Pro:
Eintrittspreise, genügend Parkplätze, großzügiger Badebereich, Wellenbad vorhanden
Kontra:
in der Woche nur abends und am Wochenende nur bis zum späten Nachmittag geöffnet
Empfehlung:
Ja
Heute möchte ich Euch ein weiteres Erlebnis-Schwimmbad vorstellen, und zwar in unserem Nachbarland, den Niederlanden: das Aquadrome in Enschede.
Ich habe dieses Schwimmbad zwischen 1994 und 1999 mehrmals besucht. Danach bin ich nicht mehr dort gewesen, da die Fahrstrecke für mich doch ziemlich weit ist. Wenn der Weg kürzer wäre, würde ich dieses Bad noch weiterhin öfter besuchen, da es durchaus empfehlenswert ist.
Vor allem ist das Preis-/Leistungsverhältnis sehr gut. 1999 zahlte ich nur 6 oder 7 DM (bzw. HFL) für eine Tageskarte. Das ist hier bei uns in Deutschland schon äußerst selten geworden, 10 bis 15 Euro Eintritt sind hier in vergleichbaren Bädern keine Seltenheit - und dann gilt dieser Tarif oft sogar für nur 4 Stunden und nicht unbegrenzt.
Aufmerksam auf das Aquadrome wurde ich 1994, als eigentlich ans Schwimmen bei mir gar nicht zu denken war. Im Raum Enschede war ich nämlich dienstlich recht oft unterwegs, und auf meinen Dienstfahrten sah ich schon mal die (gute) Beschilderung. So dachte ich mir als Schwimmbadfan, dass ich das Bad in den nächsten Ferien mal besuchen sollte.
Am Bad angekommen, fiel mir als erstes positiv auf, dass eigentlich immer genügend freie Parkplätze vorhanden sind, auch wenn das Bad relativ gut besucht ist.
Die Umkleidekabinen sind zwar nicht die hellsten und die Spinde nicht die größten, aber durchaus als gut zu bezeichnen. Abgesehen davon, dass die Benutzung eines Spindes noch mal 0,25 HFL kostete (Stand: Ende 90er Jahre). Bevor man in den Badbereich kommt, gelangt man in einen großen Duschraum. In diesem duschen sich sowohl die Damen als auch die Herren gleichzeitig - also ist Badekleidung hier Pflicht!
Von den Duschen aus gelangt man auch gleich (ohne Tür dazwischen) in den Schwimmbadbereich. Und dieser ist wirklich sehr großzügig angelegt, wenngleich er vom Baustil her schlichter und nüchterner aussieht als die mir bekannten deutschen Bäder. Am größten ist das Schwimmbecken. Zwar ist es nicht so groß wie die Schwimmbecken in "klassischen" Hallenbädern, aber dennoch kann man auch durchaus ein paar kleine (!) Bahnen in richtig tiefem Wasser ziehen. Die Wassertiefe variiert in diesem Becken zwischen 0 und ca. 180 cm. Dieses Schwimmbecken verwandelt sich etwa halbstündlich in ein Wellenbad, welches das große Highlight dieser Anlage ist. Diese Wellengänge bestehen immer abwechselnd aus hohen und eher niedrigeren Wellen und dauern ca. 5 Minuten. Da mir das immer so gut gefiel, hätte ich mir eher etwas längere Wellengänge und/oder in etwas kürzeren Intervallen gewünscht.
Direkt mit diesem Becken verbunden ist ein langer "Kanal", den man durchschwimmen kann (die Wassertiefe ist hier nur so, dass man darin auch stehen kann). Regelmäßig verwandelt dieser sich auch in einen Wildwasserkanal, so dass man von der Strömung getrieben wird. Am Ende des Kanals gelangt man zu einem "Rondell", in dem die Strömung noch viel stärker ist und wo es richtig "abgeht" (natürlich auch nur temporär). Nach Verlassen dieses "Rondells" kommt man in einen Bereich mit nur sehr niedriger Wassertiefe, und so schließt sich der Kreis wieder, es sei denn man schwimmt durch einen weiteren "Kanal" nach außen zum kleinen aber feinen Außenbereich, mit einer Wassertiefe von ca. 1,30 m sowie einigen Unterwasserliegen mit Massagesprudlern.
Zum Relaxen stehen drei riesige Whirlpools zur Verfügung. Diese sind wirklich so groß, dass hier pro Pool ohne weiteres ca. 15 - 20 Personen Platz finden und sich unsere Beine auch nicht mit denen des "Gegenübers" kreuzen. Sprich ein überdimensionaler Whirlpool. Im Gegensatz zu den uns besser bekannten kleineren "Modellen" hat hier aber das Wasser nur dieselbe Temperatur wie die übrigen Schwimmbecken, und die Intervalle zwischen den einzigen "Blubberbädern" sind auch recht lang. Wer den Whirlpool doch lieber wärmer möchte, kann auch in einen der kleinen Hot-Whirlpools gehen (für max. 2 Personen), diese sind aber kostenpflichtig, genau wie die Solarien, die es ebenfalls hier gibt. Beides habe ich nicht ausprobiert.
Für die Kinder gibt es auch noch drei Rutschen. Darunter sind zwei lange "Rohre", die von außen sichtbar sind, sowie im Innenbereich noch eine kleine "offene" Rutsche.
Überhaupt ist das Aquadrome recht familien- und kinderfreundlich. Wenngleich das Publikum sehr gemischt ist. Man findet hier sowohl schöne Badenixen im Bikini als auch Senioren. Den Hauptanteil machen aber die Kinder und Jugendlichen aus. Für diese Altersgruppe ist das Bad auch geradezu ideal aufgrund der ganzen Attraktionen. Wobei ich aber auch sagen muss, dass diese riesigen Whirlpools auch zum Springen verleiten und dadurch andere Badegäste gestört werden können. Außerdem ist natürlich der Geräuschpegel recht hoch.
Einen Restaurantbereich gibt es auch, dort war ich aber nicht.
Die Öffnungszeiten sind ganz anders als bei den deutschen Bädern, die ich bisher kenne. So hat das Aquadrome am Wochenende beispielsweise bis zum späten Nachmittag offen, während unter der Woche der Badbetrieb erst zur Feierabendzeit beginnt - also kein ganztägiger Betrieb. Allerdings muss ich dazu noch mal sagen, dass ich zuletzt 1999 dort war.
Insgesamt ein nettes Erlebnisbad, das man durchaus mal gesehen haben sollte. Vor allem ist hier unbegrenzter Badespaß zum kleinen Preis möglich. Der sportlich aktive Schwimmer kommt natürlich nur bedingt auf seine Kosten. Ideal ist das Bad dagegen für junge Familien, aber auch für Einzelpersonen, die gern mal etwas vom Alltag abschalten möchten. Ich würde das Bad auch mit Sicherheit öfter besuchen, wenn es nicht so weit entfernt wäre von meinem Wohnort.
Erstveröffentlichung von mir unter gleichem Benutzernamen auch bei ciao.de in 12/2002 weiterlesen schließen
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