Pro:
Viel Ausstattung für wenig Geld, Sportlichkeit und Eleganz, niedriger Verbrauch
Kontra:
Durchzugsschwach, auf Dauer laut, nach vier Jahren werden zahlreiche Reparaturen fällig
Empfehlung:
Ja
Einleitung
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Wer den Neon bisher nicht kannte, sollte ihn sich als Golf Alternative wenigstens einmal anschauen. Er ist nicht nur ein ganzes Ende größer als der Golf, sondern bietet auch in der LX Version schon fast alles was das Herz begehrt und das in einer Preisklasse, in der man sich die Basiskonfiguration des Golf noch zusammenstellt (in Bezugauf Golf4).
Anmerkung
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Gleich vorweg: Zu den Unterhaltskosten kann ich wenig sagen, da ich die nicht trage und auch keinen Einblick habe. Wer hier mehr erhoft hat, den muß ich leider entäuschen. An dieser Stelle muß ich leider auf andere Berichte verweisen.
Inneres
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Kommen wir zu den inneren Werten. Mit meinen 1,83m hab ich bequem Platz. Der Sitz läßt sich in der Höhe verstellen, ansonsten sind alles Standarteinstellmöglichkeiten vorhanden.
Der einzige Nachteil ist die Kopfstütze, sie läßt sich nicht vernünftig an den Kopf anpassen. Irgendwie steht diese weit vom Kopf weg.
Das Lenkrad ist ebenfalls verstellbar und ermöglicht so eine gute Sicht auf die Instrumente. Diese sind gut lesbar und in der Leuchtintensität variabel.
Generell sind alle Bedienelemte gut erreich- und ablesbar. Es gibt keine sinnlosen oder überflüssigen Knöpfe/Funktionen.
Auf der Rückbank haben gut drei Leute platz. Die Rückenlehne ist umklappbar, geteilt zu 2/3. Es fehlt insgesamt allerdings ein wenig an Extravaganz, dennoch ist der Neon funktional, nicht überladen und einfach zu bedienen. Lediglich der Knopf zum öffnen des Kofferaums (befindlich im Handschuhfach???) bedarf einer Erklärung. Diesen habe ich erst nach 2 JAHREN entdeckt, nachdem ich mich oft über den fehlenden Hebel aufgeregt habe :o) Die Verarbeitung ist generell akzektabel.
Hat man sich hier erst einmal zurecht gefunden, dann ist man über die hohe Sitzposition erstaunt. Diese ermöglicht einem eine sehr gute Sicht nach vorne und zu beiden Seiten. Beim Einparken könnte es da schon schwierig werden. Der Kofferraum ist hoch und eine Einparkhilfe gibt es nicht. Alternative: den Beifahrer nach draußen schicken oder einen Blick durch die geöffnete Fahrertür nach hinten werfen.
Sonstiges Inneres:
Klimaanlage: hier brauch ich nicht viel sagen, nützlich, einfach zu bedienen und schweine kalt ;o)
Soundanlange: 2 Hoch-, 2 Mittel- und 2 Tieftöner sorgen für ordentlich Bumms im Auto, der Klang ist für eine Standartanlage ordentlich. Sie bietet sogar individuelle Einstellmöglichkeiten. Ein CD-Wechsler ist optional erhältlich (700€).
Äußeres
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Die Optik ist mit Sicherheit geschmackssache, entweder man mag ihn oder man tut es nicht. Ich persönlich finde ihn erfrischend anders.
Was einem mit Sicherheit gleich auffallen wird ist der enorme Platz im Radkasten. Selbst wenn der Wagen vollbeladen ist, geht er nicht in die Knie. Trotz des hohen Abstandes hängt der Rest des Wagens vorne recht tief. Leider habe ich das in zwei Parkhäusern schon gespührt. Es gibt zwar einen Aufprallschutz, der sieht bei mir aber auch dem entsprechend aus.
Kofferraum:
Wer die hohe Ladekante überwunden hat, kann locker zwei große Taschen (keine Koffer) plus zahlreiche Tüten unterbringen. Eine genaue Größe habe ich nicht im Kopf, aber es ist mehr als beim Golf :o) Hier gibts Punkteabzug aufgrund der störenden Kofferraumbügel, diese sind statisch und nehmen doch recht viel Platz in Anspruch und bedürfen einer genauen Packplanung.
Motor
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Mit 2.0 Litern Hubraum ist genug Kraft vorhanden, zwar könnten die 133 Pferde manchmal etwas durchzugsstärker sein, das kleine Manko macht der akzeptable Spitverbrauch jedoch wieder wett. Sicherlich mag der ein oder Andere es mit bestimmter Fahrweise schaffen, dass eine oder andere Loch in den Tank des Neons zu zaubern, wer jedoch bewußt sparsam fährt, kann in Punkto Verbrauch positiv überrascht werden. Hier ein Beispiel:
Bei einem geringen Tankvolumen von knapp über 40 Litern habe ich es mit Tempo 120km/h von Düsseldorf nach Berlin (600km) mit einem Tankstop zu fahren, das ergab einen verbrauch von 6 Litern. Für solch ein großes Auto, vollbeladen ne tolle Leistung, wie ich finde.
Vielleicht ein Tipp noch meinerseits: wer das etwas teure Super tankt erzielt beim Komfort noch ein paar Pluspunkte mehr, der Wagen fährt ruhiger und die Gasannahme ist nicht mehr so ruckelig. Der Verbrauch dankts einem ebenfalls.
Vielleicht eine Anmerkung noch: das Isolierfutter der Motorhaube ist sehr beliebt bei Mardern (2 Mal erneuert), das hat wenigstens den Vorteil das die Kabel verschont blieben :o)
Fahrwerk
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Wer beim fahren dieses Chryslers einen schwammigen Ami erwartet, täuscht. Das Fahrwerk ist straff und die Lenkung sportlich direkt. Selbst lange Strecken lassen sich problemlos aushalten, auch wenns keine BMW oder Mercedessitze sind.
Reparaturen
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Nach vier Jahren Nutzung kann das eine oder andere schon einmal kaputt gehen, überraschend war nur die Tatsache, das es langlebige Teile waren. Nach 30.000 km sollten die kompletten Bremsscheiben ausgetauscht werden, das wäre eine teurer Spaß geworden, hätten wir die Kosten nicht noch über die Garantie abgewickelt (besser gesagt, mein Vater den Reparatur-Menschen nicht mit lauten Argumenten davon überzeugt hätte). Desweiteren ist die Gelenkkugel (nach 80.000km; ich glaube so hieß das Ding) angerissen und mußte komplett ersetzt werden (liegt wahrscheinlich an den schlechten Straßen hier). Die Durchsichten belaufen sich im Schnitt immer um die 300€, ansonten gabs in den 4 Jahren keine größeren Probleme.
NACHTRAG: Mittlerweile (nach 4Jahren) haben die Reparaturen überhand genommen, das Geld fließt weg und kaum ist ein Schaden Repariert kommt der nächste (der letzte lag bei 800€). Nach 5 Jahren sollte dann wirklich ein neuer Wagen her. Gerade die Teile an Lenkung und Aufhängung wurden fast alle schon komplett ausgetauscht, die Bremsanlage hatte ich ja schon erwähnt. Hier ist der Verschleis enorm hoch.
Fazit
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Ich fahre den Neon jetzt schon fünf Jahre. Die ersten 3 Jahre waren eigentlich ohne größere Probleme. Allerdings wird er mit den Jahren etwas laut und klapprig, das Innere greift sich langsam ab und an den beiden vorderen Türgriffen kommt das Futter raus, aber dennoch alles unter natürlichen Verfallsbedingungen.
Alles in Allem wird er in den nächsten Jahren völlig auseinanderfallen. Es fehlt ein wenig an Qualität und Langlebigkeit. Ich finde ihn trotz allem toll und wer ebenso wie ich auf ein seltenes Antlitz im Straßenverkehr steht, der wird ihn ebenfalls mögen. Schade sind nur die hohen Reparaturkosten.
Mittlerweile kann man ihn nur noch gebraucht kaufen, hier schlägt er mit etwa 7.000-8.000€ zu Buche. weiterlesen schließen
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