Pro:
hohe Spannung, hochwertige Literatur
Kontra:
kurzes Lesevergnügen
Empfehlung:
Ja
Hier ein weiteres Buch aus meinem Literaturtagebuch!! Hoffe euch gefällt es!! VIEL SPASS!! Aber zuerst ein paar allgemeine informationen!!
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Titel: Der Verdacht
Autor: Freidrich Dürrenmatt
Verlag:
Seitenanzahl: 120
Preis: ca. 5,50€
----------Einleitung----------
Der im Diogenes-Verlag erschienene Kriminalroman „Der Verdacht“, wurde von Friedrich Dürrenmatt im Jahre 1953 verfasst. Der Autor wurde übrigens am 5. Jänner 1921 in Konolfingen als Sohn eines protestantischen Pfarrers geboren. Er erwarb dann später in Bern die Maturität und studierte in Zürich und Bern Literatur, Philosophie und auch Naturwissenschaft. Dürrenmatt schwankte jedoch zwischen dem Beruf des Malers und dem eines Schriftstellers. Er entschied sich dann dazu, Bücher zu verfassen, das Malen gab er jedoch nie ganz auf. Das Theater war für ihn eine Verbindung zwischen der Malerei und dem Schreiben. Einige seiner bekanntesten Werke sind zum Beispiel: „Der Besuch“ der alten Dame“, „Die Physiker“, „Der Richter und sein Henker“ oder „Das Versprechen“. Am 14.12.1990 starb er dann an den Folgen eines Herzinfarktes.
Der Roman handelt übrigens von einem schwerkranken, pensionierten Kommissär Bärlach, der einen berühmten Arzt, namens Emmenberger verdächtigt, unter dem Namen Nehle im Konzentrationslager Stutthof Häftlinge ohne Narkose operiert zu haben.
Der Roman findet in der Schweiz von 1948 bis 1949, in den Städten Bern und Zürich, statt. Der Zeitraum ist dabei Jahresende bis Neujahrsanfang. Erzähler ist ein Außenstehender, der nicht in die Geschichte eingreift und sich auch nicht am Schauplatz befindet.
----------Hauptteil-----------
Der Kommissär Bärlach wird wegen Krebs anfang November achtundvierzig ins Salem eingeliefert. Es steht nicht gerade gut um ihn. Doch kurz vor Weihnachten tritt dann endlich die Besserung ein. Er liest gerade alte Ausgaben der amerikanischen Zeitschrift „Life“ aus dem Jahre fünfundvierzig, als ihm ein Bild besonders auffällt. Es ist das eines Arztes, namens Nehle, der damals im Konzentrationslager Stutthof Operationen ohne Narkose durchgeführt hat. Die Gesichtszüge des Mannes sind jedoch nicht gut zu erkennen. Auffallend ist nur eine fingerlange Narbe auf der Stirn, der Rest ist mit einem Mundschutz verdeckt. Bärlach macht dann später seinen Arzt Dr. Hungertobel mit dem Bild bekannt. Nach einigen gezielten Fragen des Kommissärs gibt dieser dann zu, dass ihn Dr. Nehle an seinen frührer Kollegen Fritz Emmenberger erinnere, der zurzeit eine Klinik in Zürich führt. Sofort verdächtigt Bärlach Emmenberger, dass er die Methoden von Stutthof nun auch in seiner Privatklinik Sonnenstein anwendet.
Doch Hungertobel beteuert, dass sich Emmenberger unmöglich in diesem Konzentrationslager aufhalten hat können, da er zu dieser Zeit in Chile gewesen sei. Dieses Alibi wird am nächsten Tag sofort durch ärztliche Zeitschriften, in denen Emmenberger regelmäßig Artikel verfasst hat, überprüft und bestätigt. Bärlach wird jedoch misstrauisch da der Stil nicht dem des Arztes entspricht.
Der Kommissär bekommt dann Besuch von seinem Vorgesetzten Lutz. Dieser teilt ihm mit, dass er nun pensioniert werde, da er die Altersgrenze schon überschritten habe. Als letzten Wunsch fordert Bärlach noch eine kleine Polizeiauskunft über Nehle. Am kommenden Tag erfährt er dann, dass dieser am zehnten August fünfundvierzig gestorben sei.
In einem kleinen Gespräch mit Hungertobel, erzählt ihm dieser, dass Emmenberger schon einmal ohne Narkose operiert habe. Damals, auf einer Berghütte wäre der Patient jedoch ohne diesen Eingriff gestorben.
Bärlach wird als ehemaliger Kommissär immer wissbegieriger, und so bittet er den alten Juden Gulliver, den jeder eigentlich schon für tot hält, um Rat. Dieser bricht in der Nacht, beladen mit einer Flasche Whiskey, in das Krankenhaus ein. Nach einem langem Verhör gibt der Jude endlich sein volles Wissen bekannt. Gulliver ist nämlich damals von Emmenberger im Konzentrationslager operiert worden, da er ihm im Gegenzug die Freiheit versprochen hat. Dieser, der als einziger so eine Operation überstanden hat, ist dann in ein anderes Konzentrationslager verlegt worden, von dem aus er dann auch
geflüchtet ist.
Am nächsten Tag kommen Hungertobel und Bärlach zur Erkenntnis, dass Nehle und Emmenberger die gleichen Narben an der rechten Augenbraue, und am linken Unterarm, aufweisen. Somit ist der Verdacht für den Kommissär naheliegend und logisch. Er vermutet, dass sich Nehle unter Emmenbergers Namen in Chile aufgehalten hat, und somit dieser ungestört in Stutthof seine Gräueltaten ausführen hat können. Emmenberger hat Nehle anschließend umgebracht, damit er selbst nicht in Verdacht geraten könnte. Bärlach bittet Hungertobel, ob er ihn morgen, am letzten Tag im Jahr, in die Sonnensteinklinik überweisen könne.
Am selben Tag erhält der Kommissär noch Besuch von einem alten Freund, ein hagerer Mann, namens Fortschig. Er ist Schriftsteller, wenn man das so nennen darf, und ist gleichzeitig Herausgeber eines kleinen Schweizer Blattes, „Apfelschuss“. Bärlach bittet ihn, ein von ihm verfasstes Pamphlet gegen Emmenberger in seinem „Apfelschuss“ zu publizieren. Als Gegenleistung könne er nach Paris reisen. Fortschig, der im Moment nicht gerade vor Geld strotzt, nimmt dieses Angebot natürlich dankend und hochzufrieden
an.
Zu Silvester wird Bärlach, wie versprochen, von seinem Arzt Dr. Hungertobel, in die Klinik nach Zürich gebracht. Im Auto vor dem Eingangstor des Krankenhauses sieht der Kommissär eine merkwürdige winzigkleine Gestalt, die einem Zwerg sehr ähnlich sieht. Doch als er die Schwestern danach im Inneren des Gebäudes darüber ausfragt, meinen diese nur er habe sich vermutlich geirrt. Dort wird er dann übrigens von Dr. Marlok und Dr. Emmenberger in einem furchteinflößendem Raum empfangen. Bärlach macht Emmenberger mit einigen gezielten Aussagen, er suche einen Kriegsverbrecher der in einem Konzentrationslager ohne Narkose operiert haben solle, sichtlich nervös. Daraufhin lässt Emmenberger den Patienten sofort in eine andere Etage verlegen. Die Decke seines Zimmer ist seltsam mit Glasscheiben verfliest, die Fenster sind mit Gitterstäben versehen, und an der Wand hängt eine eigenartige Anatomie, die er lieber gegen Ritter, Tod und Teufel eingetauscht haben möchte. Plötzlich wird der Kommissär müde und er fällt in einen sogenannten Tiefschlaf.
Fünf Tage später wacht er total verwirrt und körperlich schwach auf. Doktor Marlok betritt das Zimmer und erklärt ihm, dass sie wissen wer er in Wirklichkeit sei, da bei seinem Rücktritt ein großes Foto in der Zeitung abgebildet gewesen sei. In einer langen Diskussion wird aufgedeckt, dass Dr. Marlok die Geliebte Emmenbergers ist, und damals auch als Häftling im Konzentrationslager Stutthof gewesen ist. Diese gibt auch zu, dass ihr Mann all diese Gräueltaten begangen habe.
Später bekommt er von Schwester Kläri die Tageszeitung, in der die Todesanzeige von Fortschig abgebildet ist. Wie er dann von Emmenberger erfährt, ist dieser von dem Zwerg eiskalt ermordet worden. Der Arzt öffnet eine Wand, hinter der sich ein Operationssaal, sowie eine Uhr befindet. Emmenberger will Bärlach kommenden Tag um exakt sieben Uhr ohne Narkose operieren. Da der Chefarzt auch Hungertobel verdächtigt, über den Verdacht Bescheid zu wissen, müsse dieser vermutlich auch von dem Zwerg getötet werden. Nach einem langem intensiven Gespräch verlässt dieser dann ungefähr um 12 Uhr das
Zimmer.
Die Uhr tickt, und um sieben Uhr kommt eine Person „Hänschen Klein….“ singend in das Zimmer. Es ist die mächtige Gestalt des alten Gulliver. Dieser berichtet, dass Emmenberger bereits mit einer Blausäurekapsel beseitigt worden ist. Der Jude hat den Zwerg im Wagen Hungertobels entdeckt und kennt ihn noch aus dem Konzentrationslager. Danach verlässt Gulliver zusammen mit dem Zwerg auf seiner Schulter die Klinik. Bärlach lehnt sich entspannt zurück, während Hungertobel das Zimmer betritt.
-----------Eigene Meinung----------
Mich persönlich hat dieser Roman sehr berührt. Man bekommt einen guten Einblick in die damalige Zeit, die so schrecklich und grausam gewesen ist. Die Handlung war auch durchlaufend spannend, und deswegen fiel es einem sehr schwer das Buch einmal zur Seite zu legen. Ich kann diese Lektüre nur mit ruhigem Gewissen jedem weiterempfehlen. weiterlesen schließen
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