Pro:
kein Abi notwendig, sehr Praktisch orientiert
Kontra:
im Osten wenig Berufschancen
Empfehlung:
Ja
Als ich damals erstmals 1985 die Polytechnische Oberschule in Dresden besuchte, war ich ein guter bis schlechter Schüler. Meine Leistungen waren nur in Fächern die mich interessierten gut. Das waren bei mir: Zeichnen, Sport und vielleicht noch Geografie. Alle anderen wo ich fleiß zeigen musste waren nicht bessser als 3.
Mein Abrutsch:
Der ganz große Abrutsch passierte mir mit der Wende im Jahr 1989. Als ich damals gerade mal Träger des roten Halstuches war. Das ich im selbigen Jahr im Ferienlager einfach an Polnische Ferienlager Besucher verschenkte. Und dafür ein anderes von den Bekam. Mich wunderte warum ich bei Appellen auf dem Schulhof immer hinten stehen sollte obwohl ich nicht besonders groß war. Immer nur hatte ich von solchen Fächer wie Staatsbürgerkunde gehört, doch selbst erlebt was da genau geschult wurde hatte ich nie. FDJ wurde ich auch nie. Habe sie immer nur als Wichtigtuher bei den Hofpausen erlebt. Die mich immer dumm anmachten.
Doch als wie auf einmal das Fach des Westens "Ethik" bekamen. Haben die uns dafür eine ehemalige Stabi Lehrerin gegeben. Was sollte ich da nicht alles Lernen *grübel* Alles stoß bei mir auf größtest Dessinteresse. Wir schauten irgendwelche Sinnlosfilme Wie "Kevin allein Zuhaus" und erörterten den tieferen Sinn des Films wo der Junge sein Gewissen hätte, Was überhaut Gewissen ist, wer es hat wer nicht usw. Mir viel nix besseres ein die gute alte Stabi Lehrerin zu fragen: Was sie für ein Gewissen hätte, nachdem sie Stabi gab und uns jetzt solche Gewissensfragen stellte. Neee ich hatte kein Bock auf solche Fächer schon gar nicht bei solchen Fragen.
Dieses Raster zog sich bei mir durch sämtliche Fächer wie Geschichte (auf einmal war alles ganz anders, Oder Musik (wir sangen auf einmal keine Arbeiterlieder sondern irgendwelche Heimatlieder) Ich verstand es alles damals nicht mehr.
Zum Glück hab ich dann 1995 endlich die Realschule mit 3,? verlassen.
Berufsausbildung:
Eine Lehre bekam ich damals in einer Druckerei. Wo ich meinen Grafischen Interessen folgen konnte. 3 Jahre lernte ich den Beruf Reprohersteller (ähnlich wie der Mediengestalter heute) Meine Leistungen wurden viel besser. Und weckten bei mir neue Interesssen
Berufsleben:
Darauf folgten mehrere Jahre Berufsleben. Von 1998 bis 2002. In verschiedenen Bertrieben. Erst in einem Druckzentrum in Dresden. Dann in einer Großen Digitaldruckerei und zum Schluß in einem Druckvorstufenbetrieb wo ich stänig die selben Arbeiten machten musst (etiketten für Hausbackene Säfte) Ich bin die letzten Jahr mehr frustiert als glücklich auf Arbeit gegangen. Alle meine Freunde um mich studierten und ich ging jeden Tag auf meine schlecht bezahlte Arbeit.
Die Chance:
Ich Erfuhr im Frühjahr 2002 das es an einigen Hochschulen den Studiengang Desig gäbe. Welcher mein Interessenfeld voll abdecken würde. Doch wie sollte ich da ohne Abi rankommen. Ich informierte mich über die Aufnahmebedingungen genauer. Und fand raus, dass
kein Abi nötig wäre !!!
Ich jubelte und war fest entschlossen diesen Weg zu gehen. Doch einen Hagen hatte die ganze Sache. Es interessierte zwar bei diesem Studiengang nicht ob ein Abi oder kein Abi. Aber ich musste wie alle anderen eine Aufnahmeprüfung ablegen. Und mit besonderen Leistung überzeugen. Die besonderen Leistungen mussten bei einem ohne Abi viel besser sein als bei einem mit Abi. (Genauere Informationen bekommt man an den Hochschulen)
OK ich bewurb mich im Frühjahr also noch auf den letzten Drücker an zwei Hochschulen. Zum einen Bauhaus Weimar und zum anderen Bauhaus Dessau.
Der Weg der Aufnahme:
In Weimar verschickten die erstmal an alle Bewerbe eine Hausaufgabe. Die grafisch zu lösen war und zu einem bestimmten Termin an der Hochschule eintreffen sollte. Darauf hin wurde ausgesucht wer eine Mappe schicken durfte. Leider war ich nicht dabei. Darauf würde dann für mich eine Prüfung an der Hochschule folgen und ein Gespräch mit allen Möglichen Fragen zur Branche.
Mein Weg in Dessau war Weimar gegenüber viel erfolgreicher. Dort musste erst eine Mappe eingesant werden. Diese Mappe musste Arbeiten enthalten wie Zeichnungen, Fotografien, Plastiken oder sonstige Küntlerischen arbeiten. Hauptsache man zeigt was man kann. Da ich in meinem Beruf voll eingebunden war, hatte ich viele fertige Druckerzeugnisse (Plakate, Flyer, Prospekte und natürlich auch paar Saftetiketten) beigelegt. Kaum Zeichnungen. Und eine Bewerbung mit Lebenslauf + Zeugnissen. Ich verzichtete auf das der Mittelschule und hob mehr das meine Lehre und die Kenntisse/Fertigkeiten der Berufsjahre hervor. Doch es holf nix ich musste das Wurschtblatt nachreichen. Ich dachte damit war es aus mit der Bewerbung. Denn wennn dieses Zeugniss extra noch meinen Unterlagen beigelegt wird, findet es ja doppelt Beachtung. (Nicht zu vergessen, es enthielt Noten mit 4 in den einschlägigsten Fächern!) und diese war nicht selten. Oweih....
Doch ich bekam die Zusage zur Aufnahmeprüfung (meine chance). Eine Haushaufgabe auch. Diese musste innerhalb von wenigen Wochen bis zu eigentlichen Prüfung mitgebracht werden. Ich konnte alles mit meiner erlenten Computertechnik (Mac, Photoshop, QuarkxPress und Freehand lösen) Womit ich große vorteile manch anderen Bewerbern hatte.
Der Tag der Prüfung Nahte.
Die Prüfung:
Ging in aller frühe in Dessau los. Unterteilte sich in 3 Teile und einem anschließendem Gespräch, wo man nochmal so richt getestet wird, ob man den der richtige für diesen Studiengang sei. Ca.130 Anwärter sind gekommen. Ich wusste von Höheren Semestern das ca. 60 genommen werden. Also jeder zweite!!! Doch ich sollte an diesem Tage doppelt überzeugen. Das bedeutet genau (so steht es im Hochschulgesetz) Die mindestnote von 4,0 sind zu erbringen. Für Bewerber ohne Abi sind besondere Künstlerische Leistungen nachzuweisen. Daher für diese wie mich die Note 1,7!!! Ist das denn zu schaffen? Ich war sehr skeptisch und aufgeregt.
1. Teil (90 min Zeit)
AUfgabe: Zeichen ein Fahrrad mit dem Schwerpunkt Funktinsweise.
2. Teil (90 min Zeit)
Aufgabe: Male eine Bildidee zum Thema: "Es werde Licht
3. Teil (90 min Zeit)
Aufgabe: Bastel aus 3 A4 Blättern einen Turm.
Es durfte nicht geklebt werden. Erlaubt war: falzen, reisen, schneiden. Ziel: So hoch wie möglich doch wichtiger sei ein gelungenes und einmaliges Design.
Alle diese Prüfungen machte ich mit links. Und bin aus jeder Prüfung mit einem grinsen rausgeschlendert. Manchmal war ich sogar schon nach der hälfte der Zeit fertig.
Das Gespräch:
Ich musste warten bis abends. Da sich sehr viele Bwerber vorgedrengelt haben. Ich nutzte das aus und fragte nach den Fragen die einen so erwaten täten.
Es war meistens gefragt: Warum gerade hier beworben, Warum Design? Weshalb die Wahl ans Bauhaus zu gehen? Was ist Bauhaus für dich?
Als ich dann drann war sollte ich meinen bisherrigen Lebensweg erklären und wie ich letzendlich zum Design gekommen bin. Außerdem sollte ich mir bekannte Designer aufzählen. Doch da musste ich nach ca. 3 passen. (war wo die Aufregung) Ich antwortete clever: Das ich mich eigentlich nicht so mit namen sondern vielmehr mit tollen Produkten von Designern beschäftige.
Und somut durfte ich den Rest des Gespräches nur von irgendwelchen Desigobjekten fasseln die mich bis jetzt begeistert haben. Zum Schluß klopfte mir der Prof auf die Schulter und sagte mir das meine Arbeiten am heutigen Tage die besten wären.
Somit bin ich Abends aus der Hochschule mit einem Mega grinsen raus. Und war mir Siegessicher, was sich auch ca. 2 Wochen mit einer Zusage bestätigte.
Und Heute bin ich:
einer der besten hier an der Hochschule. Mein Notendurchschnitt liegt bei 1,7!!!
Ok, es sind auch alles Fächer die mir durch meine Berufsausbildung sehr leicht fallen und mich aber brennent interessieren. Wie zum Beispiel: Fotografie, Typografie, Modelbau, Grafikdesig, Webdesign uvm.
Wer auch gern ans Bauhaus Dessau kommen möchte der Bewirbt sich in Köthen an der Fachhochschule Sachsen Anhalt oder kuckt sich erstmal alles bei www.hs-anhalt.de an Viel Spaß. Und bei fragen einfach mal Mailen an: [email protected] weiterlesen schließen
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