Pro:
toller Film, interessantes Thema, gut umgesetzt, regt zum nachdenken und diskutieren an, gute Bild- und Tonqualität
Kontra:
fast gar keine Special-Features
Empfehlung:
Ja
Vor kurzem stöberte ich mal wieder etwas unmotiviert bei amazon und schaute mir dort die DVD-Angebote an. Dabei fiel mir der Film "Flatliners" ins Auge, den ich vor ewigen Zeiten mal im Kino gesehen hatte.
Mit einem Klick landete der Film für knapp 10 Euro in meinem Warenkorb und traf drei Tage später bei mir zu Hause an.
Am Wochenende hatte ich dann endlich mal Zeit mir den Film noch mal anzuschauen.
_Die Story von "Flatliners"
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Als Flatline ist die Linie, die beim Tod auf dem EKG erscheint und genau mit diesem Thema befasst sich der junge Medizinstudent Nelson Wright (Kiefer Sutherland). Ihn fasziniert der Tod und er möchte unbedingt wissen, was nach der Flatline kommt.
Ebenso fasziniert von diesem Thema ist Rachel Manus (Julia Roberts), die ebenfalls Medizin studiert und sich sehr interessiert mit Patienten unterhält, die schon mal klinisch tot waren. Gibt es wirklich ein helles Licht am Ende eines Tunnels oder eine engelsgleiche Person, die einen ins Reich des Jenseits begleiten will?
Antworten auf diese Fragen scheinen nur mittels Selbstversuch erreichbar zu sein. Dies ist natürlich sehr riskant, aber Nelson schafft es die talentiertesten seine Kommilitonen für sein Experiment zu begeistern.
Da wären David Labraccio (Kevin Bacon), der wildeste, aber gleichzeitig auch beste Student, der trotz seines Dickkopfes lieber auf Nummer sicher geht, Joe Hurley (William Baldwin), der Playboy, der sich beim Sex filmt und seine Verlobte mit allem betrügt, was nicht bei drei auf dem Baum ist und zu guter Letzte Randy Steckle (Oliver Platt), der dem Experiment ein wenig ängstlich gegenübersteht.
Diese Studenten sind eigentlich gegen Nelsons Selbstversuch, aber aus Neugierde willigen sie trotzdem ein mitzumachen und ihre Fähigkeiten als Mediziner zur Verfügung und unter Beweis zu stellen.
Die 5 Studenten ziehen sich Abends in eine verlassene Kirche zurück und beginnen mit ihrem Experiment. Nelsons Körpertemperatur wird nach und nach heruntergefahren bis man keine Herztöne und Hirnströme mehr wahrnehmen kann und er klinisch tot ist.
Während die anderen nach 60 Sekunden mit der Reanimierung beginnen ist Nelson zurück in seine Kindheit gereist. Er fliegt über ein Rapsfeld und jagt schließlich einem Jungen hinterher, den er in seiner Kindheit ständig geärgert hat.
Plötzlich kommt Nelson wieder zu sich, ist noch etwas schwach aber unheimlich beeindruckt von dem was er erlebt hat.
Die anderen freuen sich über das gelungene Experiment und wollen nun erleben wie es ist tot zu sein. Bei der Frage, wer der nächste sein wird, der ins Jenseits befördert wird, überbieten sie sich gegenseitig mit der Zeit und schließlich bekommen auch David, Joe und Rachel den Hauch des Todes zu spüren und nach und nach wird klar, dass der Tod kein Zuckerschlecken ist und dass es Grenzen gibt, die man besser nicht überschreitet.
_Allgemeines
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"Flatliners". USA 1990
Regie: Joel Schumacher
Drehbuch: Peter Filardi
Produktion: Michael Douglas, Rick Bieber
Darsteller: Julia Roberts, Kiefer Sutherland, Kevin Bacon, Oliver Platt, William Baldwin
Verleih: Columbia Tristar
Länge: 110 Minuten
FSK: ab 16 Jahren
Sprachen: Englisch, Deutsch (beide in Dolby Digital Surround)
Untertitel: Englisch, Deutsch, Polnisch, Tschechisch, Ungarisch, Isländisch, Hindi, Hebräisch, Türkisch, Dänisch, Schwedisch, Finnisch, Norwegisch, Griechisch
Bild: 16:9
Ländercode 2
_Meine Meinung
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Es hat sich bestimmt jeder schonmal gefragt was nach dem Tod eigentlich kommt. Meine Oma hat mir auf die Frage, die ich als Kind nach dem Tod stellte, immer geantwortet "man weiß nicht was kommt, denn es ist noch keiner wiedergekommen".
Komischerweise hat mir die Antwort als Kind vollkommen gereicht, jetzt wo ich erwachsen bin, wäre ich wohl ähnlich neugierig wie die Studenten im Film, wenn ich die Möglichkeiten dazu hätte der Frage auf den Grund zu gehen.
Ich finde also das Thema, das in "Flatliners" behandelt wird, äußerst interessant und im Film sehr spannend umgesetzt.
Die Geschichte spielt sich größtenteils Abends, im Dunkeln ab und unterstützt somit das Düstere, Mysteriöse, das den Tod umgibt.
Das Dunkel trägt auch maßgeblich zur Spannung im Film bei, denn im Dunkeln gruselt es sich einfach mehr und man erschreckt sich auch häufiger.
Die Gedanken zu dem, was uns nach dem Tod erwartet, sind nachvollziehbar, lassen aber doch noch viel Platz für eine Eigeninterpretation.
Es hat doch jeder seine eigenen Vorstellungen vom Leben nach dem Tod.
Dass man im Jenseits alte Jugendsünden oder Sachen, die einem auf der Seele brennen, verarbeitet und ins rechte Lot rücken muss, ist für mich eine völlig neue Sichtweise, mit der ich mich anfreunden kann.
Dass die Studenten allerdings nach ihrer Todeserfahrung unter Tagträumen und Wahnvorstellungen leiden, finde ich etwas weit hergeholt, da die befragten Patienten im Krankenhaus alle nicht von solchen Erlebnissen berichten.
Nelson & Co. scheinen die einzigen zu sein, die in ihrem Leben schlimme Sachen machen und von ihnen bis in den Tod verfolgt werden.
Bis auf William Baldwin spielen alle Schauspieler ihre Rolle sehr überzeugend. Baldwin bleibt leider ein wenig oberflächlich und auch seine Rolle des Playboys passt in meinen Augen nicht so recht zum Film, denn schließlich betrügt er seine Verlobte "nur" mit anderen Frauen und filmt diese heimlich während sie Sex mit ihm haben, weshalb er auch nicht wirklich schlimm von seinem schlechten Gewissen verfolgt wird und nicht so ganz zeigen kann, was er als Schauspieler wirklich drauf hat.
Alles in allem hat mich "Flatliners" als Film überzeugt, denn die Handlung ist spannend und regt zur gleichen Zeit zum Nachdenken an.
_Die DVD
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Ein wenig Ironie ist es schon, dass unter den sehr spärlichen Special-Features ein DVD-Trailer zu finden ist, der das Medium bewirbt und dem Zuschauer zeigt, was eine DVD alles leisten kann: brillante Bild- und Tonqualität, große Speicherkapazität etc.
Schade, dass man das alles bei der DVD von "Flatliners" nicht berücksichtigt hat, denn die Speicherkapazität wurde in keinem Fall voll ausgenutzt, da man neben dem Film und dem DVD-Trailer lediglich die Filmographien der 5 Hauptdarsteller und des Regisseurs, sowie den englischen Kinotrailer in miserabler Qualität findet.
Die Bildqualität des Films ist da schon deutlich besser. So gut sogar, dass ich nichts zu bemängeln habe. Obwohl der Film schon so alt ist, ist das Bild sehr scharf, klar und besticht durch eine schöne Farbgebung.
Auch am Ton habe ich nichts zu meckern. Ich besitze keine Dolby Surround Anlage und mein Fernseher ist auch nicht mit der Stereo-Anlage gekoppelt, nein, ich schaue und höre DVDs ganz normal auf meinem stinknormalen Fernseher und hier musste ich den Ton nicht höher stellen als sonst und konnte alles gut verstehen und mich bei den spannenden Momenten auch richtig gruseln und hinterher erschrecken - also alles bestens.
_Mein Fazit
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"Flatliners" ist ein toller Film, den man sich immer wieder ansehen kann und über den man immer wieder diskutieren kann. Wer das möchte, kann sich die DVD ruhig anschaffen. Wer allerdings Wert auf viel Special-Features und Informationen zu dem Film legt, der muss um die "Flatliners"-DVD einen Bogen machen. weiterlesen schließen
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