Pro:
May it be, Erinnerung an den Film, gutes Orchester
Kontra:
musikalisch wenig einfallsreich
Empfehlung:
Nein
Da frorgy ja von Peter Jacksons Verfilmung von "Der Herr der Ringe" schwer beeindruckt war, hat er sich irgendwann auch die CD mit dem Soundtrack besorgt.
Gesamturteil:
* + * + * + * + * + *
Auch wenn das Anhören der CD natürlich angenehme Erinnerungen an den Film aufkommen läßt, muß ich doch sagen, daß sie mich musikalisch nicht begeistert.
Im wesentlichen lassen sich vier Motive erkennen, die in unterschiedlichen Arrangements und Instrumentierungen immer wieder kehren: das fröhliche Hobbit-Motiv, das bedrohliche Ork-Motiv, melancholisch-düstere Prohecy-Motiv und das episch-lyrische Motiv von "May it be".
Zur Untermalung eines Films ist das natürlich völlig ausreichend, für eine ganze CD, die immerhin eine Spieldauer von 71 Minuten hat, aber entschieden zu wenig an musikalischen Ideen.
Nur geeignet, um als Hintergrundmusik zu laufen.
Track:
* + * + * + *
Was mich am Film sehr positiv überrascht hat, war die Nähe zur literarischen Vorlage. Und so hangelt sich auch der Soundtrack am Buch entlang, nach einem Prolog ("The Prophecy") mit dumpfen Orchesterklängen und Chor, kommt der Titel "Concerning Hobbits" mit leicht-beschwingten Flötentönen daher und man fühlt sich direkt hineinversetzt in den Eröffnungsteil von Tolkiens Buch, in dem es um Pfeifenkraut, Stolzfußens ("Stolzfüße!") und Hobbingen geht. Bläser und Schlagzeug lassen dann in "The Shadow of the Past" und "The Treason of Isengard" Orks vor unserem geistigen Auge entstehen.
Weiter geht es mit den bekannten Motiven, während wir im Film die Hobbits begleiten ("The Black Rider", "At the Sign of the Prancing Pony", "A Knife in the Dark", "Flight to the Ford", "Many Meetings"), bietet uns die Musik hier wenig Neues.
Den Abschluß des ersten Te ils ("The Council of Elrond") bildet das erste der beiden von Enya komponierten und dargebotenen Lieder mit Aragorns und Arwens Motiv.
Zu Beginn des zweiten Teils ("The Ring Goes South") hören wir wie in einer Ouverture die Hauptmotive vereint. Es folgen freilich keine neuen musikalischen Einfälle, so daß wir entweder die folgenden Titel ("A Journey in the Dark", "The Bridge of Khazad Dum", "Lothlorien" - darin allerdings noch bemerkenswert: Das relativ kurze, im Stil eines getragenen kirchlichen Chorals von Elizabet Fraser mit Choruntermalung vorgetragene "Lament for Gandalf" -, "The Great River", "Amon Hen") überspringen können oder sie geduldig anhören, um die Vorfreude auf das Finale zu vergrößern.
Zunächst minutenlang von zarten Streicherklängen eingeleitet, wird das Motiv von "May it be" von der Flöte dargeboten ("The Breaking of the Fellowship"), dann folgt das kurze Lied "In Dreams" (Edward Ross und Chor), ehe das Highlight der CD, Enyas "May it be", erklingt.
Enyas sanfte und zugleich kräftige Stimme steht hier im Vordergrund, Streicher und Harfe bleiben als dezente Begleitung im Hintergrund, bei diesem lyrischen und melodiösen Stück.
Allein dieses Lied rettet der CD den dritten Stern in meiner Bewertung; es ist allerdings auch auf einer Single-CD erhältlich.
Darbietung:
* + * + * + * + * + * + *
Überzeugen können die beiden beteiligten Orchester, das London Philharmonic Orchestra und das New Zealand Symphony Orchestra. Satter Orchesterklang wird immer wieder vom Chor untermalt.
Als Chöre fungieren The London Voices und The London Oratory School Schola, als Gesangssolisten sind Enya, Elizabeth Frazer, Edward Ross und Mabel Faletolu zu hören.
Dirigiert wird die Einspielung von Howard Shore, der auch den Großteil der Titel komponiert hat.
Äußeres:
* + * + * + * + * + *
Auf dem Cover sind vorne und hinten natürlich Filmszenen zu sehen, im Innenteil der Hülle eine Landkarte von Mittelerde.
Das Booklet ist eher minimalistisch gehalten. Zwei schmale Bildstreifen oben und unten zeigen Szenen aus dem Film, im Textteil finden sich neben der Tracklist Danksagungen von Regisseur Peter Jackson und Komponist Howard Shore, die wenigen Liedtexte und natürlich die Liste der an der Produktion beteiligten.
Die CD erschien 2001 bei EMI.
Ich habe übrigens 12,95 Euro für die CD bezahlt weiterlesen schließen
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