Pro:
Service an Bord und Boden, Essen, Pünktlichkeit, Unterhaltungsprogramm (insb. im A340-500)
Kontra:
Sitzabstand, teilweise Sauberkeit, zu viele Stopps bei den Flügen
Empfehlung:
Ja
Hallo,
ich möchte euch in diesem Testbericht die Fluggesellschaft Emirates einmal genauer vorstellen, mit welcher ich von Deutschland nach Neuseeland geflogen bin.
--> MUC - DXB, DXB-CHC
--> AKL - DXB, DXB - MUC
Ich will dabei die wichtigsten Aspekte im Folgenden herausgreifen und diese jeweils kritisch betrachten.
Buchung
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Buchen kann man jeden Emirates-Flug über das mit Informationen vollgepackte Internet-Terminal emirates.com. Man hat dabei alle möglichen Tarif- und Bezahloptionen.
Leider war meine Buchung dort nicht erfolgreich, da sich wieder einmal einer der dort häufig anzutreffenden Website-Fehler eingeschlichen hatte. Somit blieb mir nichts anderes übrig, als das Ganze im Reisebüro zu tätigen, da ich noch den günstigen Preis für den Flug bekommen wollte!
Preis
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Emirates war der günstigste Anbieter für den Flug nach NZ. Die Preise fangen schon bei 990 EUR für ein Return-Ticket an. Dies liegt vermutlich daran, dass Emirates viel mehr Zwischenstopps als andere Airlines auf dem Weg ans Ende der Welt macht?
Sitzplatzreservierung
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Den Sitzplatz reservieren kann man ganz einfach telefonisch bei einer Emirates-Niederlassung an einem deutschen Flughafen. (Die Tel. Nummer findet sich ebenfalls auf der Website) Von Vorteil ist hier allerdings die Mitgliedschaft im Skywards-Bonusprogramm, da man somit nicht mehr umständlich alle seine Daten durchgeben muss sondern nur noch die Skywardsnummer. Auch kurzfristige Änderungen des Sitzplatzes (ich tat dies noch 2 Wochen vor Abflug), sind somit noch problemlos möglich.
Checkin & Boarding
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Hier gibt es eigentlich nicht viel zu erwähnen, da das Boarding sowieso von externem Flughafenpersonal durchgeführt wird. Lediglich die Tatsache ist interessant, dass ich bereits 2,5 h vorher da war und dennoch keinen Platz am Notausgang mehr bekommen hatte (War wohl schon jemand früher da oder wurden die Plätze doch im Vorhinein vergeben? Ich kann mir hier wohl nur letzteres vorstellen!...)
Das Boarding verlief wie üblich klassenweise und relativ chaotisch wie bei jeder anderen Airline auch - das liegt aber nicht im Verschulden von Emirates.
Flugzeuge
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A330-200
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Von Deutschland nach Dubai benutzt Emirates die "kleinen" Airbus A330-200 entgegen der Ankündigung im Internet, den A340-500 zu benutzen.
Fakt ist deshalb, dass man eingequetscht wie in einer Sardinenbüchse mit 32" (inch) Sitzabstand 6,5 h aushalten muss. Glück nur, dass der A330 wie alle anderen Emirates-Flugzeuge auch eigene Bildschirme in der Economy-Class an jedem Sitz hat mit reichhaltigem Audio/Video/Radio-Programm.
Emirates scheint also in der Holzklasse sehr zu geizen und dies zeigte sich beim A340 (von DXB nach CHC) sowie bei der B777 (von AKL nach DXB) auch nicht sehr viel anders!
A340-500
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Das liebste, meist umworbene Kind von Emirates scheint wohl wirklich nur in der Business- und First-Class zu glänzen, lässt doch der Sitzabstand in der Holzklasse mit knapp 33" für einen 17h Transfer sehr zu wünschen übrig! Allerdings lässt sich der Sitz um 6cm vergrößern (was wohl die wenigsten Leute wissen, nicht einmal das Emirates Personal, welches ich danach gefragt habe, doch mit etwas Gewalt gelang es mir dann von selbst!) und auch das Fußraster scheint hier etwas bequemer als beim A330 zu sein!
Jeder Holzklasse-Passagier hat weiter ein riesiges Display im Vordersitz, welches mit dem neuesten ICE (Information, Communication, Entertainment) - System von Emirates ausgestattet ist, welches mit 500 (!!) TV-Kanälen, Radio und Audio-Programmen ausgestattet ist. Hier kommt keine Langeweile auf, auch wenn wohl keiner die 500 TV-Kanäle braucht. Hätte man hier lieber in mehr Sitzabstand investiert... die liebe Konkurrenz (Singapore Airlines und Thai sowie vor allem United-Airlines (35" in der EconomyPlus Klasse!!!) können es ja auch!.
Hier zeigt sich also mal wieder, dass Emirates die Holzklasse wirklich nur als "notwendiges Übel" ansieht.
B777-300
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Im 2-Stopp-Flight von Auckland zurück nach Dubai via Brisbane und Singapore saßen wir dann in einer Boeing. Diese glänzt durch ein halbes Zoll mehr Sitzabstand als der A340-500, allerdings muss man stattdessen auf das ICE-System verzichten und hat nur das "alte" Entertainment-System mit läppischen 15 Movie-Kanälen (was wirklich für 18 h ein bisschen wenig ist. hier kann man wohl nur auf die Games ausweichen...)
Die Ausstattung lässt also sehr zu wünschen übrig, insbesondere auch die Sitzplatzkonfiguration bzw. Kabinendichte (3-4-3 Bestuhlung statt 2-4-2 wie im Airbus). Zum Vergleich: United Airlines hat eine 2-3-2 Bestuhlung in seiner Boeing!
Service an Bord
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Der Service von Emirates ist auch an Bord unschlagbar - das Personal ist stets für einen da und freundlich wie sonst wohl nirgendwo anders. Man kann alles haben, was man will und bekommt selbst in der Economy-Class eine Speisekarte mit 5-Gänge-Menü etc.
Das Essen ist einfach nur exzellent, auch wenn es hin und wieder (insbesondere auf den Langstreckenflügen von Arabien nach Neuseeland) an Vielfalt vermissen lässt: so bekamen wir auf dem 2-Stopp-Flight von Auckland zurück nach Dubai 2x fast dasselbe Essen. Doch hauptsache es ist gut und die Getränke (egal ob alkoholisch oder nicht!) sind stets kostenlos und von bester Qualität (Rotwein aus Kalifornien, Weißwein aus Chile...).
Zwischendurch gibt es dann Snacks, Knabberzeug etc.
Sauberkeit
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Ich selbst habe die Flugzeuge stets sauber vorgefunden, was vermutlich daran liegen mag, dass ich immer unter der ersten Gruppe von Passagieren war, die dort eingestiegen sind. Mir ist nämlich aufgefallen, dass insbesondere beim 2-Stopp-Flug via Brisbane und Singapore nicht immer sehr sauber während der Stopps geputzt wurde - so reichte es in Singapore nicht einmal für neue Kopfhörer und frisch verpackte Decken für die neu hinzukommenden Passagiere!
Wohl also doch keine so gute Idee, ein und dasselbe Flugzeug für so viele Teilstrecken einzusetzen. Hier ist die Variante im A340-500 deutlich besser. Bleibt also zu hoffen, dass Emirates seine Flotte um diese noch mehr erweitert oder aber dann hoffentlich mit dem A380, von denen sie ja schließlich 43 Stück (!!!) bestellt haben, und somit auch die für die Passagiere angenehmeren Non-Stop-Transfers von Dubai nach Australien und/oder Neuseeland anzubieten.
Pünktlichkeit
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Bis auf 1 Ausnahme (die jedoch nicht im Verschulden von Emirates lag), waren die Flüge allesamt in der Zeit.
Die 1 Ausnahme war, dass wir im Hinflug in Melbourne zunächst aufgrund von Nebel und dichten Wolken nicht landen konnten und somit zum Tankstopp nach Sydney ausweichen mussten. Macht dann für Hin- und Zurück nach Sydney sowie Warten dort im Flugzeug zusätzliche 4,5 Stunden (inklusive Warteschleife - Fliegen bei Wiederankunft in Melbourne) Verspätung! *argh*
Dubai Airport
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Der Dubai International Airport ist das Herzstück und Drehkreuz der Fluggesellschaft Emirates. Fast jeder Passagier von Emirates landet dort zwischen und dementsprechend voll, teuer (sogar die Duschen kosten 12 $!!!) und "busy" ist auch das Transfer-Terminal. Ich hatte Schwierigkeiten, während meines 4-Stündigen Aufenthals auch nur einen freien Sitzplatz zu finden!
Wer duty-free einkaufen möchte, kann das in Fülle auf einer eigenen Etage unter dem Transferdeck tun.
Ich persönlich war auf jeden Fall froh, den kontinuierlichen Durchsagen ("Emirates flight EK... is ready for boarding..., Last call for Emirates flight EK...) endlich wieder entfliehen zu können!
Bleibt nur zu hoffen, dass das zurzeit sich im Bau befindliche, neue Terminal, die Lücken füllen wird!
Skyards Bonusprogram
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Skywards ist das Emirates-eigene Vielfliegerprogramm. Bucht man online, so erhält man zurzeit in der Holzklasse 175% der geflogenen Meilen! Da meine Online-Buchung aus Gründen von Emirates scheiterte, habe ich durch Email- und Telefonkontakt versucht, diese dennoch zu bekommen - und siehe da, es hat geklappt, auch wenn die Korrespondenz sehr langwierig war. (Eine Antwort auf meine Mail dauerte stets 2-3 Wochen - Manchester liegt wohl doch weiter von Deutschland weg als ich gedacht hatte ;-) )
Service also auch hier perfekt!
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass der Service von Emirates an Bord und am Boden momentan wohl ungeschlagen ist, sich diese Klasse allerdings nicht bis zum Sitzabstand und Komfort in der Holzklasse ("Economy"-Class) durchgesetzt hat. Hier kann man durchaus besser, wie vor allem der härteste Emirates-Konkurrent Singapore-Airlines mit dem gleichen Flugzeugmodell (A340-500) beweist!
Emirates ist also momentan die beste Fluggesellschaft, mit der man nach Australasien fliegen kann, jedoch sollte man sich vorher über die Flugstrecke (wieviele Stopps?) sowie den Flugzeugtyp erkundigen. Zuviele Stopps sind extrem unangenehm, wie ich selbst in Brisbane und Singapore erfahren habe (stets alle Passagiere raus aus dem Flieger, erneutes Security-Einchecken und 1,5 h warten, und das in Singapore sogar mitten in der Nacht [zum Glück gab es da gratis-Internet-Terminals]). Wenn möglich, dann auf jeden Fall den Direktflug von Dubai nach Australien wählen! weiterlesen schließen
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