Pro:
Abwechslungsreiche Missionen, stimmiger Sound
Kontra:
extrem hoher Schwierigkeitsgrad, ein paar Grafikschnitzer
Empfehlung:
Ja
Es ist nicht einfach ein Soldat zu sein. Vor allem Jimmy hat es recht schwer, im harten zweiten Weltkrieg das Leben zu behalten. Denn Euer Protagonist ist stets Opfer Deutscher Gewehrkugeln. Ob er es bis zum Ende durchhält erfahrt ihr in meinem Test.
Story
Eines vorweg: natürlich schafft er es, sonst wäre das Spiel für euch ja auch vorbei. Die Geschichte des Spiels beginnt, man staune, an der Strandung der berühmtesten Strandschlacht aller Zeiten. Geht weiter durch Deutsche Herrenhäuser, U-Boot Werften und Zugabteile. Im Grunde sind es insgesamt sieben einzelne Einsätze, die nicht wirklich durch eine zusammenhänge Story verknüpft sind, außer eben der zweite Weltkrieg. Also einfach gesagt, scheiss auf die Story, die Waffe unterm Arm und los geht’s das Geballer.
Steuerung
Ihr habt die Wahl zwischen zwei Arten der Steuerung, wobei ich beide ausprobiert hatte.
Die Klassische Variante:
Linker Analogstick ist zum Vorwärts- und Rückwärtslaufen, die Links und Rechtsfunktion lässt euren Helden sich links und rechts drehen. Mit dem rechten Analogstick steuert ihr nach oben oder unten gucken. Vorteil dieser Bewegungsart ist, dass ihr theoretisch mit nur einem Daumen die Laufrichtung steuern könnt, Nachteil ist, dass Seitwärtsschritte umständlich über L2 und R2 gesteuert werden, kaum zu gebrauchen. Die anderen Tasten sind recht ähnlich belegt: Dreieck springen, Kreis Schießen, X benutzen, L1 Zoomen, Viereck Waffe wechseln.
Die andere Variante:
Linker Analogstick ist auch zum Vorwärts- und Rückwärtslaufen, wobei hier die Links und Rechtsfunktion euren Helden einen Seitschritt nach links oder rechts machen lässt, mit dem rechten Analogstick steuert ihr nach Links und Rechts Drehungen und nach oben und unten gucken. L1 ist hier Zoomen und L2 Schießen, R2 dient dem Nachladen. Viereck und Kreis sind zum Waffenwechseln nach links(Viereck) und rechts(Kreis), X zum Benutzen/Interagieren und Dreieck zum springen. Start und Select sind Pause bzw. Auftragsmenü, in dem Eure Primärziele stehen(wobei es nur Primärziele gibt).
Die Steuerung ist in beiden Varianten sehr schwierig, wobei die zweiten Variante zu bevorzugen ist, da der Seitwärtsschritt viel bequemer ist, wenn er auf dem Analogstick liegt. Um es zu konkretisieren ist nicht die Steuerung schlecht bzw. schwer, sondern das Zielen. Es gibt leider keine Autozielfunktion, nicht mal eine, die wenigstens grob in die Richtung zeigt, wo der Feind steht. So steht einem das manuelle Zielen bevor, und das ist sauschwer bei einer Horde Gegner, die wild auf einen ballern und das noch mit dem Analogstick. Bei Maus und Tastatur wäre das überhaupt kein Problem, aber so…
Gameplay
Eine Mission besteht meistens aus mehreren Mini-Missionen, und diese Mini-Missionen haben dann mehrere Primärziele. Anhand einer Beispielmission möchte ich euch das Gameplay näher bringen. Ihr startet in einer kleinen deutschen Stadt und Euer Primärziel ist es auf einen Zug von einem deutschen Hauptmann zu gelangen. Das Ziel ist erstmal eine Uniform der deutschen zu erlangen, um euch zu verkleiden. Dazu sucht ihr ein Hotelzimmer auf, indem eine deutsche Uniform für euch deponiert wurde. Nachdem ihr euch umgezogen habt, sollt ihr raus aus dem Hotel und euch zum Bahnhof begeben. Jetzt habt ihr zwei Möglichkeiten Euer Ziel zu erreichen, entweder ballert ihr euch zum Bahnhof durch oder ihr versucht die Schleichmöglichkeit mit der deutschen Uniform, sprich an den Wachen einfach vorbeizukommen. Dies habe ich anfangs versucht, bis ich dabei erwischt wurde, wie ich einen deutschen Offizier hinterrücks erschossen hatte, somit durfte ich dann den Rest der Mission ballernd verbringen. Dazu musste ich durch mehrere Bahnsteige, bis ich endlich zu meinem Ziel, den Bahnsteig erreichen, von dem deutschen Hauptmann. Das war die erste Mini-Mission, nach einem kurzen Briefing in Textform geht auch schon an die zweite Mini-Mission, in der wir uns nun von Abteil zu Abteil durchschlagen dürfen. Hier kann es nur geradeaus gehen, wobei sich die Entwickler sichtlich Mühe gemacht hatten, Abwechslung hineinzubringen. Stets wechselte sich das Abteil von Schlafkojen durch Küche und durch Außenwaggons, auf denen Panzer oder MG Stände befestigt waren. Bis man schließlich im weit vorderem Abteil auf unseren Hauptmann stieß, denn unser Primärziel war das Stehlen seiner Dokumente und die Eliminierung von dem Hauptmann. Das Stehelen der Dokumente war erfolgreich, aber bevor ich ihn erschießen konnte, ist er in einer Zwischensequenz geflohen. Pech gehabt.
Schwierigkeitsgrad
Weswegen ich extra ein Kapitel über den Schwierigkeitsgrad schreibe ist dessen Unmenschlichkeit. Drei Faktoren machen das Spiel selbst auf einfachster Stufe zu einem Höllengang. Erstens die oben erwähnte manuelle Zielvorrichtung. Es dauert mitunter eine halbe Ewigkeit bis man den Feind anvisiert hat. Hat man dies geschafft kommt noch erschwerend hinzu, dass die Deutschen Nazifeinde wie Karnickel hin- und herhüpfen. Es ist zwar schön, dass die Gegner kein schnödes dummes stillstehendes Beiwerk sind, aber jede Sekunden hin- und herzulaufen macht das Zielen zu einer reinen Geduldsprobe. Als zweites großes Problem erweist sich die Schussstärke bzw. das Aushalten der gegnerischen Schüsse. Unser Held hält anfangs noch gut aus, kann viel Einstecken, doch im Verlauf reichen schon mal 5-6 Schuss bis unser Held stirbt. Bei 4-5 Gegnern auf einmal am Schirm keine Seltenheit da ins Gras zu beißen. Es gibt zwar eine Vielzahl an Medi Packs, doch reichen diese bei weitem nicht aus. Als dritte und letzte Schwierigkeit erweist sich das Speichersystem. Denn hier gilt: wer stirbt, darf die Minimission von vorne beginnen. Bei Abschnitten, die schon mal gut und gerne 20 Minuten dauern, sehr ärgerlich. Ich musste Levels teilweise 10-15 mal wiederholen, bis ich sie endgültig geschafft hatte. Mein Frustpegel ist hoch, aber für dieses Spiel muss man hart wie Stahl sein um das auszuhalten.
Präsentation
Grafisch macht das Spiel einen ganz netten Eindruck, wenn man das Alter des Spiels berücksichtigt. Gesichter sind gut erkennbar, Explosionen sehen gut aus, die Animationen und das Gegnerverhalten wurden gut umgesetzt. Auf der anderen Seite sind die Texturen recht grob und verpixelt, die einzigen Farben im Spiel sind grau und braun, ab und zu sieht man grün, wenn man im Grünen unterwegs ist, nicht sehr abwechselnd.
Wobei der Sound hier um einiges besser ist. Tolle Orchestermusik schallt aus den Lautsprechern, anhand der Schussgeräusche lässt sich erkennen, um welche Waffe es sich dabei handelt. Auch die Kommentare der Deutschen sind gut vertont und machen die Ballergefechte lebendiger. Insgesamt ist der Ton gut gelungen.
Fazit
Insgesamt kann ich sagen, dass ich doch trotz des immensen Schwierigkeitsgrades doch Spaß an dieser Ballerorgie hatte. Die Missionen sind größtenteils sehr abwechseln geraten, audiovisuell kann das Spiel trotz seines Alters noch überzeugen. Es macht Spaß durch die verschiedenen Aufträge zu huschen, manchmal ballernd, manchmal schleichend. Im Großen und Ganzen für alle, die eine hohe Frustgrenze haben, zu empfehlen.
Wertung Singleplayer:
73%
Pro: Abwechslungsreiche Missionen, stimmiger Sound
Contra: extrem hoher Schwierigkeitsgrad, ein paar Grafikschnitzer weiterlesen schließen
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