Pro:
etwas bewegen zu können finde ich das Größte
Kontra:
wir sind auf die Mithilfe von anderen angewiesen
Empfehlung:
Ja
Ich bin in meiner Freizeit in der Tschernobyl-Kinderhilfe e.V. tätig. Was mich dazu bewegte diesen Verein beizutreten und tatkräftig mit zu helfen will ich in folgenden Bericht schildern.
Seit sieben Jahren bekommen wir in unserer Familie Besuch von vier Kinder aus den Regionen der Tschernobylgebiete.
Damals lasen wir in der Tageszeitung ein Inserat wer bereit wär ein Kind in den Sommerferien aufzunehmen. Da sich nicht viele Familien meldeten war uns klar da müssen wir helfen und nahmen das erste Kind auf. Dieses Kind war damals sieben Jahre alt und wir freuten uns schon alle auf sie.
Die Kinder konnten auch in Familien wohnen die dem Verein nicht beigetreten sind. Doch meine Eltern überlegten nicht lange und traten dem Verein bei.
Aus dem einen Kind wurden dann schnell drei weitere und wir verlebten schöne Tage mit den Kindern und ihnen konnte hier in Deutschland medizinisch sehr geholfen werden, denn viele Sachen können in Russland wegen finanziellen Mitteln nicht in Anspruch genommen werden oder sind auch gar nicht vorhanden. Auch dient der Aufenthalt in Deutschland den Kindern dazu schneller gesund zu werden von der dort verpesteten Luft, man hat nach einer Studie heraus gefunden das die Lebenserwartungen der Kinder bei einen Aufenthalt von drei Wochen in Deutschland um ein Jahr verlängert wird.
So vergingen ein paar Jahre und die Kinder besuchten uns jeden Sommer. Die Freundschaft zwischen unserer Familie und den Kindern wurde immer enger und selbst mit den Familie schloss man Freundschaft per Briefkontakt. Sie waren dafür so dankbar das man mit Geschenken überhäuft wurde.
Vor vier Jahren war es dann soweit und die Koffer wurden gepackt, denn wir waren eingeladen worden nach Rußland zu reisen. Was mich da wohl erwartete???
Die Reise ging nach Weißrußland und zwar in die Hauptstadt Minsk. Wir waren mit 15 Personen unterwegs und trafen nach 30 Stunden Zugfahrt endlich in der Hauptstadt ein.
Und die sollen arm sein? Was ich sah war eine prachtvolle Stadt mit vielen vergoldeten Gebäuden, Museen,vielen Staturen und Geschäften die alle nobel eingerichtet waren. Irgendwas konnte doch nicht stimmen. Aber als wir dann weiter zum Hotel fuhren wurden wir etwas besseren belehrt. In den Seitenstrassen war alles dreckig, die Strassen waren kaputt und es gab nur Wohnblocks wie in einem Getto.
Das Hotel selbst war mittelmäßig ebend nichts besonderes. Wir blieben eine Woche und hatten viele verschiedene Eindrücke die ich selbst so nicht richtig verarbeiten konnte.
Oft lebten die Familien in einer 45qm grossen Wohnung zu 6 oder mehr Personen. Die Hausflure stanken erbärmlich und die Aufzüge waren oft kaputt. Die letzten Ersparnisse wurden zusammen gekratzt um uns einen schönen Aufenthalt zu bescheren, besonders für das leibliche Wohl wurde viel besorgt, obwohl mir das Essen überhaupt nicht schmeckte.
Auf dem Heimweg dachte ich viel über meine neuerworbenen Eindrücke nach. Wie konnte die Regierung das nur zulassen das die Menschen so arm waren, kein Platz zum wohnen hatten und solche Gebäude da rumstanden. Auch die pflegerischen Maßnahmen in Heimen und Krankenhäuser machten mich sehr traurig. Es fehlte an allen Stellen Hilfe und auch Material. Ich beschloß noch auf der Rückfahrt etwas zu ändern.
So trat auch ich den Verein bei, aber nicht nur als Mitglied sondern auch dem Beirat.
Unsere Aufgabe besteht darin die Sommeraufenthalte der Kinder zu gestalten und auch für öffentliche Feste und Veranstaltung die Planung und Durchführung zu übernehmen.
Nur war der Verein noch nicht sehr bekannt und wir hatten und haben noch alle Hände voll zu tun.
So wurde bei verschiedenen Firmen für Tombala und Feste gesammelt, selbstgebasteltes verkauft, Essen zubereitet und verkauft, Kinder geschminkt, Galas veranstaltet und zu eigenen Sommerfesten eingeladen.
Die Arbeit macht mir sehr viel Spaß besonders wenn man bemerkt was dies alles bewegt. Nur ist die Mithilfe in unseren Verein noch nicht so gefragt.
Ich hoffe das wir in Zukunft auch noch viel bewegen können. Denn die russische Regierung möchte das keine Kinder mehr nach Deutschland reisen können, da die Kinder angeblich den Osten in den Westen verwandeln wollen. Doch darum ging es unseren Verein nie, wir wollten den Kindern nur gesundheitlich zur Seite stehen.
Vielen Dank fürs lesen diana75
wer weitere Infos über den Verein lesen möchte
www.kihibo.de weiterlesen schließen
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