Drei Nüsse für Aschenbrödel Testberichte
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
- Action: viel
- Anspruch: anspruchsvoll
- Romantik: sehr hoch
- Humor: sehr humorvoll
- Spannung: spannend
Pro & Kontra
Vorteile
- ...einfach ein liebenswerter Klassiker, der Kindheitsträume weckt...
Nachteile / Kritik
- ...leider sieht man ihm die Jahre echt an...
Tests und Erfahrungsberichte
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endlich wieder Weihnachten
5- Action: viel
- Anspruch: anspruchsvoll
- Romantik: sehr hoch
- Humor: sehr humorvoll
- Spannung: spannend
- Altersgruppe: keine Altersbeschränkung
- Meinung bezieht sich auf: DVD-Version
Pro:
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Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Ich warte jedes Jahr auf Weihnachten, weil dann auf mindestens 3 Sendern zu verschiedenen Sendezeiten mein Lieblingsfilm läuft. So erwische ich ihn jedes Jahr. Inzwischen habe ich ihn zum Geburtstag als DVD bekommen und sehe ihn trotzdem immer wieder gern.
Dieser Film ist einfach ein Muss für jeden Märchenfreund, egal ob jung oder alt.
Aschenputtel einmal in einer ganz anderen und auf keinen fall schlechteren Version.
Mit dem deutschen Aschenputtel der Gebrüder Grimm sind nur noch wenige Gemeinsamkeiten vorhanden. Gerade das macht den Film interessant.
Der Film bezaubert durch fabelhafte Schauspieler (u. a. Rolf Hoppe als König) und vor allem seinen Humor, der hier nicht zu kurz kommt. Ich denke dabei z. B. an den Jungen, der sich als Mädchen ausgibt und dem Prinzen seinen Fuß hinhält, oder daran, wie die Kutsche samt Stiefmutter und -schwester im Moor versinkt oder die unheimlich dicke Prinzessin, die dem Prinzen verliebte Augen macht und sich einfach vor die Stiefschwester drängelt.
Dazu kommt die herrliche Kulisse vom Schloss Moritzburg.
Da ich in Dresden wohne, kommt es ab und zu vor, dass ich in der Nähe von Moritzburg spazieren gehe und jedesmal, wenn ich das Schloss sehe, fällt mir sofort der Film ein und ich sehe Aschenbrödel die Scheibe frei wischen, um den Prinzen im Ballsaal entdecken zu können oder wie sie die Sprossen am Geländer zählt, ob sie nun gehen soll oder nicht. weiterlesen schließen -
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Finger weg von meinen Zaubernüssen!!!
Pro:
...einfach ein liebenswerter Klassiker, der Kindheitsträume weckt...
Kontra:
...leider sieht man ihm die Jahre echt an...
Empfehlung:
Ja
Hallo liebe Leserinnen und Leser!
Bei uns im Kulmbacher Kino gab es vor Jahren schon an den Adventssamstagen ein ganz besonderes Kinoangebot. Für 5 Öcken konnten die Eltern ihre plärrenden Kröpfe im Lichtspielhaus (wobei "Provinz-Bruchbude" für das Kino damals vor der Renovierung wohl der bessere Ausdruck gewesen wäre) abgeben, schön einkaufen gehen und die kleinen Racker nach 2 Stunden wieder abholen, nachdem diese dort einen alten Kinderfilm-Klassiker sehen durften. Zu den drei Pflichtfilmen, die jedes Jahr liefen und die ich auch immer sehen wollte, gehörte neben "Meister Eder und sein Pumuckl" sowie "Santa Claus" auch dieser Film hier, "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel". In der Zwischenzeit hatte ich den Streifen natürlich schon lange aus meinem Gedächtnis gestrichen, aber mein Schatz entdeckte ihn vor einigen Monaten mal bei Amazon zum Spezialpreis von 9,99 (kostet inzwischen aber wieder 17,99) und schlug zu.
~ Story ~
Die Geschichte von Aschenbrödel dürfte eigentlich jeder kennen, aber hier haben wir mit einer Variation des Märchens zu tun, die aus der Feder der tschechischen Schriftstellerin Bozena Nemcova stammt, die um 1845 veröffentlicht worden ist. Aschenbrödel (Libuse Safrankova) lebt mit ihrer Stiefmutter (Carola Braunbock) und deren leiblicher Tochter Dora (Daniela Hlavacova) auf einem Gutshof und muss die ganze Drecksarbeit verrichten, während "Dorchen" verwöhnt und umhätschelt wird. Doch Aschenbrödel verrichtet die Arbeiten ohne Murren und ist durch ihre liebenswerte und freundliche Art bei den Angestellten des Hauses genauso beliebt wie bei den Tieren. Sie lässt sich auch von ihrer Stiefmutter nicht klein kriegen und reitet so auf ihrem Pferd Nikolaus heimlich in den nahen Wald, wo sie auf den Prinzen (Pavel Travnicek) des Landes trifft. Dieser soll von seinem Vater endlich verheiratet werden, da er nur unfug im Kopf hat, anstatt sich eine Gemahlin zu suchen. So veranstaltet der König einen Ball, zu dem alle jungen Mädchen des Landes eingeladen werden.
Aschenbrödels Stiefmutter schickt daraufhin ihren Diener Vinzek in die Stadt, um schönen Stoff für Dorchens Ballkleid zu besorgen. Der gutmütige Alte fragt auch Aschenbrödel, ob er ihr etwas mitbringen soll. Sie meint in ihrer bescheidenen Art aber, dass ihm sicher irgendetwas vor die Nase fällt. Und tatsächlich, auf dem Rückweg aus der Stadt albern der Prinz und seine Freunde gerade im Wald umher und schießen dabei mit ihrer Armbrust ein Vogelnest aus den Bäumen, welches Vinzek genau in den Schoß fällt. Und was findet der Diener darin? Einen Zweig mit drei Haselnüssen, die er Aschenbrödel wie versprochen mitbringt. Sie entdeckt durch Zufall die Zauberkräfte der Nüsse und erhält so die Kleidung eines Jägers, mit der sie sich auf in den Wald macht, dort erneut auf den Prinzen trifft und diesen schwer beeindruckt. Wieder zuhause angekommen freut sich Aschenbrödel natürlich schon mächtig auf den bevorstehenden Ball im Königsschloss. Doch ihre Freude währt nicht lange, denn sie darf nicht mit auf den königlichen Ball und soll stattdessen eine Schüssel Erbsen und Linsen aus der Asche sammeln, die ihre böse Stiefmutter dorthin geworfen hat. Doch mit einem Mal klopfen Tauben an das Fenster und übernehmen Aschenbrödels Arbeit, so dass sie mit einem wunderschönen Ballkleid aus der zweiten Zaubernuss sich auf zum Ball machen kann...
~ Umsetzung ~
Wenn man die damaligen Möglichkeiten bedenkt, so ist diese Co-Produktion der Tschechei und der DDR wirklich ein kleines Meisterwerk geworden. Die Kostüme sind größtenteils schön farbenfroh, wenngleich auch manchmal nicht ganz so pompös, wie man es vielleicht erwarten würde. Dafür überzeugen aber die Kulissen, die mit viel Liebe zum Detail gestaltet wurden sowie die traumhaften Außenaufnahmen im verschneiten Wald. Libuse Safrankova als Aschenbrödel überzeugt hier in ihrer ersten großen Rolle und sollte bald darauf zu den wichtigsten tschechischen Filmdarstellerinnen zählen. Denn egal ob sie nun als unterdrücktes Aschenbrödel, als selbstbewusster Jäger oder als wunderschöne Prinzessin auftritt, sie kann zu jeder Zeit überzeugen und verzaubert den Zuschauer nicht zuletzt mit ihrem lieblichen Lächeln. Perfekt besetzt wurden auch die Rollen der Stiefmutter mit Carola Braunbock und die der Dora mit Daniela Hlavacova. Die beiden sind so richtig schön verabscheuungswürdig und man kann sie schon von der ersten Sekunde an nicht leiden.
Klar, generell ist die Charakterdarstellung sehr einseitig, aber das muss bei Märchen eben so sein. Und vor diesem Hintergrund machen alle Darsteller ihre Sache sehr gut. Lediglich die Rolle des Prinzen ist mehr als enttäuschend, wobei das jetzt wohl mehr am Drehbuch selbst als an Pavel Travnicek liegen dürfte, denn ein wahrlicher Märchenprinz ist er nicht, viel eher ein Lebemann und Taugenichts, der nur Unfug im Kopf hat, aber weit entfernt von dem ist, wie man sich sonst einen Prinzen im Märchen vorstellt. Da ist nichts mit einem weißen Pferd, einem großen Schloss, Anmut und Erhabenheit - gekaspert und herumgetollt wird.
Ein großes Lob verdient dagegen wieder die Filmmusik. Die Kompositionen von Karel Svoboda sind im wahrsten Sinne des Wortes märchenhaft geworden und erklingen hier in Dolby Digital 2.0 - immerhin. Alleine die Titelmelodie dürfte wohl jedem bekannt sein und könnte in ihrer leicht melancholischen, leicht verträumten Art nicht besser zu einem Märchen wie Aschenbrödel passen. Ganz anders dagegen sieht es mit dem Bild aus, denn hier hat man den Film aus dem Jahre 1974 einfach so belassen, wie er war. Gut, das mag einen gewissen nostalgischen Effekt haben, aber im Zeitalter der digitalen Nachbearbeitung hätte man sich zumindest ein klein wenig Mühe geben können. Es wäre sicher ein Leichtes gewesen, wenigstens die groben Blitzer, Kratzer, etc. zu entfernen, stattdessen grieselt das Bild ständig vor sich hin, wie auf einer uralten Videokassette. Sorry, aber in dieser Beziehung bin ich echt enttäuscht von der DVD, da hätte wesentlich mehr drin sein können.
~ Die Extras ~
Tja, soviel an Extras gibt es auf der DVD gar nicht, aber ich will Euch trotzdem davon berichten. Lobenswert ist auf jeden Fall das zweiseitige Booklet, in dem nicht wie sonst üblich einfach die Kapitel abgedruckt sind, sondern in dem man neben knapp einem Dutzend Bildern auch ein wenig über die Hintergrundgeschichte des Filmes erfährt. Auf der DVD sieht es dann mit Bonusmaterial extrem mau aus. Ein englischer Märchentrailer preist insgesamt vier Märchen der DEFA Filmstudios, unter anderem "Die Goldene Gans" und "Der kleine Muck" und sollte in Nordamerika diese klassischen Märchenfilme bekannt machen. Inwieweit das geglückt ist weiß ich leider nicht, aber der Trailer ist immerhin ganz nett anzuschauen. Das gilt weniger für den Kurzfilm "Stern und Blume", der meiner Meinung nach nicht nur extrem lieblos gezeichnet, sondern auch extrem sinnlos und einfach nur langweilig ist. Ansonsten sei noch erwähnt, dass wir zur Kapitelauswahl immerhin noch animierte Menüs geboten bekommen, das war's dann aber auch schon.
~ Fazit ~
Übrig bleibt letztendlich ein wunderschöner Klassiker des Märchenfilms, dem mit dieser recht schludrigen DVD-Umsetzung aber zu keiner Zeit der Tribut gezollt wird, der ihm eigentlich zustehen würde. Natürlich ist der Film nach wie vor für Jung und Alt schön anzusehen, aber gerade in der heutigen Zeit mit den zahlreichen Möglichkeiten der digitalen Nachbearbeitung hätte man noch wesentlich mehr aus dem Film herausholen können. Für richtige Fans des Streifens geht die DVD also in Ordnung, allen anderen reicht aber auch eine ganz normale Videoaufzeichnung aus, immerhin läuft dieser Film auch in schöner Regelmäßigkeit zu jedem Weihnachtsfest.
In diesem Sinne...
Stay Dark!
The-Nussmaster weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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Manu gönnt sich ja sonst nichts ;o)))
25.02.2003, 13:34 Uhr von
bigmanu
Ein herzlicher Hallo an alle meine Leser!Ich heiße eigentlich Manuela, bin 39 Jahre alt und seit ...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Es gibt einige Filme, die haben trotz ihres Alters nichts an ihrer Attraktivität verloren, und man kann sie sich immer wieder ansehen. Einer meiner Lieblingsmärchenfilme ist so ein Film, und ich kann ihn mir immer wieder ansehen. Bei eBay habe ich nun die DVD günstig ersteigern können, so das ich mir den Film jetzt ansehen kann wann ich gerne möchte.
Die Rede ist von „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“, meiner Meinung nach die schönste Verfilmung der Aschenbrödel Geschichte die es gibt. Ich habe für meine DVD 10,00 Euro gezahlt, bei amazon.de ist sie für knapp 18,00 Euro erhältlich. Der Film ist von 1973, die DVD kann man seit September 2000 bekommen.
Die DVD bietet leider kein besonderes Bonusmaterial. Außer einem Trailer, Titelmenu und einer Kapitelstruktur gibt es leider nichts. An Sprachauswahl hat man hier nur Deutsch zur Auswahl. Der Ton ist in Dolby Digital 2.0 Stereo, und hat meiner Meinung nach eine etwas schlechte Qualität. Hergestellt wurde dieser DEFA Film in der CSSR/DDR, der Originaltitel ist Tri orisky pro Popelku. Es gibt keine Altersbeschränkung für diesen Film und er hat eine Länge von 83 Minuten.
Wie oben schon erwähnt, ist diese Version von Aschenbrödel meine liebste, und ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft ich ihn schon gesehen habe. Auch meine Kinder sind jetzt schon davon begeistert, und sogar mein Mann sieht sich diesen Film gerne an.
Erzählt wird hier das bekannte Märchen von Aschenbrödel, nur das hier keine gute Fee Wünsche erfüllt, sondern drei magische Nüsse. Aschenbrödel (Libuse Safrankova) lebt mit ihrer Stiefmutter (Carola Braunbock) und deren Tochter Dora (Daniela Hlavacova) auf dem Gut ihres Vater der leider verstorben ist. Alles was ihr geblieben ist, ist ihr Pferd Nikolaus, ihr Hund Kasperle und ein Schmuckkätschen mit Erinnerungen an ihre Mutter. Bewacht wird ihr Schatz von der Eule Rosalie, und bei ihr sucht Aschenbrödel Zuflucht, wenn ihre Stiefmutter und Dora sie einmal wieder zu arg demütigen.
Aschenbrödel muss die ganze Schmutzarbeit machen, und es macht den beiden Spaß das Mädchen zu demütigen. Doch Aschenbrödel ist trotzdem noch selbstbewusst und lässt sich nicht unterbuttern. Heimlich reitet sie mit ihrem Pferd aus, und so begegnet sich auch zum ersten mal dem Prinzen. Der König (Rolf Hoppe) hat beschlossen diesen zu verheiraten, aber sein Sohn (Pavel Travnicek) hält nicht viel davon. Als er dem schmutzigen Aschenbrödel im Wald begegnet droht er ihr sogar eine Tracht Prügel an.
Sein Vater dagegen macht ernst und lässt alle heiratsfähigen Frauen im Umkreis zu einem Ball ein. Aschenbrödels Stiefmutter möchte ihn natürlich für ihre Tochter Dora einfangen, und schon wird der Diener Vinzek (Vladimir Mensik) losgeschickt um neue Stoffe, Bänder und allerlei Zierrat zu kaufen, mit dem sich die Damen schmücken wollen. Als er Aschenbrödel fragt, was er denn ihr mitbringen solle, bekommt er die Antwort, was ihm gerade vor die Nase fällt. Vor die Nase fällt ihm dann ein Vogelnest, in dem sich drei Haselnüsse befinden. Zufälligerweise haben der Prinz und seine beiden Begleiter ihm dieses Netz in den Schoss geschossen.
Als Aschenbrödel in ihrem Zufluchtsort eine der Nüsse fallen lässt, entdeckt sie, das es Zaubernüsse sind. Aus einem zieht sie das Gewand eines Jägers. So ausgestattet reitet sie in den Wald und trifft dort auf den Prinzen. Sie erweißt sich als Meisterschütze, verrät dem Prinzen aber nicht ihre Identität. Als nächstes steht der Ball ihm Schloss an, und Aschenbrödel fragt ihre Stiefmutter, ob sie diesen ebenfalls besuchen darf. Die Antwort darauf ist eine Schale Linsen und Erbsen, die sie auf den Boden verteilt, und die Aschenbrödel nun sortieren muss. Doch ihre Freunde, die Tauben klopfen ans Fenster und übernehmen diese Aufgabe für sie.
In ihrem Versteck nimmt sie die zweite Nuss, und darin ist ein Ballkleid für sie versteckt. Festlich gewandet reitet sie zum Ball, wo der arme Prinz mit einer Reihe schöner und nicht so schöner Mädchen tanzen muss. Eine davon trägt ihn halb durch den Saal, ein stämmiges Weib, das auf den unpassenden Namen „Kleinröschen“ trägt. Auch Dora gelingt es einen Tanz mit dem Prinzen zu ergattern. Als der Prinz sich weigert und den Saal verlassen will, betritt ihn Aschenbrödel und hält ihn zurück. Die beiden tanzen, und sie gibt ihm ein Rätsel auf. Weil er es nicht lösen kann verlässt sie das Schloss, und verliert dabei einen ihrer Schuhe.
Der Prinz jagt ihr hinterher, und sucht sie auf dem Gut. Die Stiefmutter und Dora kommen dazu, und die Mutter vermutet, das es sich bei der geheimnisvollen Prinzessin um Aschenbrödel handelt. Die nimmt ihr das Kleid ab, und Dora gibt sich als die Geheimnisvolle aus und flüchtet im Schlitten. Doch der Prinz durchschaut den Schwindel und reitet zurück. Aschenbrödel hat derweil die letzte Nuss aus ihrem Versteckt geholt, in der sich ein Brautkleid befindet. So gekleidet reitet sie ihrem Prinzen entgegen, er löst das Rätsel, und sie leben glücklich bis an ihr Lebensende ?
Am besten gefällt mir an diesem wunderschönem Märchenfilm natürlich Aschenbrödel. Libuse Safrankov ist einfach bezaubernd in dieser Rolle. Sie sieht sowohl als schmutziges Aschenbrödel als auch als geheimnisvolle Prinzessin einfach schön aus. Dem Prinzen gegenüber ist sie frech und herausfordern, ohne eine Spur von Unterwürfigkeit. Der Prinz selber ist meiner Meinung nach nicht gerade ein Hauptgewinn. Er kommt im Film nicht so gut weg und wirkt eher wie ein Taugenichts.
Die Stiefmutter ist schön gemein, genauso wie ihre Tochter. Rolf Hoppe als König gefiel mir ebenfalls sehr gut, genau so wie Karin Lesch als seine Königin. Alle Darsteller machen meiner Meinung nach ihre Sache sehr gut, alles wirkt natürlich und liebenswert.
Auch die Umgebung passt perfekt zu dieser Geschichte, vor allem der ganze Schnee lässt das ganze recht malerisch aussehen. Die Kostüme sind zwar nicht so prächtig, wie man es sich im Märchen vorstellt, dafür wirken sie aber sehr glaubwürdig. Ganz besonders muss man bei diesem Film die Musik erwähnen. Meiner Meinung nach ist sie das Herzstück des Films, ohne sie wäre er nur halb so gut. Das Leitthema habe ich immer noch im Ohr, schade das ich diese Musik noch nicht auf CD gefunden habe. Die Musik ist von Karel Svoboda und wird vom Prager Symphonieorchester gespielt. Sie ist verträumt und lässt eine romantische und weiche Stimmung aufkommen.
Märchenfilme von der DEFA haben für mich etwas sehr liebenswertes, und „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ ist der schönste davon. Die Hauptdarstellerin, Libuse Safrankov, spielt übrigens auch bei „Der kleinen Meerjungfrau“ mit, ebenfalls eine DEFA Verfilmung. Auch dort macht sie ihre Sache sehr gut, auch wenn ich das Märchen als etwas traurig empfinde.
Wer noch mehr über den Film „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ wissen möchte, dem empfehle ich die Fanseite unter www.dreihaselnuessefueraschenbroedel.de. Dort kann man einiges zu den Darstellern, den Drehorten und vieles mehr über den Film erfahren.
Mein Fazit:
Auch wenn die Tonqualität dieser DVD etwas zu wünschen übrig lässt, ich kann sie jedem, der diesen Film so liebt wie ich nur zu hundert Prozent weiterempfehlen. Es gibt den Film aber auch auf Videokassette, für alle Fans, die keinen DVD Spieler ihr eigen nennen. Und wer beides nicht hat, der muss auf die Ausstrahlungen im Fernsehen warten. Zu Weihnachten läuft dieser Film immer mindestens einmal. Ich vergebe hier alle fünf Sterne, und würde auch noch einen sechsten vergeben, wenn es ginge. Drei Haselnüsse für Aschenbrödel ist der schönste Märchenfilm den ich je gesehen habe, und ich werde ihn mir mit meinen Kindern oder alleine noch sehr oft ansehen.
Gruss von Eurer BigManu weiterlesen schließen -
Die schönste Verfilmung des Märchens
06.01.2003, 10:29 Uhr von
Jakini
War die letzten Wochen seltener online, zum einen durch mein Autoverkauft, zum anderen hatten mei...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Seit wann kenne ich diesen Film:
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Schon als Kind habe ich diesen Film immer im Advent gesehen, somit gehört er für mich eigentlich zu Weihnachten dazu und wenn ich ihn sehe, dann verbreitet er bei mir Weihnachtsstimmung.
Doch natürlich kann man diesen Film über das Jahr sehen, abgesehen davon, daß er im Winter spielt, ist er vollkommen zeitlos. Produziert wurde der Film 1973, also in meiner Kindheit. Bis er dann aber im deutschen Fernsehen lief, vergingen noch einige Jahre, denn es handelt sich hier um eine Tschechische Verfilmung. Im Alter von ca. 10 Jahren habe ich den Film im Advent zum ersten Mal gesehen, und schon damals hat er mich einfach gefesselt. Somit schaue ich seit dem regelmäßig in das Fernsehprogramm, wann dieser Film zu Weihnachten gezeigt wird.
In den letzten Jahren wird er jedoch immer häufiger im Spätprogramm gezeigt, was das soll, kann ich leider nicht sagen, denn es ist im Grunde ein Kinderfilm, die dritten Programme zeigen aber genau diesen Film oft kurz vor Mitternacht. Somit haben wir vor Jahren den Film aufgenommen, damit wir ihn sehen können, wann wir es wollen.
Aber keine Angst, auch auf KIKA wird der Film regelmäßig in der Vorweihnachtszeit gesendet. So haben Kinder auch die Chance diesen Film zu sehen.
Da unsere Videokassette inzwischen arg gelitten hat, werden wir uns nun wohl eine DVD von diesem Film zulegen.
Die Handlung:
=============
Hier gibt es die Geschichte um Aschenbrödel in etwas abgewandelter Form:
Auf einem Gut lebt Aschenbrödel mit ihrer Stiefmutter und der Stiefschwester Dora, von der Stiefmutter immer zärtlich Dorchen genannt.
Das Gut gehörte früher mal dem Vater von Aschenbrödel, doch dieser ist verstorben und die Stiefmutter hat alles geerbt. Aschenbrödel wird als Dienstmagd benutzt, sie muß putzen und Wäschewaschen.
Das einzige, was ihr noch aus der früheren Zeit, wo der Vater noch lebte, geblieben ist, ist ihr weißes Pferd Nikolaus, ihr Hund Kasperle und einige wenige Erinnerungen an die Mutter. Diese Erinnerungen wahrt sie in einer kleinen Schatzkiste auf, die von einer Eule bewacht wird. Regelmäßig versucht Aschenbrödel sich zu dem Baumhaus, in dem die Eule mit der Schatzkiste ist, zu kommen, um dort reinzusehen.
Dann ergibt es sich, daß der Prinz vermählt werden soll, der Vater erhofft sich davon, daß der Prinz vernünftiger wird. Denn dieser stihlt sich gerne in den Wald, wann immer er die Möglichkeit dazu hat, und mit seinen beiden Adjutanten tricks er den Lehrmeister, der die drei eigentlich unterrichten soll, aus.
So auch, als die Königsfamilie mit samt dem Gefolge den Hof von Aschenbrödel besucht. Alles wird besonders gewienert, und alle sind aufgeregt. Nur Aschenbrödel interessiert sich nicht für diesen Aufwand, sie nutzt die Zeit, um in den Wald zu gehen, dort fühlt sich frei und wohl.
Im Wald entdeckt sie den Prinzen, wie er gerade ein Reh erschießen will, mit Hilfe eines Schneeballs verhindert sie das.
Dies ist die erste Begegnung zwischen Aschenbrödel und dem Prinzen, der sie nun durch den Wald jagt. Hier zeigt Aschenbrödel schon einmal, wie flink uns wendig sie ist. Außerdem kann sie das wilde Pferd des Prinzen reiten, das sonst niemand zähmen kann.... .
Während dessen spricht der König am Gut eine Einladung zu einem Ball aus, der Prinz soll sich nun endlich vermählen, alle heiratsfähigen Damen aus dem Land werden geladen, zwischen ihnen soll der Prinz auf dem Ball nun wählen.
Der Kutscher wird in die Stadt geschickt, um die Einkäufe für die Ballkleider zu erledigen. Er sieht Aschenbrödel an und fragt sie, was er ihr denn mitbringen soll. Im Scherz bestellt sie natürlich die schönsten Stoffe, setzt dann aber traurig hinzu, daß er ihr ja doch nichts mitbringen darf. Also soll er ihr mitbringen, was ihm gerade vor die Nase fällt.
Auf der Rückfahrt schläft der Kutscher ein, die Pferde kennen ja den Weg. Der Prinz ist mal wieder im Wald und sieht dies. Also schießen sie ein Bund Haselnüsse aus einem Baum, die direkt auf der Nase des Kutschers landen. Tja, da hat der Kutscher sein Geschenk für Aschenbrödel, die diese drei Nüsse zu ihrer Schatzkiste bei der Eule bringt. Dabei fällt ausversehen eine Nuß herunter. Diese Platz auf und hervor kommt ein Jagdkostum.
Aschenbrödel geht mit diesem Kostüm in den Wald auf die Jagt, wo sich auch gerade der Prinz befindet, der eine Jagt veranstaltet. Der beste Jäger bekommt einen Ring. Aschenbrödel macht sich einen Scherz und schießt auf einen Vogel, den der Prinz nicht getroffen hat. Somit hat sie die Jagt gewonnen, doch schnell flüchtet sie wieder.
Der Ball nähert sich, Aschenbrödel würde gerne mit gehen. Ihre Mutter hatte ihr versprochen, sie würde Aschenbrödel ein wunderschönes Ballkleid mit Schleppe für ihren ersten Ball nähen und Nikolaus, ihr Pferd würde sie dort hin tragen. Doch daraus soll nichts werden, die Stiefmutter hat ihr aufgetragen, daß sie sie Erbsen aus der Aschen lesen muß, wenn sie damit fertig ist, dann dürfte sie auch auf den Ball gehen. Ein Kleid hat ihr die Stiefmutter natürlich auch nicht gekauft. So ziehen sie und ihr Dorchen dann von dannen, beide vollkommen überkandidelt mit widerlichen Hüten auf dem Kopf.
Aschenbrödel bekommt die gewohnt Hilfe von den Tauben, die für sie die Erbsen aus der Aschen suchen. So kann sie zu dem Baumhaus und die Eule besuchen traurig in ihrer Schatzkiste stöbern, und sich noch einmal daran erinnern, daß die Mutter ihr ja ein Ballkleid nähen wollte.... .
Die Eule ermuntert sie, eine der verbliebenen Nüsse auf den Boden zu werfen, Aschenbrödel zögert erst, denn sie traut sich nicht so recht, aber dann tut sie es doch. Dabei kommt ein wunderschönes Ballkleid heraus, so wie sie es eben noch beschrieben hatte. Schnell zieht sie dieses Ballkleid an, und wird unten schon mit Nikolaus erwartet, der fertig gesattelt ist, niemand weiß, wer Nikolaus gesattelt hat.
Währenddessen wird schon einmal etwas von dem Ball gezeigt. Die Damen werden vorgestellt, das "arme" Dorchen wird immer von einer korpulenten Dame beiseite gedrängelt, sogar als der Prinz bei der ersten Wahl mit geschlossenen Augen vor den Damen auf und ab geht, um eine auszuwählen, ihm gefallen sie nämlich alle nicht. Also will er die Wahl dem Zufall überlasen.
Aschenbrödel reitet durch den traumhaften Schnee zum Schloß, zögert dort noch eine Weile, aber ihr Nikolaus ermuntert sie dann, auf den Ball zu gehen. Alle Blicke sind auf Aschenbrödel gerichtet, niemand kennt sie.
Der Prinz will eigentlich gerade den Ball verlassen, da ihm keine der Damen so recht gefällt, was ich ehrlich gesagt sehr gut verstehen kann.
In der Tür begegnen die beiden sich, und Aschenbrödel, die inzwischen das Gesicht verschleiert trägt, rettet die Situation, im dem sie sich für den persönlichen Empfang bedankt.
Der Prinz ist zwar überrumpelt, aber er fordert Aschenbrödel zum Tanz auf, und verliebt sich in sie. Aschenbrödel ist offensichtlich schon länger in den Prinzen verliebt, möchte aber, daß er sie erkennt, denn immerhin sind die beiden sich schon im Wald begegnet. Da er dies nicht auf Aufhieb schafft, gibt sie ihm ein Rätsel auf:
Das Gesicht ist voll Asche, aber es ist nicht der Schornsteinfeger,
eine Feder am Hut, eine Armbrust in der Hand, aber es ist kein Jäger,
ein Ballkleid mit Schleppe, aber es ist keine Prinzessin.
Da der Prinz dieses Rätsel nicht lösen kann, flieht Aschenbrödel und verliert dabei, wie es sich für das Märchen gehört, ihren Schuh auf der Treppe. Der Prinz verfolgt sie, sieht sie auch auf das Gut einreiten und versucht, dort reinzukommen. Er weckt die Bediensteten, die ihn erst einmal auslachen.
Nun müssen alle Damen auf dem Gut antreten, um den Schuh zu probieren, der paßt natürlich keinem. Bis auffällt, daß Aschenbrödel den Schuh noch nicht getestet hat. Inzwischen sind die Stiefmutter und Dorchen nach Hause gekommen, haben inzwischen erkannt, daß Aschenbrödel die schöne Unbekannte auf dem Ball war und gehen auf ihr Zimmer, klauen das Ballkleid und fesseln sie. Schnell versucht die Stiefmutter mit Dorchen, die nun das Kleid von Aschenbrödel trägt, zu fliehen, natürlich so, daß der Prinz hinterher muß. Dorchen soll erst den Schuh anziehen und ihr Gesicht zeigen, doch sie weigert sich, klar, sie ist die Falsche. Sie fliehen in der Kutsche, der Prinz reitet hinterher, dabei gerät die Kutsche außer Kontrolle und fällt in einen Teich. Der Prinz zieht Dorchen heraus, sieht, daß es die Falsche ist und läßt sie zurückfallen. Er reitet zurück zum Gut, wo man inzwischen bemerkt hat, daß Aschenbrödel gefesselt war und nun fliehen konnte.
Sie ist zum Baumhaus geflohen, wo sie die letzte Nuß geöffnet hat, nun verläßt sie auf einmal die Eule, die den Prinzen zum Gut zurückholt.
In der letzten Nuß ist ein Brautkleid, das Aschenbrödel nun anzieht, und womit sie zum Gut reitet.
Nun erkennt der Prinz Aschenbrödel und kann ihre drei Fragen lösen. Glücklich reiten die beiden durch die romantische Schneelandschaft zum Schloß.
Normaler Weise erzähle ich nicht die gesamte Handlung. In diesem Falle habe ich es getan, da ich mir sicher bin, daß zum einen jeder die Geschichte von Aschenbrödel und somit das glückliche Ende kennt.
Da bei dieser Version es sich um eine veränderte Erzählung des Märchens handelt, auf die noch eingehen möchte, habe ich die gesamte Handlung aufgeführt.
Der Film:
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Wie schon gesagt, der Film selber ist recht alt. Doch in meinen Augen ist es einfach die schönste Verfilmung von Aschenbrödel, die es gibt.
Die Hauptdarsteller Libuse Safráncová und Pavel Trávnícek stahlen dabei die notwendige Sympathie aus. Auch in weiteren Tschechischen Märchenverfilmungen spielen die beiden gemeinsam und das mit Bravour. Besser Hauptdarsteller hätte man nicht finden können, die Rolle ist den beiden auf den Laib geschnitten.
Der Kutscher, ebenfalls eine der Hauptrollen, der er eine wichtige Person in Aschenbrödels Leben spielt und versucht, ihr irgendwie den Vater zu ersetzen, auf jeden Fall immer wieder zeigt, daß sie nicht wirklich alleine ist. Den Namen kenne ich leider nicht, aber der Schauspieler ist bekannt aus anderen schönen Tschechischen Märchenverfilmungen.
Die Stiefmutter ist ebenfalls passend ausgewählt, jedoch nicht ganz so böse, wie man sie in Zeichentrickfilmen kennt, aber ebenso hinterhältig, auch sie will ihre eigene Tochter mit dem Prinzen vermählen. Immerhin gestattet sie Aschenbrödel noch ein eigenes Leben, sie darf ausreiten und Nikolaus bleibt ihr Pferd.
Die Kulisse ist durch den Schnee schön romantisch getroffen, passend für dieses romantische Märchen. Da viel im Freien gedreht wurde, mußte hier nicht viel Aufwand betrieben werden. Lediglich das Gut und das Schloß mußten für die Dreharbeiten ausgewählt und eben von innen dargestellt werden.
Beeindruckend auch die Zusammenarbeit mit den Tieren. Besonders die Eule fasziniert mich immer wieder, ich hätte nie gedacht, daß eine Eule so für einen Film eingesetzt werden könnte, denn sie umkreist ja den Prinzen, um ihn zum Gut zurückzuholen.
Die Handlung gefällt mir in dieser Abwandlung besser, als in dem Grimmschen Märchen, alleine die Idee mit den Nüssen. Vorallem aber auch, daß Aschenbrödel und der Prinz sich schon vorab im Wald kennenlernen, nicht erst auf dem Ball. Überhaupt das Drumherum, das Gut, der Kutscher, all dies macht den Film so sympathisch.
Diese Form von Aschenbrödel stammt aus der Feder von Bozena Nemcova.
Begleitet wird der Film immer wieder von einer wunderschönen Melodie, die von Karel Svoboda geschrieben wurde. Hierbei handelt es sich um eine ruhige Melodie, die zum Träumen anregt, das sollten Märchen ja auch tun.
Mein Fazit:
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Diesen Film kann man meiner Meinung nach immer wieder sehen, er ist einfach wunderschön, und das nicht nur für Kinder. In die Vorweihnachtszeit gehört dieser Film einfach hinein, aber auch nun noch, wo es draußen noch grau und kalt ist, kann man diesen Film gemütlich im Wohnzimmer mit seinen Kindern sehen. Und das ist das Schöne, dieser Film ist immer wieder sehenswert, egal wie alt man ist. Bei anderen Kinderfilmen, vergeht mir schnell die Lust, diese gemeinsam mit meinen Kindern zu sehen, bei diesem Film ganz bestimmt nicht.
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2003-01-06 09:29:30 mit dem Titel Die schönste Verfilmung von Aschenbrödel
Seit wann kenne ich diesen Film:
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Schon als Kind habe ich diesen Film immer im Advent gesehen, somit gehört er für mich eigentlich zu Weihnachten dazu und wenn ich ihn sehe, dann verbreitet er bei mir Weihnachtsstimmung.
Doch natürlich kann man diesen Film über das Jahr sehen, abgesehen davon, daß er im Winter spielt, ist er vollkommen zeitlos. Produziert wurde der Film 1973, also in meiner Kindheit. Bis er dann aber im deutschen Fernsehen lief, vergingen noch einige Jahre, denn es handelt sich hier um eine Tschechische Verfilmung. Im Alter von ca. 10 Jahren habe ich den Film im Advent zum ersten Mal gesehen, und schon damals hat er mich einfach gefesselt. Somit schaue ich seit dem regelmäßig in das Fernsehprogramm, wann dieser Film zu Weihnachten gezeigt wird.
In den letzten Jahren wird er jedoch immer häufiger im Spätprogramm gezeigt, was das soll, kann ich leider nicht sagen, denn es ist im Grunde ein Kinderfilm, die dritten Programme zeigen aber genau diesen Film oft kurz vor Mitternacht. Aus diesem Grund haben wir uns im letzten Jahr die DVD gegönnt, denn ich sehe den Film immer wieder gerne und meine großen Töchter ebenfalls. Der Kauf hat sich also gelohnt und im letzten Advent wurde der Film einmal die Woche am Nachmittag angemacht und bis zum Frühjahr wird er bestimmt noch häufiger angesehen.
Die Handlung:
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Hier gibt es die Geschichte um Aschenbrödel in etwas abgewandelter Form:
Auf einem Gut lebt Aschenbrödel mit ihrer Stiefmutter und der Stiefschwester Dora, von der Stiefmutter immer zärtlich Dorchen genannt.
Das Gut gehörte früher mal dem Vater von Aschenbrödel, doch dieser ist verstorben und die Stiefmutter hat alles geerbt. Aschenbrödel wird als Dienstmagd benutzt, sie muß putzen und Wäschewaschen.
Das einzige, was ihr noch aus der früheren Zeit, wo der Vater noch lebte, geblieben is
t, ist ihr weißes Pferd Nikolaus, ihr Hund Kasperle und einige wenige Erinnerungen an die Mutter. Diese Erinnerungen wahrt sie in einer kleinen Schatzkiste auf, die von einer Eule bewacht wird. Regelmäßig versucht Aschenbrödel sich zu dem Baumhaus, in dem die Eule mit der Schatzkiste ist, zu kommen, um dort reinzusehen.
Dann ergibt es sich, daß der Prinz vermählt werden soll, der Vater erhofft sich davon, daß der Prinz vernünftiger wird. Denn dieser stihlt sich gerne in den Wald, wann immer er die Möglichkeit dazu hat, und mit seinen beiden Adjutanten tricks er den Lehrmeister, der die drei eigentlich unterrichten soll, aus.
So auch, als die Königsfamilie mit samt dem Gefolge den Hof von Aschenbrödel besucht. Alles wird besonders gewienert, und alle sind aufgeregt. Nur Aschenbrödel interessiert sich nicht für diesen Aufwand, sie nutzt die Zeit, um in den Wald zu gehen, dort fühlt sich frei und wohl.
Im Wald entdeckt sie den Prinzen, wie er gerade ein Reh erschießen will, mit Hilfe eines Schneeballs verhindert sie das.
Dies ist die erste Begegnung zwischen Aschenbrödel und dem Prinzen, der sie nun durch den Wald jagt. Hier zeigt Aschenbrödel schon einmal, wie flink uns wendig sie ist. Außerdem kann sie das wilde Pferd des Prinzen reiten, das sonst niemand zähmen kann.... .
Während dessen spricht der König am Gut eine Einladung zu einem Ball aus, der Prinz soll sich nun endlich vermählen, alle heiratsfähigen Damen aus dem Land werden geladen, zwischen ihnen soll der Prinz auf dem Ball nun wählen.
Der Kutscher wird in die Stadt geschickt, um die Einkäufe für die Ballkleider zu erledigen. Er sieht Aschenbrödel an und fragt sie, was er ihr denn mitbringen soll. Im Scherz bestellt sie natürlich die schönsten Stoffe, setzt dann aber traurig hinzu, daß er ihr ja doch nichts mitbringen darf. Also soll er ihr mitbringen, was ihm gerade vor die Nase fällt.
Auf der Rückfahrt schläft der Kutscher ein, die Pferde kennen ja
den Weg. Der Prinz ist mal wieder im Wald und sieht dies. Also schießen sie ein Bund Haselnüsse aus einem Baum, die direkt auf der Nase des Kutschers landen. Tja, da hat der Kutscher sein Geschenk für Aschenbrödel, die diese drei Nüsse zu ihrer Schatzkiste bei der Eule bringt. Dabei fällt ausversehen eine Nuß herunter. Diese Platz auf und hervor kommt ein Jagdkostum.
Aschenbrödel geht mit diesem Kostüm in den Wald auf die Jagt, wo sich auch gerade der Prinz befindet, der eine Jagt veranstaltet. Der beste Jäger bekommt einen Ring. Aschenbrödel macht sich einen Scherz und schießt auf einen Vogel, den der Prinz nicht getroffen hat. Somit hat sie die Jagt gewonnen, doch schnell flüchtet sie wieder.
Der Ball nähert sich, Aschenbrödel würde gerne mit gehen. Ihre Mutter hatte ihr versprochen, sie würde Aschenbrödel ein wunderschönes Ballkleid mit Schleppe für ihren ersten Ball nähen und Nikolaus, ihr Pferd würde sie dort hin tragen. Doch daraus soll nichts werden, die Stiefmutter hat ihr aufgetragen, daß sie sie Erbsen aus der Aschen lesen muß, wenn sie damit fertig ist, dann dürfte sie auch auf den Ball gehen. Ein Kleid hat ihr die Stiefmutter natürlich auch nicht gekauft. So ziehen sie und ihr Dorchen dann von dannen, beide vollkommen überkandidelt mit widerlichen Hüten auf dem Kopf.
Aschenbrödel bekommt die gewohnt Hilfe von den Tauben, die für sie die Erbsen aus der Aschen suchen. So kann sie zu dem Baumhaus und die Eule besuchen traurig in ihrer Schatzkiste stöbern, und sich noch einmal daran erinnern, daß die Mutter ihr ja ein Ballkleid nähen wollte.... .
Die Eule ermuntert sie, eine der verbliebenen Nüsse auf den Boden zu werfen, Aschenbrödel zögert erst, denn sie traut sich nicht so recht, aber dann tut sie es doch. Dabei kommt ein wunderschönes Ballkleid heraus, so wie sie es eben noch beschrieben hatte. Schnell zieht sie dieses Ballkleid an, und wird unten schon mit Nikolaus erwartet, der fertig gesattelt ist, niemand weiß, we
r Nikolaus gesattelt hat.
Währenddessen wird schon einmal etwas von dem Ball gezeigt. Die Damen werden vorgestellt, das "arme" Dorchen wird immer von einer korpulenten Dame beiseite gedrängelt, sogar als der Prinz bei der ersten Wahl mit geschlossenen Augen vor den Damen auf und ab geht, um eine auszuwählen, ihm gefallen sie nämlich alle nicht. Also will er die Wahl dem Zufall überlasen.
Aschenbrödel reitet durch den traumhaften Schnee zum Schloß, zögert dort noch eine Weile, aber ihr Nikolaus ermuntert sie dann, auf den Ball zu gehen. Alle Blicke sind auf Aschenbrödel gerichtet, niemand kennt sie.
Der Prinz will eigentlich gerade den Ball verlassen, da ihm keine der Damen so recht gefällt, was ich ehrlich gesagt sehr gut verstehen kann.
In der Tür begegnen die beiden sich, und Aschenbrödel, die inzwischen das Gesicht verschleiert trägt, rettet die Situation, im dem sie sich für den persönlichen Empfang bedankt.
Der Prinz ist zwar überrumpelt, aber er fordert Aschenbrödel zum Tanz auf, und verliebt sich in sie. Aschenbrödel ist offensichtlich schon länger in den Prinzen verliebt, möchte aber, daß er sie erkennt, denn immerhin sind die beiden sich schon im Wald begegnet. Da er dies nicht auf Aufhieb schafft, gibt sie ihm ein Rätsel auf:
Das Gesicht ist voll Asche, aber es ist nicht der Schornsteinfeger,
eine Feder am Hut, eine Armbrust in der Hand, aber es ist kein Jäger,
ein Ballkleid mit Schleppe, aber es ist keine Prinzessin.
Da der Prinz dieses Rätsel nicht lösen kann, flieht Aschenbrödel und verliert dabei, wie es sich für das Märchen gehört, ihren Schuh auf der Treppe. Der Prinz verfolgt sie, sieht sie auch auf das Gut einreiten und versucht, dort reinzukommen. Er weckt die Bediensteten, die ihn erst einmal auslachen.
Nun müssen alle Damen auf dem Gut antreten, um den Schuh zu probieren, der paßt natürlich keinem. Bis auffällt, daß Aschenbrödel den Schuh noch nicht geteste
t hat. Inzwischen sind die Stiefmutter und Dorchen nach Hause gekommen, haben inzwischen erkannt, daß Aschenbrödel die schöne Unbekannte auf dem Ball war und gehen auf ihr Zimmer, klauen das Ballkleid und fesseln sie. Schnell versucht die Stiefmutter mit Dorchen, die nun das Kleid von Aschenbrödel trägt, zu fliehen, natürlich so, daß der Prinz hinterher muß. Dorchen soll erst den Schuh anziehen und ihr Gesicht zeigen, doch sie weigert sich, klar, sie ist die Falsche. Sie fliehen in der Kutsche, der Prinz reitet hinterher, dabei gerät die Kutsche außer Kontrolle und fällt in einen Teich. Der Prinz zieht Dorchen heraus, sieht, daß es die Falsche ist und läßt sie zurückfallen. Er reitet zurück zum Gut, wo man inzwischen bemerkt hat, daß Aschenbrödel gefesselt war und nun fliehen konnte.
Sie ist zum Baumhaus geflohen, wo sie die letzte Nuß geöffnet hat, nun verläßt sie auf einmal die Eule, die den Prinzen zum Gut zurückholt.
In der letzten Nuß ist ein Brautkleid, das Aschenbrödel nun anzieht, und womit sie zum Gut reitet.
Nun erkennt der Prinz Aschenbrödel und kann ihre drei Fragen lösen. Glücklich reiten die beiden durch die romantische Schneelandschaft zum Schloß.
Normaler Weise erzähle ich nicht die gesamte Handlung. In diesem Falle habe ich es getan, da ich mir sicher bin, daß zum einen jeder die Geschichte von Aschenbrödel und somit das glückliche Ende kennt.
Da bei dieser Version es sich um eine veränderte Erzählung des Märchens handelt, auf die noch eingehen möchte, habe ich die gesamte Handlung aufgeführt.
Der Film:
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Wie schon gesagt, der Film selber ist recht alt. Doch in meinen Augen ist es einfach die schönste Verfilmung von Aschenbrödel, die es gibt.
Die Hauptdarsteller Libuse Safráncová und Pavel Trávnícek stahlen dabei die notwendige Sympathie aus. Auch in weiteren Tschechischen Märchenverfilmungen spielen die beiden gemeinsam und das mit Bravour. Besser Hauptdarsteller hätte man nicht finden können, die Rolle ist den beiden auf den Laib geschnitten.
Der Kutscher, ebenfalls eine der Hauptrollen, der eine wichtige Person in Aschenbrödels Leben spielt und versucht, ihr irgendwie den Vater zu ersetzen, auf jeden Fall immer wieder zeigt, daß sie nicht wirklich alleine ist, ist mir ebenfalls nicht unbekannt. Den Namen kenne ich leider nicht, aber er spielt in vielan anderen schönen Märchenverfilmungen mit.
Die Stiefmutter ist ebenfalls passend ausgewählt, jedoch nicht ganz so böse, wie man sie in Zeichentrickfilmen kennt, aber ebenso hinterhältig, auch sie will ihre eigene Tochter mit dem Prinzen vermählen. Immerhin gestattet sie Aschenbrödel noch ein eigenes Leben, sie darf ausreiten und Nikolaus bleibt ihr Pferd.
Die Kulisse ist durch den Schnee schön romantisch getroffen, passend für dieses romantische Märchen. Da viel im Freien gedreht wurde, mußte hier nicht viel Aufwand betrieben werden. Lediglich das Gut und das Schloß mußten für die Dreharbeiten ausgewählt und eben von innen dargestellt werden.
Beeindruckend auch die Zusammenarbeit mit den Tieren. Besonders die Eule fasziniert mich immer wieder, ich hätte nie gedacht, daß eine Eule so für einen Film eingesetzt werden könnte, denn sie umkreist ja den Prinzen, um ihn zum Gut zurückzuholen.
Die Handlung gefällt mir in dieser Abwandlung besser, als in dem Grimmschen Märchen, alleine die Idee mit den Nüssen. Vorallem aber auch, daß Aschenbrödel und der Prinz sich schon vorab im Wald kennenlernen, nicht erst auf dem Ball. Überhaupt das Drumherum, das Gut, der Kutscher, all dies macht den Film so sympathisch.
Diese Form von Aschenbrödel stammt aus der Feder von Bozena Nemcova.
Begleitet wird der Film immer wieder von einer wunderschönen Melodie, die von Karel Svoboda geschrieben wurde. Hierbei handelt es sich um eine ruhige Melodie, die zum Träumen anregt, das sollten Märchen ja auch tun.
Mein Fazit:
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Diesen Film kann man meiner Meinung nach immer wieder sehen, er ist einfach wunderschön, und das nicht nur für Kinder. In die Vorweihnachtszeit gehört dieser Film einfach hinein, aber auch nun noch, wo es draußen winterlich weiß und kalt ist, kann man diesen Film gemütlich im Wohnzimmer mit seinen Kindern sehen. Und das ist das Schöne, dieser Film ist immer wieder sehenswert, egal wie alt man ist. Bei anderen Kinderfilmen, vergeht mir schnell die Lust, diese gemeinsam mit meinen Kindern zu sehen, bei diesem Film ganz bestimmt nicht. weiterlesen schließen -
Da gibts was auf die Nüsse
22.09.2002, 21:47 Uhr von
Daverigger
Der Name ist Daverigger und die Interessen sind breit gestreut. Ich schreibe gerne über Bücher, M...Pro:
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Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Als ich über ein Wochenende bei meiner Freundin war, um mir mit ihr ein Nightwish Konzert in Leipzig anzusehen, brachte sie mich dazu, mit ihr den Märchenfilm „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ anzusehen. Ich ergab mich in mein Schicksal, da es ihr Lieblingsmärchen ist und sie schon seitdem wir uns die ersten Mails geschrieben haben hier und da ein paar Worte darüber fallen lässt. (In der dritten Mail, glaube ich, hat sie den Film das erste Mal erwähnt!)
„Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ ist, wie der Name schon vermuten lässt, eine Adaption des bekannten Märchens „Aschenputtel“.
Wer kennt das nicht? Man blättert durch die Fernsehzeitschrift und erblickt einen Märchenfilm, liest weiter und erkennt entweder das Wort „Tschech.“, „CSSR“ oder etwas in der Art. In der Regel haben solche Märchenfilme den Ruf, nicht sooo besonders gut zu sein, sei es nun der Schauspieler, der niedrigen Produktionskosten oder einfach der billigen Produktion wegen.
Was mich dann, dicht an meine Freundin gekuschelt, erwartete, schockte mich ein wenig.
Die Geschichte kann man recht kurz zusammenfassen. Wenn man will!
Aschenbrödel hat keinen Namen. Sie ist nur Aschenbrödel, was auch immer ein solches „Brödel“ sein mag. Ich denke mal es handelt sich um einen Krümel, das wäre eine logisch erscheinende Konnotation, da das arme Ding ständig von Rußflecken bedeckt umherwandelt. Ihr Vater, den sie über alles geliebt hat, ist gestorben und hat sie mit ihrer Stiefmutter und einer recht, nun ja, ich sage mal unbedarften Stiefschwester zurückgelassen. Die beiden haben kurzerhand den Hof und alle Güter an sich gerissen und Aschenbrödel zur kleinen Putzmagd für jeden Dreck (ich liebe solche Wortspiele) degradiert. Die kleine (die mindestens 18 ist, aber egal!) konnte nichts anderes tun, als sich ihrem Schicksal zu ergeben und tagein, tagaus die Drecksarbeit zu erledigen.
Die Stiefmutter hat vor, ihr kleines Priemelchen von Tochter mit dem Prinzen zu verheiraten, um sich einen gehörigen Macht- und Geldzuwachs zu garantieren. Aschenkrümel (Entschuldigung, aber bei -brödel muss ich immer ans Rülpsen denken), die nach einer Schelte ihrer Herrin Zuflucht bei ihrem Pferd Nikolaus sucht, begegnet während ihres Ausritts in die perfekt stilisierte Schneelandschaft dem Prinzen und seinen zwei lustigen Freunden. Ein Schneeball, geworfen von Krümelchen und ins Gesicht bekommen vom Prinzen, sorgt für Aufruhr und einen verpatzten Schuss, doch bei der folgenden Hetzjagd auf das Mädchen muss es einfach passieren, sie verguckt sich gehörig in den Strumpfhosentragenden Jüngling, der sich mit seinen sicher über 30 Jahren wie ein Kleinkind auf Schatzsuche aufführt. Aber egal, seine beiden schwulen Kompagnons sind auch nicht besser dran. Deren Strumpfhosen sehen aber wenigstens nicht so seltsam verwaschen aus wie die des Prinzen.
Jedenfalls erschleimt sich die böse Stiefmutter währenddessen beim König eine Einladung zum Ball, auf welchem sich der Prinz, der sich in den Augen seines Vaters viel zu wenig um Regierungsgeschäfte und Ausbildung, dafür jedoch viel zu viel um Strumpfhosen und Armbrusttragende Kumpels kümmert, seine zukünftige Braut aussuchen soll. Es ist natürlich klar, das sich ein 30jähriger Mann, der in seinem ganzen Leben anscheinend noch nie ein weibliches Wesen an seiner Seite gehabt hat, mehr für das Herumtollen im Schnee und verwaschene Strumpfhosen, als für weibliche Zuwendung interessiert. Aber der Prinz muss da durch, der König musste schließlich auch eine doch recht gutaussehende und intelligente Frau heiraten, obwohl er sicherlich viel lieber im stillen Kämmerlein seine Strumpfhosen gebleicht hätte.
Auf dem Einkaufsweg für Miss „Ich-schikaniere-den-Krümel-wie-ein-Drill-Seargent-auf-Speed“ fällt dem Kutscher ein Vogelnest in den Schoß. Warum es fällt tut nichts zur Sache, man könnte auch sagen, der Kameramann hat aus Versehen am Set gerüttelt. Ich nenne es einfach mal „Karma“. Jedenfalls befindet sich in besagtem Nest ein kleines Ästchen mit 3 Haselnüssen. Da der brave Kutscher versprochen hat, Aschenkrümel das erste mitzuringen, „das ihm vor die Augen kommt“ (oder so ähnlich), steckt er sich die Dinger in die Tasche anstatt sie zu essen und fährt weiter. Doch oh Wunder, die Nüsse sind magischer Natur, jedes Mal wenn Krümelchen sich etwas wünscht und eine Nuss auf den Boden schmeißt, verwandelt sich der Inhalt der Nuss in das gewünschte Objekt. (Das hätte Sqrat aus Ice-Age mal passieren sollen!) Manchmal verwandelt sich auch die komplette Nuss in das gewünschte, oder aber das Ding platzt komisch auf und man sieht gar nicht erst, wo das Kleid überhaupt herkam das da plötzlich auf dem Boden liegt. Aber wie auch immer, auf der nächsten großen Jagd erscheint Krümelchen in Verkleidung und schießt den ersten Falken (Stehen die nicht unter Naturschutz?) auf nahezu unglaubliche Distanz ohne mit der Wimper zu zucken. Der Prinz erkennt sie (natürlich) nicht und ist erst mal von den Socken. Ein zweiter Treffer offenbart ihre wahre Schießkunst, die sie von ihrem Vater erlernt hat, und sie erhält den Preis, einen ziemlich hässlichen, dicken Ring, der natürlich absolut perfekt auf ihren Finger passt, ungeachtet der Tatsache, das sie ziemlich dicke und gefütterte Lederhandschuhe trägt. Die nächstbeste Gelegenheit nutzt sie dann zur Flucht, und der Prinz kann sich hinter den Kulissen wieder seinen 2 Freunden und einem Paar noch viel zu grellen Strumpfhosen widmen.
Am Abend des Balls wird das arme Krümelchen natürlich von der bösen Steifmutti mit der allseits bekannten „Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen“-Schinderei versehen, hier allerdings gekonnt verändert, so dass auf einmal Maiskörner und Aschereste auf dem Boden herumliegen. Wenn ich mich recht entsinne! Aber die Tauben meckern nicht, sondern knallen schon wie in Hitchkoks „Die Vögel“ gegen das Fenster um Krümelchen ihrer Hilfe zu versichern. Brave Viecher! Und natürlich kann das Mädel mit den Tieren sprechen. Hatte ich das noch nicht erwähnt?
Mit Hilfe einer Nuss beschafft sie sich ein Kleid und reitet auf Nikolaus (Dem Pferd, nicht dem alten Kerl mit dem Sack) zum Ball, wo der Prinz schon gequält mit haufenweise Frauen tanzen muss. Wie schrecklich, alles Töchter guter Häuser, manche von ihnen sehen gar nicht mal schlecht aus. Ich möchte wirklich nicht mit jemandem tauschen, der die Chance hat, das halbe Königreich zu vernaschen, aber lassen wir das.
Aus heiterem Himmel erscheint nun also unser Krümelchen, natürlich mit Taliban-Schleier vor dem Gesicht, passend zur Farbe des Kleids, damit sie nicht erkannt wird, und der Prinz verliebt sich natürlich sofort in sie. Warum auch eine nehmen, bei der man das Gesicht erkennen kann? Aber vielleicht zieht er sich ja vor dem Spiegel immer eine Strumpfhose über den Kopf, wir wissen es ja nicht.
Nachdem sie ihre wahre Identität in ein flottes Rätsel verpacken konnte, das zu lösen er nicht imstande war, macht sie sich fluchtartig auf die Socken, er im flotten Strumpfhosenschritt hinterher, seine zwei Turnbeutelhinterherträger in flottem Stechschritt auch noch dabei. Sie verliert auf der Schlosstreppe einen Schuh, den der Prinz mit verwundert-hinterwäldlerischem Gesichtsausdruck findet, und der Rest der Geschichte ist ebendies. Geschichte.
In diesem speziellen und besonderen Fall sehen wir noch einen halb zugefrorenen See, eine frustrierte Stiefmutter und ein Pferd, das zwei Menschen auf einen antarktischen Gletschergipfel transportieren muss, so dass die Schneebrocken nur so durch die Luft sausen.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann bleichen sie sich ihre Strumpfhosen noch immer mit Atsche, milde Bleiche mit extra viel Chlor.
Ich kann nicht bestreiten, das mich der Film zum Lachen gebracht hat. Ich will nicht bestreiten, das es eigentlich ein recht schöner Märchenfilm ist. Ich bestreite aber, das der Film das Beste darstellt, was man auch dem Stoff hätte machen können.
Damit meine ich natürlich nicht, das Hollywood mit ein paar Millionen Dollar in der Tasche und Sigourney Weaver als sich rächende Prinzessin mit Säure im Blut einen Kinobestseller hätte drehen können, der besser gewesen wäre als dieser Film.
Vielleicht hätte man die Kostüme besser wählen können, die Dialoge teilweise ein wenig verfeinern und schließlich ein paar Requisiten nicht so extrem hochstilisieren sollen. An manchen Stellen wirkt der Film wie ein Sammelsurium der verschiedensten folkloristischen Stilblüten.
Positiv muss ich die Schauspieler erwähnen, die ihr Bestes gegeben haben, und einiges aus den Rollen machen konnten. Aschenbrödel (Wir sind ja aus der zwanghaft pseudo-humoristischen Handlungsbeschreibung raus, da kann ich auch wieder ernst sein) wirkt als untergebuttertes armes Mädchen, das in sehnsuchtsvollen Gedanken der Zeit mit ihrem Vater nachhängt, sich gleichzeitig jedoch nicht von ihrer verhassten Stiefmutter unterkriegen lassen will einfach gut.
Genauso der Prinz. Es ist natürlich klar, das die Rolle vorgibt, einen verspielten Trottel zu mimen, der keine Frauen sondern Spaß im Sinn hat. Das eine schließt das andere nicht aus, beim Prinz muss dies jedoch anders sein. Er und seine 2 Freunde spielen ihre Rollen wirklich gut, die vielen Strumpfhosen im tiefsten Winter, inmitten von mindestens 30cm hohem Schnee wirken zwar mehr als nur unrealistisch, aber wenn es die Rolle verlangt und das Geld stimmt ...
Die Adaption der Geschichte vom Aschenputtel gelingt größtenteils, die Idee mit den 3 Nüssen kommt mir jedoch von irgendwoher bekannt vor. Es ist nicht die Zahl 3, die neben der 7 in so ziemlich jedem Volksmärchen aus Europa Verwendung findet (3 goldene Haare des Teufels, 3 Söhne, 3 Versuche bei verschiedenen Märchen, 3 Tage/Stunden Zeit, 3 Brüder/Schwestern, 3 Freunde, 7 Raben, 7 Teufel, etc.), aber die Sache mit den Nüssen ist nicht von diesem Film erfunden worden! Dennoch ist die Idee, sie so umzusetzen richtig nett und durchaus gelungen. Zwar hätte man die Szenen, in denen sich die Nüsse verwandelt haben besser machen können, aber wir sind hier nun mal in Babelsberg und nicht in Hollywood.
Außerdem erhöht so was den Kultwert eines Films. Der des Films ist in meinen Augen zwar nur Durchschnittlich, aber die meisten Märchenfilme landen bei mir im Mittelfeld, also hat das nicht viel zu sagen.
Ich weiß nicht ob es das Glücksgefühl war, das die Nähe zu meiner Freundin hervorgerufen hat, oder ob ich den Film wirklich so positiv aufgenommen habe, aber wenn ich alle Punkte zusammennehme erhalte ich einen Film, der sich sehr knappe 5 Sterne verdient hat.
Die Schauspieler stimmen, die Story ist ok, die Requisiten passen, genauso wie die Kulissen und die allgemeine Location, und die Musik ist mehr als nur passend. Vielleicht weil sie ein wenig an „Tanz der Vampire“ erinnert, aber das ist nur eine Vermutung.
Zwar gibt es Stellen, an denen kann der gesunde Menschenverstand nicht anders als sich einzuschalten und die wunderbare Stimmung, die sich beim Zuschauen aufgebaut hat zu zerstören, weil ein paar Details einfach zu lächerlich sind, aber ich denke, Märchen ist Märchen, und gerade da darf so was schon mal vorkommen.
Ob nun Strumpfhosen, Aschepartikel oder behinderte Lehrlinge mit Stimmbruch in der Küche, „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ bietet ein mehr oder weniger kurzweiliges Filmvergnügen, das nicht nur durch bloße Atmosphäre und Märchenstimmung, sondern auch durch eingestreute spitze Wortwechsel und einige in jeglicher Hinsicht lustige Stellen besticht.
Von mir gibt es wie schon gesagt noch knapp 5 Sterne, da die Kombination einen guten Film ergibt, der zwar noch besser sein könnte, die aber nicht sein muss um, wenn auch nur kurzweilig, zu unterhalten. weiterlesen schließen -
Der schönste Märchenfilm überhaupt!
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
"Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" ist die tschechische Variante von "Aschenputtel", dem berühmten Märchen der Brüder Grimm.
Solange ich denken kann, kam dieser Film immer kurz vor Weihnachten im Fernsehen. Und solange ich denken kann, habe ich ihn mir als Kind angesehen zusammen mit meinem Opa, als dieser noch lebte und später alleine. Ich fieberte der Weihnachtszeit richtig entgegen, weil ich wußte/hoffte, daß der Film wieder gesendet werden würde.
Mittlerweile haben wir "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" sogar auf Video und ich hoffe, daß meine Tochter sich eines Tages dafür genau so begeistern kann, wie ich es heute noch tue :-)!
Was mich an dem Film so fasziniert?
Libuse Safránková überzeugt durch ihre Anmut, Klugheit und Schönheit in der Rolle des Aschenbrödel. Pavel Trávnicek spielt den leichtfüßigen Prinzen, der lieber mit seinen Freunden auf die Jagd geht, als sich um das höfische Zerimoniell zu scheren.
Obwohl der Film von der Originalfassung des Märchens der Gebrüder Grimm erheblich abweicht, so gefällt mir die tschechische Version fast besser, weil sie witzig, ausgefallen und unheimlich romantisch ist.
Und über die böse Schwiegermutter (gespielt von Carola Braunbock) kann ich mich heute noch kaputt lachen!
Zur Story:
Aschenbrödel, gespielt von Libuse Safránková, lebt mit ihrer bösen Stiefmutter und ihrer Stiefschwester auf einem großen Gut. Ihr einziger Freund ist ein Pferd mit Namen Nikolaus, das sie einst von ihrem verstorbenen Vater geschenkt bekommen hat. Mit ihm reitet sie in den endlosen, verschneiten Wäldern und trifft dabei auf den Prinzen, der sich mit seinem Gefolge auf der Jagd befindet. Aschenbrödel treibt ihren Schabernack mit dem Prinzen. Als dieser das Mädchen entdeckt, läuft er mit seinen Freunden hinter ihr her, um sie zu fangen, sie entwischt ihm jedoch gewitzt.
Als die Nachricht vom Schloß eintrifft, daß in Kürze ein Ball stattfinden soll, zu dem auch die Stiefmutter und die Stiefschwester eingeladen werden, beauftragt Aschenbrödels Stiefmutter einen Knecht damit, Kleider für sich und ihre Tochter in der nahegelegenen Stadt zu besorgen.
Zu diesem Zeitpunkt tritt der Prinz wieder in Erscheinung, der aus Jucks und Tollerei mit seinen Kameraden ein Vogelnest in einem Baum mit der Armbrust abschießt, welches dem armen Knecht direkt auf die Nase fällt. In dem Nest befinden sich drei Zaubernüsse, die der Knecht dem Aschenbrödel als Geschenk mitbringt.
Das Schicksal nimmt seinen Lauf ...
In der ersten Nuß befindet sich ein Jagdkostüm, in welchem Aschenbrödel wie ein Mann aussieht und vom Prinzen nicht erkannt wird. Sie überrascht ihn als Meisterschützin auf der Jagd. Die zweite Nuß enthält ein Ballkleid, das Aschenbrödel auf dem Schloßball anzieht und wieder dem Prinzen begegnet, ohne daß er eine Ahnung hat, wer sie ist. Er verliebt sich in das hübsche, geheimnisvolle Mädchen, das er für eine Prinzessin hält. - Da stellt Aschenbrödel ihm drei Rätsel, die er lösen muß, bevor sie ihm ihren Namen verrät und ihn heiraten wird. Der Prinz kann keines der Rätsel lösen und so flieht Aschenbrödel aus dem Schloß. Bei der Flucht verliert sie ihren Tanzschuh. Sie reitet mit ihrem Pferd davon, der Prinz folgt ihr bis in den Hof des heimischen Gutes. Sie versteckt sich jedoch vor ihm ...
Könnt ihr Euch schon denken, was in der dritten Nuß ist? Nein? Na, dann schaut Euch den Film an, es lohnt sich!
noch ein paar Daten und Fakten:
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freigegeben ohne Altersbeschränkung
Der Film wurde 1974 von der DEFA und dem tschechischen Filmstudio Barrandov gedreht. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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butterkeks, 27.04.2002, 00:26 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Ich muß gestehen, dass ich in meinem "hohen" Alter immer noch jedes Jahr vor dem Fernseher sitze und mir diesen Film anschaue *lächel*. Gruß Drea
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