Pro:
Ausgeprägtes Hopfenprofil
Kontra:
Sich schnell verflüchtigende Blume, insgesamt eher durchschnittlicher Geschmack
Empfehlung:
Nein
"Feldschlößchen"-Bier, nicht zu verwechseln mit dem Schweizer "Feldschlösschen", den Produkten der ehemaligen Feldschlößchen-Brauerei in Braunschweig (die seit 2009 zu Oettinger gehört) oder denen der Feldschlösschen Spezialbierbrauerei in Hamminkeln, wird seit 1858 in Dresden gebraut. Wegen der Verwechslung mit anderen Bieren des Namens "Feldschlößchen" halten manche Konsumenten außerhalb Sachsens das Dresdner "Feldschlößchen" manchmal fälschlicherweise für ein niederpreisiges Bier. In der Dresdner Region gehört es aber zu den Standardbieren und ist dort mindestens so häufig anzutreffen wie das auch überregional ungemein populäre Radeberger. Derzeit gibt es Feldschlößchen in den Sorten Pils, Diät-Pils (beide 4,9 Prozent Alkohol), Export (5,2 Prozent Alhohol), Urbock (7,0 Prozent Alkohol), Radler (Bier gemischt mit Zitronenlimonade, 2,5 Prozent Alkohol) und Diesel (Bier gemischt mit Cola, 2,5 Prozent Alkohol). Als weitere Marken werden von der "Feldschlößchen"-Brauerei das "Dresdner Felsenkeller" Pils bzw. Urhell, das Dunkelbier "Schwarzer Steiger" (4,8 Prozenz Alkohol) sowie das "Coschützer Pils" (4,9 Prozent Alkohol) produziert.
Geschichte der Brauerei
Der Markenname geht zurück auf das in den 1680ern auf einem Gelände mit Schanklizenz gebaute "Schlößchen im Felde", das während der napoleonischen Kriege 1813 geplündert und zerstört wurde. Leonhard Meisl, ein aus Bayern stammender Braumeister, kaufte 1838 das Areal und baute eine Lagerbierbrauerei auf, die 1858 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde. In der DDR-Zeit erfolgte die Verstaatlichung der Felschlößchen-Brauerei und ihr Zusammenschluss mit anderen Dresdner Brauereien in einem Volkseigenen Betrieb (VEB). 1990 wurde das Dresdner Getränkekombinat in die Sächsische Brau-Union (SBU) umgewandelt, die 1992 von Holsten übernommen wurde. Ab 1995 firmierte die SBU (wieder) unter dem traditionellem Namen "Feldschlößchen". Mit der Übernahme von Holsten durch Carlsberg war auch Feldschlößchen zeitweilig im Besitz der dänischen Brauereikonzerns. Anfang 2011 übernahm schließlich die Frankfurter Brauhaus GmbH in Frankfurt (Oder) "Feldschlößchen".
Einschätzung
Zugegeben, um ein solides und gerechtfertigtes Urteil über ein Bier fällen zu können, müsste man eigentlich ein frischgezapftes vom Faß probieren. Durch die "Versuchsanordnung" bedingt muss ich mich hier leider auf das Flaschenbier beschränken. Rein optisch fällt schon beim Einschenken auf, dass sich die Blume schnell bildet und auch recht rasch wieder verflüchtigt; Kohlensäure in leicht unterdurchschnittlichem Maße enthalten. Schalheit im Geschmack stellt sich aber dennoch glücklicherweise nicht ein. Ansonsten präsentiert sich das "Feldschlößchen" überaus direkt: kräftig, herb und mit ausgeprägtem Hopfenprofil, das auch im Nachgeschmack noch sehr präsent bleibt. Annährend geht dieses Pils geschmacklich schon etwas in Richtung Exportbier; fast möchte man einen erhöhten Alkoholgehalt vemuten, aber der bewegt sich mit 4,9 Prozent im Durchschnitt. Zwar gibt es wirklich viele schlechtere Biere; uneingeschränkt empfehlen möchte ich das "Feldschlößchen" Pils aus der Flasche dennoch nicht unbedingt, denn es gibt eben auch etliche bessere Biersorten. Insgesamt ein durchschnittliches, nicht sonderlich spektakuläres Bier. Alternativ zum Feldschlößchen trinke ich eigentlich ganz gerne Dresdner Felsenkeller, das aber bislang nicht großartig überregional vermarktet wird. weiterlesen schließen
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