Homo faber (Taschenbuch) / Max Frisch Testberichte

Tests und Erfahrungsberichte

• Homo faber - Nur ein Schulroman?

  

  28.01.2008, 21:51 Uhr von
  supercutie
  

  5

  Bewertungen (19) / Kommentare (6)
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  Pro:

  -

  Kontra:

  -

  Empfehlung:

  Ja

  Homo faber. Ein Bericht
  
  Inhalt:
  
  1950er Jahre: Auf einer seiner vielen Geschäftsreisen wird der fünfzigjährige Ingenieur Walter Faber (Sam Shepard) nach einem Flugzeugabsturz in der Wüste mit seiner Vergangenheit konfrontiert. Während die Flugzeiginsassen auf Rettung warten, lernt Faber Herbert Hencke (Dieter Kirchlechner), den Bruder seines ehemaligen Studienfreundes Joachim Henke (August Zimmer) kennen. Schnell beschließt der rationalistische Faber, sich Herbert anzuschließen, der auf dem Weg zu seinem Bruder ist. Unterwegs stellt sich heraus, dass Joachim Fabers ehemalige Freundin Hanna (Barbara Sukowa) geheiratet hat. Als sie auf der Tabakplantage, auf der Joachim arbeitet nach einer beschwerlichen Fahrt durch den Dschungel ankommen, finden sie nur seine leblose Leiche: Joachim hatte sich erhängt.
  Walter Faber kehrt nach New York zurück, wo seine Geliebte Ivy ihn erwartet:
  „Aus dem Dschungel in die Höhle des Löwen“ denkt sich Faber und ergreift bald darauf die Flucht. Anstatt mit dem Flugzeug nach Europa zu fliegen, reserviert er sich eine Kabine auf dem Schiff, um so schnell wie möglich Abstand zu Ivy zu gewinnen.
  Auf dem Schiff lernt er die junge Elisabeth (Julie Delphy) kennen, von der er ganz und gar fasziniert ist. Da er ihren Namen nicht ausstehen kann, nennt er sie nur Sabeth. Vom ersten Tag an erinnert sie ihn an seine Freundin Hanna, die ihn vor langer Zeit verlassen hatte.
  Der gefühlskalte Faber unterbricht seine Routine und reist mit Sabeth quer durch Europa. Immer wieder findet er Eigenschaften an ihr, die ihn an Hanna erinnern. Doch wie sooft verdrängt er seine Gefühle und die Gedanken an ihr gemeinsames Kind, welches sie erwartet hatten. Sie einigten sich damals jedoch darauf, dass es das Beste sei, das Kind abzutreiben und nicht zu heiraten, da Faber immer nur von „deinem Kind“ Kind gegenüber Hanna sprach.
  Sabeth und Faber werden ein Liebespaar und sind fasziniert von einander.
  Faber kann seine Gedanken und Gefühle nicht mehr unterdrücken und erkundigt sich schließlich nach Sabeths Mutter. Es stellt sich heraus, dass seine geliebte Sabeth die Tochter seiner Jugendliebe Hanna ist. Er rechnet und rechnet und kommt letztendlich zu dem Schluss, dass sie nicht das Kind sein konnte, welches sie damals erwarteten. Damals vor zwanzig Jahren…
  Als es dann zu einem tragischen Unfall in Griechenland kommt und Sabeth von einer Schlange gebissen wird und über eine Böschung fällt, wird Faber mit Sabeths Mutter, seiner Jugendliebe Hanna, konfrontiert.
  Sie gesteht ihm, dass Hanna seine Tochter ist, woraufhin er realisiert, dass er mit seiner Tochter geschlafen hatte.
  Kurze Zeit später stirbt Sabeth an den Folgen des Unfalls und Fabers Leben scheint daran zu zerbrechen…
  
  Also wie viele Schüler musste ich dieses Buch für die Schule lesen und war zur Abwechslung mal positiv überrascht. Ich finde das Buch sehr angenehm zu lesen und auch relativ spannend. Wenn man aufmerksam liest, erfäht man sehr viel über die Hauptpersonen des Buches.
  Ob Frisch die Absicht hatte dermaßen viel hineinzuinterpretieren wie es gerne die Lehrer tun, ist fragwürdig und die Unterrichtsdiskussionen sind extrem langwierig aber durchaus interessant.
  Es werden viele Parallelen zu anderen Büchern und Sagen (zum Beispiel Ödipus) gezogen, was das Ganze noch interessanter macht.
  
  Ich finde man kann das Buch auch durchaus außerhalb der Schule lesen denn es ist ein Stück Geschichte geworden, was immer noch lesenswert ist. weiterlesen schließen

  Kommentare & Bewertungen

  • 

    anonym, 09.09.2012, 21:21 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    Liebe Grüße Edith und Claus

  • 

    panico, 01.02.2008, 13:50 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    lg panico :-)

  • 

    bigmama, 29.01.2008, 23:40 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    LG Anett

  • 

    Striker1981, 29.01.2008, 00:13 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    SH ..mfg STRIKER

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• Wie das Schicksal zuschlagen und jemanden verändern kann!

  

  02.12.2007, 22:53 Uhr von
  Herr_Tom
  

  5

  Bewertungen (79) / Kommentare (25)
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  Pro:

  Eine überaus beindruckende Geschichte, die auch sehr zum Nachdenken animiert

  Kontra:

  Nichts

  Empfehlung:

  Ja

  Bei Homo Faber handelt es sich um eine Ich-Erzählung, in deren Mittelpunkt die tragische Geschichte einer kurzen Liebesbeziehung zwischen Walter Faber und Sabeth steht. Der Verlauf endet mit dem plötzlichen Tod der Geliebten, bei der es sich in Wirklichkeit um die Tochter handelt wie sich später herausstellt. Die Handlung findet als solche kein Ende, sondern bleibt eher offen.
  Geschrieben wurde das Buch 1957 von dem bekannten Schweizer Architekten und Schriftsteller Max Frisch. Man bekommt es als Taschenbuch mit 202 Seiten unter anderem bei bücher.de für 8 Euro.
  
  - Kurzinfo zum Autor -:
  
  Max Frisch wurde 1911 in Zürich als Sohn eines Architekten geboren. Bedingt durch den Tod des Vaters 1933 wurde er Journalist im europäischen Ausland. Zurück in Zürich studierte er 1936 bis 1940 Architektur mit anschließenden großen Erfolgen. Bedingt durch seine Kriegseindrücke als Journalist entstand sein Werk –Nun singen sie wieder – von 1945 mit großer Wirksamkeit.
  1947 machte er die Bekanntschaft mit Friedrich Dürrenmatt und Berhold Brecht, wobei letzterer einer seiner Vorbilder wurde. Brecht ist es auch, der ihn zunehmend zum Drama bringt.
  Sein Hauptaugenmerk in seinem Werk bleibt immer die Angst, als Person ein gewisses Ziel nicht zu erreichen.
  Begleitend zu zahlreichen bekannten Werken wie Stiller (1954), Homo Faber (1957), Andorra (1962), Mein Name sei Gantenbein (1964) oder der Mensch erschein in Holozän (1979), erhielt er zahlreiche Auszeichnungen sowie diverse Ehrendoktorwürden.
  
  Verheiratet war Max Frisch zweimal. Aus seiner ersten Ehe 1942 stammen zwei Töchter und ein Sohn. Darüber hinaus hatte er einige Affären unter anderem mit der bekannten Schriftstellerin Ingeborg Bachmann.
  Max Frisch starb an den Folgen einer Krebserkrankung 1991 in Zürich.
  
  
  - Inhalt des Buches -:
  
  Hauptfigur in Homo Faber ist der Mann des unreflektierten Handelns Walter Faber, der als Ingenieur die Welt bereist. Auf einem Flug macht er erste markante Begegnungen, die für sein weiteres Leben entscheidend sind. Dies ist das Zusammentreffen mit dem Bruder seines ehemaligen Freundes Joachim Herbert, der auf Suche nach diesem ist. Mit Faber findet er diesen erhängt in Caracas.
  Genervt von seiner Verlobten Ivy flüchtet der nach New York zurückgekehrte Faber mit dem Schiff nach Europa, wo er die Bekanntschaft mit Sabeth macht. In sie verliebt er sich und beginnt mit ihr ein Verhältnis. Zusammen bereisen sie den Süden, wobei sie auch ihre Mutter Hanna besuchen möchte, Faber’s ehemalige Lebensgefährtin.
  In Griechenland wird Sabeth von einer Schlange gebissen und stürzt daraufhin eine Böschung hinunter. Mit der Sterbenden reist er zu deren Mutter Hanna nach Athen, wo er von dieser die Wahrheit über Sabeth erfährt, dass sie eben seine Tochter ist.
  Nach dem Tod bricht Faber die Zelte in New York ab und begibt sich letztendlich nochmals auf eine größere Reise, um auch den Tod seiner Tochter zu verarbeiten.
  Allerdings kommt ihm sein Magenleiden dazwischen, bei dem es sich um Krebs handelt und an dem er letztendlich auch operiert wird.
  
  
  - Schlussbetrachtung -:
  
  Die Geschichte als solche macht als Leser überaus betroffen, zumal man erkennt wie ein ehemals rationell Denkender durch ein furchtbares Ereignis sich auch in seinem gesamten Verhalten schrittweise verändert.
  Faber’s Schuld am Tod von Sabeth ist offensichtlich groß. Zudem kommt noch hinzu, dass er nicht mal wusste, dass es sich um seine Tochter handelte, was mit Ödipus vergleichbar ist.
  Die Schuld wird zusätzlich verstärkt, dass er den Ärzten lediglich von dem Schlangenbiss erzählte, nicht aber von einem Sturz.
  Faber, der mit dem Schreiben dieser Erzählung diesen Unfall gegenüber Hanna rechtfertigen will, vollzieht verschiedene Änderungen in seinem Verhalten, das sich dahingehend äußert, dass er jetzt gegenüber der Natur enthusiastisch gegenüber steht und zu Menschen nunmehr eher den Kontakt sucht.
  Alles in allem eine beeindruckende Wandlung einer Person, die zum Nachdenken animiert. weiterlesen schließen

  Kommentare & Bewertungen

  • 

    misscindy, 25.05.2008, 20:25 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein schöner Bericht, lg Sylvia

  • 

    wir_2, 24.01.2008, 19:03 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    Ein absolutes Muss in der deutschsprachigen Literatur!!!

  • 

    manu63, 22.01.2008, 14:15 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    lg manu63

  • 

    bodenseestern, 23.12.2007, 14:24 Uhr

    Bewertung: sehr hilfreich

    **frohe Weihnachten wünscht Petra**

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