Pro:
2 Tage für 5 Euro sind spottbillig
Kontra:
Hat mich nichts vom Hocker gerissen.
Empfehlung:
Nein
Das ist der Name einer Comicmesse, die von der Animexx e. V. veranstaltet wird. Dieses Jahr fand sie vom 3.05. - 05.05.2002 in Ludwigshafen am Rhein statt. Ich hatte rein zufällig in einer Werbebroschüre von einem der Verlage (weiß nicht mehr so genau, welcher das war) davon gelesen und hatte mir gedacht, dass ich doch mal da hin gehen könnte.
Ich gehe nämlich in Ludwigshafen zur Schule, daher brauchte ich mir wegen den Fahrtkosten schon mal gar keine Gedanken zu machen. LU ist auch nicht sonderlich von meinem Wohnort entfernt, also langte eine Tageskarte (samstags von 10 bis sonntags 4 Uhr) . Für die habe ich dann 18 Euro gelöhnt.
Natürlich wollt ihr jetzt wissen, wie es dort so war.
VERANSTALTUNGSORT :
Die Messe wurde in "Das Haus" abgehalten. Dieses Gebäude besteht aus einem Erdgeschoß und einem Kellergewölbe mit einer Menge Räumen und einer großen Halle. Es wurden aber nicht alle Räume belegt. Ansonsten waren die Wände mit Poster und Fanarts geschmückt.
DER TAG BEGINNT :
8.00 - 10.00 Uhr :
Es sollten in dieser Zeit nur Anime vorgeführt werden. Events gab es erst ab 10.
Wir (ich und meine jüngere Schwester) kamen also superpünktlich dort an, doch was mussten unsere noch vom Schlaf verklebten Augen (um 6 aufgestanden) sehen? Hatten die doch tatsächlich die erste Stunde gestrichen, weil so wenige eingetroffen sind.
So hatten wir Zeit, die Gainax-Ausstellung (Aus diesem Hause stammt z. B. die Animeserie zu Neon Genesis Evangelion)zu begutachten. Wie sich herausstellte, handelt es sich dabei um gerade mal 2 Vitrinen.
Daher suchten wir die Bücherei auf. Doch zu unserer großen Enttäuschung war die - die japanischen Magazine außer Acht gelassen, da die uns nicht interessiert haben - noch schlechter bestückt wie unsere eigene Sammlung.
Um 9 war es dann soweit, auf zu unbekannten Gefilden. Es standen 4 Videoräume mit mehreren Reihen Holz- oder Plastikstühlen zur Auswahl, in denen am laufenden Band je 2 Folgen einer mehr oder weniger bekannten Animeserie laufen. Leider bekam man kein Programmheft, das die einzelnen Serien ein wenig vorgestellt hätte. Es blieb einem also nichts anderes übrig, als in die Räume auf die Leinwand zu schauen, um zu entscheiden, ob der Anime, der gerade läuft, einem zusagen könnte. Die Leinwandqualität hing davon ab, ob der Anime auf PC, DVD oder VCR lief.
Leider waren die Filmvorführer aller Wahrscheinlichkeit nach willige Helfer, die nicht wirklich viel Ahnung von der Sache hatten. Wie jeder Animefan weißt, ist jede Folge ohne zwischengeschaltete Werbung nur ca. 20 Minuten lang. 2 Folgen = 45 min. Die nachfolgende Serie sollte jeweils zur nächsten vollen Stunde anfangen (an der Tür hängt ein Plan), doch liegt es im Ermessen des Filmvorführers, ob er gleich mit der nächsten Serie weitermacht (egal, was die Uhr sagt) oder die restliche Zeit mit Anime-Musik-Videos auffüllt.
Die Anime liefen größtenteils in Japanisch mit englischem Untertitel (ich sage nur Fansub), nur wenige waren englisch synchronisiert.
Irgenwann bekamen wie Hunger, also auf in die
CAFETERIA :
Auf der Infoseite im Internet hieß es, die Speisekarte würde eine breite Palette zum extragünstigen Preis anbieten. Die Wirklichkeit war eher ernüchternd.
Pommes zu 2 Euro, Ketchup & Co je 30 Cent zusätzlich
Sushi 4 Stück zu 5 Euro (2 davon mit Seetang umwickelt)
2 Hühnchenspießchen mit einer Kelle Reis zu 5 Euro
angeblich japanische Reispfanne mit Meeresfrüchten zu 5 Euro
Menü aus Schnitzel mit Pommes und Salat 6 Euro
wobei zu erwähnen ist, dass die Pommes nicht frisch frittiert worden sind, sondern wie aus der Mikrowelle geschmeckt haben und das Schnitzel faserig war.
Wir wollten uns das nicht auch noch zum Abendessen gönnen, daher gingen wir schnell noch im nahe gelegenen Penny-Markt einkaufen.
GESTÄRKT GING ES WEITER :
Wieder die verschiedensten Anime uns reingezogen, wobei manche aus dem Plan gestrichen und ersetzt worden sind, da sich zwischenzeitlich herausstellte, dass die angekündigten Anime gar nicht alle zur Verfügung standen. (Komisch, die Connichi fand doch schon am Vortag statt, warum ist ihnen das nicht schon aufgefallen?)
HÄNDLER :
Wie es sich für eine Messe gehört, waren natürlich auch einige Händler da. Es wurden ihnen 2 Räume zur Verfügung gestellt, wobei in dem kleineren 2 und im größeren 4 verschiedene Anbietere ihren Stand aufgebaut hatten. Es war aber recht eng dort drin und die Auswahl hielt sich in Grenzen. Geld konnte man dort aber auf alle Fälle losschlagen. Ich habe ja schon vorher gewußt, dass eine 30 cm-Figur über 50 Euro kostet, doch habe ich dies nicht auch von einer Telefonkarte gedacht. (Gekauft habe ich mir nichts, gehe schließlich noch zur Schule.)
WORKSHOPS :
Es wurden einige angekündigt :
Kochkurs
Zeichenkurs
Go - Einführung (eine Art Schachspiel)
Modelkit-Kurs
Synchronisationsstudio
Der Modelkit-Kurs wurde einfach gestrichen, die anderen Kurse wurden von Personen abgehalten, die in meinen Augen nicht genug dafür qualifiziert waren.
WETTBEWERBE :
An jedem der 3 Tage liefen andere ab, die Preisverleihung erfolgte erst am 3. Tag.
Cosplay : Fans kleiden sich wie eine ihrer geliebten Figuren. Die Kostüme wurden von einer Jury aus Redaktionsmitgliedern einzelner Manga&Anime-Magazine begutachtet.
Karaoke : Lieder aus dem Soundtrack bekannter Animeserien konnten im Original nachgesungen werden. Da kann man sich wohl das Gegröhle vorstellen.
AUFFÜHRUNGEN :
Mehre Gruppen hatte ihren Auftritt in der Halle. Da hatten sich mehre Fans einer oder mehrere Serien zusammengeschlossen und haben Geschichten zu den gewählten Serien erfunden und diese vorgetragen. Dies geschah als Sketch, Tanz zum Soundtrack oder gar als Musical (konnten leider nicht sonderlich melidiös singen).
JETZT WIRD´S DÜSTER :
Ist leider unter anderem wörtlich zu nehmen! Wie das aussieht? Im Keller gibt es dann kein Licht mehr! Zumindest nicht im Gang.
Der Ausspruch gilt aber auch für die folgenden Punkte.
QUIZ :
Es hieß, das Quiz wäre zwar schwer, doch auch nicht so firme Fans hätten eine Chance.
Da haben wir uns gedacht "Dabei sein ist alles."
Leider konnte man sich nicht zu zweit dafür anmelden, sondern nur als 4er-Gruppe. Wie wir so in einer Filmvorführung sassen, blickten wir auch mal zur Seite und fanden unsere direkten Nachbarinnen auf den ersten Blick nett genug, um es mit ihnen zu versuchen.
Um 23 Uhr war es dann soweit, doch von wegen, man hätte eine reelle Chance! Es wurden die Fragen usw. an die Leindwand geschmissen. Solche Fragen habe ich erwartet, nach dem Motto "Kennste den nicht, dann vergiß es." Zu unser aller Entsetzen (insgesamt 8 Teams nahmen teil) mußte man bestimmen, wer aus welchem Anime eine Knarre oder eine Kippe in der Hand hält.
NACH MITTERNACHT :
Nun lichten sich die Reihen, es sind nur noch 2 Videoräume geöffnet.
Die armen Helfer sind auch geschlaucht. Folge davon ist, dass die sich nicht mehr selber zu helfen wissen, als sich herausstellt, dass "Digicharat" nicht auf dem PC ist, auf dem er nun laufen sollte. Die CD wurde nach langem suchen aufgetrieben. Zuerst wollten sie die komplette Datei rüberkopieren, doch zeigte der PC an, dass dies 30 min benötigen würde. Also wurde entschieden, gleich von der CD abzuspielen. Nun stellte sich heraus, dass es sich um eine abgrundtief schlecht gebrannte CD handelte. Jede Folge von "Digicharat" dauert nämlich nur 6 min und es sollten alle 16 Folgen vorgeführt werden. Doch bereits bei der 7. Folge blieben die Pixel hängen, das Bild hat sich nicht ordentlich aufgebaut, die Sprachausgabe funktionierte nicht mehr. Stattdessen wurde nun ein Special der Animeserie vorgeführt. Naja, nun war es aber auch schon 2 Uhr.
DADDELN BIS ZUM ENDE :
Es stand auch ein Raum mit diversen Konsolen zur Verfügung. Die Palette reichte vom SNES bis zur Playstation nebst Spielen. Nun war hier nicht mehr viel los. Wir hatten also sozusagen freie Auswahl, wenn nur mehr Spiele pro Konsole vorhanden gewesen wären. Bei den meisten war die Auswahl schon mit einem Kampfspiel erschöpft.
ZURÜCK NACH HAUSE :
Um 4 war Schluß, die Bahn oder Straßenbahn fährt aber erst ab 5 Uhr wieder. Unerwarteterweise trieben sich zu dieser Uhrzeit in LU bereits Leute auf den Straßen rum, einsam und alleine waren wir also nicht. Letzten Endes waren wir um 6.30 Uhr wieder daheim.
FAZIT :
Naja, die Erfahrung war ja nicht wirklich schlecht, doch werde ich das nächste Mal, wenn so etwas ansteht, mal erst im Internet rumfragen, ob da jemand schon Erfahrung mit dieser bestimmten Veranstaltung gemacht hat und sie empfehlen kann.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-05-19 15:40:27 mit dem Titel Conneko 2003
Es handelt sich um eine Veranstaltung rund um Manga und Anime. Die ersteren konnte man hier (diese Jahr, in dem diese Veranstaltung zum 1. Mal stattfand, im "Das Haus" in Ludwigshafen am Rhein) käuflich erwerben. Entweder bei einem der 3 Händler, die einen Stand in der Vorhalle zur Aula aufgemacht hatten oder bei der "Bring & Buy"-Aktion, bei der Privatpersonen, die die Veranstaltung besuchen, vorne am Eingang die zu verkaufenden Sachen (nicht nur Manga, auch sonstige Merchandiseartikel) mit Angabe des Preises abgeben und andere die Sachen sich anschauen und kaufen können. Eine Verhandlung über die Preise findet nicht statt. Da konnte man bei der Auktion mitbieten. Die habe ich aber nicht mitverfolgt, also keine Angaben darüber.
Animes liefen in 2 verschiedenen Videoräumen. Entweder auf DVD oder VHS, wobei erstere natürlich eine bessere Qualität bieten. Im kleinen Videoraum gab es auch nur eine kleine Leinwand, die seltsamerweise ein Bild wiedergab, auf dem Längsstreifen waren, als ob man eine Bretterwand anstrahlen würde. Die Stühle waren aus Holz, die Sitzfläche quadratisch und nicht gepolstert. Ein klarer Minuspunkt, da (eigentlich) nonstop ausgestrahlt wurde. Aber auch nur eigentlich. Es war nämlich geplant, ohne Unterbrechung von 10 Uhr am Samstag, dem 17.05.2003 bis 18 Uhr des darauffolgenden Tages die ganze Zeit über Filme laufen zu lassen. Es war aber so wenig Nachfrage danach, dass auch die Veranstalter schlafen gegangen sind. Den Besuchern wurde angeboten, ihre Schlafsäcke auf dem Boden der Aula auszubreiten. Ich hatte diesmal das Glück, bei einer Freundin übernachten zu dürfen, also kann ich euch keine Aussage darüber machen, ob in dieser Hinsicht alles geklappt hat.
Die große Leinwand im großen Videoraum war wirklich groß. Man sollte sich nicht unbedingt in die ersten beiden Reihen setzen. Aber da kein so immens großer Andrang war, hatte man immer einen guten Platz gefunden. Diese Stühle waren im Grunde genommen diesselbe Ausführung wie im anderen Videoraum, boten aber eine gepolsterte Sitzfläche. Mit der Zeit wurde das Sitzen aber trotzdem leicht unangenehm. Es kann natürlich davon kommen, dass ich nicht viel mehr getan habe, als mir diverse Anime reinzuziehen. (Mehr dazu später.) Es gab natürlich auch noch andere Programmpunkte.
Diese wären : Quiz, Cosplay, Vorträge und Diskussionsrunden, Go-, Modelkitt- und Zeichen-Workshop, Zeichnertreffen (haben auch angeboten, für Geld eine Zeichnung anzufertigen), Gamesroom, Tanzgruppen, Fanartausstellung (wurde zum großen Teil als Dekoration an die Wände gehängt) und Rollenspiele.
Zu meiner Schande muß ich gestehen, dass ich ansonsten nur noch den Gamer´s Room frequentiert habe. (Von der Toilette abgesehen.) An mehreren Fernsehern waren PS 2, Nintendo 64 oder Dreamcast angeschlossen, wobei die zur Verfügung gestellten Spiele eher nicht meinem Geschmack entsprachen. Es gab nur 2 Spiele, die dem Massengeschmack dienlich sein könnten : "Mario Party" und "Dead or Alive 3". Alle anderen Spiele sind der Rede nicht wert.
Es wurde manchmal halt nötig, sich nicht immer von irgendeinem Anime beduseln zu lassen, da man auch zuviel davon bekommen kann, vor allem, wenn einem der Inhalt nicht zusagt. Zu meiner Enttäuschung gab es diesmal so gut wie keine Anime,
a) die ich nicht bereits als Manga kannte
b) von denen ich noch nie etwas gehört hatte
und trotzdem überraschend gut waren. Aber dazu können die Veranstalter nichts, schließlich haben sie nur die Neuheiten mitbringen können, die es nun mal neuerdings gibt. Es wurden je 2 Folgen einer Animeserie gezeigt, die meistens japanisch mit englischen Untertitel liefen. (Fansub = halblegal bzw. geduldet) Von bereits in Deutschland bekannten Serien wurden Kinofilme gezeigt. ("Ranma 1/2", "Oh!My Goddess" und "You´re under arrest")
Ab Mitternacht gab es im kleinen Raum die Realnight, also Realfilme, d.h. japanische Spielfilme. Im großen Raum Shonen-Ai-Nacht. Das bedeutet, dass zwei Männer sich lieben, ohne dass es zu deutlichem Sex kommt. Um Mitternacht bin ich schlafen gegangen, da ich vorhatte, um 5 Uhr wiederzukommen, um mir "Ringu", also das Original von "The Ring" anzuschauen. Da aber wie schon gesagt die Veranstalter schlafen gegangen sind, fiel das ins Wasser. Wie ich da so um 5 ankam, gab´s noch ein paar ganz Hartgesottene, die aufgeblieben sind und ein paar Shonen-Ai-Videos reingeschmissen haben. Da es dann erst um 9 Uhr wieder weiterging, kurzer Zwischenstop im Gamer´s Room.
Diesmal hatte ein Thai-Imbiß Gebratene Nudeln, Gebratener Reis, Hähnchenspieße, Frühlingsrollen und Krabbenchips angeboten. Preise von 2 bis 5 Euro. Über den Geschmack kann ich nicht weiter Auskunft geben, da ich bei meiner Freundin kochen konnte.
Alles im Allem ganz nett, alles im grünen Bereich, auch wenn es wieder dazu kam, dass Filme gestrichen wurden und Ersatz gesendet wurde. Ansonsten wurden die Zeiten, die an der Tür hingen, ganz gut eingehalten. weiterlesen schließen
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