Pro:
viele Esel und Maultiere, preiswerte Gastronomie
Kontra:
teure Extras, relativ kleiner Park
Empfehlung:
Ja
Lohnt nicht so wirklich!
Kurze Einleitung
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Im Rahmen unseres letzten Sommerurlaubs an der Ostsee waren wir an einem Tag auch im Eselpark in Nessendorf. Auf diesen Park wurden wir aufmerksam durch die Unmengen von Flyers, die uns an allen möglichen und unmöglichen Stellen begegneten. Natürlich fanden die Bilder der Esel und Kutschen auf den Flyers das Gefallen unserer Kinder, so dass wir den Wünschen folgten und eine Fahrt nach Nessendorf unternahmen. Was wir so erlebten, das soll in diesem Bericht dargestellt werden.
Anfahrt und Parken
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Obwohl Nessendorf sicherlich kein großer Ort ist, ist das Dorf nach einem Blick auf die Karte leicht zu finden. Man könnte sagen, dass Nessendorf zwischen Lensahn und Lütjenburg liegt, aber damit wäre vielen Interessenten nicht geholfen. Großräumig könnte man die Lage zwischen Neustadt in Holstein und Kiel beschreiben, aber das ist natürlich relativ ungenau. Am Besten schaut jeder selber auf der Karte nach! Die Anfahrt wird jedenfalls durch eine Menge Schilder erleichtert, so dass man kaum falsch fahren kann, wenn man erst mal auf der richtigen Route ist. So soll es sein!
Ist man in Nessendorf angelangt, verweisen viele Hinweise auf den Eselpark und dessen großen Parkplatz, wo man kostenlos das Auto abstellen kann. Der Parkplatz ist nicht sonderlich befestigt, aber ok und für die meisten Tage sicherlich groß genug. Zum Eingang des Eselparks gibt es nur einen kurzen Fußweg, der auch für kleinere Kinder ohne Probleme zu bewältigen ist. Leider gibt es auch nur wenig Schatten.
Eintritt
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Im letzten Sommer haben wir als Eintritt für zwei Erwachsene und zwei Kinder von drei und sechs Jahren 11,00 Euro bezahlt. Die Kinder erhielten je eine Cent-Münze, die sie später als Erinnerungsplakette prägen konnten (Aufpreis). Laut Webseite www.eselpark.de sind für 2004 13,00 Euro zu bezahlen, also ein deutlicher Aufschlag. Im Verhältnis zu anderen Attraktionen im Ostseeraum ist dieser Eintrittspreis jedoch noch annehmbar; immerhin kann man sich mehrere Stunden in der Anlage aufhalten und hat einen recht schönen (halben) Tag.
Übrigens: Im Jahr 2004 hat der Eselpark vom 15. März bis zum 31. Oktober jeden Tag von 10 - 18 Uhr geöffnet.
Attraktionen
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Es ist klar: in einem Eselpark sind die Esel und weitere Tiere die Attraktionen, nicht irgendwelche Fahrgeschäfte oder "Fressstände". Und Esel gibt es wirklich reichlich, nämlich über 100 dieser Tiere. Man kann Ställe besuchen und Tiere in Freigehegen betrachten, die Kinder können reiten (Aufpreis), die ganze Familie kann eine Kutschfahrt unternehmen (Aufpreis), es gibt einen Spielplatz und ein preislich akzeptables Restaurant sowie einen Andenkenladen.
Unser Eindruck war zunächst recht gut: Die Esel werden sehr informativ präsentiert, überall gibt es ausführliche Infotafeln und teilweise auch Erläuterungen über diverse Lautsprecher. Unsere Kinder mochten vor allem die jungen Esel, die im zentralen Stall in mehreren Teilen zu sehen und zu streicheln waren. Interessant auch die Maultiere, die Kutschen und natürlich der Spielplatz, auf dem wir relativ lange verweilten. Leider wurde es mit der Zeit sehr voll (denn so groß ist der Spielplatz nun auch wieder nicht), so dass wir weitergingen.
Apropos Aufpreise: Das Reiten der Esel kostet 8,00 Euro pro Kopf, die Kutschfahrt 16,00 Euro pro Kutsche bzw. Familie. Reiten wollten unsere Kinder nicht, und auf die Kutschfahrt hätten wir ewig warten müssen, da wir dummerweise versäumt hatten, bereits am Eintritt eine Buchung vorzunehmen. Ich muss im Nachhinein allerdings sagen, dass ich durchaus froh bin, um die Kutschfahrt herumgekommen zu sein: Ein Erwachsener muss die Kutsche jeweils führen, bis das freie Gelände erreicht ist. Wir konnten einige Väter beobachten, deren Kutschesel bockten und keinen Schritt mehr weiterlaufen wollten - dass diese dann einen Stau erzeugten, war den Eseln offensichtlich egal, nicht aber den Vätern, die sich dem Gespött der Zuschauer aussetzten. Nicht zuletzt halte ich auch den Preis von 16,00 Euro für nicht gerade günstig, aber wir hätten bei einer kürzeren Wartezeit durchaus mitgemacht.
Ein Wort auch noch zum SB-Restaurant im Eselpark: Es gibt die typischen Speisen (Schnitzel, Spaghetti, Fischli, Bratwurst, Pommes etc) zu wirklich akzeptablen Preisen. Ich kann zwar nicht bestätigen, dass die Preise soooo niedrig sind wie in allen Flyers beschrieben, aber reell sind sie schon, die Portionen sind ordentlich und das Essen schmeckt gut. Insofern kann ich die Gastronomie durchaus empfehlen - trotzdem würde ich beim nächsten Besuch ins nächste Dorfgasthaus fahren und dort essen; meistens ist es dort kaum teurer, aber um Klassen gemütlicher.
Nachdem wir alle Attraktionen im Park ausgiebig genossen hatten, gab es zum Abschluss einen Besuch im Andenkenladen. Unsere Kinder suchten sich kleine Eselfiguren aus, die preislich im Rahmen waren. Viele weitere Artikel hätten unser Budget deutlich überschritten, ohne uns wirklich zu gefallen - die Auswahl an Andenken fand nicht unbedingt unsere Zustimmung. Zu guter Letzt durften die Kinder noch ihre Cent-Münzen vom Eintritt zu Erinnerungsmünzen prägen, was natürlich einen Euro pro Stück kostete. Solche Prägemaschinen sieht man ja immer öfter, aber ich muss schon zugeben, dass wir damit einen echten Treffer gelandet haben. Überall wurden die Münzen herumgezeigt und später an Halsketten getragen, so dass sich diese Ausgabe wirklich gelohnt hat.
Fazit
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Begeistert bin ich vom Eselpark nicht unbedingt, aber man kann dort - passendes Wetter vorausgesetzt - einen netten Halbtag verleben. Deshalb empfehle ich den Eselpark, vergebe aber nur eine mittlere Bewertung von drei Punkten. Ich empfinde den Eintrittspreis für das Gebotene schon als hoch, und der Preis für die Kutschfahrten geht an die gerade noch akzeptable Obergrenze. Für eine bessere Bewertung müsste der "Park" (eigentlich mehr ein großer Bauernhof) umfangreicher sein und mehr Attraktionen bieten.
© Andreas Wilhelm, 07.03.2004
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