Pro:
Alles ist als PRO zu werten! :-))
Kontra:
Leider viel zu wenig Routen im Flugplan :-((
Empfehlung:
Nein
Hallo meine lieben Leser.
Heute möchte ich Euch mal wieder eine kleine aber wirklich feine Airline näher bringen. Geflogen wurde auf der Strecke Genf – Köln/Bonn, und die dafür ausgesuchte Airline war die European Air Express, oder kurz EAE. Meine Erfahrungen möchte ich nun mit Euch allen teilen und hoffe, dem einen oder anderen diese Airline ans Herz legen zu können.
Nun bitte ich Euch, die Sitzlehne senkrecht zu stellen und die Sicherheitsgurte fest zu ziehen. Wir starten in wenigen Minuten :-)
EAE: Zahlen und Fakten
Gegründet wurde die EAE im Dezember 1998 aus der Tatsache, das Debonair Airways, eine britische Regional Airline, einige ihrer Flüge einstellte. Der bisherige Deutschlandmanager der Debonair Airways, Peter Hauptvogel jr., gründete daraufhin die EAE und führte die Verbindung Mönchengladbach - München ab 8. Februar 1999 mit einer von der niederländischen Denimair gemieteten Fokker 50 fort. Im Sommer 1999 bediente EAE kurzfristig die Strecke Mönchengladbach - Westerland. Am 11. Oktober 1999 übernahm EAE mit der der Verbindung Mönchengladbach - London eine weitere, zuvor von Debonair Airways bediente Strecke.
Nachdem EAE ihre eigene Betriebslizenz erhalten hatte, baute die Gesellschaft einen eigenen Flugbetrieb auf und stellte im April 2000 zwei 46sitzige ATR-42-300 in Dienst. Die Airline hatte die Absicht, vom Flughafen Mönchengladbach zahlreiche weitere neue Verbindungen zu eröffnen, u.a. nach Hamburg, Nürnberg und Berlin. Diese Pläne wurden jedoch nicht realisiert.
Durch die im September 2001 angekündigte Teilübernahme der größten deutschen Regionalairline Eurowings durch die Lufthansa ergaben sich für EAE neue Geschäftsfelder, die zur strategischen Neuausrichtung der EAE führten: Lufthansa und Eurowings mussten aus kartellrechtlichen Gründen einige ihrer innerdeutschen Verbindungen aufgeben. Diese am Markt eingeführten Strecken übernahm EAE. Ab Oktober 2001 wurden die Verbindungen Dortmund - München und Paderborn/Lippstadt-München, ab März 2002 Münster/Osnabrück - Stuttgart und Dortmund - Stuttgart neu von EAE bedient. Von der Eurowings stießen nicht nur diese neuen Strecken zur EAE, sondern auch fünf ATR-42-300 Turbopropflugzeuge sowie das bisherige Eurowings Vorstandsmitglied Ulrich Sigmann. Unternehmensgründer Peter Hauptvogel jr. hatte die EAE bereits Ende 2000 verlassen.
Mit dieser Entwicklung einher ging die Reduzierung der Aktivitäten am Flughafen Mönchengladbach. Dort wurde zunächst die Verbindung nach London, später auch die nach München aufgeben. Ab 2002 engagierte sich EAE verstärkt auch am Flughafen Köln/Bonn. Von dort wurden seitdem verschiedene Destinationen bedient, u.a. Kiel, Wroclaw, Poznan, Genf und Nürnberg.
Im Jahr 2006 sind die Aktivitäten der EAE auf die Standorte Münster/Osnabrück (vier Strecken) und Köln/Bonn (zwei Strecken) konzentriert. Derzeitiger Geschäftsführer von 90 Beschäftigten ist Ulrich Sigmann, die Verwaltung, Reservierung und eigene Werft befindet sich nach wie vor am Flughafen Mönchengladbach.
Airline Infos
Gründungsjahr: 1998
IATA-Code: EA
ICAO-Code: EAL
Callsing: Starwing
Sitz: Mönchengladbach, Köln/Bonn
Firmenstruktur: GmbH
Allianz: keine
Flottenstärke: 7
Ziele: Europäische Routen
Die Reise von Genf nach Köln/Bonn
Anreise an den Flughafen Genf:
Hier nimmt der kluge Schweizer nicht das Auto und nicht die Bahn, sondern fliegt von Zürich mit Swiss International nach Genf. Macht nicht viel Sinn aber ist standesgemäss für einen Piloten. Allen normalen Menschen würde ich dann doch die Anreise mit der Bahn sehr ans Herz legen.
Check in Genf (GVA):
Genf ist nicht Zürich, und das merkt man schon beim Check in sehr deutlich. Sehr kurze Wartezeiten und einiges weniger an Warteschlangen an den Schaltern. So macht fliegen einfach Spass. Wenn doch nur nicht alle Französisch reden würden. Wer weder Französisch noch Englisch sprechen kann, sollte von Genf die Finger lassen. Meine Erfahrungen zeigen, dass sich die Leute in der Romandie gegen die deutsche Sprache sträuben.
Ansonsten macht der Airport einen guten Eindruck. Sauber und gepflegt.
Nun habe ich nach einer sehr kurzen Wartezeit meine Boardingkarte und kann mich zum Terminal begeben.
Der Weg zum Terminal M:
Wie jeder grössere Airport, so ist auch Genf ein Zollflughafen. Das heisst, bevor man in den Passagierbereich kommt ist erst mal Passkontrolle angesagt. Und das geht in Genf ruck zuck! Ich meine, es geht auch in Zürich schon schnell, aber Genf hat mich da wirklich überzeugt. Keine 3 Minuten und ich war im Passagierbereich, der auch gleich das Transferdeck darstellt. Nun noch durch die Sicherheitskontrolle, die auch recht fix ablief. Noch ein paar Schritte, und ich war am Ziel. Es ist 18:15 Uhr und ich habe noch 55 Minuten Zeit, bis mein Flug mit der EAE um 19:10 Uhr starten soll. Und bis zum Boarding blieben mir auch noch 40 Minuten. Also muss ein Kaffee her. Und diesen Kaffee genoss ich mit Blick auf das Vorfeld mit all seinen Flugzeugen. Schon ein erhabener Moment, bei einem warmen wohlriechenden Kaffee all diese Maschinen zu sehen!
Das Boarding:
Da wir mit einer ATR 42-300 geflogen sind und diese nur 46 Sitzplätze hat, ging das Boarding, mit dem pünktlich um 18:55 Uhr begonnen wurde, schnell von statten. Die Dame am Schalter war sehr freundlich, auch wenn ich ihr französisches Gebrabbel nicht wirklich verstanden habe :-)
Nun aber mit einem Bus ab zu der Maschine. Diese ist auf Grund ihrer Grösse nicht am Gate angedockt. Wie ich diese „Flughafenrundfahrten“ vor dem Flug doch liebe ;-)
Die ATR 42-300 „D-BCRS“:
Der Flug war recht gut ausgelastet. Daher warteten auch zwei Flugbegleiterinnen an Bord auf uns Passagiere. Beide sahen verdammt gut aus, die eine hatte rötliche Haare, die andere war blond. Beide hatten sie eine wirklich gute und weibliche Figur, was mir den Flug doch schon recht versüsste :-)
Die Begrüssung durch das Kabinenpersonal war herzlich und nett. Das Flugzeug war sauber, obwohl die D-BCRS nur 15 Minuten dastand bevor wir rein konnten! Respekt muss ich da sagen!
Taxing und Take off:
Bevor wir natürlich zur Runway rollen ist die Vorführung der Sicherheitshinweise fällig. Dabei wurde uns auf sehr lockere aber professionelle Art gezeigt, wo sich der Notausgang befindet, wie wir uns im Fall einer Notlandung verhalten müssen und wie die Schwimmwesten funktionieren. Und das erste Mal seit langem habe ich mir die ganze „Show“ angesehen!
Um 19:12 Uhr rollten wir dann auch endlich los. Der Weg zur Runway war von unserem Standplatz aus recht kurz, so dass wir um 19:15 Uhr auf die Runway auflinierten und um 19:16 Uhr setzten die Piloten volle Leistung auf die zwei Propellertriebwerke. Im Vergleich zu einem Jet ist es in einer Turboprop schon etwas lauter, aber ich empfand es nicht als besonders störend oder gar unangenehm.
Langsam stiegen wir über dem Genfersee in den vorabendlichen Himmel…
Steig- und Reiseflug:
Wie oben schon gesagt, stiegen wir über dem Genfersee mit Kurs in Richtung Basel auf eine Reiseflughöhe von 25'000 Fuss oder gut 7000 Meter. Der gesamte Flug verlief sehr ruhig, ohne grössere Turbolenzen. Nach erreichen unserer Flughöhe, kurz nach Basel, meldete sich dann auch der Captain zu Wort, um uns selber noch an Bord zu begrüssen und um die Flugroute noch etwas zu erläutern. Wir flogen als nach Basel mehr oder weniger dem Rhein entlang, um nach Flugplan 105 Minuten später in Köln/Bonn zu landen.
Landung in Köln/Bonn:
Vorgesehen war für die Landung in Köln/Bonn 20:55 Uhr. Doch auf Grund guter Windverhältnisse erreichten wir den Flughafen schon um 20:43 Uhr. Nach einem sehr ruhigen und sanften Sinkflug setzte der Copilot die Maschine sauber und ruhig auf die Runway auf.
Wir gehen von Bord:
Nach dem wir unseren Standplatz erreicht haben und die Maschine verlassen müssen, verabschieden sich auch die zwei süssen Mäuse der Kabinencrew von uns. Ein Flug nach meinem Geschmack ging leider viel zu schnell vorbei, und ich steige als letzter der Passagiere mit einem lachenden und einem weinenden Auge aus der ATR 42-300…
Der Service an Bord
Dieser braucht sich nicht hinter dem Angebot in Jets verstecken! Wir hatten die Auswahl zwischen einem warmen und zwei kalten Sandwiches. Und das Angebot an Getränken war überwältigend gross fand ich. Kaffee, Tee, Mineralwasser, Limonade, Cola, Bier, Wein usw gehörte alles zur Ausstattung im Servicewagen.
Und die Stewardessen hatten immer dieses süsse Lächeln auf den Lippen. Aber nicht gestellt sondern natürlich. Natürlich schmeckt das essen bei dieser Art von natürlicher Ausstrahlung umso besser.
Aber ganz neutral muss ich der EAE für ihren Service auf diesem Flug ein ganz dickes Lob aussprechen! Ich hätte nicht mit einem so klasse Angebot wie diesem gerechnet!
Der Flug kurz zusammengefasst
Route: Genf (GVA) – Köln/Bonn (CGN)
Airline: European Air Express (EAE)
Flugzeug: ATR 42-300 (D-BCRS) mit 46 Sitzplätzen
Besatzung: 2 Stewardessen + 2 Piloten
Flugdauer: laut Flugplan 105 Minuten / effektiv 87 Minuten
Preis: one-way 158 SFR / 99 Euro
Die Flotte der EAE
Stand der Dinge ist der Sommer 2005!
5-mal ATR 42-300 mit 43 – 46 Sitzplätzen
2-mal Fairchild Metro mit 19 Sitzplätzen
Die Metros werden auf sehr kurzen innerdeutschen Routen eingesetzt und sollen nach meinem Wissen in absehbarer Zukunft aus der Flotte verschwinden, sobald ein passender Ersatz gefunden wurde!
Meine Meinung
Eine junge Airline die sich wirklich um das Wohl ihrer Kunden bemüht! Eine Strategie, über die sich manch eine Airline auch mal Gedanken machen sollte. Man spürt das die Angestellten sich bei ihrer Arbeit wohl fühlen und das ihnen das fliegen Spass macht. Es gab auf dem ganzen Flug keinen negativen Aspekt, und ich bin sonst heikel was Airlines angeht.
Mir bleibt zum Schluss nur zu sagen European Air Express: beide Daumen hoch!!!
Fazit
Kurz und knapp soll es ausfallen: European Air Express, immer wieder mehr als gerne! weiterlesen schließen
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