Pro:
Einfache Empfangsmöglichkeiten an Zweit- und Drittgeräten, im Garten oder unterwegs mit sehr guter Qualität und bei einfachstem, auch kostengünstigem Aufwand.
Kontra:
Noch die geringe Senderzahl.
Empfehlung:
Ja
Da war es nun, unser Nikolausgeschenk, am Morgen des 6.12.2005. Das DVB-T-Fernsehen um Leipzig und Halle hatte von mehreren Sendern, darunter von einem ausgedienten und nun aufgepeppten Schornstein eines alten Heizkraftwerks in Connewitz aus, seinen Regelbetrieb aufgenommen.
Bevor ich vergesse zu erwähnen: Es gab schon eine einjährige Vorgeschichte. So lange wurde bereits vom Sender Wiederau, das ist ein ganzes Stück südlich von Leipzig Richtung Altenburg, ein Testbetrieb gesendet. Natürlich war ich auch schon bei diesem Testbetrieb dabei - und das schon monatelang -. In dieser Testzeit waren bei uns in Leipzig-Thonberg (SO von Leipzig) regelmäßig vier Programme zu empfangen: MDR Sachsen, Bayerisches Fernsehen, Westdeutsches Fernsehen und RBB-Fernsehen aus Berlin. Manchmal gab es auch mal einen Aussetzer, mal wurden Tests unternommen und Sendeort, Signalstärke und andere technische Details änderten sich - ein Protokoll davon findet man sehr akkurat auf der www-Seite http://forum.digitalfernsehen.de unter dem Abschnitt DVB-T in Mitteldeutschland - dort habe ich auch einige wenige Beiträge hinterlassen (als DVB-T-Fan Leipzig).
Nun komme ich aber wieder zu unserem Nikolausgeschenk zurück: Am Morgen des 6. Dezember 2005 lief er nun, unser DVB-T-Regelbetrieb. Mein Technisat-Receiver Digicorder T1 hatte keine Probleme die nunmehr 11 im Stadtgebiet von Leipzig abgestrahlten digitalen Programme zu finden. Ich ordnete sie wie folgt nach meinen Bedürfnissen:
ARD, ZDF, MDR Sachsen, RBB Brandenburg, Bayerisches Fernsehen, Westdeutsches Fernsehen, KiKa bzw. ZDF Doku-Kanal (jeder nur einen Teil am Tag auf demselben Kanal), Phoenix, Eins Festival, ZDF Info-Kanal bzw. 3SAT (dito geteilter Kanal) und arte.
arte.
Soviele Sender wie an der Küste hier schon gelesen (mehr als 20) oder gar in Berlin (mehr als 30) bietet man uns leider nicht, aber immerhin soll man ja erst einmal mit dem zufrieden sein, was man hat. Vielleicht ist ja auch künftig mal auch noch eine kleine Erweiterung möglich!?
Zusätzlich ist, allerdings wesentlich schwächer, von Halle her auch noch der NDR Niedersachsen empfangbar, allerdings bei mir nicht in allen Räumen und an allen Stellen im Raum, sondern nahe am Fenster in Richtung Nordwest, wenn ich unter die aktive Antenne noch einen Pappkarton stelle, der deren Position entsprechend erhöht. So ist dann auch noch MDR Sachsen-Anhalt und - durch den Empfang aus Leipzig doppelt - noch einmal RBB Brandenburg und Westdeutsches Fernsehen zu empfangen.
Ja, noch einmal zu dem Antennenproblem. Zwar gibt es die kleinen niedlichen Stabantennen. Aber die sind nach meiner Erfahrung wirklich nur in der Empfangs-Kernzone sinnvoll (wie der eigene Ort so liegt, das kann man den Empfangskarten auf diversen www-Seiten, wie z.B. Ueberallfernsehen.de unter Mitteldeutschland und Empfangsgebiete usw. entnehmen). Aber ich habe die Erfahrung gemacht, daß so ein kleines Antennchen schon mitten in der Kernzone versagen kann, z.B. in einem großen Wohnhaus aus Beton.
Besser ist es also in jedem Falle sich eine sogenannte aktive Antenne anzuschaffen, die eine zusätzliche Verstärkung des Signals ermöglicht.
Was habe ich nun vom DVB-T-Fernsehen? Ja, zum einen macht sich das in der Wohnung sehr gut auf einem Zweit- oder Drittgerät, auf dem man keine 99 besetzten Kanäle braucht (Schlaf- oder Kinderzimmer usw.). Mit einem transportablen Gerät (siehe mein Beitrag über den Mustek DTV 408 Pro) ist es dann auch möglich beim Baden fernzusehen oder irgendwo auf der Parkbank bzw. im Garten (der Akku reicht fast 3 Stunden ohne neue Stromzufuhr, wenn er komplett geladen ist). Ein großer Fortschritt ist diese Sache im Garten. Dort hatte ich mir vor Jahren eine Schüssel aufgebaut, worauf Verbrecher natürlich kurze Zeit später die ganze Laube ausgeräumt hatten - eine jetzt im Frühjahr in der Laube aufzustellende DVB-T-Ausrüstung (Antenne plus Receiver) sieht von außen Gott sein Dank kein Spitzbube mehr.
Ganz bewußt habe ich in diesem Bericht Dinge ausgespart, wie sie in Handbüchern vorkommen, wie Gerätebeschreibung, das Auspacken der Ausrüstung, die erste Inbetriebnahme usw., denn darüber haben hier andere Teilnehmer schon ausführlich geschrieben. Wenn jemand aber su solchen Themen trotzdem noch Fragen hat, dann bitte hier einfach fragen.
Noch ein Satz zu der Receiverfrage: Ich habe ja nun zu Hause in der Wohnung das oben genannte Technisat-Gerät. Im Garten habe ich es mit einem Billigheimer ausprobiert. Im Vergleich muß ich anmerken, daß beide zwar vom Funktionsumfang her fast gleich sind, aber die Fernbedienung ist bei dem Technisat natürlich größer, liegt besser in der Hand und läßt sich daher auch besser bedienen. Weiterhin ist der Technisat eindeutig empfangsstärker, der Billigheimer empfängt den halleschen NDR-Sender nicht, obwohl mit ihm ca. 7 km näher am Sender getestet wurde. Also, mein guter Rat, lieber ein etwas teureres Markengerät kaufen, als sich dann über die eine oder andere Sache täglich ärgern müssen.
Einer hier geäußerten Meinung in Bezug auf DVB-T muß ich noch widersprechen. Es wurde hier von einem anderen Mitglied geschrieben DVB-T-Empfang sei immer ungestört, entweder zu empfangen oder eben nicht. So einfach ist es nicht. Es gibt leider auch unter nicht so günstigen Umständen, mehr mit einer kleinen Stabantenne als mit einer aktiven, die sogenannte Klötzchenbildung. Dabei erscheinen plötzlich auf dem Bildschirm kleine quadratische Abschnitte oder auch größere bis zum ganzen Bildschirminhalt wie eingefroren und werden nicht mehr aktualisiert. Es hilft in den meisten Fällen, dann den Standort der Antenne zu verändern und schon verschwinden die Klötzchen. Allerdings, soweit ist es richtig, Grießbildung, Bildmuster oder Brummen oder andere Bildstörungen wie beim analogen Fernsehen sind beim digitalen DVB-T-Empfang nicht möglich.
Für die Zukunft hoffe ich, daß DVB-T hier noch ausgebaut wird, daß künftig mehr Fernsehsender empfangbar sein werden und daß es künftig auch - wie in Berlin mit über 30 Sendern schon präsent - Rundfunkempfang über DVB-T gibt.
Allen mit DVB-T, wo immer sie es auch empfangen allzeit einen sehr guten Empfang! weiterlesen schließen
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