Filmmuseum Testberichte
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Auf yopi.de gelistet seit 09/2003
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Pro & Kontra
Vorteile
- schöne Ausstellung
Nachteile / Kritik
- Nachkriegszeit wird übersprungen
Tests und Erfahrungsberichte
-
du musst Caligari werden !
02.10.2002, 16:48 Uhr von
pucky1
Das Wahre gibt es nicht! Es gibt nur verschiedene Arten des Sehens. (Gustave Flaubert) wie ic...5Pro:
-
Kontra:
-
Empfehlung:
Ja
ich liebe Kino
Ich liebe alte Filme
Ich liebe anstrengende Filme
Ich liebe Schwarzweisfilme
Ich liebe Undergroundfilme
Auch Stummfilme haben was für sich und diverse Doku´s, Trashschinken, und auch andere Perlen entdecke ich gerne.
Daraus folgere ich , ich hasse unsere Kino´s, hier um die Ecke, denn da läuft meist nur das was durch den Weichspüler gelaufen ist, super zum konsumieren und wieder vergessen.
Hat auch seinen Reiz, aber jedem das seine.
Kurz ich liebe Berlin, 3-4 Seiten Kinoprogramm, in der täglichen Übersicht, Filme von Anbeginn bis Morgen, aus der Mongolei bis nach Mexico, Festivals, Shops, 3 D-Kino´s, Konzeptkinos, und dazu noch diverse Openairvorführungen... ich fühl mich einfach wohl:-)
Dazu noch nen Kumpel, der das studiert, was mir Spass macht, und somit die gleichen Filme guckt wie ich und den ich dazu bekomme nun endlich das deutsche Filmmuseum- Berlin zu besuchen.
In die U-bahn rein, ab zum Potsdamer Platz, Richtung Sonycenter halten und schon sind wird da.
Links ist der Arsenalcafe, rechts geht's in den Museumsshop, runter zu den beiden Kinos und hoch geht´s zum besagten Museum.
Die Räume der laufenden Bilder
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4. Stock raus aus dem Aufzug, und schon bemerken wir, da war doch was,.... wieder runter gefahren und um Erdgeschoss die Eintrittskarten gelöst, dazu gibt es nen kostenloses Infohandy, und die Garderobe ist auch kostenfrei, die Leute sind wirklich supernett und wollen mir erst nicht glauben, dass ich wirklich den kompletten Preis bezahle,... (nach dem Motto, was macht ein junger Mann in diesem Museum, wenn er nicht studiert :-) ) .
In den Aufzug wieder rein, und durch die verglasten Wände nach unten schauen, sieht wirklich toll aus.
Nun geht´s aber los, hinein und erst mal beeindruckt.
Der erste Raum ist fast leer, ein geschlängelter Gang, überall umgeben von Spiegeln, dazu noch 2 Leinwände mit kurzen Ausschnitten aus den verschiedensten deutschen S/W-filmen, wir verharren hier und lassen die Stimmung auf uns wirken, toll nun kann es beginnen, ich bin bereit für insgesamt 3 Stunden(oder mehr?) Filmgeschichte der deutschen Art.
Zeitreise, durch ein Jahrhundert
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Schon Plumpsen wir aus der "Zeitmaschine" und befinden uns am Beginn von allem, ich lese von Lumiere, sehe uralte Filmkameras, und frühe weibliche Stars wie Asta Nielsen und Henni Porten, überall flimmern Stummfilme in kleinen Kisten und mein Handy bewirft mich, nach Eingabe angegebener, Code´s mit Zusatzinfo´s (leider nicht immer).
An der Stirnseite dieses Raumes ist noch ne grosse Leinwand, mit deutscher Komödie, oder besser Slapstick, aus verschiedenen Filmen dieser Zeit.
Mein Kumpel ist weitergegangen, denn ich konnte mich fast nicht lösen, die erste halbe Stunde ist schon lange vergangen, als ich diesen Raum verlasse und gleich rechterhand begrüssen mich, Ausschnitte eines wahren Meisterwerks.
Dr. Caligari
stiert mich von einer Leinwand herab an, sein Geschöpf Cesare schlurft durch die schiefen merkwürdig beleuchteten Kulissen, ich drehe mich um und sehe es,.. "DU MUST CALIGARI WERDEN" der Sinn verschliesst sich mir, und mein Begleiter drückt mir Kopfhörer in die Hand(und zieht weiter) ich höre ein Interview, mit einem der Macher, mir wird einiges klarer, was er mit ihrem expressionistischen Werk ) Aussagen wollen, aber nach ungefähr 5 Minuten zieht es mich weiter, in die Filmwelt der zwanziger und frühen dreissiger Jahre.
Da ist er, M , genau,der, Mörder den eine Stadt sucht, Peter Lorre dieser Schauspieler mit seinem wahnsinnigen Blick.
Wir können Jannings sehen, erste Ausläufer (ihr versteht bald warum) von Marlene Dietrich und Murnau und erste Exponate von Lang´s Metropolis (wohl dem ersten Millionengrab der Filmgeschichte:-) ) lassen auf mehr hoffen.
Hier treffe ich auch meinen Kumpel wieder, er steht vor ner Büste der Maschinenfrau aus Metropolis und wir sind uns einig, wenn wir Geld haben, wird sie jeweils unser Wohnzimmer schmücken *seufz* .
Nach ein paar Schweigemomenten geht's um die Ecke, es wird lauter, wild zusammengeschnittene Filmsequenzen aus verschiedenen Filmen und Lärm begleitet uns während wir über nen Steg laufen.
Wir sehen, dass es unten weiter geht, denn die besagten Sequenzen erstrecken sich über zwei Stockwerke, doch bevor es ne Treppe runtergeht, staunen wir Beide wieder mal ne Runde simultan.
Ein riesiges Foto der Metropolisfilmkulisse, rechts und links jeweils verspiegelt, ein klasse Anblick, welcher mich, als jemand der den Film endlich mal sehen will *grummel* und ihn, der ein richitger Fan ist, auch wieder einige Minütchen kostet, während andere, wie schon die ganze Zeit, an uns vorbeihetzten, als sei irgend ein Gangster hinter ihnen her,... (z.B. besagter "M"..:-) )
Unten angekommen, wird die Kulisse nochmal aus ner anderen Perspektive betrachtet, dann erreichen wir die ausgewanderten Filmschaffenden, welche ihre Spuren in Hollywood hinterlassen haben.
Da gibt es kleine "multimedia" Geräte, an welchen wir jeden Einzelnen der Stars mit ihrem Werk auskundschaften können, alles hübsch verpackt in einer Computertitanik, auf der jeder seine eigene Kabine hat (lässt sich nu schlecht erklären).
Dort treiben sich jedenfalls so illustre Namen wie Marlene Dietrich, Ernst Lubitsch, Murnau, Jannings, Paul Leni, Wilhelm Dieterle, Paul Kohner.... rum.
Nun geht es so langsam ins dritte Reich, dem Olympiafilm von der Riefenstahl ist ein interessantes Eck gewidmet, wobei ich hier schade fand das nichts anderes dieser genialen und sicher zweifelhaften Dame ausgestellt wurde, dazu noch ein Raum, mit Filmen aus der Zeit, sowohl im Fernseh, als auch in Schubladenmontagen an der Wand, welche man einzeln rausziehen kann und immer neues entdeckt.
Danach zu einem Kapitel, zu dem ich euch nichts sagen kann, drei bis vier Räume Marlene Dietrich (aus ihrem Nachlass), anscheinend die Räume, die am Beliebtesten sind, ich kann nicht viel dazu sagen, denn es war einfach zuviel, kurz hierhin geschaut ,dann dorthin, denn was interessiert mich was die Dietrich mit auf die Reise genommen hat, welches Kleid sie wann anhatte,.... nun andere sehen das eben anders....*g*
Nachkriegsfilm,
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nun an viel kann ich mich hier nicht erinnern, ich weis noch dass jede Menge Filmausschnitte in verschiedenen Fernseher gezeigt wurden, da gab es , Rühmann, (ich liebe, "es geschah am hellichten Tage"), Romy Schneider, mit Frühwerk (Sissi) bis zur Zeit in Frankreich, und einige anderen, es geht bis Götz George und seine Fanbriefe, die an Schimanski gesendet wurden.
Dann noch ne riesige Wand mit allerlei Filmbildern(bzw. den Bildern für den Vertrieb) und eine Sequenz aus dem wirklich klasse Film "Lola rennt"
Das war´s?
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ne, nicht ganz, denn als wir nun dem vermeintlichen Ausgang entgegengingen, fanden wir uns spontan im nächsten Teil der Ausstellung wieder, "Spezialeffekte und künstliche Welten", hies das Teil glaube ich,... auch hier viel zum angucken.
Hier geht's von King Kong, über die 50-60 er Jahre Monsterschinken (Godzilla, Sindbad &CO) bis zu Star Wars, mit Darth Vader.
Vorbei an Tyra einer interaktiven virtuellen Frau, Richtung Ausgang welchen wir aber nicht gleich erreichen, weil ich erst noch das Filmprojekt einiger Filmstudenten anschauen musste.
Natürlich virtual Realitiy,... klasse gemacht übrigens, was da über die Leinwand flimmert...
hier bin ich nicht ganz sicher ob das nen Teil der Dauerausstellung war , derzeit ist laut www.filmmuseum-berlin.de aktuell:
**Sonderausstellung:**
29. August 2002 bis 30. November 2002
Jeder für sich und Gott gegen alle. Der Regisseur Werner Herzog
DRUMHERUM
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Getragen wird die im September 2000 eröffnete Ausstellung von der deutschen Kinemathek, welche seit knapp dreissig Jahren besteht und so allerhand angesammelt hat und ihre Sammelobjekte (z.b. ‚Drehbücher) zu Studienzwecken zur Verfügung stellt.
Geöffnet ist das Museum täglich, ausser Montag, von 10.--18 Uhr, wobei der Donnerstag noch um 2 Stunden verlängert ist.
Finanzierbar ist es auch, denn die 12 DM sind gut angelegt, solltet ihr noch studieren oder andere Gründe haben um ne Ermässigung zu bekommen, legt ihr 8 DM auf den Tisch
(Schüler 6,-DM)
(bin mir bei den Euroeintrittspreisen nun nicht sicher -ich war 2001 dort- , aber mit halbieren der Europreise liegt man wohl ungefähr richtig)
WEITERES
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Was ich oben nicht Erwähnt habe, der Ausstellung aber einen besonderen Charme Verleihen, sind die vielen Originaldrehbücher, Filmplakate, Briefe von/an, teilweise auch die Requisiten,...
Es wird immer wieder Sonderausstellungen geben, welche aber angekündigt werden, die Mitarbeiter sagten, es muss bald was zu Marlene geben, hab aber nicht näher nachgefragt, da Marlene mich nicht interessiert (hab ich glaube ich schon mal erwähnt..), und zweitens mein nächster Berlinbesuch voraussichtlich auf das Jahr 2003 datiert ist.
AN THE WINNER IS...
Das Museum *g*
So genau sagen, wie lange ich drin war, kann ich nicht, aber es waren mindestens 3 Stunden, wobei ich noch nicht mal die Hälfte der Sachen richtig angeschaut oder durchgelesen habe.
..., die Mischung aus Filmen, Zusatzinformationen, Gegenstände und der allgemeinen Ausstattung ist super gelungen, das Teil hat irgendwie Flair, es ist nicht so kalt oder seelenlos wie viele anderen Ausstellungen.
Toll fand ich den grossen Anteil an alten Klassikern mindestens zwei Drittel der Ausstellung reicht nicht über das Jahr 1933 hinaus, wir tauchen also in eine Zeit, in der der deutsche Film noch Inspiration hatte und in Babelsberg noch Meisterwerke geschaffen wurden *seufz*,
einzig der hohe M. Dietrich-anteil und die Vernachlässigung des weiteren Werkes von der Riefenstahl, fand ich schade, aber sonst ist das Ziel einen Überblick über den deutschen Film zu vermitteln superstimmig Umgesetzt. (und man kann ja nicht alles haben :-) )
Einen kleinen Knackpunkt gibt es noch, (oder gab es), die Infohandies, waren noch nicht uneingeschränkt einsetzbar. Wie wir später erfahren haben sind Sie gerade dran alles zu aktualisieren, es kann also sein, dass das nu wieder klappt.(sollte nach einem Jahr wohl geschaft sein *g*)
Kurz um, die 6-7 Euro werde ich beim nächsten Berlinaufenthalt wieder ausgeben.
Wenn ihr euch etwas für Film interessiert, und nicht nur zum Zeit totschlagen, die Glotze anschmeist, dann nichts wie hin und vergesst nicht, die Karten gibt es im Erdgeschoss(!!!).
Sonstiges, zum Kino im gleichen Haus kann ich nur sagen, ich habe zwei bis drei Monatsprogramme gesehen und wäre fast vor Neid geplatzt, so ein Programm sucht seines Gleichen, die Ausstattung soll eher spartanisch sein, und wenig stimmungsvoll.
Zum Shop, ne ganze Menge Plunder, Bücher und tolle Filme, leider alle mit total überzogenen Preisen.
Zum Cafe kann ich nur sagen das er dem Preisniveau vom Potsdamer Platz entspricht, also gehobene Preis, dennoch war er immer gut gefüllt, als ich in den zwei Wochen Berlinaufenthalt dran vorbeigestiefelt bin.
So das war´s mal wieder
Gruss
Vom filmischen AdW am Bodensee,
Pucky
Ps. Ich kann nicht dafür garantieren, dass der Rundgang in exakt chronologisch richtiger Reihenfolge ist, denn es ist doch schon einige Zeit her, nur soviel das war gewiss ncoh nicht alles was euch da erwartet weiterlesen schließen -
Informationen
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