Filmkritiken Testberichte
Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
Tests und Erfahrungsberichte
-
Extremeties - Jede Vergewaltigung hat ihren Preis
10.11.2002, 18:39 Uhr von
Kuhli
Hauptsächlich bzw. sogar fast ausschließlich schreibe ich hier über Filme quer durch alle Genres,...4Pro:
Starkes Frauenbild, geniale Schauspieler, regt zum Denken nicht zum Verurteilen an
Kontra:
Selbstjustiz???
Empfehlung:
Nein
Jodie Foster hat ihre Peiniger angeklagt, Farah Fawcett macht’s da etwas extremer.
Story:
Eines Abends geht Marjorie (Farah „Drei Engel für Charlie“ Fawcett) nach ihrer Arbeit zum schlecht beleuchteten Parkplatz um mit ihrem Auto nach Hause zu fahren. Doch dort lauert ein unbekannter Mann (James Russo) auf sie und belästigt sie. Glücklicherweise kann sie sich entreißen und fliehen und macht sich auf zur Polizei. Da der Mann aber sie aber nicht vergewaltigen konnte, kann auch die Polizei paradoxerweise nichts unternehmen und somit macht sich die verstörte Marjorie wieder auf den Weg nach Hause, aber mit einer beängstigen Ungewissheit, denn der Angreifer hat ihr Portmonee und somit ihre Adresse.
Marjorie lebt mit ihren zwei Freundinnen Patricia (Alfre Woodward) und Terry (Diana Scarwid) in einem recht großen Haus, in einer nicht allzu belebten Gegend und so kann Joe, so der Name des Angreifers, als Patricia und Terry zu Arbeit sind einige Tage nach dem Übergriff ungehindert ins Haus kommen und kurze Zeit später beginnt für Marjorie erst die richtige Qual. Auf übelste Weise wird sie von Joe in ihrem eigenen Haus erniedrigt und gepeinigt. Doch durch eine Unachtsamkeit seinerseits gelingt es Marjorie ihn vorzeitig außer Gefecht zu setzten. Und da er sie noch immer nicht dazu gekommen ist sie zu vergewaltigen und so nach kurzer Zeit wieder auf freiem Fuß stehen würde, entscheidet sie sich zu Selbstjustiz und dreht die Täter/Opfer-Rolle um. Lediglich das Auftauchen von Patricia und Terry können verhindern das vorerst noch schlimmeres mit Joe passiert...
Kritik:
Jedes Mal wenn ein Vergewaltigungsdrama auf die Leinwand kommt, gibt es auch immer wieder das Wort „kontrovers“, das an diesen Filmen zu haften scheint. Sei es bei dem Cannes-Skandalfilm „Irrevèrsible“ in dem Monica Belluci zehn Minuten lang vergewaltigt und verprügelt wird, dem Jodie Foster-Film „Angeklagt“ in dem gefragt wird wieweit Frauen an ihren Vergewaltigungen mit schuld sein können oder gerade „Extremeties“ in dem eine Frau weiß, das sie sich nicht auf die Justiz verlassen kann und selbst richtet.
Ich möchte mal behaupten das dieses „kontrovers“ immer aus Männermündern kommt, die sich vielleicht angegriffen fühlen, weil es wirklich selten positive Männercharaktere in diesen Filmen gibt. Hier ist das natürlich auch so und nicht nur der Peiniger ist hier der „Bad Guy“ sondern auch all die Bürokraten, die Menschen erst schützen können, wenn das Verbrechen schon geschehen ist.
Und gerade dieser Thematik nimmt sich der Film spektakulärer Weise an und überlässt dem Zuschauer selbst die Wahl darüber zu entscheiden.
Ist Selbstjustiz in so einem Fall gerechtfertigt?
Geht Marjorie den richtigen Weg in dem sie sich mit dem Angreifer auf eine Stufe stellt?
Stellt sie sich überhaupt mit ihm auf eine Stufe, wenn sie so handelt wie er?
Wie würde man slebst entscheiden?
Fragen über Fragen, mit denen man sich als Zuschauer konfrontiert sieht und die ich für mich selbst noch immer nicht geklärt habe, obwohl es schon Jahre her ist, als ich den Film zum ersten Mal gesehen habe.
Aber gerade das hebt den Film von anderen ab, es gibt keine klare Moral. Ich meine, natürlich ist der Film mehr auf Marjories Seite und sie ist und bleibt nun mal das Opfer, aber die Gefahr besteht, das man in der zweiten Hälfte des Films durchaus Mitleid mit Joe bekommen kann, da er wirklich übelst von Marjorie zugerichtet wird und Selbstjustiz nun mal heutzutage eigentlich (glücklicherweise?!?) überholt ist. Also man sieht, dieser Film bietet genug Stoff für die ein oder andere hitzige Diskussion.
Aber nebenbei macht das ja den Film nicht alleine aus, denn auch sonst bin ich wirklich immer wieder gefesselt von dem Film. Gerade in den Peinigungsszenen ist er oft unerträglich spannend, da hier wirklich alles passieren kann, da solche Filme nicht unbedingt ein Happy End haben, sodass man auch mit dem Ableben einer Person rechnen kann. Zudem entsteht anfangs diese Spannung dadurch, das man immer hofft, das Marjories Versuch zu Fliehen gelingt (vergleichbar mit Misery) und später dann möchte man nur wissen, wie Joe’s Schicksal besiegelt wird und ob die Freundinnen überzeugend genug sind, das Joe nicht als Tomatendünger endet.
All diese Tragik wird geradezu genial von den beiden Hauptdarstellern getragen, die nicht ohne Grund so realistisch gegeneinander antreten, denn sie haben darin schon genug Erfahrung, da sie dieses Stück schon zusammen auf der Bühne oft genug gespielt haben. Und das der Film von einem Theaterstück stammt, merkt man schon. Hier gibt’s kaum Szenenwechsel, gerade mal der Parkplatz, die Polizeistation und dann Marjories Haus reichen für diesen Film aus, zudem ist dieses Zwei-Personen-Psychoduell natürlich prädestiniert für die Bühne, funktioniert aber auch tadellos als Film.
Während es wohl im Theater aber keine Altersbeschränkung gibt, ist dieser Film Leuten vorbehalten, die mindestens 16 Jahre auf dieser Welt verweilen und das gerechtfertigt. Während es sehr belastend ist wie Marjorie psychisch fast zugrunde geht, ist es mindestens genauso schlimm wie Joe nachher aussieht.
Also wenn der Film noch mal im Fernsehen läuft, sollte man sich den mal anschauen und mit Marjorie mitbangen und sich vor Joe fürchten. Oder vielleicht doch umgekehrt?
Fazit:
Auch wenn ich gar kein Freund von Selbstjustiz bin, schafft es der Film doch meine Weltanschauung für mich in Frage zu stellen und das verdankt der Film der spannenden Inszenierung und dem wirklich grandios-erschreckendem Schauspiel der beiden Hauptdarsteller.
DATEN
Extremities, USA’86
Von Robert M. Young
Mit Farah Fawcett, James Russo, Alfre Woodward, Diana Scarwid
Nach dem gleichnamigen Bühnenstück von William Mastrosimone
Ca. 89 Minuten weiterlesen schließen -
Lustig, aber mit ernstem Hintergrund
Pro:
tiefsinnig, die Musik von Vangelis
Kontra:
sehr düster
Empfehlung:
Nein
ist der vierte der Star Trek Filme. Im Gegensatz zu den beiden vorhergehenden Filmen geht es hier weniger um den Kampf gut gegen böse. Die Story in Zurück in die Gegenwart hat vielmehr eine ökologische Botschaft, die auch ganz gut rüber kommt. Zugleich ist der Film der Anschluss der 3-teiligen Geschichte, die mit Der Zorn des Khan begann und über die Suche nach Mister Spock zu diesem Teil führt. Das ganze ist zwar etwas zusammen geschustert, aber ich betrachte es als eine ganze Geschichte mit drei Teilen. Bei den drei nachfolgenden Filmen mit der alten Crew kann man das so nicht mehr behaupten. Diese Filme sind für mich in sich abgeschlossen.
Zum Film selbst. Zu Beginn stößt eine unbekannte Sonde in den Raum der Föderation vor und setzt alle Raumschiffe, die sich in den Weg stellen außer Gefecht. Zu dieser Zeit bereitet die abtrünnige Mannschaft der zerstörten Enterprise auf Vulkan die Rückkehr zur Erde vor. Diese wird in der Zwischenzeit von der Sonde erreicht und ist dieser hilflos ausgeliefert. Die Töne der Sonde lösen auf der Erde schlimme Zerstörungen aus und bedeuten mit der Zeit das Ende. Spock findet heraus, das die Signale an Buckelwale gerichtet sind, die aber schon vor einigen hundert Jahren von den Menschen ausgerottet wurden. Aus diesem Grund entschließt sich die Mannschaft um Captain Kirk zu einer Zeitreise ins 20. Jahrhundert, um Wale ins 23. Jahrhundert zu holen.
Damit beginnt dann der beste Teil des Films, in dem es von Gags und Situationskomik reichlich gibt. Die Besucher aus der Zukunft sind geschockt über die primitiven Verhaltensweisen, die Kultur und Technologien des 20. Jahrhunderts. Das ganze führt dann immer wieder zu komischen Situationen. Die beste Szene ist für mich die im Krankenhaus, als die alte Frau völlig happy über ihre neue Niere ist, aber das ist Ansichtssache. Die anderen Pointen sind auch sehr gut gelungen, ohne das dabei die Handlung des Films in den Hintergrund gerät. Natürlich gibt es ein Happy End am Schluss.
Unübertroffen an diesem Film ist die Regie von Leonhard Lemoy. Auch aufgrund dessen Leistung ist dieser Streifen immer noch einer, wenn nicht der beste Star Trek Kinofilm. Dazu hat aber die Schauspielcrew beigetragen. Ob es nun der Weltraumcowboy William Shattner war, oder der im „Bademantel" durch San Francisco laufende Spock (Leonhard Lemoy). Für mich haben alle in diesem Film ihre beste Leistung abgeliefert.
Zudem transportiert der Film auch noch eine ökologische Botschaft, geht es doch um ein brisantes Thema. Denn die Wale sind weltweit tatsächlich vom aussterben bedroht. Was hauptsächlich auf die hemmungslose Jagd auf diese Tiere zurückzuführen ist. Auch heute noch werden diese Tiere, trotz eines Verbots und der Ächtung, noch immer getötet. Waren diese Tiere zu Beginn des Jahrhunderts vielleicht noch eine wertvolle Rohstoffquelle für uns Menschen, so ist das heute nicht mehr der Fall. Die Produkte, welche aus dieses Tieren gewonnen werden, lassen sich heute auch synthetisch erzeugen.
So transportiert dieser Film in seiner komischen Art dennoch eine Ernste Botschaft und sollte auch zum Nachdenken anregen. Denn die Natur ist keine Ressource, die unbegrenzt ist. Das gilt auch für andere Bereiche.
Darüber hinaus fühlte sich William Shattner auch noch durch das Ende des Films etwas in seiner, sagen wir mal Ehre gekränkt, was sich dann im fünften Film in einigen Anspielungen bemerkbar macht. Da zeichnete sich Shattner für die Regie verantwortlich, was diesem Film aber leider nicht so bekommen ist.
Für mich ist Zurück in die Gegenwart jedenfalls der beste aller Star Trek Filme. Nicht nur wegen der Story, sondern auch deshalb, weil es mal komisch im Universum zugeht.
© ghostwriterk
alias bugsbunny (ciao); trashwriter (dooyoo)
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-11-09 22:10:48 mit dem Titel Blade Runner Directors Cut
Blade Runner ist für mich einer der besten, wenn nicht sogar der beste Science-Fiction Film, der je gedreht wurde. Diese Meinung von mir bezieht sich allerdings auf den Directors Cut, der meines Wissens 1993 herausgekommen ist. Die Originalversion ist zwar auch nicht schlecht, zeichnet aber aufgrund des Voice-Over Kommentars und des anderen Endes ein ganz anderes, vornehmlich positiveres Bild.
Im Sinn von Regisseur Ridley Scott ist diese Version damals nicht in die Kinos gekommen, jedoch bestanden die Produzenten darauf. Denn Ihnen war dieser Film einfach zu düster. So behielt dieser Kultstreifen bis zum Directors Cut diese verordneten Schwächen. Dabei ist in der neuen Version gar nicht viel geändert worden, lediglich die Schlußszene wurde entfernt, eine Traumszene eingefügt und der Kommentar wurde gelöscht. Dadurch entsteht sich dann ein vollkommen anderes Gesamtbild, das lange zum Nachdenken anregt.
Das dieser Film Kultstatus erreichte, hat viele Gründe. Zum einen ist es die Atmosphäre, die dieser Streifen ausstrahlt. Die Bilder sind faszinierend, düster und erdrücken mich fast mit ihrer Schwere. Sie zeichnen eine dunkle Hölle auf den Bildschirm (oder die Leinwand), aus der es für die Beteiligten kein entrinnen gibt. Einzig die Werbetafeln (Schleichwerbung oder nicht?) bringen etwas Licht in diese von Smog und Regen vergiftete Filmwelt. LA ist zu einem multikulturellen Moloch aus Stahl und Beton geworden, in dem das Leben fast fehl am Platz wirkt.
Zu diesen Bildern kommt dann noch die Musik von Vangelis, die diese Eindrücke noch verstärkt. Sie gibt diesen Bildern noch den letzten Schliff und erzeugt einen überwältigenden Eindruck beim Ansehen. Die Musik ist 1994 auch auf CD, unter dem Label von Time Warner erschienen.
Die großartige Leistung der Schauspieler tut dann noch ein übriges. Harrison Ford, Rudger Hauer, Sean Young und Deryl Hannah bringen auch die Personen oder Replikanten rüber, die sie spielen.
Zur Story: Im Jahr 2019 wird die gefährliche Arbeit bei der Erschließung von neuen Kolonien im Weltraum von menschlichen Robotern, sog. Replikanten erledigt. Nach der ersten Meuterrei wird diesen Sklavenarbeitern die Rückkehr zur Erde bei Todesstrafe verboten. Falls es doch einer schafft, wird er von den Blade Runnern gejagt. Deckard ist ein solcher Blade Runner und erhält den Auftrag, vier auf die Erde geflohene Replikanten zu töten.
Bei seinen Nachforschungen lernt er Rachel kennen. Rachel ist eine Replikantin, weis das aber nicht und kommt erst durch Deckards Untersuchung auf ihr Geheimnis. Deckard verliebt sich im Verlauf des Films in Rachel, wie lange ihre Lebensspanne ist bleibt aber ungewiss.
Bei der Jagd nach den anderen ist schnell absehbar, daß es zum Schluß auf einen Zweikampf hinaus läuft. Der Ablauf dieses Duells hinterläßt aber einen gewaltigen Eindruck und zwar durch die Atmosphäre, die dieses Szenen vermitteln.
Der Film bezieht seinen Wert also weniger aus der Story. Diese ist recht einfach und Action ist zwar vorhanden, wird aber wohl dosiert eingesetzt. Seinen Reiz bekommt Balde Runner durch die Charaktere der handelnden Personen und die verschwimmenden Grenzen. Scheint zu Beginn des Films noch alles klar abgegrenzt, so verwischen sich diese klaren Bereiche immer mehr. Je länger der Film dauert, desto mehr Fragen werfen sich beim Directors Cut auf.
Und ein (vermeintliches?) Happy End hat diese Fassung nicht. Im Gegenteil, ich als Zuschauer bleibe mit den offenen Fragen des Films zurück, nachdem mir der Schluß quasi die Tür vor der Nase zuschlägt. Im Gegensatz zur ersten Kinofassung bleibt hier viel mehr Raum zur persönlichen Interpretation. Für Freunde von Diskussionen ist dieser Film sicher geeignet, denn man kann sich darüber lange Unterhalten. Ich möchte sogar behaupten, man sollte sich darüber Reden, denn dieser Film schlägt doch aufs Gemüt.
Alles in allem hat dieser Film seinen Kultstatus vollauf zurecht. Ich gehöre auch zu denjenigen, die ihn als ein Kunstwerk bezeichnen, denn eine solche Atmosphäre habe ich bis heute bei keinem anderen Science-Fiction Film erlebt. Freilich kommt diese am besten im Kino rüber, denn diese Bilder sind in meinen Augen nur für eine große Leinwand geschaffen. Im heimischen Pantoffelkino kommt die Art dieses Machwerks einfach nicht so recht rüber, selbst mit Dolby-Surround nicht.
Auch ist dieser Film für Menschen, die zu depressivem Verhalten neigen, wohl nicht geeignet. Dazu ist der Streifen zu düster und pessimistisch. Auf der anderen Seite regt er aber zum Nachdenken über Themen an, auf die ich vorher nie gekommen wäre. Aus diesem Grund sehe ich mir Blade Runner auch immer wieder gerne an und wenn es irgendwie möglich ist, dann mache ich das im Kino.
© ghostwriterk weiterlesen schließen -
triple x xXx x elpirt
Pro:
Stunts vom Feinsten, Action, man kann auch lachen
Kontra:
ein paar unreele Handlungen, aber die fallen nicht so auf, wenn man den Film insgesamt beurteilt
Empfehlung:
Nein
Also ich habe mir den Film, nach der vielen Werbung im Fernsehen gleich am Erscheinungstag angesehen und ich muß sagen, es ist bisher der coolste Film den ich dieses Jahr gesehen habe.
Viel Action, aber nicht zu viel. Aber wenn dann mit richtig guten Stunts und vor allem einem richtig gutem Schauspieler. Die Rolle passt perfekt zu Vin Diesel.
Spannung gibt es auch in diesem Streifen finde ich. Es ist nicht nur sinnloses rumgeballere, sondern hat auch etwas Sinn der Film. Haben heutzutage nicht mehr viele Filme.
Die eine Szene, wo TripleX mit dem Mototrad seinen Kammeraden zu retten aus dem Feld und wo er von einem Hubschrauber verfolgt wird und wirklich nur rumgeschossen wird, finde ich ziemlich übertrieben. Und als er dann auch noch über dieses Haus fährt, welches dann auch noch in die Luft fliegt, finde ich ziemlich unreal, aber für diesen Film echt passend. Der beste Stunt ist der wo er mit dem Mototrad durch diesen zaun fährt, naja besser gesagt fliegt.
Und so ein Hobby wie TripleX hat, hätt ich auch gern. Autos klaun, mit Kameras eindecken und durch die Gegend heizen und das Auto am Ende der Fahrt so richtig schön zerschroten.
Alles in einem: Es ist ein perfekter Film, manchmal übertrieben, aber gut gedreht, gute Stunts, gute Schauspieler...wie ich schon sagte, für mich der beste Film des Jahres weiterlesen schließen -
Duell—Enemy-at-the Gates.. Die Schlacht um Stalingrad --- aus der Sicht zweier Scharfschützen--
07.11.2002, 20:50 Uhr von
mrMagoo
hobby: computer, internetforen, chatten. Mein lieblingspruch: Wissen ist Macht, Neugier macht...Pro:
kein nur *blutspritzender *Kriegsfim sehr realistisch spannend sehenswert
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Ein Konstantin Film
Länge : 2 h 5min Video
Wir schreiben das Jahr 1942. Als erste Filmeinstellung sieht man einen Wolf im Winter, einen Gewehrlauf, der auf diesen Wolf zielt und einen Jungen der scheinbar sich selbst Mut zuredet, um den Wolf zu töten. Wobei ich dachte „Na klasse, noch so ein Wilderer Film“ Junge mit Hilfe seines Großvaters (dieser ist auch noch zu sehen) erschießt Wolf, super.
*Aber, ich hatte mich sehr getäuscht.*
Der Junge war bzw. wird noch der Held unseres Filmes. Seinen Namen will ich schon mal hier vorwegnehmen:
Vassili Zaitsev,
Held der Sowjetunion, ausgezeichnet mit mehreren Leninorder--- ein Kriegsheld also , und ich dachte noch bei mir:“ ist das jetzt die russische Antwort auf Rambo?“
Die zweite Filmeinstellung zeigt unseren jungen Helden, jetzt mittlerweile im schiessfähigen Alter in einem Zug, zusammengepfercht voller Soldaten und Zivilisten auf dem Weg nach Stalingrad. In diesem Zug macht er auch die Bekanntschaft mit seiner zukünftigen Geliebten. Aber zu diesem Zeitpunkt ahnt weder er noch sie was sie verbindet. Auf jeden Fall ist sie ihm nicht ganz bedeutungslos, ist doch schon mal ein Anfang, oder?
Dann ein scheinbarer Ausstieg und Wechsel in einen Zug—nur für militärische Zwecke. Hier werden die Soldaten in Viehwagon--wie Vieh—zusammengetrieben—und der Wagon wird verriegelt.
Diese Szene hat mich sofort an „Schindlers Liste“ erinnert als die Juden nach Auschwitz verfrachtet wurden. Dieses Verriegeln der Wagons hatte etwas Endgültiges an sich --- nach dem Motto—„Endstation Grabstein“—was ja auch für viele zutraf. Lokomotivwechsel – und ab an die Front.
Als der Zug an seinem Bestimmungsort angekommen war wurden die Soldaten auf Boote verfrachtet—in Richtung Stalingrad. Nur, das war keine gemütliche Bootsfahrt.
Unter permanenten Artilleriebeschuss und Flugzeugangriffen, kam so mancher erst gar nicht mehr ans Ziel.
Und *Deserteure,- die-- zu der völlig menschlichen Einsicht-- gekommen waren* –das- ist- ja- gar- nicht- ihr- Krieg-
und versuchten aus dem Boot zu springen als sie von Flugzeugen angegriffen wurden ---
*wurden mit allen militärischen Ehren aus dem Staatsdienst verabschiedet—mit einer Kugel im Rücken--.*
Das hatten die politischen Kommissare gut gelernt:“Nur ein toter russischer Soldat ist ein guter Soldat“
Eine Wahl hatten die Soldaten nicht. Außer vielleicht zwischen tot- und –tot. Um den Soldaten dennoch Mut zu machen (wurden Propaganda Briefe von Eltern an ihre Söhne verlesen die das guthießen was ihre Söhne machten—Sterben fürs Vaterland--. Was für ein Sarkasmus!
Als der Großteil, der noch lebenden Soldaten, in Stalingrad ankam ging es weiter.
Waffenverteilung—aber da nicht genug Waffen da waren-- gab es immer nur für jeden zweiten eine Waffe.
Derjenige der keine erhielt— in diesem Fall unser * Held*—musste dennoch mitstürmen
und sich dann die Waffe eines gefallenen Soldaten besorgen. Das dauerte aber nicht allzu lange.
Die deutsche Armee hatte bis zu diesem Zeitpunkt—Oktober 1942—noch eine- ganz leichte Vorherrschaft über Stalingrad.
Also nach vorne stürmen und sich von den Deutschen erschießen lassen—oder aber wieder zurück-- und sich von den eigenen Leuten erschießen lassen. Irgendwie hatte es unser Held aber dennoch geschafft zu überleben.
Er trifft einen Politkommissar, dessen Auto von einer Panzergranate getroffen wurde und der nun zu Fuß auf der Flucht vor den Deutschen ist.
Während die beiden so zusammen in einem zerstörten Springbrunnen, zwischen jeder Menge toter Soldaten liegen,
beginnt im gegenüberliegenden Haus ein deutscher Offizier, *begleitet von seiner Eskorte, seelenruhig sich zu duschen. Beste Gelegenheit ihn zu töten, dachte sich der Politoffizier, aber er kann nicht. Also muss unser Held, der Scharfschütze, ran, und bäng, bäng, bäng, 6 Probleme weniger.
Nikita S. Chruschtschow, Politikkommissar bei den Streitkräften, (gespielt von Bob Hoskins) ist mittlerweile in Stalingrad eingetroffen um eine Wende im Krieg um Stalingrad herbei zuführen. Nur wie ? Den Stadtkommandanten von Stalingrad hat er schon überzeugt sich „ehrenvoll“ zu verabschieden. Die Bevölkerung von Stalingrad und auch die Soldaten sind aber zu demoralisiert, sie brauchen einen Helden, an den man glauben kann der einem wieder Mut gibt.
Und jetzt kommt unser Politkommissar ins Spiel.
Als guter Propagandist veröffentlich er natürlich,
* die Taten unseres Helden in der Zeitung*... und ein Held ist geboren, genau das was die Massen jetzt brauchen.
Die Moral steigt wieder bei den Soldaten und der Bevölkerung.
Alle sind glücklich--- bis auf die getöteten deutsche Offiziere, die von unserem Helden „ausgeknipst“ worden sind.
Dieser Umstand veranlasst General Paulus (Matthias Habich) seinerseits den besten deutschen Scharfschützen aus Berlin anzufordern, Major König (gespielt von Ed Harris).
Dieser Major ist ein eiskalter, erfahrener Leiter einer Scharfschützenschule, wie man noch sehen wird. Er soll das Schicksal von unserem Helden werden. Ob oder nicht erzähl ich euch nicht.
Also, dieser Film verspricht
Unterhaltung, Spannung, -und natürlich—Romantik.
** Seht ihn euch einfach an**
Wenn man den ganzen Film genauer betrachtet wird eines ganz klar: “Traue weder der Propaganda deines Feindes noch der deiner Regierung“. Jeder biegt sich die Lüge als Wahrheit zurecht um sie gegen den Gegner zu gebrauchen. Da wirft sich doch die Frage auf:“Wem kann man überhaupt noch trauen?“
Fazit:
Wer die Medien kontrolliert die Massen. In diesem Film ist das ganz klar erkennbar. Hier wird halt mit Vaterlandsehre und Orden manipuliert Das war in jedem Krieg so und hat sich bis heute bewährt. Warum? Einiges wollen die Leute nicht hören, bei anderen Sachen sind wir zu faul es nachzuprüfen. weiterlesen schließen -
Minority Report -luschiger Retorten Sci-Fi
Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
Handlung des Films:
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Im Jahr 2054 kämpft eine sogenannte Pre-Crime-Einsatztruppe gegen angehende Mörder. 3 genetisch veränderte Menschen , die so genannten Precogs mit hellseherischen Fähigkeiten sehen Morde in der Zukunft und melden die angeheneden Mörder an das Pre-Crime-Team. Diese spurten dann los, um den Mord zu verhindern.
Dieses System scheint ganz gut zu funktionieren, denn die Mordrate sinkt enorm. Dieser Meinung ist auch Detektiv John Anderton(gespielt von Tom Cruise) - bis er selbst angezeigt wird. Er soll angeblich innerhalb der nächsten 30 Stunden einen Mord begehen - an einem Mann den er nicht kennt und den er noch nie zuvor gesehen hat.
Seine Kollegen versuchen ihn festzuhalten doch er flieht, um der whrheit auf den Grund zu gehen. Verfolgt von der Pre-Crime-Einatztruppe kommt ihm auf der Flucht der Gedanke , dass dieser Mann der Mörder seines vor 2 Jahren vermissten Sohnes ist...
Schauspieler:
~~~~~~~~~~~~~
Tom Cruise .... Detective John Anderton
Colin Farrell .... Detective Danny Witwer
Samantha Morton .... Agatha
Max von Sydow .... Director Lamar Burgess
Lois Smith .... Dr. Iris Hineman
Peter Stormare .... Dr. Solomon
Tim Blake Nelson .... Gideon
Steve Harris .... Jad
Kathryn Morris .... Lara Anderton
Meine Meinung:
~~~~~~~~~~~~~~
Die Geschichte an sich klingt recht interessant, ist aber lausig umgestzt. Die Szenen sind zum Teil chaotisch zusammengefügt und der Handlungsablauf absolut unglaubwürdig. Nach bester Mission Impossible- Art kämpft sich Tom Cruise alleine gegen alle durch und ist der Überheld des Films, er weicht allen Schüssen aus, läßt sich ohne Kratzer in eine automatische autofabrik schmeißen und lacht nebenher nochr recht dumm. Druch diesen Umstand verleirt der Filnm viel an Reiz und die Handlung bleibt auf minimalem Niveau. Die ganze Optik des Films ist sehr duster und trostlos, bringt aber nie die Atmosphäre wie Dark Planet oder Balde Runner rüber.
Fazit:
~~~~~~
Der Film ist nur was für Cruise-Fans oder Fans leichter Unterhaltung. Echt Sci-Fi-Fans können sich das Geld sparen! weiterlesen schließen -
Firestarter 2: Rekindlet Charly is Back
Pro:
Super interessanter und fesselnder Film
Kontra:
nichts
Empfehlung:
Nein
Hallo Liebe Community.
Dies ist meine erste Filmrezession, also bitte nicht zu streng sein.
Firestarter ist ein Film nach einer Buchvorlage von Stephen King.
Die Vorgeschichte
°*°*°*°*°*°*°*°*°
Im Jahr 1979 gab es an einer Universität ein Drogenexperiment das „LOT 6“ genannt wurde. Es nahmen 12 Personen daran teil. Es war Ziel dieses Testes, in den Menschen übernatürliche Kräfte zu entfalten. Es gab einige Fehlschläge, einer der Teilnehmer nahm sich das leben, weitere 3 begangen Selbstmord. Die anderen begannen seltsame Kräfte zu entwickeln, einige mehr und einige weniger. Nach Beendigung des Experimentes heirateten jedoch 2 der Teilnehmer und bekamen ein Baby, ein Mädchen. Ihr Name war Charlene McGee, kurz Charly.
Charly entwickelte spezielle Fähigkeiten, immer wenn sie erregt war, oder sich aufregte oder wütend wurde, entfachte sie Feuer (vergleichbar mit Carrie). Das Sorgerecht für Charly bekam der Staat zugesprochen, die Eltern wehrten sich dagegen und es wurde zuerst die Mutter ermordet.
Charlys Vater ist mit Charly, nach einem Vorfall auf einer Farm, wo Charly einige Menschen getötet hat, nachdem ihr Vater angeschossen wurde, in eine Großstadt geflüchtet. Dort wurde Charly und ihr Vater durch den Staat getrennt.
Charly wurde in eine Art Anstalt gebracht und musste ihre Pyrokenetischen Fähigkeiten demonstrieren indem Sie einen 5kg schweren Holzbalken entfachen musste.
Ihr einziger, angeblicher Freund, war John. Er erzählte ihr, wenn sie den Leuten hilft würde sie ihren Vater wiedersehen. Also tat Charly was von ihr verlangt wurde.
Eines Tages brachte John Charly zu ihrem Vater der unter Drogen gesetzt wurde. Mit letzter Kraft sagte ihr Vater zu ihr das sie John nicht glauben dürfe, das er lügt, daraufhin brachte John Charlys Vater vor ihren Augen um. Charly wurde wütend und stieß einen Feuerball auf John aus und verschwand.
Die Story vom Film
°*°*°*°*°*°*°*°*°*°
Charly ist mittlerweile erwachsen und lebt unter einem anderen Namen, sie arbeitet in einer Collage Bibliothek.
Vincent Sforza arbeitet für eine Firma namens „System Operations“, seine Aufgabe ist es die Personen ausfindig zu machen die damals an „LOT 6“ beteiligt waren um ihnen eine Entschädigung zu zahlen.
Seine Aufgabe ist es Charlene McGee und James Richardson ausfindig zu machen, er hält Charly jedoch für tot.
Die einzigste Spur die Vinc hat ist Richardson der sich regelmäßig seine Schecks bei der Universität abholt, er fährt hin um ihn dort zu finden. Er geht in die Bibliothek um Nachforschungen anzustellen, dort rempelt er zufällig Charly an die sich umbenannt hat in Tommy.
Nach einigen Nachforschungen findet er ein Band, welches einige Vorfälle während dem Experiment „LOT 6“ dokumentiert hat. Nach weiteren Nachforschungen sucht Vinc das Haus des ehemaligen Professors Wanless auf und er trifft dort erneut auf Charly. Sie arbeiten zusammen und sehen sich gegenseitig ihre Notizen durch, bei Vinc zuhause.
Nach einiger Zeit landen die beiden dann im Bett, plötzlich sagt Charly das sie gehen müsse. Danach stellt Vinc fest das sein Apartment total verkokelt ist, dann fällt es ihm wie Schuppen aus den Augen das er grad mit Charlene McGee zusammen war.
Er sucht sie auf und will ihr helfen. Jedoch weiß er bis zu diesem Zeitpunkt nicht das die anderen Teilnehmer an „LOT 6“ die er ausfindig gemacht hat ermordet werden.
Charly vertraut Vinc und geht zu seiner Firma, dort trifft sie auf John, welchen sie für tot hielt.
Charly erfährt das John weiterexperimentiert hat und ein paar Jungen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten „erschaffen“ hat.
Vinc, der inzwischen alles erfahren hat, eilt Charly zur Hilfe und beide versuchen zu fliehen.
Charly muss ihre Fähigkeiten anwenden um Vinc und sich zu retten.
Doch nur Sie kann entkommen, Vinc wird in Gewahrsam genommen und von John und den Jungen gequält. Er soll John verraten wo dieser Charly findet.
Charly, die mittlerweile an einem Busbahnhof auf Richardson getroffen ist, fährt zurück und befreit Vinc. Sie flüchten mit Richardson.
Richardson fährt die beiden in eine Stadt, eine Stadt die auf dem Gelände von System Operation nachgebaut wurde, dort kommt es dann zum Finale.
Das verrate ich euch aber nicht *gg*.
Die Schauspieler
°*°*°*°*°*°*°*°*°
Alle aufzuzählen würde, denk ich, den Rahmen sprengen daher nur die Hauptpersonen.
Charlene McGee wird von Marguerite Moreau gespielt, sie hat auch im Film „Die Königin der Verdammten“ mitgespielt. Eine sehr hübsche junge Schauspielerin die Ihre Rolle wirklich überzeugend gespielt hat.
Vincent Sforza wird von Danni Nucci verkörpert, bekannt aus „The Rock“.
Die Rolle von Vincent ist Danni wie auf dem Leib geschrieben, ebenfalls eine sehr gute Schauspielerisch Leistung.
John Rainbird (John) wird von Malcolm McDowell gespielt, er hat in „Star Trek, das Treffen der Generationen“ mitgewirkt. Ich halte ihn für einen sehr guten Schauspieler der diese Rolle des etwas verrückten John sehr gut verkörpert hat.
James Richardson, gespielt von Dennis Hopper ( der ist, glaube ich genug bekannt) hat zwar auch eine Hauptrolle in meinen Augen welche aber nicht so überwiegend ist. Hopper hat die Rolle sehr gut gespielt.
Meine Meinung
°*°*°*°*°*°*°*°*
Der Film hat mich sehr an Carrie erinnert. Er ist sehr spannend von Anfang bis zum Ende. Und das bei etwa 160 min. Laufzeit ist schon sehr gut.
Die Special Effects des Filmes sind größtenteils nur die Fähigkeiten von Charly. Der Film ist nicht von Effekten übersättigt sondern es sind wenige Effekte genau an der richtigen Stelle des Films eingebaut.
Geeignet ist der Film ab 16 Jahren, das ist auch richtig so, denn einige Szenen sind nicht ganz friedlich.
Ich musste den Film sogar kurz stoppen um nichts zu verpassen, man muss ja mal neue Chips oder was zu trinken holen *g*.
Die Story des Filmes knüpft an den ersten Teil Firestarter an. Nur das Charly jetzt erwachsen ist. Die Story ist sehr fesselnd.
Also, noch mal kurz zusammengefasst. Der Film ist sehr fesselnd vom Anfang bis zum Ende, Langeweile gibt es nicht.
Man wird immer wieder durch die Wirrungen überrascht und bleibt die ganze Zeit gespannt vorm Fernseher sitzen.
Ein sehr guter Film. Wer Filme wie Carrie gerne sieht oder einfach nur ein Stephen King Fan ist darf den Film auf gar keinen Fall verpassen.
So das war jetzt meine erste Filmrezession, ich hoffe das ich es gut gemacht habe und euch etwas für den Film gewinnen konnte.
LG © Sandy weiterlesen schließen -
Fickende Fische - Leider nicht so gut umgesetzt!
09.10.2002, 17:15 Uhr von
SusanneRehbein
24 Jahre alt, Studentin der Erziehungswissenschaft, glücklich verliebtPro:
interessantes Thema
Kontra:
siehe Text
Empfehlung:
Nein
Sonntag fand ich mich mal wieder im Capitol ein um einen Film zu sehen, auf den ich durch seinen Trailer aufmerksam wurde. „Fickende Fische“ ist schon ein recht eigenartiger Titel, doch die Story versprach keinen obszönen Film, auch wenn es in erster Linie ein Teeniefilm zusein schien.
In dem Film geht es um die beiden Jugendlichen Jan und Nina, die auf den ersten Blick vollkommen unterschiedlich zu sein scheinen, schon allein durch ihre familiäre Situation, bzw. ihren Platz in ihren Familien.
Jan ist 16 und wurde nach einem Autounfall im Kindesalter mit einer HIV-infizierten Blutkonserve versorgt. Seitdem ist er positiv, Dauergast im Krankenhaus und wird von seiner Mutter als einziges Kind in Watte gepackt. Er und seine Gesundheit stehen im Mittelpunkt der Familie, wobei dieser Umstand Jan oftmals nur lästig ist und er sich am liebsten in sein „Paradies“ das Wasser zurückzieht. Diese Sehnsucht führt soweit, dass Jan ein Aquarium besitzt, in der Badewanne und auch im örtlichen See immerwieder untertaucht um dem Rummel um seine Person zu entkommen.
Nina ist in Jans Alter und lebt in einer eher unkonventionellen Familie. Sie lebt mit ihrem älteren Bruder Roger, ihrem Vater und dessen neuer Freundin in einer kleinen Wohnung und vermisst ihre Mutter, die sich nach Kenia abgesetzt hat sehr. Ihre Freizeit verbringt sie entweder auf Inline Skates, auf dem Gelände einer Autowerkstatt oder bei Angel, einer Nachbarin die Nina ein wenig die Mutter ersetzt. Ninas Vater ist Taxifahrer und hat schon allein deshalb wenig Zeit für seine Kinder. Dadurch verbringt Nina oftmals ungewollt viel Zeit mit ihrer „Stiefmutter“, wobei der Kontakt nicht der Beste ist.
Jan hat in seinem Opa einen Vertrauten, der ihn nicht immer als krankes Kind behandelt sondern auf Jan eingeht und jeden Spaß mitmacht.
Nina spricht über Probleme mit Angel, wobei manchmal nicht ganz klar ist, wer wem mehr beisteht.
Beide stoßen beim Schulweg aufeinander, wobei Nina Jan über den Haufen fährt. Jan ist von dem quirligen Mädchen begeistert, doch als sie ihn am nächsten Tag wieder überfährt und dabei einer von Jans Fischen dran glauben muss entwickelt sich ein erstes Gespräch zwischen den beiden und es bahnt sich eine turbulente Liebelei an. Eigentlich eine schöne Sache, doch für Jan wird das Problem immer größer, wie er Nina von seiner bedrohlichen Krankheit erzählen soll. ...
Wie gesagt, es handelt sich zwar schon allein durch die jungen Hauptdarsteller eher um einen Teeniefilm, allerdings mit ernsthaftem Hintergrund und deshalb halte ich ihn auch für Erwachsene sehenswert. Trotzdem muss ich sagen, dass es einige Aspekte in dem Film gibt, die ihn letztenendes nicht so toll auf mich wirken lassen.
Zum einen ist die Bildqualität manchmal sehr schlecht gewesen, in einer Einstellung konnte man das Mikrofon am oberen Bildrand sehen, einmal gab es einen „Sprung“, d.h. das Ende einer Szene fehlte, oftmals wurde mit sehr kitschigen Stilmitteln gearbeitet und das Ende war auch vollkommen unsinnig.
Alles in allem fand ich das Thema zwar nicht schlecht, aber man hätte es wesentlich besser umsetzen können, auch bei einem deutschen Film! Deshalb gibt es für mich kaum einen Grund den Streifen über den Klee zu loben und würde jedem den Film nur dann empfehlen, wenn zu Hause gerade Stromausfall ist oder man im Lotto gewonnen hat etc. weiterlesen schließen -
Signs ist scheisse
29.09.2002, 15:45 Uhr von
hippiegirl84
ich bin zahntechnikerazubi, für mich ist freundschaft sehr wichtigPro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
mir hat vor allem der schluss nicht gefallen mit den missratenen ausserirdischen total kindisch. der anfang war relativ gut (ganz schön gruselig) aber der rest............. nein mir hat der film nicht gefallen, er ist viel zu unnrealistisch. obwohl es eigentlich ein schönes thema wäre, über kornkreise und so. und in einem film mit mel gibson erwartet man schon ein bisschen mehr action., oder? also mir gefällt der film gar nicht. so ein scheiss, echt. ich würde ihn mir nicht anschauen -
Minority Report - Tom Cruise mal wieder ein Genie
Pro:
Sehr spannend, gute story, schöner geschichtenaufbau
Kontra:
Nix
Empfehlung:
Nein
Endlich gibt es einen neuen Steven Spielberg Film. Es handelt sich hier um 'Minority Report', der kürzlich in den USA angelaufen ist. In Deutschland muß man noch ein wenig auf den Kinostart warten, da der Film erst im Oktober zu sehen ist. Ich habe mir 'Minority Report' schon angeschaut, und hoffentlich kann ich mit meinem Bericht eure Neugier ein wenig anstacheln.
DIE HANDLUNG
Wir schreiben das Jahr 2054. Die Technologie hat gewaltige Fortschritte gemacht - Computer bedient man durch holographische Bilder, es gibt rasante Autos auf riesigen vertikalen Highways, und die Menschen werden durch ein Augenscanning identifiziert. Was aber der bedeutsamste Fortschritt ist, nennt sich 'Precrime'.
Precrime ist ein Unternehmen, welches sich die kognitiven Fähigkeiten von drei Menschen zu Nutze nimmt. Diese drei 'Pre-Cogs' können künftige Morde vorhersehen, in dem sie die Gedanken der Menschen lesen. Die Namen des Opfers und des Mörders sind auf kleine Bälle geprägt, die nach den Visionen erscheinen. Die Gedanken werden aufgezeichnet und die Bilder werden ausgewertet. Man sieht das Opfer, den Mörder und den Tatort, und mittels der Informationen wird der Mörder ermittelt und noch vor dem eigentlichen Mord festgenommen. Durch dieses Unternehmen konnte die Verbrechensrate drastisch gesenkt werden, so daß die Menschen dieses Eingreifen in die Privatssphäre hinnehmen.
Detective John Anderton (Tom Cruise) ist Mitglied dieser Precrime-Einheiten, und er steht völlig hinter diesem System. Als plötzlich wieder Bilder von den Pre-Cogs auftauchen, steht er im Mittelpunkt des Geschehens, denn man sieht ihn, wie er in der Zukunft einen Menschen erschießt. Nun ist er der Gejagte, und John versucht mit allen Mitteln den Precrime-Einheiten zu entkommen. Er macht sich auf die Suche nach der Wahrheit, da er nicht verstehen kann, wieso er einen Mord begehen wird...
DIE DATEN ZUM FILM
Regisseur: Steven Spielberg
Darsteller:
- Tom Cruise (John Anderton)
- Max von Sydow (Lamar Burgees)
- Samantha Morton (Agatha)
- Steve Harris (Jed)
- Neal McDonough (Fletcher)
- Patrick Kilpatrick (Knott)
- Jessica Capshaw (Evanna)
Spielzeit: 144 min
FSK: ab 16 Jahre
Webseite:
- deutsch: http://www.minorityreport.de
- englisch: http://www.minorityreport.com, http://www.precrime.org/home.html
Kinostart Deutschland : 3.Oktober 2002
MEINE MEINUNG!!
Endlich ist es zu einer Zusammenarbeit von Steven Spielberg und Tom Cruise gekommen, was schon im Voraus einen guten Film verspricht. Deshalb war ich ziemlich gespannt auf den neuen Film 'Minority Report', der im Juni in den USA in die Kinos kam. Und so wollte ich als Spielberg-Fan auch nicht auf den deutschen Kinostart im Oktober warten, sondern ich habe mir den Film im englischen Original angeschaut.
Vielleicht war das lange Warten auf eine Zusammenarbeit von Spielberg und Cruise auch gut - schon in den 80ziger Jahren wäre es ja mit 'Rain Man' fast zu einem gemeinsamen Film gekommen, aber Spielberg mußte kurzfristig die Regiearbeit abgeben, da er seinen Verpflichtungen gegenüber der Indiana Jones Reihe nachkommen mußte. Mittlerweile sind beide gereift, und nicht nur was das Alter betrifft, sondern auch künstlerisch. Spielberg hat sich ja in den letzten Jahren hauptsächlich mit ernsthafteren Filmen beschäftigt, und nach 'A.I.' mit 'Minority Report' wieder einen Science Fiction Film vorgelegt. Hoffentlich passiert mit 'Minority Report' nicht das gleiche wie mit 'A.I.', was zwar gute Kritiken bekam, aber bei den Zuschauern ziemlich durchfiel (mir hat 'A.I' gefallen, aber das Ende fand ich nicht so toll). Letztendlich wurde 'A.I.' aber auch bei den Oscars übergangen, da kann man nur hoffen, das 'Minority Report' da besser abschneiden wird. Chancen hat der Film auf jeden Fall, denn es handelt sich hier um einen echt guten Science Fiction Film.
Das Bild was Spielberg von der Zukunft malt, ist ziemlich düster. Zwar sind die Verbrechensraten durch Precrime drastisch reduziert, aber der Preis dafür ist hoch - nämlich die völlige Aufgabe der Privatssphäre. Aber die ist nicht nur durch Precrime verloren gegangen, sondern die Daten eines jeden Menschen sind durch ein Augen-Scan immer und überall zugänglich. Geht man in ein Kaufhaus, wird man kurz gescannt, und schon erhält man eine persönliche Begrüßung und Produktvorschläge. Das macht auch die Werbung viel effektiver, denn so können auf die Person zugeschnitten, die richtigen Werbeplakate bei einem Spaziergang erscheinen. Und wer jetzt an undenkbare Zustände denkt, ist auf dem Holzweg. Schließlich gibt es all dies schon heute, natürlich nur in Ansätzen. Aber gerade die Anschläge vom 11.September haben gezeigt, wie schnell wir für angekündigte Sicherheit unsere einzelnen Rechte aufgeben. 'Minority Report' ist keine Reaktion auf die Geschehnisse vom 11.September, denn der Film wurde schon viel früher entwickelt, aber trotzdem paßt das Thema gut. Denn werden die Rechte des einzelnen Menschen immer weiter eingeschränkt, sind wir nicht mehr weit von der in 'Minority Report' gemalten Zukunft entfernt.
***** Leichte Spoiler *****
Was natürlich reine Fiction ist, ist die Funktion der Pre-Cogs. Nun gut, es könnte auch wahr werden, aber momentan ist der Mensch noch nicht so weit, daß er die Gedanken von anderen Menschen lesen kann. Wie die Pre-Cogs dann aber eingesetzt werden, ist erschreckend. Die Festnahme und Verurteilung von Menschen, bevor sie die Tat eigentlich begangen haben, wiederspricht jeder Vernunft. Schließlich spricht man den Menschen die Chance ab, ihre Zukunft selbst zu bestimmen und zu ändern. Auch John muß dies ja am eigenen Leib erfahren, aber er hatte wenigstens die Chance seine Zukunft zu ändern, in dem er die Wahl hatte, ob er das vorhergesagte Verbrechen begeht oder nicht. Und das das System des Precrime sowieso fehlerhaft ist, kann man am Ende des Films ja sehen (mehr möchte ich hier nicht verraten).
Wer durch die Trailer einen Actionfilm erwartet, ist eventuell ein wenig fehl am Platze. Die im Trailer gezeigten Actionsequenzen sind natürlich im Film zu sehen, aber es sind auch die einzigsten. 'Minority Report' brilliert eher durch die Storyline und die Thematik, die geschickt in Szene gesetzt wurde und von Spannung durchzogen ist. Wie immer gibt es auch etwas fürs Auge, denn die animierten Such-Spinnen sind sehr sehenswert. Die Bewegungen wirken sehr 'menschlich' und überhaupt hinterlassen sie eher den Eindruck von menschlichen Verhalten. Es gibt allerdings auch ein paar gewöhnungsbedürfte Szenen, die aber wichtig für die Storyline sind - z.B. als John sich die Augen entfernen läßt. Wahrscheinlich ergibt sich deshalb die FSK-Freigabe von 16 Jahren (habe ich irgendwo gelesen, aber ich weiß gar nicht ob es stimmt - in den USA war der Film mit PG13 gelabelt).
Und es folgt noch die Erklärung des Titels 'Minority Report', was auf deutsch so viel wie Minderheiten Bericht heißt. Alle drei Pre-Cogs erzeugen das Bild von der Zukunft, aber es gibt auch Fälle, wo die drei nicht übereinstimmen. In dem Fall gibt es einen Minority Report, der zwar gespeichert wird, aber nicht verwendet - es zählt die Mehrheit.
Insgesamt wirkt der Film sehr düster, was aber von Spielberg beabsichtig wurde. Es gibt kaum lebhafte Farben, alles ist ziemlich dunkel gehalten, was auch das Gefühl vermittelt, das man eine solche Zukunft nicht will. Die lange Spielzeit von 144min hat überhaupt nicht gestört - im Gegenteil, man hat eigentlich total vergessen, das der Film schon so lange läuft. Es gab ständig überraschende Wendungen, die die Spannung aufrechterhielten. Manche Kameraeinstellungen sind auch beeindruckend - als z.B. John in dem Apartment-Haus gesucht wird, sieht man das Haus von oben mit Blick in verschiedene Wohnungen und deren Bewohner. Zuerst hatte ich natürlich angenommen, das es sich hier um eine computeranimierte Szene handelt, aber wie ich später gelesen hatte, ist es ein richtiges Set gewesen. Der Film ist spannend, es gibt etwas für's Auge, die Story ist interessant - was will man mehr. Das Resultat ist ein faszinierender Film, der zu den Glanzpunkten in Spielbergs Karriere gehört.
Spielberg hat mit der Besetzung auch mal wieder einen Kunstgriff getan. Tom Cruise spielt wirklich hervorragend - er ist nicht der knallharte Actionheld, sondern er macht die Emotionen des Films. Neben Cruise als John springt jedem ein weiterer Charakter ins Auge, und zwar Pre-Cog Agatha, gespielt von Samantha Morton - einfach genial. Ihren 'Run'-Schrei im Haus habe ich immer noch vor Augen. Cameo-Auftritte gibt es u.a. von Cameron Crowe (Ausgleich für den unfreiwilligen Cameo-Auftritt von Spielberg in Vanilla Sky) und Cameron Diaz. Lucy Lui soll auch irgendwo zu sehen sein, aber ich habe sie nicht entdeckt. Seine Stieftochter Jessica Capshaw hat Spielberg auch im Film untergebracht, und zwar als Precrime-Agentin Evanna.
Da mir der Film sehr gut gefallen hat, freue ich mich jetzt schon auf die DVD, wo man bestimmt ein gutes Making Of zu sehen bekommt. Ich würde auch gerne einen Audiokommentar von Spielberg hören, aber bis jetzt hat er sich immer geweigert einen DVD-Kommentar aufzunehmen - er überläßt die Interpretation lieber dem Zuschauer.
Der Film beruht übrigens auf der gleichnamigen Story von Philip K. Dick aus dem Jahr 1956. Ich selbst habe die Geschichte noch nicht gelesen, aber da ich den Film so spitzenmäßig fand, sollte ich mir vielleicht auch mal die ursprüngliche Idee näher anschauen.
====
'Minority Report' kann ich nur empfehlen. Der Film ist eine gelungene Mischung von Science Fiction und Thriller, und trotz der langen Spielzeit von über zwei Stunden kommt keine Langeweile auf. Ein wahrlich sehr guter und faszinierender Film von Steven Spielberg, der hoffentlich bei der kommenden Oscar-Verleihung Beachtung findet.
Unbedingt anschauen!!!!!
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-09-29 01:51:55 mit dem Titel Hugh Grants - About a Boy
Nick Hornby? Ich hoffe mal, dass nicht allzu viele Leser unwissend das Gesicht verziehen. Immerhin wurde vor zwei Jahren mit „High Fidelity“ ein Roman des Briten erfolgreich verfilmt und auch in diesem Jahr steht uns eine weitere Verfilmung ins Haus, „About a boy“ betitelt. Ob die hohen Erwartungen an den Film allerdings gehalten werden können, ist fraglich immerhin wurden mit den Weitz-Brüdern die Macher des ersten „American Pie“-Filmes engagiert und derartiger Humor ist doch eigentlich unvereinbar mit Nick Hornby. Aber vielleicht können die Gebrüder Weitz ja die Filmwelt überraschen...
Von Eigensinn getrieben, fristet Will Freeman sein Dasein als Enddreißiger. Nicht jeder Mensch braucht feste Bindungen und ein geregeltes Arbeitsleben, manche sind auch für das Dasein als Insel vorbestimmt. So beschreibt sich Will vor allem gerne als Ibiza, eine Insel die im Gegensatz zu vielen anderen Beziehungseinsiedlern in seinen Augen als richtig cool bezeichnet werden kann. Von den Tantiemen eines Weihnachtssongs – den sein Vater Ende der Fünfziger geschrieben hatte – mehr als gutlebend, vertreibt er sich seinen Alltag mit solch schwerwiegenden Aufgaben wie CDs kaufen, Fernsehgucken oder Haare professionell zerzausen lassen. Beziehungen? Gibt es natürlich auch in seinem Leben, aber länger als einen Monat hält es die „Liebe“ Wills nicht mit einer Frau aus. Ein beneidenswertes Leben? In seinen Augen schon!
Der zwölfjährige Marcus hingegen fristet ein Außenseiterdasein, von seinen Mitschülern aufgrund der seltsamanmutenden Kleidung verspottet, findet er auch bei seiner alleinerziehenden Mutter nicht den notwendigen Trost. Die alleinerziehende Musik-Therapeutin – in ihrer kleinen Außenseiterwelt lebend – wird von schweren Depressionen geplagt und Marcus hat das unweigerliche Gefühl er müsste auf seine Mutter aufpassen und sie so glücklich wie möglich machen.
Wie es das Schicksal so will, werden die beiden gänzlich verschiedenen Figuren durch Wirrungen zusammengeführt: Auf der Suche nach neuem weiblichen Kurzbeziehungen, kommt Will die brillante Idee sich als alleinerziehender Vater auszugeben, um in einer Gruppe alleinerziehender Mütter Eindruck zu schinden. Der Plan hat zunächst Erfolg, Will trifft sich mit Suzie zu einem Picknick – sein imaginärer Sohn wurde unverhofft von seiner ebenso imaginären Ex-Ehefrau abgeholt. Doch Suzie hat an diesem Tag noch einen Zögling: den kleinen Marcus, dessen Mutter dringend einen Tag Auszeit benötigt. Obwohl es anfangs nach einem eher schweren Verhältnis aussieht, entwickelt sich in der Folgezeit eine wahre Freundschaft zwischen den beiden „Männern“...
Doch näher sei hier nicht auf die Geschichte eingegangen, wer mehr wissen möchte sollte den Weg ins Kino wagen. Die wunderbare Geschichte der generationsübergreifenden Freundschaft zwischen Will und Marcus ist das Geld auf jeden Fall wert. Und die Frage, wieso der Film den verheißungsvollen Untertitel „oder: Der Tag der toten Ente“ trägt, wird natürlich auch im Lichtspielhaus geklärt.
Zu Beginn gleich ein Geständnis von mir: Ich habe „About a Boy“ bisher noch nicht gelesen. Es fristet ein nicht allzu einsames Dasein auf meinem Nachttisch und erhofft sich von mir bald gelesen zu werden. Und nachdem Genuss des Filmes kann ich eines gewiss sagen: Lange muss das Buch nicht mehr auf seine Erlösung warten. Denn ich kann garantieren: Dies wird die Komödie des Sommers. Will Freeman wird erfolgreich in die Fußstapfen Bridget Jones treten und die Kinonation in einem wundervollen Mix aus Humor und tiefergehenden Gefühlen verzaubern. Und schließlich will man solch eine wundervolle Melange auch in der geschriebenen Version genießen.
Und ich muss des weiteren zugeben: Ich hätte den Gebrüdern Weitz nie zugetraut solch eine wundervolle Kombination von Gefühlen und Komik zu finden. Zu keinem Zeitpunkt verfallen sie in die tiefen Regionen des Fäkalhumors. Immerzu wahren sie den sympathischen Humor weit oberhalb der Gürtellinie. Gerade köstliche Kommentare aus dem Off – die von den Hauptfiguren Will und Marcus abgegeben werden – sorgen für wunderbar trockenen Humor in bester Nick Hornby Tradition.
Perfekt arrangieren die Gebrüder Weitz mit Peter Hedges ein Drehbuch das wahrlich jeden Hornby-Liebhaber erfreuen dürfte. Und im Gegensatz zum brillanten „Vorgänger“ „High Fidelity“ wird hier nicht der zwanghafte Versuch unternommen das typisch britische Geschehen in die USA zu verlegen. Sicherlich gänzlich kann man den Charme eines Hornbys nicht zerstören, aber die Wurzeln liegen eindeutig im Vereinigten Königreich und man sollte ja nicht unnötigerweise den Ursprung entwurzeln. So bewegt sich die Geschichte des Filmes weit von den üblichen britischen Sozial-Komödien und bietet anstelle dessen lockerleichte Unterhaltung in bester „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ und „Bridget Jones“ Tradition.
Was den Film aber gänzlich gelingen lässt, sind seine phantastisch aufspielenden Darsteller. Allen voran kann Hugh Grant – u.a. in den angesprochenen „Bridget Jones“ und „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ zu begutachten – mit der stärksten Vorstellung seiner gesamten Karriere aufwarten. Er verkörpert den sympathischen Eigenbrödler auf eine wundervolle Art und Weise, die er gänzlich seiner starken Mimik zu verdanken hat. Und endlich kann Hugh Grant beweisen, dass er nicht nur den Herzensbrecher spielen kann, sondern auch in der Lage ist vielschichtigere Rollen perfekt auszufüllen.
Der kleine Nicholas Hoult hingegen kann dem großen Star fast die Show stehlen, selbstbewusst agiert dieser als Außenseiter, der auf der Suche nach familiären Glück und Anerkennung bei den schulischen Mitstreitern ist. Durch sein leicht schrulliges Aussehen passt der kleine Akteur perfekt in die Rolle des freundlosen Außenseiter, der immerzu von seinen Mitschülern gepeinigt wird. Aber auch ansonsten beweist der Junge, dass er ein unübersehbares Potential hat, welches ihm sicherlich eine große Zukunft im Filmbusiness bescheren kann.
Ebenso hervorstechend brilliert Toni Collette – die schon mit ihrem Agieren in „Muriel’s Hochzeit“ und „The sixth Sense“ (inklusive Oscar-Nominierung für die beste weibliche Nebendarstellerin) die Kritiker auf sich aufmerksam machte – als verschrobene Mutter Marcus’. Immerzu in ein schreckliches Outfit gehüllt, gibt sie ein perfektes Bild der sozialen Außenseiterin ab, die unter Depressionen leidet. Pendelnd zwischen Verständnis für ihren Sohn und zwischen Heulkrämpfen unterstreicht Toni Collette erneut, dass sie perfekt geeignet ist für Rollen, die nicht ganz dem Normalitätsgrad entsprechen. Und mal ganz ehrlich betrachtet, ihr herrlich schräges Singen – wohlgemerkt als Musik-Therapeutin – ist einfach genial.
Die restlichen wichtigen Rollen – die immerhin mit solche klangvollen Namen wie Rachel Weisz (bekannt als weiblicher Star der „Mumie“-Filme“; hier als Wills spätere Liebe Rachel) und Victoria Smurfit (die immerhin neben Leonardo diCaprio in „The Beach“ gespielt hat; hier als alleinerziehende Mutter Suzie) besetzt sind – können leider neben den dominant aufspielenden Hauptdarstellern nicht gänzlich überzeugen, was aber keinesfalls bedeuten soll, dass diese nicht ihre Figuren mit dem notwendigen Leben ausfüllen.
Zum Abschluss erneut von mir ein kleiner Blick auf den überragenden Soundtrack, der dieses Mal komplett vom wollmützetragenden Badly Drawn Boy – der unter dem bürgerlichen Namen Damon Gough das Licht der Welt erblickte – komponiert worden ist. Der musikalische Außenseiter offenbart uns wundervolle Pop-Klänge, die den filmischen Genuss in unermessliche Höhen schnellen lassen. Wundervolle Pop-Arrangements untermalen die Szenen und sorgen hoffentlich dafür, dass Badly Drawn Boy endlich den langverdienten Durchbruch schafft. Oder wie wäre es denn mal mit einer Oscar-Nominierung als beste Score – es müssen ja nicht immer große Orchester zu beeindruckenden Kompositionen getrieben werden, manchmal reicht auch ein Soundtrack, der dem Zuschauer ein wundervolles Gefühl zwischen winterlicher Melancholie und sommerlicher Freude vermittelt und dennoch große Kompositionskunst offenbart.
Abschließend von mir eine uneingeschränkte Guckempfehlung. „About a Boy“ ist wundervolles britisches Kino, das den Zuschauer herrlich unterhält ohne in amerikanische Kitschregionen abzudriften. Und eines dürfte sicher sein, bei diesem Film dürfte sich jeder amüsieren, ob Männlein – die sich an dem traumhaften Leben Wills und dessen Weisheiten erfreuen werden – oder Weiblein – die sich an einem wundervollen Hugh Grant und einer ebenso gefühlvollen Geschichte erfreuen können –, jeder wird „About a Boy“ sofort in sein Herz schließen...
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-09-29 01:44:28 mit dem Titel Road to perdition - Tom Hanks und Jude Law in einem gut gelungenem Drama
Mit "Road to Perdition" kommt derzeit die zweite Regiearbeit von Sam Mendes in die deutschen Kinos. Nach "American Beauty" kann man will von Mendes erwarten, und mit dem neuen Film "Road to Perdition", der schon jetzt als Oscarkandidat gehandelt wird, liefert er wieder ein Meisterwerk ab.
DIE HANDLUNG
Der Film spielt im Winter 1931 in den USA, es herrscht die Depression. Die Familie Sullivan kommt trotzdem ganz gut über die Runden, die beiden Söhne von Michael Sullivan (Tom Hanks), Peter (Liam Aiken) und Michael Jr. (Tyler Hoechlin), erleben eine ganz angenehme Kindheit. Eines Tages versteckt sich Michael im Auto seines Vaters, als der Nachts das Haus verläßt. Er wird Zeuge, wie sein Vater einen Mann erschießt, denn Michael Sullivan ist ein Killer unter den Fittichen von Mafiaboss John Rooney (Paul Newman), der ihn als Waisenjunge aufgenommen hatte. Die anderen Männer bekommen mit, das Michael Jr. Zeuge des Mordes war. Der Sohn von Rooney, Connor Rooney (Daniel Craig), ist eifersüchtig auf Sullivan, deshalb will er ihn und seinen Sohn erledigen. Doch Sullivan erfährt noch rechtzeitig von dem Komplott, aber er kann seine Frau und seinen jüngsten Sohn Peter nicht mehr retten.
Connor berichtet seinem Vater John von dem Vorfall, und dieser versucht Sullivan mit Geld wieder auf seine Seite zu ziehen. Doch das will Sullivan nicht, er begibt sich mit seinem Sohn Michael Jr. nach Chicago zu Frank Nitti (Stanley Tucci), für den er arbeiten will. Dafür soll dieser die Rooneys umbringen. Doch die John Rooney hat dies vorausgeahnt und sitzt schon im Hinterzimmer von Nitti. Rooney schickt den Killer Harlen Maguire (Jude Law) los, damit er Sullivan und seinen Sohn erledigt. Sullivan und sein Sohn Michael flüchten...
DIE DATEN
Regisseur: Sam Mendes
Darsteller:
- Tom Hanks (Michael Sullivan)
- Tyler Hoechlin (Michael Sullivan, Jr.)
- Paul Newman (John Rooney)
- Jude Law (Harlen Maguire)
Spielzeit: 116 min
FSK: ab 16 Jahre
Webseite:
- deutsch: http://www.roadtoperdition.de/
- englisch: http://www.roadtoperdition.com/
Kinostart USA : 12. Juli 2002
Kinostart Deutschland : 05. September 2002
MEINE MEINUNG
Nachdem "American Beauty" zu meinen Lieblingsfilmen gehört, war ich schon gespannt auf den neuen Film "Road to Perdition" von Regisseur Sam Mendes. Erfreulicherweise hat man bei seinen Filmen keine schauerlichen deutschen Filmtitel erfunden, sondern man hat die englischen Originaltitel beibehalten. Schon dies gefällt mir, denn nichts ist schlimmer als solche Titel wie "Schokolade zum Frühstück" oder "Mit aller Macht".
Nun aber zurück zu "Road to Perdition". Ehrlich gesagt, hatte ich einen Gangsterfilm erwartet, denn schließlich wurde damit geworben. Da mir dieses Genre sowieso nicht gefällt, war ich sehr glücklich, das es sich hier nicht um einen bloßen Gangsterfilm handelt, sondern eher um ein Drama, welches die Beziehung von Vater und Sohn zum Thema hat. Deshalb sollte man auch keine ach so tollen Actionszenen erwarten, und auch das Rumgeballere hält sich in Grenzen. Auch wenn mit der Action sparsam umgegangen wurde, hat man die Zeit aber auch nicht mit Dialogen gefüllt. Im Gegenteil, die Bezeihung von Vater und Sohn wird durch Taten und Gesten beschrieben, und kaum durch das gesprochene Wort. Und darin ist ja Mendes sowieso ein Meister.
Und ich glaube wirklich, es ist ein Vorteil, das Mendes hier eine Geschichte von Vater und Sohn inszeniert hat, und nicht einen Gangsterfilm über die Mafia. Das gab es schon vorher, und so hätte er kaum Akzente setzen können. Er legt vielmehr Wert auf Details. So kann man eine gute Inszenierung des Amerikas der dreiziger Jahre erleben. Bis ins kleinste Details wurde es nachgebildet, und man fühlt sich fast in diese Zeit versetzt. Es geht einfach um die Bilder, aber dies wird ohne Effekthascherei umgesetzt. Gibt es doch mal eine größere Schießerei, sieht man auch kaum Blut spritzen, wie das sonst so der Fall ist. Es geht hier um das Schicksal eines Vaters, der seinen Sohn auf einen besseren Weg schicken will, als er ihn gegangen ist.
Die Darsteller sind alle hervorragend. Am besten haben mir Tyler Hoechlin als Michael Jr. und Jude Law als Maguire gefallen. Tom Hanks ist zwar auch gut, und er wird mit Sicherheit auch für den Oscar nominiert werden, aber bei ihm ist auch der einzige Schachpunkt des Films zu finden. Eigentlich liegt es nicht direkt an Hanks, zumindest könnte auch Mendes dafür verantwortlich sein. Der Person des Vaters ist meiner Meinung nach nicht konsequent genug böse. Irgendwie liegt der Verdacht hier nahe, das der Charakter künstlich für das Publikum aufgeweicht wurde, denn hätte man Hanks als absoluten bösen Killer akzeptiert? Vielleicht liegt es auch nur am Gesichtsausdruck von Hanks, denn wenn er als kaltblütiger Killer Leute umbringt, spiegelt sein Gesicht eben nicht die Kaltblütigkeit wieder.
Die Story ist konsequent umgesetzt. Es gibt niemals irgendwelche Tiefpunkte, die Spannung ist über den gesamten Film verteilt, so daß man die zwei Stunden wie gefesselt im Kinosessel sitzt. Am besten haben mir die folgenden beiden Szenen gefallen, der Schußwechsel im Regen und die Szene im Dinner, wo Sullivan durch eine Schweißperle mehr sagt, als alle Worte. Hier zeigt sich das Können von Mendes, und schon deswegen sollte man sich diesen Film anschauen.
EPILOG
"Road to Perdition" ist ein hervorragender Film, der spannend und interessant die Beziehung von Vater und Sohn vor dem Hintergrund der Mafiaszene zeigt. Ich kann diesen Film nur jedem empfehlen, man sollte nur nicht einen Gangster-Actionfilm erwarten.
Sehenswerter Ganster-Drama Film weiterlesen schließen -
Die Rache ist mein, spricht der Herr,
Pro:
gesellschaftskritisch, Werbung für Selbstbewußtsein, kein flacher Klamauk
Kontra:
-
Empfehlung:
Nein
aber man kann ja helfen.
Wem ist noch nie der Gedanke gekommen, Recht und Gesetz in die eigene Hand zu nehmen, gerade in Zeiten zunehmender Kriminalität besonders auch gegen Kinder und der manchmal lächerlichen verhängten Strafen, sicherlich eine nachzuvollziehende Gefühlregung, aber trotzdem muß das Gewalt- und Strafmonopol beim Staat liegen, denn sonst herrscht hier bald Anarchie und Zustände wie im Wilden Westen und das will sicherlich auch kaum einer.
Um etwa dieses Thema geht es in dem Film "Der blutige Pfad Gottes - Missionare des Todes" unter der Regie von Troy Duffy im Jahre 1999 in den USA entstanden.
Den religiösen Brüdern Conner und Murphy MacManus ist die zunehmende Gewalt und Kriminalität ein Dorn im Auge, wie wohl jedem rechtschaffenden Menschen, und als der Pfarrer auch noch in einer Predigt erzählt, daß derjeniege, der wegschaut, sich ebenso schuldig macht, wie der Verbrecher selbst, macht es irgendwie Klick in den beiden, die keine Messe versäumen, und sie entschließen sich der Rache des Herrn schon mal etwas helfend vorzugreifen.
Ihre Aktivitäten reißen Lücken gerade auch im organisierten Verbrechen, denn ihre Zahl der Verbrecher wird durch die Rächer im Namen des Herrn immer mehr dezimiert, was weder den Gangsterbossen angesichts ihrer bedrohten Geschäfte, noch dem FBI gefällt, daß auch prompt auf der Bildfläche in Form des homosexuellen Agenten Smecker erscheint.
Ihm gelingt es zwar mit der Zeit ein Täterprofil zu erstellen und auch Verbindungen zu den beiden Brüdern zu ziehen, aber trotz, daß er ihnen immer näher kommt, oder gerade deswegen entwickelt auch er eine gewisse Sympathie für das Handeln der beiden, jedenfalls gelingt es weder ihm noch einem von den Unterwelt angeheuerten Killer diesem Treiben ein Ende zu setzen.
Im Verlaufe des Filmes nimmt die Gewaltbereitschaft der beiden Brüder, gespielt von Sean Patrick Flanery, auch bekannt als die jüngere Ausgabe von Indiana Jones, und Norman Reedus, bekannt auch aus Tödliche Gerüchte, immer mehr zu, auch durchlaufen sie einen gewissen Säkularisierungsprozeß, daß heißt ihre religiöse Motivation gerät immer mehr in den Hintergrund.
Mehr will ich von diesem spannenden, aber auch amüsanten Film nicht verraten, denn vielleicht will ihn sich der oder die eine oder andere nach diesem Bericht ja mal anschauen.
Bevor ich den Film bewerte bzw. meine Eindrücke schildere noch kurz zu den "technischen Daten" :
Der blutige Pfad Gottes - Missionare des Todes, USA, 1999, 104 min.
Regie: Troy Duffy
Darsteller: Willem Dafoe, Sean Patrick Flanery, Norman Reedus, David della Rocco, Billy Connolly, David Ferry u. a.
Erstaufführung: Kino 14.09.2000, Video 21.11.2000
Die Story des Filmes ist gut entwickelt und jederzeit nachvollziebar und wer schwarzen Humor liebt, wird bei diesem Film voll auf seine Kosten kommen. Dieser Krimi ist absolut spannend inszeniert und nur wenig vorhersehbar, so daß immer ein gewisses Überraschungsmoment erhalten bleibt.
Die Darsteller verkörpern ihre Rollen absolut glaubwürdig und auch die zunehmende Sympathisierung des Ermittlers mit den Tätern, der im Grunde ihre Taten zwar für ungesetzlich, aber auch gleichzeitig nicht für verurteilenswert hält, kommt stimmig rüber.
Wenn man dazu noch berücksichtig, daß dieser Film das Regiedebüt von Troy Duffy ist, so ist ihm auf Anhieb ein wirklich mehr als gelungener Film geglückt, auch wenn der Film am Ende etwas abfällt.
Wer spannende Unterhaltung sucht, die mit einem großen Schuß, wenn auch schwarzen, Humors gewürzt ist, ist bei diesem Film an der richtigen Adresse und wird nicht enttäuscht werden.
Ich kann diesen Film jedenfalls empfehlen und wünsche jeden, der ihn sich jetzt ansieht, gute und spannende Unterhaltung.
Sollte ich etwas Wichtiges und Wissenswertes vergessen haben, so bin ich für Hinweise und Anregungen in Euren hoffentlich zahlreichen Kommentaren wie immer sehr dankbar und werde sie gegebenenfalls in einem Update verarbeiten.
Danke für Euer Interesse und das Lesen dieses Beitrages.
Liebe Grüße und einen schönen Tag
Euer kerlimaus99
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-09-05 22:40:09 mit dem Titel Die 120 Tage von Sodom
Schon der Titel "Die 120 Tage von Sodom" läßt ja nicht Gutes vermuten, ruft sie einem doch sofort die Geschichte der biblischen Städte Sodom und Gomorrah in Erinnerung, die der Zorn Gottes nach Überlieferung der Heiligen Schrift traf, als dieser das lasterhafte Treiben und das sündige Leben seiner Bewohner nicht mehr ertragen konnte.
Wem es immer noch nicht mulmig wurde, der beeindruckt vielleicht, daß die literarische Vorlage dieses Filmes von Donatien Alphonse Francois Marquis de Sade geschrieben wurde, der von 1740 bis 1814 lebte, aber gut ein Drittel seines Lebens wegen Giftmordes, Ausschweifungen aller Coleur und nicht zuletzt wegen politischer Delikte im Gefängnis verbrachte und auf den wohl der Begriff des Sadismus zurückzuführen ist.
Zugegebenermaßen befinde ich mich bei diesem Beitrag in einem Dilemma, denn normalerweise beinhalten meinen Berichte über Filme eine recht genaue Beschreibung des Inhaltes, die dazu dienen soll, daß sich der Leser selbst ein Bild machen kann und so vielleicht auch meinen Argumenten eher folgen kann, da aber dieser Film meiner Meinung nach völlig zu recht FSK 18 ist, und hier ja auch jüngere Mitglieder anzutreffen sind, werde ich diesen Film sehr knapp und hoffentlich jugendfrei zusammenfassen und bitte um Verständnis, wenn ich für detaillierte beschreibung in diesem Fall ausnahmsweise auf einschlägige Filmseiten wie www.filmlexikon.de oder www.cinezone.com verweise.
In dem Film werden im faschistischen Italien mehrere junge Männer und Frauen gegen ihren Willen gefangengehalten und dienen den dekadenten Faschisten und Großbürgern zur Befriediegung ihrer Lust und sadistischen Triebe. Sie werden auf jede erdenkliche Art gedemütigt und mißbraucht. Das dieses in einer Orgie endet, die mit dem Tod der jungen Männer und Frauen endet scheint fast zwangsläufig, wie gesagt, auf alle Details verzichte ich hier bewußt.
Noch kurz zu den "technischen Daten":
Darsteller: Sonia Saviange, Umberto Paolo Quintavalle, Paolo Bonacelli, Aldo Valletti, Giorgio Cataldi, u. a.
Regie : Pier Paolo Pasolini
1975 entstanden in italienisch-französischer Koproduktion
Kurz nach seiner Erstaufführung am 30.01.1976 geriet der Film auf den Index, weil die Verantwortlichen meinten, daß könnte man den zartbeseiteten Kinobesuchern nicht zumuten und der Film wäre sowieso keine Kunst, sondern eher eine zur Schaustellung menschlicher Perversitäten. Und auch heute noch ist der Film mit FSK 18 nur für Erweachsene freigegeben, wie schon mehrfach erwähnt, und ich meine, das auch vollkommen zu Recht.
Die Kritik an diesem Film spaltet sich bis zum heutigen Tage in zwei Lager, wirklich nach dem Motto schwarz und weiß. Während die eine es für eine künstlerische Umsetzung halten, in der die Schauspieler die Charaktere glaubhaft verkörpern und die Dekadenz des italienischen Faschismus und des ihn unterstützenden Großbürgertums voll zur Geltung komme, so wird er von den anderen nahezu verteufelt, nicht zuletzt wegen der Anspielungen auf die katholische Kirche.
Meine persönliche Meinung zu diesem Film ist auch zweischneidig, was vielleicht auch daran liegt, daß kerlimaus99 nicht so sehr von schwarz/weiß-Klischees begeistert ist, und das betrachtete Objekt doch lieber einer differenzierten Begutachtung unterwirft.
Auch ich finde den Film künstlerisch gelungen, denn manchmal hat man den Eindruck nicht einen Film zu sehen, sondern eher versteckte Kamera, so glaubhaft kommen die von den Schauspielern dargestellten Charaktere rüber, für mich überigens ein grund mehr, warum ich den Film für Jugendliche nicht geeignet halte, denn es besteht die Gefahr Fiktion und Realität zu verwechseln.
Wenn es Absicht war, und davon gehe ich einfach mal aus, den italienischen Faschismus und das Großbürgertum dekadent erscheinen zu lassen, so ist auch dies gelungen, aber gleichzeitig ein Ansatzpunkt meiner Kritik, denn das Buch, das als Vorlage diente entstand 100 Jahre vor dem otalienischen Faschismus. Es hat also weder mit diesem noch mit Mussolinis Regime irgendetwas gemein und ich halte diese Transformierung eher für unglücklich, denn Faschisten einfach damit abzutun, daß es sich hierbei um dekadente Sadisten handelt, ist sicher eine zu einseitige und zu einfache nicht funktioniere Lösung.
Auch die Verstrickung der Kirche ist in der vorliegenden Form nicht nachvollziehen. Auch ich sehe die Rolle der Kirche in den Faschistischen Regimes von Deutschland, Italien und Spanien mit Unwohlsein, aber man muß auch berücksichtigen, daß die Kirchen wahrscheinlich nur wegen diesen Teinarrangements überhaupt noch in der Lage waren, ihren charitativen und christlichen Aufgaben nachzukommen und Widerstand hätte wohl nur zum Verbot geführt, aber keinem einzigen Juden das Leben gerettet. Auch die teilweise bei Kirchen erkennbare Doppelmoral und das Übersehen von Gewalt und sexuellem Mißbrauch in Familien oder durch kirchliche Würdenträger wird von mir alles andere als gutgeheißen, aber die hier dargestellten Mißbräuche und Gewalttaten, sowie Erniedriegungen sprengen jeden Rahmen, den man der Kirche je unterstellen könnte, und so paßt das Bild einfach nicht und geht auch über ein gesundes Maß der Übertreibung, daß man als künstlerische Freiheit bezeichnen könnte hinaus.
Vielleicht wäre es glücklicher gewesen, die originalzeit, also das späte 18. Jahrhundert zu belassen und die Kirche eher außen vor zu lassen, um noch glaubwürdiger zu wirken.
Dennoch zeigt der Film auf sehr ungeschminkte Weise zu welchen Perversitäten Menschen fähig sind, wenn ihnen auch die entsprechenden Machtmittel zu Verfügung stehen. Ich benutze hier bewußt das Wort Perversität, obwohl es im allgemeinen Sprachraum viel zu schnell für alles gebraucht wird, was von der Norm, was heißt schon Norm, also vom von der Mehrheit praktizierten abweicht, aber wer diesen Film gesehen hat, wird mir zustimmen, daß hier dieses Wort voll und ganz paßt und wer ihn gesehen hat und auch zu diesem Schluß kommt, der wird mit Sicherheit dieses Wort in Zukunft vorsichtiger und sicher nicht mehr so schnell gebrauchen.
Obwohl ich den Film gerade aus künstlerischer Sicht für sehenswert halte, möchte ich doch auch gleichzeitig jedem raten, es sich gut zu überlegen, ob er diesem Film wirklich gewachsen ist, und sollte jemand in Bezug darauf zweifel haben, sollte er diesen Film lieber meiden.
Sollte ich etwas Wichtiges oder Wissenswertes vergessen haben, so bin ich wie immer für Eure Hinweise und Anmerkungen in den hoffentlich zahlreichen Kommentaren sehr dankbar und werde sie gegebenenfalls in einem Update verarbeiten.
Danke für Euer Interesse und das Lesen dieses Beitrages.
Liebe Grüße und einen schönen Tag
Euer kerlimaus99
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-09-11 18:56:49 mit dem Titel Videos sind doch gefährlich
zumindest wenn sie Porno-Videos sind, unsachgemäß entsorgt werden und so wieder auftauchen.
Nach "Der bewegte Mann", der mit Til Schweiger in der Hauptrolle zu einem Kassenschlager wurde und "Das Kondom des Grauens", der dem Wort Rohrkrepierer eine ganz neue Dimension gab, kommt mit "Wie die Karnickel" morgen der dritte verfilmte Comic von Ralf König in unsere Kinos, abgesehen von diversen Vorabvorführungen, von denen eine Grundlage dieses Beitrages ist.
Wer den Comic kenne sollte und daher den Inhalt kennt, wird den folgenden Abschnitt, der ein wenig den Inhalt beschreibt, zwar nicht besonders prickelnd finden, aber zu einem kompletten Beitrag gehört das eben dazu.
Ich werde hier aber den Inhalt nicht komplett schildern, denn da es sich um einen aktuellen Film handelt, will ihn sich sicher der/die eine oder andere noch ansehen und ich möchte weder die Spannung nehmen, noch den Spaß verderben.
Horst, eher schusselig und verklemmt, und Vera, wenig aufgeschlossene kindergärtnerisch tätige Zicke, leben in einer Beziehung, die auch nicht mehr das Gelbe vom Ei ist.
Als ein Porno-Videocassette auftaucht, die Horst eigentlich entsorgen wollte, ist Vera empört und entsetzt und verläßt die gemeinsame Wohnung und zieht zu ihrer Mutter zurück.
Horst, der nun am Boden zerstört ist, wird von seinem neuen Nachbarn, dem schwulen Sigi, wieder aufgebaut und mutiert vom grauen verklemmten Mauerblümchen, zumindest teilweise zum draufgängerischen Lebemann, tapeziert seine Wohnung mit Postern von Pornodarstellerinnen und schafft es sogar Kontakt zu einer unnahbar wirkenden Opernsängerin Kriemhild zu knüpfen.
Der lebensberaterisch tätige Sigi ist aber zur zeit auch wieder solo, hat aber seinen Spaß mit dem nicht ganz so hellen aber dafür umso muskulöseren Möbelpacker Benno und das Coming Out gegenüber seiner Mutter noch vor sich.
Die ist die Ausgangssituation für eine turbulente Komödie, in der Verwechslungen und Mißverständnisse vorprogrammiert sind, als sowohl Vera als auch Sigi Ex-Lover versuchen die scheinbar zerbrochene Beziehung wieder zu retten.
Mehr wird aber nicht verraten.
Also die Comics von Ralf König finde ich ja durchaus genial und auch die Verfilmung des bewegten Mannes ist sicherlich ein Meilenstein des deutschen Films, aber daran kann dieser Film in keiner Weise anknüpfen.
Die Gags sind zwar lustig, teilweise aber viel zu vorhersehbar und platt, aber vielleicht sind einerseits auch die Erwartungen zu hoch und andererseits das Thema auch etwas ausgelutscht.
Sicher ist es auch wichtig, daß Filme mit schwulen Rollen und Thematiken gedreht und auch gezeigt werden, da sie sicher auch ein Teil der Integration und des Weges zur Normalität sind, aber ob dabei, die wenn auch teils kabarettistische überzeichnete, Darstellung der gängigen Klischees hilfreich sind, mag durchaus auch ernsthaft bezweifelt werden. So kann ich Euch zum Beispiel versichern, daß nicht alle Schwulen beim Anblick eines auch nur einigermaßen attraktiven Mannes gegen irgendwelche Laternen Rennen oder sonst irgendwie ständig notgeil sind.
Wer sich aber unbeschwert amüsieren will, der ist bei diesem Film an der richtigen Adresse, wenn er keine allzu großen Ansprüche an Gags und Story stellt.
Die Darstellung der Personen durch die zumindest mir unbekannten Darsteller kann durchaus gefallen und wirkt überzeugend, kann den Film aber letztlich auch nicht völlig retten.
Da ich die Darsteller schon angesprochen habe, nun also kurz zu den "technischen Daten" :
Wie die Karnickel
Regie : Sven Unterwaldt
Darsteller : Michael Lott, Sven Walser, Anna Böttcher, Heinrich Schmieder, Heinrich Schaftmeister, Andreja Schneider, u. a.
Deutschland, 2002, 84 min.
Dieser Film wird sicher nicht an den Erfolg von "Der bewegte Mann" anknüpfen, wenn er wohl auch nicht so floppen wird wie "Das Kondom des Grauens".
Wer allerdings einen tiefsinnigen Film mit puentiertem Humor erwartet, wird sicher enttäuscht das Kino verlassen.
Als abschließende Bewertung kann ich sagen, daß ich mich zwar amüsiert habe, aber so der Reißer war es auch nicht, ich habe mehr erwartet, wahrscheinlich zuviel, daher gebe ich auch nicht die beste, sondern eher eine mittlere Bewertung.
Sollte ich etwas Wichtiges oder Wissenswertes vergessen habe, so bin ich für Hinweise und Anregungen in Euren hoffentlich zahlreichen Kommentaren sehr dankbar, die gegebenenfalls in einem Update ihren Niederschlag finden.
Danke für Euer Interesse und das Lesen dieses Beitrages.
Liebe Grüße und einen schönen Tag
Euer kerlimaus99
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-09-11 22:32:27 mit dem Titel Sex sells, aber dadurch wird der Film nicht besser
Eigentlich war ich eher zufällig in den Film "Lucia und der Sex" geraten, war halt eingeladen worden, konnte mir auch vorher eigentlich nichts unter dem Film vorstellen und das Schlimme ist hinterher auch nicht, aber nun mal langsam, Ihr sollt Euch ja auch ein Bild machen können.
Also erstmal zu Story, eigentlich ein klassisches Thema. Zu beginn hat ein Paar einen One-Night-Stand, sagt sich noch eben die Namen und Wohnorte, Handynummern wären wahrscheinlich praktischer gewesen, aber hätten auch den Film unnötig gemacht, und trennt sich.
Während er als Schriftsteller eine gewisse Karriere macht, aber noch auf den Durchbruch durch eine Muse wartet, die er dann natürlich auch trifft und die ihn ermutigt zu versuchen aus dieser flüchtigen Begegnung einen Bestseller zu machen.
Aber wie man sich schon zu Anfang denken konnte, war der One-Night-Stand natürlich nicht ohne Folgen, denn neun Monate später wird eine Tochter geboren und die Mutter macht sich zunächst vergeblich auf die Suche die Vater die "glückliche" Nachricht zu überbringen.
Viel später lernt dieser eher zufällig seine Tochter kennen, ohne aber sich selbst als Vater zu erkennen zu geben und das ist wohl ein schwerer Fehler.
Na, alles klar, oder verwirrt, denn genauso ist der Film, er wirkt zu jeder Zeit völlig unrelistisch und konstruiert und so fällt es natürlich auch den Darstellern schwer, sich mit ihren Rollen zu identifizieren, so daß sie allesamt ziemlich blas bleiben, was aber wohl eher Drehbuch und Regie und nicht den Schauspielern selbst anzukreiden ist.
Vor der weitere Bewertung hier erstmal die technischen Daten:
Lucia und der Sex
Frankreich/Spanien, 2001, 128 min.
Regie : Julio Médem
Darsteller : Najwa Nimri, Tristán Ulloa, Paz Vega
Wer meint meine Kurzzusammenfassung wäre irgendwie wirr und unzusammenhängend, so daß man irgendwie den Faden verliert, dem kannn ich nur sagen genauso ist der Film und ich war wirklich froh, als er nach über zwei Stunden vorbei war und manchmal schien es, als hätten selbst Darsteller und Regiesseur den Faden verloren, aber sie waren wenigstens eifrig, wenn auch oft spärlich bekleidet kräftig am suchen.
Nicht das ich irgendwie prüde wäre, daß mit Sicherheit nicht, sondern eher das Gegenteil, aber wenn ich mir einen Porno ansehen wollte, würde ich ihn auch so nennen und ihn nicht als Kinodrama kaschieren, wie auch immer der überhaupt die Freigabe bekommen hat, wobei ich jetzt gar nicht genau weiß, welche FSK es war, ich glaube 16, aber 18 wäre wohl angebrachter gewesen.
Und was man Pornofilmen immer vorwirft, es würde ja nur um das eine gehen, deshalb heißen die ja auch so, und keine handlung, das findet man genau in diesem Film wieder, den ich gar nciht empfehlen kann, leider.
Zwar hat er eine Handlung, aber die wird so hölzern, holperig, konstruiert und verworren, daß man ihr echt nicht folgen kann und genauso meinen könnte, es wäre keine vorhanden. Hier wird wohl voll auf die Trumpfkarte Sex gesetzt, die die Zuschauer in Massen ins Kino locken soll, was hoffentlich nicht aufgeht, weil wir sonst in Zukunft wahrscheinlich öfter mit solchen Machwerken erfreut werden.
Hätte ich vorher einen Bericht über den Film gelesen, hätte ich ihn mir mit Sicherheit nicht angetan und kann Euch nur abraten, denn er ist eigentlich nur für den brauchbar, der ihn als Anheizer für eine hoffentlich heiße Nacht gebrauchen will, aber sonst taugt er nicht viel.
Ich hoffe, ich konnte Euch mit diesem Beitrag hilfreich sein und Euch zwei vergeudete Kinostunden ersparen.
Solltet Ihr etwas Wichtiges oder Wissenswertes vermissen, so bin ich für Hinweise und Anregungen und auch für jeden anderen Eurer hoffentlich zahlreichen Kommentaren wie immer sehr dankbar und werde sie gegebenenfalls in einem Update verarbeiten.
Danke für Euer Interesse und das Lesen meines Beitrages.
Liebe Grüße und einen schönen Tag
Euer von diesem Film echt enttäuschter kerlimaus99
----- Zusammengeführt, Beitrag vom 2002-09-28 14:57:21 mit dem Titel Der Weg ist das Ziel oder so ähnlich
David Beckham gibt die Vorlage und Jess schießt in einem Spiel der englischen Nationalmannschaft das entscheidende Tor, doch halt, Jess ist ja eine junge Frau, bin ich jetzt im falschen Film oder was.
Könnte man denken, wenn man diese Szenen aus dem Kinofilm sieht, der am 03.10.2002 in den Kinos abläuft, den ich aber bereits sehen konnte und versuchen werde Euch mit diesem Beitrag etwas näher zu bringen.
Nein, dies war nur ein Traum der 17jährigen Inderin Jess, die mit ihren Eltern in London lebt, deren großes Vorbild David Backham und deren einzige Leidenschaft der Fußball ist.
Ihre Eltern sind davon alles andere als begeistert, denn sie sähen Jess lieber in der indischen Tradition im Haus, am Herd und bei Ehemann und Enkelkindern. Aus diesem Grund geht Jess ihrer Leidenschaft auch mehr oder weniger heimlich nach und kickt im Park mit ihren männlichen Spielkameraden, die sie zwar nicht für voll nehmen, aber denen sie ein ums andere Mal zeigt, wo der Hammer hängt und was eine Harke ist.
Eines Tages sieht Jules, die schon länger in einer Frauenmannschaft spielt, die bereits erste Erfolge erzielt hat, Jess und lädt sie zu einem Probetraining ein. Diese sich nun ergebende Entwicklung ist den Eltern natürlich mehr als ein Dorn im Auge.
Da sich sicherlich einige User selbst den Film ansehen wollen, will ich mehr nicht verraten und komme nach einigen technischen Daten gleich zu meinen Eindrücken.
Regie : Gurinder Chadha
Rollen und ihre Darsteller:
Jess Bahmra - Parmider Nagra
Jules Paxton - Keira Knightley
Joe - Jonathan Rhys Meyers
Mr. Bahmra - Anupam Kher
Pinky Bhamra - Archie Panjabi
Mel - Shaznay Lewis
Alan Paxton - Frank Harper
Paula Paxton - Juliet Stevenson
Mrs. Bhamra - Shahenn Khan
u. v. a.
Dieser knapp zwei Stunden lange Film wird meiner Meinung nach trotz seiner Qualität und Hintergründigkeit in unseren Kinos wohl leider keine großen Erfolge feiern, denn erstens ist sicher Frauenfußball nicht das Thema, was die Massen vom Hocker reißt und in die Kinos strömen läßt und Filme über gesellschaftliche Probleme mit Tiefgang und Hindergründigkeit haben es eh meist schwer, also ein doppeltes Handikap für diesen Film, schade eigentlich.
Denn obwohl der Fußball, insbesondere von Frauen ausgeübt, schon eine dominierende Rolle in diesem Film spielt, geht es eigentlich gar nicht so sehr darum, als vielmehr um den Widerstand von Jess gegen traditionelle Gesellschaftsformen und Zwänge, mit denen man von außen konfrontiert wird.
Auch zeigt der Film, wie schnell zu Klischees und Vorurteilen gegriffen wird, wenn etwas nicht der "Norm" entspricht, so werden fußballspielende Frauen hier zumindest am Rande der Story gleich damit in Verbindung gebracht, daß mit ihnen ja wohl etwas nicht stimmen könnte, sie vielleicht sogar lesbisch oder noch was schlimmeres wären.
Wenn man dieser Theorie im Umkehrschluß folgt, müßte ja auch alle Männer, die in Mannschaften, Vereinen und Berufsgruppen mehr oder weniger unter sich sind, schwul sein, das wären dann wahrscheinlich mindestens 50 % der männlichen Bevölkerung und man müßte echt Angst um den Fortbestand der Menschheit haben, woran man sofort sieht, daß ein solches Denken natürlich Quatsch ist.
Die Quintessenz des Films ist für mich, daß man eigene Ziele auch versuchen sollte zu verwirklichen, sei der Weg auch noch so weit in die sich in denselben stellenden Widerstände auch noch so groß. Es lohnt sich auf jeden Fall für sich selbst zu kämpfen als ein Leben lang kreuzunglücklich zu sein.
Wer an einen hintergründigen Film mit Tiefgang interessiert ist, über den man sich auch über das Sehen hinaus Gedanken machen kann und bei dem trotzdem auch die komischen Elemente nicht gänzlich zu kurz kommen, der ist bei "Kick it like Beckham" sicher an der richtigen Adresse und wird nicht enttäuscht sein, knapp zwei Stunden investiert zu haben.
Wer aber denkt, in diesem Film würde Klamauk auf Kosten des durch den Kakao gezogenen Frauenfußballs gemacht, der wird ebenso sicher enttäuscht das Kino verlassen.
Ein Film, der sich meiner Meinung nach auf jeden Fall lohnt und den ich Euch nur empfehlen kann.
Sollte ich etwas Wichtiges oder Wissenswertes vergessen haben, so bin ich für Hinweise und Anregungen, aber auch für jeden anderen Eurer hoffentlich wieder zahlreichen Kommentare wie immer sehr dankbar, die ich gegebenenfalls in einem Update verarbeiten werde.
Danke für Euer Interesse und das Lesen und Bewerten meines Beitrages.
Liebe Grüße und einen schönen Tag
Euer kerlimaus99 weiterlesen schließen
Informationen
Die Erfahrungsberichte in den einzelnen Kategorien stellen keine Meinungsäußerung der Yopi GmbH dar, sondern geben ausschließlich die Ansicht des jeweiligen Verfassers wieder. Beachten Sie weiter, dass bei Medikamenten außerdem gilt: Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
¹ Alle Preisangaben inkl. MwSt. und ggf. zzgl. Versand. Zwischenzeitl. Änderung der Preise, Lieferzeiten & Lieferkosten sind in Einzelfällen möglich. Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr.
Bewerten / Kommentar schreiben