
In China sind die drei verbreiteten Klimazonen die „Steppe der gemäßigten Zone“, die Dornsavanne und das Ostseitenklima, auch genannt Shanghai-klima.
Im Osten wird das Land von einer 14.000 km langen Meeresküste, im Westen und Süden durch gewaltige Gebirge, Steppen und Hochebenen begrenzt.
Bodenschätze
China besitzt viele Bodenschätze z.B Wolfram (53prozent der Weltanteile), Antimon,(50% d.w), Zinn, Steinkohle, Quecksilber. Doch durch den vielen Verkehr und die vielen Straßen wird eine gute Förderung der Bodenschätze verhindert.
In einem Artikel (Jahr2000) über die Probleme der Landwirtschaft in China wird gesagt, dass wegen Wasserknappheit in China Bauern weltweit mit steigenden Getreidepreisen rechnen müssen. Der Grundwasserspiegel im Norden des Landes falle im Schnitt um 1,5 Meter im Jahr. Da China jedoch Wasser brauchr, treibt die Nachfrage die Preise in die Höhe. Schon jetzt trockneten Brunnen und Flüsse aus. In China würden 70 Prozent des Getreides auf künstlich bewässerten Äckern angebaut. Bevölkerungswachstum und industrielle Produktion verknappten das notwendige Nass. Auch in den Städten gebe es Probleme. In Peking sei der Grundwasserspiegel im vergangenen Jahr um 2,5 und seit 1965 um 59 Meter gefallen. Die Regierung spiele mit dem Gedanken, Wasserpreise zu erhöhen, um den Verbrauch zu drosseln. Aber gerade in den Städten ist dies riskant. Mit seinen Handelsüberschüssen könnte China Getreidekäufe auf dem Weltmarkt finanzieren. Ein Dutzend anderer Länder, darunter Indien, Pakistan, müsse wegen Wassermangel mehr Getreide kaufen.
Genaueres zitiere ich aus einem anderen Artikel aus der Frankfurter Rundschau, den ich im Internet gefunden habe:
Die Wüste beginnt gleich hinter Peking
Wer Peking mit dem Auto Richtung Norden verlässt, dem öffnet sich eine liebliche Landschaft. Entlang der Großen Mauer schmiegen sich grüne Nadelwälder; Seen und Flüsse laden zum Baden und Angeln ein. Hier, in den Landschaften um den Miyun-Stausee, ist Pekings Naherholungsgebiet. Fährt man jedoch ein paar Kilometer weiter, wird die Aussicht rasch trist: Die Bergkuppen sind abgeholzt, die Flüsse ausgetrocknet, der Boden versandet. Hier beginnt Chinas Wüste.
Jeden Tag kriecht die Wüste ein Stücken näher an Peking. 2460 Quadratkilometer fruchtbares Land versanden jedes Jahr in China - das meiste im trockenen Norden. Ackerböden versteppen, Wälder sterben ab, Wasserreservoirs und Flüsse trocknen aus - für die Menschen in den betroffenen Landkreisen, die meist vom Ackerbau leben, bedeutet dies, dass sie mit ihren Familien in wasserreiche Gebiete weiterziehen müssen.
Wassermangel, Dürre und Verwüstung bereitet Chinas Regierung zunehmend Kopfschmerzen. Mehr als 35 Millionen Chinesen leben mittlerweile in Gebieten ständiger Wasserknappheit, rund 100 Städte müssen ihren Wasserverbrauch durch Kontrollen oder Verbrauchskontingente einschränken. In manchen Landstrichen ist Wasser mittlerweile so begehrt, dass die Verteilung zu Streit und Aufständen führt. Schuld an dem Wassermangel hat - zumindest zum Teil - das Wetter. In den vergangenen Jahrzehnten haben sich die Niederschläge in Nordchina stetig verringert, in manchen Gebieten regnete es dieses Jahr 80 Prozent weniger als notwenig. Die Hauptschuld für die Austrocknung der Böden tragen aber die Chinesen wohl selbst. Im Wirtschaftsboom der vergangenen zwanzig Jahre wurden riesige Waldflächen kahlgeschlagen. Nur noch 14 Prozent des Landes, vor allem die entlegenen Provinzen am Fuße des Himalajas, sind bewaldet. In Ballungsgebieten wie Peking, Shanghai oder Kanton steht dagegen kaum noch ein Baum, der den ausgemergelten Boden zusammenhalten könnte.
Ein großer Teil des noch vorhandenen Wassers ist zudem durch Umweltverschmutzung unbrauchbar geworden. Viele Fabriken und Gemeinden leiten in China ihre Abfälle ungeklärt in Flüsse und Seen. Das Grasland wird übergeweidet, Schutzwälder zu Feuerholz zerhackt.
Trotz der Ein-Kind-Politik stieg die Bevölkerung so stark an, dass immer mehr Naturgebiete besiedelt wurden. "Die Entwicklung ging meistens auf die Kosten der Umwelt", kritisiert die China Daily.
Als Ergebnis hat China heute ein doppeltes Wasserproblem. Während im Süden, jenseits des Jangtse, jeden Sommer Hochwasser und überschwemmte Flüsse Mensch und Ackerflächen wegspülen, leidet der Norden zunehmend unter der Wasserknappheit. Der offiziellen Statistik nach wird dieses Jahr die Sommerernte wegen der Dürre um 9,3 Prozent geringer ausfallen. Der Gelbe Fluss, der in den siebziger Jahren zum ersten Mal Wassermangel meldete, ist mittlerweile regelmäßig im Frühsommer an einigen Stellen ausgetrocknet und nicht mehr schiffbar.
In Peking ist sich die Regierung über die Folgen des Wasserproblems bewusst. Über die Lösung wird jedoch noch diskutiert: Während jüngere Kader ein grundsätzliches Umdenken zu mehr Umweltschutz fordern und staatliche Aufforstungsprogramme unterstützen, haben andere einen verstaubten Plan des Großen Vorsitzenden Mao wieder aus dem Schreibtisch gezogen. Mittels eines riesigen Nord-Süd-Kanals soll demnach in den nächsten Jahren Wasser aus Flutgebieten des Jangtse in den Norden umgeleitet werde. Vom "größten und wichtigsten Bauvorhaben" schwärmt der Minister für Wasserwirtschaft, Wang Shucheng, der den Kanal bis 2005 bauen will. Andere, wie der Meteorologieprofessor Zhang Jiacheng, fürchten dagegen, dass der Kanal das Gleichwicht der Natur völlig aus dem Lot bringen wird. "Um die Wassernot im Norden zu lösen, sollten wir lieber die ökologische Landwirtschaft stärken", fordert Zhang.
[Quelle: FRANKFURTER RUNDSCHAU, 28.9.2000, S. 39] weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Huili
Pro:
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Empfehlung:
Ja
Fortsetzung der Beiträge Kunming - Panzhihua und Panzhihua!
Nebn der Arbeit auf die ich hier eigentlich nicht weiter eingehen möchte, weil ich nicht glaube, daß es an dieser Stelle interessiert, gab es natürlich an Sonntagen die Möglichkeit die nähere Umgebung von Panzhihua zu erkunden.
Nachdem ich den Chinesischen Führerschein gemacht habe und einen Geländewagen zur Verfügung hatte, waren alle Voraussetzungen gegeben. Mit einigen Kollegen war das erste Ziel Huili, eine Kleinstadt mit etwa 50000 Einwohnern in den Bergen, ungefähr 2 Stunden von Panzhihua entfernt. Die Straßen sind ganz gut befahrbar, allerdings gibt es immer wieder Bereiche, wo es in der Regenzeit zu erheblichen Schäden gekommen ist. Das geht teilweise so weit, daß es ohne den besagten Geländewagen kaum ein Durchkommen gibt.
Der Weg führt durch Reisfelder, die wie in China üblich Terassenförmig angelegt sind. Wenn man auf einer Serpentinenstrecke durch die Berge fährt hat man an vielen Stelle einen herrlichen Einblick in das, in unseren Augen idylische Landleben Chinas. Hier gibt es keine Maschinen auf den Feldern, alles wird in Handarbeit oder mit Ochsen erledigt.
Die fruchtbaren Böden und das subtropische Klima in dieser Gegend machen zwei, teilweise sogar drei Ernten im Jahr möglich. Selbst mir als unbegabten Gärtner ist es gelungen, Kirschtomaten zu ernten. Das war ganz einfach. Ich hatte einige verschiedene Samen aus Deutschlan mitgerbracht und habe sie mehr oder weniger sorgfältig in meinem Garten eingepflanzt. Nach drei monaten hatte ich büscheweise Tomaten im Garten, ohne mich auch nur einmal darum gekümmert zu haben.
Auch die Bananen wachsen hier wie Unkraut. Allerdings musste ich die leidvollen Erfahrung machen, daß Bananen Stechmücken anziehen. Erst nachdem ich eine Staude direkt neben meiner Terasse entfernt hatte, konnte man hier wieder ungestört sitzen.
Aber eigentlich waren wir ja auf dem Weg nach Huili. Die Fahrt war problemlos und wir waren sehr gespannt auf die Stadt. Nach dem was uns einige Chinesische Kollegen erzählt hatte erwartete uns eine beeindruckende Altstadt.
Was uns diese Kollegen nicht erzählt hatten, war die Tatsache, daß vor uns kaum eine Langnase sich hierher verirrt hatten.
Dementsprechend war auch der Auftrieb auf der Marktstraße der wirklich beeindruckenden Altstadt. Zuerst haben natürlich die Kinder ihre Scheu verloren und ihrer Neugier freien Lauf gelassen. So waren wir innerhalb kürzester Zeit von mindestens 50 Kindern umringt die uns blasse und fremd aussehende Wesen bestaunten.
Aber auch die Erwachsenen und speziell die Älteren waren sehr neugierig. Durchweg alle waren überaus freundlich und wir sind der Einladung in ein Teehaus gefolgt.
Die gegenseitig Neugier haben wir dann versucht mit Händen und Füßen zu befriedigen, da keiner von uns der Chinesischen Sprache mächtig war und sich auch neimand fand der Englisch geschweige denn Deutsch gesprochen hat.
Anschließend haben wir noch einen Rundgang in der Stadt gemacht, natürlich immer begleitet von einer Schar neugieriger. Als sehr interessant und Reizvoll habe ich immer wieder die fremdartigen Gerüche von Gewürzen und Garküchen empfunden die es in allen Chinesischen Städten entlang der Straßen gibt.
Auch die Straße der Mediziner ist für unser Verständniss sehr gewöhnungsbedürftig. So praktizieren viele Ärzte auf der offenen Straße und behandeln dort auch. Die Zahnärzte verwenden teilweise noch Bohrgeräte, die sie gleichzeitig über eine Fußwippe antreiben, so wie eine alte Nähmaschine.
Nach einem guten Mittagessen ging es wieder zurück nach Panzhihua. Auf dem Rückweg haben wir noch einen abstecher zu einer Funkstation gemacht, die die Umgebung mit Fernsehn versorgt. Das besondere an dieser Station ist, daß sie auf einem Berggipfel von über 4000m Höhe liegt. Über eine unbefestigte Schotterpiste kann man bis zu diesem Gipfel fahren und hat eine unbeschreibliche Aussicht über die umliegenden Dörfer und Felder.
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VOM MOND AUS SIEHT MAN SIE NICHT : Die chinesische Mauer in Simatai
26.06.2002, 14:26 Uhr von
Schlingel62
Liebe Leserinnen und Leser! Also hier soll ich etwas über mich hineinschreiben. Tja also ich...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Vorwort
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Zwar hab ich es vor Beginn unserer Reise nicht geglaubt, aber wir haben es geschafft: „Juhu, sagte ich wir stehen auf der chinesischen Mauer“. Ja so war es, als wir im September 2000 zu viert ganz individuell in China unterwegs waren.
Natürlich gehört der Besuch der Chinesischen Mauer, gehört zu den Höhepunkten jeder Chinareise..
Was passierte denn überhaupt?
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Zwar kündigte man uns zu Hause in Deutschland an, dass wir es von Peking aus nicht einmal zur Chinesischen Mauer schaffen, doch man muss nur ganz locker die Sache angehen, da funktioniert es schon irgendwie. So war es auch kein großes Problem für uns, denn von unserer „Jugendherberge“ aus in Peking, konnte man die Tour von „heute auf morgen“ buchen. „No problem“, sagte man uns in gebrochenem Englisch, so ging es ganz früh am Morgen zur Chinesischen Mauer nach „Simatai“.
Fast 6000 Kilometer (2400 km Luftline, 6000 wenn alle Kurven etc. mitgerechnet werden) windet sich „Changcheng“, die große Mauer durch China. Wir entschieden uns einen Ausflug nach „Simatai“ zu machen, 120 Kilometer nördlich von Peking. Großartige Ausblicke und kaum Touristen.
Gleich zu Beginn was nicht stimmt: Von Mond oder vom All aus ist die Chinesische Mauer mit bloßem Auge nicht zu sehen. Sechs Meter breit ist der Steinwall, schmaler als jede Autobahn. Und wozu auch?
Am schönsten ist die Mauer nämlich, wenn man auf ihr steht. Wenn sie sich wie ein graues Band über die Berge und durch die Täler schlängelt. Die anderen Superlative sind wahr: Die Mauer ist das arbeits-, zeit und materialaufwendigste Bauwerk der Geschichte. Für mich war es ein ganz besonderes Gefühl. Majestätisch beherrscht die Mauer die Landschaft, von Horizont zu Horizont. Sie ist mehr als ein Symbol, sie ist Bestandteil der nordchinesischen Geographie. „Der gefährlichste Teil der chinesischen Mauer“, stand in englisch auf unserer Eintrittskarte. „Oh je, auf was hast Du Dich da wieder eingelassen“, dachte ich mir.
Gefährlich?
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So ganz ungefährlich war es letztendlich nicht. Die wenig restaurierte Mauer stürzt sich tiefe Schluchten hinab und klettert steile Berge hinauf.
Die Mauer ist eine steinerne Chronik, die ihre Geschichte sehr direkt erzählt. In „Simatai“ waren es sehr steile und zum Teil unbefestigte Wege, für uns sicherlich sehr beeindruckende Augenblicke der Reise.
Leider hatten wir keine Flasche Sekt dabei, wie ein Amerikaner, der mit uns dabei war um auf das bedeutende Ereignis an diesem Tag mit anzustoßen. Für uns wird es unvergesslich bleiben.
Fazit:
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Auf nach „Simatai“ sag ich den Chinareisenden als Tipp, denn hier sind noch keine großen Touristenströme, so wie es in „Badaling“ ist. Uns hat es gut gefallen.
Viel Spass beim Klettern auf der Mauer wünscht Euch
Schlingel62 weiterlesen schließen -
Hohe Berge und schmutzige Affen
22.02.2002, 07:08 Uhr von
HilkMAN
Habe zum Glueck noch Kopien meiner alten Artikel, die ich dann mal wieder einstellen werde. In ei...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Etwa 160 Kilometer südlich von Chengdu liegt einer der berühmteren heiligen Berge Chinas, der Emeishan (sprich ungefähr Ömäischan). Wer sich in Sichuan aufhält und Lust auf ein Naturerlebnis der besonderen Art verspürt, sollte versuchen, einige Tage für einen Besuch dieses imposanten Ortes abzuzweigen.
Es ist ein leichtes, von Chengdu aus Busse in den Ort Emei zu finden (das „shan“ heißt einfach nur „Berg“). Wie lange die Fahrt dauert, ist stark davon abhängig, ob Euer Busfahrer ebenso mit dem Leben abgeschlossen hat wie unserer, der sich erst dann wohlzufühlen schien, wenn er mit Affentempo auf der Gegenfahrbahn langbrausen durfte. Ich glaube, die offizielle Fahrtzeit beläuft sich auf etwa vier Stunden.
Solltet Ihr die Tour überleben, gelangt Ihr an den Fuß des Berges. Dort befinden sich die üblichen Touri-Abzock-Stationen mit allerhand Brimborium (ja, das Besteigen des Berges kostet sogar Eintritt, was aber in unserem Fall nicht sonderlich sorgfältig kontrolliert wurde - ich glaube, wir wurden nur zur Kasse gebeten, weil wir ziemlich lange unten herumlungerten. Der Eintritt belief sich auf etwa 3 DM. Unterwegs führt der Weg noch einmal durch ein bestimmtes Kloster – es gibt keinen Weg drumrum, und natürlich kostet es Eintritt – typisch chinesische Wegelagerei, hihi. Wer eine Weile in China war, schmunzelt darüber).
Wenn Ihr diese erste Hürde überwunden habt, dann gelangt Ihr auf eine Treppe. Und das ist auch das, was Euch längerfristig erwartet: Treppensteigen. Der Emeishan ist nämlich gut 3000 m hoch, die Talstation liegt gerade mal 500 m über dem Meeresspiegel, und Ihr wollt da hoch. Ist nicht so ein Zuckerschlecken wie mal eben die Treppen zum Eifelturm hochzuklettern. Nun ist es eben auch nicht so, daß es schlicht 2500 Meter hochgeht, nein, das ist ein Berg mitten in der Natur, das heißt es geht auf und ab und wieder auf und wieder ab (und ganz selten auch einmal ebenerdig), so daß Ihr insgesamt so 24 bis 30 Kilometer Treppen vor Euch habt (je nach Route).
Der erste Teil erscheint eher erholsam. Gut, Treppensteigen hat wohl niemand als Hobby, aber es geht recht gemächlich aufwärts, und stellt für einigermaßen gesunde Menschen wohl kaum ein ernstes Hindernis dar. Wir legten diesen ersten Abschnitt gleich nach Ankunft und Mittagessen zurück, und gelangten dann am Nachmittag nach Wanniansi, das erste der zahlreichen Klöster, die an der Strecke liegen und die auch Herbergen für müde Reisende sind. Dieses ist ziemlich groß und erschien uns ein guter Ort, um für die anstehenden Strapazen Kräfte zu schöpfen. Für ein paar Mark kommt Ihr hier einfach, aber nett unter (erwartet bitte keine Badewannen oder deutsche Tageszeitungen in Eurem Zimmer).
Außer uns waren kaum Langnasen in der Gegend, so daß wir etwas auffielen. Wie wir schnell merkten, wollten die durchaus zahlreichen chinesischen Pilgernden und Wandernden den Berg ganz gemächlich angehen. So auch wir – dennoch entschieden wir uns dafür, gegen sechs Uhr morgens aufzubrechen. Erstens, weil es dann auf der Strecke noch eher ruhig zugeht, zweitens, weil die Sonne dann noch nicht so brennt.
In aller Herrgottsfrühe wälzten wir uns also aus den Betten, nahmen ein kleines erstes Frühstück ein (mitgebrachte Sachen, im Kloster waren wir so ziemlich als erste wach) und machten uns auf den Weg.
Nun, was läßt sich über das Treppensteigen groß erzählen? So manches. Die steinernen Stufen, die teilweise vor Hunderten von Jahren angelegt worden sind, sind eher auf Lamafüßchen der Schuhgröße 36 ausgerichtet als auf meine Tibet-Stiefel der Größe 47. Das macht sie zwar gelegentlich etwas eng, dafür aber auch wenig steil, was wir sehr schätzen lernten. An einigen Stellen, besonders im unteren Verlauf des Wanderweges, sind sie leider durch „moderne“ Betonstufen ersetzt. Diese sind unangemessen hoch, so daß die entsprechenden Stellen wesentlich anstrengender zu begehen sind.
Dennoch konnten wir uns in gemächlichem Tempo voranarbeiten. Die Landschaft war wunderschön, in sehr sattem Grün mit gelegentlichen hübschen Panoramablicken. Die Strecke selbst ist mit einer einfachen Karte kaum zu verfehlen, denn sie wird sehr viel begangen (und es gibt auch nichts Ernsthaftes zu sehen, das weit von ihr weg liegt). In unregelmäßigen Abständen liegen an ihr buddhistische und taoistische Klöster oder auch kleine weltliche Gebäude, in denen es etwas zu essen oder Übernachtungsmöglichkeiten gibt. Dazwischen trefft Ihr immer mal wieder auf Souvenirbuden, mit dem üblichen Zivilisationsmüll. Über eine der angebotenen Waren werdet Ihr Euch zwangsläufig irgendwann sehr freuen: Über Wasserflaschen. Der Weg ist weit, und wenn die Sonne herunterbrennt (ein beachtlicher Teil des Weges ist allerdings auch angenehm schattig), braucht Ihr viel Wasser. Grundsätzlich kann ich sagen, daß Ihr Euer Tempo sehr schön selbst wählen könnt, denn alle paar Kilometer gibt es eine Herberge, in der Ihr für die Nacht unterkommen könnt.
Dennoch bleibt es nicht aus, daß manche Abschnitte geradezu bedrohlich steil wirken, und die Wandernden manchmal fast der Mut verlassen mag. Aber dann gab es immer wieder diese lustigen Situationen, die für mich schon fast ein chinesisches Klischee geworden sind und die meist etwa etwa so abliefen: Drei Kilometer nach dem letzten Kloster schnauften wir im Schneckentempo eine irre steile Treppe hoch und starrten einander an jedem Absatz verzweifelt an. Und dann kam plötzlich ein chinesischer Mittvierziger in Anzugjacke und Badelatschen an uns vorbeigejoggt – mit ZIGARETTE IM MUND. Hm, wenn die das können... Meist kamen dann bald danach ein paar fröhlich grinsende Chinesen vorbei, die uns anboten, uns mit einer Art Stoffsänfte zu tragen. Wir lehnten dankend ab (unter reichen Einheimischen mag das beliebt sein, aber mir ist es dann doch lieber, einigermaßen sicher auf eigenen Füßen zu stehen).
Wir waren bester Laune und konnten (trotz ausgiebiger Pausen) das Wandern nicht sein lassen. Und so begab es sich, daß wir bald sehr weit vorankamen. Nach vielen Kilometern befanden wir uns schließlich in einem der schönsten Abschnitte der Strecke, einem recht waldigen Wegesstück. Plötzlich sahen wir an einer Telegrafenleitung eine größere Familie Affen auf uns zuhangeln. Wunderschön, dachten wir uns, und waren wieder einmal froh, die Tour gemacht zu haben. Etwas irritiert waren wir dann aber doch, als eine etwa 70 Zentimeter große Affendame ohne jede Scheu auf uns zukam und einen Blick in unsere Jackentaschen warf. Da sie dort nichts Eßbares fand, begann sie, sich sichtlich für meinen leichten Stoffrucksack zu interessieren. Und hupp, schon war sie mir auf den Rücken gesprungen.
Da ich wenig Lust hatte, hintenüberzufallen (sie hatte ganz schön Speck auf den Rippen), nahm ich den Rucksack samt Affendame ab und hielt ihn oben an der Verschlußschnur zu (muß ja nicht jeden Affen in meinen Rucksack lassen, zumal die Viecher nicht eben sauber und unsere Klamotten schon mit Fingerabdrücken bedeckt waren). Siegessicher schaute ich sie an, mit dem „So, und was bringt Dir das jetzt“-Blick. Unbeeindruckt griff sie beidhändig an die Hauptnaht und trennte diese mit einem gezielten Ruck auf. Da ich noch weniger wollte, daß sie den Rucksack zerstört, ließ ich los, woraufhin sie sich mit dem Rucksack auf den Boden setzte und diesen auszuräumen begann. Unterdessen versuchte ich, mit guten Argumenten auf sie einzureden, was sie nicht weiter zur Kenntnis nahm bzw. mich bei zu großer Annäherung mit grimmigem Fauchen auf Abstand hielt. Da es meiner menschlichen Freundin zwischen ihren Lachkrämpfen gelang, auch einmal auf den Auslöser zu drücken, gibt es ein ganz lustiges Foto von dieser Diskussion.
Schließlich sah die Äffin ein, daß es nichts zu essen zu finden gab, warf meine restlichen Utensilien in den Dreck und wandte sich ohne ein Wort des Dankes dann meiner Freundin zu, die einen Rucksack gleicher Bauart mit sich führte. Diese war allerdings gewarnt und ging wesentlich entschlossener vor, so daß wir die Übeltäterin schließlich in die Flucht schlagen konnten.
Beim nächsten Souvenirstand kauften wir dann einen Wanderstab – angesichts der Fingerabdrücke brauchten wir dem Verkäufer nicht mehr zu erklären, warum. Die Einheimischen tragen die Dinger nicht mit sich herum, weil sie sich damit abstützen wollen, sondern weil die Affen wissen, daß sie sich vor denen zu hüten haben.
Trotzdem waren wir weiterhin guter Laune, denn der Schaden war minimal geblieben und der Spaß im Nachhinein nicht unerheblich gewesen.
Des Nachmittags hatten wir dann tatsächlich den Hauptteil des Weges zurückgelegt, etwa 24 Kilometer, wenn ich mich richtig erinnere. Mittlerweile befanden wir uns auf beachtlicher Höhe, aber eben immer noch nicht hoch genug. Da wir beide keine Hardcore-Wandervögel sind, beschlossen wir, den Rest des Weges zu schummeln und nahmen die letzte Seilbahn des Tages. Die letzten ca. sechs Kilometer hätten wir wahrscheinlich auch noch geschafft, aber die noch am gleichen Tag einzuschieben, wäre doch ein wenig arg strapaziös gewesen. Diejenigen Einheimischen, die nur mal schnell die Aussicht genießen wollen und denen es nicht so sehr um das gute Karma geht, das sie mit dem Erklimmen des Berges anhäufen, können mit dem Auto hier hochfahren und dann das letzte Stück per Seilbahn zurücklegen.
Die Bahn hangelt sich in schwindelerregender Höhe über die bewaldeten Hänge. Leuten mit schwachen Nerven empfehle ich, die Augen zu schließen. All anderen werden es lieben. Aber was die Aussicht betrifft, sind wir noch nicht auf dem Höhepunkt angelangt (dazu gleich mehr). Die Bahn endet etwas unterhalb des Gipfels. Bis ganz nach oben sind es vielleicht noch ein paar hundert Stufen – ein Klacks. Allerdings war bei unserer Ankunft dichtester Nebel aufgezogen, so daß wir so gut wie nichts mehr sehen konnten. Es war gespenstisch. Ich war ein kleines Stückchen vor meiner Freundin, weil ich eigentlich schon mal eine der Herbergen klarmachen sollte, von denen es auf dem Gipfelplateau einige gibt. Als ich also zu meiner Rechten schemenhaft ein Gebäude wahrnahm, ging ich hinüber – es war allerdings irgendein anderes Haus. Immerhin wurde ich dort in die richtige Richtung gedreht. Bei einer Sichtweite von mittlerweile allenfalls noch fünf Metern dauerte es allerdings eine ganze Weile, bis ich meine Freundin wiedergefunden hatte – sie war inzwischen an mir vorbeigelaufen, weil sie das Haus nicht mal mehr gesehen hatte.
Wie dem auch sei, wir quartierten uns für ein paar Mark in einem kleinen Hotel ein, was ebenfalls einfach, aber ordentlich war. Dann ruhten wir uns erst einmal aus. Schließlich ist das, wofür die Leute hier hochkraxeln, vor allem der Sonnenaufgang.
Scheußlich früh standen wir also am nächsten Morgen auf und gingen zum nahegelegenen Aussichtspunkt. Es war zwar dunkel, aber der Nebel hatte sich verzogen. Der Sonnenaufgang war nicht so spektakulär, wie er sonst angeblich manchmal ist, da sich einige Wolken dazwischenbefanden.
Dafür bot sich etwas, das wohl nicht alltäglich ist: Für etwa eine Viertelstunde gab es freie Sicht nach unten. Ich bin nie mit einem Fallschirm abgesprungen oder so, und für mich bekam das Konzept „unten“ hier eine völlig neue Dimension. Mit zitternden Beinen hangelte ich mich am Geländer bis zur letzten Brüstung vor (auch davon gibt es ein lustiges Foto...) und riskierte einen Blick – auf die Ortschaft Emei, die 2500 Meter unter mir lag. Ich rede hier nicht von einem sanften Hang oder so, sondern von einer schroffen, nahezu senkrechten Felswand. Sowas gibt es auf der Erde sicherlich nicht allzu häufig. Das nette daran ist, daß während des Aufstieges steile Abhänge am Wegesrand sehr selten waren, dieser also auch für ängstlichere Naturen kein Problem sein sollte.
Auch ein Blick in die andere Richtung lohnte sich. Obwohl Emeishan der höchste Berg weit und breit ist, ragten über die Wolken weitere Berggipfel fern im Westen auf – Tibet. Mein erster Blick auf dieses Land, was unser nächstes Ziel sein sollte.
So, genug gelabert. Noch ein paar praktische Tips: Nehmt gute Schuhe mit, das sollte klar sein. Niemand möchte mit Blasen an den Füßen Treppen steigen. Dann braucht Ihr einen Wanderstab, wegen der Affen. Warme Kleidung ist wichtig, für den Gipfel (dort wird es nachts seeehr kalt, fragt in der Herberge nach zusätzlichen Decken). Und Wasser, wie schon gesagt (obwohl dies unterwegs auch erhältlich ist: Davon könnt Ihr nie genug haben). Etwas Geld für die Herbergen, eventuell eine Kamera – und ansonsten möglichst wenig.
Übernehmt Euch nicht. Die Strecke ist allemal zwei Tage wert (wir haben vielleicht etwas übertrieben). Wer überanstrengt ist, ist deutlich überanfällig für leichte Höhenkrankheit, wie sie auf 3000 Meter Höhe durchaus schon auftreten kann. Meiner Freundin ging es oben gar nicht so gut. Aber ich selbst bin auch kein Extremsportler, sondern ziemlich normal, und ich habe es gut vertragen.
Und ich würde sofort wieder hochlaufen, wenn ich in der Gegend bin. Nicht nur wegen meines Seelenheils (es gilt eben als sehr verdienstvoll, den Aufstieg zu machen) – sondern vor allem wegen eines besonderen Naturerlebnisses, das für den Massentourismus glücklicherweise leidlich ungeeignet ist und deshalb hoffentlich seinen speziellen Charme auch in der Zukunft wird bewahren können.
HilkMAN
P.S.: Auf dem Abstieg sind wir nur das Stück zu Fuß gegangen, das wir am Vortag mit der Seilbahn zurückgelegt, und sind dann mit dem Bus hinabgefahren. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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FloVi, 13.05.2002, 19:02 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Das Foto würd ich gern mal sehen. Eigentlich bin ich schwindelfrei, aber ich denke mal bei 2,5 km käme ich auch nicht mehr auf den Gedanken runterzuspucken. ;-)
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Renator, 25.02.2002, 11:12 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Da hast dich aber mal wieder ins Zeug gelegt!
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Goregrind, 22.02.2002, 07:38 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
yeah hilki.. da hast es wieder geschafft was ein bericht ;o)))).. gruß gore
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Informationen
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