Pro:
Hmm, naja, so leid es mir tut, der Film hat nichts Gutes an sich...
Kontra:
Der Film ist langweilig, belanglos, voraussehbar; die Schauspieler spielen unter ihrem Niveau; etc....
Empfehlung:
Nein
Sonntag Abend. Es ist wieder einmal nichts im Fernsehen. Was macht man da? Genau, Kino. Also rein ins Auto, ab zum Lichtspielhaus seiner Wahl, ebenfalls hinein und dann eben gucken, was man denn eigentlich sehen möchte. Besser wäre es natürlich gewesen mal vorher zu überlegen, aber egal, wird schon was ordentliches laufen. Irrtum. „Frida“. „The Ring“. „Goodbye Lenin“. „Manhatten Love Story“. „Ein Chef zum Verlieben“. Der Rest ist mir gerade entfallen, egal, kann nicht so toll gewesen sein. Nun steht man da, will ja auch nicht wieder nach hause, denn da wartet Tatort-Langeweile. Also eben in einen Film, den man gar nicht sehen wollte. Echt jetzt, man nimmt also eine Müntze, lässt das Glück mit und mit bestimmen und endet dann bei „Ein Chef zum Verlieben“. Nicht dein Ernst. Aber die Münze hat bestimmt, daher lesst nun wie schrecklich ein Film tatsächlich doch sein kann...
Die Handlung
Es war einmal eine Anwältin, nennen wir sie Lucy Kelson. Ganz gut im Job, dafür aber in scheiß Klamotten durch die Gegend am laufen. Nun, diese nervige junge Frau protestiert mit Vorliebe gegen den Abriss diverser denkmalgeschützter Gebäude und öfftentlichen Einrichtungen, sehr zum Leidwesen der Industire. Dennoch scheitert sie immer wieder, auch wenn sie dafür schonmal auf Abrissbirnen klettern muss.
Als sie sich nun bei einem der Industriebosse persönlich beschweren will, passiert etwas womit sie nie gerechbet hätte. Dieser sucht nämlich eine neue Anwältin für seine Firma - und stellt die gute Frau direkt ein. Sein Name ist George Wade. Und als Frauenheld hat er nicht den besten Ruf weg. Aber mit der Zeit gelingt es Lucy George zum reinsten Wohltäter zu machen. Lucy arbeitet weiterhin für ihn, macht alles für den recht unselbstständigen Multimillionär, der insgeheim von seinem Bruder Howard in der Firmenpolitik beraten wird, vom Schuhe aussuchen bis zum Businesstermin.
Leider leidet darunter ihr Privatleben, besser sie hat keins mehr. Aber das ist egal, den Lucy verliebt sich ohne das sie es merkt in den Mann, der ihr ständig Wiederworte gibt und der eigentlich für all das steht, was sie zuvor hasste. Ebenso George, der in der Anwältin bald mehr als nur eine hervorragende Angestellte sieht.
Dennoch merkt Lucy, wie sehr der Job sie vereinnahmt und will nun kündigen und erwählt eine junge Anwältin, June Carter, zu ihrer Nachfolgerin. Als Lucy dann merkt, dass diese George um den Finger zu wickeln beginnt und sie sogar vielleicht eine Nacht mit ihm verbrachte, da merkt Lucy erstmalig ihre wahren Gefühle für den reichen Schnösel. Und auch George vermisst Lucy. Und nun muss er auch noch, so Howard, deren geliebtes Gemeindezentrum niederreissen lassen.
Tja, was nun? Job? Karriere? Oder doch Liebe? Dumme Frage...
Die Schauspieler
Da gibt’s eigentlich nur 2 zu nennen, namentlich Hugh Grant und Sandra Bullock. Hugh Grant, meinerseits geschätzt für seine schauspielerischen Talente weiß diese leider gar nicht anzubringen. Nur selten blitzt sein spitzbübischer Charme auf, den man an ihm aus Filmen wie „About a boy“ so sehr liebt. Seine Figur bleibt so blass, leblos, nicht unsympatisch, dafür sieht Grant zu gut aus, keine Frage, aber dennoch eben belanglos. Genauso Sandra Bullock. Konnte sie in Komödien wie „Miss Undercover“ schon überzeugen, ist auch hier ihr komisches Talent von einem schlechten Drehbuch um Längen unterfordert. Sandra ist nur nett anzusehen, und das auch nur, wenn sie in der Firma ihres Chefs rumläuft, denn zuhause kleidet sich ihre Rolle wie die letzte Pennerin. Wie gesagt, beides gute Schauspieler asich, aber hier weder gefordert noch gekonnt in Szene gesetzt.
Die Nebenrollen möchte ich auch nur kurz erwähnen. June Carter wird gespielt von Alicia Witt und die junge Frau ist leider absolut unausstehlich. Ach, das ist ihre Role? Na dann gut. Dana Ivey und Rober Klein spielen Lucy’s ungleiche Eltern, das gar nicht mal so schlecht, auch wenn ihre Rollen totlangweilig und klischehaft sind. Howard Wade, George’s Bruder wird vom übergewichtigen Davidd Haig gespielt, der recht eklig daher kommt, oder ist das wieder gespielt? Mein Gott, schwierig, schwierig, dieser Film.
Meine Meinung
Was soll man da sagen? Mochte ich den Film? Nicht im geringsten. Habe ich mal gelacht? Nee, gar nicht, noch nicht mal ein Schmunzeln kam auf. Und ja, das war eine Komödie. Sollte es zumindest sein. Denn die Gags waren für mich viel zu flach, zu oft schon gesehen und neu war rein gar nichts an dem Film. Da hätte ich auch „Manhatten Love Story“ gucken können. Andere Schauspieler, selbe Story. Aber ich schweife wiedermal nur all zu gerne ab.
Zurück zum „Chef zum Verlieben“, dessen Titel ich nach vollziehen kann, Grant ist schon ne Schnitte, aber leider verrät der Titel auch schon die komplette Handlung des Machwerks. Man weiß wie’s kommen muss. Die beiden treffen sich, verknallen sich, das geht ja nicht, oder doch, Problem in den Weg, = andere Frau, Konflikt, Stress, Streit, Zickigkeit, aber die Romantik siegt, Heirat, Kinder, sarg. Ende. So oder so ähnlich denkt man sich das und man hat eben Recht und wenn das passiert, während man die ersten 5 Minuten des Films erst hinter sich hat, dann ist das nicht gut. Gar nicht gut. Langeweile kommt auf. Man denkt, mein Gott, küss sie endlich, ist doch mal gut jetzt, was noch 30 Minuten dauert der Mist hier?
Ihr seht, „Ein Chef zum Verlieben“ wird sicher nicht mein Lieblingsfilm. Eher möchte ich den Film nie wieder sehen. Und von den 8,50 € hätte ich Kinder in Afrika vor dem Hungertot retten können. Hätte. Egal.
Romantik kommt btw. An keiner Stelle des Films auf. Bullock und Grant bleiben kühl, zurückhaltend. Man merkt einfach nicht so recht wie der Funke überspringt, wie aus dem Job mehr wird, wie eine Liebe entsteht. Und darum geht’s ja, daher finde ich das etwas tragisch. Seltsamerweise gefiel dem Rest des Kinos, etwa 30 Frauen der Film. Im Ernst, das Ding ist eben ein Frauenfilm, vielleicht verstehe ich davon ja nichts oder vielleicht wollen Frauen seichte Unterhaltung ohne Tiefgang mit netten Gesichtern? Wer weiß...
Fazit: Sparrt euch das Geld und guckt Sonntags doch besser Tatort, auch wenn dort auch immer das selbe passiert, denn "Ein Chef zum Verlieben" ist absolut belanglos und langweilig...
------------------- by Northstar '03 -----------------
Stats
Ein Chef zum Verlieben
(Two Weeks Notice)
USA 2002
Warner Bros.
101 Minuten
Crew
Drehbuch - Marc Lawrence
Regie - Marc Lawrence
Cast
Sandra Bullock - Lucy Kelson
Hugh Grant - George Wade
Alicia Witt - June Carter
David Haig - Howard Wade
Dana Ivey - Ruth Kelson
Robert Klein - Larry Kelson
Dorian Missick - Tony
Link
http://www.warnerbros.de/movies/twoweeksnotice/ -> Deutsche Seite zum Film.
http://twoweeksnoticemovie.warnerbros.com/ -> Entsprechende US-Seite, auch schon zu DVD. weiterlesen schließen
Bewerten / Kommentar schreiben