Pro:
Grafik | Sound | Spielmodi
Kontra:
kein Multiplayer
Empfehlung:
Ja
.:Allgemeine Infos:.
Schon die gesamte Need for Speed Reihe interessierte mich sehr, wie ihr wahrscheinlich auch schon aus meinen letzten Berichten gemerkt habt. Daher war der Kauf des neuesten Teils Need for Speed Underground natürlich Pflicht. Ungefähr 45 Euro musste ich dafür bei Saturn hinblättern, allerdings bekommt man für diesen Batzen Geld auch einiges geboten, aber lest selbst.
Die Mindesthardwareanforderungen sind wegen der aktuellen und tollen Grafik und weiteren Faktoren nicht gerade gering. Euer PC sollte mindestens 800 MHz, 128 MB RAM und eine GeForce 2 ähnliche Grafikkarte mit 32 MB unter der Haube haben, um das Spiel flüssig darstellen zu können. Allerdings sieht es dann nicht gerade hübsch aus und es macht lang nicht so viel Spass, es zu spielen. Grafisch anspruchsvolle sollten daher schon folgende Hardware eingebaut haben: 1500-2000 MHz, 256 MB RAM und mindestens eine GeForce 3 Karte oder halt wieder vergleichbare. Jetzt kann man das Spiel aber auch in vollen Zügen und ohne Performance und Qualitätsverlusten genießen.
.:Gameplay:.
Wie auch in den vergangenen Jahren bringt EA wieder ein erstklassiges Rennspiel auf den Markt und übertrumpft sich ein weiteres Mal selbst. Wie auch in Teil 2-6 geht es im wesentlichen darum, Rennen zu gewinnen, allerdings wurden nun viele neue Spielmodi mit eingebaut und man hat die Möglichkeit seinen Wagen durch gewagte Fahrweisen gratis zu tunen, bzw. umzustylen, d.h. zum Beispiel eine neue Motorhaube drauf oder gleich ein ganz anderes Auto für einen geringen Aufpreis.
Der größte Teil des Spiels ist ohne Zweifel der Underground-Modus, der im Prinzip dem Karriere-Modus aus den Vorgängern gleichgesetzt werden kann. So wählt man zu Anfang einen Wagen und tritt dann sein erstes Rennen an. Gewinnt man dies, erhält man Neben dem Preisgeld und manchmal auch noch Gratis-Tuning die so genannten Stylepoints. Was es damit auf sich hat, werde ich später noch erklären. So hat man im Underground 111 Aufgaben zu erledigen. Diese Aufgaben sind aber eigentlich nichts anderes, als Rennen zu gewinnen, teilweise gegen die Zeit, teilweise gegen bis zu vier Computergegner. Klingt langweilig? Nun ja, einerseits dauert es echt lange, bis man die Aufgaben alle erfüllt hat (Schätzungsweise 20-30 Spielstunden), andererseits sind die Rennen immer extrem abwechslungsreich. So fährt man manchmal Runden-Rennen, manchmal Sprint-Rennen, in denen man keine Runden absolviert, sondern eine Strecke von A nach B abfährt und von zeit zu Zeit auch mal gegen die Uhr. Nach einiger Zeit kann man dann auch noch im Drag-Modus, der im ersten Moment ziemlich einfach erscheint und im Drift-Modus antreten.
Im Drag-Modus muss man anfangs einfach nur eine Strecke geradeaus fahren, gegen vier Gegner. Klingt im ersten Moment easy, ist es aber gar nicht mal so sehr, denn man muss von Hand schalten und je weiter man im Spiel fortgeschritten ist, desto mehr Verkehr und auch Kurven und andere Hindernisse kommen dazu.
Im Drift-Modus fährt man einfach nur einen festgelegten, kurzen Rundkurs alleine ab und versucht dort durch driften so viele Punkte wie möglich zu erreichen und so zu gewinnen.
Die einzelnen Modi, die man im Underground fahren kann, sind auch ausserhalb dieses Modus’ verfügbar. Dort kann man dann zusätzlich auch noch die Anzahl der Gegner und die Rundenanzahl festlegen.
.:Stylepoints:.
Ein wesentlicher Teil im Underground-Modus besteht darin, die so genannten Stylepoints zu sammeln. Diese erhält man durch Sprünge, Drifts oder andere gewagte Manöver, wie knapp an anderen Verkehrsteilnehmern vorbeizufahren. Aber auch durch Runden oder Abschnitte ohne Bandenberührung erhält man Punkte. Mit der Zeit erhält man durch angesammelte Punkte neue Designmöglichkeiten für seine Wagen freigeschaltet oder sogar umsonst. Dadurch wiederum steigt der „Reputation“-Wert des Autos, was zu Folge hat, das man einen Stylepoint-Multiplikator erhält. So kann man von Multiplikator 1x bis hin zu 5x aufsteigen, wodurch alle Stylepoints nach einem Rennen mal fünf multipliziert werden und es so viel schneller geht, eine Leiste vollzukriegen. Allerdings dauert es am Ende auch viel länger eine solcher Leisten vollzukriegen. Im Klartext: Man braucht ganz einfach mehr Stylepoints, um eine Stufe aufzusteigen.
Was ich nicht wirklich gut finde, ist die Tatsache, dass man ein Rennen einfach nur Neustarten kann und dann nochmals die Stylepoints erhält. Vor allem im Drift-Modus gewinnt man leicht 100.000 Punkte auf einmal und steigt dann gleich fünf Leisten auf einmal. Das führt dazu, dass viele diese Drift-Rennen dann einfach immer wieder Neustarten und die Stylepoints so sehr schnell voll kriegen und sie keinen Sinn mehr machen, wenn man schon alle neuen Designmöglichkeiten freigeschaltet hat.
Wer den Film 2Fast2Furios gesehen hat, der wird die Updates schnell wieder erkennen, denn von dort wurde viel „geklaut“. Seien es nun Front- oder Heckspoiler, getönte Glasscheiben, neue Motorhauben oder ganz einfach simple Neonröhren, die tolle Effekte auf der Straße unter dem Auto entstehen lassen, es sieht einfach alles super fantastisch aus.
.:Strecken:.
Im Prinzip ist das gesamte Spiel eine einzige Strecke, weil es in einer einzigen Stadt spielt, in der man immer wieder durch verschiedene Kurse heizt, von denen man einzelne Passagen sicher schon mal von anderen Kursen kennt, die Strecke im gesamten, aber fast immer verschieden ist. Dadurch wird das ganze natürlich sehr abwechslungsreich, wobei es schon des Öfteren passieren kann, dass man einfach so ohne Grund in die Bande, bzw. Begrenzung rauscht, weil man von einer anderen Strecke diesen Weg gewohnt ist.
Im Drift-Modus sehen die Strecken dann aber schon wieder ganz anders aus. Sie bestehen eigentlich nur aus kurzen Geraden und 90 bzw. 180 Grad Kurven. So bekommt man nicht soviel Speed drauf, dass man die Kurve nicht mehr ordentlich erwischt. Mit dem Laufe der Zeit, werden aber auch hier andere Kurven eingebaut, was das ganze teilweise erschwert, teilweise aber auch erleichtert.
.:Autos:.
Das Arsenal an Autos reicht vom einfachen Nissan, über den Ford Focus bis hin zur superschnellen Viper. Die einzelnen fahrbaren Untersätze muss man aber auch noch im Underground freischalten, um sie benutzen zu können. Insgesamt wird es so schätzungsweise 15-20 verschiedene Wagen geben, die man aber natürlich noch ganz nach seinem Geschmack tunen und designen kann, wodurch man aus 20 verschieden aussehenden Wagen schnell 200 oder 300 machen kann. Vom Design her. Technisch verändert sich logischerweise nichts, ausser man rüstet den Motor usw. auf. Es gibt also unendlich viele Möglichkeiten, sein Wunschauto zu erhalten. Ohne Designtuning sehen sie aber ziemlich öde aus, da sie einfach nur in einer Farbe gesprayt sind und sonst nichts. Was ich noch schade finde ist, dass es kein Schadensmodell für die Wagen gibt. Selbst bei den extremsten Crashs fliegen lediglich die Scheiben aus ihren Halterungen. Ich fände es schon besser, wenn EA ein Schadensmodell eingefügt hätte, allerdings nicht so, dass sich die Fahreigenschaften davon verändern, dass würde den Spielspass total ausbremsen.
.:Grafik & Sound:.
Für Rennspiel-Verhältnisse ist die Grafik wirklich nicht zu überbieten. Sie kann meiner Meinung nach locker mit der von aktuellen Ego-Shootern usw. mithalten. Vor allem entsteht durch die Rennen, die immer nur nachts stattfinden ein ganz besonderer Flair. So ist in der freien Landschaft die Umgebung nur wenig ausgeleuchtet und es ist schwerer zu fahren und die Spiegelungen auf der Karosse halten sich in Grenzen. Kommt man jetzt allerdings in eine Stadt geht das Effekt-Feuerwerk los! An allen Ecken und Enden blitzen Werbeschilder, auf denen auch reale Firmen, wie McDonalds und Nokia werben, oder Neon-Röhren, im besten Vice City Stil. Alles reflektiert sich glaubhaft auf der Oberfläche des Autos. Die Straßenbeleuchtung sieht extrem realistisch aus und vor allem die Unterbodenbeluchtung per Neon-Röhren sieht super aus. Ich glaube nicht, dass es irgendein Hersteller im nächsten halben Jahr so perfekt hinbekommen wird, die Grafik so toll zu machen. Einerseits blinkt und blitzt es überall, andererseits stört das bei den Rennen kein bisschen, eben die perfekte Mischung.
Über die Musik kann ich auch nur eins sagen: Besser geht’s nicht! In den Menüs glänzt das Spiel mit lässigen Hip-Hop-Beats und während des Rennens wird einem mit Metal eingeheizt, bis die Lautsprecher auseinander fliegen ;-). Obwohl ich Hip-Hop eigentlich nicht gerade gut finde, passt das einfach perfekte in das Ambiente des Spiels. Lässige After-Race Musik und während des Rennens aggressive Metal-Klänge.
Ein wesentlicher Teil des Sounds, den die Musik aber schon fast vergessen lässt, sind die Soundeffekte. Aber auch hier hat EA seinen Job perfekt ausgeführt. Vom quietschen Querstehender Reifen, über das Hupen anderer Verkehrsteilnehmer, bis hin zum Knall beim Unfall und den Motorensounds. Alles hört sich extrem realistisch an.
.:Eigene Meinung:.
I NEED MORE SPEED!!!
Ich kann von dem Spiel einfach nicht genug bekommen. Nicht nur technisch begeistert es mich immer wieder aufs neue, auch spielerisch ist es derzeit die Referenz. So hält das Selbstvertrauen zu Siegen auch in der Zeit von einigen Niederlagen immer noch an, weil es immer extrem knapp ist, wie man mit den Gegnern ins Ziel kommt. Ein guter Stichpunk! Hier möchte ich ausserdem die KI auch noch mal aufs höchste loben. Wenn selbst geübte Spieler nur mit 3 Hundertsteln Vorsprung ins Ziel kommen oder gar verlieren, dann will man doch immer wieder aufs neue versuchen, diese verdammt gute KI zu knacken!
Die KI ist ja schön und gut, aber am meisten Spass machen mir Rennspiele immer noch im Multiplayer übers Netzwerk. Und das ist der größte Kritikpunkt am Spiel! Warum in aller Welt lässt EA den Multiplayer weg??? Immerhin sind Rennspiele die am meisten gespielten auf LAN-Parties. Und sollen wir in einigen Jahren nur noch veraltete Spiele dort spielen. Online kann man Underground zwar spielen und es macht natürlich auch sehr viel Spass. Allerdings besitzt auch heutzutage noch nicht jeder eine Flatrate, bzw. DSL für eine schnelle Verbindung, sodass das ganze natürlich auch fürs Heimnetz sinnvoll wäre.
Zwar hat der enorme Protest der Spieler was gebracht, EA wird wohl Mitte Februar einen Multiplayer-Patch auf seiner Website zum Download bereitstellen, allerdings Frage ich mich doch ernsthaft, warum das nicht gleich so geht!?!?
.:Fazit:.
Wenn ihr noch ca. 40 Euro überhabt und gerade vor einem halbwegs schnellen PC sitzt, dann kauft euch dieses Spiel! Selbst für eingefleischte Action-Spieler oder Sport-Fetischisten ist dieses Spiel etwas. Ich garantiere euch lang anhaltenden Spielspass! Ihr seit garantiert nicht enttäuscht und habt euer Geld richtig gut angelegt!!!
© 2oo4 nicostumpf weiterlesen schließen
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