Pro:
Anschaffungspreis
Kontra:
Installationshandbuch ein Witz, Tonerkosten
Empfehlung:
Ja
Laserdrucker haben den Vorteil, dass sie recht günstig sind, was die Verbrauchskosten anbetrifft. Vor kurzem habe ich über den Epson Stylus C86 berichtet, der ab sofort für den Foliendruck im Hintergrund zuständig ist, als Textdrucker zieht er einem die Hosen aus.
Zu Hause auf einen Brother 5040 vertrauend, habe ich mich für mein Büro für ein Aculaser C1100 von Epson entschieden – wobei das Glücksgefühl nach dem Aufbau dann ein wenig getrübt war.
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Technische Daten:
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Parallelschnittstelle
USB 2.0
32 MB Ram (auf 256 MB aufrüstbar)
Maße (Breite / Tiefe/ Höhe)= 445x445x439
Druckmedien: Papier DinA4 zwischen 64 und 210 g/qm
Ethernet10/100 Base TX Anschluss beim C1100 N (ca. 150 Euro Aufpreis)
20-25 Seiten S/W bzw. 5 Seiten in Farbe / Minute (Herstellerangaben)
Opt. Zubehör:
500er Papierkassette
Duplexeinheit
Die maße des Gerätes machen deutlich, dass es weder auf dem Schreibtisch noch darunter Platz findet. Recht wuchtig geraten liegt dies an dem Revolversystem, bei dem die Farbkartuschen wie in einem Revolver im Gerät rotieren.
Ein Anschlusskabel war NICHT im Lieferumfang enthalten.
Die vom Hersteller angegebene Reaktionszeit von 9 Sekunden wird zwar absolut nicht erreicht, die Druckgeschwindigkeit ist aber auch bei Farbdrucken von Epson sehr defensiv angegeben.
Treiber sind derzeit für Win95 und höher sowie Mac OS 9.Classic, Mac OS X vorhanden, Linux wird derzeit nicht mit Treibern bedient.
Preis bei mir: 384 Euro (inkl. Kabel und Versand)
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Druckqualität
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Der C1100 ist ein 600x600 dpi Drucker (2400 dpi technisch per Software), was man bei den Ausdrucken von Text, Grafiken oder farbigen Bildern nicht glauben mag. Zwar erreichen Farbbilder keinen fotorealistischen Eidruck: Für Grafiken und Fotos auf Geschäftsdrucken freilich reicht die Qualität erfreulicher Weise wirklich aus.
Der Kontrast in Farbausdrucken ist ebenso überzeugend wie die Schärfen. Texte werden sauber und ohne ausgefranzte Ränder aufs Papier gebracht – ein in diesem Punkt hervorragender Drucker, der sich in der Druckqualität auch mit reinen S/W Laserdruckern dieser Preisklasse nicht zu verstecken braucht.
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Tonerverbrauch
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Die Standardkartuschen haben eine Ergiebigkeit von 4000 Seiten für die große Tonerkartusche, für die Farbkartuschen liegt diese bei 1500 Seiten. Das ergibt einen Seitenpreis für Textdrucke von 2 Cent je Seite – ohne Papierkosten und Strom. Das macht deutlich, dass der Aculaser nicht gerade der Sparsamste ist.
Wie üblich, ist der mitgelieferte Toner nicht vollständig gefüllt. Die Reichweite der Hauptkartusche für den Textdruck ist auf 1500 Seiten ca. festgelegt.
Das Rezept ist schlicht: Mit der Tinte bzw. dem Toner verdient man das Geld, nicht aber mit dem Farblasergerät an sich, das zu einem erstaunlich günstigen Preis angeboten wird.
Preise (Epson, zzgl. Versand)
Toner cyan ca.80 Euro
Toner cyan (groß = 4000 Seiten) 133,40 Euro
Toner gelb = 80 Euro
Toner gelb (groß) = 133,40 Euro
Toner magenta= 80 Euro
Toner magenta (groß) =133,40 Euro
Toner schwarz = 76,56 Euro
Economy Pack (alle Farben + Schwarz klein) = 230,84 = 60% des Neuanschaffungswertes!!!!!
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Installations-„Handbuch“, Aufbau des Gerätes
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Es ist sicherlich Sache des Kunden, wie genau er die mitgelieferten Handbücher und Hilfetexte zu seinem Gerät studiert. Bei vielen Geräten ist sicherlich jedoch die Inbetriebnahme für jemanden, der vorher schon ein vergleichbares Gerät in Betrieb genommen hat, fast intuitiv möglich. Das gilt für Billy- Regale dann genauso wie für Netzwerkkarten, Autoradios – und leider eingeschränkt für den Aculaser C1100.
Stutzig sollte man werden, wenn man neben dem nur durch Bildchen sich auszeichnenden Installatios- bzw. Aufbauzettel noch einen rot umrandeten Hinweiszettel zum Einlegen der Farbkartuschen vorfindet. Da scheint es dann doch seitens des Herstellers schon die Einsicht gegeben haben, dass nicht alles Gold ist, was japanischen Lesegewohnheiten so sehr entgegen zu kommen scheint:
Schlicht: Die Installations- und Aufbaupapierchen ist im Grunde genommen eine Frechheit. Weder ist es so einfach, wie es auf dem Zettelchen steht, noch findet sich kein Hinweis darauf, wenn Störungen in dem scheinbar so einfachen Aufbau und Inbetriebnahmeszenario auftreten. Ärgerlich vor allem: Die Farbtonerkartuschen verlieren auch im verriegelten Zustand Toner, was – das mag mittlerweile allgemein bekannt sein – gesundheitlich nicht unbedenklich ist. Auch ärgerlich ist, dass das Einlegen der Kartuschen (Zitat Hotline: Das muss man immer mit ein bisschen Gewalt drücken….“) sich als richtige Fummelarbeit erweist und da dabei die Tonerkartuschen auch entriegelt werden müssen, verteilt sich auch hierbei Toner aller Farbkartuschen im Geräteinneren..
Prima.
Aber: Laserdrucker gibt es schon so lange, das Problem mit dem Toner ist so lange bekannt, dass sich ein renommierter Hersteller Gedanken machen MUSS, wie man ohne Handerkerausbildung von Normalsterblichen das Einlegen der Tonerkartuschen ohne große Sauerei technisch umsetzen kann.
Da hat Epson (wie auch HP und Kyocera) noch eine Menge zu lernen.
Doppelt ärgerlich: Sieht man sich die Tonerpreise einmal an, dann ist der Verlust des fast schon goldwerten Pulvers nicht nur gesundheitlich bedenklich, sondern durchaus eine Frage, die mit dem Bankberater einmal durchdiskutiert werden sollte.
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Installation der Software:
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Der Aculaser wird mit drei Installation – CD ausgeliefert, wobei auf den beiden ersten jeweils sprachbezogene Treiber- und Servicedateien vorhanden sind, auf der dritten hingegen Netzwerktools und die Web-to-Page Software (ausdruck von Webseiten, Anpassen der Webseiten auf das Papierformat).
Die Installation ist grundsätzlich kinderleicht und intuitiv: Einzig den OK Button muss man klicken, das war es.
Beigelegt ist die Software Office Ready Essential, mit dem Broschüren etc. angefertigt werden können.
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Geräuschkulisse
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Ist der Aculaser grundsätzlich in dieser Ausführung als Arbeitsplatzdrucker gedacht (Netzwerkfähigkeit etc.), macht er Töne wie ein großer Arbeitsgruppendrucker. Die Geräuschkulisse beim Druck ist sicherlich überdurchschnittlich, nicht zu vergleichen mit normalen Brother oder HP S/W Laserdruckern.
Zwar lässt sich der Drucker als Drucker im Netzwerk freigeben, eine spezielle Netzwerkkarte ist aber im C1100 nicht inkludiert.
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Fazit
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Der Aculaser C1100 ist ein bestechendes Gerät was den Neugerätepreis und die Druckqualität für einen 600 dpi Farblaserdrucker anbelangt.
Freilich stehen mir die Haare zu berge bei dem beigelegten „Installationshandbuch“, wie gesagt reine Bildinformationen, und der Lösung von Epson, dass die Farbkartuschen nicht sauber und ohne das Gerät voll zu schmieren einzulegen sind.
Zwar ist das Gerät für einen Durchsatz von über 40000 Seiten im Monat gedacht, doch bei den Tonerpreisen sollte man sich ganz genau überlegen, ob es denn dieses gerät sein muss. S/W Drucke sind mit den Geräten anderer Hersteller fast für ein Drittel der Tonerkosten zu haben.
Wer aber einen zügigen, recht günstigen Farblaserdrucker für geringe Farbdruckaufkommen sucht und wer entsprechend handwerklich geschickt ist, der ist mit dem Aculaser von Epson gut bedient.
Michael weiterlesen schließen
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