Pro:
Herrliche Landschaft und Natur pur.
Kontra:
Nichts, man sollte nur mehr Zeit nehmen.
Empfehlung:
Ja
...war die Zeit, nur 10 Tage, davon kann man 2 wieder abziehen für Hin-und Rückfahrt. Ich bin immer noch überwältigt, was für schöne Ecken Deutschland doch hat.
Urlaubszeit, alles packt Koffer wie verrückt und reist in ferne Länder. Ich sagte zu meinem Mann, wir müssten sowas auch mal machen, nicht immer nur zu Hause hocken. Sicher, unser Grundstück ist groß, kuschlig und ruhig. Besser und billiger kann man keinen Urlaub machen, aber irgendwie zog es mich doch mal weg von zu Hause. Nach der Wende (Gott wie lange ist das schon her!) hatte man ja die Möglichkeit, weiß der Geier wohin zu fliegen. Und die meisten machen das ja auch jedes Jahr. Haben sozusagen "Blut geleckt" und würden nie wieder drauf verzichten. Na gut, von mir aus, sollen sie doch 14 Tage an irgend einem Strand liegen und sich braun brutzeln lassen. Das kann ich allemal an der Ostsee auch und die ist nicht weit weg von uns, da fahr ich `ne Stunde hin.
Ich sagte mir, den Osten Deutschland kennst du ja zur Genüge. Wie wäre es mit der westlichen Seite? Da kam mir das Angebot eines sehr lieben Freundes gerade Recht. Der wohnt nämlich in der wunderschönen Vulkaneifel und ich sollte ihn doch mal besuchen kommen. Also ab ins Internet und nach einem möglichst billigen Hotel gesucht, denn wer hat schon Geld zu verschenken *g*.
10 Tage sollten es sein, mehr haben wir uns nicht gegönnt, und das war der größte Fehler, den ich machen konnte, denn dadurch hab ich nicht mal die Hälfte der Eifel gesehen und muss demzufolge nächstes Jahr noch mal hin *g*.
Unsere Pension sah aus wie ein Hotel, war wirklich billig, aber dafür musste man auf einige Sachen verzichten bzw. sie so hinnehmen wie sie nun mal waren. Es war aber alles halb so schlimm, dafür war es bombig gelegen, nämlich ca. 3 km von Deudesfeld entfernt mitten in der Landschaft. Berg davor, Berg dahinter, Berg daneben....und viel Wald und Wiese. Einfach herrlich. Schon die Autofahrt dahin war für uns Flachländer einfach genial, wenn man in die Täler schaute und die Straßen sich in die Berge schlängelten. Allerdings mochte unser Sohn hinten im Auto nicht so sehr das Bergab und Bergauf und die zahlreichen Kurven. Der hat sich in meinem Corsa verewigt und eine ganze Flasche von diesem neuen Antistinkmittel mit F ging dabei drauf, sonst wären wir wohl bei 30 Grad im Schatten eingegangen wie Primeln in der Kiste. Das nur zur Vorwarnung für Leute, die es tatsächlich wagen sollten, sich Kinder anzuschaffen :-).
Mein Sohn hat es überlebt und wir auch. Seit dem Tag lag dann auch immer `ne Rolle Gefrierbeutel dicht neben ihm, falls er mal wieder "seekrank" wurde *g*. Denn wir wollten ja nicht auf die herrliche Gegend verzichten.
Vulkaneifel --> für alle Ossis muss das mal erklärt werden, denn ich wusste auch nicht recht, was das heißen sollte. Ist kein Zeichen von Dummheit, sondern schlichtweg `ne Bildungslücke. Die Eifel ist der nordwestliche Teil des Rheinischen Schiefergebirges und das kann man sehr gut erkennen, wenn man sich da die Felsen mal genauer ansieht (ja, wir waren auch wandern, haben nicht nur in der Kiste gesessen *gg*). Der Schiefer bröckelt da so vor sich hin wie Blätterkrokant - ok, ich denk schon wieder ans Essen *g*.
Die Täler, durch die man fährt oder die man überquert, sind manchmal riesig groß. Die Dörfer und Städtchen wirken dann wie reingeklebt in die Berge, als hätte ein Riese sie da rein gewürfelt. Einige Bergkuppen sind nichts anderes als aufgesetzte Vulkankegel, die vor ein paar Millionen Jahren entstanden sind, als hier in Europa noch die Vulkane tobten. Außerdem gibt es noch die kraterartigen Vertiefungen in der Landschaft, die durch damalige vulkanische Gasexplosionen enstanden und sehr oft fast kreisförmig sind, als wären da mal Ufos gelandet *g*. Diese Löcher haben sich aber mit Wasser gefüllt (wer wissen will, wie das Ganze vonstatten ging, der frage mich per E-Mail, das wird jetzt zu lang *g*) und sind heute wunderschöne kleine Seen, die man Maare nennt und in denen man sogar baden kann. Allerdings sollte man dafür schon schwimmen können, denn die sind enorm tief und ohne Strandzone. Also ein Schritt und du bist weg *g*.
Wandern kann man in der Eifel, das ist sagenhaft! Und wenn man Glück hat (oder einfach nur einen Einheimischen kennt wie ich *gg*), findet man auch die sogenannten Sauerbrunnen, das sind kohlensäurehaltige Quellen, dessen Wasser einfach phantastisch schmeckt. Ein bisschen nach Eisen aber wunderbar, man mag gar kein anderes Wasser mehr trinken. Vor allem ist es gesund durch die vielen Mineralien und man hat es komischer Weise noch nicht zu Geld gemacht. Ja, es fließt umsonst aus den Bergen und man sieht überall die Leute mit Körben von leeren Flaschen herbeiströmen, die sich da ihr tägliches Schlückchen Natur holen.
Haben wir natürlich auch gemacht und vor mir steht da grad meine letzte Flasche (mit Coca-Cola-Aufschrift *g*) und eisgekühltem Quellwasser drin.
Von Deudesfeld aus ist es mit dem Auto nicht weit bis zu all den Maaren in der Umgebung und was man auch nicht auslassen sollte, das ist eine Fahrt zur Mosel runter. Die Stadt Cochem z.B. ist ein Gedicht. Die vielen kleinen hübschen Häuschen, die engen Gassen und die kleinen Einkaufsstraßen sind wunderhübsch anzuschauen. Aber das sind eigentlich alle Städte an der Mosel...zumindest die, die wir gesehen haben, als wir eine Dampferfahrt auf der Mosel mitmachten. Ebenso darf man auch nicht den Aufstieg scheuen zur Reichsburg in Cochem, denn das lohnt sich allemal. Für die PC-Geplagten und steifen unsportlichen Langzeit-Onliner fährt natürlich auch ein Bus hoch. Ich war tapfer und bin gelaufen *g*.
Naja...dann natürlich die Weinberge an der Mosel, die Burgen in Manderscheid, die Städte Bitburg, Daun und Gerolstein, die älteste Stadt Deutschlands Trier...und und und...es gibt so viel zu sehen, das gut und gerne auch 3 Wochen ausgefüllt sein könnten. Und wer morgens zwischen 5 und 6 Uhr mal die Sonne aufgehen sehen hat, wenn der Nebel aus dem Bergen steigt und die Sonne ihn zum Glänzen bringt, der erlebt die wahre Natur der Eifel - ich für meinen Teil habe nicht nur die Gänsehaut von der morgendlichen Kühle gehabt.
Und wer schon mal in der Gegend ist, sollte auch nicht das nahe Luxemburg vergessen, denn da kann man nicht nur billig tanken *g*, sondern auch Land und Leute bewundern. Schade eben, dass wir nur ein paar Tage Zeit hatten, nächstes Jahr bin ich schlauer. Und dann werden wir uns all das ansehen, wozu wir dieses Jahr nicht kamen - *ganzfestvornehm*!
Danke für`s Lesen
Eure etwas traurige Galeria
(ich will noch mehr Urlaub!!!) weiterlesen schließen
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