Pro:
Solides Spiel, Neue Ballphysik und Animationen, Originallizenzen für 16 Ligen samt Teams und Spieler
Kontra:
Schlaffer Kommentar, Sehr schwierig geworden, Wenig Spielmodi, Nachspielzeit wird nicht angezeigt
Empfehlung:
Ja
... und muss ins Eckige. In Zeiten wo eine EM mal wieder vor der Tür steht, hat auch das Spielen von Fußball zu Hause wieder Sinn. Nein, nicht auf der Wiese vor dem Haus oder auf dem Bolzplatz um die Ecke, sondern am PC. Das strengt nicht so an und man kann vor seinen Kumpels angeben. „Hey, Ich habe Buffon heute zwei eingeschenkt“ macht sich immer ganz gut.
1. Spielmodi
2. Meine Schwierigkeiten am Anfang
3. Vielfalt?
4. Neuerungen und Rückschritte
5. Grafik/Sound/Steuerung
6. Fazit
7. Daten zum Spiel
1. Spielmodi
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Hier hat sich EA Sports angenehm zurückgehalten. Prinzipiell gibt es nur vier verschiedene Spielmodi. Neben einer normalen Saison in einer der 16 Ligen und einer der vielen verschiedenen Turnieversionen mit Club- oder Nationalmannschaften gibt es jetzt die sog. Club Championship-Saison. Hierbei treten 18 Spitzenclubs aus Europa in einer Saison mit 34 Spieltagen gegeneinander an. Unter anderem sind dabei: Real Madrid, Juventus Turin, Manchester United, Arsenal London und noch vielen anderen europäischen Spitzenclubs.
Wem das alles zu kompliziert ist, der kann sich mit Freundschaftsspielen beschäftigen in der alle Kombinationen von Mannschaften möglich sind. Warum nicht den 1. FC Köln gegen Brasilien in die Schlacht führen? Das Verlieren macht dann mit Sicherheit bald keinen Spaß mehr.
2. Meine Schwierigkeiten am Anfang
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Nach der problemlosen Installation war ich natürlich heiß auf’s erste Spiel. Der neue Modus Club-Championship sah da verlockend aus und da habe ich es dort mal probiert. Wie üblich Real Madrid ausgewählt und losgelegt. Erstes Spiel gegen Borussia Dortmund. Kein Problem dachte ich. Weit gefehlt, selbst im niedrigsten der 4 Schwierigkeitsgrade habe ich verloren. Natürlich war ich gefrustet, zusätzlich zu 2 Gegentoren habe ich auch nur 2 Torschüsse abgeben können.
„Das kann doch nicht so schwer sein“, dachte ich. FIFA 2002 war auch im höchsten Schwierigkeitsgrad kein Problem und nun das? Im niedrigsten Schwierigkeitsgrad so mit DER Topmannschaft unterzugehen war doch ein Unding. Es folgten dann noch weitere Spiele gegen Juventus, Arsenal, Manchester und wie sie alle hießen, nach 10 Spieltagen stand ich aber dennoch auf Platz 18. Mittlerweile hatte ich zwar einen Sieg, das war aber durch einen Elfmeter in der Nachspielzeit begünstigt. Ich fing irgendwann doch noch ann Siege einzufahren und merkte schnell, wie man spielen muss, hatte aber im 2. Schwierigkeitsgrad schon wieder so meine Probleme gegen Provinzmannschaften zu gewinnen und stand nach 34 Spieltagen mit Real Madrid auf Platz 12.
Das war zu viel für mich und ich zog mich erst mal nach Spanien zurück um eine normale Saison mit Real zu spielen, in der ich prompt auch immer besser wurde und auch alle Titel der Saison, zwar mit Mühe aber immerhin, abräumen konnte. Nun wollte ich meine zweite Club-Championship-Saison angehen, diesmal im 3. Schwierigkeitsgrad, aber ich hatte nicht wirklich Freude daran und schaffte nicht mehr als einen enttäuschenden 7. Platz.
FIFA-Freunde, es ist schwieriger im EA Sports-Land geworden!!
3. Vielfalt?
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Wie vielleicht schon aus dem vorigen Abschnitt zu erkennen, die Vielfalt, in welcher Hinsicht auch immer, ist eher karg. Einzig und allein grafisch kann FIFA 2003 deutlicher überzeugen, dazu aber später mehr.
Ich will mich mit Kritik gegen den vermeintlichen Klassenprimus EA Sports nicht zurückhalten, obwohl ich selbst gerne Spiele aus deren Hände spiele. Ich sag’s ja nicht gerne, aber mir fehlen im Auswahlmenü einige Spielmodi. Training (ob nun Einzel- oder Mannschaftsmodus) gab es früher mal. Warum jetzt nicht mehr? Das Vertrautsein mit der Steuerung wäre da wohl am besten zu lernen und auch Standardsituation kann man da mal etwas ausgiebiger üben. Schade, dass das nach wie vor fehlt!
Als zweites fehlt mir ein Elfmeterschießen. Früher (ja, das waren noch Zeiten), bei FIFA 98 oder 99 gab es noch die Möglichkeit aus dem Menü heraus ein Elfmeterschießen mit zwei beliebigen Mannschaften zu starten. Macht man zwar eher selten, aber auch das würde Trainingseffekt haben und auch ab und an mal für Kurzweile sorgen.
Dritter Spielmodi ist der Hallenmodus!! Ich weiß, das EA Sports beteuert, dass nur die Deutschen darauf vernarrt sind und in anderen Ländern das tatsächlich nicht der Hit ist, aber auch den Hallenmodus gab’s mal und auch das hat Spaß gemacht. Nebenbei bemerkt, die FIFA-Reihe ist in Deutschland ein Riesenerfolg, warum also den Deutschen nicht noch den I-Punkt draufsetzen? Das wären so meine größten Punkte, warum FIFA nicht mehr so der Hit bei mir ist.
4. Neuerungen und Rückschritte
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Neuerungen: Gegenüber FIFA 2002 hat sich schon etwas getan. Das gestehe ich offen und ehrlich ein. Die Grafik wurde generalüberholt und sieht nun schon sehr viel besser aus, die Ballphysik und die Bewegungsabläufe im Ganzen wurden optimiert und auch die Highlightzusammenfassung am Ende des Spiels wurde wieder eingeführt. (zuletzt in FIFA 97, soweit ich mich richtig erinnere)
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Rückschritte: Da ist mir schon so einiges aufgefallen. Warum gibt es im Team-Management plötzlich keine Option mehr ein eigenes Team aufzustellen? Ein Team mit 20 Weltstars zu erstellen hatte damals schon seinen Reiz, der wurde aber scheinbar von den Machern verkannt.
Warum kann ich auch keine eigenen Spieler mehr erstellen oder schon vorhanden bearbeiten? Das war in FIFA 2002 auch nicht schlecht geregelt, insbesondere die lustigen farbigen Schuhe hatten es mir angetan, aber das gehört ebenso der Vergangenheit an.
Am ungewohntesten war zunächst auch die Steuerung, aber man gewöhnt sich bekanntlicherweise an alles. Dennoch sah auch das schon mal besser aus.
Alles was ich unter Punkt 2 schon nannte, kann man hier bedenkenlos wieder reinschreiben, da es sämtliche Sachen schon einmal in einer früheren Version von FIFA gab.
5. Grafik/Sound/Steuerung
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Grafik: Ich hatte es schon erwähnt, generalüberholt und wirklich gelungen präsentiert sich das neue FIFA grafisch in wirklich guter Verfassung. Die vielen verschiedenen Stadien wurden allesamt recht detailliert umgesetzt und man merkt die Unterschiede. Sei es nun der abgenutzte Rasen an manchen Stellen oder die verrauchten Fanblocks, all das trägt positiv zur Atmosphäre bei.
Weiterhin gefallen mir die, teilweise gut nachmodellierten, Gesichter der Spieler sehr gut. Sicherlich sind nicht alle Spieler erfasst worden und einige sehen auch etwas anders aus, im Großen und Ganzen aber sieht das klasse aus. Genauso schön fand ich auch die Animationen der Spieler. Da ist merklich etwas passiert und es sieht alles viel weicher aus als bisher. Schlecht hingegen finde ich weiterhin die Zuschaueranimationen, die wirklich sehr unbeholfen wirken und einfach flache Kameraden sind. Ansonsten ist die Grafik aber sehr gelungen und macht einiges her.
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Sound: Wie auch bei der Grafik, gibt es hier Gutes und Schlechtes. Gut ist, wie fast immer, der Soundtrack im Menü. Namhafte Künstler wie Fatboy Slim, Missy Elliot oder Sportfreunde Stiller gaben sich die Ehre und das hört sich alles in allem wirklich einwandfrei an. Die Stimmung im Stadion, durch Fans und Stadionsprecher rübergebracht ist auch ok, wobei man den Stadionsprecher nicht wirklich verstehen kann. Der Jubel der heimischen Fans bei einem Tor ihrer Mannschaft fällt sehr üppig aus, hingegen bei einem Tor der Gäste wird es ziemlich still. Das trägt zur Stimmung bei und hat mir gut gefallen.
Weniger gut gefallen hat mir der Kommentar. In der deutschen Ausgabe wurden Tom Bartels und Florian König verpflichtet, aber irgendwie klingt das viel zu lasch. Bartels an sich ist ja ein guter Kommentator, aber die Sprüche sind teilweise schon peinlich. Klar, was will man die ganze Zeit erzählen, außer die Namen von Ballführenden oder wenn mal eine schöne Aktion auf dem Platz geschieht, aber SO hat mir das überhaupt nicht gefallen. Vielleicht mal bei den amerikanischen Kollegen von NHL oder NBA LIVE abschauen...
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Steuerung: Frei konfigurierbar, wie es sich gehört. Dennoch dürften die meisten Spieler sich mittlerweile auf die damals von EA vorgegeben Tasten auch weiterhin stützen. Ich selber spiele nur mit Tastatur und komme auch ganz gut damit zurecht. Hier und da hakt es zwar manchmal und manche Befehle werden nicht ausgeführt, in der Gesamtheit aber steuert sich FIFA 2003 aber besser als die Vorgänger. Grund dafür ist unter anderem die neue Ballphysik und allgemein die Einhaltung von Gesetzmäßigkeiten der Physik. Wo man damals noch aus vollem Lauf nach nur 1 Meter die Laufrichtung ändern konnte, ist dies nun, wie im wahren Leben, erst nach 6-7 oder mehr Metern möglich. So gefällt mir das. Die Möglichkeit Spieler zu schicken und Steilpässe zu spielen ist ebenso einfach wie das Schießen auf’s Tor. Gewünschte Richtung drücken und je nach Stärke des Schusses/der Flanke/des Passes die jeweilige Taste entsprechend lang drücken. Die Steuerung macht auf Anhieb Spaß, aber es dauert einige Zeit ehe man erfolgreich damit umgehen kann.
6. Fazit
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„Kontrolliere das Spiel. Du bist der 12. Mann.“, tönte es damals durch die einschlägigen Websites und Spiele-Magazine, die Werbung für EA Sports’ FIFA 2003 machten. Hörte sich ja nicht schlecht an. Nach langer Zeit mal wieder etwas bessere Fußballkost auf dem Bildschirm war auch für mich ein Anreiz mal bei FIFA 2003 reinzuschauen. Anfangs gefrustet durch zu hohen Schwierigkeitsgrad und schlechte Kommentatoren fiel es mir schwer an diesem Spiel festzuhalten. Aber als die ersten Erfolge kamen, wurde das Spiel interessanter. Nach einer durchgespielten Saison hat das Spiel aber nicht mehr allzu viel zu bieten. Die paar Turniere reizen kurze Zeit, aber auf Lange Sicht fehlt so etwas wie es bei der NBA LIVE-Serie schon seit 99 gibt. Entwicklungen der Spieler nach oben oder unten. Ein richtiger Managerpart, oder zumindest etwas mehr Management wäre wünschenswert. Sicherlich würde sich der Fußballmanager von EA dann aber nicht mehr so gut verkaufen.
Insgesamt ist FIFA aber, abgesehen von den teilweise kleinen Schwächen, durchaus ein solides Spiel. Im Multiplayer über Netzwerk oder Internet ist es eine größere Herausforderung als gegen den Computer und damit ist auch für mehr Langzeitmotivation gesorgt. Wer den Vollpreis für FIFA 2003 nicht mehr bezahlen will, der kann mit den EA Sports Classics für rund 15 Euro FIFA 2003 erstehen.
7. Daten zum Spiel
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Preis: zwischen 15 € und 20 €.
Systemanforderungen:
Benötigt: P III mit 450 MHz, 128 MB RAM, 16 MB 3D Grafikkarte sowie 450 MB HDD
Empfohlen: P III mit 700 MHz, 256 MB RAM, 64 MB 3D Grafikkarte sowie 900 MB HDD
Hinweis: Die Systemanforderungen zu den vom Hersteller angegebenen, können abweichen, das hier sind persönliche Empfehlungen von mir. Direct X 8.1 ist weiterhin zu empfehlen.
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