Pro:
Viele Attraktionen, sehr schön angelegter Park
Kontra:
schwache und teure Gastronomie, recht hoher Preis, nur für kleine Kinder geeignet
Empfehlung:
Ja
Für kleine Kinder ideal!
Während mehrerer Urlaube im Bayerischen Wald haben wir den Churpfalzpark bei Loifling besucht. Unser letzter Besuch Anfang Juli 2001 war bereits der Zweite, zum ersten Mal waren wir 1998 dort gewesen.
Wir finden den Churpfalzpark ganz besonders gut geeignet für kleine Kinder und sind deshalb mit unseren beiden (damals 1 und 4 Jahre) Kleinen dorthin gefahren. Schon jetzt kann ich sagen, dass wir einen tollen Tag hatten.
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Anfahrt
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Der Churpfalzpark ist sehr einfach zu finden. Er liegt zwischen Straubing und Cham an der B 20 und ist schon weit vorher gut ausgeschildert. Sogar an der Autobahn stehen Hinweisschilder für die richtige Abfahrt. Kommt man aus Richtung Cham, sind auch genügend Schilder vorhanden. Verfehlen kann man den Park also nicht.
Parken kann man auf ausreichend großen Parkplätzen (2.600 Plätze für PKW und 50 für Busse), für den ganz großen Andrang gibt es zusätzlich auch noch eine Wiese, auf der ausdrücklich geparkt werden soll. Die Parkplätze sind kostenlos und teilweise auch schattig; es kann einem allerdings passieren, dass - wie bei vielen Freizeitparks üblich - ein Aufkleber am Auto angebracht wird. Beim letzten Besuch hatten wir Glück und keinen abbekommen.
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Eintritt
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Vom Parkplatz aus ist es nur ein kurzer Fußweg zum Kassenhäuschen. Aus dem Internet (www.churpfalzpark.de) wussten wir die diesjährigen Eintrittspreis schon; sie betrugen im Jahr 2001 24 DM für Erwachsene und 22 DM für Kinder von 2 bis 13 Jahren. Somit hatten wir 70 DM zu zahlen, was sicher nicht gerade wenig ist. Allerdings haben sowohl meine Frau und ich als auch die Kinder sehr viele Attraktionen mehrfach genutzt, so dass der Eintritt sich wirklich rentiert hat. Heute - im Jahr 2003 - kostet der Eintritt für alle Personen ab 2 Jahren 14,00 Euro. Alternativ kann man sich auch für einen Preis von 5,00 Euro pro Person entscheiden, allerdings kosten dann die meisten Fahrattraktionen 1,00 Euro pro Fahrt - lohnen kann sich das nach meiner Erfahrung nicht, höchstens für ganz kleine Kinder oder ältere Leute, die sowieso nichts fahren wollen.
Wir haben uns bei unseren Besuchen öfters darüber unterhalten, wie viel wir auf einem Jahrmarkt für ähnliche Dinge hätten zahlen müssen, und sind auf einen satten dreistelligen Betrag gekommen.
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Andrang?
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In den meisten Freizeitparks ist man es gewohnt, fast überall anstehen zu müssen. Hier findet sich einer der größten Vorteile des Churpfalzparks, jedenfalls nach meiner Beobachtung bei zwei Besuchen. Anstehen muss man selten, und wenn, dann nicht lange. Das mag nicht für Wochenenden gelten, aber an Wochentagen Anfang Juli konnten wir noch keine Probleme feststellen. Man hat durch den Wegfall eigentlich erwarteter Wartezeiten die Gelegenheit, viel mehr zu machen und damit sein Eintrittsgeld zu "verfahren".
Mich würde aber durchaus interessieren, ob Besucher des Parks andere Erfahrungen gemacht haben als wir. Gerade in diesem Punkt bitte ich um Kommentare.
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Attraktionen im Überblick
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Es ist nicht möglich und sicher auch nicht sinnvoll, alle Attraktionen aufzuzählen. Wer Genaueres wissen möchte, kann die oben bereits zitierte Webseite aufrufen, wo alle Attraktionen im Bild zu sehen sind.
Ich möchte deshalb lieber etwas allgemeiner beschreiben, was einem im Churpfalzpark so erwartet.
Parkanlagen
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Der Churpfalzpark ist zunächst einmal ein sehr gepflegter Park im Stil einer Gartenschau (und im Jahr 2001 auch Partner der Landesgartenschau in Cham), in dem man prima auch abseits der großen Menschenmassen spazieren gehen kann. Die Länge der Spazierwege beträgt nach eigenen Angaben 6,5 Kilometer. Es gibt sehr viele stille Eckchen zum Rasten und Ruhen, an Parkbänken und anderen Sitzgelegenheiten mangelt es nicht. Für einen ersten Überblick in diesem Bereich empfiehlt sich eine Fahrt mit dem bereit stehenden Bähnchen.
Ich empfinde die vielen liebevoll angelegten Blumenbeete durchaus als Attraktion, Kinder naturgemäß weniger. Aber das macht nichts, da müssen sie auch durch... Sommergarten mit den tanzenden Fontänen, Rosengarten (20.000 Rosenpflanzen), Dahliengarten, Englischer Garten, Toskanischer Garten usw., es gibt wirklich viel fürs Auge. Schön finde ich, dass (bis jetzt jedenfalls) der Bereich der Fahrattraktionen noch deutlich von diesem Bereich des Parks getrennt ist.
Fahrattraktionen
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Wer auf riesige Super-Wirbel und Todesachterbahnen hofft, wird im Churpfalzpark nicht fündig. Einzig die Wildwasserbahn geht ein wenig in Richtung Action, alle anderen Fahrattraktionen sind eher für ruhigere Gemüter geeignet, also für meine Frau, mich, und unsere Kids.
Hier ist alles eine Nummer kleiner als anderswo und wirkt dadurch irgendwie puppig. Unserem Spaß hat das aber keinen Abbruch getan.
So ist beispielsweise das Riesenrad alles andere als riesig, dafür hat aber unser Sohn, sonst eher ein Angsthase bei allem, was in die Luft geht, 5 Touren fahren wollen, und würde vielleicht jetzt noch sitzen. Ebenso witzig die Attraktionen Crazy Plane, Blumengondelbahn, Oldtimerfahrt oder Seerosenfahrt. Etwas actionreicher sind die Wildwasserbahn, die Marienkäfer-Hochbahn und die Drachenbahn, aber mit "richtigen" Freizeitparks kann man das alles nicht vergleichen.
Interessant die Attraktionen, bei denen man selbst im Schweiße seines Angesichts mit Muskelkraft für die Fortbewegung sorgen muss; da kann man wirklich leicht ins Schwitzen kommen! In diesem Segment gibt es zwei Attraktionen, nämlich die Holländische Kanalblütenfahrt (Tretboote) und die Blumenfeenbahn (Einschienen-Hochbahn). Kleinere Karussells sind dagegen einfacher zu handhaben. Unsere Kinder lieben vor allem den Babywellenfluss, in dem man kleine Boote mit der Hand durch einen Plastikkanal schieben muss; hier hätten wir ohne Probleme zwei Stunden verweilen können. Auch die Kindereisenbahn steht ganz hoch oben im Kurs.
Sehr schön ist das neu erbaute Kettenkarussell "Wellenflieger". Ebenfalls sehr zu empfehlen ist das Rutschenparadies mit mehreren Riesenrutschen; das Spiegellabyrinth ist leider weniger gelungen, man sieht den zu gehenden Weg zu leicht. Selbst unser 4-jähriger Sohnemann fand diese Attraktion langweilig. Relativ neu ist auch ein Figuren-Theater und das Riesenluftkissen, das immer guten Anklang findet. Noch gar nicht gesehen hatten wir 2001 die ganz neue Raftingrutsche - für warme Tage sicherlich eine sehr attraktive Anlage.
Viele Attraktionen konnte ich nicht aufzählen, es gibt noch einige mehr! Es dürfte aber klar geworden sein, dass Kinder voll auf ihre Kosten kommen, Größere aber nicht so sehr. Für unsere Kinder jedenfalls war es ein toller erlebnisreicher Tag. Unser Großer fragte am nächsten Morgen sofort, ob wir wieder "in den tollen Park" fahren würden...
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Gastronomie
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Gleich nach dem Passieren der Kassenzone stolpert man über das erste Restaurant, und so möchte ich nun auch mal mit der Beschreibung des gastronomischen Angebots beginnen. Dies ist in meinen Augen ein gravierender Schwachpunkt im Park.
Das Restaurant am Eingang ist ein Bedienungsrestaurant mit relativ umfangreicher Speisekarte. Allerdings sind die Preise in Relation zum Preisniveau des Bayerischen Waldes deutlich zu hoch. Wir haben auf ein Essen dort verzichtet.
Ansonsten gibt es einige Stellen im Park mit SB-Restaurants. Deren Angebot lässt aber sehr zu wünschen übrig. So gibt es vor allem heiße Wiener Würstchen und einige Mikrowellen-Gerichte der Serie "Heiße Hexe", wovon zum Beispiel ein Hamburger stolze 5 DM / 3 Euro kostet. Nicht mal Pommes Frites, auf die Kinder immer ganz wild sind, waren zu bekommen. So haben wir halt mitgebrachte Kekse gegessen und dazu einen Teller voll Würstchen und trockenen Brötchen vertilgt.
Auch die Getränkepreise sind mir zu hoch. Deshalb am besten alles mitbringen, was man so braucht. Man kann an jeder Ecke gemütlich Picknick machen, wie es einem gerade passt. Das ist auf alle Fälle besser als das magere und teure Angebot in den "offiziellen" Versorgungsstationen.
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Personal
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Ein Wort noch zum Personal: Trotz aller Versuche der Geschäftsleitung, das Personal zu freundlichem Verhalten anzuhalten, waren die Mitarbeiter/innen bei beiden Besuchen eher muffelig und unfreundlich. Kaum ein Lächeln war zu sehen, obwohl doch Freude vermittelt werden sollte.
Ein Leitspruch des Chefs ist an allen Fahrattraktionen und sicher auch noch an anderen Stellen für die Mitarbeiter ausgehängt: "Besser eine unehrliche Freundlichkeit als eine ehrliche Unfreundlichkeit!" Selbst an diesem kleinen Ziel muss noch kräftig gearbeitet werden, eine ehrliche Freundlichkeit war äußerst selten festzustellen. Schade!
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Fazit
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Der Churpfalzpark in Loifling erhält von mir auf jeden Fall eine Empfehlung. Ich schränke diese allerdings auf Familien mit kleinen Kindern ein. (Am Tag unseres Besuchs habe ich oft größere Kinder anderer Leute nörgeln gehört, wie langweilig es doch wäre und dass so richtig "krasse" Fahrgeschäfte fehlen würden. Dies trifft sicher zu.)
Deshalb, wegen des muffeligen Personals und wegen der eher schlechten Gastronomie vergebe ich nur eine mittlere Gesamtbewertung.
Ich empfehle, etwas Kleines zu Essen mitzunehmen und nach dem Parkbesuch irgendwo anständig und preiswert essen zu gehen, sofern die Kinder nicht zu müde sind. Kleiner Tipp: Mc Donald's oder Burger King in Cham (6 km) zieht auch bei müden Kindern noch, bei unseren war's jedenfalls so.
© Andreas Wilhelm, 01.06.2003
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