Pro:
+ recht effektive und rückenschonende Bekämpfung von tief wurzelnden Einzelpflanzen
Kontra:
- relativ machtlos gegen wuchernde Unkräuter wie Giersch o.ä.- recht teuer
Empfehlung:
Ja
... kann man auf vielen Arten begegnen. Bei solcherlei Gästen, die es sich -wurzel- und blühtechnisch - ungebeten im heimischen Gartengrün gemütlich gemacht haben, helfen manchmal aber nur recht rabiate Maßnahmen - man reisst sie raus...
=== Wie kam ich zum Unkrautstecher von Fiskars ? ===
Löwenzahn, allein die Nennung des Namens verursacht bei vielen Gartenfreunden einen leichten Schauder über den Rücken, wächst dieses Kraut doch meistens dort , wo man es nicht haben möchte - mitten im Beet oder gleich ganz im Rasen. Meine Bemühungen, eben diese Plagegeister los zu werden, endeten zunächst mit allerlei Rückenschmerzen, da ich nur einen kurzen Distelstecher zur Hand hatte. So mühte ich mich Jahr um Jahr ab, bis mein Bruder sich das im Focus dieses Berichtes stehende Modell von Fiskars gekauft hatte. Freundlicherweise lieh er mir das Gerät, mit welchem er in seinem Garten schon ganz gute Erfahrungen gemacht hatte, aus. Im Handel ist der Fiskars Unkrautstecher ab einem Preis von 30 Euro aufwärts zu haben.
=== Der Fiskars Unkrautstecher,,, ===
... besteht im Großen und Ganzen aus einem 1 m langen, nicht weiter höhenverstellbaren Stiel mit abgerundetem Griff am oberen Ende des Stils. Es gibt aus gleichem Hause aber auch Modelle mit einem Teleskopstiel, der höhenverstellbar , aber auch noch ein wenig teurer ist. Der Stiel selber ist aus mit einem Kunststoff umhüllten Metallrohr gefertigt. Am unteren Ende des Stiels befinden sich 4 einem Greifer ähnliche Griffelemente, die recht spitz nach unten hin zulaufen und eingekerbt sind. Ebenfalls am unteren Ende befindet sich eine Kombination aus Fußpedal / Handgriff, die zum einen dazu dient, bei Bedarf die vier spitzen Greif- und Stechelemente des Unkrautstechers noch weiter in den Erdboden zu rammen, andererseits bei harten Böden das Ausdrehen des Unkrautes durch den Handgriff erleichtern. Weiterhin ist ist ein Abstreifelement am unteren Ende des Stiels angebracht, welches es recht einfach möglich macht, das gezogene und in den drei Greifern festsitzende Unkraut z.B. in einen Sammeleimer abzustreifen. Der Hersteller Fiskars aus Finnland gibt ganze 5 Jahre Garantie auf sein Gerät - das will schon etwas heissen.
=== So funktioniert der Unkrautstecher ===
Zunächst muss man -idealerweise in seinem Stück von Unkraut befallenden Rasen - das zu ziehende Unkraut lokalisieren. Nun sticht man direkt über der zu entfernenden Unkrautpflanze den Unkrautstecher mit seinen 4 recht massiven, metallenen Greifelementen in den Boden ein und dreht am Stiel das Instrument um mindestens 180 °. Danach sollte das Unkraut in den 4 Greifern festsitzen und sich nach oben ausziehen lassen. Anschliessend befördert man den Plagegeist idealerweise in einen Sammeleimer, indem man den Abstreifer nach unten drückt.
=== Praxiserfahrungen ===
Für den Einstechvorgang muss man sich- dank des angebrachten Stiels - nun nicht mehr bücken. Man kommt allerdings besonders bei Lehm- oder gar Tonböden manchmal nicht umhin, sich zwecks Ausdrehens des Unkrautes zu bücken, um an dem am unteren Ende des Stiels befindlichen Fuss-/Handgriff zu drehen. Mit dem Fuss richtet man an diesem einem Pedal ähnlichen Element bei harten Böden leider wenig aus - hier muss man in diesem Fall dann doch das Gerät per Hand drehen. Leider ist der obere Teil des Stiels abgerundet, sodass man hier kaum einen Hebel findet, um den Drehvorgang des Unkrautstechers, der zum Ausdrehen des Unkrautes notwendig ist, hin zu bekommen. Bei leichten Sandböden dagegen stellt dies kaum ein Problem dar, hier kann man den Stecher zur Not auch mit einem beherzten Fusstritt seitlich gegen den unteren Hebel ausreichend einfach drehen. Nach dem Ausziehen des Unkrauts tritt - je nach Eindringtiefe des Stechers - ein kreisrundes Loch im Rasen von ca. 5 cm Durchmesser auf. Ich fülle diese Lücken mit Sand, da ich sowieso einen eher schweren Boden in meinem Garten habe und ich mir dadurch eine Auflocherung erhoffe.Natürlich kann man die Lücke auch durch Gartenerde auffüllen. Der Abstreifvorgang geht dafür in jedem Fall recht einfach und ganz ohne in die Hocke gehen zu müssen: einfach den Stecher über den Sammeleimer halten und den Abstreifer durch das Schieben des orangenen Griffs nach unten ziehen - fertig. Dadurch löst sich das Unkraut aus den Greifarmen.
=== "Lieblingsgegner" ? Eindeutig Löwenzahn ! ===
Maximal kann der Stecher knapp 6-7 cm in die Erde eindringen und so auch recht tief wurzelnde Unkräuter - wie speziell Löwenzahn- recht effektiv bekämpfen. Bei flacher wurzelnden Unkräutern kann man die Eindringtiefe und damit die Größe des durch die Anwendung des Unkrautstechers hervorgerufenen, kreisrunden "Kraters" natürlich kleiner wählen, ganz einfach dadurch, dass man den Stecher mit weniger Druck in die Erde sticht. Der Einsatz des Stechers gegen Löwenzahn hat sich in meinem Fall als der Effektivste erwiesen. Während die flach wurzelnden Gartenunkräuter trotz Entfernung einfach immer wieder neu ausgeschlagen sind, ist der "Befall" meines Rasens durch Löwenzahn wirklich sichtbar um schätzungsweise 50-60 % zurück gegangen. Natürlich übersieht man schonmal das eine oder andere zart spriessende Unkrautpflänzchen und durch Flugvermehrung kommt immer mal wieder der eine oder andere ungebetene Gast via Luftpost auf das für sie eigentlich "verbotene Terrain" zurück, aber zumindest kann man durch den Stecher das Übel sichtbar auf ein Minimum reduzieren. Gegen die größten Gartenalbträume wie z.B. den wuchernden Giersch ist übrigens dieses Utensil auf die Dauer auch machtlos. Dieses Unkraut wurzelt so üppig und von der Oberfläche aus unsichtbar, dass man Loch an Loch stechen müsste, um auch nur für eine Saison ein wenig Ruhe zu haben. Dies schadet dem optischen Gesamteindruck aber natürlich in der Summe mehr, als dass es ihm nützt. Gegen diese "Pest" muss man sich also andere Gegenmaßnahmen ausdenken, der Unkrautstecher ist hier keine Lösung.
=== FAZIT ===
Durch den Fiskars Unkrautstecher kann man einem schmerzenden Rücken, der durch das Unkrautjäten hervorgerufen wird, recht gut entgegen wirken. Die Spezialität des Fiskars-Modells ist eindeutig das Entfernen von Löwenzahn und dies auch nur, wenn die Pflanzen sich im Rasen befinden. Direkt neben einem Randstein gewachsene Pfanzen kann man durch dieses Gerät nicht entfernen, da man schon ein wenig Platz braucht, um das Unkraut auch herausdrehen zu können. Andere, flacher wurzelnde und eventuell dazu noch wuchernde Unkrautpflanzen wie Giersch z.B. sollte man allerdings aus Zweckmässigkeitsgründen mit anderen Taktiken entgegen treten. Tief und nur vereinzelt wachsendes Gartenunkraut lässt sich mit dem Fiskars Unkrautstecher allerdings ganz gut bekämpfen - zumindest hat man nach einer Maßnahme erstmal wenigstens ein Jahr Ruhe, bevor sich die "Saat des Zorns" im nächsten Frühjahr durch Flugvermehrung erneut auf den heimischen Rasen traut. Das Gerät ist an sich ganz gut verarbeitet und leistet recht effektiv auch wirklich gute Dienste als Unkrautstecher. Der hohe Preis von über 30 Euro , teilweise in Baumärkten gar über 40 Euro spricht m.E. nach aber eher gegen das Gerät, daher bin ich meinem Bruder auch dankbar, dass er es mir bei Gelegenheit mal ausleiht (dafür leiht er sich bei mir ja auch schonmal das eine oder andere Teil - manus manum lavat )
Ich gebe 4 / 5 Sternchen und eine Empfehlung für den Kampf gegen den Löwenzahn ! weiterlesen schließen
Die vier Greifer des Unkrautstechers von anonym
Der Stecher an sich... von anonym
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