Der Untergang (DVD) Testberichte
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- Action: viel
- Anspruch: sehr anspruchsvoll
- Romantik: niedrig
- Humor: wenig humorvoll
- Spannung: spannend
Tests und Erfahrungsberichte
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Der Untergang - Kino Version
4- Action: durchschnittlich
- Anspruch: anspruchsvoll
- Romantik: niedrig
- Humor: kein Humor
- Spannung: durchschnittlich
- Altersgruppe: keine Angabe
- Meinung bezieht sich auf: Kino-Version
Pro:
eindrucksvoller Film sehr gute Darsteller
Kontra:
nicht für Kinder ab 12 Jahren geeignet
Empfehlung:
Ja
Ich habe den Film Ende des Jahres mit zwei Bekannten m Kino gesehen. Es war ein intensives,
packendes Drama über die letzten Tage vor dem Untergang des Nazi-Regims und Hitlers
Kurzzusammenfassung des Films
Berlin 1945.Während um ihn herum sein Hirngespinst Großdeutschland in Schutt und Asche liegt, deutsche Truppen quasi nur noch auf dem Papier existieren und die Alliierten die Macht übernehmen, hält Adolf Hitler in seinem Bunker Hof . Ein Volk wartet auf seinen Untergang. In den Straßen der Hauptstadt tobt der Häuserkampf.Er redet immer noch von einem Triumph und zeigt einen unerhörten Realitätsverlust in ungeahntem Ausmass. TraudlJunge, die von Hitler als Sekretärin engagiert wurde, wird Zeuge, wie vom 20. April bis zum 2. Mai das Dritte Reich untergeht. Im Bunker beginnt auch das Sterben. Als klar wird, dass es keinen Ausweg mehr gibt, planen Hitler, Goebbels und Familie und engste Vertraute ihren Selbstmord und führen ihn aus.
Sehr eindrucksvoller Film. Die Szene, in der Corinna Harfouch (Frau Göbbels) ihren Kinder das Schlafmittel einflößt ohne mit der Wimper zu zucken un dsie anschließend alle vergiftet, fand ich besonders schlimm.
Meiner Meinung jedoch nicht für Kinder ab 12 Jahren geeignet, da vieles auch verschönt wurde. Hier könnte einiges falsch verstanden werden.
Hier kann man den Film nur zusammen anschauern und anschließend besprechen. weiterlesen schließen -
Das unrühmliche Ende eines Größenwahnsinnigen
31.03.2005, 03:04 Uhr von
LittleGiant
Bei Dooyoo, PV u. Yopi als ´LittleGiant`, bei Ciao als ´Cybermike1202`Pro:
Bruno Ganz
Kontra:
Nichts
Empfehlung:
Ja
Überall in der Welt, wo dieser Film gezeigt wird, wird man ihn sich sehr genau ansehen: Ein deutscher Film über den Nationalsozialismus!? Wie gehen die Deutschen selbst mit diesem dunkelsten Kapitel ihrer Geschichte um!? Wird der Nationalsozialismus etwa verharmlost!? Oder gehen die deutschen Filmemacher glaubhaft und kritisch mit diesem heiklen Thema um!? Der Film basiert auf dem Tatsachenroman von Jachim C. Fest und den Erinnerungen von Traudl Junge, der Sekretärin Hitler`s, die das Ende im Führerbunker unmittelbar miterlebte.
1. Die Story
2. Die Besetzung
3. Die DVD-Features:
4. Die Hauptdarsteller im Kurzportrait
5. Meine Meinung
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1. Die Story
Die Filmhandlung beginnt im Novermber 1942 - Ort: Führerhauptquartier Wolfsschanze in Ostpreußen. Mehrere Damen haben sich für die Stelle einer Sekretärin beworben, u. a. auch Edeltraud "Traudl" Junge (Alexandra Maria Lara). Traudl Junge bleibt bis zum bitteren Ende an Hitlers Seite. Die Hiobsbotschaften für Hitler häufen sich. Die Russen stehen bei Marzahn, 12 Kilometer vor dem Stadtkern Berlin`s. Es wird erbittert gekämpft. Hitler weigert sich jedoch, Berlin zu verlassen. Er will, wie Architekt Speer (Heino Ferch) es formuliert, "auf der Bühne stehen, wenn der Vorhang fällt"
"Der Untergang" zeigt Hitler und seine engsten Vertrauten in den letzten 12 Kriegstagen. Er zeigt - oder versucht es zumindest -- die "Köpfe" des Dritten Reichs als Privatpersonen. Es wurde (und wird) viel darüber diskutiert, ob man den Nationalsozialismus evtl. verharmlost, wenn man versucht, die Verzweiflung, die Verbitterung Hitler`s und seiner Getreuen zu zeigen - als sie endlich einsehen müssen, daß Ihre Ideale zum Scheitern verurteilt sind. Deutschland liegt in Trümmern. Zusammen mit seinen letzten Getreuen sieht der Diktator im Bunker der Berliner Reichskanzlei dem Ende entgegen. Das letzte Kapitel der NS-Herrschaft hat begonnen.
Hitler brütet über seinen Karten und spielt Pläne durch mit Divisionen, die garnicht mehr existieren - von den Russen längst aufgerieben oder vernichtet wurden. Er hat jeden Sinn für die Realität verloren, glaubt immer noch an den Endsieg - und daß aus den Trümmern Berlin´s die "Welthauptstadt Germainia" aufgebaut würde. Seine Führungsoffiziere haben den Glauben daran längst aufgegeben. Hitler ist dies jedoch völlig egal. Bei einem Gespräch mit Speer vertritt Hitler den Standpunkt, "Wenn der Krieg verloren geht, ist es vollkommen wurscht, ob auch das Volk verloren geht!" Er gibt den Befehl, alles zu zerstören, so daß der Feind, wenn er vorrückt, nur noch "verbrannte Erde" vorfindet. Noch in den letzen Kriegstagen wird sinnlos gemordet - mit "Abtrünnigen" oder "Verrätern" wird kurzer Prozess gemacht.
Eva Braun, Hitler`s Geliebete will feiern, hat ein Fest vorbereitet, auß Anlaß des Geburstages von Adolf Hitler. Es spielen sich groteske Szenen ab. Draußen wird geschossen und gebombt, alles liegt in Trümmern, die Menschen sterben - und im Führerbunker wird gefeiert. Die russische Armee rückt immer näher. Hitler will nicht einsehen, daß der Krieg verloren ist. Er ist verärgert über die dauernden schlechten Nachrichten - und ein Tobsuchtsanfall folgt dem anderen...
Als es allen klar wird, daß der Kieg verloren ist, trifft Hitler Vorbereitungen für sein Ende. Er will dem Feind nicht in die Hände fallen - weder tot noch lebendig. Er will sich das Leben nehmen und befiehlt, daß sein Leichnam verbrannt werden soll. Auch Eva Braun hat sich schon auf das Ende vorbereitet. Zum Abschied schenkt sie Traudl Junge einen Mantel.
Nach dem Selbstmord Hitler`s und Eva Braun´s fordern die Russen die bedingungslose Kapitulation, was Goebbels jedoch ablehnt. Magda Goebbels läßt ihren sechs Kindern ein Schlafmittel verpassen. Dann verabreicht sie Ihren schlafenden Kindern Gift, weil sie ihnen die Welt, die nach dem Nationalsozialismus käme, ersparen will. Schließlich erschießt Goebbels sich und seine Frau. Auch ihre Leichen werden sofort verbrannt.
Die noch übrig gebliebenen führenden Nationalsozialisten nehmen sich - einer nach dem anderen - das Leben, während die Russen immer weiter vorrücken. Am 7. Mai 1945 wird die Kapitulation ausgesprochen und der Krieg ist vorbei. Am 8. Mai um Mitternacht wurden die Feindseligkeiten eingestellt. Der Krieg kostete 50 Millionen Menschenleben. In den Konzentrationslagern der Nazis starben 6 Millionen Juden.
2. Die Besetzung:
Adolf Hitler..........................................Bruno Ganz
Eva Braun.......................................Juliane Köhler
Edeltraud "Traudl" Junge.....Alexandra Maria Lara
Albert Speer.......................................Heino Ferch
Joseph Goebbels............................Ulrich Matthes
Magda Goebbels.......................Corinna Harfouch
Professor Schenck......................Christian Berkel
Prof. Dr. Werner Haase...............Matthias Habich
Hermann Fegelein.............Thomas Kretschmann
General Weidling.............................Michael Mendl
Heinrich Himmler............................Ulrich Noethen
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Regisseur Oliver Hirschbiegel meinte in einem Interview, es sei ungeheuer schwer, den Themenkomplex um die letzten Tage Hitlers glaubwürdig und authentisch darzustellen, (Zitat) "weil man hat eigentlich nur mit unangenehmer Materie zu tun: Mit einer stumpfsinnigen Ideologie, mit Menschen, die eigentlich nur Mord und Zerstörung im Sinn haben". (Zitat Ende)
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3. Die DVD-Features:
Hauptmenü
- Filmstart
- Sprach- und Tonauswahl: Deutsch, Dolby digital 5.1, Deutsch, DTS 5.1, Untertitel für Hörgeschädigte.
- Extras: Blick hinter die Kulissen, Interviews, Der besondere Filmtip
FSK: ab 12, Farbe, Spieldauer 149 Minuten
Bild: 1:1,85/16:9, Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1/dts
Der Film ist in (folgende) 35 Kapitel unterteilt.
1 Filmstart - 2 Vorstellung der Sekretärinnen - 3 Berlin liegt unter Beschuß - 4 Empfang beim Führer - 5 A. Speer und A. Hitler - Die Vision - 6 Lagebeschrechung im Bunker - 7 Ehrung der Berliner Hitlerjugend - 8 Das Fest der Eva Braun - 9 General Weidling - 10 Schwerer Angriff - 11 Der Führer verliert die Fassung - 12 Der Krieg ist verloren - 13 Fahnenflüchtige - 14 Frau Goebbels und die Kinder - 15 General Keitel soll abreisen - 16 Albert Speer`s letztes Gespräch - 17 Peter kommt nach Hause - 18 Essen mit dem Führer - 19 Der Reichsarzt will weg - 20 Aussichtslose Lage - 21 Das Testament des Führers - 22 Eheschließung - 23 Der Führer ruft die Ärzte - 24 Gespräch mit Prof. Haase - 25 Das letzte Essen - 26 Frau Goebbels will zum Führer - 27 Der Führer ist tot - 28 Verhandlung mit den Russen - 29 Tödliche Medizin - 30 Der Stab verläßt den Bunker - 31 Das Ende der Goebbels - 32 Raus aus Berlin - 33 Die Russen sind da - 34 Traudl Junge - 35 Abspann
Zusatzmaterial
Als Bonusmaterial enthält die DVD sechs Interviews mit den Hauptdarstelern Bruno Ganz, Alexandra Maria Lara, Corinna Harfouch, Ulrich Matthes, Juliane Köhler und Heino Ferch.
Ein Making of... (Titel: "Blick hinter die Kulissen") gibt es auch noch, sowie einen "besonderen Filmtip" (Die Kinder des Monsieur Mathieu),
- Gekauft habe ich die DVD bei Weltbild zum Preis von € 16,99.
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4. Die Hauptdarsteller im Kurzportrait
Bruno Ganz (* 22. März 1941 in Zürich, Schweiz)
Der Schweizer gehört seit den Tagen der "Berliner Schaubühne" zu den herausragenden deutschsprachigen Schauspielern. Er spielt zunächst in einigen Schweizer Kinoproduktionen mit, 1962 spielt er am Jungen Theater, Göttingen, danach hat er ein Engagement am Theater am Goetheplatz in Bremen. Er gehört zum Ensemble der Schaubühne am Halleschen Ufer, Berlin. Bruno Ganz wird 1996 mit dem Iffland-Ring ausgezeichnet, der als eine der höchsten Auszeichnungen eines Bühnenschauspielers gilt.
Alexandra Maria Lara (* 1978 in Bukarest, Rumänien)
Im Alter von vier jahren kam sie mit ihren eltern nach Deutschland. Am französischen Gymnasium in Berlin machte sie ihr Abitur und begann dann eine Schauspiel-Ausbildung, die sie von 1997 bis 2000 an der staatlich anerkannten Schauspielschule 'Theaterwerkstatt Charlottenburg absolvierte. Ihre Filme: u. a. "Nackt" (2002), "Was nicht passt, wird passend gemacht" (2001), "Südsee, eigene Insel" (1999)
Juliane Köhler, geboren 1965, nahm Schauspielunterricht in New York. Sie spielte zunächst in Hannover Theater, ging 1993 an das Residenztheater München. 1995 wurde sie gleich mehrfach ausgezeichnet, z. Bsp. mit dem Staatlichen Förderpreis für Junge Künstler des Bayerischen Kultusministeriums. Für "Aimee und Jaguar" (1999) bekam sie den deutschen Filmpreis als beste Hauptdarstellerin. "Nirgendwo in Afrika" (1999) basiert auf dem autobiographischen Roman von Stefanie Zweig.
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5. Meine Meinung:
Ein deutscher Film über das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte. Einen Film über das Dritte Reich zu machen, ist bestimmt nicht einfach. Besonders schwer ist es aber dann, wenn der Film auch noch aus Deutschland kommt. Schließlich waren die Deutschen es doch, die das Monster Adolf Hitler zum Reichskanzler wählten, die ihm blind gefolgt sind - und damit diesen Wahnsinn erst möglich gemacht haben.
Der Film lebt von der großartigen Leistung von Bruno Ganz. Seine Darstellung Hitler`s ist einfach grandios, finde ich. Auch wenn noch andere klangvolle Namen des deutschen Films hier mitwirken, so spielt Bruno Ganz sie alle an die Wand. Bei der Oscar-Verleihung ging "Der Untergang" - der in der Kategorie "Bester ausländischer Film" nominiert war, leider leer aus. Ich persönlich finde, Bruno Ganz hätte für seine schauspielerische Leistung einen "Goldjungen" verdient gehabt...
Der Film basiert auf dem Buch "Der Untergang" von Jachim C. Fest und der Biographie "Bis zur letzten Stunde" von Traudl Junge. und Melissa Müller. Produzent und Drehbuchautor war Bernd Eichinger. Regie führte Oliver Hirschbiegel.
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Die Homepage zum Film:
http://www.der-untergang.de
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guts2607, 03.02.2006, 19:23 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
fand den Film nicht wirklich gut....aber der bericht war spitze :-)
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plötzlichpapa, 05.04.2005, 22:43 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
aber ich war einwenig vom Film enttäuscht. Viele Grüße aus München (der Stadt in der der Hauptsitz von Constantin Media (Produktionsfirma von "Der Untergang") liegt).
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JFK2001, 31.03.2005, 02:15 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Hervorragender Bericht. Allerdings finde ich, daß man den Film nicht gesehen haben muß.
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Ein dramatischer Film um die letzten Stunden....
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Film/Technik-Infos
Originaltitel Der Untergang
Label Constantin Film
Herstellungsland D
Herstellungsjahr 2004
Veröffentlichung 17.03.2005
FSK 12
Länge 02:29:00
Darsteller Bruno Ganz, Alexandra Maria Lara, Corinna Harfouch, Ulrich Matthes, Juliane Köhler,
Regie Oliver Hirschbiegel
Kamera Rainer Klausmann
Musik Stephan Zacharias
Drehbuch Bernd Eichinger
Ausgabeformat 16:9
Aufnahmeformat 1,85:1
Ländercode 2
Fernsehnorm PAL
Sprachformat Deutsch Dolby Digital 5.1, Deutsch 5.1 DTS,
Untertitel Keine ,
Inhalt:
Berlin, April 1945. Ein Volk wartet auf seinen Untergang. In den Straßen der Hauptstadt tobt der Häuserkampf. Hitler (BRUNO GANZ) hat sich mit einigen Generälen und engsten Vertrauten im Führerbunker der Reichskanzlei verschanzt. Zu ihnen gehören auch Traudl Junge (ALEXANDRA MARIA LARA), seine Privatsekretärin, die ihn nicht im Stich lassen will.
Während draußen die Lage immer mehr eskaliert, die Rote Armee weiter vorrückt und sich in den von Explosionen erschütterten Vierteln verzweifelte Szenen abspielen, erlebt Hitler den Untergang des Dritten Reiches hinter Bunkermauern. Obwohl Berlin nicht mehr zu halten ist, weigert sich der Führer, die Stadt zu verlassen. Er will, wie Architekt Speer (HEINO FERCH) es ausdrückt, "auf der Bühne stehen, wenn der Vorhang fällt".
Doch Hitler steht nicht auf der Bühne. Während sich die Wucht des verloren gegangenen Krieges mit aller Härte über seinem Volk entlädt, inszeniert der Führer im Bunker seinen Abgang. Noch Stunden vor dem gemeinsamen Selbstmord heiratet er Eva Braun (JULIANE KÖHLER).
Statt des Endsiegs kommt das Ende, aber auch das ist vorbereitet bis ins letzte Detail. Nachdem er und Eva Braun sich das Leben genommen haben, werden ihre Leichen im Hof der Reichskanzlei verbrannt, damit sie nicht dem Feind in die Hände fallen. Viele seiner Getreuen wählen ebenfalls den Freitod. Goebbels und die verbleibenden Generäle weigern sich auch weiterhin, die von den Russen geforderte bedingungslose Kapitulation anzunehmen. Als die Lage immer aussichtsloser wird, tötet Magda Goebbels ihre sechs Kinder im Bunker mit Gift, bevor auch das Ehepaar Goebbels Selbstmord begeht.
Kurz darauf gelingt Traudl Junge und einigen anderen in allerletzter Sekunde die Flucht durch den russischen Besatzungsring... DER UNTERGANG schildert auf fesselnde Weise die Schlussphase des 2. Weltkrieges aus der Sicht des gleichnamigen Bestsellers von Prof. Dr. Joachim Fest und der von Melissa Müller veröffentlichten Aufzeichnungen von Hitlers Sekretärin Traudl Junge.
Meine Meinung:
Es wundert mich nicht, dass "Der Untergang" bei Rechtsradikalen inzwischen zum Kultfilm avancierte. Warum nur?
Zu Eichingers cineastischer Hitler-Schon-Wieder-Geburt hat es national und international viel berechtigte positve wie negative Kritik gegeben. Einen Oskar gab es nun selbst für Bruno Ganz keinen.
Beim ersten Sehen war ich, wie die meisten, doch erschüttert: Es war durchaus interessant zu beobachten, wie schweigsam und "betroffen" das Kinopublikum den Saal verließ. So "nah", so intim "ermöglichte" uns noch kein Film Blick auf den "Führer" und die Personen um ihn herum. Abgesehen davon, ob ein solcher Blick überhaupt erforderlich ist oder zum Erkenntnisgewinn beiträgt: Die schauspielerische Leistung von Bruno Ganz und sein Mut, in eine solche "Rolle" zu schlüpfen, ist ziemlich respektabel. Das war für mich denn auch der einzige Grund, mit der DVD nun einen zweiten Blick zu tun.
Da tauchen plötzlich in mir folgende Fragen auf: Was wollte uns dieser Film nun tatsächlich mitteilen? Worin bestand das Erkenntnisinteresse? Gab es überhaupt ein solches? Wozu dieser fast schon pornografische Fokus auf den "Führer"? Was trägt diese Nachstellung jener letzten Tage im Bunker zu unserem Wissen über Funktion und Wesen der NS-Diktatur bei, was wir vorher noch nicht wussten (oder doch ahnten)?
Ich meine: Gar nichts! Es geht nicht um Aufklärung von bislang Ungesehenem. Schon gar nicht um einen Lehrfilm für die Nachwelt. Ich vermute, es ging Eichinger nur um eins: Hitler für ein paar eitle Filmminuten auferstehen zu lassen, mögliches Motiv: 'Seht her, was ich (Eichinger) kann!' Da ist kein Anspruch, da wird der Zuschauer nicht gefordert, sondern - ja ich sage es: Gelangweilt.
"Der Untergang" zeigt dennoch für mich etwas ganz Anderes: Er offenbart, wie wir gewohnt sind, HEUTE auf Menschen zu blicken. Wir interessieren uns fast nur noch für das Private, das Intime, das Nicht-Öffentliche, weil wir selbst weitgehend "nur" noch in privaten, intimen, nicht-öffentlichen Kategorien zu denken uns angewöhnt haben! So ist Eichingers Film ganz und gar unpolitisch (welch Enttäuschung, welch vertane Chance!). So genügt sich der Film selbst, im bloßen Liefern von Bildern. Eichingers Sicht der Welt? Der Fim bleibt zudem ungeheuer statisch, nicht einmal Berlin als Ort war Hirschbiegel wichtig. Viel zu "modern" werden (von Ganz abgesehen) die Rollen gegeben, obwohl hier ein gut Teil der deutschen Schauspiel-Elite vertreten ist. So blieb Krieg, Zerstörung, Hunger, Leid, Angst und Shoah irgendwie "draußen", obwohl reichlich Bomben platzen, Dreck spritzt und Eichinger (kaum sichtbar) ein paar Verwundete rumbrüllen lässt. So braucht man sich auch nicht um das brutale Entmenschen und Morden an anderen Orten zu kümmern. "Wenn nur Hitler nicht gewesen wäre, dann hätten 'wir' den Krieg gewinnen können!"
So entbehrt der Film auch jener echten geschichtlichen Düsternis, die etwa Spielberg mit "Schindlers Liste" so großartig, so gekonnt auf die Leinwand übertrug, und die so sehr dem heutigen Wissen entspricht. "Der Untergang" wird man vielleicht schon bald nur noch als "zeittypisch" betrachten. Nichts weiter als eine eitle Geste?
Mein Fazit: "Der Untergang" kann den Blick auf das so furchtbare Ganze des Nationalsozialismus eher verstellen als erhellen. Zu eng der Blickwinkel auf diese blöde Hitlerfigur. Ich würde Schülern ohne vorhergehenden, klugen und hinreichenden Geschichtsunterricht über Entstehung, Realität, Zeit und Wirkung des "Dritten Reiches" und seiner Protagonisten, über den Zweiten Weltkrieg und Shoah NICHT zuerst ausgerechnet diesen Film empfehlen. Ich will nur zwei Sterne geben - für Bruno Ganz: DASS er mitgemacht hat und WIE er gespielt hat. weiterlesen schließen -
Die letzten 12 Tage des Deutschen Reiches
5- Action: durchschnittlich
- Anspruch: sehr anspruchsvoll
- Romantik: niedrig
- Humor: kein Humor
- Spannung: sehr spannend
- Altersgruppe: ab 12 Jahren
- Meinung bezieht sich auf: DVD-Version
Pro:
Bruno Granz spielt die Rolle des Adolf Hitlers sehr gut, außerdem sind alle Rollen in guten besetzungen
Kontra:
In diesem Film erkennt man nicht genau wie Adolf Hitler wirklich war. Im Film wird er eigentlich ziemlich nett dargestellt!!!
Empfehlung:
Ja
Der Untergang schildert auf spannende und fesselnde Weise die Schluss-phase des 2. Weltkrieges- von der tödlichen Schlacht um Berlin, dem Wahnsinn Hitlers, der bedingungslosen Unterwürfigkeit seiner Gefolgschaft, den letzten beklemmenden Stunden im Führerbunker sowie dem heldenhaften Überlebenskampf der Berliner
Zivilbevölkerung. Nie wurde dieses Thema so authentisch umgesetzt
wie in diesem Meisterwerk mir einem grandiosen Staraufgebot: Bruno Granz (Adolf Hitler)
Alexandra Maria Lara (Traudl Junge)
Heino Ferch (ALbert Speer)
Corinna Harfouch (Magda Goebbels)
TRAUDL JUNGE: Bis zur letzten Stunde
Als 22-Jährige wurde sie 1942 durch "Zufall und Leichtsinn", wie sie selbst sagt, Hitlers letzte Privatsekretärin: Traudl Junge.
In ihren Erinnerungen ist Hitler eine Art freundlicher Ersatzvater, ein gemütlicher Herr mit kauzigen Marotten.
Aus Schuldgefühl und Selbstanklage ist sie erst nach über 50 Jahren in der Lage, ihre Geschichte zu veröffentlichen - dass das ahnungslose Mädchen von damals Tee getrunken hat mit dem schlimmsten Verbrecher, wollte sich Traudl Junge bis zuletzt nicht verzeihen.
"Ich war ein kindisches, dummes Ding" - von dieser Selbstanklage ist ihr Rückblick auf die Zeit zwischen 1942 und dem Ende der Naziherrschaft geprägt.
Nach dem Krieg zeichnete Traudl Junge ihre Erlebnisse an Hitlers Seite auf, doch erst jetzt ist dieses Dokument, das Melissa Müller mit kritischem Blick historisch und biografisch einordnet, als Buch unter dem Titel "Bis zur letzten Stunde" erschienen.
Zu hören und zu sehen ist Traudl Junge noch selbst in einem Film von André Heller und Othmar Schmiderer - wenige Tage, nachdem das Porträt "Im toten Winkel. Hitlers Sekretärin" im Februar auf der 52. Berlinale vorgestellt worden war, starb sie 82-jährig in München.
"Hitler verbietet Blumen in seiner Gegenwart und nach Stalingrad will er bei den Mahlzeiten ausdrücklich mit seinen Sekretärinnen entspannen. - Der ausschließlich aus dem Gespräch mit Traudl Junge bestehende Film bietet auch einen bemerkenswerten Einblick in die Psyche dieses Mannes."
Ich habe einem Regime gedient, dessen eigentliche Energie auf die Menschenausrottung gerichtet war".
Im Nürnberger Prozeß war der einstige Architekt und "Freund" Hitlers einer der wenigen, die sich zu ihrer Mitschuld an den namenlosen Verbrechen des Nationalsozialismus bekannten: Albert Speer, geboren am 19. März 1905 in Mannheim, war 1931 der NSDAP beigetreten und Bewunderer Hitlers geworden.
Er stieg rasch auf, organisierte Weiheveranstaltungen und Reichsparteitage, baute unter anderem die Neue Reichskanzlei (1939) und wurde 1942 Reichsminister für Bewaffnung und Munition. Unter seiner Führung erreichte die deutsche Kriegswirtschaft enorme Produktionszahlen (Höhepunkt 1944) - und das trotz zunehmender massiver Bombenangriffe auf Fabriken und Verkehrswege.
Im März 1945 widersetzte sich Speer der Anordnung Hitlers, mit einer Taktik der "verbrannten Erde" die Alliierten aufzuhalten ("Nero-Befehl"), und konnte so noch manche wichtige Einrichtung retten. Das bewahrte ihn nicht vor schwerer Strafe: 1946 zu 20 Jahren Haft verurteilt, blieb er die volle Zeit im Kriegsverbrechergefängnis Spandau.
Nach seiner Haftentlassung veröffentlichte er ungewöhnlich erfolgreiche Memoirenbände. Er starb am 1. September 1981 in London.
Magda Goebbels (Biografie)
1901 - 1945
Magda Goebbels kommt 1901 in Berlin zur Welt. Ihre Mutter Auguste Behrend ist bei der Niederkunft ein lediges Dienstmädchen in Berlin, aber kurze Zeit später heiratet sie den Vater des Kindes, den Bauunternehmer Oskar Ritschel. Die Ehe hält keine drei Jahre. Ritschel, der zum Zeitpunkt der Scheidung beruflich in Brüssel zu tun hat, überredet seine geschiedene Frau, ihm Magda anzuvertrauen und sorgt dafür, dass sie in ein belgisches Internat kommt. Auguste folgt ihrer Tochter nach Brüssel und vermählt sich dort 1906 mit Richard Friedländer, einem jüdischen Lederfabrikanten aus Deutschland. Um sich zu Beginn des Krieges nicht dem Hass der Belgier gegen die Deutschen auszusetzen, lässt Richard Friedländer sein Vermögen in Brüssel zurück und fährt am 7. August 1914 mit seiner Frau und seiner Stieftochter im "schmutzigen Viehwaggon" nach Berlin, wo er sich dann als Kellner durchschlägt.
Auf dem Gymnasium befreundet sich Magda mit der jüdischen Mitschülerin Lisa Arlosoroff und deren Geschwistern Dora und Victor. Victor Arlosoroff studiert nach dem Abitur Volkswirtschaft in Berlin. Begeistert teilt Magda seine zionistischen Visionen und trägt einen Davidstern als Schmuck am Kleid.
Ebenso fasziniert spricht sie mit ihrem Vater, den sie hin und wieder besucht, über den Buddhismus. Oskar Ritschel bezahlt seiner Tochter nach der Reifeprüfung den Besuch eines exklusiven Pensionats in Goslar. Bei einer ihrer Bahnfahrten von Berlin nach Goslar lernt sie im Februar 1920 einen Witwer kennen, der doppelt so alt ist wie sie: Günther Quandt. Zwei Tage später besucht er sie in ihrem Pensionat. Am 28. Juli, seinem 39. Geburtstag, verloben sie sich, am 4. Januar 1921 feiern sie Hochzeit, und zehn Monate später wird Magda Quandt von einem Sohn entbunden, den sie auf den Namen Harald taufen.
Günther Quandt ist ein nüchtern-pragmatischer Unternehmer, der von frühmorgens bis spätabends seinen Geschäften nachgeht, um ein Wirtschaftsimperium aufzubauen. Magda kümmert sich währenddessen um den Haushalt, das Personal und sechs Kinder: Harald, zwei Stiefkinder und drei Waisen.
Als Günther Quandt von einer Affäre seiner Frau mit einem Studenten erfährt, zwingt er sie, das Haus zu verlassen. Mit kompromittierenden Briefen, die sie aus seinem Schreibtisch stahl, setzt sie den hoch geachteten Industriellen so unter Druck, dass er ihr bei der Scheidung im Sommer 1929 nicht nur das Sorgerecht für Harald überlässt, sondern auch die freie Nutzung seines mecklenburgischen Gutes Severin einräumt und Geld für die Einrichtung einer großbürgerlichen Mietwohnung in Berlin zur Verfügung stellt. Von den monatlichen Unterhaltszahlungen kann sich Magda sogar eine Köchin und ein Kindermädchen leisten.
Aus Langeweile bietet Magda Quandt der Gau-Geschäftsstelle im Jahr darauf ihre Mitarbeit an – und fällt dort Joseph Goebbels auf, der zu diesem Zeitpunkt Gauleiter von Berlin ist.
Am 19. Dezember 1931 werden Joseph Goebbels und Magda Quandt im Wohnzimmer des Dorfschulzen von Friedrichsruhe-Goldenbow in Mecklenburg standesamtlich getraut.
Die beiden haben zusammen sechs Kinder: Helga, Hilde, Hellmuth, Holde, Hedda und Heide. Doch glücklich wird Magda Goebbels in dieser Ehe nicht, denn ihr einflussreicher Mann betrügt sie immer wieder. Anfangs versucht sie, Verständnis für seine erotischen Abenteuer aufzubringen: "Ein so genialer Mensch, der dreimal so intensiv lebt wie andere, kann eben nicht mit dem gewohnten Maßstab bürgerlicher Moral gemessen werden." Erst als er ihr im Sommer 1938 unverblümt gesteht, dass er die berühmte Filmschauspielerin Lida Baarova liebe, beschwert sie sich bei Hitler über das Verhalten ihres Mannes und lässt sich nur mit Mühe überreden, auf eine Scheidung zu verzichten, die einen Skandal ausgelöst hätte.
Am 22. April 1945 zieht Joseph Goebbels mit seiner Familie in den "Führerbunker" unter der zerbombten Reichskanzlei in Berlin. Einen Tag nach dem Suizid Hitlers, am 1. Mai 1945, gibt Magda Goebbels ihren sechs Kindern ein Schlafmittel und vergiftet sie dann in ihren Betten. Kurz nach 22 Uhr steigen Joseph und Magda Goebbels sorgfältig gekleidet die Wendeltreppe hinauf. Sie sprechen kein Wort. Im Freien zerbeißen sie Zyankali-Ampullen, und ein SS-Offizier schießt beiden in den Hinterkopf. Dann werden die Leichen angezündet. weiterlesen schließen -
Die Auferstehung des Dritten Reiches
Pro:
Film, Bild, Ton
Kontra:
Extras hätten ein wenig üppiger ausfallen können
Empfehlung:
Ja
Ich interessiere mich generell sehr für Geschichte. Der Untergang war allein deswegen schon ein Pflichtfilm für mich. Ich habe ihn damals schon im Kino gesehen gehabt, wollte ihn mir jedoch mindestens noch einmal anschauen, bevor ich mich an einen Bericht wage. Am 17. März ist nun endlich die DVD erschienen.
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Inhalt
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Der Untergang beschäftigt sich mit den letzten Tagen von Adolf Hitler und dem 3. Reich.
Der Krieg ist so gut wie verlornen. Die Wehrmachtskompanien sind nur noch versprengte Haufen und rote Armee steht unmittelbar vor der Reichshauptstadt Berlin.
Alle Beweise werden vernichtet und sämtliche Verwaltungsgebäude werden leer geräumt.
Berlin birgt nur noch ein grausames Bild von Zerstörung, Leid und Tod. Alles liegt in Schutt und Asche.
Auf den Straßen kämpfen die letzte Soldaten und Hitlerjungen ums nackte Überleben. Eine Kapitulation ist strengsten untersagt und wird mit dem Tode bestraft. Führerbefehl. Die Zivilbevölkerung versucht sich verzweifelt mit ihrem wenigen Hab und Gut vor den Russen und den Artelleriegeschossen in Sicherheit zu bringen.
Das Hauptszenario des Films spielt sich jedoch im Hitlerbunker ab. Hier versucht Hitler den schon verlorenen Krieg noch zu seinen Gunsten zu wenden. Seine Offiziere wissen um die Hoffnungslosigkeit, trauen sich jedoch nicht ihren Führer über die Lage aufzuklären, unterschlagen Informationen oder unternehmen letzte verzweifelte Anstrengungen Berlin und den Kriegsschauplatz zu verlassen.
Hitler ist nicht mehr Herr der Lage, plant Angriffe mit Kompanien und Verbänden, die nur noch auf der Karte existieren.
Der zweite Erzählstrang verfolgt das Schicksal von Hitlers Sekretärin Traudl Junge. In einer Mischung von kindlicher Naivität und Verblendung, vertraut sie weiterhin auf Hitler und seine Fähigkeiten und will in trotz der gefährlichen Lage nicht im Stich lassen.
Zwei weitere Handlungsstränge folgen einem Arzt der Wehrmacht, Dr. Schenk und einem kleinen Jungen, der Mitglied der Hitlerjugend ist.
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Filmreview
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Kein deutscher Film hat 2004 so viel Aufsehen erregt, wie Oliver Hirschbiegels Der Untergang – Hitler und das Ende des 3. Reichs.
Ein Film, der auch international viel Anerkennung erhielt und sogar für eine Oskarnominierung für den „Besten ausländischen Film“ bekam. Diese Nominierung hat mir gezeigt, dass Amerika und das Ausland diesen Film verstanden haben. Ein Film über ein so kontroverses Thema hätte leicht ein falsches Licht auf Deutschland werfen können.
Es ist gut, dass dieser Film aus Deutschland stammt. Es zeigt, dass wir langsam lernen in vernünftiger Art und Weise mit unserer Vergangenheit umzugehen. Mit einer Vergangenheit, die für viele gar nicht die eigene ist. Ein Großteil der deutschen Bevölkerung hat die Zeit des dritten Reichs nur unbewusst oder überhaupt nicht miterlebt. Schuld- oder Verantwortungsgefühle kann man daher nicht erwarten oder gar verlangen. Der Nationalsozialismus darf keine Erbsünde sein. Dennoch sollte es selbstverständlich sein, dass wir uns mit diesem dunklen Kapitel der deutschen Geschichte auseinandersetzen und daraus lernen.
Viele sind der unzähligen Verfilmung über den Nationalsozialismus schon überdrüssig geworden, so sehr sogar, dass sich der Begriff „Hitlertainment“ herausgebildet hat. Es mag viele Filme geben, die geschichtlichen Hintergründe des Nationalsozialismus, um ihrer Story ein wenig mehr Dramatik und Tragik zu verleihen. Der Untergang ist kein solcher Film. Als Grundlage dienten ihm vor allem zwei Bücher: das gleichnamige Buch von Joachim Fest, der u.a. auch eine der ausführlichsten Hitler Biographien verfasst hat, und „Bis zur letzten Stunde“ von Traudl Junge.
Das nationalsozialistische Regime
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Der Untergang befasst sich nur mit einer verschwindend geringen Zeitspanne des Nationalsozialismus. Mit dem endgültigen Ende dieses erschreckend grausamen Regimes. Die Ursachen, die Ideologie und die Geschichte des Nationalsozialismus und seiner Agitatoren werden, wenn überhaupt, nur in Randbemerkungen erwähnt.
Namen, Ereignisse und Begriffe werden in den Raum geworfen, ohne dass näher auf sie eingegangen wird.
Um diesen Film in seinem vollen Ausmaß verstehen und ihm folgen zu können, ist es unausweichlich sich vorher eine gewisse Vorkenntnis über diese Zeit anzueignen, so fern sie nicht schon vorhanden ist. Man muss sich in seinem Wissen nicht mit einem Historiker messen können, doch sollte man schon etwas breit gefächerte Kenntnisse mitbringen. Der Untergang ist kein Film, den man sich bei einem gemütlichen Videoabend anschaut, nur weil „es ja mal ganz interessant ist“. Man sollte mit einer besonderen Grundhaltung an diesen Film gehen. Er soll nicht zur Geschichtsstunde ausarten, man sollte ihn aber als eine Art von Dokumentation und nicht als Unterhaltungsfilm betrachten.
Ohne irgendjemanden oder irgendetwas zu rechtfertigen oder gar zu verteidigen: Man kann Hitler und den Nationalsozialismus nicht einfach als das abgrundtief Böse bezeichnen. Da macht man es sich ein bisschen zu einfach.
Selbst Adolf Hitler ist nicht böse auf die Welt gekommen, er selbst hat sich auch nie als einen bösen Menschen gesehen. Er wurde viel mehr von der chaotischen und unsicher Zeit und den teils sehr destruktiven Gedankenströmen geprägt, in denen er aufwuchs und lebte. Er ist ein Produkt seiner Zeit, nicht mehr und nicht weniger. Selbst diese (ver)führerischere und charismatische Wirkung, mit der er in seinen Reden die Volksmassen in seinen Bann zu ziehen vermochte, wurde ihm nicht in die Wiege gelegt. Zu seinen politischen Anfängen war er nicht viel mehr als eine Dilettant und Stümper. Erst durch harte Arbeit und unendliches Herumprobieren hat er letztendlich seine Anziehungskraft erreicht.
Auch wäre es viel zu einfach, Hitler die alleinige Schuld und Verantwortung zu zuschreiben. Da schmückt man ihn mit anderer Leute „Lorbeeren“. Ohne die Unterstützung von Männern, wie Goebbels, Speer oder Himmler wäre es ihm nie möglich gewesen so ein Reich aufzubauen, geschweige den zuführen. Sie waren mindestens genauso fanatisch und grausam, wenn nicht sogar schlimmer. Die gnadenlose und bis ins kleinste Detail durchorganisierte Judenvernichtung war zum größten Teil Himmlers Werk, um nur eines von vielen Beispielen zu nennen.
Von Menschen und Mördern
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Es ist mir Sicherheit stets eine gefährliche Gradwanderung ein solches Thema zu verfilmen.
Der Untergang ist kein Film, der versucht das NS-Regime zu rechtfertigen oder Mitleid gegenüber den Nationalsozialisten zu wecken. Eine große und schwere Aufgabe. Dieser Film zeigt Menschen und Soldaten, Nationalsozialisten und Väter, die im wahrsten Sinne des Wortes vor den Trümmern ihrer Ideologie und ihrer Überzeugung stehen, die um ihr Ende wissen und noch mit letzter nur allzu menschlicher Verzweiflung an ihrem Leben und ihren Werten festklammern. Hin und her gerissen zwischen Treue und besserem Wissen. Da fällt es schwer, sein Mitleid zu verweigern. Ruft man sich jedoch die Taten und Grausamkeiten dieser Männer wieder vor Augen, verwandelt sich dieses Mitleid schlagartig in Gleichgültigkeit, ja teilweise sogar Schadenfreude.
„Charaktere“ werden in Der Untergang nicht eingeführt, sie betreten die Leinwand einfach. Aus diesem Grunde halte ich Vorkenntnis zu den einzelnen Personen für sehr, sehr wichtig. Sicher ist es möglich, sich in einem gewissen Rahmen ein Bild zu machen. Dieses kann aber nur sehr vage und begrenzt sein.
Ich habe großen Respekt vor den Schauspielern und Schauspielerinnen, die es gewagt haben, in die Rollen der Nationalsozialisten und Wehrmachtsangehörigen zu schlüpfen. Solch eine Rolle ist eine schwere Bürde. Ich für meinen Teil bezweifle, dass ich es fertig gebracht hätte einem derartigen Menschen, sei es auch nur für die Leinwand, noch einmal „Leben einzuhauchen“. Es gehört eine große moralische Überwindung und Verantwortung dazu, denen nicht jeder gewachsen ist.
Als Schauspieler wird von einem verlangt, dass man sich in eine Rolle hineinversetzt, im besten Falle sogar mit ihr identifiziert. Unmöglich bei einer solchen Rolle. Wie Ulrich Noethen in einem Interview sagte, kann es hier nur der Versuch einer Annäherung an den Charakter sein, nicht mehr. Ein Verstehen und Nachvollziehen kann und wird es nicht geben. Zu verschiedenen sind die gesellschaftlichen Hintergründe und Gedankenmuster.
Bruno Ganz’ Darstellung des Adolf Hitler ist zugleich beeindruckend und erschreckend. Er sieht aus wie Hitler, er redet wie Hitler, man könnte fast sagen, er ist Hitler. Ganz war selbst verblüffet wie groß die Ähnlichkeit doch ist. Einen besseren Darsteller hätte man meines Erachtens nicht finden können, nicht nur was das Aussehen anbelangt. Diese Intensität und Glaubwürdigkeit, die er seine Rolle steckt, verleihen dem Film einen unglaublichen Realismus. Auch diese Ambivalenz Hitlers kommt sehr deutlich zum Ausdruck. Auf der einen Seite, ist er der verständnisvolle, nette, ja fast schon sympathische kleine Mann, der ein großes Herz für Tiere hat. Andererseits ist er der fanatische Rassist, der ohne Rücksicht und Gnade einen 2. Weltkrieg entfesselt und ganze Völker, sein eigenes mit eingeschlossen, in Leid und Verderben gestürzt hat.
Der Wahnsinn, der ihn dabei getrieben hat, wird in diesem Film besonders gut dargestellt. Vollkommen realitätsfremd und jeglicher militär-strategischen Grundlage entbehrend, führt Hitler seinen Krieg. Seine Kompanien verschiebt er über die Landkarte als würde er Schach spielen. Selbst für sein eigenes Volk hat er keine Gnade übrig. Sein Schicksal ist ihm dabei vollkommen gleichgültig. Ob es nun die Zivilbevölkerung ist, die in den Bombenhagel umkommt oder die Soldaten, die wie menschliches Material an der Front verheizt werden, „das deutsche Volk habe sein Schicksal selbst gewählt.“ (Zitat aus dem Film) Anstatt die Schuld bei sich zu Suchen, wälzt er sie auf sein Volk ab, dass sich als schwächere herausgestellt und demnach seinen Untergang verdient habe.
Das mein ein ideologisches Prinzip derart konsequent und kompromisslos verfolgen kann, ist heute einfach nicht mehr nachzuvollziehen.
Ebenso wenig, die Tatsache, dass das deutsche Volk ein solches Regime unterstützt und gefördert hat.
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DVD
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Wie der Name Premium Edition vielleicht vermuten lässt, werden die zwei schmucken Silberlinge in einer edlen DVD-Box geliefert. Diese sind vergleichbar mit den Herr der Ringe Special Extended Edition Boxen. Ein fester Pappschuber bildet den äußeren Rahmen. Innen befindet sich eine aufklappbare Pappbox. Diese enthält neben den beiden DVDs auch ein schönes 6-seitiges Booklet, in dem kurze Informationen zu der Crew und den Darstellern und ein Kommentar von dem Historiker Joachim Fest nachzulesen sind
Es gibt eine Film- und eine Bonus-DVD.
Bildqualität
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Wie von einer Premium Edition zu erwarten, ist das Bild ausgezeichnet. Obwohl die Farben im Film eher dunkel und grau gehalten wurden, zeichnen sie sich durch einen hervorragenden Kontrast aus. Das Bild ist scharf und kristallklar. Bildverschmutzungen, wie Flimmern oder Kästchenbildung, habe ich nicht bemerken können.
Tonqualität
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Der Ton ist mindestens genauso gut wie das Bild. Abgemischt in dts bzw. Dolby Digital 5.1, kann man sich auf ein Hörvergnügen der Extraklasse freuen.
Extras
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Dafür, dass es sich bei dieser DVD um eine Premium Edition handelt, sind die Extras ein wenig enttäuschend. Besser gesagt, die Masse der Extras ist etwas dürftig. Die Bonus-DVD enthält insgesamt ca. 180 Minuten zusätzliches Material, ist somit also länger als der Film. Dennoch hätte ich mir mehr versprochen.
„Hitlers letzte Tage“ – Making Of (ca. 58 Min.)
„Hitlers letzte Tage“ ist ein sehr gelungenes Making Of, das auch auf die Hintergründe und den Nationalsozialismus eingeht.
Melissa Müller spricht über Traudl Junge (ca. 8 Min.)
Der Bunker – ein virtueller Rundgang (ca. 13 Min.)
Interviews (ca. 47 Min.)
Dreharbeiten zu Der Untergang (ca. 50 Min.)
Sprachen & Untertitel
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Die Premium Edition enthält nur zwei deutsche Fassungen (dts 5.1 & Dolby Digital 5.1), was bei einem deutschen Film nicht sehr verwunderlich. Selbst die amerikanische Kinofassung von Der Untergang ist nicht übersetzt, sondern lediglich mit Untertitel versehen worden.
Für mich bis dato unbekannt, war die „Hörfilmfassung für Blinde und Sehbehinderte“. In diese habe ich aus Neugierde einmal hereingeschaut. In dieser Fassung hört man im Hintergrund einen Erzähler, der zwischen den Dialogen die Szenerie und Vorgänge so beschreibt, dass man sich ein recht gutes Bild davon machen kann. Eine wirklich toll Idee, da es so auch Blinden ermöglicht wird diesen Film „zu sehen“.
Für Hörgeschädigte gibt es die etwas weiterverbreiteten Untertitel in deutscher Sprache. Ansonsten gibt es nur noch englische Untertitel.
Preis
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Der Preis für diese prachtvolle DVD-Box liegt bei akzeptablen 19,99 Euro. Das ist der Preis den ich bei Erscheinen der DVD bei Amazon bezahlt habe. Ich trauere keinem einzigen Cent nach.
Auch wenn die Extras, etwas sparsam ausgefallen sind, bleiben sie immer noch sehr interessant und sehenswert. Da die 1er-Disc-Edition bei Amazon 17,99 Euro gekostet, bestand eigentlich kein Zweifel daran, welche der beiden Fassungen ich mir kaufen würde. Bei Media Markt gibt es die einfachere Fassung schon für 14,99 Euro. Der Film ist bei beiden DVD ein und derselbe Film. Es gibt keine erweiterten Szenen. Ich empfehle trotz kleiner Schwächen die Premium Edition. Aber das muss jeder letzten Endes ja selbst entscheiden.
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Wenn’s interessiert – weitere Filminfos
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Darsteller
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Bruno Ganz .... Adolf Hitler
Alexandra Maria Lara .... Traudl Junge
Corinna Harfouch .... Magda Goebbels
Ulrich Matthes .... Joseph Goebbels
Juliane Köhler .... Eva Braun
Heino Ferch .... Albert Speer
Christian Berkel .... Prof. Dr. Ernst-Günter Schenck
Matthias Habich .... Prof. Dr. Werner Haase
Thomas Kretschmann .... SS-Gruppenführer Hermann Fegelein
Michael Mendl .... General der Artillerie Helmuth Weidling
André Hennicke .... SS-Brigadeführer Wilhelm Mohnke
Ulrich Noethen .... Reichsführer SS Heinrich Himmler
Birgit Minichmayr .... Gerda Christian
Rolf Kanies .... General der Infanterie Hans Krebs
Justus von Dohnanyi .... General der Infanterie Wilhelm Burgdorf
Dieter Mann .... Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel
Christian Redl .... Generaloberst Alfred Jodl
Götz Otto .... Adjutant, SS-Hauptsturmführer Otto Günsche
Thomas Limpinsel .... Heinz Linge, Kammerdiener
Thomas Thieme .... Martin Bormann
Gerald Alexander Held .... Walter Hewel
Donevan Gunia .... Peter Kranz
Bettina Redlich .... Constanze Manziarly
Heinrich Schmieder .... Rochus Misch
Anna Thalbach .... Hanna Reitsch
Dietrich Hollinderbäumer .... Generalfeldmarschall Robert Ritter von Greim
Ulrike Krumbiegel .... Dorothee Kranz
Karl Kranzkowski .... Wilhelm Kranz
Thorsten Krohn .... Leibarzt Dr. Ludwig Stumpfegger
Jürgen Tonkel .... SS-Sturmbannführer Erich Kempka
Devid Striesow .... Feldwebel Tornow
Fabian Busch .... Obersturmbannführer Stehr
Christian Hoening .... SS-Reichsarzt Dr. Ernst-Robert Grawitz
Aleksandr Slastin .... General Wassili I. Tschuikow
Aline Sokar .... Helga Goebbels
Amelie Menges .... Heide Goebbels
Charlotte Stoiber .... Hilde Goebbels
Gregory Borlein .... Helmut Goebbels
Julia Bauer .... Hedda Goebbels
Laura Borlein .... Holde Goebbels
Allgemeines
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Regisseur: Oliver Hirschbiegel
Laufzeit: ca. 156 min.
Herstellungsland: Deutschland, Italien, Österreich
FSK: ab 12 weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Der Untergang Premium Edition, 2 DVDs
Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Nach dem nunmehr dritten Kinobesuch möchte ich auch gerne einige Eindrücke zum Besten geben und diesen Film rezensieren:
"Der Untergang", dessen Regisseur Oliver Hirschbiegel im wahrsten Sinne des Wortes untergegangen ist - alles redet nur über Eichinger und Bruno Ganz, - ist ein in höchstem Maße beeindruckender Film. Er enthält Szenen, die - völlig ohne Worte -unglaublich dicht dargestellt und sehr bewegend sind.
Die gewaltige Bunkeranlage mit ihrem Tunnelsystem bietet viel Atmosphäre, während in den Außenszenen der Häuserkampf von Berlin tobt. Doch Kampfszenen sind auf ein Minimum zurückgefahren, wichtigster Bestandteil des Films sind die unglaublichen schauspielerischen Leistungen; zwar wird Bruno Ganz es womöglich mit einer Oscarnominierung schwer haben, aber verdient hätte es diese Leistung auf jeden Fall!! Er zeigt Hitler als Menschen, ja, aber dieser Mensch bleibt einem unentwegt fremd: Das dramatische Verlusterlebnis, das es immer beim Tod von Hauptfiguren gibt, setzt in seinem Fall nicht ein! Und dennoch spielt Ganz sich in Hitlers cholerischen Wutausbrüchen wortwörtlich die Seele aus dem Leib.
Daneben spielt die 25-jährige Alexandra Maria Lara einen entscheidenden Part, nämlich Traudl Hums (die spätere Traudl Junge), Hitlers Sekretärin: Durch ihre Augen nehmen wir ihre Sorgen, die Wirren, die letzte Hoffnung, die Faszination Hitlers, aber auch ihren Überlebenswillen wahr. Corinna Harfouch in der Rolle der Magda Goebbels spielt sensationell; sie redet nur wenige Worte, vermittelt aber eine eisige erhabene Kälte, eine ganz beeindruckende Präsenz vor der Kamera. Es ist allerdings fast schon unfair, nur diese Rollen hervorzuheben - alle, wirklich alle spielen ausgesprochen gut und eindringlich; ein in jeder Hinsicht erstklassiges Ensemble!!!!
Der Film selbst basiert auf Joachim Fests Buch "der Untergang", das die letzten Tage des Regimes beschriebt, sowie Traudl Junges Lebensbericht "Bis zur letzten Stunde". Allerdings hat Bernd Eichinger ein fantastisches Drehbuch daraus gemacht und mit Hirschbiegel einen Regisseur verpflichtet, der ein gutes Gefühl für dunkele "Kelleratmosphäre" hat, was er in "das Experiment" bewiesen hatte.
Die in einigen Fällen nicht allzu positive Kritik an diesem Film erscheint völlig unverständlich, man fragt sich, ob diese Stimmen den Film tatsächlich in voller Länge gesehen hatten, ich möchte es bezweifeln. Der grausame Nihilismus der feigen Naziführung ist allerbestens dargestellt. Die Schauspieler füllen die Rollen mit Leben, sie werden dennoch nicht greifbar und bleiben einem in ihrer Grausamkeit (Hitler), in ihrer Kälte (Magda Goebbels), in ihrem Wahn (Joseph Goebbels) und in ihrer Verblendung (Eva Braun) doch sehr fremd. Trotz aller unermesslicher Schandtaten waren dies Menschen und man darf der Geschichtsaufarbeitung Eichingers dankbar sein, dass ihm ein Maß an Psychologie gelungen ist und der Film in kein Schwarzweißgemälde verfällt.
Endlich mal wieder ein wirklich hervorragender DEUTSCHER Film, endlich ein Beitrag aus diesem Land zu seiner eigenen Geschichte, der in guten Einblick in die Führungsriege erlaubt. Es ist schön zu wissen, dass auch in Deutschland noch große Filme gemacht werden können. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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mr_omniscient, 17.03.2005, 23:52 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Hallo :) Ich werd mir diese DVD ebenfalls in den nächsten Tagen kaufen. Sowas muss ich in meiner DVD-Sammlung haben LG /\/\rOmniscient
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EIN DÜSTERES THEMA GEFÜHLVOLL AUFGEARBEITET
5- Action: viel
- Anspruch: sehr anspruchsvoll
- Romantik: sehr niedrig
- Humor: wenig humorvoll
- Spannung: durchschnittlich
- Altersgruppe: ab 12 Jahren
- Meinung bezieht sich auf: Kino-Version
Pro:
fantastische Umsetzung eines geschichtlichen Ereignisses
Kontra:
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Empfehlung:
Ja
“Die neuere Geschichte kennt nichts, was den Ereignissen des Frühjahrs 1945 vergleichbar wäre. Was damals erlebt und erlitten wurde, waren nicht nur die unvermeidlichen Schrecken einer Niederlage. Der Untergang Berlins ist historisch nur mit dem Ende Karthagos zu vergleichen. Es war weit mehr als das Wahrnehmbare: die Toten, die Trümmerberge und die Verwüstungsspuren über den Kontinent hinaus. Womöglich eine Welt. Wie bei den wirklichen Untergängen stets mehr verloren geht als das, was allen sichtbar vor Augen liegt.“
Mit dieser Einleitung aus dem Buch „der Untergang. Hitler und das Ende des Dritten Reichs“ von Joachim Fest, welches die Grundlage für diesen historischen Film bildete, möchte ich meinen Meinungsbericht beginnen.
EINLEITUNG
Der Untergang von Bernd Eichinger (Drehbuchautor und Produzent) und Oliver Hirschbiegel (Regie) ist der erste deutsche Spielfilm, in dem Adolf Hitler als Person eine Rolle spielt. Er beruht auf dem gleichnamigen Buch des Historikers Joachim Fest, das dieser selbst als historische Skizze bezeichnet, und den Erinnerungen Bis zur letzten Stunde von Hitlers Sekretärin Traudl Junge, welche in diesem Film von Alexandra Maria Lara verkörpert wird.
Es ist wahrlich eines der düstersten Teile deutscher Geschichte und noch heute leben wir –und damit meine ich nicht nur in Deutschland sondern auf vielen Teilen der Welt- mit den Folgen dieser Schreckensherrschaft und Massenverblendung. Die schrecklichen Ausmaße dieser massenmörderischen Diktatur, welche sich heute anonym hinter Begriffen wie „Nationalsozialismus“ verbirgt sind jedem, der nicht blind an den Geschichtsbüchern vorbeiläuft hinreichen bekannt. Wie aber war es damals wirklich?
Wie konnte sich eine solche Unmenschlichkeit über diese 12 Jahre entwickeln und dann in nur wenigen Tagen zerbrechen. Welche Schicksale verbergen sich hinter diesem Begriff „Untergang“ all dies sind brennende Fragen, die sich in der Seele eines jeden Menschen anhaften…
Ich selbst stand diesem Thema immer offen gegenüber, da es auch mein leben beeinflusste, so hätten sich beispielsweise meine Eltern niemals kennen gelernt, wenn die deutsche Teilung als Folge dessen was uns heute mehr oder weniger mystisch als 2. Weltkrieg in Erinnerung ist. Aber vorstellen konnte ich es mir nie, weil ich in der glücklichen Lage bin, dass mir diese schrecklichen Ereignisse nie am eigenen Leib widerfahren sind. Ein weiterer Grund weshalb dieser Film meine Sichtweise stark verändert hat. Nun dass es falsch und unmenschlich ist, wenn Menschen Kriege führen war mir immer klar. Aber durch diese Hautnahe Konfrontation mit Bomben, Trümmern, Elend, Not, Hilflosigkeit und das Ende aller Hoffnung hat mich zutiefst bewegt. Erst durch diesen Film und die Tatsache, dass selbst eine Stadt wie Berlin ein Trümmerfeld war – ist mir das wahre Ausmaß dieser Ereignisse bewusst geworden. Als persönliche Anmerkung möchte ich hinzufügen, dass ich noch 10 Minuten nach Ende des Films, wie gefesselt im Kinosaal saß und mir nur immer wieder durch den Kopf gegangen ist „Wie konnte sich ein ganzes Volk so sehr demoralisieren lassen? – Wie konnte sich so etwas in einer zivilisierten Welt nur zutragen“ Diese Fragen gekoppelt mit der Tatsache, dass jeden Tag irgendwo auf der Welt Kriege geführt werden, Kindersoldaten ihr junges, hoffnungsvolles Leben opfern um den Grundsatz des Krieges zu erfüllen: „JUNGE MÄNNER STERBEN – ALTE MÄNNER REDEN“ hat mich mehr als nur zum nachdenken angeregt… diese Fragen rufen so viele weitere Fragen in mir wach…
Nun nach dieser persönlichen Einschätzung möchte ich mit meiner eigentlichen Beschreibung beginnen:
DIE DARSTELLER UND DIE UMSETZUNG
Für die Realisierung dieses historischen Dramas wurde wirklich das Beste aufgefahren was die deutsche Bühne zu bieten hat. Ein beispielsweise mehr als überzeugender BRUNO GANZ als Adolf Hitler (ich hätte nie geglaubt, dass es einem Menschen möglich ist diesen Charakter so darzustellen – eine Glanzleistung, atemberaubende Gesichtsausdrücke und dieses heruntergekommene, kranke, alte Gesicht – Bruno Ganz ist nicht zuletzt wegen dieser fast schon fanatischen Figur einer der größten Film- und Bühnenschauspieler die es in Deutschland zu finden gibt), HEINO FERCH als Albert Speer, ULRICH MATTHES als Joseph Goebbels, JULIANE KÖHLER als Hitlers Lebensgefährtin Eva Braun überzeugten ebenso wie in weiteren Rollen, der unvergleichliche Michael Mendl, Götz Otto und eine ungewohnt gefühlsstarke Alexandra Maria Lara. Und nicht nur diese Namen bürgen für eine grandiose Umsetzung dieser Geschichte. Der Untergang ist ein kulturelles Meisterwerk, wie es meiner Meinung nach kein Zweites gibt. Ich habe noch nie erlebt, dass eine historische Verfilmung so gefühlvoll und realistisch umgesetzt wurde… man glaubt sich in die letzten Tage des Aprils 1945 zurückversetzt. Und erlebt sozusagen „LIVE“ mit, wie ein Mann, dessen Schicksal eigentlich schon besiegelt ist ein ganzes Volk Tag für Tag der bestialischen Zerstörungswut des Krieges aussetzt nur um sein Leben um ein paar weitere Tage zu verlängern um dann schlussendlich die unehrenhafteste aller Wahlen zu treffen, den Selbstmord an Stelle einer Kapitulation, die vielen tausend Deutschen das Leben hätte retten können. Die Originalschauplätze wurden originalgetreu nachgebildet, so dass man sich dem Eindruck nicht erwehren kann, dass man sich im Berlin um Kriegsende befindet. Die 1938 errichtete Neue Reichskanzlei zu Berlin, der Führerbunker mit den angrenzenden Bunkeranlagen für die Fahrbereitschaft und die Luftschutzräume, in denen die Ärzte Schenk und Haase operierten. Dieser besonders große Aufwand an Set-Gestaltung und die Hochglanzbesetzung machen den UNTERGANG zu einem dokumentarischen Kinoerlebnis ohne Gleichen.
DIE GESCHICHTE
Die Geschichte des Untergangs beginnt im November 1942, die unbedarfte, damals gerade 22-jährige Traudl Junge stolpert durch einen Wald zur Bunkeranlage „Wolfschanze“ um sich in einem Probediktat als neue Privatsekretärin des Führers zu „bewerben“. Diese junge Frau träumte davon Tänzerin zu werden und wurde mehr aus Zufall als aus Überzeugung Hitlers Privatsekretärin und zweieinhalb Jahre später Zeugin der dramatischen Ereignisse im Führerbunker unter der Neuen
Reichskanzlei zu Berlin.
Hitler war im Januar 1945 in Berlin eingetroffen und musste bald unter den Fliegerangriffen sein Hauptquartier im Führerbunker unter der Neuen Reichskanzlei beziehen – und hier beginnt der UNTERGANG des Dritten Reichs. In den nun folgenden 150 Minuten ist jeder Kinobesucher ein Zeitzeuge des Niedergangs eines Staates, einer gesamten Weltanschauung und nicht zu letzt der vieler Menschen im ganz Besonderen der Untergang des Adolf Hitler.
Hin und her gerissen zwischen Bunkeranlage, stimmungsvollen Feiern in der (noch nicht zerstörten) Reichskanzlei, dem zertrümmerten Zentrum von Berlin, erfährt man in diesem Film die vollkommene Brutalität und Unmenschlichkeit, die im Allgemeinen der Krieg und im Besonderen Hitler im Umgang mit seinem Volk, seinen Offizieren und „Verrätern“ an den Tag legt.
Der Untergang erzählt an hand von einer Vielzahl persönlicher Schicksale die Geschichte des Endes von diesem 2. Weltkrieg. Hitler, der sich standhaft weigert zu kapitulieren, obwohl längst Alles verloren ist, verbreitet Durchhalteparolen, glaubt bis kurz vor Ende seines Lebens an den Endsieg. Obwohl Berlin schon nahezu gefallen ist lässt der selbsternannte „größte Feldherr aller Zeiten“ weiterkämpfen. Die letzten Tage im Führerbunker könnten tragischer gar nicht sein, so vergiftet beispielsweise Magda Goebbels Ihre 5 Kinder, Adolf Hitler verabreicht seinem Hund eine tödliche Giftkapsel.
Zum Ende, bittet Hitler seinen Fahrer 200 Liter Benzin zu organisieren um seine Leiche und die von Eva Braun vor dem Bunkereingang zu verbrennen. Somit will Hitler dem Schicksal entgehen ausgestellt zu werden. Aber nicht nur Hitler und Eva Braun wählen den Freitod. Aus Ideologie und Führertreue wählen selbst Diplomaten, die einer Strafe durch die alliierten Kräfte entgehen konnten den Tod.
In diesem Film erlebt man hautnah, wie eng diese Menschen mit diesem massenmörderischen System verbunden waren und welche persönlichen Schicksale sich in Berlin zutrugen. Ich möchte nicht zu viel vorwegnehmen aber dieser Film zeigt die Geschichte auf eine Art wie sie kein Geschichtsbuch erzählen könnte.
“DER UNTERGANG“ ist ein sehr gelungener Drama- Dokumentarfilm, in dem die Geschichte des Kriegsendes, trotz seiner Grausamkeit gefühlvoll und sensibel erzählt wird.
EIN ECHTES MUSS FÜR GESCHICHTSFREUNDE…
FAKTEN:
Produktion: Deutschland, 2004
Kinostart (Deutschland): 16.09.2004
Deutschland (FSK): Freigegeben ab 12 Jahren
Genre: Drama
Länge: 155 Minuten
MEIN FAZIT
Ich hoffe es wird mir aufgrund meines geringen Alters verziehen. Aber „der Untergang“ ist für mich eines der größten Kunstwerke die es je gab. Selbst wenn man für einen Moment die Tatsache verdrängt, dass es sich hierbei um eine authentische Wiedergabe eines der dunkelsten Kapitel unseres „Vaterlandes“ handelt, bleibt die Klasse der Darsteller, das Genie der Regie, beispielsweise als die Kamera nach der Aussage von Eva Braun, als die Bomben wieder auf Berlin einhageln „Dann gehen wir halt wieder runter.“ Direkt auf den WIRKLICHEN Krieg, flüchtende Familien dreht. Um den weiten Graben zwischen realem Krieg und der Scheinwelt von „Endsieg“ und „Herrenrasse“ einzufangen.
Ein mehr als sehenswerter Film, der jeder Generation mal ohne all diese Tabus und dennoch sehr gefühlvoll vor Augen hält, dass an einem Krieg nichts ehrenvolles ist, dass es nicht bedeutet stark zu sein, wenn Männer, Kinder und Frauen sterben – dass es nichts mit Stolz zu tun hat, wenn Familien zerbrechen oder kleine Kinder mit Granatwerfern bewaffnet Brücken verteidigen. Zu den vielen Dingen, die man durch diesem Film begreift zählt, dass Krieg etwas entsetzliches ist, dass sich so etwas niemals wieder ereignen darf und vor allem dass Adolf Hitler mit seinem Selbstmord nur bewiesen hat, dass er weder Größe noch Ehre besaß. Denn wahre Größe zeigt sich in Anerkennung einer Niederlage, im Einsatz für andere Menschen…ein Selbstmord ist und bleibt eine Flicht und in diesem Fall die leichteste Alternative.
Unbedingt anschauen, der Untergang erzählt in nie da gewesener Form die Geschichte vom Ende einer Schreckensherrschaft und lässt einen Blick auf Adolf Hitler zu, wie er noch nie da gewesen war. Er macht begreiflich welche unheimlich schlimmen Folgen diese 12 Jahre „tausendjähriges Reich“ hatten und welche schwerwiegenden Einschnitte in menschliche Schicksale dieser eine ganz offensichtlich geisteskranke Mann und seine ideologischen Lebenslügen hatte.
ZUSATZ:
Ich möchte anfügen, dass es mir sehr schwer gefallen ist meine Eindrücke über diesen Film zum Ausdruck zu bringen ich hoffe dennoch ich konnte zur Information beitragen.
Aus meiner Sicht ist dieser Film mehr als empfehlenswert, ich würde fast soweit gehen dass er aus geschichtlicher Sicht eine dokumentarische Natur hat und zum „Pflichtkulturgut“ zählt. Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit! Euer ..:del0:..
Zum Abschluss noch ein passendes Zitat:
“Wir alle, ob schuldig oder nicht, ob alt oder jung, müssen die Vergangenheit annehmen. Wir alle sind von ihren Folgen betroffen und für sie in Haftung genommen. Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart. (...)
Die Jungen sind nicht verantwortlich für das, was damals geschah. Aber sie sind verantwortlich für das, was in der Geschichte daraus wird.“
(Richard von Weizsäcker) weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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moddy, 19.04.2005, 18:41 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Guter Bericht , gefällt mir insgesamt sehr gut und ist auch optisch gut strukturiert . Ich schau wieder mal rein :) Gruß Moddy
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Bruno Ganz !!!!
5- Action: viel
- Anspruch: sehr anspruchsvoll
- Romantik: niedrig
- Humor: kein Humor
- Spannung: langweilig
- Altersgruppe: keine Angabe
- Meinung bezieht sich auf: Kino-Version
Pro:
Schauspielerische Leistung
Kontra:
Nichts
Empfehlung:
Ja
Ich habe nicht zufällig den Namen eines der Hauptdarsteller als Titel gewählt.
Denn vor allem Bruno Ganz in der Rolle von Adolf Hitler ist es, der den Film zum Ereignis werden lässt.
Grundsätzlich ist DER UNTERGANG ein Stück äußerst solider Filmarbeit. Die Gegenüberstellung des in Trümmern und Chaos versinkenden Berlin im Frühjahr 1945 wird sehr gekonnt mit dem Endspiel im Führerbunker verbunden.
Die Schlichtheit der Kameraarbeit ließ mich anfangs an TV-Film-Stil denken, doch ich denke, es ist mehr dahinter: Nämlich ein bewusster Verzicht auf oberflächliche Effekte wie spektakuläre Kranfahrten, schiefe Perspektiven und dergleichen mehr.
Die grassierende Werbefilmästhetik hätte diesem Nazi-Endzeit-Szenario den Garaus bereitet, es wäre dann so fragwürdig geworden wie die technisch einfallsreichen, aber politisch dummen Filme von Leni Riefenstahl. Dass Regisseur Hirschbiegel so zurückhaltend bleibt, vermerkt man mit Wohlgefallen (andererseits wäre es doch interessanter gewesen, jemanden wie Tom Tykwer oder Michael Haneke dafür zu gewinnen).
Der Film dauert erst ein paar Minuten, da geht eine Tür auf und Adolf Hitler kommt herein. Ohne visuelles Brimborium a la TV-Historiker Guido Knopp, ohne jene dramatische oder bedrohliche Musik, wie sie wohl Hollywood aufgeboten hätte. Zum Glück.
Der Film kommt ohne die peinlich-lästige, typisch deutsche Befassung mit der "deutschen Schuld" aus. Hier wird nichts psychologisiert oder dramatisiert, es gibt keine klebrige Sentimentalität, wie Spielberg sie regelmäßig auffahren lässt. Vieles bleibt rätselhaft:
Warum so viele Deutsche bis zum Schluss Hitler schalten und walten lassen, warum sie sich an einen idiotischen Eid auf den Führer gebunden fühlen, warum noch im zerfallenden Berlin eine tödliche Hetzjagd auf Deserteure und Verweigerer veranstaltet wird (ganz kurz nur zeigt Hirschbiegel die Fratze eines unermüdlichen Hitler-Schergen).
Wir können heute diese Verhaltensweisen nicht mehr verstehen. Aber offenbar können Menschen so sein. Und diese Schrecklichkeiten und Unsinnigkeiten tun.
DER UNTERGANG streicht heraus, war in allen Kriegen zu besichtigen ist: Die normalen, kleinen Leute leiden und sterben, während eine abgehobende Gruppe bis zum Ende feiert, Rotwein trinkt und sich beklagt, wenn andere nicht bereitwillig ihr Leben hergeben wollen. Eine NSDAP-Partei-Clique, die sich ein Land unter den Nagel gerissen hat, und es schamlos ausbeutet.
Die schauspielerischen Leistungen zählen zum Besten, was im deutschen Film derzeit möglich ist. Zum Glück keine Fernseh-geeichten Dutzendgesichter, sondern prägnante Darsteller wie Heino Ferch, Alexandra Maria Lara oder Michael Mendl. Ganz großartig Juliane Köhler als naiv-schwärmerische Eva Braun.
Und Hitler?
Bruno Ganz sieht dem historischen Vorbild gelegentlich täuschend ähnlich, dann wieder entfernt er sich davon. Keine peinliche Imitation findet hier statt. Sondern es ereignet sich die Interpretation eines großen Akteurs. Und das Bild von Ganz schiebt sich über jenes des authentischen Hitler, verdrängt es, erdrückt es. Ganz' Wutanfälle etwa wirken stellenweise so, als würde der "Führer" an sich selbst ersticken - an seiner eigenen Widerwärtigkeit.
Ganz stellt den Psychopathen Hitler aus, der mit längst verschwundenen Armeen den Endsieg plant. Und dann wieder ist dieser Film-Hitler dermaßen sympathisch, menschlich nahe, man möchte ihn fast bemitleiden. Dadurch zeichnet Ganz den - historisch belegten - Charmeur Hitler, der so viele Frauen, von Winifred Wagner über Riefenstahl bis zur Klavierfabrikanten-Gattin Bechstein - fasziniert hat.
Und er vermittelt die Verführbarkeit durch das Böse. Er versetzt die Zuschauer in einen Zwiespalt, der nicht aufgelöst wird. Schließlich wirkt Ganz' Hitler stellenweise so klein, so unwichtig, so mickrig. Da ist die Banalität des Bösen, von der Hannah Arendt schrieb. Man denkt an Saddam Hussein und andere Diktatoren: Ohne ihren Terrorapparat sind sie nur kleine Spießer.
Strikte Empfehlung. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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falke, 30.04.2005, 02:12 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
und einem bewußt machen kann, wie schnell sich ein Volk blenden lassen kann. Schöner Bericht! Gruß,Falke
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Wie man Fanatismus zeigen kann...
21.10.2004, 01:02 Uhr von
Aphrodite73
Ich bin auch in anderen Meinungsforen unterwegs. Wer also meint das ihm meine Berichte bekannt vo...5- Action: wenig
- Anspruch: sehr anspruchsvoll
- Romantik: sehr niedrig
- Humor: kein Humor
- Spannung: sehr spannend
- Altersgruppe: ab 12 Jahren
- Meinung bezieht sich auf: Kino-Version
Pro:
gute darstellerische Leistungen
Kontra:
manches nicht 100% wiedergegeben
Empfehlung:
Ja
Liebe Ciao-Leser,
letzte Woche habe ich mir mal Kino gegönnt. Die Kinder waren bei Oma und mein Freund wollte unbedingt zum Fussball, also habe ich den Kinoplaner durchgesehen und mich für „Der Untergang“ entschieden.
Der Film von Bernd Eichinger wurde ja im Vorfeld sehr viel beworben und nachdem ich mich ein wenig über das Werk belesen hatte, musste ich ihn mir auch ansehen. Gezeigt werden die letzten Tage im Führerbunker unter der Reichskanzlei. Dies alles wurde nach den Aufzeichnungen der Hitler-Sekretärin Traudl Junge „Bis zur letzten Stunde“ und Joachim Fests „Der Untergang“ verfilmt.
Die Handlung
Es beginnt mit einer Nacht in Ostpreussen, wo mehrere junge Frauen Hitler vorgestellt werden. Eine davon soll die neue Sekretärin von Adolf Hitler werden. Traudl Humps bekommt diese Anstellung. Vermutlich durch ihre Herkunft. Sie stammt aus München.
Die nächste Szene spielt schon am Tag von Hitlers Geburtstag 1945 in Berlin. Alle Gratulieren ihrem Führer brav, obwohl ein Teil seiner Generäle schon den Verrat komplett geplant haben. Himmler verlässt Berlin nach der offiziellen Zeromonie und auch Speer verlässt das Führerquartier kurze Zeit später.
Lagebesprechungen zwischen Hitler und seinem Führungsstab enden meist im Fiasko, da Hitler immer noch die Überzeugung hat das der Krieg gewonnen werden kann. Keiner seiner Generäle wagt ihm die Wahrheit direkt zu sagen.
Gleichzeitig werden auch immer wieder Strassenkämpfe in Berlin gezeigt, wo auch sehr viele Kinder der Hitlerjugend teilnehmen. Ein Vater versucht seinen Sohn davon abzuhalten. Aber die Gewissheit von Hitler persönlich eine Auszeichnung zu erhalten verbietet ihm ein Feigling zu sein.
Ein Arzt dringt in ein verlassenes Lazarett ein, in der Hoffnung dort Medikamente und Verbandsmaterial zu finden. Aber er findet im Keller nur einen Haufen Leichen und im dahinter liegenden Raum alte, halb verhungerte Leute.
Im Bunker unter der Reichskanzlei spitzt sich die Lage zu. Eva Braun versucht die Stimmung mit Festen zu halten. Die Auseinandersetzungen zwischen Hitler und seinem Führungsstab werden immer lauter und Frau Goebbel zieht mit ihren 6 Kindern in den Bunker.
Hitler bietet den Frauen im Bunker an sie nach Süddeutschland ausfliegen zu lassen, da der Russe immer weiter auf das Regierungsviertel vorrückt. Sie bleiben.
Mehrere hohe Offiziere, darunter auch Alfred Speer, der noch einmal im Bunker erscheint, versuchen Traudl Junge davon zu überzeugen, das sie den Bunker und damit Berlin verlassen soll, aber die bleibt mit den Worten „Es können ihn doch nicht alle alleinlassen“.
Hitler beordert die beiden letzten in Berlin verbliebenen Ärzte in den Bunker und bespricht mit einem seinen Selbstmord. An seinem Schäferhund Blondie wird demonstriert wie schnell eine Zyancali-kapsel wirkt. Solche Kaspeln hatte Hitler schon seinen Sekretärinnen gegeben und gesagt: „Schade, das ich ihnen nicht mehr zum Abschied schenken kann.“ Privat war er scheinbar ein sehr umgänglicher Mensch.
Dann war es soweit. Hitler heiratet im Bunker Eva Braun und gibt danach den Befehl, das sie beide nach dem gemeinschaftlichen Selbstmord verbrannt werden sollen. Es ist eine beklemmende Stimmung im Bunker, da alle nur auf zwei Schüsse warten, die dann auch fallen. Und man trägt die Leichen nach draussen, wo sie dann verbrannt werden.
Frau Goebbels lässt eine Schlafmittel für ihre Kinder mixen, damit sie einen sanften Tod bekommen, denn sie selbst wird ihre Kinder mit Zyancali in den Tod schicken. Am nächsten Tag erschiesst Goebbels erst seine Frau und dann sich ausserhalb des Bunkers und die beiden werden auch verbrannt.
Nun scheinen sich die Ereignisse zu überschlagen. Die restlichen Leute aus dem Bunker versuchen hinter die feindlichen Linien zu kommen und am Ende gelingt nur Traudl die Flucht durch die russischen Truppen.
Darsteller
Die beiden Hauptpersonen im Film sind sicherlich Traudl Junge gespielt von Alexandra Maria Lara und Adolf Hitler dargestellt von Bruno Ganz. Wobei die Hitlerfigur dem Original in Aussehen, Sprache und Gestik sehr nahe kommt.
Weitere wichtige Darsteller sind sicher Corinna Harfouch (Magda Goebbels), Ulrich Matthes (Goebbels), Juliane Köhler (Eva Braun), Christian Berkel (Dr. Schenck), Matthias Habich (Prof. Dr. Werner Haase), Thomas Kretschmann (Hermann Fegelein), Michael Mendl (General Weidling), André Hennicke (SS-Gruppenführer Mohnke) und Dieter Mann (Feldmarschall Wilhelm Keitel).
Die anderen sind aus meiner Sicht eher Nebendarsteller in diesem Film.
Meinung
Dieser Film ist ab 12 Jahre freigegeben, was ich nicht befürworten kann. Es sind doch einige Szenen dabei, wo man als Erwachsener schon schluckt. Und die man Kindern nicht zumuten sollte. Für Schüler ab 16 Jahren halte ich den Film angemessen. Es ist weder Verherrlichung des Nationalsozialismus, noch verschönt er die Greueltaten der Hitlerdiktatur. Es mag zwar auch nicht alles historisch 100%ig in dem Film stimmen, aber so was kann man nie in einem Film so darstellen, der auch in 2 ½ Stunden nicht an Spannung verlieren soll.
Es ist auch faszinierend dargestellt, wie so viele Menschen auf so kleinem Raum in einem Bunker zusammenleben ohne das jemand richtig durchdreht, da man doch absolut nirgends allein sein konnte.
Auch die Stimme der Traudl Junge zu Beginn des Filmes bringt schon sehr viel Spannung in den Kinosaal. Denn sie wird nicht gezeigt. Die Leinwand ist einfach schwarz, aber sie sagt da schon, das sie sich nie verzeihen kann in den Diensten Hitlers gestanden zu haben.
Am Ende des Films wird ein weiterer Teil von diesem Interview gezeigt, wo man auch Traudl Junge zu sehen bekommt.
Der ganze Film ist ja so aufgebaut, das sie bei vielen Dingen nur teilnahmsloser Zuschauer ist. Selten sieht man sie aktiv in die Handlung eingreifen und so ist es auch nicht verwunderlich das ihre Heirat im Film ganz ausgelassen wird.
Auf jeden Fall bin ich der Meinung, das dieser Film ein Werk ist, was hilft viele Dinge anders zu sehen. Ich habe mich immer gewundert, warum Hitler nie versucht hat zu fliehen oder warum er bis zum Schluss an den Endsieg geglaubt hat. Er hat vorsichtige Einwände seines Führungsstabes nicht wahrgenehmen wollen und er war eben der Führer, dem keiner offen widersprochen hat. Und der Selbstmord samt befohlener Verbrennung war nur ein Akt der Angst, das seine menschlichen Überreste dem Russen in die Hände fallen könnten.
Fazit
Der Film ist absolut sehenswert, da er doch einen Teil, wenn auch recht kleinen, der deutschen Geschichte aufarbeitet. Allerdings finde ich FSK 12 doch zu niedrig, da manche Szenen recht schwer zu verkraften sind. Die schauspielerische Leistung von allen Akteuren ist meiner Meinung nach sehr gut. Ich kann mich an keinen Darsteller erinnern, der mich von seiner Rolle nicht überzeugt hat. Von mir gibt es für „Der Untergang“ volle Punkte und ich empfehle diesen Film gern weiter.
© Aphrodite73 am 20.10.2004 weiterlesen schließen -
Es öffnet einem die Augen!
5- Action: viel
- Anspruch: anspruchsvoll
- Romantik: sehr niedrig
- Humor: kein Humor
- Spannung: spannend
- Altersgruppe: ab 16 Jahren
- Meinung bezieht sich auf: Kino-Version
Pro:
geniale Aufmachung...
Kontra:
nichts
Empfehlung:
Ja
Hallo liebe Leser!
Ich war gestern Abend zusammen mit meinem Vater in dem neuen Kinofilm "Der Untergang" von Bernd EIchinger. Der Film handelt von den letzten Tagen des damaligen Führers Adolf Hitler und den Menschen, die diese Tage zusammen mit ihm in der Wolfsschanze verbracht haben. Ich möchte nun auch nicht weiter auf den Inhalt eingehen, denn diesen kennt wohl jeder hier selbst. In erster Linie möchte ich mich zu der Darstellung und der Verkörperung des ganzen äußern.
Der Film gestern hat mich echt enorm gefesselt. Ich muss sagen, dass jeder, der zuvor dachte es sei damals alles gar nicht so grauenvoll gewesen, ein komplett neues Bild vorfindet. Mit Hilfe dieses Film kommt man erst richtig an den Einzelnen heran und kann ihm zeigen, wie menschenveraschtet alles abgelaufen ist. Dazu möchte ich Adolf Hitler zitieren "Sie haben es ja selbst so gewollt." Damit spricht er das deutsche Volk an, welches seiner Meinung nach selber Schuld ist in so einen grauenhaften Vorfall zu geraten.
Dabei war er es, der die Nation dahingeführt hat. Aber durch diesen Film erkennt man die Person Hitler viel besser. Man sieht beide Seiten des Führers. Zum einen seine total wahnsinnigen Gedanken, die er dem VOlk aufzwingt. Sogar 12jährige Kinder kämpfen mit Panzerfäusten auf den Straßen und versuchen etwas zu retten, was längst schon verloren ist. Aber kapitulieren werden die Deutschen niemals. Das waren ebenfalls Worte Hitlers, die er in dem Bunker äußerte.
Der Zuschauer sieht, dass sich die Offiziere alle gegen den Führer gestellt haben, dass aber nur in der Hinsicht, dass sie seine Befehle nicht immer ausgeführt haben oder verändert haben. Selbst Himmler wollte auf eigene Faust Frieden mit den Westmächten schließen, aber als diese Nachricht im Bunker ankam, verurteilte Hitler ihn zum Tode, was dann aber nicht mehr geschah.
Die grauenhafte Situation in der gesamten Bevölkerung kam nur sehr knapp zum Ausdruck, da sich der Film eher mit der Situation im Bunker beschäftigte. Das fand ich sehr gut, denn somit legte man mehr Wert auf die frührenden Personen. Die AUswirkungen des Krieges kennt jeder selbst, sie muss man nciht übertrieben oft zeigen.
Der Film ist einfach genial und bringt alles zum Vorschein, was man über diese Menschen damals wissen sollte! Er ist somit absolut zu empfehlen, und ich hoffe, dass ihr euch ihn auf jeden Fall anschauen werdet!!!
Daher vergebe ich fünf Sterne!!!! Der FIlm schreibt Geschichte, ich sage es euch!!! weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Phlegma, 17.10.2004, 23:49 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Der Bericht an sich ist ja ganz gut, aber wie sieht es mit der Umsetzung aus? Oder der Schauspielerischen Leistung. auch interessiert mich die Länge des Filmes. Sonst ist er gut. Also falls du doch was änderst, sag bescheid :) Lieben Gruß
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