Danzig Testberichte
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Tests und Erfahrungsberichte
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Gutes und billiges Reiseziel
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Empfehlung:
Ja
Wer mal ein schönes und nicht teures Urlaubsziel sucht, der sollte sich mal in Polen informieren. Auch wenn es ein armes Land ist finde ich, dass es dort im grossen und ganzen schöner ist als hier in Deutschland. Wer zum Beispiel durch natürliche Wege durch Wälder (ohne Kieswege oder so...) spazieren mag (kann ich nur wärmstens empfehlen..) sollte es in Betracht ziehen dies in Polen zu tun. Einfach mal ein Häuschen mieten (besser kosten schon ab etwa 7 EURO / Nacht / Person) das irgendwo in der Nähe eines Sees ist, und sich dann schöne Spaziergänge gönnen, oder, für Patrysüchtige, eine Feier am Lagerfeuer (hört sich komisch an, macht aber wirklich total viel Fun).
Ich bin grade dabei mit meiner Verlobten und Freunden optimale Hotels/Häuser in Polen (bis etwa 100km um Danzig rum) zu "testen". Wer will kann sich bei mir ein wenig erkundigen..
Verpflegung in Polen is das kleinste Problem, man kann einen Wochenendausflug für 4 Personen (mit eigens gekauften Nahrungsmitteln usw..) zwischen umgerechnet 100 bis 150 Euro ansetzen. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Matze081, 12.01.2011, 00:35 Uhr
Bewertung: weniger hilfreich
Zum einen ist dein Bericht sehr alt, zum zweiten handelt er nicht direkt über die wunderschöne Hafenstadt Gdansk / Danzig und zum Dritten ist Danzig im Jahre 2010/2011 alles andere als günstig. ;)
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Willkommen in meiner Heimatstadt!
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
In diesen Bericht werde ich mich einer weiteren Hansestadt widmen, diesmal nicht der, in der ich derzeit wohne, sondern der, aus der ich komme. Dort erblickte ich auch vor ... Jahren das Licht der Welt und habe auch deshalb eine ganz besondere Beziehung zu dieser Stadt. Danzig ist auch bis heute, meiner Meinung nach, und auch nicht nur wegen meiner persönlichen Beziehung zu dieser Stadt, eine der schönsten Städte Europas, die in teilweise in Kleinstarbeit restauriert wurde nach dem 2. Weltkrieg, aber diesem Thema widme ich mich später nochmal.
Die Geschichte
997 wurde zum ersten mal eine slavische Burg erwähnt, die an dem heutigen Standort gewesen ist. Ich kann mich noch gut erinnern, als vor 5 Jahren das 1000 jährige Jubiläum der Stadt gefeiert wurde mit etlichen Events, wo es eigentlich das ganze Jahr über überall irgendwo was losgewesen ist. Die Stadtrechte bekam Danzig aber erst ca. 200 Jahre später, 1309 wurde Danzig Teil des Deutschen Ordens und 1361 wurde die Stadt Mitglied der Hanse und wurde dadurch auch eine der bedeutensten Handelsstädte im Ostseehandel. Bis zum 18. Jahrhundert war die Stadt ein teil der polnischen Krone, danach kurzfristig ein Teil von Preussen und danach Freie Stadt und nur 7 Jahre später wieder preussisch.
Nach dem 1. Weltkrieg wurde Danzig von dem Preussischen Reich abgetrennt und war bis zum 01.09.1939 eine Freie Stadt mit einer eigener Staatsregierung. Hitler forderte nämlich die Rückkehr der Staat zum Deutschen Reich, was auf die Ablehnung der polnischen Regierung stoss, was somit ein Anlass gewesen ist, um den 2. Weltkrieg zu entfesseln. 1945 wurde dann die Stadt von der Roten Armee 'befreit', was im Klartext bedeutete, dass nahezu die Hälfte der Stadt in Schutt und Asche gelegt wurde und somit auch viele historische Gebäude dem zum Opfer fielen.
1970 und 1980 war die Stadt der Schauplatz von blutigen Unruhen und Streiks, die auch massive politische Folgen mit sich trugen. Hier wurde auch 1979 auch die Solidarität gegründet, die ein Jahr später zu bedingungslosen Streiks aufgerufen hatte. Das muss man sich mal vorstellen: zu dem Zeitpunkt gingen die Menschen zwar zur Arbeit, aber gearbeitet wurde nicht. Es fuhren weder Busse, noch Züge, noch Strassenbahnen, die Stadt war wie gelähmt... Diese Streiks hatten dann in Folge, dass das Kriegsrecht ausgerufen wurde durch General Jaruzelski, der den Angriff der sowietischen Truppen befürchtete, aber das ist eine ganz andere Geschichte.
Das Stadtbild
Nun, Danzig gehört mit Gdingen, Zopott und einigen kleineren Orten zu einem grossen Ballungsgebiet, der sich entlang der Westküste der Danziger Bucht in dem derzeit ca. 1,3 Millionen Menschen wochen. Schon eigentlich, wenn man aus Wejeherowo hinein in das Ballungsgebiet hineinfährt, bekommt man das Gefühl in eine einzige riesige Stadt zu fahren, die sich über etliche Kilometer erstreckt. Ich würde es vielleicht ein bisschen mit dem Ruhrgebiet in Deutschland vergleichen, nur alles etwas kleiner und weniger bevölkert, also eben Ruhrgebiet im Miniformat, mit Meer und statt Bergwerke mit Werften, davon gibt es nämlich zwei: In Danzig selbst und in Gdingen.
Wenn man sich durch die ganzen etwas kleineren Städte durchgeschlagen hat und dann über die Stadtautobahn im Zentrum angelangt ist, dann wird man feststellen, dass die Skyline der Stadt durch etliche Kirchtürme und Werftkräne geprägt ist. Ich weiss nicht, wieviele Kirchen dort stehen, aber dort steht auch die 3. grösste Kirche nach Petersdom und dem pariser Sacré-Cour, nämlich die Marienkirche, die im Gotik erbaut wurde, also ein sehr monströses und monumentales Gebäude ist, was man eigentlich von jedem Punkt im Zentrum der Stadt zu sehen bekommt. Ich empfehle auch einen Aufstieg auf den Turm, denn von dort erstreckt sich einen eine wunderbare Aussicht auf die gesamte Innenstadt, nur für besonders unbewegliche Leute ist es nichts, denn dort fährt selbstverständlich kein Fahrstuhl, dass man so einige Treppen besteigen muss.
Man sollte sich sehr viel Zeit nehmen, um in der Altstadt zu spazieren, denn, wie ich schon oben schrieb, war Danzig mal eine der reichsten Städte Europas und auch das wiederspiegelt sich in den zahlreichen Kaufmannshäusern, von denen gegen Ende des 2. Weltkriegs bei vielen entweder nur noch die Fassade vorhanden war, oder nur noch die Fundamente standen. Eigentlich ist das oft kaum zu glauben, aber die Wiedererbauer der Stadt haben alles getan, um das alte Gesicht der Altstadt zu erhalten und es auch denen grösstenteils gelungen. Heute stehen die meisten dieser Bauten unter stengen Denkmalschutz, dh. es dürfen selbstverständlich keine Reklametafeln, oder Neonschilder angebracht, nur welche, die zu dem allgemeinen Bild des Gebäudes passen.
Wenn man ein wenig von dem Langen Markt, wo das Renessaincerathaus und gleich daneben der Artushof steht, und wo sich auch die meisten Touristen tummeln, abbiegt, werden einige Strassen einen vorkommen, als hätte man die Zeit anehalten. Dort findet man dann in Kellern der Häuser ganz kleine Läden, wo man oft Gold- oder Silberschmuck und Bernstein kaufen kann und da wird man irgendwie wieder an die berühmte Bersteinstrasse erinnern, die einst diese Stadt so reich gemacht hat. Hier findet man auch kleine Galerien, wo Gemälde, oder andere Stücke von Kunsthandwerkern angeboten werden und wenn man wirklich ein besonderes Unikat sucht, dann wird man dort sicherlich fündig.
Dort nähert man sich der Mottlau, der Kanal, der damals als Handelsweg in die Stadt benutzt wurde und dort steht auch ein uralter Verladekran aus Holz, der gleichzeitig auch ein Tor ist, der im 13. Jahrhundert gebaut wurde und bis ins Ende des 19. Jahrhunders noch benutzt wurde. Heute befindet sich dort ein Museum. Direkt gegenüber entdeckt man Ruinen, die an die alte Speicherstadt erinnern, so wie man sie heute in Hamburg findet, diese wurde aber niemals wiedererbaut. Hier gehen heute zahlreiche Barkassen ab, wo man einen kleinen Törn auf der Danziger Bucht machen kann, zb. an den Hel, einen kleinen Zipfel in der Bucht, wo schon seit Jahren sich Naturschützer furchtbare Sorgen machen, dass der irgendwann mal vom Meer verschlungen wird und nicht mehr exisitieren wird. Von hier gelangt man auch auf die Westerplatte, wo am 01.09.1939 der 2. Weltkrieg begann. Heute befindet sich dort ein Mahnmal für die gefallenen polnischen Soldaten, die auch die ersten Gefallenen bei diesem sinnlosen Krieg gewesen sind, der Millionen unschuldiger Menschen das Leben gekostet hat.
Hier findet man übrigens auch ein paar recht neue Gebäude, die eigentlich einen gar nicht so neu vorkommen. Ich kann mich aber noch als Kind erinnern, da standen an der Stelle damals nur ein Paar Holzbuden rum und sonst nichts. Diese Gebäude wurden aber exakt so nachbaut, wie diese Gebäude, die dort ehemals standen und somit fällt das einen eigentlich nicht auf, dass sie gerade mal vor mehr als 10 Jahren fertiggestellt wurden. Dahinter steht übrigens noch eine Ruine, die nie restauriert wurde, nämlich die St. Johannes Kirche. Ich weiss nicht, bis heute empfinde ich sie als ziemlich gespenstisch, früher dachte ich sogar, dass es da drin spuckt.
Ein paar Schritte weiter findet man ein recht interessantes Relikt, nämlich die St. Birgitt Kirche. Diese Kirche ist eigentlich bis heute ein Walfahrsort geblieben für alle Fans der Solidarität und entsprechend ist auch die Inneneinrichtung dieser Kirche. Alles sehr national ausgerichtet, dort geht auch bis heute der ehem. Führer der Solidarität L. Walesa zur Sonntagsmesse, der übrigens auch ein strenggläubiger Katholik ist.
Nicht weit entfernt davon findet man sich auf einem Markt wieder. Das ist nicht irgendein billiger Wochenmarkt, oder sowas, sondern hier wurde schon seit Jahrhunderten mit Ware gehandelt, entsprechend alt ist auch die Markthalle. Früher noch war das eigentlich mehr ein Marktplatz für Fisch und Fleisch, aber auch einige ausländische Produkte, heute kann man dort eigentlich so gut wie alles kaufen. Allein schon wegen dem Gebäude selbst lohnt es sich dorthin zu gehen und gleich daneben findet man auch einen der alten Wehrtürme der Stadt, ich habe allerdings keine Ahnung was da drin ist. Von hier aus sieht man eine der schönsten Kirchen, die ich jemals gesehen habe, die St. Nikolai Kirche, die die Kirche der Domikaner Mönche ist und die eine unglaublich schöne Innenaustattung hat... Diese romanische Kirche ist auch eine der ältesten Kirchen und wurde im 11. Jahrhundert erbaut, war zunächst aus Holz, bis man an der Stelle eine gemauerte Kirche erbaut hat.
Nun ja, ein wenig weiter davon befindet sich die alte Rüstungshalle, dessen Eingang noch heute von alten Kanonen geschmückt wird. Früher wurde diese Halle tatsächlich dazu benutzt Waffen zu lagern, heute aber ist daraus ein Einkaufszantrum geworden, wo man wieder alles mögliche kaufen kann und auch davor befindet sich ein solches Konsumtempel. Da drin ist, glaube ich noch, der Tierschützerverband und noch was anderes, was mir jetzt leider nicht mehr einfällt. Ja, auch eine Folterkammer gab's auch, die befindet sich vor dem Goldenen Tor, nur ein Steinwurf von der Rüstungshalle entfernt, was heute ein Museum ist. Ein wahrhaft bedrohliches Gedäude ist auch noch heute, erbaut ca. 13. Jahrhundert, mit dunklen Mauern und vergitterten Toren. Witzigerweise auf einer Luftlinie von ca. 500m befindet sich das Gericht, das städtische Amt, das Stadtkrankenhaus, das nach dem Genaral Swierczewski benannt wurde und das Untersuchungsgefängnis...
Fahren wir nun ein bisschen Strassenbahn dann kommen wir an dem Hauptbahnhof vorbei, dessen Restaurierung und Modernisierung die Stadt viel Geld gekostet hat, der aber zwar dadurch nicht grösser wurde, aber dafür ist es dort etwas gemütlicher geworden und dort findet man auch einen McDonald's. Drei Haltestellen weiter fährt man an einem Denkmal vorbei, der für die Werfarbeiter errichtet wurde, die bei den Streiks im August 1980 um Leben kamen. Hier ist man nämlich nur noch einen Katzensprung von der Danziger Werft entfernt, wo auch alles begann.
Auch wenn wir hier am Meer sind, ich empfehle es nicht an einen der Strände baden zu gehen, denn die Danziger Bucht ist bis heute eine echte Dreckschleuder, trotz der Versuche sie wieder einigermassen sauber zu bekommen. Wer es dennoch darauf anlegt im Meer baden gehen zu müssen, dem empfehle ich es an die Nordküste zu fahren, dort ist es sauberer und da kann man eigentlich doch ohne Bedenken baden gehen.
Devisen
Die einzige gültige Währung ist der Zloty, wo der Kurs derzeit bei ca. 1€ = 4 Zloty liegt. Man kann nahezu alles tauschen, ob man nun Bargeld, oder Reiseschecks hat, doch Reiseschecks kann man nur in Banken tauschen, während Bargeld in allen möglichen Wechselstuben getauscht werden kann, ohne dass man auch Angst haben muss, dass man Falschgeld bekommt. Auch die polnischen Scheine tragen nämlich Sicherheitsmerkmale, dazu gehört der Silberstreifen, der in jeder Banknote vorhanden sein muss.
Fremdsprachen
Huh, das ist ein Thema für sich, über das ich mir nie eigentlich so richtig Gedanken machte, bis ich mit Freunden über die Grenze gefahren bin. Wir haben dabei festgestellt, dass man bei älteren Menschen mit Fremdsprachen wenig, bis gar nicht weiterkommt, bei jüngeren Menschen ist es aber heute oft der Fall, dass die entweder Deutsch, oder Englisch sprechen. Wenn man ausser Deutsch noch Englisch beherrscht, sollte man wirklich ohne allzu grossen Problemen weiterkommen, vor allem in einer solchen Stadt. Auf dem Land mag es sein, dass es noch ein bisschen anders ist...
Einkaufmöglichkeiten
Ähmm, die gibt's eigentlich überall, doch in den letzten Jahren merkte ich, dass der Trend dorthin geht, dass hinter den Stadtsgrenzen sich immer grössere Supermärkte platziert haben, wo die selbst Walmart & Co dagegen wie Tante Emma Läden wirken.
Wie ich schon erwähnt habe, wer allerdings es weniger darauf anlegt Lebensmittel zu kaufen, sondern mehr auf Souvenirs und ähnliches, ist in der Altstadt sehr gut aufgehoben, wo man eigentlich beinahe alles findet. Besonders interessant ist es vielleicht zu wissen, dass von Ende Juli - Ende August findet der Domikaner Markt statt, der früher eher der Markt des Kunsthandwerks gewesen, heute leider aber immer mehr zu einem kommerziellen Event verkommt.. Doch, es lohnt sich, wenn man gegen Ende dorthin schlendet, dann erlebt man aber, dass die Handwerker manche Ware zu Schleuderpreisen verkaufen und man findet trotzdem teilweise wunderschönen Schmuck, der garantiert nicht Massenanfertigung ist, sondern meist in Handarbeit angefertigt werden und jedes Stück ist eigentlich dann ein Unikat.
Gastronomie
Prost. Äh, LOL.
Ich empfehle es natürlich zu Hause zu essen, hehe. Wenn man die Möglichkeit nicht hat, dann empfehle ich die polnische Küche, wie sollte es auch anders sein :) Spass bei Seite, heute findet man eigentlich Küchen nach jedem Geschmack, je nach Geldbeutel. Allgemein kann ich aber sagen, dass es heute noch recht günstig ist selbst in einem 4* Restaurant zu essen, wo auch die Ambiente stimmt und man vernünftig bedient wird. Ich selbst bevorzuge es in Schnellimbissen zu essen, wo das Essen meist günstig und gut ist, wo man allerdings auch nicht verlangen kann, dass die Bedienung Fremdsprachen spricht...
Übernachtungsmöglichkeiten
Puh, habe ich noch nie wahrgenommen und musste auch noch nie. Ich kann aber sagen, dass in jeden guten Touristenführer sollte man sowas auch finden, oder man bucht dann gleich eine Reise mit Anreise und Hotel, wird allerdings teuerer, als wenn man das selbst vor Ort macht.
Nachleben
Ich hab's bisher aus der Sicht eines Studenten erlebt, wenn ich ehrlich sein soll. Die Technische Fachhochschule hat auch einen hervorragenden Campus, wo man viele, viele Kneipen und Clubs findet, wo quasi fast jede Fakultät ihren eigenen Club hat. Wenn man einen gültigen Studentenausweis, egal von welcher Uni hat, dann kann man schon wirklich fast jeden Tag Spass haben, vorrausgesetzt man hat auch die passende Begleitung, denn hilfreich ist es auch, wenn man dort irgendwelche Leute kennt.
Weitere Tipps kann ich da leider auch nicht geben, aus Mangel an Erfahrung... aber eines kann ich dennoch verraten: Wer Boxen mag, für den findet sich im Zentrum eine Kneipe, na ja, eigentlich mehr ein Pub, der dem Weltmeister im Halbschwergewicht Dariusz Michalczewski gehört, den ich sogar 1994 live in Hamburg beim kämpfen erleben durfte, als er noch kein Weltmeister gewesen ist.
Verkehr
Man hat eigentlich viele Möglichkeiten hinzukommen, mit dem Flugzeug, mit der Bahn, mit dem Bus, oder mit dem Auto, wobei wenn man mit dem Auto reist, empfehlt es sich einen guten bewachten Parkplatz zu suchen, oder man hat ein asbach Auto, was sowieso nicht viel wert ist.
Bus, Bahn und Strassenbahn bringen eigentlich einen in jedes Stadtteil, denn die Verbindungen sind auch meist gut. Die Buse fahren oft alle 10 Minuten, die Strassenbahnen manchmal sogar öfters, dafür fährt die Bahn oft alle 15 Minuten. Es ist aber wirklich im Grunde genommen so, dass egal, wo man sich befindet, irgendwo im Umkreis von bis zu 500m findet man immer entweder eine Bushaltestelle, oder eine Strassenbahnhaltestelle. Der Verkehr selbst ist auch ziemlich chaotisch, und eigentlich gerade weil ich mit Bus und Strassenbahn überall hinkomme wo ich hinwill, fahre ich mit dem Auto so gut wie nie. Wer's dennoch bequem mag, da kann man auch Taxi nehmen, besonders Nachts, wenn es da wiederrum recht schlecht mit dem öffentlichen Nahverkehr aussieht.
Fazit
Schon lange nicht mehr so viel geschrieben, aber über die Stadt könnte ich fast schon ganze Bücher schreiben, die allerdings dann jenseits der Maximalwortgrenze liegen würden und ich hoffe dennoch, ich habe aber nichts wichtiges unerwähnt gelassen, was man so wissen muss, wenn man zum ersten(?) Mal sich in diese Stadt begiebt. Ich empfehle eine Reise aber nach Möglichkteit entweder im späten Frühling, Sommer, oder späten Herbst, denn so warm wie die Sommer manchmal sind, so kalt können auch die Winter sein... es ist nämlich eine wunderschöne Stadt, die wirklich einen Besuch, oder mehrere Besuche sogar wert ist und wenn man sich ein wenig für Kultur und Geschichte interessiert, dann ist man hier ohnehin sehr gut aufgehoben.
©ewka - 07.05.2002 weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Durch Pommern nach Danzig (Bericht Nr. 1)
12.02.2002, 20:13 Uhr von
LoMei
Ich bin seit dem 25.11.2001 bei Yopi aktiv, aber nun gibt es einen neuen Anfang. Als ehemaliger ...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Im Juni 1993 sind wir nach Pommern und Ostpreußen gefahren. Was bewog uns, diese Reise zu machen? Wollten wir Neues sehen, Vertrautes wieder neu entdecken oder wollten wir Abschied nehmen.
Manche von uns Reiseteilnehmern stammten aus der Pfalz, andere aus Pommern und viele aus Ostpreußen. Die meisten von uns fuhren in ein Land, das wir kannten und von dem wir zugleich wussten, dass es uns fremd war. Wir waren gespannt und ein wenig aufgeregt, aber wir versuchten, es nicht zu zeigen.
INHALT
1. Reiseverlauf
2. Fahrt durch Pommern
3. In Danzig
4. Fazit
1. REISEVERLAUF
Die Gruppenreise führte durch Pommern nach Danzig. Von dort ging es durch das polnische Ostpreußen. Es folgte ein Besuch im russischen Königsberg. Über die Kurische Nehrung ging es weiter in das litauische Memel. Über Tilsit fuhren wir zurück nach Elbing. Die Heimfahrt ging an Danzig vorbei über Zoppot wieder durch Pommern nach Stettin, und von dort zurück in die Pfalz. Ich werde in mehreren Einzelberichten von der Reise erzählen. In der Folge werden die mir vertrauten deutschen Städtenamen verwendet und die polnischen, russischen und litauischen jeweils in Klammern dahintergesetzt.
2. FAHRT DURCH POMMERN
Bei Küstrin (Kostrzyn) überquerten wir die Oder und waren in Polen. Die Grenzkontrolle verlief zügig.
Während der Fahrt durch den Warthe-Bruch sahen wir überall Störche. Es gab kaum einen Strom- oder Telegrafenmast ohne Storchennest. In Landsberg an der Warthe (Gorzów, Wilkopolski) gab es ein vorbestelltes Abendessen. Dann gingen wir in unser etwas schmuddeliges Zimmer. Wir hatten 13½ Stunden im Bus gesessen. Regen und Wind hatten uns begleitet. Die in Landsberg zu uns gestoßene Reiseleiterin hieß Margot. Sie strahlte Optimismus aus und meinte, in Danzig (Gdansk) sei bestimmt gutes Wetter.
Am nächsten Morgen fuhren wir weiter in Richtung Deutsch Krone (Walcz). Auf der Fahrt von einem Etappenziel zum nächsten huschte die Landschaft mit seinen weiten Feldern, seinem hohen Himmel und den verwunschenen Seen an uns vorbei. Immer wieder dachte ich, da möchte ich halten und schauen und vielleicht einen Storch auf seinem Nest fotografieren, aber der Bus rollte weiter. Mir kam das Lied vom Postillion in den Sinn: Ich wär' ja so gern noch geblieben, aber der Wagen, der rollt.
Auf der Weiterfahrt nach Danzig überquerten wir kurz vor Jastrow (Jastrowie) die Küddow (Gwda). Hier waren wir dem Dorf recht nahe, in dem meine Vorfahren gelebt hatten und in dem ich geboren bin. In der Küddow hab ich als Kind gebadet und gestaunt, dass die Strömung einen fast forttragen kann. Es wären nur wenige Kilometer dorthin gewesen, aber es lag nicht an der Reiseroute. Übrigens hat mein Urgroßvater um 1850 diese Straßen als königlich preußischer Postillion befahren, und in noch fernerer Vergangenheit haben bäuerliche Vorfahren auf diesen Straßen Getreide nach Danzig gebracht.
Es regnete. Rechts und links herrliche pommersche Landschaft. Weite Felder, viel Wald, große und kleine Seen. In Schlochau (Czluchow) sahen wir den Turm der alten Ordensburg. Dann kam Konitz (Chonice), Preußisch Stargard (Starogard, Gdanski) und Dirschau (Tczew). An der Straße vor Danzig waren einige Male alte westpreußische Laubenhäuser zu sehen.
Margot gab uns zwischendurch etwas polnischen Sprachunterricht.
3. IN DANZIG
Am frühen Nachmittag kamen wir nach einer Strecke von 400 Kilometern in Danzig an. Der Bus wurde auf einem Parkplatz abgestellt. Wir gingen über den langen Markt, der durch seine alten Kaufmannhäuser bekannt ist, zum alten Rathaus. Im Ratskeller wartete auf uns ein gemeinsames Essen. An den Tischen standen Ratsstühle mit hohen Lehnen. Wir fühlten uns wie die Hanseaten vergangener Zeiten. Eine elegante Dame spielte am Klavier verträumte Tischmusik.
Nach dem Essen machte Margot mit uns eine Stadtführung. Vom Rathaus gingen wir zur Mottlau und schlenderten am Ufer entlang zum Krantor. Wir sahen den Möwen zu, die über dem Wasser dahinflogen und den Ausflugsbooten, die an- und ablegten.
Durch die Frauengasse schlenderten wir zur Kirche St. Marien. Die Frauengasse atmet beschauliches Mittelalter. Vor den alten Patrizierhäusern sind massive und sehr repräsentative Steintreppen mit zwei steinernen Kugeln auf jeder Seite. Sie werden Beischläge genannt.
Der Bau der Marienkirche wurde 1334 mit Unterstützung des Deutschen Ritterordens begonnen. Wir bewunderten die gewaltige Backsteingotik, blickten an dem wuchtigen Turm hinauf und waren im Innern beeindruckt von der Helligkeit und den hochragenden Gewölben. Lange standen und gingen wir in dem riesigen Kirchenraum herum. Es war sehr beeindruckend.
Als wir ins Freie traten, löste sich die Reisegesellschaft auf. Wir gingen in kleinen Gruppen allein durch die Stadt. Die Sonne war hinter den Wolken hervorgekommen und beleuchtete die herrlichen gut renovierten Straßenzüge.
In Danzig wurden wir von der hansischen Vergangenheit gefangen genommen. Auf dem Gang durch die vorbildlich wieder aufgebaute Altstadt erinnerte manches an Lübeck und vor allem an Gent. Wir genossen den Spaziergang durch die Gassen.
In Danzig fühlte man sich mitten in Europa. Die Menschen waren freundlich. Nirgends rastlose Hast. Kinder boten den Touristen an allen Ecken Postkarten an. Bei fliegenden Händlern konnte man Bernstein kaufen. Gepflegte Boutiquen luden zum Gucken und zum Kaufen ein.
Ich musste manchmal an Prag denken. Beide Städte haben eine vergleichbare und doch so verschiedene Vergangenheit. Aber in ihren Mauern lebten deutsche Menschen. Beide Städte sind europäische Metropolen, in denen Deutsch heute eine Fremdsprache ist.
Das gemeinsame Essen im Hotel war köstlich. Zum Schluss gab es Danziger Goldwasser.
Ein Ehepaar aus unserer Gruppe hatte Besuch von ihrer Verwandtschaft und setzte sich mit denen zusammen.
Es war ein wunderschöner Tag. Von unserem Hotelzimmer hatten wir noch einmal vor einen friedlichen Abendhimmel einen herrlichen Blick auf die Silhouette der Stadt. Alle Türme und viele Giebelfronten lagen direkt vor uns.
4. FAZIT
Es ist hier nicht der Platz, in allen Einzelheiten auf die wechselvolle Geschichte der Stadt einzugehen. Aber einige wenige Sätze dürfen nicht fehlen. Danzig hatte bis 1945 eine fast ausschließlich deutsche Bevölkerung. Die Stadt gehörte früher einmal zum Deutschen Ritterorden, zur Hanse, zum Königreich Polen, zum deutschen Reich, war nach 1920 Freie Stadt, wurde dann „heim ins Reich“ geholt und ist heute wirklich eine polnische Stadt.
Danzig wurde 1945 ohne nennenswerte Zerstörungen von der Roten Armee eingenommen und dann zerstört und in Brand gesteckt. Die Polen haben den historischen Stadtkern nach alten Plänen liebevoll wieder aufgebaut und Danzig dadurch wirklich zu ihrer Stadt gemacht.
Man kann sie zu dieser Leistung nur beglückwünschen. Von der bedeutenden Werftindustrie und den sozialistischen Plattenbauten an der Peripherie haben wir nichts gesehen.
Ich kann jedem wirklich empfehlen einmal nach Danzig zu fahren. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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