Elisabeth (Musical) Testberichte

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Pro & Kontra
Vorteile
- Musik, Gefühl
Nachteile / Kritik
- leider wieder in Wien
Tests und Erfahrungsberichte
-
Der ultimative Musical-Bericht zu Elisabeth
5Pro:
alles
Kontra:
nix
Empfehlung:
Ja
Hallo Leute, endlich ist es so weit. Etwas mehr als 2 Monate habt ihr nun warten müssen, oftmals musste ich den Termin für diesen Bericht verschieben doch nun ist der Tag gekommen. Der ultimative Musical-Bericht ist da. Ich berichte nun also von meinem etwas anderen Hobby. Es hat alles damit angefangen das ich vor 2-3 Jahren mal die Idee hatte ins Musical Tanz der Vampire nach Stuttgart zu gehen. Besser gesagt, ich selbst hatte die Idee und habe uns die Karten gekauft und habe meine Freundin damit überrascht. Sie wusste selbst vor dem Theater nicht was Ihre Überraschung sein sollte. Aber egal, nach der Vorstellung waren wir beide dermassen begeistert. Wir und vorallem ich hätte mir nie denken können das mich ein Musical dermassen beeindrucken kann. In der Zwischenzeit haben wir einige andere Musical besucht. Ob Miami Nights, West Side Story oder The Musical Starlights. Vor ein paar Wochen hatte ich jedoch die Idee wiedermal ein richtig gutes Musical zu besuchen. Da bei uns leider nur Stuttgart in der Nähe ist kam also nur MAMMA MIA oder ELISABETH in Frage. Da ich allerdings mehr auf das Klassische stehe und sehr viel Wert auf den klassischen Gesang im Musical lege viel die Entscheidung klar auf das Musical Elisabeth. Ich habe dann auch sofort Karten für den 29.12.05 im Internet bestellt. Aber auf was ich am meisten Stolz war, und immernoch bin, ist das es Karten in der ersten Reihe waren und zwar recht mittig ! Also einfach die besten Karten die man haben konnte.
Inhalt des Berichtes:
1. Meine Hoffnung
2. Die Anfahrt
3. Das SI-Centrum
4. Das Apollo Theater
5. Vor der Vorstellung
6. Die Handlung
7. Die Darsteller
8. Die Musik
9. Fazit
1. Meine Hoffnungen
Also ich muss zugestehen das ich bisher und auch weiterhin alle Musical an dem bisher besten Musical messen werde das ich bis dahin gesehen habe, und zwar Tanz der Vampire. Von daher war ich davor schon recht skeptisch ob es ein gutes Musical werden würde. Ich habe mich in Foren, im Internet und natürlich auch bei Ciao versucht schlau zu machen ob es wirklich gut sei. Dazu gab es wie überall auch unterschiedliche Meinungen die mich immer mehr verunsicherten. Der Name selbst hatte mich schon immer etwas abgeschreckt: ELISABETH, die wahre Geschichte der Sissi. Naja, eigentlich könnte das nur langweilig werden. Zumal man vielleicht immer die uralten Filme im Hinterkopf hat.... "Sissiiiii, oh Sissiiiiii"..... Aber ich hatte Hoffnungen das es doch irgendwie ein schöner Abend werden könnte. So viele gute Meinungen können einfach nicht Lügen. Manche waren überwältig, haben das Musical schon mehrer Male gesehen, andere aber empfanden keine Spannung, kein Schwung und keine Emotionen bei diesem Stück. Selbst der Applaus soll angeblich mager ausfallen aufgrund der nicht überzeugenden Darstellung. Aber genug des ganzen, ich schreite vorran damit ihr gleich meine persönliche Meinung lesen könnt.
2. Die Anfahrt
Da das Theater in Stuttgart einige Kilometer von uns entfernt ist, um genau zu sein 140 km, mussten wir überlegen was für uns am billigsten ist. Entweder mit der deutschen Bahn mit mehrmaligem Umsteigen und etwa 3 Stunden Fahrt, oder mit dem Auto. Es hat beides so seine Vor- und Nachteile. Mit der Bahn muss man wie gesagt einige Male umsteigen wenn man die günstige Variante mit dem Regionalverkehr nimmt. Dann wäre das Problem mit dem Ticket noch da. Welches Ticket, jeder ein Einzelticket, oder ein Gruppenticket ? Für Hin- und Rückfahrt oder auch einzeln ? Naja, da bei der Bahn viele wenig Ahnung haben von dem was sie sagen, sollte man das lieber alleine in die Hand nehmen. Mit dem Auto wäre das Problem da mit dem Parken und mit dem genauen finden der Theaters. Ok, mit einer Karte wäre das auch kein Problem gewesen, aber hinzu kommt der hohe Benzinverbrauch meines Autos und die dazugehörigen Benzinpreise. Es wären also Benzinkosten von etwa 30 Euro auf mich zugekommen. Wenn ich jetzt so überlege ist das eigentlich nicht so viel. Aber nunja, wir haben uns doch für die Bahn entschieden....was dann allerdings während der Fahrt los war, ist reif für einen eigenen Bericht !
3. Das SI-Centrum
Nun waren wir da, wir standen vor dem riesigen SI-CENTRUM. Ein riesiges Gebäude, um genau zu sein Deutschlands einziges Urban Entertainment Center. Es lockt jährlich etwa 2 Millionen Besucher an, denn ausser der Vorstellung Elisabeth findet dort im benachbarten Theater das Musical Mamma Mia statt. Man muss jedoch bedenken das beide Theater in diesem SI Centrum untergebracht sind, aber nicht nur das. In diesem Centrum befindet sich eine kleine Fussgängerzone mit 19 Restaurants und Bars, 17 Konferenzräumen für bis zu 1000 Personen. Das ist noch nicht alles. Zudem sind 6 Kinosäle vorhanden, die Spielbank Stuttgart die man erst ab einem Alter von 21 Jahren betreten darf, und eine der grössten Wellness Landschaften Deutschlands, den VitaParc Schwaben Quellen. Man sieht also, ein riesiges Erlebniss Centrum von unvorstellbarer Dimension. Alles sehr neu und modern gestaltet. In bestimmten Bereichen aber auch klassisch und fein. Je nach Belieben oder Stimmung, man findet immer den richtigen Ort um sich wohl zu fühlen. Muss allerdings erwähnen das das Centrum recht gut Klimatisiert ist, das heisst es ist recht kalt. Im Sommer von Vorteil, im Winter jedoch nicht. Habe ich schon erwähnt das auch ein Hotel in diesem Centrum vorhanden ist ? Naja, jetzt schon. Im gesamten kann ich sagen das man sich dort richtig wohl fühlen kann, zwar sind Teile etwas schlecht beheizt und voll ist es auch, vorallem vor und nach den Vorstellungen, jedoch ist es ein Erlebniss diese kleine Stadt im SI Centrum zu besuchen.
4. Das Apollo Theater
Das Musical Elisabeth spielt in einem der beiden Theater im SI-CENTRUM, und zwar im Appollo Theater. Bevor man in diesen gelangt, betritt man nach einem langen Treppenaufgang zu erst das Foyer. Es herrscht eine sehr warme Athmosphäre. Überall sehr schöner gepflegter Teppichboden, sehr sauber und im gegensatz zum SI Centrum wohl tempariert. Man kann das Foyer in etwa 4 Teile aufteilen. Einmal die Gaderobe im rechten Flügel, dann zentral die Bar und den Fanartikeln, dahinter dann der Bereich für Gäste die etwas mehr bezahlt haben und etwa noch ein Menü zu sich nehmen oder einen Sektempfang geniessen. Im linken Flügel dann der Bereich um sich zu entspannen. Es werden dort einige Sitzmöglichkeiten geboten, doch natürlich nicht ausreichend für alle. Natürlich hengen überall Hinweisschilder aus die die Gäste dann zu Ihren Plätzen führen, die aber nicht von allen wahrgenommen werden, denn es gibt immermal Gäste die kurz vor der Vorstellung am völlig falschen Platz stehen und sich fragen wieso da doch ein anderer sitzt. Dann muss man Ihnen kurz auf die Karte schauen und sie darauf Hinweisen das sie am ganz anderen Ende ihren Platz haben. Aber nunja, zuerst mussten wir 15 Minuten länger auf den Einlass warten. Endlich war es soweit. Wir konnten unseren Platz in der ersten Reihe begutachten. Das Theater selbst raubte mir beim ersten Anblick sogar den Atem. Schon damals zu Zeiten von Tanz der Vampire in Stuttgart. Der Saal ist einfach spitze, 1800 Gäste finden dort einen Platz. Er besteht aus Parkett und 2 Rängen und seitlichen Balkonen. Die weiteste Entfernung von einem Sitz zur Bühne sind weniger als 30 Meter. Das heisst das also der am weitesten entfernte Platz garnicht so weit weg ist und man trotzdem alles gut verfolgen kann.... 1800 sehr bequeme Sitze die alle, wie auch der Boden, mit einem roten samtähnlichen Stoff bezogen sind. Aus jedem Eck strahlt ein Licht, sehr viele kleine Strahler strahlen von der Decke, an den Balkonen und Rängen unzählige Scheinwerfer. Also bei mir hat es gekribbelt als ich vor 2 jahren das erste mal dort war. Direkt vor uns war auch schon der Orchestergraben. Blickt man hinunter sieht man vielleicht 20 Musiker die alle gut bekleidet, eng aneinander sitzen und schonmal proben. Hört sich natürlich total chaotisch an wenn jeder irgendein Stück übt. Über den Orchestergraben ist ein Netz aufgespannt. Wofür das allerdings ist weiss ich nicht. Eventuell das niemand etwas hineinwirft, was ich allerdings nicht glaueb kann das doch alle recht vernünftig sein müssten. Vielleicht aber auch das niemand beim Sturz von der Bühne verletzt wird. Einzig und allein der Dirigent schaut aus dem Orchestergraben hervor. Diese Stelle ist natürlich nicht mit dem Netz überdeckt :-))
5. Vor der Vorstellung
Dann war es endlich so weit. Ein GONG signalisierte das nun etwas passiert. Doch was war das ? "Wir müssen Ihnen mitteilen das sich die Vorstellung aufgrund von Buchungsprobleme um einige Minuten verschiebt, wir danken für Ihr Verständnis" .... Na gut in der Zwischenzeit habe ich mich nochmals im Saal umgeschaut und konnte sehen wie trotz mehrmaliger Hinweise die Digitalkamera auszuschalten, doch welche Fotografierten. Sofort waren Mitarbeiter zur stelle und haben das unterbunden und verlangten sogar das die Bilder gelöscht werden. Ob es auch gemacht wurde, bezweifle ich sehr stark. Nach mehrmahligen GONG und selbigen Hinweis zur Verzögerung ging es dann nach 20 Minuten doch los. AUFGEPASST: DER VORHANG FÄLLT !!!!
6. Die Handlung
In einem Satz gesagt: Es geht um das Leben der Kaiserin von Österreich. Angefangen hat alles als Sophie, die tatkräftige und bestimmerische Mutter des Kaisers Franz Joseph, die Verlobung zwischen ihm und Elisabeths Schwester Helene arrangierte. Das geplante Treffen von beiden Familien welches zum Kennenlernen von Helene und Franz Joseph diente nahm urplötzlich einen anderen lauf. Er warf ein Auge auf die junge und unschuldige Elisabeth und entschied sich gegen alle Erwartungen für Sie. Elisabeth war von Anfang an nicht beliebt bei Franz Josephs Mutter Sophie. Zu Beginn schien noch alles in Ordnung zu sein, doch bald merkte man das Franz Joseph sehr von seiner Mutter dominiert wurde. Elisabeth wurde mehr und mehr in Ihren Interessen in den Hintergrund gestellt. Elisabeth merkte das Ruhm und Macht Ihres Gatten nicht alles ist. Ihr fehlte die Liebe, die Zuneigung und der volle Respekt. Den bekam Sie jedoch nur von Ihrem hartnäckigen Verehrer, dem Tod höchstpersönlich. Er versucht über die ganze Story hinweg Elisabeth auf seine Seite zu ziehen, doch so verlockend es auch für Elisabeth ist, sie bleibt Ihrem Franz Joseph treu. Dann folgten die ersten Kinder des Paares. Zwei Tochter, welche beide widerwillen von der Schwiegermutter erzogen wurden, wovon die jüngste dann aber auf mysteriöse Art und Weise ums Leben kam. Ganz klar das hinter dieser Tat die Mutter Sophie steckt, denn ihr Wunsch ist es einen gesunden, kräftigen und hübschen Tronfolge presentieren zu können. Das nächste Kind der beiden wurde dann ein Junge. Sie nannten ihn Rudolf, der Kronprinz Rudolf. Doch Elisabeth bekam nach der Geburt Ihren Sohn nie wieder zu Gesicht. Er wurde von Sophie erzogen und dressiert. Er sollte einmal ein starker Soldat und ein tatkräftiger Nachfolger Franz Joseph werden. Auch in dieser Zeit liebäugelte Elisabeth öfter einmal mit dem Tod, doch sie hoffte dennoch an das Gute und die wahre Liebe. Kurz darauf stellte Sie auch ein Ultimatum an Ihren Gatten Franz Joseph. Entweder solle er sich für seine Mutter entscheiden, oder für Elisabeth und ihren gemeinsamen Sohn Rudolf. Rudolf der mittlerweile ein junger Mann war sehnte sich auch nach seiner Mutter die in der zwischenzeit durch Europa zog, da Franz Joseph sie betrogen hat und sie Abstand gewinnen wollte. Rudolf setzt jedoch ein Zeichen. Er widersetzte sich seinem Vater und Sophie und dachte nur daran sein Mutter endlich in den Arm nehmen zu können. Da er alles nicht mehr ertragen konnte war der einzigste Ausweg den der Kronprinz Rudolf noch sah der Selbstmord der durch einen Kuss mit dem Tod besiegelt wurde. Bei Elisabeth löste der Tod ihres Sohnes einen tiefen Selbstzweifel aus. Sie dachte an die Verschwendung ihres Lebens. Sie hat es versäumt Ihr Leben zu Leben und eine richtige Familie aufzubauen. Sie hatte es nie geschafft Ihrem Sohn das zu geben was Sie geben wollte. Aus lauter trauer gab Sie sich dann Ihrem heimlichen Verehrer hin, gegen den auch der mittlerweile zu Vernunft gekomme alte Franz Jospeh, nichts mehr anrichten konnte. Der Tod übergab dem Möder Elisabeths die Aufgabe sie zu töten. Dieser Akt wurde einerseits durch Messerstiche vollzogen, jedoch symbolisch viel mehr durch einen langen Kuss mit dem Tod. Doch der Tod bedeutet für Elisabeth nichts schlimmes, denn erstens sah sie endlich Ihren Sohn Rudolf und zweitens hatte Sie von einem Mann endlich vollsten Respekt, ehrliche Liebe und war einfach nur Glücklich ! Ein Ende voller Trauer, aber dennoch ein Happy End.
7. Die Darsteller
Hier an dieser Stelle möchte ich sagen das ich nun nicht auf jeden einzelnen Darsteller des Theaters eigehen kann, sondern nur auf diejenigen die auch mehr oder weniger Hauptrollen bei diesem Stück an dem damiligen Abend gespielt haben. Es wäre zu kompliziert das ganze Essemble durch zu bewerten. Diese kann ich hier nicht beurteilen, ich kann aber sagen das sie Ihre Sache sehr gut gemacht haben. Doch leider richtet man den Blick aufgrund der Handlung auf bestimmt Personen.
- Elisabeth
Elisabeth, die Hauptrolle schlechthin. Sie wurde gespielt von Annemieke van Dam, der Zweitbesetzung für diese Rolle. Annemieke ist in Rotterdam geboren und hat ihre Ausbildung im Bereich Musiktheater an der Brabants Conservatorium Fontys Hochschule in Tilburg absolviert. Auch Ausbildungen im Bereich Stepptanz, Streetdance, Drama und Theater zählten zu ihrem Werdegang. Vor der Vorstellung hoffte ich das die Zweitbesetzung auch einigermassen gut sei, doch was Sie von sich gab war absolut spitzenklasse. Sie hat die Rolle der Elisabeth absolut glaubwürdig verkörpert. Ihre Ausstrahlung war einfach perfekt. Man merkte wirklich wie sie sich in diese Rolle hineingelebt hat. Ich fand das sie genau die richtige Darstellerin für diese Rolle ist, denn sie ist sehr mädchenhaft, schüchtern, aber im späteren Verlauf auch dynamisch und stark. Die Stimme gibt mir keinen Grund auch nur eine Kleinigkeit zu kritisieren. Sie konnte Elisabeth einfach toll verkörpern. Ihre Gestig und Mimik waren sehr gut und kamen glaubwürdig rüber. Sie sang sehr sauber, klar und ich konnte mir im Nachhinein einfach nicht vorstellen wie diese Künstlerin es fertig gebracht hat nur die Zweitbesetzung zu sein. Meiner Meinung nach kann es keine Bessere geben. Ihr Auftritt fand aber auch beim gesamten Publikum gefallen. Als sie die Bühne beim Applaus betritt, gaben alle nochmal ihr letztes und klatschten und jubelten was das Zeug hielt. Sollte sich also jemand Gedanken machen weil er eine Mittagsvorstellung besuchen wird und er nicht weiss ob die Zweitbesetzungen auch etwas können, kann ich ihn gleich beruhigen. Sie haben sehr wohl was drauf !
- Der Tod
Der Tod, der Geliebte von Elisabeth wurde nicht wie so oft von Olegg Vynnyk gespielt sondern von Haldor Laegreid, welcher ausser der Zweitbesetzung des Todes auch die Zweitbesetzung des Kaisers Franz Joseph ist und zudem auch den Baron Hübner spielt. Haldor ist gebürtiger Norweger, und absolvierte ebenfalls eine Ausbildung im Bereich Musiktheater, jedoch an der Balettakademie in Göteborg. Er spielt schon Rollen wie Munkostap bei Cats, Annas in Jesus Christ Superstar. Zudem spielte er auch bei Les Miserables in Duisburg mit. Für mich war Haldor einer der Überraschungen des ganzen Abends bzw. Mittags. Er war von anfang an wirklich jemand der einem unheimlich war. Klar, er spielte auch den Tod, und genau das hat er perfekt gemacht. Seine Ausstrahlung, sein Gesichtsausdruck und seine Bewegungen waren einfach klasse. Vorallem seine Stimme hatte etwas einzigartiges. Was mit besonders auffiel ist das er beim Singen sehr oft seinen Unterkiefer nach vorne schob. Klar macht man das oft um bestimmte Töne besser von sich zu geben, aber er kombinierte das mit einer einzigartigen und unheimlichen Mimik. Ich habe mir nach der Vorstellung auch die CD der Aufführung in Essen gekauft. Dort wurde der Tod vom deutschen Musical Star Uwe Kröger gespielt. Aber ich muss sagen das die Stimme von Uwe Kröger absolut nichts gegen Haldors Stimme ist. Haldors Stimme hat etwa ganz Bestimmtes, jedoch Unbeschreibliches. Auch der Akzent war vielleicht etwas ganz besonderes. Er war zwar nicht immer zu hören, doch die feinen Unterschiede haben es auch zum Teil ausgemacht. Ich habe zwar einmal kurz gemerkt das er sich auf der Bühne verschätzt hat, die Situation war wie folgt: Haldor befand sich in einer Gesangspause und hatte seinen nächsten Einsatz nachdem er einige Meter rückwärts ging, sich drehte und Elisabeths Hand packte. Doch als er sich umdrehte, nach der Hand packen sollte und anfangen sollte zu singen, war Elisabeth noch einen Meter weiter gestanden. So griff er etwas verspätet nach ihrer Hand und somit verspätete sich sein Einsatz auch um kurze Zeit. Es war zwar nur eine Sekunde, jedoch würde man es als Laie sofort merken wenn er es nicht grandios gemeistert hätte. Er began eine Sekunde später, jedoch startete er seinen Text mit einer unerwartet schnellen Passage so das er sofort wieder in seinem alten Takt drin war. Meiner Freundin ist das garnicht aufgefallen, anderen bestimmt auch nicht. Und da ich schon öfter gehört habe das die eigentlich Erstbesetzung eine Fehlbesetzung sei, kann ich nur sagen das mit Haldor ein wirklich guter, ja sogar sehr guter Tod diese Rolle verkörpern darf.
- Kaiser Franz Joseph
Franz Joseph wurde gespielt von Peter Stassen, ebenfalls der Zweitbesetzung des Kaisers. Peter Stassen ist in Belgien geboren. Für ihn war ein Besuch beim Musical Jekyll & Hyde ausschlaggebend dafür seinen Weg als Musicaldarsteller zu gehen. Ausgebildet wurde er in Holland am Dé Kunsthumaniora und am Brabats Konservatorium. Seine erste Rolle in Deutschland war Professor Abronsius und Koukol beim erstklassigen Polanski Musical Tanz der Vampire in Stuttgart. Zudem begleitete er die bekannte Sarah Brightsman oftmals als Backroundsänger. Auch er spielt seine Sache sehr gut. Er musste einen steifen, gefühlskalten Kaiser spielen. Aufgrund dessen ist es auch schwer ihn zu beurteilen, da er nicht ausstrahlen konnte, sondern es einfach nicht sollte. Bei ihm konnte ich auch keinen Gsangsfehler feststellen. Ich kann nur sagen das mit einfach diese Rolle ansich nicht gut gefallen hat. Er sollte den kalten starken Kaiser spielen, was er auch perfekt gemacht hat, doch ich sehe solche Rollen nicht gerne. Ich sehe gerne Rollen die aus sich herraus kommen müssen und ihr Stück vollster Emotionen leben, so das ich bei dem Anblick und dem Gesang Gänsehaut bekomme. Das liegt aber wie gesagt nicht an seiner Leistung sondern an der einfach kalten Rolle die ihm gegeben wurde.
- Erzherzogin Sophie
Die Erzherzogin Sophie, die Mutter von Kaiser Franz Jospeh, wurde von der Holländerin Susan Rigvava Dumas gespielt. Sie began in jungen Jahren ihre Bühnenkarriere indem sie an der Schauspiel Akademie in Maastricht anfing zu studieren. Danach studierte sie an den Hochschule für Musik in München Solo- und Konzertgesang, und Operngesang am Mozarteum in Salzburg. Sie machte also wie man unschwer erkennen kann eine klassische Gesangsausbildung. Dies kommt aber auch beim Publikum genauso an. Man merkt an ihrem Gesang das nichts modernes dabei ist. Man könnte sie genauso gut eine Oper singen lassen. Auch sie hat es sehr gut gemacht. Ich muss jedoch sagen das aufgrund der Handlung mit die Rolle der Mutter von Kaiser Fanz Joseph einfach unsympathisch war. Dazu kann die Darstellerin nichts. Vielleicht macht das gerade die Qualität eines Darstellers aus, das sie eine unbeliebte Rolle auch glaubwürdig rüberbringt. Ich denke sie hat Ihr Ziel erreicht. Sie hat jedem im Saal gezeigt das Elisabeths Schiegermutter eine sehr strenge und kalte Persönlichkeit war. Susan ist die Erstbesetzung von Sophie. Wie bei Kaiser Franz Joseph bereits erwähnt ist nicht der Darsteller derjenige der die Rolle schlecht spielt. Ganz im gegenteil, die Rolle wird excellent verkörpert, nur die Rolle an sich wirkt auf mich sehr unsympathisch und fies, was aber auch das Ziel sein soll.
- Kronprinz Rudolf
Hierzu muss ich zuerst sagen das der Kronprinz Rudolf von zwei verschiedenen Darstellern gespielt wurde. Manche fragen sich nun wie das gehen soll. Es liegt daran das in der Handlung ein Zeitsprung gemacht wird von mehreren Jahren. Vor dem Zeitsprung wurde Rudolf von einem kleinen Jungen gespielt. Jetzt fragt mich nicht wie alt dieser gewesen sein könnte, vielleicht 8 Jahre ? Dieser Junge hat von mir vollste Bewunderung verdient, denn ich habe riesen Respekt davor das man in solch einem Alter schon so routiniert auf der Bühne stehen kann ohne sichtbare Angst seine Rolle zu spielen. Klar war seine Stimme nicht die sauberste und sicherste, aber für das Alter absolut perfekt. Nach dem Zeitsprung spielte Martin Pasching die Rolle zu ende. Martin Pasching ist gebürtiger Wiener und began seine musikalische Karriere als Sänger und Bassist in verschiedenen Bands in Österreich. Seine Ausbildung zum Bühnendarsteller startete er an den Performing Arts Studios in Wien. Er spielt schon in Stücken wie Sisi, der Glöckner von Notre Dam, Mozart, West Side Story, Les Miserables, Dracula und Miss Saigon. Auch er brachte seine Rolle lebhaft rüber. Er spielte einen jungen Mann, der hin und her gerissen wurde. Einmal spielte er den Starken, dann wiederrum auch den Schwachen und Gefühlvollen. Er hatte beide Seiten perfekt drauf. Seine Stimme war sehr schön, dynamisch, sauber und klar. Auch sein Gesichtsausdruck bleibt mir unvergesslich. Er hatte einfach das optimal wiedergegeben was er wiedergeben sollte. Für mich auch er einer der Besten am damaligen Tag.
- Luigi Lucheni
Hierfür war der deutsche Carsten Lepper der richtige Mann. Der Westfale absolvierte seine Ausbildung zum Diplomschauspieler an der Hochschule des Saarlands für Musik und Theater in Saarbrücken, und kurz darauf als Vollstipendiat der Stella Academy in Hamburg. Er hatte meiner Meinung nach eine nicht ganz einfache Rolle. Er hatte leider nicht sehr viel mit Gesang zu tun. Es war eher ein Sprechgesang, also kein Rap wie man ihn aus dem Hip Hop kennt, sondern er erzählte und untermalte es stimmlich mit einigen Gesangskünsten. Er spielte meist alleine, also sozusagen den Alleinunterhalter. Er spielte eher mit dem Publikum. Da ich in der ersten Reihe saß und er wirklich einen Meter von mir enfernt war, da er sich oftmals auf einem kleinen Laufsteg um den Orchestergraben begab, konnte ich ihn genau beobachten und hatte einen ganz besonderen Bezug dazu, da er nicht nur 5 - 10 Meter entfernt auf der Bühne, sondern wirklich vor mir stand. Man konnte bei ihm eine sehr gute Schauspielerische Leistung erkennen. Jedoch habe ich immer gehofft das er gesanglich mal aufgrund der Rolle aus sich herrauskommen muss, jedoch blieb es bei diesem besagten Sprechgesang. Ich denke aber das er einiges auf dem Kasten hat.
- Todesengel
Nun zu den Todesengeln. Sie spielten keine Hauptrolle, sie waren aber meistens dort wo auch der Tod war. Sie waren sozusagen die Hauptdarsteller des Essembles. Ich erwähne die Todesengel, weil es unter diesen einen bestimmten Darsteller gibt der mir besonders aufgefallen ist. Schon beim ersten Auftritt der 4 oder 5 Todesengel viel mir einer besonders auf, er starrte mich an und versuchte durch seine Gesichtszüge und sein Auftreten unheimlich auf mich zu wirken. Ich muss sagen das hat er wirklich geschaft. Da ich in der ersten Reihe sass und eigentlich einer der jüngsten und somit auffallensten war war ich seinerseits immer wieder die Person die er sich aussucht um sie "mitspielen" zu lassen. Ich bemerkte wie er immer und immer wieder den Blick in meine Richtung suchte. Ich merkte das natürlich und versucht auch mal nen anderen Todesengel anzusschauen um vielleicht etwas von mit abzulenken. Aber der Sack (der Ausdruck ist nicht negativ gemeint :-)) konzentrierte sich weiter auf mich. Ich dachte der springt mich jeden Moment an. Meine Freundin und ich schauten uns nur entgeistert an und waren wie versteinert. Er hat es tatsächlich geschaft seine Rolle so hervorragend zu spielen um uns mehr oder weniger in das Stück einzubeziehen. Das zog sich über das gesamte Stück, natürlich war er nicht immer auf der Bühne. Nach der Vorstellung suchte ich im Castheft nach ihm und ich hatte eine Vermutung, und zwar Alexander Ziebart. Wir rätselten doch meine Freundin vermutete einen anderen. Es war nicht ganz leicht da diese stark geschminkt waren. Irgendwann hat es mir gereicht. Ich habe eine Mail ans Apollo Theater geschickt mit der Bitte sie an Alexander Ziebart weiterzuleiten. Ich fragte ihn ob er damals einen Todesengel spielte und ob er sich an 2 junge Besucher erinnern konnte. Kurze Zeit danach antwortete er, und er konnte mir auch sagen was wir an diesem Tag an hatten. So kam es dazu das ich ihn zum Thema Musical einige Löcher in den Bauch fragte. Mittlerweile haben wir recht häufigen E-Mail Kontakt und schreiben uns eigentlich wie 2 Kumpels. Er ist auch anfang 20 und hat seine Musicalausbildung in Hamburg an der Stella Academy und den Stage Holding Studios absolviert. Ich hätte gerne mehr von ihm gesehen, also wie er singen kann und wie einfach seine schauspielerischen Fähigkeiten sind. Natürlich hat er diese mehr als perfekt gezeigt indem er wirklich mit dem Publikum, indem Falle mit mir, gespielt hat. Auch beim Applaus hat man gesehen das es im tierischen Spass gemacht hat mich einzubeziehen. Als er und seine anderen Todesengel auf die Bühne kamen lachte er über beide Ohren und nickte oder zwinkerte uns zu. Es macht die Darstellung einfach zu einem mega Erlebniss. Er wird es auch sein, der uns bei dem zweiten Besuch in Stuttgart mal hinter die Kullisen führt und uns zeigen wird wie die Darsteller dort ihren Arbeitstag verbringen. Leider musste der Termin für den erneuten Besuch verschoben werden, so das die weiteren Eindrücke nicht mehr in diesen Bericht mit einfliessen können. Ich werde aber alle weiteren Updates in ein passendes Thema im Cafe reinsetzen.
8. Die Musik
Jetzt komme ich zu einem Punkt welcher oftmals untergeht....neben Darstellern die uns das Geschehen einfach atemberaubend vorleben gehört ein ganz besonderes Lob dem gesamten Orchester. Es befindet sich direkt vor der Bühne in einem grossen Orchestergraben den man natürlich vor und nach der Show bewundern kann. Viele winken sogar zurück ;-)) Ich war einfach gut drauf und dachte ich muss mal auf mich aufmerksam machen. Da wir ja in der ersten Reihe saßen war es kein grosses Problem vor der Show oder in der Pause mal einen Blick hineinzuwerfen. Alle sind sehr gut gekleidet, sehen hochkonzentriert aus und gehen meist noch ihre Stücke durch bevor es losgeht, was sich anfags etwas chaotisch anhört. Es sind pro Vorstellung 25 Musiker die ihr Bestes geben. Diese Leute haben wirklich was drauf, denn wenn man sich mal die Musik anhört, so wie ich jetzt, dann merkt man wie harmonisch das Team abgestimmt ist und wie gut es vom Dirigent geführt wird. Nun aber zur Musik selbst. Es ist ein wechselndes Spiel aus klassischer Musik welche sehr harmonisch, elegant und trotzdem dynamisch ist, und schnelleren Musikstücken die zum Teil an Stücke von Tanz der Vampire erinnern. Ich kann jedoch sagen das es im gesamten eher ruhig, langsam und klassisch abläuft. Nichts desto trotz ist die Musik und der Gesang einfach genial. Ich habe auch so meine Lieblinslieder die mir einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen. Für diejenigen unter Euch die gerne mal mit dem Musical Tanz der Vampire vergleichen, muss ich sagen das Tanz der Vampire schneller und noch dynamischer ist. Es würde aber auch nicht passen wenn zur Hochzeit von Elisabeth was schnelles gespielt werden würde. Ausserdem ist mir noch aufgefallen das die Harmonie zwischen Dirigent und Musiker nicht das einzigste ist was hervorragend ist. Auch die Abstimmung zwischen Dirigent und Darsteller ist optimal. Auch Darsteller achten auf Zeichen des Dirigenten, was ich vorher nicht gewusst habe. Abschliessend möchte ich sagen das aufgrund dessen das die Geschichte von Trauer, Mitleid, Angst und Liebe angehaucht ist, auch die Musik dementsprechend darauf abgestimmt ist und einfach nichts dynamischeres hergibt als es ist. Keine Angst die Musik ist hervorragend, und es gibt auch einige Lieder die wirklich fetzig sind. Eine absolut Glanz- und Meisterleistung von Darstellern und Musikern.
9. Fazit
Wie Ihr nun lesen konntet, bin ich absolut begeistert von diesem Stück. Es hat alles was ein gutes Musical braucht. Das wäre: Eine traumhaftes Theater, super Darsteller, ich wurde teilweise richtig mit einbezogen, die herrliche Musik, optimale Tonwiedergabe, das aussergewöhnlich gute Bühnenbild, super Lichteffekte....Was soll ich dazu sagen, es ist einfach klasse ! Ich kann es nur jedem empfehlen. Es muss ja nicht gleich die erste Reihe sein, einfach nur mal dabei zu sein bedeutet schon viel. Ich freue mich schon das Musical zum zweiten mal zu besuchen. Dann werde ich zusätzlich zu diesem Bericht einen weiteren Bericht im Cafe veröffentlichen in dem ich weitere Eindrücke schildern kann, wie zum Beispiel die Leistung der Darsteller der zweiten Vorstellung, oder aber auch die Blicke hinter die Bühne, denn wie ich bereits erwähnt habe werde ich von Alexander Ziebart beim nächsten mal durchs Haus geführt und darf mal schauen was ein Darsteller so Tag für Tag erlebt. Dazu werde ich einige Bilder veröffentlichen ! Ich möchte auch einigen noch den Tip mit auf den Weg geben das ADAC Mitglieder Rabatt auf die Eintrittskarten bekommen. Wer also vor hat das Musical zu besuchen, und er nicht gerade Schüler, Student oder Retner ist, dann sollte er sich mal beim ADAC kundig machen, denn bei den Preisen kann man dadurch schon einiges sparen. Ich hoffe ich habe euch mit dem ganzen Theater im Vorfeld zu diesem Musical und dem jetzigen Bericht nicht enttäuscht. Falls sich jemand denken sollte wie es sein kann das einem Jungen Kerl wie mir, der gerne Hip Hop hört und in seinem flotten Auto einen auf cool macht, solch ein Musical oder generell ein Musical besucht, dem kann ich nur sagen das ich vor meinem ersten Musicalbesuch selbst nicht gedacht habe das mich sowas vom Hocker reisst, aber ich muss eingestehen das mich das Musicalfieber gepackt hat. Ich danke allen die mich im Vorfeld zu diesem Bericht unterstützt haben und auch immer tapfer nachgefragt haben wann er doch erscheint. Nun ist er da und ich habe mein bestes gegeben ! Danke auch an alle die an meinem kleinen Musical Quiz teilgenommen haben. Endstände und Punktevergabe wird noch aktualisiert. Ich muss nun leider Schluss machen denn mein Limit von 5000 Wörter ist gleich erreicht. Deswegen werde ich alles weitere wie eine detailierte szenengenaue Handlung, Preise, Bühnenbilder, Eindrücke hinter der Bühne und Leistungen weiterer Darsteller in einem extra Bericht im Cafe veröffentlichen ! Das ist also nur der erste Teil. Glaubt mir ich könnte noch weitere 5000 Wörter schreiben.
Ich bedanke mich schonmal im Vorraus für jede einzelne Bewertung und die hoffentlich reichlich eingehenden Kommentare von Euch.
Ciao, EasyOneX weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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blackangel63, 22.06.2006, 14:07 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
◄ SH ◄► LG ◄► ANJA ►Ein Hammer, das es für so einen Bericht keine Vergütung gibt :-(
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Estha, 19.05.2006, 02:00 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
klasse geschrieben ;o) ... lg susi -->--->---@
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anonym, 22.04.2006, 17:58 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
SH! <br/>LG, Manuela <br/>:o)
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Elisabeth – Einmal anschauen reicht nicht ;)
Pro:
Sehr gute Musik, Choreographien, Kostüme, etc.
Kontra:
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Empfehlung:
Ja
Elisabeth – Einmal anschauen reicht nicht ;)
Elisabeth. Sissi. Sie ist überall bekannt.
Leider wissen die wenigsten richtig über ihr Leben Bescheid. Man lässt sich zu sehr von den Sissi-Filmen mit Romy Schneider beeinflussen: Dort entsteht ein Klischee, welches nicht richtig ist. Um die leider traurige Wahrheit zu zeigen, haben Sylvester Levay und Michael Kunze das Musical „Elisabeth“ geschrieben und 1992 auf die Bühne gebracht.
Von 1992 wurde das Musical bis 1998 durchgehend gespielt (erst mit Pia Douwes in der Titelrolle, dann mit Maya Hakvoort, die die Elisabeth auch heute wieder hier spielt.)
/Inhalt
Es ertönt die Stimme eines Richters, der Luigi Lucheni wie so oft, diese eine Frage stellt: Warum hat er die Kaiserin ermordet?
Lucheni behauptet, sie hätte es so gewollt, weil sie die Geliebte des Todes war.
Er ruft die Zeugen, Elisabeth's Zeitgenossen.
Und der Tod ist mitten unter ihnen und gesteht, Elisabeth geliebt zu haben.
Lucheni gräbt die ganze Geschichte wieder aus:
In Österreich regiert Kaiser Franz Joseph, unterstützt von seiner Mutter. Es läuft die Planung für die Verlobung mit seiner Cousine Helene. Doch beim ersten Treffen entscheidet er sich für deren Schwester Elisabeth. Die beiden sind sofort ineinander verliebt und vergessen momentan die Welt.
Doch die Realität und Schwierigkeit dieser Ehe holt sie schon bei der Hochzeit wieder ein. Und der Tod läutet ironisch lachend die Hochzeitsglocken.
Elisabeth findet bei ihrem Mann wenig bis keine Unterstützung, vor allem nicht gegenüber ihrer Schwiegermutter. Die junge Kaiserin begreift, dass der Tod der einzige ist, der immer für sie da ist.
Elisabeth bewirkt die Versöhnung mit Ungarn und wird gefeiert. Doch dies ist der erste Schritt zum Untergang von Habsburg. Nationalismus, der Tod und die Krönungskutsche.
Die Kaiserin begreift, dass Franz Joseph sie betrogen hat, und durchquert ratlos Europa. Nicht einmal für ihren Sohn Rudolf ist sie erreichbar.
Doch der Tod bringt Rudolf auf gefährliche Gedanken. In diesen schwelgend kommt Rudolf zu seiner Mutter und bittet um Hilfe. Doch sie hört ihm nicht zu. Der letzte Ausweg für Rudolf ist Selbstmord.
Angesichts des Todes von Rudolf, erkennt Elisabeth ihr wahres Leben und sehnt sich nach dem Tod. Doch jetzt will er sie nicht mehr.
Die Kaiserin zieht sich zurück, nach Korfu, wo sie dichtet und schreibt und mit Heinrich Heine "redet".
Doch ein letztes Treffen kommt: Elisabeth trifft ihren Mann auf Cap Martin. Er sehnt sich nach ihr und will, dass sie wieder nach hause kommt. Doch Elisabeth liebt ihn nicht mehr.
Es folgt ein Alptraum, der Untergang des Hauses Habsburg:
Ein Exekutionskommando erschießt Maxmilian von Mexiko.
Charlotte von Mexiko und Maria von Neapel werden in Zwangsjacken gezwungen.
Ludwig II erwürgt Dr. Gudden und ertrinkt.
Rudolf als Kind erschießt seine Katzen.
Der erwachsene Rudolf, erschießt Mary Vetsera und sich selbst.
Sophie, Herzogin von Alencon, verbrennt.
Und Lucheni ist mittendrin. Das Schiff sinkt.
Der Tod wirft Luigi Lucheni die Mordwaffe, eine Feile, zu.
Das Schiff versinkt.
Die Uferpromenade in Genf: Elisabeth und Gräfin Sztáray gehen über den menschenleeren Kai zu Anlegestelle. Lucheni springt und stößt Elisabeth die Feile in die Brust.
Die Kaiserin stürzt. Sie wehrt die Hilfe von der Gräfin ab und setzt ihren Weg zum Schiff fort. Doch sie sackt mit einem Säufzer zusammen. Sie ist unerreichbar für die Gräfin.
Der Tod erscheint, mit seinen Todesengeln, die schon beim Sarg auf die Kaiserin warten. Elisabeth läuft zum Tod, sie ist endlich frei. Die beiden umarmen sich, schließlich küsst der Tod die Kaiserin. Der Todeskuss - Sie ist tot. Und erlöst.
Lucheni ermordet sich, nachdem er erfuhr, lebenslang verurteilt zu sein.
/Fakten
Leading Team: Sylvester Levay (Musik), Michael Kunze (Libretto), Harry Kupfer (Regie)
Die Uraufführung fand am 3. September 1992 im Theater an der Wien statt und lief dort bis 1998.
Es ist mit über sechs Millionen Zuschauern das bisher erfolgsreichste deutschsprachige Musical.
„Elisabeth“ hatte außerhalb von Österreich auch noch großen Erfolg in Japan, Ungarn, Schweden, Holland und Deutschland.
Bekannte Darsteller aus dem Musical sind unter anderem Maya Hakvoort, Uwe Kröger, Pia Douwes, Viktor Gernot und Bruno Grassini.
/Fazit
Ich besuchte das Musical das erste Mal im Jänner 2004. Damals begann meine Musical-Ära: Bis zum heutigen Tag (6.5.05) habe ich das Musical 17 Mal gesehen und habe immer noch nicht genug!
Das Stück ist ein wunderbares Gegenstück zu den Sissi-Filmen: Erst geht es der kleinen Elisabeth noch toll, bis sie an den Wiener Hof kommt und das Zeremoniell erleben muss.
Mich faszinieren am meisten die Choreographie und die Kostüme: Es ist alles wunderbar abgestimmt! (Alle Kostüme haben diese komischen Pflanzenranken an Armen oder Beinen, was die Zusammengehörigkeit darstellt.)
Die Chance das Musical zu sehen hat man zur Zeit in Wien und Stuttgart. (Vielleicht wäre ein Besuch in Wien doch vielleicht besser, da man den Sissi-Flair hier viel besser in der Stadt erkennen kann ;)
Sechs Sterne von mir! weiterlesen schließen -
Taschentücher sind Pflicht !
Pro:
Musik, Gefühl
Kontra:
leider wieder in Wien
Empfehlung:
Ja
Habt Ihr ein Fabel für Musicals? Wenn ja, kann ich Euch dieses hier nur empfehlen.
Ich bin ein regelmäßiger Musical-Besucher (ich habe das seltene Glück einen Musical-Freund als Mann zu haben), Cats 3x, Starlight-Express, Miss Saigon, Tanz der Vampire 2x.
Dann bekam ich von meinen Eltern die Karten für mich und meinen Gatten für „Elisabeth“.
Was ist Elisabeth? Ich hatte zwar von dem Musical gehört, aber worum es dort ging, ob es gut ist, keine blassen Schimmer.
Worum geht es? In erster Linie dreht es sich um die Lebensgeschichte der Kaiserin Elisabeth von Österreich. Ach, Sissi, werden jetzt einige von Euch denken. Ich muss zugeben, dass sich meine einzigen Kenntnisse auf diese Filme beschränkten.
Dabei beließ ich es auch, da ich mich von dem Musical inspirieren lassen wollte.
Die Erklärung über die Musical-Halle lasse ich hier außen vor, da das Musical zwischenzeitlich wieder in Wien aufgeführt wird.
Ich beschränke mich hier auch das Wesentliche: Das Musical!
Die Geschichte beginnt mit der Befragung des Italieners Lucheni: „Warum haben sie die Kaiserin Elisabeth ermordet?“
(Ermordet? Das hatte ich nicht gewusst). Aus den Antworten von Lucheni entnimmt man, dass diese Befragung sich seit über 100 Jahren wiederholt. Er antwortete:“ Warum? Warum? Dieselbe Frage, seit über 100 Jahren. Ich habe die Kaiserin ermordet, weil sie es so wollte?“ „Wer war ihr Auftraggeber?“ Lucheni:“ Der Tod, nur der Tod.“ „Das Motiv, Lucheni“
„Die Liebe, Grande Amore. Sie liebte den Tod.“
Auftritt einiger grauer Gestalten, die im späteren Verlauf, als Elisabeths verstorbenen Verwandten vorgestellt werden. Inmitten dieser Gruppe in einem weißen Kleid erscheint sie aus dem Bühnenboden. Wie versteinert, ohne Regung. Als die Gruppe ihren Titelsong beginnt, wird von oben eine Rampe abgesenkt und es folgt der erste Auftritt des genannten „Tod“. Eine Stimme, die mir den Gedanken durch den Kopf schickte: Bei dem Tod will man gerne sterben.
Szenenwechsel: Lucheni bringt die Zuschauer zurück in die Vergangenheit, um seine Behauptung zu bestätigen. Wir werden in die Vergangenheit zurückversetzt: Elisabeth ist 16 Jahre. Dort macht sie bereits erste Bekanntschaft mit dem Tod. Nüchtern betrachtet, könnte man sagen, sie neigte als Kind zu Unfällen. :)
Es soll dem Zuschauer etwas von ihrem Drang nach Freiheit vermitteln. Sie lehnt jegliche Zwänge ab, möchte auf keine Feste gehen, sondern lieber Dichter wie ihr Vater werden. Bei einem der besagten Feste, trifft sie auf „Franzl“ und heiratet diesen bekanntlich.
Kurz darauf treten die ersten Schwierigkeiten mit ihrer Schwiegermutter auf. Elisabeth möchte trotz ihrer jungen Jahre selbst über ihr Leben bestimmen und sich nicht den Regeln des Kaiserhauses unterwerfen. Kurz nach der Geburt ihres Sohnes Rudolf spitzen sich die Probleme zu. Als Thronfolger soll Rudolf eine spezielle militärische Ausbildung erhalten und möglichst wenig Kontakt zu seiner Mutter haben. Elisabeth fühlt sich übergangen und hat Angst, ihr würde das Kind weggenommen. Sie merkt, dass sie den Kampf gegen ihre Schwiegermutter verlieren wird. Diese wiederum ist es leid, sich um Elisabeths Eskapaden zu kümmern. Sie hat jetzt was sie wollte: Einen Thronfolger. Elisabeth ist für sie überflüssig und unbequem geworden. Sie versucht Franz davon zu überzeugen, sich von Elisabeth zu trennen. Sie schickt ihm sogar eine Prostituierte auf den Hals, die ihm dabei noch eine nette Geschlechtskrankheit überträgt.
Elisabeth ist verzweifelt. Der Tod versucht sie auf seine Seite zu ziehen und zum Selbstmord zu verführen. Elisabeth lässt sich nicht darauf ein, sie will um ihr Leben und ihre Ehe kämpfen.
Sie fordert Franz auf, sich gegen seine Mutter, zu ihr zu bekennen. Sie will über die Erziehung ihres Sohnes selbst bestimmen und nicht länger eingesperrt sein. Sie setzt auf ihre Schönheit und Liebe.
Lucheni berichtet unterdessen von der Armut im Volk und gibt Elisabeth die Schuld. Da sie in Milch baden würde, hätten die Kinder im Land nichts zu trinken.
Dann folgt eine Szene, die selbst dem abgeklärtesten Musical-Besucher die Gänsehaut zentimeterhoch wachsen lässt. Franz kommt in Elisabeths Schlafgemach, das von einem roten Samtvorhang verdeckt ist. Er beginnt sein Lied, dass er des Streitens müde sei und deshalb auf ihre Forderungen eingehen würde. Dann wird die Musik wird plötzlich laut und der rote Vorhang hebt sich. Elisabeth steht in einem Torbogen aus weißen und roten Blumen. Die Haare mit weißen Blüten verziert, ein langes weißes Kleid. Unterstützt durch die Musik, war ihre Erscheinung so imposant, dass die Zuschauer geschlossen aufstanden und ihr Standing-Ovation gaben.
Die nächste Phase in Elisabeths Leben wird zeitlich etwas zusammengerafft. Sie erkrankt an der übertragenen Geschlechtskrankheit, die sie zum Leid des Todes aber übersteht.
Ihr Mann kämpft unterdessen gegen die Spannungen mit Ungarn. Während seine Mutter einen offenen Konflikt begrüßen würde, steht Elisabeth auf der Seite des Friedens. Diesmal stellt sich Franz offen zu seiner Frau und willigt in Friedensgespräche ein. Zur Besiegelung der neuen Freundschaft zwischen Ungarn und Österreich, werden sie zum Königspaar von Ungarn gekrönt. Elisabeth fühlt sich als Siegerin. Ihre Ehe funktioniert wieder und sie bringt 2 Mädchen zur Welt. Auf einer ihrer Ungarn-Reisen erkrankt ihre ältere Tochter und stirbt. Für Elisabeth bricht eine Welt zusammen. Sie fällt in tiefe Depression wünscht sich den Tod herbei. Dieser hat kein Interesse an der schwachen Frau und überlässt sie ihrer Trauer. Elisabeth zieht sich mehr und mehr zurück, vernachlässigt ihren Mann und ihre Kinder. Sie versucht ihrem Leben zu entfliehen und unternimmt monatelange Reisen in die Entferntesten Länder. Sie sucht Trost in den Büchern von Heine und fällt in tiefe Melancholie.
Als ihr Sohn in einen politischen Verrat gerät, bittet er seine Mutter um Hilfe. Doch dazu ist Elisabeth nicht mehr in der Lage. Als Franz erfährt, dass sein eigener Sohn an diesen politischen Komplott beteiligt ist, muss er seine Gefühle außer Acht lassen und ihn wie einen Fremden verurteilen. Rudolf begeht Selbstmord.
Elisabeth gibt sich die Schuld, da sie Rudolf nicht geholfen hat. Sie wünscht sich nichts sehnlicher als zu sterben, doch der Tod hat kein Interesse an ihr.
Sie begibt sich wieder auf unzählige Reisen und führt ein trostloses Dasein.
Im Alter von 61 Jahren wird sie in der Schweiz von Lucheni mit einer Feile niedergestochen und stirbt. In ihrer Sterbeszene treten die grauen Gestalten aus dem ersten Akt auf die Bühne. Jetzt werden sie von Lucheni vorgestellt, mit der jeweiligen Todesursache. Erstaunlich ist, dass die eine Hälfte verrückt wurde und die andere Hälfte Selbstmord beging oder ermordet wurde. Der bekannteste Verwandte ist Ludwig von Bayern, der ja bekanntlich ertrunken sein soll.
Jetzt endlich ist der Tod bereit, sie zu sich zu nehmen und trägt sie im Finale von der Bühne.
Das Musical ist eine Mischung aus Tragik, Trauer und Humor. Taschentücher sind hier Pflicht (zumindest für die Frauen).
Die Besetzung ist für dieses Musical perfekt gewählt. Elisabeth wurde von Maike Boerdam so real wiedergegeben, dass man sich in das Leben der Freiheit, Zwänge und Trauer direkt hineinversetzen kann. Der Tod wird wirkt verführerisch und verleitend.
Ausnahme bei diesem Musical, ist der Auftritt eines ca. 8jähren Jungen, der den jungen Rudolf darstellt. Er singt ein Lied über seine Einsamkeit und Sehnsucht zu seiner Mutter.
Die Besetzung:
Elisabeth - Maike Boerdam
Tod - Uwe Kröger
Luigi Lucheni - Alex Melcher
Franz Joseph - André Bauer
Rudolf - Martin Pasching
Sophie - Sabine Maria Reiß
Ludovika / Frau Wolf - Franziska Forster
Max - Kasper Holmboe
Das Musical ist sehr empfehlenswert. Die Musik berührte mich sehr. Ich habe mir die CD gleich gekauft und höre sie zwischendurch sehr gerne. Es erinnert einen auch ein bisschen an die Tragik des Lebens der Kaiserin Elisabeth. Ihr Leben war leider nicht so rosig wie in den Filmen mit Romy Schneider. Es gab auch kein Happy End.
Vielleicht gab es für Elisabeth selber ein Happy End, dass sie endlich mit dem Tod vereint war.
Das Musical ist in Essen ausgelaufen und wird ab diesem Sommer wieder in Wien aufgeführt. Dort passt es meines Erachtens auch besser hin. Eine Musical-Reise ist es auf jeden Fall wert. weiterlesen schließen -
Nicht umsonst "Musical des Jahres"
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
Elisabeth, das Musical um die berühmte österreichische Kaiserin Sissi, ist ein Juwel, das die kulturelle Szene Deutschlands mitprägen und verzieren dürfte, denn dieses mitten im „Pott“ inszenierte und in einer alten Werkhalle gastierende Spitzenwerk der Musicalszene ist einfach umwerfend und auf keinen Fall zu Unrecht auch „Bestes Musical 2001“ geworden! Dabei wird – glücklicher- wie auch angenehmerweise – auf den vergleichsweise großen Kitsch-Anteil in der Sissi-Trilogie der TV-Serie verzichtet, vielmehr auf Showeffekte und Schauspielerkönnen gesetzt. Und daß das aufgeht, kann jeder Besucher schon nach wenigen Minuten erleben bzw. bestätigen.
Der Inhalt des Musicals ist, wie schon erwähnt, das (tragische) Leben der jungen Elisabeth, die auf einer Reise, auf der ihre Schwester mit Franz Josef, Kaiser von Österreich, vermählt werden soll, von diesem anstelle ihrer Schwester ausgewählt wird. Sehr zum Ärger ihrer zukünftigen Schwiegermutter Sophie, der Mutter des Kaisers und forthin strenge Ziehmeisterin und spätere Feindin der jungen Kaiserin. Doch diese wird nicht nur von Franz Josef umworben, sondern vielmehr auch von einer dunklen Macht jenseits aller Vorstellungskraft: dem Tod.
Seine dunkle Majestät, dessen Auftrag „die Vernichtung“ ist, erlebt erstmals das, was „(...) die Menschen Lieben nennen!“ Fortan versucht er, nachdem Elisabeth sich gegen „(...) den Dunklen Prinzen (...)“ entschieden hat, ihr das Leben mit Franz Josef zu vergällen, wobei er beständige Triumphe verbuchen kann. Nicht nur, daß Sophie mit eiserner Hand über das Kaiserpaar herrscht, auch ihre Kinder werden Sissi weggenommen und der Erziehung des Dynastieoberhauptes übergeben – ohne Widerspruch oder Einsehen von Franz Josef.
In einer einsamen Stunde, als der Tod erneut um sie wirbt, entscheidet sich Elisabeth erneut gegen ihn und setzt auf ihre Schönheit, um selbst diesem unmenschlichen Gegner zu trotzen, obgleich dies, bedingt durch die dafür erforderlichen Maßnahmen, bis hin zu einem Volksaufstand führt. Im Spiel der politischen Intrige, angefacht durch ihre Schwiegermutter, wird Franz Josef mit einer infizierten Konkubine zusammengeführt, wodurch ihrerseits Sissi „(...) eine französische Krankheit (...)“ bekommt, die zum einen fortan ihren Haß auf Franz Josef begründet, zum anderen sie aber für 18 lange Jahre vom Kaiserhof vertreibt.
Unterdessen beginnt Rudolph, Sohn des Kaiserpaares, zunehmend unter den Härten seiner Jugend zu leiden und – schlimmer – in ähnlicher Weise wie seine Mutter für das rebellierende Ungarn Sympathie zu empfinden, die sich schließlich bis hin zur einer im geheimen gestrickten Revolte gegen seinen eigenen Vater entwickelt, nach deren Aufdeckung er, um der daraus resultierenden Schande zu entgehen, Selbstmord begeht – freilich nicht, ohne vom Tod stets auf die dahin führenden Wege geleitet worden zu sein.
Am Ende treffen sich Franz Josef sowie die ebenfalls gealterte Sissi, doch die Aussprache führt nicht zu einem Happyend, vielmehr reist Sissi weiterhin alleine und ständig unruhig, bis sie schließlich in Ägypten von einem Attentäter endgültig in die Arme des Todes getrieben wird, der mit ihr den lange ersehnten „(...) letzten Tanz (...)“ vollzieht.
Soweit der Inhalt, der schon alleine durch das Hinzutreten des Todes so ganz von der klassischen „Sissi-Saga“ abweicht. Doch das dies nicht schadet, wird spätestens nach den ersten Szenen klar, denn die Ausdrucksstärke, die in dem ständigen Widerstreben gegen den Werbenden jenseits von Raum und Zeit Sissi quält und zugleich in ihrem Bestreben, diesem durch die Kraft ihrer Schönheit zu begegnen, in immer realitätsfernere und hochmütigere Sphären treibt, ist einfach fesselnd.
Denn nicht nur die zahlreichen Licht- und Bühneneffekte, die im Einklang mit dem Meer an Kulissen, das ständig über die Bühne gleichsam gegen die Zuschauer brandet, beeindrucken auch noch auf den hintersten Plätzen, auch die Ausdrucksstärke des erstmals blonden Todes oder der überirdisch schönen Sissi sind tragende Säulen der fesselnden und Schauer erzeugenden Atmosphäre, in der die Zeit gegenstandslos wird und die Pause zu einer quälenden Durststrecke verwandelt, auf deren Ende man noch während des Aufdämmerns der Saalbeleuchtung wartet.
Die Schauspieler, eingekleidet in zeitgenössische Prunkgewänder und Uniformen, bieten dabei nicht nur koreographische Meisterleistungen an, bei denen die höfischen Zeremonielle gleichsam klassisch und dennoch modern nachempfunden werden, sondern bestechen vor allem auch durch die Tiefe ihrer gesanglichen Betätigung, bei der insbesondere Uwe Kröger als „der Tod“ glänzen kann, da im mehrmaligen Duett mit Sissi, gespielt von Maike Boerdam, ein unglaubliches Klangvolumen entsteht.
Das Musical gehört nach meinen eigenen Erfahrungen, die sich mittlerweile unter anderem auf Erlebnisse wie Starlight Express, Jekyll & Hyde, Tanz der Vampire, Die Schöne und das Biest sowie Cats und Phantom der Oper stützen, zu den absoluten Highlights dieses Unterhaltungsbereichs, das auch auf jeden Fall die – wie bei allen Musical nicht unbedingt kinogünstigen – Eintrittspreise rechtfertigt. Hier schon vorab die Empfehlung, das Erlebnis nicht durch das (falsche) Sparen an der Eintrittskarte zu trüben, denn auch die Nähe zur Bühne und damit zu den Schauspielern trägt zu einem nachhaltigen Eindruck bei, der zwar hier sicherlich auch auf den „billigeren Plätzen“ ankommt, jedoch dann eben nicht in voller Größe zur Entfaltung gelangt. Die Eintrittspreise sind – wie weiterführende Informationen auch – unter www.elisabeth-das-musical.de abrufbar, ich verzichte hier auch eine (langweilende) Auflistung derselben.
Ich kann jedem, der für Musicals etwas übrig hat und nicht unbedingt ausschließlich nur nach „Touristenmusicals“ wie Ludwig II. giert, nur empfehlen, das Musical Elisabeth in die erste Wahl der nächsten Ausflugsziele aufzunehmen, da es, ähnlich wie Tanz der Vampire, aktionsgeladenes Schauspiel mit tragischer Dramatik verbindet und das ganze zusätzlich mit eindrucksvollen Effekten und mitreißender Musik untermalt. Wem hier keine Schauer der Ergreifung überlaufen, ist entweder ein völliger Eisklotz oder aber innerlich auf dieser Ebene tot! weiterlesen schließen -
Musical-World´s ELISABETH-Lexikon
19.04.2002, 19:18 Uhr von
Musical-World
Meine Welt ist die Welt der Musicals und mit den Jahren sind neben einigen Theaterbesuchen eine u...Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
*****Die Theateraufführungen*****
Nachdem der Mörder Luigi Lucheni in Wien endgültig seine Grabesruhe fand, wurde er Ende 1999 an der niederländischen Nordseeküste im Circustheater in Scheveningen bei Den Haag erneut Nacht für Nacht zum Leben erweckt, bevor diese Produktion in leicht veränderter Form (inkl. neuem Song!) nach Deutschland, um genau zu sein nach Essen ins Colosseum kam. Doch da diese Joop van den Ende-Produktion praktisch in den Niederlanden geboren wurde, möchte ich zunächst ein paar Worte zur Produktion in Scheveninden sagen...
Hier bei Den Haag waren in den vergangenen Jahren bereits sehr erfolgreich das Phantom der Oper und Miss Saigon zu Gast. In einer grandiosen Neuinszenierung als Joop van den Ende - Produktion steht, wie schon in Wien, Pia Douwes als Kaiserin von Österreich auf der Bühne, diesmal jedoch singt sie in Ihrer Muttersprache Holländisch.
Mit sehr viel Feingefühl wurden die deutschen Texte ins Niederländische übertragen und da unsere Nachbarn nicht ganz so vertraut mit der österreichischen Geschichte sind, wurde die Rolle von Luigi Lucheni als durch die Handlung führender Erzähler um einige erklärende Gesangspassagen ergänzt, was dem Verständnis sehr zuträglich ist.
Überhaupt wurde bei der Inszenierung sehr sorgfältig gearbeitet und so erstrahlt die Geschichte um die kleine Elisabeth, die durch ein Mißverständnis die Zuneigung des Kaisers Franz Joseph gewinnt, der sie dann zum Entsetzen seiner Mutter Sophie heiratet, in neuem Gewand. Schnell muß die junge Kaiserin lernen, daß man nicht als Monarchin geboren wird. Der strenge Drill der Schwiegermutter gipfelt schließlich darin, daß Elisabeth die Erziehung ihrer Kinder nicht selbst gestalten darf. Verzweifelt wendet Sissi sich mehrmals sehnsüchtig an den Tod, doch als dieser in Ungarn ihre Tochter zu sich nimmt, will sie nichts mehr von ihm wissen. Als auch ihr Sohn Rudolf von der Stiefmutter erzogen werden soll, beschließt Elisabeth mit ihrer neuerworbenen Schönheit ihrem Mann ein letztes Ultimatum zu stellen. Obwohl dieser auf alle Forderungen eingeht und Elisabeth sogar Königin von Ungarn wird, möchte Sissi nun nur noch sich selbst verwirklichen. Um den Bann Elisabeths über Franz Joseph zu brechen, beschließen Stiefmutter und Minister mit einer Prostituierten den Kaiser Franz wachzurütteln. Mit Erfolg, denn Sissi fängt sich eine Geschlechtskrankheit ein und kann ihrem Mann seine Untreue nicht verzeihen.
Nun reist Sissi von Kur zur Kur und hat für die revolutionären Gedanken ihres Sohnes Rudolf kein offenes Ohr. Als dieser Ungarn befreit und Elisabeth um einen Vermittlungsversuch beim Vater bittet, weist sie ihn kalt zurück, worauf er seinen letzten Tanz mit dem Tod tanzt und sich mit einer Pistole erschießt. Die Monarchie geht unter wie ein leckgeschlagenes Schiff und auch wenn sich Franz Joseph und Elisabeth noch flüchtig wie zwei Boote in der Nacht treffen, so finden sie doch nicht mehr zueinander. Jahre später wird Elisabeth zufällig von Luigi Lucheni erdolcht und der Tod nimmt zu einem letzten Kuß seine Elisabeth in die Arme...
Die dramatische Geschichte wird in Scheveningen in großartigen Bildern und Kostümen erzählt. Anders als in Wien gibt es hier kein gemaltes Dekor - alles ist zum Anfassen echt und dreidimensional aufwendig gestaltet: ob 5 Meter hoher Baum im Garten, Kirche zur Hochzeit oder Krönung in Ungarn, Schlafgemach oder Friedhof - jedes Bild ist mit den aufwendig gestalteten Kostümen der knapp 40 Ensemblemitglieder ein Augenschmaus. Die grandiose Beleuchtung, die die Szenen meist in ein kühles blau taucht, rundet den Anblick ab.
Die Charaktere sind von den Darstellern perfekt gezeichnet. Der Wandel Elisabeths vom "Zirkusmädchen" zur unnahbaren Egoistin mit der immerwährenden Sehnsucht nach dem Tod wird glaubhaft über die Bühne gebracht. Und wenn Sie das "Pech" haben sollten, nicht die Erstbesetzung Pia Douwes erleben zu dürfen, freuen sie sich auf die zweite Erstbesetzung Ryan van den Akker, die ebenfalls das Zeug zu einer wahren Kaiserin hat!
Besondere Beachtung sollte man natürlich auch dem Tod schenken: Stanley Burleson ist in seinem rot-schwarzen Anzug eine Mischung aus erotischem Verführer und fleischgewordenem Teufel, dem selbst ein Uwe Kröger nur schwer das Wasser reichen kann. Begleitet wird er von einem Ballett aus schwarzen Todesvögeln, die in ihrer spärlichen, aber um so effektvolleren Choreographie weitere Glanzpunkte in den gelungenen Theaterabend bringen (diesen Vögeln verdanken wir wohl auch das neue Elisabeth-Logo mit dem roten Schwingen-Herz des Todes).
Keine Frage, daß sich zu diesen optischen Leckerbissen auch ein opulenter Sound aus dem Orchestergraben gesellt - die Stimmen der Hauptdarsteller sind ohnehin perfekt!
Keine Frage, daß sich zu diesen optischen Leckerbissen auch ein opulenter Sound aus dem Orchestergraben gesellt - die Stimmen der Hauptdarsteller sind ohnehin perfekt!
Fazit: Elisabeth war schon in der niederländischen Fassung ein ganz besonderer Genuß!
Technische Daten:
Original Besetzung: Pia Douwes, Stanley Burleson, Wim van den Driesche, Addo Kruizinga
Circustheater Scheveningen
Musik: Michael Kunze
Texte: Sylvester Levay (niederländisch von Seth Gaaikema)
Aufführungsdauer: 165 min.
Uraufführung: 21. November 1999
Letzte Vorstellung: 30. April 2001
Dezember 2001, Essen:
Bevor nach beinahe einem Jahr erfolgreicher Spielzeit die Dreamcast der Essener Aufführung von "Elisabeth" mehr oder weniger gemeinschaftlich abdankt, wollte ich, nachdem ich die Urkaiserin in Scheveningen zu Ostern 2000 bereits verpasst hatte, Pia Douwes vor Weihnachten 2001 live als Sissi erleben.
Nach intensiver Internet-Recherche und ausgeklügeltem Ausschlußverfahren standen die Chancen nicht schlecht, am Freitag Abend neben der sympathischen Niederländerin auch Uwe Kröger als Tod, Carsten Lepper als Mörder Lucheni und Annika Bruhns als Puffmutter Frau Wolf erleben zu können. Und so bestellte ich recht kurzfristig am Mittwoch vorher 3 Karten für die so gut wie ausverkaufte Vorstellung mit 3% Rabatt online im Internet. Zwar kann man unter diesen Umständen kaum davon ausgehen, dass noch zusammenhängende Plätze reserviert werden können, aber so schlecht waren die last minute gebuchten strategisch günstig in der Theaterhalle in Rang und Parkett verteilten Einzelsitzplätze nun auch wieder nicht.
Doch was nützt ein Plan, ist er auch noch so schlau, er bleibt doch immer Theorie und nur das eine weiß man ganz genau, so wie man plant und denkt, so kommt es nie verkündete im künstlerisch wertvollen Foyer der Flachbildschirm bereits beim Abholen der Karten an der Abendkasse, dass die Kaiserin mal wieder unstet von Ort zu Ort reist. Als zweite Erstbesetzung sprang aber zumindest die Puffmutter Annika Bruhns ein und die durch "Falco meets Amadeus" (Kommissar) oder "Gambler" (Showgirl) bestens bekannte Darstellerin füllte diese Rolle ebenfalls mit majestätischem Glanz aus. Trotz stimmlicher Schwächen in den höheren Tonlagen - es ist schon beängstigend, dass man eine darstellerische Leistung anhand einer einzelnen Note, dem Finalton von "Ich Gehör Nur Mir", beurteilet, überzeugte Frau Bruhns gerade in der Darstellung der reiferen Elisabeth, die sich wie die schöne Helena in Griechenland dem Wahnsinn hingibt: ihr "Nichts" sagt eigentlich alles! Leider verlässt Frau Bruhns die Show bereits zum 09.12.01. Für alle weiteren Projekte von hier aus: Alles Gute!
Wenn jemand eine Rolle geprägt hat, dann Deutschlands Musicalstar Nr.1 Uwe Kröger mit seiner Darstellung des Todes. Doch gerade ihm war die dank Stanley Burleson mehr erotische Komponente der Joop van den Ende-Produktion aus Scheveningen eine willkommene Inspiration, denn die Art und Weise, wie Herr Kröger nun einen Song aus leisem Geflüster bis zum stimmstarken Finale aufzubauen vermag, jagt dem Zuhörer nicht nur beim Bolero-artigen "Wenn Ich Tanzen Will" (dem neuen Song der Essener Aufführung) eine wohlige Gänsehaut über den Rücken.
Ebenfalls wie ein Sechser im Lotto singt sich frech-humoristisch Carten Lepper als schmieriger Mörder und Erzähler schnell in die Herzen der Zuschauer. Durch minimale Regieänderungen in der Erzählkunst von Luigi Lucheni kann man der historischen Handlung über politische und persönliche Intrigen am österreichischen Hof noch besser folgen. Natürlich ist dies auch ein Verdienst der überragenden und für deutsche Verhältnisse leider viel zu seltenen Textverständlichkeit, die durch die perfekte technische Aussteuerung von Gesangs- zu Orchesterlautstärke noch unterstützt wird. So untermalt die opulente Musik die darstellerische Kraft anstattt sie unter einem zu lauten Klangteppich zu verdecken.
Perfekt abgestimmt auf den Handlungsablauf ist auch die erfreulich dreidimensionale Kulisse der zahllosen Bühnenbilder, die trotz aufwendiger Bauten auf der teilbaren, rotierenden Hebebühne zwischendurch - wenn nur ein Bett oder ein einziger Vorhang die Bühne belebt - erfreulich simpel bleiben. Das Augenmerk soll nicht zu sehr von den prunkvollen Kostümen ablenken, die im Gegensatz zu der extravagant exzentrisch anmutenden Szene in "Frau Wolfs Salon" in Scheveningen hier immer historisch korrekt bleiben. Das stimmungsvolle Lichtdesign tut ein übriges dazu bei, dass die besten Songs der Show praktisch in Unterwäsche auf leerer Bühne dargeboten werden können!
Ein Lob auch der geschickt eingesetzten Choreographie des gesamten Ensembles bei dem mal mit Milchkannen hart aufgeschlagen, oder mit Pistolen "Fang mich doch" gespielt wird.
Auch wenn ich Pia Douwes nicht mehr als "Elisabeth" sehen durfte, bevor sie Mitte Januar zum vorerst letzten mal die Sissi spielt, war dieser Freitag ein Abend höchter Musicalunterhaltung. Und selbst nach der Show gab es noch eine freudige Überraschung, als ich trotz über 2000 Mitanwertern nur knapp 5 Minuten auf meinen Mantel warten musste: bei "Elisabeth" in Essen ist halt alles perfekt!
Fazit: Eine Kaiserin muss glänzen: Sissi strahlt in Essen!
Technische Daten:
Original Besetzung: Pia Dowes, Uwe Kröger, Annika Bruhns
Colosseum Essen
Musik: Michael Kunze
Texte: Sylvester Levay
Aufführungsdauer: 170 min.
Uraufführung: 23. März 2001
*****Die CD-Einspielungen*****
1. Niederländische Highlights
Studio Cast CD mit Pia Douwes, Stanley Burleson, Wim van den Driessche, Addo Kruizinga u.v.a.
Musik: Sylvester Levay
Texte: Michael Kunze (Niederländisch von Seth Gaaikema)
54 min, 55 sec
Polydor 1999
Nachdem es in Österreich still um die berühmte Kaiserin Sissi wurde, öffnete sich erstmals am 21.09.99 im Circustheater in Scheveningen der Vorhang zur niederländischen Premiere von "Elisabeth". Und nicht zuletzt dank Pia Douwes in der Titelrolle und dem neuen Bühnendesign wurde das tragische Stück schnell zum neuen Publikumserfolg.
Wer kennt nicht die "Sissi"-Trilogie mit Romy Schneider, die pünktlich zur Weihnachtszeit tränenreich kitschig und romantisch verklärt das Bild einer liebenden und aufopferungsvollen Ehefrau und Kaiserin über die TV-Schirme flackern läßt. Michael Kunze zeichnet seine "Elisabeth" befreit von allem "Kitsch" als "miese Egoistin", die sich im morbiden Österreich nach dem Tod sehnt, wie es der Zeuge Luigi Lucheni zu berichten weiß. Ob die Musicalversion nun näher an der historischen Wirklichkeit liegt als die Spielfilme werden wir wohl nie erfahren...
Die CD-Einspielung der Highlights vermittelt in (leider nur) 55 min einen Eindruck von der perfekten Show bei unseren Nachbarn. Die gekonnte Übersetzung von Seth Gaaikema, die sich bereits für die erfolgreichen Shows "Miss Saigon" und "The Phantom Of The Opera" verantwortlich zeigte, erweist sich wieder einmal recht flüssig und eingängig: in dieser Fassung ist alles etwas maritimer angehaucht, so taucht Elisabeth bei "Mijn Leven Is Van Mij"-"Ich gehör nur mir" als Möwe in die See, von den phantastischen "Schepen In De Nacht"-"Boote in der Nacht" einmal ganz abgesehen, welches textlich als neue niederländische Nationalhymne durchgehen könnte. Die professionell aufgenommenen 16 Songs zeichnen einen musikalisch gelungenen Querschnitt durch die Show, um den inhaltlichen Zusammenhang vollständig zu erfassen, reicht die Spielzeit aber nicht aus (zumal auch die zugegebenermaßen schwache Schlüsselszene der Ermordung von Elisabeth nicht auf der CD vertreten ist, andererseits "Niets, Niets, Echt Niets"-"Nichts", der auf dem "deutschen" Highlights-Album fehlt, hier von Pia Dowes emotional dargeboten wird).
Das gesamte Ensemble interpretiert die Songs erfreulich motiviert und wird dabei von einem großen 28 köpfigen Orchester unterstützt: bei Joop van den Ende wird Qualität wirklich großgeschrieben!
Fazit: "Alles innig, lieb und sinnig, so wie es Euch gefällt!"
2. Maxi-CD Niederlande
Ein besonderes Bonbon für alle eingefleischten Elisabeth-Fans enthält die Maxi-CD (11 min, 03 sec) von Pia Douwes mit der Single- und Album-Version vom "Titelsong" "Mijn Leven Is Van Mij" ("Ich gehör nur mir"), der bereits in den niederländischen Charts vertreten war.
Denn neben dem Song "De Laatste Dans" ("Der letzte Tanz") von Stanley Burleson enthält die Scheibe einen CD-ROM-Teil mit einem MPG-Videoclip des Titelsongs (zusätzlich nochmal knapp über 3 Minuten) mit spektakulären Bildern aus der Originalaufführung aus dem Circustheater in Scheveningen.
Auch wenn man bei der Auflösung beinahe ein Opernglas am Bildschirm benötigt, kann man sich hier bereits ein vielversprechendes Bild von der wundervollen Aufführung verschaffen.
Fazit: Für Fans viel mehr als nur ein willkommener Promotiongag, der die Anschaffung lohnenswert macht!
3.Gratis Promo-CD mit Pia Douwes, Uwe Kröger, Michael Lewis, Addo Kruizinga
Musik: Sylvester Levay
Texte: Michael Kunze
6 min, 12 sec
Edition Butterfly 2001
Diese Promotion-CD der deutschen Uraufführung von "Elisabeth" in Essen hat jetzt bereits Sammlerwert.
Ende Oktober hatte ich einen Werbeflyer in meinem Briefkasten mit der Möglichkeit, eine Gratis-CD per Postkarte zu bestellen. Klar, daß man sich so etwas als Musical-Fan nicht entgehen läßt und kurz nach Weihnachten trudelte dann doch noch besagte CD in meiner Post auf. Und welch Überraschung: statt einzelner Songs präsentierte sich mir ein gelungenes 6-Minuten-Medley aus "Ich gehör nur mir", "Der letzte Tanz", "Boote in der Nacht" und "Die Schatten werden länger" - und dies auch noch mit Starbesetzung in sattem Orchestersound!
Diese Werbekampagne der Stage Holding Company von Joop van den Ende stellt nicht zuletzt durch den abtrennbaren Sektgutschein eine gelungene Aktion dar, die auf die Musicalpremiere am 24. März 2001 aufmerksam macht - wenn sie richtig geplant gewesen wäre! Denn wie mein werter Kollege Andreas Luketa in den Februar-News seiner Homepage schreibt, sind wohl bei weitem nicht alle Anfragen nach der Promo-CD erfüllt worden.
Fazit: Wer diese rare CD ergattern konnte, ist ein Glückspilz!
4. Österreichische und deutsche CAST-Aufnahme
a.Studio Cast CD mit Pia Douwes, Uwe Kröger, Carsten Lepper, Micheal Lewis, Jesper, Tyden, Annika Bruhns, Mario Adorf
Musik: Sylvester Levay
Texte: Michael Kunze
57 min, 08 sec
Polydor 2001
b.Studio Cast CD mit Pia Douwes, Uwe Kröger, Ethan Freeman, Viktor Gernot, Andreas Bieber, Christa Wettstein
Musik: Sylvester Levay
Texte: Michael Kunze
78 min, 22 sec
Polydor 1992
Zweimal "Elisabeth", zweimal Pia Douwes, zweimal Uwe Kröger - aber zwischen der aktuellen Aufnahme aus dem Essener Colosseum, die pünktlich zur Premiere am 22.03.01 in den Läden erhältlich war (hier kann sich Stella mal ein Beispiel nehmen!), und der österreichischen Ersteinspielung aus Wien von 1992 liegen immerhin 9 Jahre. Wie haben sich die beiden Hauptdarsteller, die den Grundstein ihrer Karrieren bei "Elisabeth" legten, verändert?
Oder anders gefragt: Welche CD ist die bessere oder braucht der Musical-Fan gar beide?
Im Rückblick liest sich die Besetzung der 92er Aufnahme wie ein "Who Is Who" der Musicalbranche, denn in weiteren Rollen sind Viktor Gernot als Franz-Joseph, Ethan Freeman als Luigi Lucheni und Andreas Bieber, dem wir den Song "Wenn Ich Dein Spiegel Wär" verdanken, da der Komponist Sylverster Levay von der beeindruckenden Stimme des jungen Talentes so gefesselt war, daß er die Nebenfigur des Rudolfs um ein Lied erweiterte, in seiner ersten Rolle zu hören. Stimmgewaltig geben sich natürlich auch Pia Douwes und Uwe Kröger vor der beeindruckenden Kulisse des Orchesters der Vereinigten Bühnen Wien.
Zu Recht ist diese Aufnahme eine der beliebtesten deutschen Musical-CD´s überhaupt.
Nach über 700 Vorstellungen in Wien und Scheveningen kommt die sympathische Niederländerin mit der Rolle ihres Lebens jetzt nach Essen. Wer jedoch denkt, daß diese Kaiserin der langen Reisen müde ist, wird mit der neuen CD-Einspielung eines besseren belehrt.
Frau Douwes ist schlichtweg phänomenal!
Ihre neue Interpretation der emanzipierten Sissi ist noch dramatischer und gefühlvoller ausgefallen, denn Pia singt nicht nur perfekt jede einzelne Note, sie legt auch ihre ganze Seele und ihr Herz in das nur geringfügig geänderte Libretto.
Und welch eine Überraschung ist Uwe Kröger, der in seinen bisherigen Charakteren leider leicht dazu tendierte, zu schreien anstatt zu singen. Bevor ich jetzt empörte Kröger-Fan-Post bekomme sei hier deutlich gesagt: der Mann kann wirklich toll singen. Sein Tod ist erotischer und verführerischer geworden und der eingemischte Hall verfeinert mal die Zärtlichkeit, mal die Grausamkeit in seiner Stimme.
Der restliche Cast der Einspielung wartet mit Ex-Showgirl ("Gambler") und Kommissar ("Falco meets Amadeus") Annika Bruhns, die als Zweitbesetzung von Pia Douwes ebenfalls eine würdige österreichische Kaiserin abgeben kann, als Madame Wolf auf. Carsten Lepper als gutverständlicher Mörder Lucheni, Michael Lewis als leicht Akzent-behafteter Kaiser Franz und Jesper Tyden als Sohn Rudolf stören die Perfektion der Aufnahme nicht, obwohl sie nicht ganz mit ihren Vorbildern von 1992 mithalten können.
Noch einen Tick besser (oder einfach nur perfekt modern) als das Wiener Original ist das Orchester des Circustheaters Scheveningen, welches durch Mitglieder der Münchner Philharmoniker glanzvoll verstärkt wurde.
Einfach Schade, daß die neue "Elisabeth" mit nur 16 statt 26 Titeln rund 20 Minuten kürzer als sein Vorgänger ist, denn hier beschränkt sich die Titelauswahl fast ausschließlich auf die Charakterisierung der Hauptdarsteller - Ensembelnummern sind nur im Prolog (mit der Stimme von Mario Adorf als Richter) und mit "Milch" vertreten. Trotzdem ist mit dem Lied "Nichts, Nichts, Gar Nichts", der Elisabeths Besuch in einer Irrenanstalt und ihren verwirrten Geisteszustand zeigt, ein Lied vertreten, der auf der Wien-Einspielung fehlte.
Wirklich gespannt konnte man jedoch auf das extra für die Deutschlandpremiere komponierte neue Duett zwischen Elisabeth und Tod zu Beginn des zweiten Aktes sein. "Wenn Ich Tanzen Will" ist eine interessante Variation von "Der Letzte Tanz" aus dem ersten Akt. Statt dem Tod die Führung zu überlassen, erleben wir eine lebensfrohe Sissi, die kurz nach der Befreiung Ungarns auf der Höhe ihrer Macht steht und glaubt, alles erreichen zu können. Musikalisch wird dieser Triumph über die böse Stiefmutter mit dem stampfenden Rhythmus eines Boleros (Ravel hätte seine Freude dran) umgesetzt, dessen Refrain mir schon seit Tagen nicht mehr aus dem Kopf geht!
Fazit: Von wegen angegrauter Hochadel: die neue "Elisabeth" ist besser als alle Vorgänger! Wo bleibt die deutsche Gesamtaufnahme?
*****Die DVD*****
Technische Daten:
Regionalcode: 0
Sprachen: Japanisch Dolby-Digital 2.0
Untertitel: Japanisch
Länge: ca. 120 min
Hersteller: Jasrac TCA
Kennen Sie Takarazuka?
Gemeint ist kein chinesisches Fischgericht oder eine asiatische Kampfsportart, sondern das traditionelle japanische Theater, in dem alle Charaktere ausschließlich von Frauen dargestellt werden. Seit einigen Jahren stehen in Japan Musical-Produktionen ganz oben auf der Liste der Publikumserfolge und so war es nach "La Cage Aux Folles - Ein Käfig voller Narren" nur eine Frage der Zeit, wann sich das Frauenensemble mal dem Traum eines jeden photoschießendem Japaners widmet: den Schicksalsjahren der Kaiserin Sissi.
Und so kam der Musicalhit "Elisabeth" von Michael Kunze und Sylvester Levi aus Wien auf die japanische Insel und wird dort seit Jahren mit immensem Erfolg in einer ganz eigenen Fassung von der Takamazuka-Truppe präsentiert.
Wer nicht gleich nach Japan fliegen möchte, kann Impressionen dieser Shows nun auch mit einer japanischen Regionalcode 0 DVD vor dem Fernsehbildschirm genießen. Elisabeth auf DVD - ein Traum aller Fans - das hat es bisher nur in Japan gegeben!
In über 120 Minuten präsentieren sich jeweils acht Songs (leider nur in Dolby Digital 2.0, im 4:3 Fernsehformat und aus ihrem inhaltlichen Kontext herausgelöst) aus jedem Akt in bis zu drei Versionen der drei verschiedenen Takarazuka Casts: der Snow, Star und Cosmos-Truppe. Obwohl man ein Lied gleich mehrmals präsentiert bekommt, sind die Unterschiede in der Interpretation der Rollen, der Kostüme und der Inszenierung mehr als auffällig. Auch die gesangliche Umsetzung ist von Cast zu Cast verschieden, so daß jeder Zuschauer wohl seinen eigenen "Dreamcast" hat (Ich bevorzuge die Cosmos-Truppe, obwohl der Tod der Snow-Truppe einsame Spitze ist).
Habe ich schon erwähnt, daß in fließendem Japanisch gesungen wird und auch die Untertitel nur japanische Schriftzeichen zeigen? Was eigentlich ein sprachliches Debakel für europäische Ohren sein sollte, entpuppt sich sehr schnell als durchaus anhörbar. Belohnt wird der treue Elisabeth-Fan, der ja sowieso bestens über den Inhalt der Show informiert ist, mit dem extra neu für die japanische Produktion komponierten Song "Schön, Euch Alle Zu Sehn", einem Duett zwischen Elisabeth und Tod aus dem ersten Akt direkt nach dem Sturz der kleinen Sissi von der Schaukel, der in den Zugaben auch noch von den jeweiligen Zweitbesetzungen intoniert wird (und somit gleich sechsmal auf der DVD vertreten ist - das muß ja ein Ohrwurm werden).
Gehörig gewöhnungsbedürftig ist nicht die Sprache, sondern vielmehr die ausgefallenen Kostüme der Produktionen. Mit kitschigem Straß in glitzernden Roben ist dort wirklich alles vertreten, von authentischem Realismus keine Spur. Aber in dieser Elisabeth-Version ist der Tod eindeutig die Titelfigur, da darf es schon mal etwas bunter hergehen...
Wirklich extravagant sind die Zugaben der Show, die man sich nicht entgehenlassen sollte: auf einer riesigen Showtreppe samt österreichischem Wappenadler tanzt die gesamte weibliche Belegschaft ein Medley als Elisabeth-Melodien - mal nach Fred Astair und Ginger Rodgers- Manier gekonnt klassisch, mal stand ein Tango Pate oder der Jazz läßt seine schrägen Töne erschallen: die Japaner schrecken vor nichts zurück.
Was mir zu denken gibt ist, daß mich diese Berliner Friedrichstadt-Revue schon nach wenigen Takten in ihren Bann gezogen hat, denn tanzen können diese japanischen Multitalentfrauen auch!
Fazit: Teurer Import-Spaß für Elisabeth-Fans, die mal eine ganz andere Produktion genießen wollen - das wird Ihnen Japanisch vorkommen!
*****Zugabe gefällig?*****
Wenn Sie nach meinen Meinungen zum Thema ELISABETH immer noch nicht genau wissen, was die österreichische Kaiserin alles auf der Bühne treibt oder warum schon das Colosseum-Theater einen Besuch in Essen wert ist, lesen Sie bitte folgende offizielle Pressetexte, die mir als Webmaster von www.musical-world.de zur freien Veröffentlichung zur Verfügung gestelle wurden:
Ein Leben voller Glanz und Tragik, Auflehnung und Einsamkeit
ELISABETH, das Musical von Michael Kunze und Sylvester Levay, erzählt die wahre Geschichte von Elisabeth, der berühmtesten Kaiserin von Österreich. Das Stück korrigiert das kitschig-romantische Bild der Monarchin, das durch die Sissi-Filme der 50er Jahre geprägt wurde. Ihr Leben am Wiener Hof, das wie ein Märchen begann, entwickelte sich schnell zu einem Drama voller Entbehrungen und Machtkämpfe. Trotz aller Widerstände gegen persönliche und höfische Zwänge scheiterte diese moderne und selbstbewusste Frau auf tragische Weise.
ELISABETH – Die Geschichte
Das Stück beginnt in der Gegenwart. Im imaginären Reich der Toten und Träumer verhört ein unsichtbarer Richter noch hundert Jahre nach der Tat den Attentäter Lucheni. Dieser rechtfertigt sich mit der Behauptung, er habe Elisabeth nur einen Gefallen getan. Sie sei die Geliebte des Todes gewesen. Zum Beweis ruft Lucheni Elisabeths tote Zeitgenossen herbei und läßt die untergegangene Welt noch einmal auferstehen.
Die Zuschauer erfahren, in welcher Freiheit sie aufwächst und erleben den Augenblick, in dem sie zum erstenmal dem Tod begegnet. Dann führt uns Lucheni an den Hof nach Wien, wo der junge Kaiser Franz Joseph regiert, beraten und überwacht von seiner Mutter, der Erzherzogin Sophie.
Nach Sophies Willen soll Franz Joseph seine Kusine Helene heiraten. Doch bei einem ersten Treffen in Bad Ischl verliebt er sich in Helenes Schwester Elisabeth. Diese ist erst fünfzehn Jahre alt und ahnt nicht, was auf sie zukommt. Lucheni schildert die Hochzeit in Wien als den beginnenden Untergang des Habsburger Reiches. Der Tod selbst läutet die Hochzeitsglocke.
Elisabeth gerät als junge Kaiserin in eine ihrer Natur feindseligen Welt. Von Anfang an fühlt sie sich eingesperrt. Mit rücksichtsloser Strenge wird sie von der Schwiegermutter den Zwängen des spanischen Hof-Zeremoniells unterworfen.
Der Tod lässt die Braut nicht aus den Augen. Selbst auf dem Hochzeitsball taucht er auf und beobachtet das frisch vermählte Paar beim Tanz. Als der Alltag für die junge Kaiserin beginnt, schürt er Elisabeths Verzweiflung und setzt auf ihren Freiheitsdrang. Von Anfang an steht der Tod als unsichtbarer Nebenbuhler zwischen dem Kaiserpaar.
Die Erzherzogin Sophie, Elisabeths Schwiegermutter, glaubt, das ihren Aufgaben in keiner Weise gewachsene Mädchen durch Befehle und Verbote zur Kaiserin erziehen zu können. Elisabeth fühlt sich unterdrückt und bevormundet. Vergebens sucht sie Hilfe bei Franz Joseph, ihrem jungen Mann. Dieser ist es gewohnt, sich der Autorität seiner Mutter zu unterwerfen. Durch Beschwichtigung hofft er, dem Konflikt ausweichen zu können.
Elisabeth fühlt sich im Stich gelassen. Die Gunst der Stunde nutzend, bietet sich der Tod als bessere Wahl an. Doch Elisabeth erliegt seiner Verführungskunst nicht. Zur Resignation ist sie zu jung. In ihre Melancholie mischt sich Trotz, der in Hass umschlägt, als die Schwiegermutter ihr die eigenen Kinder entzieht.
Nach und nach entdeckt sie, dass sie nicht ohnmächtig ist. Der Kaiser liebt sie. Mit den Waffen von Gefühl und Schönheit weiß sie ihn aus seiner Unentschlossenheit zu reißen, gelegentlich gar auf ihre Seite zu ziehen. So entscheidet sie den langen Zweikampf mit ihrer Schwiegermutter Sophie letzten Endes für sich. Ihr größter Triumph ist die Versöhnung des Kaisers mit den Ungarn, die Erzherzogin Sophie missbilligt.
Ruhelos reist Elisabeth nun von Ort zu Ort. Nur noch sporadisch kehrt sie an den Hof zurück. Beschäftigt mit ihrer Selbstbehauptung, aber ansonsten ohne Lebensinhalt, vertreibt sie sich die Zeit mit Reiten, Wandern und dem Schreiben von Gedichten. Die Welt der Monarchie scheint ihr brüchig, ihre eigene Existenz empfindet sie als überflüssig. Dabei übersieht sie, wie sehr ihr Mann sie vermisst und wie sehr ihr Sohn, Kronprinz Rudolf, ihrer Hilfe bedarf.
Dieser verfällt zunehmend in Verzweiflung. Einmal noch bittet er in schier auswegloser Lage seine Mutter um Hilfe. Sie soll beim Kaiser für ihn bitten, doch Elisabeth lehnt dieses Ansinnen rundweg ab. Sie hat sich nicht befreit, um wieder Bittstellerin zu werden. Verzweifelt fährt Rudolf nach Mayerling. Dort wartet der Tod.
Rudolfs Selbstmord trifft Elisabeth im Kern ihres Selbstbewusstseins. Sie wirft sich vor, dass Rudolf das Opfer ihres eigenen Kampfes um Unabhängigkeit geworden ist.
Nun wird ihr Wunsch zu sterben übermächtig. Doch jetzt ist es der Tod, der sich bitten lässt. Erst nach einem weiteren Jahrzehnt unsteten Lebens hat er Erbarmen mit der Kaiserin, die ihn so sehr herbeisehnt. Das Attentat am Ufer des Genfer Sees führt die Liebenden zusammen. Elisabeths Kämpfen und Sehnen endet in einer leidenschaftlichen Umarmung mit dem Tod.
Frischer Wind bei ELISABETH- Neue Darsteller haben bereits mit den Proben begonnen
Seit dem 13. Februar proben sie schon hinter verschlossen Türen, am 20. Februar lernten sie bei einer Stadtrundfahrt die Stadt Essen kennen und nun freuen sie sich auf ihren ersten Auftritt bei ELISABETH; die neuen Darsteller. Zwölf junge Talente aus Österreich, Ungarn, Amerika, Schweden, Italien und Deutschland werden das ELISABETH-Ensemble ab dem 27. März 2002 ergänzen. Bis dahin heißt es proben, proben, proben.
Als neue Erstbesetzung der Herzogin Ludovika/Frau Wolf steht bereits seit Dezember 2001 Sabine Maria Reiß, die zuvor im Ensemble und als Zweibesetzung Ludovika/Frau Wolf spielte, sowie als Zweitbesetzung die Rolle der Sophie, die sie auch weiterhin geben wird, auf der Bühne. Die Rolle des Herzog Max in Bayern wird ab Ende März von Frank Logemann übernommen, der zur Zeit sowohl Graf Grünne als auch die Zweitbesetzung Max und Lucheni spielt.
Letzteres wird er auch weiterhin tun.
Unsere neuen Talente ab dem 27. März 2002:
Kathleen Bauer, Eva-Maria Bender, Thomas Christ, Franziska Forster, Nico Gaik, Holly Hylton, Ákos Tihanyi, Johan Samuelsson, Henrik Sehnert, Paul Stampehl, Silvia Varelli und Wiebke Woetzel
Von der "Mechanischen Werkstatt" zum zeitgemäßen Theaterbau
Mit Hilfe des Wortes „Industriekultur“ haben Architekten, Denkmalpfleger und Städteplaner seit den 70er Jahren einen zentralen Beitrag für das Bewusstsein von der kulturhistorischen Bedeutung industrieller Bauwerke geschaffen. Profane Zweckbauten des 19. und 20. Jahrhunderts wie Zechen, Gasometer, Turbinenhallen und Bahnhöfe wandelten sich im Auge des postindustriellen Betrachters in schützenswerte Baudenkmäler einer vergangenen Epoche. Durch diese inzwischen etablierte Betrachtungsweise avancierte vor allem das Ruhrgebiet zu einer der faszinierendsten Kulturlandschaften Europas. Doch die neue Bestimmung der alten Bauten erschöpft sich nicht in einer rein rezeptiven Funktion. Denn Industriedenkmäler lassen sich auch heute noch in produktiver Hinsicht nutzen. Sie sind nicht selten ein bestens geeigneter Ort für Kultur: für Konzerte, Ausstellungen und Theater. Die „VIII. Mechanische Werkstatt“ der Firma Krupp in Essen ist so ein Ort. Vor 100 Jahren für rund drei Millionen Reichsmark errichtet, beherbergt dieses imposante Beispiel für die Einflüsse des Jugendstils auf die Industriearchitektur des späten 19. Jahrhunderts heute das COLOSSEUM THEATER ESSEN.
Die "VIII. Mechanische Werkstatt" wurde als dreischiffige Halle konzipiert. Noch heute sind die originale Stahlkonstruktion und das neu verglaste Dach über dem Zuschauerraum die prägenden Elemente des Komplexes, in dem einst 12.000 Menschen arbeiteten. Ganze Schiffsteile und die berühmten riesigen Krupp-Kurbelwellen wurden hier hergestellt. Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte AEG die Halle zur Fertigung für Turbinen und Lokomotivrahmen. Im Zuge des behutsamen Umbaus von 1995 bleiben viele historische Elemente des denkmalgeschützten Gebäudes erhalten. So wurden die genieteten Stahlträger und das Mauerwerk samt Fachwerkkonstruktion lediglich gereinigt und versiegelt. Das Ergebnis: ein neuer Theaterbau, der nicht nur über die neuesten technischen Features, sondern auch über eine einzigartige Atmosphäre verfügt; das anregende Ambiente klassischer Industriearchitektur geht eine ästhetisch äußerst spannende Verbindung mit zeitgemäßen, postindustriellen Strukturen ein. In die Halle wurde ein Bühnenturm eingesetzt, der Zuschauerraum mit 1.565 Plätzen als eigenständiger Baukörper integriert, während man das 25 Meter hohe Foyer sowie die Seitenschiffe mit eingehängten Emporen umgab. In das Bühnenhaus mit seinen historischen Elementen und dem 14 x 7 Meter großen Portal wurden Schnürboden und Beleuchterbrücken eingefügt.
Nach Ansicht von Joop van den Ende, Produzent des Musicals "Elisabeth" und Chairman der Stage Holding B.V., die das COLOSSEUM THEATER ESSEN betreibt, sollte das Kunsterlebnis eines Theaterabends schon mit der Erfahrung des Theaterraumes beginnen. Insofern ist das COLOSSEUM THEATER ESSEN ein Glücksfall, für Joop van den Ende, für "Elisabeth" und natürlich für das Publikum. Zu dieser Idee von Theatererlebnis gehört auch, dass das Foyer ebenfalls "bespielt" wird – mit großformatigen Gemälden und Plastiken, die Joop van den Ende zusammen mit Prof. Hartmut Neumann zur "Colosseum Art Collection" zusammengestellt hat. Die Exponate stammen von 27 zeitgenössischen Künstlern, die zum überwiegenden Teil aus dem Ruhrgebiet kommen. Hinzu kommt die Bronzeplastik "Theatre Props" des Niederländers Karel Appel. Für den Kunstverleger Klaus Gerrit Friese war diese Form der Kunstpräsentation zunächst ein Experiment, ein geglücktes, wie er im Ausstellungskatalog schreibt, "sowohl in der Auswahl der Kunst wie in ihrem Zusammenspiel mit dem Ort". Dieses Zusammenspiel wird zusätzlich durch die Wirkung des Stahlrohr-Mobiliars betont, das nach den klassischen Entwürfen des ungarischen Architekten und Bauhaus-Meisters Marcel Breuer hergestellt wurde.
Die Kunst des Joop van den Ende
Im Colosseum Theater Essen engagiert sich der Mitbegründer von Endemol nicht nur als Mäzen, sondern auch als Kurator
Essen, 8. November 2001 – Maik Klokow, General Manager der Stage Holding Deutschland, eröffnete heute im COLOSSEUM THEATER ESSEN die "Colosseum Art Collection". Zusammengestellt wurde die Ausstellung von Joop van den Ende, Chairman der Stage Holding B.V., und dem Künstler Prof. Hartmut Neumann. Die "Colosseum Art Collection" ist vorerst ausschließlich für die Besucher des im COLOSSEUM THEATER ESSEN gezeigten Musicals "Elisabeth" zugänglich.
Nach Ansicht Joop van den Endes sollte das Kunsterlebnis eines Theaterabends bereits im Foyer beginnen. Denn ein gelungener Theaterabend lebe nicht nur von einem guten Stück, einer packenden Inszenierung und den Leistungen der Schauspieler, sondern auch vom Erlebnis des gesamten Theaterraums. Im COLOSSEUM THEATER ESSEN hat der Mitbegründer von Endemol seine Vorstellung konsequent umgesetzt. Seine "Colosseum Art Collection" zeigt großformatige Gemälde und Plastiken von 27 zeitgenössischen Künstlern. Für den Kunstverleger Klaus Gerrit Friese, der auch die Eröffnungsrede hielt, war die Präsentation zunächst ein Experiment, ein geglücktes, wie er im Ausstellungskatalog schreibt, "sowohl in der Auswahl der Kunst wie in ihrem Zusammenspiel mit dem Ort".
Joop van den Ende, der im vergangenen Jahr sein Amt als stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrates von Endemol Entertainment niederlegte, widmet sich seitdem ausschließlich den Theateraktivitäten der Stage Holding - The International Entertainment Group, die aus dem Live-Entertainment-Bereich von Endemol entstanden ist. Zur Zeit bereitet das deutsche Tochterunternehmen (Stage Holding - The Theatre Company) in Hamburg den Start des Musical-Welterfolgs "Der König der Löwen" vor. Weitere Theater in Hamburg und Berlin werden bereits geplant.
Öffnungszeiten:
Die Ausstellung "Colosseum Art Collection" ist jeweils mindestens eine Stunde vor den "Elisabeth"-Vorstellungen und während der Pausen zugänglich.
Die Vorstellungen beginnen mittwochs, donnerstags und freitags um 20 Uhr,
samstags um 15 Uhr und 20 Uhr sowie sonntags um 14.30 Uhr und 19 Uhr. weiterlesen schließenKommentare & Bewertungen
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MichaelW97614, 29.10.2002, 16:05 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
wow, wieder ein super bericht! Ich will dieses Musical noch sehen, bevor es zumacht!
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SweetLady1983, 24.06.2002, 18:37 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Ein sehr guter und ausführlicher Bericht. SUPI!!
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CiaoEstrella, 13.05.2002, 14:57 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
wow. ein sehr ausführlicher Bericht. Ich fahre jede Woche an dem Musical vorbei (bin sehr oft in essen) hab es aber noch nicht gesehen ... aber muss ja gut sein. da stehen immer soviele leute vor ;))
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Ritzilein, 22.04.2002, 08:16 Uhr
Bewertung: sehr hilfreich
Ohh Elisabeth ist total toll und Dein Bericht ist auch sehr gut :-). Bin begeistert. Liebe Grüße, Bianca
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