Pro:
alte Bekannte, liest sich flüssig
Kontra:
Story kommt irgendwie nicht vom Fleck, passiert nichts so weltbewegendes, dass man 1.277 SEiten damit füllen müsste
Empfehlung:
Ja
Ich bin ja süchtiger Bücherfresser. Und so sind mir nach und nach ja auch die Romane von Diana Gabaldon in die Hände gefallen.
Während mir die ersten Bände super gut gefallen haben, hat mir der Band "Flammendes Kreuz" irgendwie total schwer im Magen gelegen.
Aber erst mal zum sachlichen und Inhalt:
Taschenbuch, Blanvalet Verlag, 1277 Seiten, 13.00 Euro
Inhalt:
Claire und Jamie haben sich mit Fraser´s Ridge ein schönes, kleines "Anwesen" geschaffen und nachdem auch Brianna und Roger endlich einander gefunden haben, leben sie in glücklich in ihrer kleinen Welt. Immer wieder kommen neue Pächter, die Jamie aus dem Gefängnis und Schottland kennt, und Jamie nimmt so viele auf, wie es ihm möglich ist, da es ja "seine" Männer sind, wie man das so in Gutsherren-Tradition macht.
Brianna und Roger haben auf dem letzten Gathering geheiratet und sind mit dem kleinen Jemmy eine schöne, kleine Familie geworden. Doch die Idylle trügt, denn der Gouverneur ruft eine Miliz in die Welt, die die sogenannten Regulatoren, die den Aufstand proben, im Keim ersticken sollen. Jamie wird zum Oberst ernannt und trommelt einige Männer zusammen und auch Claire beschließt ihn zu begleiten. Sie ist sicher, dass ihnen nichts geschieht, denn sie weiß aus ihrer Zeit, dass noch vier Jahre vergehen werden, bevor Jamie und sie umkommen...zumindest hattte sie das in einem Zeitungsartikel gelesen.
Nach einigen weiteren Zwischenfällen kommt es zum Kampf zwischen der Armee der Regulatoren und der Armee des Gouverneurs. Roger wird von Jamie ausgeschickt, um ein letztes Mal zu versuchen Verhandlungen anzuberaumen, um einem Blutvergießen aus dem Weg zu gehen. Es gelingt ihm auch unerkannt bis ins Lager der Regulatoren vorzudringen, doch der vermeintliche Anführer hat nicht genügend Einfluss, um die Männer umzustimmen. Er verlässt vor der Schlacht fluchtartig das Lager.
Roger kommt trotz einiger Schwierigkeiten wieder aus dem Lager der Regulatoren heraus, doch trifft er kurz vor der erlösenden Sicherheit auf einen "alten Bekannten", der ihm nicht freundlich gesinnt ist. Er nimmt Roger gefangen, foltert ihn und bringt ihn schließlich vor den Gouverneur. Hier gibt sich der Regulator, nach verlorener Schlacht, als ein Mitglied der Miliz aus und stellt Roger als den Anführer der feindlichen Truppen dar. Dieser jedoch ist gefesselt und geknebelt und kann sich dieser Behauptungen nicht erwehren und der Gouverneur hält es nicht für notwendig Roger anzuhören. Vielmehr beschließt er an ihm ein Exempel zu statuieren und erhängt ihn.
Durch einen glücklichen Umstand und ein neues Seil kommt Roger jedoch nicht zu Tode und Jamie, Brianna und Claire schneiden ihn in letzter Sekunde vom Galgen. Er überlebt schwer verletzt, doch niemand weiß, ob er je wieder sprechen geschweige denn singen kann, denn Claire war gezwungen ihn durch einen Luftröhrenschnitt zu retten.
In der Ehe von Brianna und Roger kriselt es daraufhin, denn Roger scheint jeglichen Lebenswillen verloren zu haben. Jamie gibt ihm schließlich den Auftrag in seinem Namen seine Ländereien zu vermessen, um Roger wieder eine Aufgabe zu geben. Völlig alleine macht er sich auf dem Esel Clarence auf den Weg. Zur gleichen Zeit werden Jamie, Claire und Brianna in eine benachbartes Indianerdorf gerufen, um hier gegen einen weißen Bären zu kämpfen, der das Dorf schon seit Wochen bedroht und der bereits einige Menschen und Tiere getötet hat.
Um den Bären auszuräuchern legen die Jäger ein Feuer, doch der Wind dreht sich und das Feuer nimmt nicht den Verlauf, den es haben sollte. Es wendet sich dem Dorf zu und die Menschen müssen flüchten. Auch Roger wird durch das Feuer bedroht und wird von befreiten Sklaven gerettet, unter denen sich eine alte Bekannte befindet, die er dort nicht zu treffen vermutet hat. Auf das Feuer folgt ein verheerendes Gewitter, indem sich auch Jamie und Claire befinden. Sie retten sich in den Wald und plötzlich stehen ihnen sämtliche Haare zu Berge. Jamie reagiert geistesgegenwärtig und reisst Claire zu Boden, kurz bevor der Blitz einschlägt....
meine Einschätzung:
Das Leben ins Fraser's Ridge dröselt so vor sich hin. Irgendwie passiert in dem ganzen Buch nicht so weltbewegendes, dass man 1.277 Seiten damit für die Nachwelt füllen müsste. Es liest sich mehr wie ein Tagebuch. Klar, wer Claire und Jamie und deren Familie mag und liebt, ist hier gut bedient. Der will wissen, wie es ihnen weiterhin ergeht. Aber die Story selber, gerade in Bezug auf die Möglichkeit der Zeitreise durch die Steine, kommt überhaupt nicht vorwärts. Die tritt die nächsten Jahre auf der Stelle.
Ich habe den Eindruck, dass Diana Gabaldon ihre Helden ans Herz gewachsen sind. Die geistern ihr Tag und Nacht durchs Hirn und erleben die tollsten Alltagskleinigkeiten und Alltags-Abenteuer... aber das große Ziel der Story ist in diesem Buch irgendwie aus den Augen verloren.
Ganz bestimmt gehört hier das nächste Buch "Asche und Schnee" unbedingt dazu... schon damit die Story ein Fortkommen findet.
Das ganze Buch liest sich mehr wie ein Werbeband für das Landleben in Amerika im 18. Jahrhundert. Es plätschert dahin und ist nett zu lesen, da ist unbenommen, aber es geht nicht vorwärts. Ein Ziel ist nicht in Sicht. Der vermeindliche Tod durch eine Feuersbrunst liegt noch in 4-jähriger Zukunft... da kann man ruhig noch ein Mittagsschläfchen machen.
Fazit: schade, um das viele Papier... mittelmäßiger Durchschnitt, da bin ich von der Gabaldon was anderes gewohnt weiterlesen schließen
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