Deutsch Drahthaar Testberichte
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- Familientauglichkeit: hoch
- Pflegeaufwand: durchschnittlich
- Futterkosten: durchschnittlich
- Platzbedarf: gering
Tests und Erfahrungsberichte
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Mein bester vierbeiniger Freund
03.07.2004, 21:59 Uhr von
feanny
Tja, wollen wir hoffen das 2006 wieder ein gutes Jahr wird lg feanny5- Bewegungsdrang: sehr gering
- Familientauglichkeit: hoch
- Pflegeaufwand: durchschnittlich
- Futterkosten: durchschnittlich
- Platzbedarf: gering
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Hallo,
manche von euch werden es schon wissen, ich bin Jäger und habe auch dementsprechend 2 Jagdhunde. Die Rasse über die ich heute schreiben will, nennt sich Deutsch Drahthaar. Ich habe zwei reinrassige Rüden aus dieser Rasse… Slik und Jack… Wobei ich heute hauptsächlich über Slik schreiben möchte… Warum findet ihr weiter unten.
*Wie bin ich an meine Stinker gekommen?*
Hi, wundert euch bitte nicht über die Bezeichnung Stinker, die Hunde stinken nicht. Ich nenne sie einfach nur immer so. Frag mich einer warum? Ich habe keine Ahnung…
Also aber nun mal zu der Anschaffung meiner Hunde. Als ich meinen Jagdschein gemacht habe, habe ich einen alten Jäger kennen gelernt, der in der Nähe meiner Heimat zur Jagd gegangen ist. Dieser Mann hatte einen Deutsch Drahthaar Rüden namens Jack, der bereits damals über 8 Jahre war. Zu meinem erstaunen war der Hund aber trotz seines relativ hohen alters aber noch quick lebendig und verrückt wie grad dem Welpenalter entsprungen.
Nun begann so langsam mein Jägerleben… geschossen hatte ich zwar noch nichts aber ich baute Hochsitze, Kirrungen und ich machte mit jenem Hund auch Nachsuchen, weil der Besitzer schon weit über 70 Jahre war. (Nachsuchen sind für die die es nicht wissen, wenn ich mit dem Hund ein geschossenes Stück Wild suche, sollte es weiter weggerannt sein und vom Jäger nicht gefunden werden) Auf jeden Fall, lernte ich diesen Hund lieben bis über beide Ohren… Er wurde schön langsam zu meinem besten Freund auf vier Beinen und ich ging sogar jeden Tag mit ihm Spazieren und kaufte ihn Leckerli obwohl ich gar nicht musste. Kurz um es zog mich magisch zu diesem Hund, ob ich wollte oder nicht…
So kam es, dass eines Tages mir der Besitzer mitteilte, er würde die Jagd aufgeben aus Altersgründen und ob ich mich nicht weiter um den Hund kümmern würde, denn er kann nicht mehr so viel mit dem Hund rumalbern, als dieser es nötig hätte… Ich verstand das nur falsch und dachte ich sollte jeden Tag kommen und ihn spazieren führen… Er sagte aber nach einer Woche, wenn er den Hund noch sehen dürfte, kann ich ihn ganz zu mir nehmen… Tja, und so landete Jack bei mir…
Weshalb ich aber eher über Slik schreiben möchte, hat den Grund weil ich ihn von Welpe an gehabt habe. Also mal weiter mit der Jugendklasse meiner Bande. Weil Jack ja schon so alt ist und ich auch wirklich viel arbeit für den Hund hatte, was die Jagd angeht entschloss ich mich eines schönen Nachmittags mir einen Welpen zu holen. Zum einen könnte der Kleine noch viel von dem Großen lernen und man weiß ja nie wie lange Jack noch so durchhält auch wenn er fitt wie ein Turnschuh ist.
Ich machte mich also schlau, welch gute Züchter sich in meiner Nähe befanden und entschloss mich kurzerhand für einen, von dem ich wusste, zwei meiner Mitjäger hatten da auch ihren DD her. Ich setzte mich kurzerhand ins Auto und fuhr gute 50 km zu diesem Züchter, der mir auch prompt 5 kleine knuddelige Welpen vorsetzte, die alle samt gleich neugierig auf mich zustürmten um mich zu beschnuppern. Am liebsten hätte ich die Welpen samt Mutter eingepackt und wäre nach Hause gefahren… Aber das ging ja nun nicht… Aus dem einen Besuch wurden schließlich 8 um die Hunde kennen zulernen und umgekehrt. Ich spielte mit den Hunden, fütterte sie ja kroch wie ein kleines Kind auf dem Zwingerboden umher. Manche die mich gesehen haben, mussten mich für verrückt halten aber ich liebe Tiere über alles. Nach einer Zeit sollte meine Entscheidung nun endlich fallen, sollte ich eine Hündin nehmen oder doch lieber einen Rüden? Welchen nur? Hilfe!
Ich hatte aber wirklich glück, einer der Hunde nämlich ein kleiner frecher Rüde nahm mir die Entscheidung dann letztendlich ab. Er stürmte mir entgegen, setzte sich auf meinen Schuh und zog mir erstmal meine Schuhbänder lang, als wollte er sagen „Nehme mich oder ich knote mich hier fest“ Ich hob den kleinen Wilden auf, setzte ihn in den Kofferraum und zahlte dem Züchter seine 450 Euro. Zuhause angekommen, setze ich ihn im Wohnzimmer ab und ließ ihn erstmal seine neue Umgebung erkunden. Jack war das zuerst gar nicht geheuer aber der verzog sich dann wieder in seinen Zwinger, wo er am liebsten liegt und döst.
So, Philipp (wie er nach dem P-Wurf vom Züchter getauft wurde) verschwand erst mal unter der Couch dann unter der Eckbank, schließlich in die Küche und ins Büro bis er sich genüsslich auf dem Abtreter vor der Terrasse lang machte und einschlief. Super Sache, dacht ich mir… 3 Stunden gerade mal hier aber fühlt sich schon wie Zuhause…
Nach seinem ersten kurzen Gassigang zusammen mit Jack und einem kleinen Fresschen, packte ich die kleine Portion von Hund und setzte ihn in seinen abgetrennten Zwingerteil. Möchte kurz anfügen, bin nicht für reine Zwingerhaltung, ich hatte aber mal ursprünglich vor, dass die Hunde zumindest in der Nacht im Zwinger bleiben sollten, tagsüber aber rein und raus können wie sie wollen. Das klappt ja gut bei unserem eingezäunten Garten.
*Die erste Nacht*
Nun, Buch weggelegt und Lampe gerade ausgeknipst, entnehme ich dem Fensterspalt ein leises Jaulen was um das Haus drang. Ich stand auf und schlich mich ins Wohnzimmer um zu sehen was los ist… Nun ein Wolfsrudel ist Mist dagegen. Der kleine saß am Gitter und Heulte während der Große nichts dooferes zu tun hatte als dies mit tatkräftigem Jaulen zu unterstützen… Eine Verschwörung???
Ich öffnete die Terrassentür und schon war das Geheule zu Ende. Beide saßen erstmal am Gitter und kuckten mich mit großen Augen an… ich hätte lachen können in diesem Moment! Ich öffnete die Zwingertür von Slik, nahm ihn auf den Arm während Jack schon wieder in seine Hundehütte verschwunden war. Ich entschloss mich schließlich ein Körbchen zu nehmen und den kleinen Stinker vor meinem Bett in dem Korb nächtigen zu lassen… Diese Theorie erwies sich auch als einigermaßen hilfreich und meine Nachbarn konnten erstmal wieder in Ruhe schlafen gehen.
Zu meiner großen Überraschung hatte ich eines Morgens schöne warme Füße, wie ich mich schlaftrunken aus der Decke kämpfte. Der Grund für dieses Phänomen war, das mein lieber kleiner erst mal einen wunderbaren Haufen vor die Tür hingesetzt hatte und ich nun mitten drin stand und nicht wusste ob ich nun lachen oder iii sagen sollte… Nun um dieser Frage zu entgehen, wusch ich mir erst mal die Füße, packte den Kleinen und tunkte ihn mit der Nase in den zertretenen Haufen Sch… und schmiss ihn dann erst mal vor die Tür mit einem lauten „Pfui“, so wie ich es von meinen jagenden Hundehaltern gesagt bekam. Große unwissende Augen schauten nun traurig mit patschigen Pfötchen zum Terrassenfenster herein… Oh Gott… Nein ich muss hart bleiben… Erst mal frühstücken und auf andere Gedanken kommen…
Nun die Prozedur wiederholte sich zum Glück nur ca. 7 mal bis er verstand das er nicht in die Wohnung machen darf sondern Laut geben soll wenn er mal dringend muss… Das klappte dann auch ganz gut. Ich wusste wenn er vor der Tür sitzt muss Frauchen los…
*Die Hundeschule*
Nun meldete ich mich natürlich auch nach kurzer Zeit bei der Hundeschule an um meinen Hund gute Manieren bei zubringen. Gut, nun standen wir da im Kreis mit 9 anderen fremden Menschen und noch fremderen Halbwüchsigen… Wir bekamen erstmal erklärt, dass wir dem Hund zeigen müssen wer hier Chef im Ring ist, während sich die kleine Hundetruppe wild durcheinander mischte und spielte…
Endlich hatte ich ihn wieder aus den Kneul von Welpen ausgelöst, da ging es auch schon los mit der lästigen Lernerei… Mit Leckerli bewaffnet und viel Ausdauer, drückte ich nun seinen kleinen Hintern zu Boden zudem ich immer parallel das Wort „Sitz“ vor mich hin surrte… Sehr schön, der Effekt schien ihn ja wirklich zu beeindrucken, was er mir erst mal mit einem geschickten Pfotenschlag zu verstehen gab, sodass mir die ganzen Leckerlis ins Gras fielen… Schlauer Hund dummes Frauchen! Gut mit vollen Magen und neuen Leckerli übten wir den ganzen Prozess von der Hundeschule weg bis am Abend zuhause… Siehe da erscheint zu begreifen… noch nicht perfekt aber immerhin ließ er sich schon von 10 Sitz Befehlen 3 mal auf seinen Hintern sinken.
Nach ein paar Wochen ging das dann schon ganz gut und ich ging zu jagdlichen Ausbildung über… Nun wurde geübt… geübt… geübt…
Schussfestigkeit: Der Schuss löst sich in unmittelbarer Nähe… Wer zuckt? Frauchen natürlich, während Hund nur hoch äugt und sich fragt wieso Frauchen eben so ne komische Grimasse gezogen hat…
Wildschärfe: Wir ziehen ein Stück Hase mit Decke durch das Gras! Auch gleich flitzt er hinterher und versucht ihn zu fassen…
Apportieren: Gut das brauchte Übung, aber wir hatten das ja schon mal in der Hundeschule geübt. Ich sage mal es scheiterte oft nicht an seinem Willen sondern eher daran, dass er immer alles zwischen die Läufe brachte und mehr hinflog als ging…
Wasserarbeit: Super Sache… Der Kleine ist von Wasser begeistert! Jede Pfütze wird mitgenommen und auch die Arbeit mit ihm in Kombination Apport klappt auch mit der Zeit… Stöcke, Köder alles wird irgendwie ans Ufer geschafft oder auch nicht… Manches verschwindet einfach im Schilf anderes wird einfach liegengelassen oder zu mir gebracht…
Schweißarbeit: Wir legten gefrorenen Rinderblut eine Blutspur und versuchten Slik drauf anzusetzen… Am Anfang leider ohne Erfolg bis er von Jack mitbekommen hatte, dass sich ja am Ende einer solchen was Fressbares befand… Naja man fand zwar die eine oder andere Spur nicht genau aber es funktionierte doch schon immer besser…
So vergingen auch schon die ersten Monate mit ihm und sie brachten mir soviel Spass wie ich sonst noch nie erlebt habe… Es war zwar masse Arbeit aber man wurde eigentlich immer nur entschädigt durch jedes Schwanzwedeln… Bellen… Schmusen…
*Seine Macken und Angewohnheiten*
Mittlerweile lebt Slik schon knapp 3 Jahre bei mir als treuer Gefährte auf allen Wegen. Natürlich kennt man nach so einer Zeit die Macken und Angewohnheiten seines Hundes…
- Wenn er einen Knochen vergräbt, darf man ihm nicht dabei zuschauen ansonsten buddelt er solange bis ich ihn nicht mehr sehe oder er das zumindest glaubt…
- Er liegt ständig hinter der Tür obwohl ich ihn schon mindestens 100 mal gegen die Wand geklatscht habe wenn ich die Tür aufmachte
- Er hasst Handy die klingeln, die verbuddelt er dann schon mal ganz schnell im Garten wenn man nicht Acht gibt
- Seine Lieblingsspeise sind Moncheris, die wenn er sieht dann sabbert er Bäche
- Er klaut gerne mal Essen wenn man nicht hinschaut, aber immer nur soviel, wie er meint es würde nicht auffallen
- Kaum liege ich im Bett, geht er auf die Couch und am Morgen bellt er immer wenn ich ihn überrasche
- Sein Lieblingsspielzeug ist eine gelbe Quietscheente, die keinen Kopf mehr hat… eine neue mag er aber nicht
- Wenn er schmusen will, gibt er immer beide Pfötchen und kann dann nach einer Zeit sich nur sehr schwankend auf den Beinen halten
- Wenn man mit ihm Redet, bewegt er immer den Kopf hin und her
- Sollte er was angestellt haben, liegt er immer unter der Eckbank wo Frauchen nicht dran kommt
Nur mal um einige zu nennen… es gibt natürlich noch mehr was ihn besonders macht…
*Meine 3 schönsten Erlebnisse mit ihm*
1. Letztes Frühjahr wurde bei uns eine Ricke totgefahren und das Kitz stand nun ohne Mutter da. Kurzerhand beschloss ich es groß zu ziehen… Der Hund kümmerte sich so rührend um das Kitz und bewacht es bis heute wie seinen Lieblingsknochen… Wenn ich es gefüttert hatte lag er immer genau vor dem Zaun das es nicht verschwinden konnte und wenn es schlief leckte er es immer ab und schlief auch schon mal bei ihm ein… Sie sind die besten Freunde bis heute…
2. Ich war mit meinem Hund an der Ostsee und wir gingen immer zusammen Schwimmen. Er versuchte immer mich aus dem Wasser zu retten und ich konnte keine Sekunde in Ruhe schwimmen…
3. Ich war sehr traurig und mir ging es auch wirklich beschissen und er saß den ganzen Tag neben mir, gab Pfötchen und brachte mir sogar seinen Hundeknochen um mich zu trösten, neben Schuhen, Pullover, Futternäpfe… Am Abend war das ganze Zimmer mit Gegenständen übersäht und er saß immer noch ganz dicht bei mir und leckte mir die Tränen von der Backe…
*Wie ist es heute?*
Heute ist der Hund immer noch der gleiche Schlawiner. Er tobt rum und macht auch noch viel Mist was er nicht sollte… Aber keiner ist perfekt. Auf jeden Fall ist er ein ausgezeichneter Jagdhund geworden der nicht wildert und aufs Wort hört! Auch wenn ich ihn bei Fremden mitschicke hört er wie bei mir. Er hat auch alle erforderlichen Prüfungen super bestanden und war anderen Hunden weit voraus…
Heute lebt er mit Jack befreundet in einem Zwinger wo er rein und raus kann wie er will und geht am liebsten zur Wasserjagd auf Enten… Zuerst Suchen, dann Baden, dann Leckerli kriegen.
Ich muss sagen, ich glaube wenn jemand meinen Hunden was antun würde, würde ich für nichts mehr garantieren… Die Hunde sind meine besten Freunde und haben mehr Charakter wie mancher Mensch! Ich möchte sie nicht mehr missen und nehme sie auch überall soweit es möglich ist hin mit.
Ich würde diesen Hund nicht als reinen Familienhund entpfehlen, da er doch ziemlich viel Bewegung braucht und sehr agil ist! Man sollte immer bedenken er ist ein reiner Jagdhund. Trotzdem ist sehr verträglich mit Kindern und andern Tieren… Aber das liegt auch an der Erziehung und ist keine reine Rassesache! Ich würde mir nur noch diese Rasse anschaffen! DDs sind einfach super.
*Meine Bitte*
Meine Bitte an all die Leute die sich einen Hund anschaffen… Überlegt es euch genau… Er hat nur euch in seinem Leben, ihr müsst ihn ausbilden, was fast auch bei normalen Hunden 2 Jahre in Anspruch nimmt, ihr müsst Hundesteuer zahlen, um 6 Uhr morgens bei jedem Wind und Wetter raus… genau wie nachmittags und abends… er will spielen, er braucht eine Grundausstattung also Fressnapf, Leine… Er ist auch kein Kinderspielzeug sondern kann durchaus auch 15 Jahre alt werden! Und einfach im Urlaub fahren geht auch nicht weil es ein großer Hund ist der auch dementsprechend Platz braucht! Er muss gezupft und in Form gehalten werden...
Überdenkt erst mal bitte alles egal ob Jäger oder nicht… Denn er sollte ja nicht nach 3 Monaten wieder im Tierheim landen… Denn alles in allem kostet so ein Hund bei guter Pflege auch seine 150 – 200 Euro im Monat an Futter, Steuer, Tierartzt …(auch eingerechnet zwingeranlage für 3500 euro, tierarzt kosten bei verletzungen durch die jagd, ausbildungskosten, anschaffungskosten..)
Ist auch wieder kein direkter Testbericht, eher mal eine kleine Vorstellung meines Hundes nicht direkt der Hunderasse… Hoffe aber trotzdem euch hat der Bericht gefallen
Liebe Grüße
feanny weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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redwomen, 12.07.2004, 23:25 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
hat man (Frau) extrem viel Arbeit, aber auch Freude und man kann sich seinen Hund so erziehen, wie man für sich selbst meint es ist das Beste.
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Ein "Kumpel zum Pferdestehlen" :-)
23.11.2002, 01:13 Uhr von
SunnySpaceRat
Hallööööööchen! Jaaaa...da hat sich die sonnige Weltraum-Ratte jetzt außer zu Ciao auch noch zu ...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Meine Deutsch Drahthaar-Hündin Lilly ist 2 ¾ Jahre alt und ein wirklich quirliger Hausgenosse. Sie wird als Haushund gehalten und nicht jagdlich geführt, obwohl der Deutsch Drahthaar natürlich ein Jagdhund ist.
--- Geschichte des Deutsch Drahthaars ---
Ende des 19. Jahrhunderts begann die Zucht des Deutsch Drahthaars. Das Ziel war einen wesensfesten, drahthaarigen deutschen Jagdgebrauchshund zu schaffen.
Pudelpointer, Griffon Korthals und Deutsch Stichelhaar wurden gekreuzt, und unter Zuführung von Deutsch Kurzhaar entstand ein vielseitiger Jagdgebrauchshund, der in wenigen Jahrzehnten zum beliebtesten großen Jagdhund in Deutschland und anderen Ländern wurde: Der Deutsch Drahthaar.
--- Äußeres Erscheinungsbild ---
- Größe:
Die Größe wird am Widerrist gemessen. Rüden sollten zwischen 61 und 68 cm hoch sein, Hündinnen zwischen 57 und 64 cm.
- Farbe:
Deutsch Drahthaar können die Farben Braunschimmel, Schwarzschimmel und Braun haben.
- Fell:
Das Fell ist, wie der Name schon sagt, drahthaarig. Es sollte am Körper anliegen und dicht sein sowie dichte, wasserabweisende Unterwolle haben. Das Deckhaar kann zwischen 2 und 4 cm lang sein. Härte und Dichte des Fells sind wichtig, um vor Verletzungen und Witterungseinflüssen geschützt zu sein.
Der Bart und die Augenbrauen verleihen dem Deutsch Drahthaar einen ganz besonderen Gesichtsausdruck.
Die beiden Deutsch Drahthaar meiner Freundin haben sehr hartes, längeres Fell, welches sich sogar ein wenig lockt. Meine Lilly hingegen hat eher kurzes, glattes Fell, welches zwar dicht, aber doch relativ weich ist. Das Tollste an diesem Fell ist, dass es ganz schnell zu trocknen geht und absolut pflegeleicht ist!
- Rute:
Die Rute wird horizontal bzw. leicht nach oben getragen. Bei Lilly wurde sie kupiert (gekürzt, so dass der Hund bei der Jagd nicht durch seine Rute behindert wird oder von einem Wildschwein daran erwischt wird). Unkupiert würde sie bis zum Sprunggelenk reichen und gerade oder säbelförmig getragen werden.
--- Wesen ---
Der Deutsch Drahthaar ist wirklich sehr lebhaft. Beim Gassigehen rennt meine Lilly los, als ginge es um ihr Leben. Dabei zieht sie weite Kreise, ohne eine Spur zu verfolgen; sie hat einfach eine irrsinnige Bewegungsfreude! Ihre Schnelligkeit ist beeindruckend. Doch so schnell wie sie losrennt, kaum das die Leine ab ist, ist sie auch wieder da sobald man sie ruft. Schon bei der ersten Silbe ihres Namens wirft sie sich in der Luft um und kommt zurückgerast. Zu ihrer Bezugsperson haben Deutsch Drahthaar eine scheinbar unbegrenzte Zuneigung. Im Gegensatz zu meinem Kleinen Münsterländer braucht man bei Lilly nur ein Wort, keine Lockmittel wie Leckerlies etc. um sie zum Kommen zu bewegen. :-)
Die Ausbildung eines Deutsch Drahthaars ist weitaus unkomplizierter als bei den meisten anderen Hunden. Während mein Münsterländer Benimm-Unterricht erhielt und durch die Jagdgebrauchshund-Prüfung sowie durch die Begleithund-Prüfung gedrillt wurde, haben wir mit Lilly nie geübt. Sie guckte sich vielmehr das Verhalten des Münsterländers ab, immer mit einem Auge auf ihren Menschen und einem Blick, der zu sagen schien: „Ich möchte dir so gern gefallen und alles vorbildlich machen!“ *grins*.
Und wirklich, ich finde, sie strahlt einen gewissen Stolz aus, wenn sie z.B. bei Fuß geht (und über jedes kleinste Wort freut sie sich wie eine Schneekönigin). Sie ist schon ein verrückter Hund...aber ich bin auch verdammt stolz auf sie! ;-)
Die Wasserfreudigkeit eines Deutsch Drahthaars ist riesig. Bei Lilly, die in einem Garten mit Teich aufgewachsen ist, kennt sie scheinbar keine Grenzen. Schon als Welpe stürzte sie sich förmlich ins Wasser. Dabei waren ihr schon immer Tiefe, Temperatur und Strömung des Gewässers egal. Mit einem eleganten Kopfsprung und gern auch Tauchen holt sie alles aus dem kühlen Nass, was sich bewegt... egal, ob es sich dabei um Bälle, Stöckchen, Müll oder auch andere Hunde handelt. Hehe!
Ihre Freude am Apportieren ist eine angeborene Veranlagung. Stundenlang kann sie sich selbst beschäftigen, indem sie ihren Ball durch die Gegend kickt und trägt, ihn zu hypnotisieren scheint usw. Fängt man auch nur einmal an ihn zu werfen, scheint der Rest der Welt um sie herum zu versinken und nichts anderes als Apportieren zählt mehr für sie.
Ihr Verhalten anderen Hunden gegenüber ist durchwachsen. Entweder, sie liebt einen anderen Hund und spielt und rauft mit ihm bis zur Erschöpfung, oder sie hasst ihn regelrecht und geht ihn eventuell sogar an. Einige Hunde, die in ihren Augen noch halbe Portionen sind und als Spielpartner nicht in Frage kommen, weil sie zuviel Respekt vor ihr haben (z.B. Hunde, die ca. ein halbes Jahr alt sind) ignoriert sie einfach.
Ihr Verhalten in der Familie ist sehr gut. Ihre Bezugsperson liebt sie abgöttisch, den Rest der Familie liebt sie auch sehr. Ihre Streicheleinheiten kommt sie sich abholen, wobei sie auch sehr penetrant werden kann wenn die Hand weggezogen wird und sie weiter schmusen will. Dann wird solang mit der Nase gestupst und der Milchtritt gemacht, bis die Knuddelei weitergeht.
Fremden gegenüber ist sie sehr reserviert, besonders wenn sie ihr zu nah kommen oder „ihr“ Haus betreten: Ein sehr guter Wachhund. Erst beobachtet sie die Besucher argwöhnisch, dann folgt meist ein Knurren. Es kam sogar vor, dass sie geschnappt hat. Deshalb bin ich doch mit Fremden, die das Haus grad erst betreten, recht vorsichtig was den Hund betrifft. Nach einer gewissen Beobachtungszeit entscheidet Lilly dann meist, dass die Besucher harmlos sind und niemandem etwas Böses wollen. Dann kommt sie an und stupst solang mit ihrer Nase herum, bis sie gekrault wird.
Einige meiner Freunde schloss sie hingegen vom ersten Blick an in ihr Herz und schien ihnen gleich auf den Arm springen zu wollen. In der Beziehung blicke ich noch nicht so durch... *grins*.
Durch ihren enormen Spieltrieb und ihr gutes Lernverhalten ist Lilly nicht nur in der Jagd, sondern auch in anderen Bereichen gut einsetzbar (z.B. als Polizeihund, im Hundesport wie Agility etc.).
Durch den enormen Bewegungsdrang ist ein Deutsch Drahthaar nicht für eine Stadtwohnung geeignet; er braucht viel Auslauf. Meine Empfehlung bezieht sich somit nur auf diejenigen, die einem Drahthaar eine angemessene Umgebung bieten können!
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